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Jahresbericht für das Geschäftsjahr<br />

vom 1. Juli 2011 bis zum 30. Juni 2012


<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

Americas<br />

EMEIA<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> ist ein weltweit führendes Unternehmen für Wirtschaftsprüfung, Steuer- und<br />

Transaktionsberatung sowie für Advisory Services. <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> ist Teil der EMEIA Area<br />

(Europe, Middle East, India and Africa) innerhalb der globalen <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Organisation.<br />

Japan<br />

Asia-Pacific


Jahresbericht für das Geschäftsjahr<br />

vom 1. Juli 2011 bis zum 30. Juni 2012


Inhaltsverzeichnis<br />

8<br />

10<br />

12<br />

14<br />

18<br />

20<br />

Willkommen bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

<strong>Schweiz</strong>!<br />

«Wir machen uns stark für<br />

nachhaltiges Handeln»<br />

Interview mit Verwaltungsratspräsident<br />

Thomas Stenz<br />

Company<br />

Unser Wettbewerbsvorteil:<br />

global gebündeltes Wissen<br />

«Unser Geschäftsmodell ist<br />

per se nachhaltig»<br />

Interview mit CEO Bruno Chiomento<br />

<strong>Facts</strong> & <strong>Figures</strong><br />

Jahresbericht 2012<br />

22<br />

24<br />

28<br />

30<br />

32<br />

34<br />

36<br />

40<br />

42<br />

44<br />

Marketplace<br />

Das A und O ist der Dialog mit<br />

dem Kunden<br />

«Wir wollen Erfolgsgeschichten<br />

sichtbar machen»<br />

Interview mit Heinrich Christen,<br />

Partner<br />

Die Junior Academy – ein<br />

Sprungbrett ins Unternehmen<br />

<strong>Facts</strong> & <strong>Figures</strong><br />

Workplace<br />

Im Mittelpunkt stehen die<br />

Menschen<br />

«Wir verstehen uns als<br />

Ausbildungsstätte»<br />

Interview mit Barbara Aeschlimann,<br />

Director Human Resources<br />

Lernen im Team – auf die Mischung<br />

kommt es an<br />

<strong>Facts</strong> & <strong>Figures</strong>


46<br />

48<br />

52<br />

53<br />

54<br />

56<br />

58<br />

62<br />

64<br />

Environment<br />

Bewusster Umgang mit Ressourcen<br />

«Wir setzen Anreize für Bus<br />

und Bahn»<br />

Interview mit Brigitte Kübler,<br />

Assistant Director, Travel Manager<br />

Gezieltes Travel Management<br />

<strong>Facts</strong> & <strong>Figures</strong><br />

Community<br />

Eine Strategie – viele Gesichter:<br />

unser gesellschaftliches<br />

Engagement<br />

«Studierende müssen wissen,<br />

worauf es im Alltag ankommt»<br />

Interview mit Andreas Blumer,<br />

Partner und Honorarprofessor<br />

<strong>Facts</strong> & <strong>Figures</strong><br />

66<br />

73<br />

74<br />

75<br />

76<br />

78<br />

80<br />

Jahresbericht 2012<br />

Corporate Volunteering<br />

• Städter helfen auf der Alp<br />

• Schichtarbeit für Süsses<br />

und Salziges<br />

• Anpacken und einpacken<br />

im Dienstleistungsbereich<br />

• Mit Hacke und Schaufel<br />

am Aarehang<br />

• Beliebte Lehrer<br />

Über diesen Bericht<br />

Erklärung: Prüfung der<br />

Anwendungsebene durch die GRI<br />

Publikationen<br />

Bericht Konzernprüfer<br />

Partner <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Impressum


8<br />

-<br />

Willkommen<br />

Jahresbericht 2012


Bericht in 300 Sekunden<br />

Scannen Sie diesen QR-Code mit<br />

Ihrem Smartphone oder Ihrem Tablet,<br />

um sich zeitsparend über diesen<br />

Bericht zu informieren. Sie können<br />

die animierte Kurzfassung auch<br />

über folgende Web-Adresse abrufen:<br />

www.ey.com/CH/de/About-us/<br />

Corporate-Responsibility<br />

Willkommen bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong>!<br />

9<br />

-<br />

Willkommen<br />

Sie halten unseren auf Nachhaltigkeit fokussierten Jahresbericht<br />

2012 in der Hand; er soll Ihnen Einblick in unsere<br />

Organisation und ihre Kultur geben. Mit dem Titel «Wissen<br />

vermitteln − nachhaltig handeln» sind die Eckpfeiler für<br />

unser Selbstverständnis gesetzt: Wir generieren Wissen und<br />

geben die Erkenntnisse intern wie extern weiter. Das ist<br />

unser Kapital und unsere Kernkompetenz. Daher zieht<br />

sich das Thema Wissen wie ein roter Faden durch diese<br />

Publikation.<br />

Wissensvermittlung ist auch der Ausgangspunkt für unser<br />

Verständnis von Nachhaltigkeit: Unsere Erfahrung bei<br />

der Prüfung von Finanzabläufen und der Rechnungslegung<br />

sowie im Rahmen der Unternehmens- und Steuerberatung<br />

tragen wesentlich zum nachhaltigen Erfolg und zum Schutz<br />

der Marktwirtschaft bei. Wir sind bestrebt, unsere Organisation<br />

nachfolgenden Generationen in stets noch besserem<br />

Zustand zu übergeben, als wir sie vorgefunden haben.<br />

Das ist ein konsequent nachhaltiges Geschäftsmodell.<br />

Der globale Wettbewerb um die besten Lösungen für die<br />

Welt von morgen fordert neugierige Köpfe, die Neues<br />

auf den Weg bringen. Auf der Suche nach intelligenten Strategien<br />

lohnt sich dabei der Blick auf die Natur. Denn was<br />

uns im Business neu erscheint, ist hier oft längst realisiert.<br />

Die belebte Natur hat verblüffende Systeme, Formen und<br />

Funktionen hervorgebracht. Lassen wir uns inspirieren – es<br />

gibt viel zu lernen! Zu Beginn eines jeden Kapitels fi nden<br />

Sie dazu je ein Beispiel.<br />

Transparente Kommunikation von Kennzahlen ist das A<br />

und O für eine nachhaltige Unternehmensführung. In dem<br />

vorliegenden Bericht setzen wir erstmals die Richtlinien<br />

der Non-Profi t-Organisation Global Reporting Initiative<br />

(GRI) auf dem Transparenzlevel B+ um.<br />

Jahresbericht 2012


10<br />

-<br />

Wofür wir stehen<br />

Erstmals veröffentlicht <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> einen<br />

Jahresbericht nach GRI-Richtinien. Warum tun Sie das<br />

und was versprechen Sie sich davon?<br />

Wir wollen unsere Leistungen umfassender darstellen – für<br />

unsere Kunden und für die Öffentlichkeit. Wichtig ist dieser<br />

Bericht zudem zur Information unserer heutigen und<br />

künftigen Mitarbeitenden. Wir haben uns bewusst für dieses<br />

Format entschieden, um unser Profil zu schärfen: Wir<br />

setzen auf Qualität und Ausbildung, um nachhaltig die<br />

Wirtschaft zu stärken.<br />

Sie haben die Mitarbeitenden angesprochen. Was bedeutet<br />

dieser Bericht innerhalb des Unternehmens?<br />

Intern wollen wir die eigenen Leistungen transparenter<br />

darstellen. Natürlich weiss jeder bei uns, was für Dienstleistungen<br />

wir erbringen. Aber jetzt erhalten die Mitarbeitenden<br />

breitere Informationen, können diese besser einordnen<br />

und jährlich vergleichen. Die Berichterstattung nach GRI-<br />

Richtlinien ist eine sehr sinnvolle Form, unsere Gesamtleis-<br />

Thomas Stenz<br />

Verwaltungsratspräsident<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

-<br />

«Wir machen uns stark für<br />

nachhaltiges Handeln»<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> prüft, bewertet und berät – und bildet Führungskräfte für die Wirtschaft<br />

aus. Thomas Stenz, Verwaltungsratspräsident von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong>, erstellt<br />

eine Wertschöpfungsrechnung und erklärt, wieso sein Unternehmen einen Jahresbericht<br />

nach den Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) herausgibt:<br />

Es geht um eine um fassendere Darstellung der Leistungen von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>.<br />

Jahresbericht 2012<br />

tung aufzubereiten und zu veröffentlichen. Wir sprechen<br />

beispielsweise immer davon, dass wir eine grossartige<br />

Ausbildungsstätte sind. Aber was das wirklich bedeutet, in<br />

Zahlen und Fakten, dazu herrschen meines Erachtens oft<br />

noch diffuse Vorstellungen bei den Mitarbeitenden und in<br />

der Öffentlichkeit.<br />

Wie wird sich die Verpflichtung zur Nachhaltigkeit bei<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> auswirken?<br />

Wenn wir nachhaltiger werden wollen, brauchen wir zum<br />

einen eine Geschäftsleitung, die entsprechende Ziele vorgibt<br />

und umsetzt. Mit der regelmässigen Veröffentlichung der<br />

Kennzahlen setzen wir unsere Führung aber auch unter Druck,<br />

noch aktiver zu werden. Wir wollen ja immer besser werden.<br />

Aber damit allein ist es nicht getan. Wir wollen auch<br />

unsere Mitarbeitenden für nachhaltiges Handeln sensibilisieren.<br />

Ein Beispiel ist die Umweltbelastung durch die<br />

vielen Flugreisen. Man kann ja auch verstärkt Videokonferenzen<br />

abhalten.


Der Begriff «Nachhaltigkeit» hat viele Facetten. <strong>Ernst</strong> &<br />

<strong>Young</strong> ist kein Industriebetrieb, sondern ein wissensgetriebenes<br />

Prüfungs- und Beratungsunternehmen. Was<br />

bedeuten für Sie Nachhaltigkeit und langfristiges Denken?<br />

In erster Linie besteht unser Beitrag zur Nachhaltigkeit<br />

darin, dass wir die künftigen Führungskräfte in unseren Kernkompetenzen<br />

für die <strong>Schweiz</strong> ausbilden. Gleich danach<br />

kommen dann die, ich sage mal Kollateralschäden für die<br />

Umwelt, die bei unserer Arbeit entstehen und die wir<br />

natürlich so weit wie möglich vermeiden möchten. Aber<br />

das Vermitteln von Wissen macht den Kern unserer Nachhaltigkeit<br />

aus. Das ist aber nicht nur das Übertragen von<br />

Know-how an unsere Kunden, dafür werden wir ja bezahlt.<br />

Wir ermöglichen darüber hinaus jedes Jahr einer grossen<br />

Zahl von jungen Leuten, nach der Theorie im Studium die<br />

notwendige praktische Erfahrung sammeln zu können.<br />

Diese Leistung wird oft zu wenig wahrgenommen. Wir ermöglichen<br />

ihnen, ihr Wissen in den verschiedensten Firmen<br />

und Branchen und auf ganz unterschiedliche Problemstellungen<br />

anzuwenden. Dabei bleibt längst nicht jeder für<br />

immer bei uns, das ist Teil unseres Geschäftsmodells. Wir<br />

bilden die Führungskräfte für die Wirtschaft aus. Wir sind<br />

damit eine Organisation, die Wissen generiert und weitergibt<br />

und somit einen wichtigen Beitrag für die jeweilige<br />

Volkswirtschaft erbringt.<br />

Eine klassische Erfolgsrechnung<br />

ist für unser Unternehmen wenig<br />

aussagekräftig.<br />

Sie zeigen erstmals eine Wertschöpfungsrechnung,<br />

wie sieht die aus?<br />

Eine klassische Erfolgsrechnung und Bilanz sind für unser<br />

Unternehmen wenig aussagekräftig. Viel interessanter<br />

ist aus meiner Sicht eine Wertschöpfungsrechnung (siehe<br />

Seite 20), die zeigt, welche Nettowertschöpfung das Unternehmen<br />

erbracht hat und wie diese verteilt wird: nämlich<br />

dem Staat über Steuern und Abgaben, unseren Mitarbeitenden<br />

und den Kapitalgebern. Diese Rechnung zeigt, welche<br />

Leistungen wir erbringen und welche Vorleistungen wir bei<br />

anderen Lieferanten einkaufen. Die Differenz ist die Wertschöpfung,<br />

die wir für die Volkswirtschaft erbringen.<br />

Inwieweit beeinflusst das Thema Nachhaltigkeit Ihre<br />

Unternehmensstrategie?<br />

Unser Hauptziel ist es, diese Wertschöpfung und Wissensvermittlung<br />

zu optimieren. Daneben muss es unser Ziel<br />

11<br />

-<br />

Wofür wir stehen<br />

sein, den dazu notwendigen Verbrauch von Ressourcen zu<br />

minimieren. Deshalb haben wir uns selbst entsprechende<br />

Kennzahlen gegeben, die sich auf Beschaffung, Entsorgung,<br />

Energieeinsparungen oder CO2-Emissionen beziehen, und<br />

legen diese Zahlen auch in unserem Jahresbericht offen.<br />

Wir setzen auf Qualität und<br />

Ausbildung, um die Wirtschaft<br />

nachhaltig zu stärken.<br />

Gibt es zu diesen Indikatoren einen eigenen<br />

Managementansatz?<br />

Die Lösungsansätze für ein möglichst effizientes und ressourcenschonendes<br />

Arbeiten werden bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> auf<br />

der globalen Ebene gesteuert. Globale Konzepte haben aber<br />

meiner Meinung nach nur dann eine Chance, wenn sie<br />

lokal gelebt und damit auch tatsächlich umgesetzt werden.<br />

Darum bemühen wir uns bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> und<br />

nehmen uns selbst in die Pflicht.<br />

Stichwort globale Perspektive: Welche Trends sehen<br />

Sie weltweit, die Ihre Geschäftstätigkeit massgeblich<br />

beeinflussen werden?<br />

Ein ganz grosser Trend ist Transparenz. Wir schaffen ja<br />

selbst als Wirtschaftsprüfer oder Berater Transparenz – und<br />

das weltweit. Aber das macht nur Sinn, wenn das Verständnis<br />

davon, was Transparenz bedeutet, einheitlich ist.<br />

Daher wollen wir dabei sein, wenn diese Regeln definiert<br />

werden. In unserer Funktion als Wirtschaftsprüfer und -berater<br />

stellen wir sicher, dass diese Regeln dann auch eingehalten<br />

werden.<br />

Welche Herausforderungen stellen sich angesichts der<br />

Finanzkrisen?<br />

Wenn es um die Krise von Staatsfinanzen geht, sind wir<br />

wieder ganz schnell beim Thema Transparenz. Ganz anders<br />

als bei börsenkotierten Unternehmen gibt es für Staaten<br />

und Kommunen keine weltweit einheitlichen Regeln, wie sie<br />

ihre Rechnungslegung darstellen müssen, obwohl wir heute<br />

realisieren, dass sie mindestens so wichtig und global vernetzt<br />

sind. Hier fehlen noch sehr viel Transparenz und Vereinheitlichung,<br />

da wird noch einiges auf uns zukommen.<br />

Jahresbericht 2012


12<br />

-<br />

Company<br />

Wachstum ist ein Schlüsselbegriff der<br />

Ökonomie – für Volkswirtschaften wie für<br />

einzelne Unternehmungen. <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

ist eine globale Organisation mit rechtlich<br />

selbstständigen Mitgliedsunternehmen.<br />

Wir setzen auf organisches Wachstum.<br />

Was heisst das?<br />

Wir wachsen Schritt für Schritt und nehmen<br />

dabei das grosse Ganze in den Blick: Nur<br />

was langfristig zum Aufbau beiträgt und<br />

kommenden <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Generationen<br />

Chancen eröffnet, entspricht unserem<br />

Verständnis von nachhaltigem Wachstum.<br />

Die Natur inspiriert uns: Bei den Korallen<br />

halten Wachstum und Entwicklung stets<br />

miteinander Schritt, in engem Bezug zu<br />

ihrem Umfeld. Das ist das Erfolgsgeheimnis<br />

dieses komplexen Ökosystems.<br />

Jahresbericht 2012


Build from the<br />

bottom up<br />

Korallenriffs gehören zu den produktivsten<br />

Ökosystemen der Welt. 25 Prozent der bekannten<br />

Meerestierarten sind dort heimisch, obwohl<br />

Riffs weltweit gerade einmal 0,1 Prozent des<br />

Meeresbodens bedecken. Zusammenarbeit,<br />

Nährstoffrecycling und langfristige Ressourcenoptimierung<br />

sind hier der Schlüssel zum<br />

Erfolg. Anemonenartige Korallenpolypen, jeder<br />

einzelne in einem Ektoskelett aus kohlensaurem<br />

Kalk, und Zooxanthellen bilden die Riffstruktur.<br />

Die Alge liefert bis zu 90 Prozent der<br />

Nährstoffe, während die Koralle Schutz bietet<br />

und CO2 für die Fotosynthese produziert. Die<br />

einzelnen erzeugten Mengen «Baumaterial»<br />

sind verschwindend gering, und doch bilden<br />

sich im Laufe der Zeit riesige Gebilde.


14<br />

-<br />

Company<br />

Unser Wettbewerbsvorteil:<br />

global gebündeltes Wissen<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> ist ein weltweit führendes<br />

Unternehmen für Wirtschaftsprüfung,<br />

Steuer- und Transaktionsberatung sowie<br />

für Advisory Services. Das Wissen unserer<br />

Mitarbeitenden bildet unser grösstes<br />

Kapital: ein starkes Fundament für nachhaltiges<br />

Wirtschaften. <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> ist Teil der weltweiten Organisation<br />

und eröffnet unseren Kunden Zugang<br />

zu einem globalen Fundus an Wissen<br />

und Innovationen. In diesem Kapitel berichten<br />

wir über unsere Werte und unsere<br />

Kultur sowie über Struktur und Leistungen.<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> bekennt sich zu den Zielen einer<br />

nachhaltigen Entwicklung. Denn um der wachsenden<br />

Weltbevölkerung trotz beschränkter Ressourcen ein Leben<br />

in Würde und Sicherheit zu ermöglichen, müssen neue<br />

Lösungen entwickelt werden: neue Produkte, neue Produktionsverfahren<br />

und neue Organisationsformen für erfolgreiche<br />

Unternehmen. Das ist eine grosse Chance für alle<br />

Marktteilnehmer, die durch ihre Ideen, ihr Know-how und<br />

ihre innovativen Produkte der Zeit einen Schritt voraus sind.<br />

Nachhaltigkeit verleiht Dynamik<br />

In einem derart vitalen Wirtschaftsumfeld ist das global<br />

gebündelte Wissen der <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Professionals ein<br />

entscheidender Wettbewerbsvorteil. Unsere Mitarbeitenden<br />

sind stets am Puls der Zeit. Sie können führenden,<br />

innovativen Firmen als Qualitätsanbieter helfen, anspruchsvolle<br />

Ziele zu setzen, diese effizient zu realisieren und ihre<br />

Umsetzung offenzulegen und zuverlässig zu überwachen.<br />

Explizit sprechen uns immer mehr Kunden auf Nachhaltigkeitsfragen<br />

an, was die zunehmende Bedeutung dieses<br />

Themas im Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgeschäft<br />

unterstreicht. Dabei erwarten die Kunden, dass<br />

Jahresbericht 2012<br />

auch <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> selbst ein professionelles und vorausschauendes<br />

Nachhaltigkeitsmanagement aufzuweisen<br />

hat – eine Herausforderung, der sich das Unternehmen<br />

gerne stellt.<br />

Nutzen für die Volkswirtschaften<br />

Die Geschäftstätigkeit von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> führt in diesem<br />

Zusammenhang zu wichtigen Verbesserungen bei unseren<br />

Kunden: Die Qualität der Informationen, die den Finanzmärkten<br />

zur Verfügung gestellt werden, steigt. Das ist ein<br />

wichtiger Faktor für eine stabile Wirtschaft mit Fairness<br />

für alle Stakeholder. Strategisch gut geführte Unternehmen<br />

werden langfristig am Markt länger überleben.<br />

Zudem bieten wir Dienstleistungen zu Klimaschutz und<br />

zu anderen Nachhaltigkeitsschwerpunkten an. Unser<br />

Bereich Climate Change and Sustainability Services (CCaSS)<br />

unterstützt unsere Kunden bei diesen Themen. Um mit<br />

gutem Beispiel voranzugehen, legen wir selbst grossen<br />

Wert auf nachhaltige Unternehmensführung.<br />

Das Thema Nachhaltigkeit hat für <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> also<br />

doppelte Relevanz: Es betrifft unsere Kunden, und es<br />

bezieht sich natürlich auch auf den Anspruch, den wir<br />

an unser eigenes Unternehmen stellen. Wie wir diesem<br />

Anspruch genügen und was wir im Berichtsjahr dazu erreicht<br />

haben, stellen wir in den Kapiteln dieses Berichts vor.<br />

Wir wollen uns auch in Zukunft engagiert der Herausforderung<br />

einer nachhaltigen Unternehmensführung stellen,<br />

unter anderem im Hinblick auf die folgenden Themen: Vielfalt<br />

durch Erhöhung des Frauenanteils auf Führungsebene,<br />

Umweltschutz (z. B. durch weitere Reduktion von<br />

Arbeitsplatzdruckern) und wirtschaftlicher Erfolg durch<br />

Kostenoptimierung in der Lieferkette.<br />

Mit unseren Leistungen in der Wirtschaftsprüfung und<br />

-beratung sorgen wir für eine gute Unternehmensführung<br />

und -kontrolle, für eine verlässliche Finanzkommunikation<br />

und ein stringentes Risikomanagement. Aufbau und Pflege<br />

von Wissen sind der Kern unseres Geschäftsmodells. Dazu<br />

fördern wir die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung und<br />

pflegen einen sehr engen Austausch innerhalb der Organisation.<br />

Denn die Qualität aller Dienstleistungen beruht im<br />

Wesentlichen auf der Kompetenz und dem Wissen der Mitarbeitenden.<br />

Täglich tragen weltweit 167’000 Mitarbeitende<br />

von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> dazu bei, ihre Kenntnisse, Erfahrungen<br />

und Ideen in einen globalen Wissenspool einzu brin -<br />

gen – ein enormer Nutzen für alle Kunden. Unser Know-how


kommt Wirtschaft und Gesellschaft zugute. Dies ist die<br />

zentrale Leis tung, die <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> erbringt, mit dem Ziel<br />

einer nachhal tigen Entwicklung auf lokaler, regionaler<br />

und globaler Ebene.<br />

Unternehmensstruktur<br />

Innerhalb der globalen <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Organisation agiert<br />

die <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> Global Limited (EYG), eine Gesellschaft<br />

mit beschränkter Haftung nach britischem Recht, als Steuerungsgesellschaft.<br />

Leistungen für Kunden werden ausschliesslich<br />

durch einzelne, rechtlich selbstständige EYG-Mitgliedsunternehmen<br />

erbracht, die in vier Weltregionen und 140<br />

Ländern für ihre Kunden präsent sind. Im Gegensatz zu<br />

vielen anderen Prüfungs- und Beratungsfirmen, die einzelne<br />

Landesgesellschaften eher in lockeren Verbünden zusammenschliessen,<br />

präsentiert sich <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> als eine globale<br />

Organisation mit weltweit einheitlichen Strukturen<br />

und Prozessen. Damit bietet sie genau die Stärken, die ihre<br />

international operierenden Kunden erwarten.<br />

In Europa, im Nahen Osten, in Indien und in Afrika haben<br />

sich <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Landesgesellschaften aus mehr als<br />

90 Ländern zu einer einzigen Region, der EMEIA Area<br />

(Europe, Middle East, India and Africa), zusammengeschlossen.<br />

Wie in den anderen drei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Regionen<br />

– Americas, Asia-Pacific und Japan – will man auf<br />

diese Weise den Kunden über Ländergrenzen hinweg die<br />

besten Ressourcen, die besten Teams und die besten<br />

Leistungen zur Verfügung stellen.<br />

Grosses Plus: vernetzte Teams<br />

Der fortlaufende interne und externe Wissenstransfer und die<br />

enge Zusammenarbeit der Mitarbeitenden von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

werden durch regionale, aber auch durch fach- und sprachbezogen<br />

organisierte Netzwerke im Unternehmen gestärkt.<br />

Dass <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> dabei schnell und unkompliziert handelt,<br />

wie es unsere Kunden und die Dynamik der Märkte verlangen,<br />

ist ein weiteres Plus dieser besonderen Organisationsform.<br />

Auf EMEIA-Ebene stellt unter anderem die Organisationseinheit<br />

Financial Services Organization (FSO) den<br />

fachspezifischen Wissensaustausch sicher. Ihr sind alle<br />

Mitarbeitenden mit Ausrichtung auf den Banken-, Asset-<br />

Management- und Versicherungsbereich länderübergreifend<br />

zugeordnet.<br />

Auch unter dem Aspekt der Sprachkompetenz wird<br />

Zusammenarbeit grossgeschrieben: So treffen sich in<br />

-<br />

Code of Conduct<br />

-<br />

Stehe ich guten Gewissens zu<br />

meiner Entscheidung? Dies ist nur<br />

ein Kriterium von vielen für<br />

ethisches Handeln bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>.<br />

15<br />

-<br />

Company<br />

verschiedenen Netzwerken Berater aus vielen Ländern der<br />

globalen <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Organisation. Ihr Ziel ist es, den<br />

Kunden innovatives Wissen möglichst unkompliziert zugänglich<br />

zu machen und sie im Ausland mit detaillierten Landeskenntnissen<br />

zu unterstützen. Das Netzwerk setzt sich<br />

aus Professionals verschiedener Muttersprachen, die für<br />

einen bestimmten Zeitraum aus ihrer Heimatpraxis ins<br />

Ausland gegangen sind, sowie aus Experten der jeweiligen<br />

Länderbüros zusammen.<br />

Werte und Prinzipien<br />

Innovation, Kompetenz und Effizienz sind grundlegend für<br />

unseren Geschäftserfolg. Ganz und gar unverzichtbar ist<br />

darüber hinaus eine wertorientierte Unternehmensführung<br />

mit hohen ethischen Standards. Daran misst sich täglich<br />

die nachhaltige Qualität unserer eigenen Leistungen. Denn<br />

mehr noch als andere Branchen leben Wirtschaftsprüfung,<br />

Steuerberatung und Rechtsberatung, Transaktionsberatung<br />

und Advisory Services von einem hohen Gut: Vertrauen.<br />

Es geht um das Vertrauen der Kunden in <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

und das Vertrauen, das deren Wirtschaftspartner wiederum<br />

den Kunden entgegenbringen – eben weil diese mit<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> zusammenarbeiten und sich auf deren<br />

Ethos und Fachwissen verlassen können.<br />

Um sich dieses Vertrauen zu verdienen, legt <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

grossen Wert auf die konsequente Einhaltung eines strengen<br />

Verhaltenskodex. Dessen Anforderungen an das Verhalten<br />

gründen auf den Werten, zu denen sich <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

ohne Einschränkung bekennt. Nachhaltig zu denken und auf<br />

der Basis fester Werte und Prinzipien zu handeln ist für<br />

uns Verpflichtung und Erfolgsfaktor zugleich. Der «Code of<br />

Conduct» von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> setzt die vom Unternehmen<br />

etablierten Werte in die Praxis des täglichen Geschäftslebens<br />

um. Er gibt also einen ethischen Orientierungsrahmen<br />

vor, an dem sich die Entscheidungen aller Mitarbeitenden<br />

ausrichten sollen. Die fünf Themen in den Verhaltensrichtlinien<br />

spiegeln das breite Aktionsfeld von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> wider:<br />

• Interne Zusammenarbeit<br />

• Zusammenarbeit mit Kunden und mit Dritten<br />

• professionelle Integrität<br />

• Objektivität und Unabhängigkeit<br />

• Respekt vor geistigem Eigentum.<br />

Der Verhaltenskodex ist auf der Unternehmenswebsite<br />

www.ey.com/CH unter Global Code of Conduct publiziert. Die<br />

Ethik-Hotline von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> gibt allen Mitarbeitenden<br />

Jahresbericht 2012


16<br />

-<br />

Company<br />

-<br />

EthicsPoint<br />

-<br />

Per Hotline und über eine extern<br />

gehostete Website kann man auf<br />

Fehlverhalten hinweisen. Jederzeit.<br />

die Möglichkeit, jederzeit anonym oder offen auf Verhalten<br />

aufmerksam zu machen, das dem Verhaltenskodex von<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> zuwiderläuft. Auch über eine Website kann<br />

man Verdachtsfälle melden. Sie wird von einem unabhängigen<br />

externen Host, EthicsPoint, betrieben. Jede Eingabe<br />

wird von EthicsPoint an den General Counsel weitergeleitet.<br />

Im Geschäftsjahr 2011/12 wurden zwei Verdachtsfälle<br />

gemeldet.<br />

Risiken kontrollieren<br />

«Quality In Everything We Do» – so lautet das Versprechen,<br />

das <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> seinen Kunden gibt. Wo immer auf der<br />

Welt sie Unterstützung bei ihren unternehmerischen Aktivitäten<br />

suchen: <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> liefert ihnen massgeschneiderte<br />

Beratungsleistungen sowie unabhängige Prüfungen,<br />

Testate und Gutachten, auf die sie und ihre Stakeholder<br />

bauen können.<br />

Objektivität und Unabhängigkeit sind die Messlatten für<br />

die Urteile der Prüfer und Berater. Nur so kann in der Öffentlichkeit<br />

Vertrauen in die Finanz- und Unternehmenskommunikation<br />

geschaffen werden. Dies wiederum ist sehr wichtig<br />

für den Erfolg der Kunden. Daher baut <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

sein Qualitäts- und Risikomanagement – weit über die Anforderungen<br />

des Gesetzgebers hinaus – konsequent aus.<br />

Das professionelle Quality-and-Risk-Manage ment-Team<br />

unterstützt die Kolleginnen und Kollegen dabei, die oft<br />

hochkomplexen Prüfungs- und Beratungsleistungen mit<br />

den regulatorischen Vorgaben in Einklang zu bringen.<br />

Unabhängigkeit ist dabei ein zentraler Faktor. Darüber<br />

hinaus bemühen sich die Qualitäts- und Risikomanager,<br />

mögliche Konflikte gar nicht erst aufkommen zu lassen,<br />

und überwachen die Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften<br />

sowie der internen Richtlinien. Das Qualitätsversprechen<br />

ist kein abstraktes Statement. Es muss vielmehr<br />

von jedem einzelnen Mitarbeitenden täglich neu eingelöst<br />

werden. Auf der Führungsebene ist der Leiter Quality & Risk<br />

Management/Compliance zugleich Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG.<br />

Schlanke Führungsgremien<br />

Die Governance von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> umfasst die Gesellschaften,<br />

die zur Holdinggesellschaft ATAG <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

Holding AG («Holding») gehören. Die operativ tätige und als<br />

staatlich beaufsichtigtes Revisionsunternehmen registrierte<br />

Gesellschaft ist die <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG, die vollständig im<br />

Jahresbericht 2012<br />

Besitz der Holding ist. Zusätzlich kontrolliert die Holding<br />

weitere Gesellschaften, insbesondere unsere Tochtergesellschaft<br />

in Liechtenstein.<br />

Der Verwaltungsrat der Holding besteht aus drei Mitgliedern:<br />

dem Verwaltungsratspräsidenten, der nicht Mitglied<br />

der Geschäftsleitung der <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG ist, dem Country<br />

Managing Partner (CEO) und einem EMEIA Vertreter,<br />

der neben einer Führungsrolle in EMEIA auch der Leiter des<br />

Marktbereichs Financial Services bei der <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG<br />

ist. Bei der <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG agieren Geschäftsleitung<br />

und Verwaltungsrat in Personalunion. Die Mitglieder der<br />

Geschäftsleitung der <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG werden auf Antrag<br />

des CEO vom Verwaltungsrat der ATAG <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

Holding AG gewählt.<br />

Interessenkonflikte vermeiden<br />

Das Kapital der Holding ist zu 100 Prozent über den<br />

Partnerpool ATAG <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> im Besitz der Partner<br />

von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong>. Die Partner sind die alleinigen<br />

Eigentümer der Gesellschaft, sie können über das<br />

Tagesgeschäft und die allgemeinen Führungsstrukturen<br />

ihre Anliegen einbringen. Zudem wurden auf nationaler<br />

(Partnerausschuss) und internationaler Ebene (EMEIA<br />

Advisory Council und Global Advisory Council) zusätzliche<br />

Governancegremien mit Partnern ohne Managementverantwortung<br />

etabliert. Auch über diese Gremien können die<br />

Anteilseigner ihre Empfehlungen einbringen.<br />

Das Vermeiden von Interessenkonflikten hat bei uns<br />

höchste Priorität. Kein Partner und auch nicht seine Familienmitglieder<br />

dürfen finanzielle Beteiligungen an Prüfungsmandaten<br />

halten.<br />

Ausserdem ist es allen Partnern verboten, Verwaltungsratsmandate<br />

bei anderen Unternehmen anzunehmen.<br />

Einzige Ausnahmen sind Gesellschaften im Familienbesitz<br />

des entsprechenden Partners und Mandate bei wohltätigen<br />

Organisationen. Jeder Partner muss alle drei Monate<br />

bestätigen, dass er diese Grundsätze einhält. Diese<br />

Angaben werden wiederum einmal im Jahr stichprobenartig<br />

einer unabhängigen Überprüfung unterzogen.<br />

Auch geschäftliche Beziehungen mit anderen Gesellschaften,<br />

zum Beispiel mit Lieferanten, werden laufend<br />

aus Unabhängigkeitssicht analysiert: Noch bevor eine<br />

Geschäftsbeziehung aufgebaut wird, lassen sich über<br />

ein zentral gesteuertes System mögliche Interessenkonflikte<br />

aufdecken.


Nachhaltigkeitsmanagement<br />

Nachhaltigkeit ist ein integrales Thema unserer Unternehmensführung.<br />

Im Berichtsjahr haben wir bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> einen strukturierten Nachhaltigkeitsmanagementprozess<br />

in Gang gesetzt, der im Geschäftsjahr 2012/13<br />

weiter umgesetzt werden soll. Seit dem aktuellen Geschäfts -<br />

jahr weisen wir unsere Nachhaltigkeitsleistung nach den<br />

Kriterien der GRI-Richtlinien aus. Der Verwaltungsrat setzt<br />

sich im Rahmen der Prüfung dieser Berichterstattung mit<br />

den Leistungen des Unternehmens in allen Dimensionen der<br />

Nachhaltigkeit auseinander. Dies ergänzt die traditionellen,<br />

finanzbetonten Kontrollmechanismen, in deren Rahmen<br />

alle Mitglieder der Führungs- und Leitungsorgane monatlich<br />

detaillierte Informationen zum Geschäftsgang mit Budget<br />

und Vorjahresvergleichen erhalten.<br />

Neben dem neu eingeführten Nachhaltigkeitsreporting<br />

hat man im Geschäftsjahr auch ein Portfolio von Nachhaltigkeitsaktivitäten<br />

vorbereitet. Ausserdem sollen bereits<br />

bestehende Initiativen in den Bereichen Marketplace, Workplace,<br />

Environment und Community besser koordiniert<br />

und integriert werden. Die wesentlichen Ziele bei der Weiterentwicklung<br />

des Nachhaltigkeitsmanagements stehen<br />

fest: Es soll ein robustes internes und externes Informationsmanagement<br />

mit einer zentralen Anlaufstelle für Mitarbeitende<br />

und Kunden geben, die sich über Nachhaltigkeitskriterien<br />

informieren möchten.<br />

Dialog mit den Stakeholdern<br />

Wo das Wissen im Mittelpunkt steht, muss auch die Gesprächskultur<br />

stimmen. Das gilt nicht nur intern; ein offener und<br />

transparenter Dialog mit den Kunden ist für uns selbstverständlich.<br />

Der Austausch mit dem Management und den<br />

Audit Committees börsenkotierter Unternehmen ist wichtig.<br />

Dabei diskutieren wir auch aktuelle Entwicklungen im Auditing,<br />

in der Finanzberichterstattung und im Steuer- und<br />

Rechtsbereich sowohl mit den einzelnen Audit Committees<br />

unserer Kunden als auch bei Treffen mit Gruppen von Audit<br />

Committee Chairs. Darüber hinaus bieten wir unseren<br />

Kunden aktuelle Informationen zu Nachhaltigkeitsfragen,<br />

beispielsweise in Form von Studien zu Nachhaltigkeitstrends<br />

(siehe Seite 75).<br />

Neben den Kunden tauscht sich <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

auch eng mit den Stakeholdergruppen aus, auf welche die<br />

Tätigkeit des Unternehmens einen wesentlichen Einfluss<br />

hat und die den Erfolg unseres Unternehmens wesentlich<br />

-<br />

Informiert und vernetzt<br />

-<br />

Unsere Arbeit ist nicht denkbar ohne<br />

Kontaktpflege: Wir sind ständig im Aus-<br />

tausch mit Kunden und Stakeholdern.<br />

17<br />

-<br />

Company<br />

bedingen. Art und Inhalt dieses Austauschs werden in den<br />

verschiedenen Kapiteln dieses Berichts vertieft beschrieben,<br />

zum Beispiel Befragungen, Performancegespräche und<br />

Alumniveranstaltungen für ehemalige Mitarbeitende (siehe<br />

auch Seite 43), diverse Governancegremien für Partner<br />

als Eigentümer (siehe auch Seite 16) und gemeinnützige<br />

Engagements des Unternehmens und der Mitarbeitenden<br />

im Hinblick auf die Interessen der Öffentlichkeit sowie von<br />

NGOs (siehe auch Seite 64). <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> ist bei aktuellen<br />

Anlässen auch Ansprechpartner für die Presse und<br />

Mitglied in Fachgremien wie der <strong>Schweiz</strong>erischen Treuhandkammer<br />

und anderen Fachgremien.<br />

Auch global legt <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> grossen Wert auf sorgfältige<br />

Stakeholderdialoge, vor allem im Rahmen des<br />

Audit Firm Governance Code. Die Kommunikation mit<br />

Investoren und globalen Investorengruppen ist dabei von<br />

zentraler Bedeutung. Ferner ist die globale <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

Organisation Mitglied des UN Global Compact. Unter<br />

www.unglobalcompact.org finden sich weiterführende Informationen<br />

zu dieser Initiative für eine sozial- und umweltverträgliche<br />

Gestaltung der globalen Wirtschaft.<br />

Jahresbericht 2012


18<br />

-<br />

Company<br />

Für Ihre Branche ändert sich das Umfeld weltweit rasant.<br />

Was betrachten Sie als die grössten Herausforderungen<br />

für <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> in den nächsten Jahren?<br />

Die grösste Herausforderung ist sicher die Regulierungsdichte,<br />

und es kommen weitere neue regulatorische Vorgaben<br />

auf uns zu. Wegen der demografischen Entwicklung<br />

wird uns ausserdem schon sehr bald das Recruiting<br />

geeigneter Mitarbeitender beschäftigen. Der Bewerberpool<br />

wird kleiner. Wir wollen zudem eine breite Diversität<br />

innerhalb der Organisation; angesichts sich tendenziell<br />

abschottender Arbeitsmärkte ist das nicht immer einfach<br />

zu realisieren.<br />

Spielt das Thema Nachhaltigkeit dabei eine Rolle?<br />

Weil wir ein Dienstleister und ein People’s Business sind,<br />

ist unsere Mitarbeiterbindung sehr wichtig. Wir stehen im<br />

Wettbewerb um gut ausgebildete, mehrheitlich junge<br />

Leute. Es gibt viele Kriterien bei der Entscheidung für einen<br />

Arbeitgeber. Sicherlich gehören auch das Image und das<br />

Bruno Chiomento<br />

CEO<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

-<br />

«Unser Geschäftsmodell<br />

ist per se nachhaltig»<br />

Nachhaltiges Handeln gehört heute auf jede Firmenagenda. Warum das so ist?<br />

Der CEO von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong>, Bruno Chiomento, sieht darin ein beachtliches<br />

Wettbewerbspotenzial für Unternehmen. In der eigenen Organisation macht vor<br />

allem die Qualität der Mitarbeitenden den Unterschied.<br />

Jahresbericht 2012<br />

Engagement eines Unternehmens dazu. Von daher würde<br />

ich die Frage bejahen.<br />

Was verstehen Sie bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> genau unter dem<br />

Begriff Nachhaltigkeit?<br />

Wir betrachten die Organisation insofern als nachhaltig,<br />

als wir möglichst viele Berufseinsteiger ausbilden und<br />

ihnen bei uns eine Karriere ermöglichen. In diesem Sinne<br />

sind wir eine Ausbildungsstätte und betreiben Wissensvermittlung.<br />

Ziel der Partner, also der Eigentümer von<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>, ist es, die Firma den nachfolgenden Generationen<br />

in einem noch besseren Zustand zu übergeben,<br />

als sie sie selbst vorgefunden haben. Denn auch die Nachfolger<br />

sollen wie ihre Vorgänger ihre beruflichen Chancen<br />

voll nutzen können. Das halte ich für ein sehr nachhaltiges<br />

Geschäftsmodell, das auf dem Gedanken einer<br />

guten Unternehmensführung basiert. Vor diesem Hintergrund<br />

ist Nachhaltigkeit bei uns also quasi intrinsisch<br />

motiviert.


Auf welchen Werten und Prinzipen beruht dieses<br />

Selbstverständnis?<br />

Die Werte bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> sind global in einem Code of<br />

Conduct definiert. Dazu gehören auch eine hohe Wertschätzung<br />

der Mitarbeitenden und ein offener Wissenstransfer<br />

untereinander mit regelmässigem Feedback. Wir<br />

pflegen diese Dialogkultur, die auch nach aussen gilt: Der<br />

kontinuierliche Austausch mit unseren Kunden ist uns extrem<br />

wichtig. Viele Unternehmen haben wunderschöne Value<br />

Statements, aber entscheidend ist konsequentes Handeln<br />

und danach zu leben, auch wenn mal etwas schiefläuft.<br />

Ist diese nachhaltige Ausrichtung ein Wettbewerbsvorteil<br />

für <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>?<br />

Das wäre wünschenswert, aber ich denke, nachhaltiges<br />

Handeln ist einfach ein sine qua non – ohne das geht es<br />

nicht, auch nicht für unsere Wettbewerber. Am Ende des<br />

Tages unterscheiden sich in unserer Branche die grossen<br />

Anbieter nicht in der Strategie oder in den Preisen, sondern<br />

in der Implementierung ihrer Arbeit beim Kunden;<br />

und diese Qualität muss jeden Tag aufs Neue unter Beweis<br />

gestellt werden.<br />

Wir haben bisher über Nachhaltigkeit bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

selbst gesprochen. Wie sieht es mit Ihren Kunden aus,<br />

bringt das Thema neues Geschäft für Sie?<br />

Ja sicher, wir bieten dazu auch spezifische Dienstleistungen<br />

etwa im Bereich Cleantech an oder mit dem Service<br />

«Climate Change and Sustainability». Unternehmer müssen<br />

beim Thema Nachhaltigkeit drei wesentliche Faktoren<br />

berücksichtigen: neben der Wirtschaftlichkeit auch ökologische<br />

und gesellschaftliche Herausforderungen. Ich<br />

nenne hier nur die Bemühungen um die Reduktion von<br />

CO2-Ausstoss bzw. Kompensationen. Das beschäftigt<br />

heute jede Firma. Wer nicht mitzieht, verliert an Reputation<br />

und wird langfristig abgehängt. Insofern ist Nachhaltigkeit<br />

ein beachtlicher Wettbewerbsfaktor. Global aufgestellte<br />

Firmen in der <strong>Schweiz</strong> stehen recht gut da. Sie exportieren<br />

ihre nachhaltige Unternehmensführung und machen<br />

zugleich Druck auf die Konkurrenz im Ausland. Bekanntlich<br />

prallen heute immer noch globale Bemühungen zugunsten<br />

des Umweltschutzes an vielen nationalen Interessen<br />

ab. Doch das Thema wird in jedem Fall deutlich an Bedeutung<br />

gewinnen.<br />

Ihr Jahresbericht nach GRI-Richtlinien ist quasi eine<br />

Momentaufnahme in einem langfristigen Entwicklungsprozess<br />

von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>. Was sind die bislang wichtigsten<br />

Schritte auf diesem Weg?<br />

19<br />

-<br />

Company<br />

Mit dem Bericht erklären wir unser Modell nachhaltigen<br />

Wirtschaftens und machen unsere konkreten Bemühungen<br />

publik. Dieses Engagement ist ein sehr ernsthaftes Anliegen<br />

der Partnerschaft, wird von der Geschäftsleitung gesteuert<br />

und ist in der Tat als Prozess angelegt: Wir messen nach<br />

bestimmten Kriterien wie etwa Energie- oder Materialverbrauch<br />

unsere Nachhaltigkeit, um immer besser zu werden.<br />

Ein grosser Schritt in diese Richtung war 2011 der Bezug<br />

unseres neuen «platform»-Gebäudes in Zürich, wo jetzt<br />

immerhin die Hälfte aller Mitarbeitenden von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> arbeitet. Das Haus ist auch aufgrund nachhaltiger<br />

Überlegungen gebaut, mit Blick auf den Umweltschutz<br />

geplant und für die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

sehr günstig gelegen.<br />

Wer die besten Mitarbeitenden hat,<br />

hat auch die zufriedensten Kunden.<br />

Welche Ziele haben Sie sich als CEO für die kommenden<br />

drei Jahre gesetzt?<br />

Natürlich wollen auch wir unseren Marktanteil erhöhen;<br />

in der <strong>Schweiz</strong> sind wir heute rein vom Umsatz her die<br />

Nummer 2. Da wir uns in den letzten Jahren in der <strong>Schweiz</strong><br />

von einigen Geschäftsfeldern getrennt haben, muss man<br />

den Umsatz allerdings differenziert betrachten. Was die<br />

Kundenbeziehung angeht, so möchten wir beispielsweise<br />

bei den SMI-kotierten Unternehmen weiterhin stark verankert<br />

sein. Derzeit sind wir bei allen im Geschäft: bei<br />

35 Prozent mit Wirtschaftsprüfungsmandaten, bei den<br />

restlichen 65 Prozent mit anderen Dienstleistungen. Aber<br />

wir wollen vor allem auch das Unternehmertum und die<br />

Entrepreneure auf ihrem Wachstumspfad eng begleiten.<br />

Das Thema Kundenbeziehung hängt wiederum mit der<br />

Mitarbeiterbindung zusammen: Wer die besten Mitarbeitenden<br />

hat, hat auch die zufriedensten Kunden und damit<br />

das beste Image. Das ist wiederum attraktiv für Bewerber.<br />

Der Kreis schliesst sich …<br />

Richtig: Wissen und Ausbildung, Unternehmertum sowie<br />

Engagement für Umwelt und Gesellschaft sind die vier Säulen,<br />

auf denen Erfolg und Nachhaltigkeit von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

basieren. Eins bedingt das andere.<br />

Jahresbericht 2012


20<br />

-<br />

Company<br />

<strong>Facts</strong> & <strong>Figures</strong><br />

Darstellung der Wertschöpfung in CHF 1’000<br />

Wertschöpfungsrechnung<br />

Bruttowertschöpfung<br />

(Umsatzerlös einschliesslich MwSt.)<br />

Vorleistungen<br />

Bürokosten<br />

Weiterverrechnete Spesen<br />

Übrige Vorleistungen<br />

Abschreibungen<br />

Nettowertschöpfung<br />

Verteilung der Nettowertschöpfung<br />

• Mitarbeiter<br />

• Staatliche/Soziale Abgaben<br />

inkl. AHV<br />

• Eigen- und Fremdkapitalgeber<br />

Verwendung<br />

2011/12<br />

569’330<br />

—20’153<br />

—86’433<br />

—51’447<br />

—3’821<br />

407’476<br />

347’563<br />

52’585<br />

7’328<br />

407’476<br />

329’832<br />

45’513<br />

6’861<br />

382’206<br />

Eigentümerstruktur und Rechtsform<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> ist über eine Holdingstruktur nach <strong>Schweiz</strong>er Recht<br />

organisiert. Das Kapital der Holding ist zu 100 Prozent über den Partnerpool<br />

ATAG <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> im Besitz der Partner von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

100 %<br />

Jahresbericht 2012<br />

2010/11<br />

541’459<br />

—24’340<br />

—79’815<br />

—51’057<br />

—4’041<br />

382’206<br />

Die Wertschöpfungsrechnung zeigt<br />

den fakturierten Gesamtumsatz des<br />

Unternehmens einschliesslich der<br />

weiterverrechneten Auslagen und der<br />

Mehrwertsteuer (Bruttowertschöpfung),<br />

zieht die vom Unternehmen<br />

bezogenen Vorleistungen ab und legt<br />

dar, wie die resultierende Nettowertschöpfung<br />

an die Mitarbeitenden, den<br />

Staat und die Kapitalgeber verteilt<br />

wird. Durch die gestiegenen weiterverrechneten<br />

Spesen nahm die Bruttowertschöpfung<br />

um 5 Prozent im<br />

Vergleich zum Gesamtumsatz (4 Pro -<br />

zent) leicht überproportional zu.<br />

Der Umzug an einen einzigen Standort<br />

in Zürich resultierte in tieferen Bürokosten,<br />

wogegen die gesamten Abgaben<br />

an staatliche Stellen weiter gestiegen<br />

sind. Der weitaus grösste Teil der Nettowertschöpfung<br />

wird an die Mitarbeitenden<br />

verteilt. Dieser Betrag erhöhte<br />

sich aufgrund des erhöhten Personalbestandes<br />

um rund 5 Prozent.<br />

Dienstleistungen<br />

• Wirtschaftsprüfung (Assurance)<br />

• Steuerberatung (Tax)<br />

• Transaktionsberatung<br />

(Transactions)<br />

• Wirtschaftsberatung (Advisory)


Gesamtumsatz (2011/12)<br />

in Mio. CHF<br />

533<br />

Gesamtumsatz Vorjahr: 510 Mio. CHF<br />

Nettowertschöpfung (2011/12)<br />

in Mio. CHF<br />

407<br />

Nettowertschöpfung Vorjahr: 382 Mio. CHF<br />

11 Standorte in der <strong>Schweiz</strong><br />

und Liechtenstein<br />

Anzahl Mitarbeitende insgesamt<br />

Die <strong>Schweiz</strong>er Mitarbeitenden sind Teil des globalen Wissenspools von<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> – ein enormer Nutzen für alle Kunden.<br />

2’102<br />

Weibliche Mitarbeitende: 855<br />

Männliche Mitarbeitende: 1’247<br />

Umsatz nach Segmenten in CHF 1’000<br />

Audit and Assurance Services<br />

Advisory Services (incl. TAS*)<br />

Tax and Legal Services<br />

Total<br />

*TAS: Transaction Advisory Services<br />

11 Genf<br />

10 Lausanne<br />

Jahresbericht 2012<br />

2011/12<br />

269’428<br />

109’902<br />

153’522<br />

532’852<br />

1 Basel<br />

3 Zürich<br />

2 Aarau<br />

6 Zug<br />

8 Luzern<br />

9 Bern<br />

4<br />

7 Lugano<br />

5 Vaduz<br />

21<br />

-<br />

Company<br />

2010/11<br />

267’736<br />

87’538<br />

155’027<br />

510’301<br />

St. Gallen<br />

ca. 167’000<br />

Anzahl Mitarbeitende <strong>Schweiz</strong><br />

Anzahl Mitarbeitende global


22<br />

-<br />

Marketplace<br />

Unsere wichtigsten Erfolgsfaktoren sind<br />

Qualität und Nachhaltigkeit. Wir entwickeln<br />

anspruchsvolle Lösungen, die weit über<br />

den Tag hinaus positive Wirkung entfalten.<br />

Kurzfristige Gewinnmaximierung ist daher<br />

nicht der entscheidende Gradmesser unseres<br />

Erfolgs. Denn nicht ein «Mehr» wird die<br />

Zukunft sichern, sondern nur ein «Besser».<br />

Das mächtige Geweih der Hirsche liefert<br />

dazu eine interessante Parallele. Die Natur<br />

schafft hier einen einmaligen Balanceakt:<br />

zwischen ausreichender Masse und notwendiger<br />

Mobilität.<br />

Jahresbericht 2012


Optimize rather<br />

than maximize<br />

Jedes Frühjahr wächst dem Hirsch ein neues<br />

Geweih. Haltung und die möglichst ausladenden<br />

Schaufeln (1,2 m breit und über 18 kg schwer)<br />

bringen gegenüber Rivalen klare Vorteile. Das<br />

Geweih wächst täglich um 2,5 cm, schneller<br />

als jedes andere Gewebe, allerdings zu einem<br />

hohen Preis. Mehr als 50 kg Kalzium werden<br />

jedes Jahr der Knochenmasse des Bullen entzogen,<br />

ein Verlust, den nur die stärksten Tiere<br />

verkraften. Deshalb optimiert der Hirsch die<br />

Geweihgrösse, statt sie zu maximieren. Und<br />

ebenso genial: Nach der Paarung holt der<br />

Körper sich das Kalzium vor dem Abwerfen<br />

der Schaufeln zurück.


24<br />

-<br />

Marketplace<br />

Das A und O ist der Dialog<br />

mit dem Kunden<br />

Wir setzen auf Qualität – und dieses<br />

Bekenntnis hat zwei Seiten: Einerseits<br />

wollen wir die Qualität jeder einzelnen<br />

Dienstleistung unseres breiten Ange botsportfolios<br />

in nahezu allen Branchen<br />

fortlaufend verbessern und andererseits<br />

die unternehmerische Qualität auf<br />

Kundenseite noch weiter steigern. Das<br />

Engagement für unsere Kunden ist<br />

daher geleitet von der Kernidee, auf beiden<br />

Seiten Potenziale zu entfalten. In<br />

diesem Kapitel beleuchten wir den Marktplatz,<br />

auf dem wir uns täglich bewegen.<br />

Im Mittelpunkt stehen der Dialog mit<br />

dem Kunden und unser Qualitätsanspruch<br />

an uns selbst.<br />

Unsere Kunden spiegeln die Breite der gesamten <strong>Schweiz</strong>er<br />

Wirtschaft. Sie stammen aus allen Branchen und aus allen<br />

gesellschaftsrechtlichen Bereichen einschliesslich des öffentlichen<br />

Sektors. Wir bringen die jeweiligen Branchenkenntnisse<br />

mit. Wir erbringen zwar für sehr viele international<br />

aufgestellte Grossunternehmen Dienstleistungen, doch wir<br />

zählen auch zahlreiche KMU und dynamische Wachstumsunternehmen<br />

zu unseren Kunden. Für alle drei Segmente<br />

wurden spezielle Programme entwickelt, um sie entsprechend<br />

der jeweiligen spezifischen Herausforderungen bestmöglich<br />

zu betreuen und auf ihrem Weg nach vorne erfolgreich<br />

zu begleiten. Zudem sind wir in der <strong>Schweiz</strong> stolz auf<br />

unsere besonders starke Financial Services Organization,<br />

mit der wir Banken, Versicherungen, Pensionskassen, Hedgefonds<br />

und Private-Equity-Unternehmen betreuen.<br />

Jahresbericht 2012<br />

Gezielter Wissenstransfer<br />

Wissen ist unsere wichtigste Ressource und unser grösstes<br />

Kapital. Der gezielte Wissenstransfer ist uns sehr wichtig.<br />

Unsere Kunden kennen diese Stärke und profitieren von der<br />

Qualität unseres stets aktuellen Know-hows. Ein für den<br />

Kunden massgeschneideter Service gehört selbstverständlich<br />

dazu. Wir bieten somit den Kunden die Gewissheit,<br />

dass sich ihre Anliegen in den richtigen Händen befinden –<br />

und zudem eine angenehme Zusammenarbeit.<br />

Dadurch versetzen wir unsere Kunden in die Lage, mit<br />

ihren Geschäftspartnern und anderen Stakeholdern auf<br />

hohem Qualitätsniveau zu arbeiten. Der Nutzen liegt auf der<br />

Hand: Letztendlich schaffen wir weit über das einzelne<br />

Unternehmen hinaus für die Gesellschaft einen konkreten<br />

Mehrwert. Zusätzlich zu unserer kommerziellen Arbeit liegt<br />

es uns am Herzen, Unternehmertum zu fördern. Wirtschaftliche<br />

Kompetenz und Unternehmergeist sind Öl für den<br />

Innova tionsmotor der Wirtschaft. Diesen starken Motor<br />

wollen wir in Gang halten und fördern daher den Bereich<br />

«Entrepreneurship» auf vielen Ebenen (siehe Seite 60).<br />

Messbare Servicequalität<br />

Die Beziehung zu unseren Kunden ist der Grundstein für<br />

unsere erfolgreiche Arbeit. Dementsprechend legen wir<br />

grössten Wert auf einen fortlaufenden, offenen Dialog mit<br />

unseren Kunden und befragen sie in persönlichen Interviews<br />

und per Umfragen zu ihrer Zufriedenheit mit unseren<br />

Leistungen. Im Rahmen unseres Programms «Assessment<br />

of Service Quality» (ASQ) wurden dieses Jahr 242 strukturierte<br />

Interviews mit <strong>Schweiz</strong>er Kunden geführt und<br />

650 Fragebogen verschickt. In den Interviews möchten<br />

wir unter anderem gerne wissen, wie die Leistung von<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> im Vergleich zu den Erwartungen bewertet<br />

wird; wir fragen nach Trends in der Qualität unserer Beziehung<br />

zum Kunden und nach der Bereitschaft, <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

weiterzuempfehlen.<br />

Die <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Interviewer sind vom Kunden bzw.<br />

von Projekten unabhängige Personen, oft Senior Partner.<br />

So hat der Kunde die Möglichkeit, unbefangen positive,<br />

aber auch negative Rückmeldungen zu geben. In schriftlichen<br />

Befragungen laden wir unsere Kunden ein, uns<br />

Feedback zur fachlichen Kompetenz zu geben sowie die<br />

Fähigkeit zu bewerten, lösungsorientiert zu arbeiten.<br />

Auch die Teamqualität der <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Mitarbeitenden<br />

steht auf dem Prüfstand.


Die Rücklaufrate der jüngsten Fragebogenaktion betrug<br />

43 Prozent, im Vergleich zu 58 Prozent im Vorjahr. Die<br />

durchschnittliche Zufriedenheitsrate, ermittelt aus Interviews<br />

und Fragebögen, lag gleich wie im Vorjahr bei 4.2, wobei<br />

5 für «ausserordentlich zufrieden» und 1 für «ausserordentlich<br />

unzufrieden» steht. Mit 91 Prozent war die überwiegende<br />

Mehrheit der Kunden, die ein Rating abgegeben<br />

haben, sehr zufrieden. Im Hinblick auf die Frage, ob die<br />

Kunden <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> einem Freund oder Kollegen weiterempfehlen<br />

würden, lag der mittlere Wert bei 8.5, wobei<br />

10 für «immer» und 0 für «nie» steht. Sinn und Zweck der<br />

Befragungen als Bestandteil unserer Selbstevaluation ist<br />

die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Servicequalität.<br />

Falls ein Kunde negative Kommentare oder ein<br />

schlechtes Rating abgibt, nimmt das Serviceteam das Problem<br />

umgehend auf und bespricht Lösungsmöglichkeiten<br />

mit dem Kunden. Das ASQ-Programm wird von den Kunden<br />

und auch bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> intern sehr geschätzt und<br />

ist ein wich tiges Unterscheidungsmerkmal im Markt. Die<br />

Kundenbeziehungen können auf dieser Basis weiter verbessert<br />

werden; zudem ergeben sich aus dem Feedback<br />

oft zusätzliche Projektideen und das Qualitätsbewusstsein<br />

wird gemeinsam mit den Kunden fortlaufend geschärft.<br />

Viele Leistungen – ein Ansprechpartner<br />

Mit unserem breiten Wissen in den Bereichen Assurance,<br />

Tax & Law, Transaction und Advisory richten wir den Fokus<br />

stets auf die Entwicklung individueller Lösungen für das<br />

jeweilige Kundenbedürfnis. Mit unserem Account-Management-Ansatz<br />

sorgen wir dafür, dass alle Fäden bei einem<br />

Partner von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> zusammenlaufen − ganz unabhängig<br />

davon, wo auf der Erde unsere Kunden ihre Niederlassungen<br />

haben und welche Prüfungs- und Beratungsteams<br />

wir einsetzen. Dieser Partner koordiniert weltweit<br />

alle Aktivitäten und setzt sich dafür ein, dass die einzelnen<br />

Dienstleistungen genau aufeinander abgestimmt sind.<br />

Er ist der primäre Ansprechpartner, das «<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-<br />

Gesicht» für den Kunden, und verantwortet den reibungslosen<br />

Ablauf der Projekte.<br />

Assurance: Transparenz zählt<br />

Vertrauen ist eine ganz wichtige Voraussetzung für den<br />

Erfolg. Für unsere Wirtschaftsprüfungskunden im Bereich<br />

Assurance gehört das zu den täglichen Erfahrungen:<br />

Sie sind den steigenden Erwartungen ihrer Stakeholder<br />

-<br />

242 Interviews dieses Jahr<br />

-<br />

Wir wollen wissen, wie zufrieden unsere<br />

Kunden sind. Dazu befragen wir sie schriftlich<br />

und führen auch strukturierte Gespräche.<br />

25<br />

-<br />

Marketplace<br />

ausgesetzt und sehen sich zudem mit regulatorischen<br />

Anforderungen konfrontiert, die immer komplexer werden.<br />

Wir bieten ihnen Transparenz – überall dort, wo sie diese<br />

benötigen. Dazu liefern wir den Kunden verlässliche Daten,<br />

geben zeitgerechte und konstruktive Hinweise, stellen<br />

dem Prüfungsausschuss stichhaltige und klare Infor matio<br />

nen zur Verfügung und setzen Investoren wie alle Stake-<br />

holder über die zentralen Fakten ins Bild. Unsere Leis-<br />

tungen in diesem Feld umfassen Financial Accounting,<br />

Advisory Services, Financial Statement Audits, Accounting<br />

Compliance and Reporting, Fraud Investigation und Dispute<br />

Services sowie den Bereich Climate Change and Sustainability<br />

Services (CCaSS).<br />

Tax & Law: Lotsen gefragt<br />

Die wirtschaftlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen<br />

haben sich drastisch verändert; Tempo und Komplexität<br />

dieses Wandels nehmen ständig zu. Wir helfen unseren<br />

Kunden im Bereich Tax & Law, angesichts der rasanten<br />

Veränderungen der wirtschaftlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen<br />

die Orientierung zu behalten. Die Dichte<br />

der regulatorischen Vorgaben nimmt zu – ein forderndes<br />

Umfeld: Denn der verschärfte Wettbewerb am Arbeits- und<br />

Kapitalmarkt bringt eine wirtschaftliche Dynamik mit sich,<br />

die bei den Behörden nicht ohne Folgen bleibt. Regierungen<br />

versuchen, Schritt zu halten im Hinblick auf ihren Einnahmebedarf,<br />

die Steuerbehörden passen daher ihre Schwerpunkte<br />

und Richtlinien fortlaufend entsprechend an. Unternehmen<br />

müssen hier konkurrierende Prioritäten abwägen<br />

und zugleich sicherstellen, dass sie die Vorschriften erfüllen<br />

und Mehrwert generieren. Wir übernehmen gewissermassen<br />

eine Lotsenfunktion in verschiedenen Bereichen:<br />

Wir geben Orientierung in der globalen Steuerlandschaft<br />

und helfen, die Lieferkette auch steuerlich zu optimieren<br />

und die Chancen einer globalen Compliance und Berichtsfunktion<br />

zu nutzen. Last, but not least wirft auch die globale<br />

Mobilität der Mitarbeitenden arbeitsrechtliche und<br />

steuerliche Fragen auf. Wir zeigen die Risiken und geben<br />

Antworten.<br />

Transactions: erfahrenes Kapitalmanagement<br />

Wir helfen unseren Kunden, fundierte Entscheidungen für<br />

das strategische Management zu treffen, damit sie für<br />

die Anforderungen in einer sich schnell wandelnden Welt<br />

jederzeit gewappnet sind. Um handlungsfähig, flexibel und<br />

Jahresbericht 2012


26<br />

-<br />

Marketplace<br />

-<br />

Breites Portfolio<br />

-<br />

Advisory, Assurance, Tax & Law,<br />

Transactions sowie 14 Sektoren –<br />

wir bieten Wissen aus einer Hand.<br />

erfolgreich zu sein, brauchen Unternehmen Kapital. Wir<br />

haben unsere Beratungsleistungen bei Transaktionen<br />

genau darauf ausgelegt und unsere Angebote in folgenden<br />

Bereichen eng miteinander verzahnt: Kapitalsicherung,<br />

Kapitaloptimierung, Kapitalinvestitionen und Kapitalbeschaffung.<br />

Auf diese Weise stellen wir das gesamte Portfolio<br />

unserer Kenntnisse und Erfahrungen in den Dienst<br />

des Kapitalmanagements unserer Kunden. Während Strategien<br />

und Konzepte variieren, ist ein Punkt klar: Wer nichts<br />

tut, verschafft dem Wettbewerber einen Vorteil. Das wollen<br />

wir als Berater gemeinsam mit unseren Kunden verhindern.<br />

Advisory: das grosse Ganze im Blick<br />

Unser Beratungsansatz stärkt alle Initiativen und Aktivitäten<br />

beim Kunden, um dessen unternehmensweite Performance<br />

nachhaltig zu verbessern. Wir helfen, Strategien Wirklichkeit<br />

werden zu lassen. Mit unserer Branchenerfahrung und<br />

globalen Reichweite unterstützen wir unsere Kunden dabei,<br />

Risiken zu beherrschen, Potenziale zu entfalten und damit<br />

langfristig erfolgreich zu sein. Unsere Advisory Services<br />

umfassen beispielsweise die Felder Risiko, Compliance und<br />

Interne Revision sowie Steuerung der Unternehmensleistung,<br />

Wertschöpfung, Kundenfokus und IT.<br />

Nachhaltigkeit – vom Risiko zur Chance<br />

Wie relevant ist heute das Thema Nachhaltigkeit für<br />

unsere Kunden? Die Zahl der Anfragen zu allen Aspekten<br />

rund um einen weit gefassten Nachhaltigkeitsbegriff wie<br />

auch zum Klimaschutz im engeren Sinne nimmt deutlich<br />

zu. Daraus ergeben sich neue Chancen für <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>.<br />

Mit unseren Climate Change and Sustainability Services<br />

sowie im Bereich Cleantech unterstützen wir Kunden auf<br />

vielfältige Weise: bei der Entwicklung einer nachhaltigen<br />

Unternehmensstrategie, beim operativen Management von<br />

Nachhaltigkeit beispielsweise im Einkauf, beim Monitoring<br />

oder bei der Quantifizierung bzw. Qualifizierung und der<br />

Kommunikation der Nachhaltigkeitsleistung einer Organisation.<br />

Wir betten Nachhaltigkeitsthemen zunehmend<br />

in unsere traditionellen Dienstleistungsangebote ein und<br />

erreichen damit eine Differenzierung am Markt.<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> untersucht auf globaler Ebene seit mehreren<br />

Jahren die regulatorischen Rahmenbedingungen<br />

des Klimawandels wie auch entsprechende Massnahmen,<br />

die Unternehmen in diesem Zusammenhang ergreifen.<br />

Dazu publizieren wir die Ergebnisse unserer Erkenntnisse.<br />

Jahresbericht 2012<br />

Jedes Jahr bringen wir eine branchenübergreifende Studie<br />

zu den grössten Risiken und Chancen auf den Markt. Hier<br />

haben Fragen der Nachhaltigkeit und des Klimawandels<br />

inzwischen ihren festen Platz. In unserer jüngsten Ausgabe<br />

der Studie rangierten die Themen soziale Akzeptanz und<br />

gesellschaftliche Verantwortung (Corporate Social Responsibility<br />

oder kurz CSR) auf einer Liste unter den zehn<br />

grössten Risiken, nämlich auf Platz neun. Zudem zeigen<br />

wir, inwieweit dieses Thema gewissermassen Kreise zieht<br />

und wiederum auf andere Risiken Einfluss nimmt. So wird<br />

beispielsweise der zunehmende Druck im Bereich CSR<br />

(Raising CSR Pressure) als ein wichtiger Treiber für Regulierung<br />

und Compliance aufgeführt. Letzteres gilt laut<br />

Studie als das aktuell grösste Risiko für die Unternehmen.<br />

Interessanterweise werden Klimaschutz und Nachhaltigkeit<br />

aber nicht nur negativ als Risiken gesehen, sondern<br />

auch positiv als Chancen begriffen. Gut schneiden in<br />

diesem Zusammenhang zum Beispiel Investitionen in Cleantech<br />

ab; sie gelten als die sechstgrösste Chance.<br />

Die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Klimawandel ist<br />

für alle Branchen sehr differenziert zu betrachten. Wir verfügen<br />

über die Branchenspezialisten, die unseren Kunden<br />

die für sie wesentlichen spezifischen Herausforderungen<br />

aufzeigen können.<br />

Gelebtes Ethos<br />

In unserem Verhaltenskodex (siehe auch Seite 15) verpflichten<br />

wir uns unter anderem zu qualitativ hochstehenden<br />

und für die jeweiligen Bedürfnisse unserer Kunden<br />

angemessenen Dienstleistungen. Ausserdem ist es Konsens<br />

bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>, dem Kunden offen und ehrlich<br />

nicht nur willkommene, sondern, wo nötig, auch unangenehme<br />

Informationen mitzuteilen. Der Kodex legt klar<br />

fest, was wir von unseren Mitarbeitenden im Hinblick auf<br />

korrekten und ethisch einwandfreien Umgang mit Kunden<br />

und anderen Geschäftspartnern erwarten.<br />

Grundlegend sind für uns die Wahrung der Unabhängigkeit<br />

und die Vermeidung von Interessenkonflikten (siehe<br />

auch Seite 16). Als staatlich beaufsichtigtes Unternehmen<br />

haben wir im Hinblick auf Unabhängigkeit als Prüfer Einschränkungen,<br />

deren Einhaltung von der Revisionsaufsichtsbehörde<br />

und der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht<br />

FINMA überprüft wird. Für das Unternehmen bestehen dabei<br />

Einschränkungen bei Investitionen, für Finanzbeziehungen<br />

und für sämtliche nicht zum Kerngeschäft zählenden


Geschäftsbeziehungen. Alle Mitarbeitenden haben zusätzlich<br />

persönliche Einschränkungen im Hinblick auf Investi tionen<br />

und auf finanzielle Geschäftsbeziehungen.<br />

Für die Professionals der Geschäftseinheit Assurance<br />

findet einmal jährlich ein Ausbildungsmodul zum Thema<br />

Unabhängigkeit statt, für alle anderen Mitarbeitenden gibt<br />

es webbasierte Trainings. Alle Partner müssen viermal<br />

und die Kadermitarbeitenden einmal jährlich bestätigen,<br />

dass sie keine unerlaubten Wertschriften im Depot halten.<br />

Käufe müssen innert 10 Tagen im Global Monitoring<br />

System (GMS) eingetragen werden. Jährlich finden<br />

Zufallsprüfungen der Eintragungen statt. Verletzungen der<br />

Unabhängigkeit, entweder im Hinblick auf unterlassenes<br />

oder verspätetes Melden von Investitionen oder hinsichtlich<br />

gewisser unzulässiger Zusatzdienstleistungen bei Prüfkunden,<br />

werden streng überwacht. Im Berichtsjahr war kein<br />

Fall so schwerwiegend, dass eine Meldung an die Revisionsaufsichtsbehörde<br />

notwendig gewesen wäre.<br />

Für <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> ist definiert, welche Art von Dienstleistungen<br />

wir eingehen dürfen, unter anderem um unsere<br />

Unabhängigkeit sicherzustellen. Einschränkungen gibt es<br />

dabei aufgrund von Gesetzen oder von Anforderungen der<br />

Aufsichtsbehörden, der Treuhandkammer oder eigener<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> Policies. Wir haben einen systematischen<br />

und jährlich geprüften Annahmenprozess, um sicherzustellen,<br />

dass wir diese Einschränkungen respektieren.<br />

Dabei wird im «Service Offering Reference Tool» (SORT)<br />

zusammengefasst, welche Dienstleistungen für welche<br />

Art von Kunden erlaubt sind. Mit unserem «Global Tool for<br />

Acceptance and Continuation of Clients and Engagements»<br />

(GTAC) wird der entsprechende Prozess der Annahme<br />

oder Ablehnung von Kunden und Dienstleistungen systematisch<br />

geführt und nachverfolgbar dokumentiert.<br />

Im Gegensatz zur Unabhängigkeit ist Korruptions gefahr im<br />

klassischen Sinne kein wesentliches Risiko für <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>.<br />

Dennoch wird dieses Thema im Verhaltenskodex behandelt,<br />

der unter anderem die Annahme von Zahlungen oder Wertgegenständen,<br />

die als eine Beeinflussung unserer Ergebnisse<br />

oder Empfehlungen gewertet werden könnten, verbietet.<br />

Niemand darf persönliche Vorteile gewähren, um Aufträge<br />

zu erhalten. Die Mitarbeitenden aller unserer Unternehmenseinheiten<br />

bestätigen schriftlich, dass sie die Bestimmungen<br />

des Kodex zur Kenntnis genommen haben und sich zu<br />

deren Einhaltung verpflichten. Im Berichtszeitraum gab es<br />

keine Verdachtsfälle auf jedwede Art korrupten Verhaltens.<br />

-<br />

Klare Regeln<br />

-<br />

Wir schützen die Daten unserer<br />

Kunden nach festen Richtlinien,<br />

die global gelten.<br />

27<br />

-<br />

Marketplace<br />

Wir sind uns sehr bewusst, dass unser Wettbewerbsvorteil<br />

auf der Exzellenz unserer Prüfempfehlungen und<br />

auf der Qualität unserer Dienstleistungen beruht. Unser<br />

Verhaltenskodex legt fest, dass wir uns mit hohem Einsatz<br />

am Wettbewerb in unserer Branche beteiligen und grossen<br />

Wert darauf legen, dass dabei ehrlich agiert wird. Im Berichtsjahr<br />

lagen keine Fälle von Anschuldigungen wegen wettbewerbswidrigen<br />

Verhaltens vor.<br />

Vertraulichkeit und Datenschutz<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> hat einen betrieblichen Datenschutzbeauftragten<br />

eingesetzt. Denn das Vertrauen, das unsere Kunden<br />

in uns setzen, ist ein sehr hohes Gut, das wir sorgsam<br />

achten. Daher schützen wir das Wissen unserer Kunden<br />

und wahren entsprechende Diskretion. Unser Verhaltenskodex<br />

verlangt von allen Mitarbeitenden den Respekt<br />

und den Schutz von persönlichen und vertraulichen Informationen,<br />

die sie von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>, von Kunden oder<br />

von Dritten erhalten haben oder die sich auf diese beziehen.<br />

Im Berichtsjahr gab es keine gerechtfertigten Fälle von<br />

Verletzungen der Vertraulichkeit oder des Datenschutzes.<br />

Zur Unterweisung unserer Mitarbeitenden zum Datenschutz<br />

und zur Informationssicherheit gibt es eine Datenschutzrichtlinie<br />

auf globaler Ebene. Zur Information an<br />

unsere Kunden führt die Broschüre «Protecting your data»<br />

unsere Umsetzung des Datenschutzes und der Informationssicherheit<br />

aus. In dieser Publikation beschreiben wir<br />

unsere globale Politik zu Datenschutz und Informationssicherheit<br />

und informieren über unsere Richtlinien zum vertraulichen<br />

internationalen Datenaustausch innerhalb der<br />

globalen <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Organisation. Zudem kann man<br />

nachlesen, wie wir Daten bei Systemausfällen sichern und<br />

wiederherstellen und wie wir den Schutz der Daten und die<br />

Informationssicherheit auch technisch gewährleisten können.<br />

Schliesslich finden sich hier auch unsere Grundsätze<br />

für Reviews und Audits zum Datenschutz und zur Informationssicherheit.<br />

Die Publikation kann unter infosecurity.<br />

assurance@ey.com bestellt werden.<br />

Jahresbericht 2012


28<br />

-<br />

Marketplace<br />

Wirtschaftsprüfer und Berater haben es jeden Tag mit<br />

Managern und Firmenchefs aller Branchen zu tun. Wie<br />

viel unternehmerischen Spirit sollte denn ein Mitarbeiter<br />

oder Partner von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> selbst mitbringen?<br />

Sehr viel! Unternehmerisches Denken gehört selbstverständlich<br />

zu unserer Tätigkeit. Aber mehr noch: Wir, die<br />

Partner bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>, sind ja selbst Unternehmer,<br />

Eigentümer unseres Unternehmens.<br />

Seit 1998 vergibt <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> jedes Jahr die Auszeichnung<br />

«Entrepreneur Of The Year ® » (EOY, siehe Seite 30).<br />

Für dieses Programm sind Sie heute verantwortlich. Der<br />

Award deckt die Kategorien Industrie, Dienstleistungen,<br />

Emerging Entrepreneur sowie den Sonderpreis Family<br />

Business ab. Was unterscheidet das Programm von ähnlichen<br />

Wettbewerben?<br />

Wir wollen echte Erfolgsgeschichten sichtbar machen. Das<br />

möchten andere auch, aber die EOY-Auszeichnung ist die einzige<br />

mit globaler Bedeutung. Sie wird in mehr als 50 Ländern<br />

Heinrich Christen<br />

Verantwortlicher Partner<br />

«Entrepreneur Of The Year ® »,<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

-<br />

«Wir wollen Erfolgsgeschichten<br />

sichtbar machen»<br />

Erfolgreiche Unternehmer brauchen viele Fähigkeiten – vor allem den Willen zum<br />

Erfolg durch Wachstum. Heinrich Christen, Partner und Sitzleiter von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

in St. Gallen, berät seit vielen Jahren Start-ups und KMU. Entrepreneurship ist<br />

sein Thema. Christen ist überzeugt: Gute Unternehmer sind auch inspirierende<br />

Persönlichkeiten.<br />

Jahresbericht 2012<br />

vergeben, zusätzlich küren wir einen «World Entrepreneur<br />

Of The Year ® », der Preis ist weltweit anerkannt. Der Auswahlprozess<br />

unter den jährlich rund 60 Kandi daten ist transparent<br />

und streng, die Jury arbeitet unabhängig.<br />

Worauf kommt es Ihnen an?<br />

Wir suchen unternehmerische Persönlichkeiten mit innovativen<br />

Produkten oder Dienstleistungen. Uns ist es wichtig,<br />

dass Wachstum beim Umsatz und bei den Arbeitsplätzen<br />

geschaffen wird und dass der Erfolg auch über die Landesgrenzen<br />

hinausgeht. Die Gewinner fahren zum «Strategic<br />

Growth Forum» in Palm Springs, dem weltweit grössten<br />

Entrepreneurkongress. Wie gesagt, der Preis ist ein Gütesiegel<br />

und ein Entree zu einem globalen Netzwerk.<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> bemüht sich bewusst um kleine und mittlere<br />

Unternehmen (KMU) und um Start­ups. Mit welchen<br />

Erwartungen kommen Firmenchefs und Gründer auf Sie<br />

zu und was haben Sie ihnen zu bieten?


Den Start-ups müssen wir kompetente Ansprechpartner<br />

zur Seite stellen. Hier geht es um alle möglichen Probleme:<br />

Strategieentscheidungen, Finanz- und Steuerfragen, Personal-<br />

und Rekrutierungsprobleme etc. Die Berater müssen<br />

auf Fallstricke aufmerksam machen, dazu braucht man<br />

einen bestimmten Mindset. Wir haben die Partner, Direktoren<br />

und auch Senior Manager, die das können; das kommt<br />

gut an. Ausserdem bringen wir Start-ups über unser Netzwerk<br />

mit Unternehmen zusammen, mit denen Kooperationen<br />

sinnvoll sein können. Das ist enorm wertvoll.<br />

Wie sieht es bei den KMU aus?<br />

Wir haben viele KMU unter unseren Kunden, eine ganz wichtige<br />

Gruppe. Wir sind nicht nur für Grosskonzerne da. Hier<br />

stehen häufig Fragen der Finanzierung und der strategischen<br />

Weiterentwicklung auf der Agenda. Für alle, die nicht<br />

mehr Start-up und noch nicht etabliertes Unternehmen sind,<br />

haben wir vor wenigen Jahren beim EOY-Award die Kategorie<br />

«Emerging Entrepreneur» eingerichtet. Da können<br />

sich Firmen bewerben, die etwa zwei bis sechs Jahre am<br />

Markt bestehen und die ersten Hürden erfolgreich genommen<br />

haben.<br />

Den Start-ups müssen wir<br />

kompetente Ansprechpartner<br />

zur Seite stellen.<br />

Wo sehen Sie heute die grössten Herausforderungen<br />

für einen Unternehmer?<br />

Die grösste Hürde ist der Übergang von der Lösung zum<br />

Geldverdienen. Viele starten mit einer technologischen<br />

Lösung, für die es eigentlich keinen Markt gibt, vor allem<br />

nicht zu den Preisen, die sie sich vorstellen. Das sind<br />

dann die tragischen Geschichten. Die Cleveren schauen sich<br />

von Anfang an den Markt sehr genau an. Wir bringen<br />

unerfahrene mit erfahrenen Unternehmern zusammen, die<br />

etwas vom Markt verstehen. Das ist extrem wertvoll für<br />

die Jüngeren.<br />

Dass <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> Unternehmertum fördert, kommt<br />

nicht von ungefähr. Diese Aktivitäten machen eine von vier<br />

Säulen Ihres Engagements aus – neben dem Respekt<br />

gegenüber der Umwelt (Environment), der Aus­ und Weiterbildung<br />

(Education) und der Bereitschaft, Verantwortung<br />

in der Gesellschaft zu übernehmen (Community).<br />

Wie sehen Sie den Zusammenhang zwischen Unternehmertum<br />

und Nachhaltigkeit?<br />

29<br />

-<br />

Marketplace<br />

Echte Unternehmertypen sind Leute, die ihre Werte leben<br />

und auch nachhaltig Werte schaffen: Arbeitsplätze mit<br />

innovativen Produkten, solche, die unser Leben ein bisschen<br />

besser machen. Wenn wir eine Idee wirklich gut finden,<br />

investieren wir viel Zeit, also Gratisstunden.<br />

Echte Unternehmertypen sind<br />

Leute, die ihre Werte leben und<br />

nachhaltig Werte schaffen.<br />

Die Förderung von Unternehmertum liegt naturgemäss<br />

auch in Ihrem eigenen Interesse. Was können Sie durch<br />

dieses Engagement lernen?<br />

Wir lernen zum Beispiel als eine grosse Organisation, dass<br />

man schnell und sehr schlank aufgestellt sein kann, dass<br />

Risikobereitschaft belohnt wird. Ich persönlich lerne von<br />

den Unternehmern selbst. Denn in der Regel sind die<br />

Erfolgreichen auch inspirierende Persönlichkeiten, starke,<br />

oft auch streitbare Egos, mit denen man aber gerne in<br />

Projekten zusammenarbeitet. Und noch etwas: Von Unternehmern<br />

bekommt man als Berater direkteres Feedback,<br />

anders als bei Grosskonzernen.<br />

Die <strong>Schweiz</strong> gilt als sehr gutes Pflaster für Unternehmer.<br />

Dennoch ist der Drang zur Selbstständigkeit nicht entsprechend<br />

ausgeprägt. Was läuft gut und woran fehlt es?<br />

Bei uns in der <strong>Schweiz</strong> ist das unternehmerische Umfeld<br />

wirklich sehr gut, man schaue nur im europäischen Vergleich<br />

auf die Sozial- und Arbeitsgesetzgebung oder die Steuerlast.<br />

Bei der Finanzierung ist die <strong>Schweiz</strong> ebenfalls ein bevorzugter<br />

Standort, auch wegen zahlreicher Privatanleger.<br />

Wer eine gute Idee hat, bekommt auch Geld. Wir haben eher<br />

zu wenige Projekte als zu wenig Kapital. Damit kommen<br />

wir zu den Defiziten: Es fehlt oft am absoluten Willen zum<br />

Erfolg, zu einem starken Wachstum. Es ist natürlich ein<br />

riesiger Stress, ein sehr rasch wachsendes Unternehmen<br />

zu managen. Dazu braucht man Biss.<br />

Jahresbericht 2012


30<br />

-<br />

Marketplace<br />

Die Junior Academy − ein<br />

Sprung brett ins Unternehmen<br />

Wissen, was man kann und wohin mal wirklich<br />

will – für Söhne und Töchter aus Familienunternehmen<br />

ist der Weg in die Nachfolge nicht immer<br />

einfach. <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> hat daher ein Junior<br />

Academy Program entwickelt, um die nächste<br />

Generation junger Unternehmer zu fördern.<br />

Das hört sich doch gut an: duftende Croissants, süsse<br />

Tartes und traditionsreiche Brotsorten auf Wunsch frei<br />

Haus – voilà, man muss nur zugreifen. Was für den Aussenstehenden<br />

ein bisschen nach Schlaraffenland klingen<br />

mag, hat Sindy Pouly als seriöse Produkttests und als hartes<br />

Business gespeichert. Kindheitserinnerungen einer<br />

Unternehmertochter.<br />

Sindy Pouly ist heute 22 Jahre alt und studiert in Lausanne<br />

Hotelmanagement. Ihr Vater, Aimé Pouly, hat<br />

mit seiner Bäckerei Pouly Tradition über die Jahre ein<br />

kleines Imperium aufgebaut: ein dichtes Filialnetz in<br />

der Romandie, 700 Mitarbeitende und eine Auszeichnung<br />

beim <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Wettbewerb «Entrepreneur Of The<br />

Year ® » – die Fakten sprechen für sich. Die Grossbäckerei<br />

Pouly Tradition ist ein florierendes Familienunternehmen.<br />

Für Tochter Sindy kommt es im Alter von 14 oder 15 Jahren<br />

wie für die meisten Kinder aus familiengeführten Unternehmen:<br />

Sie hat ein mulmiges Gefühl beim Gedanken an<br />

die berufliche Zukunft und stellt sich viele Fragen: Ob sie<br />

wirklich das Zeug hat, später in den elterlichen Betrieb einzusteigen?<br />

Will sie das überhaupt? Sind die Fussstapfen<br />

des Vaters nicht viel zu gross? Oder hat sie vielleicht Talente<br />

für einen ganz anderen Beruf, ein anderes Leben?<br />

Genau an diesem kritischen Punkt in der Biografie junger<br />

Erwachsener, die aus einem Familienunternehmen<br />

stammen, setzt <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> an: Unter dem Label<br />

«Junior Academy» hat das Wirtschaftsprüfungs- und<br />

Beratungs unternehmen für 16- bis 30-Jährige ein eigenes<br />

Programmkonzept entwickelt. Oberstes Ziel ist<br />

es, den jungen Menschen zu helfen, ihre Persönlichkeit<br />

weiterzuentwickeln, Stärken zu erkennen, Fähigkeiten<br />

zu entfalten und ihren eigenen Lebensweg zu gehen. Das<br />

kann auch bedeuten, sich gegen Unternehmertum zu<br />

entscheiden. Wer an einem der Academy-Programme<br />

teilnimmt, hat jedoch die Chance zu entdecken, wie vielseitig<br />

und spannend die Businesswelt sein kann. Sie<br />

oder er erfährt zudem viel über sich selbst und wird im<br />

Team motiviert, an den eigenen Zukunftsprojekten<br />

«dranzubleiben».<br />

Jahresbericht 2012<br />

So ist es auch Sindy Pouly ergangen. 2011 nahm sie am<br />

Junior-Academy-Programm teil und hat viele junge Menschen<br />

getroffen, denen es ähnlich ging wie ihr. Schliesslich<br />

ist sie durch den Kurs einen grossen Schritt vorangekommen:<br />

«Damals hatte ich so ein unbestimmtes Gefühl, ich<br />

sollte ins Unternehmen gehen. Heute bin ich auch noch<br />

unerfahren, aber ich weiss, dass ich es schaffen kann.»<br />

Die Junior Academy ist nach Altersstufen gestaffelt aufgebaut:<br />

Das First Program unter dem Motto «Push your<br />

limits» ist für 16- bis 20-Jährige konzipiert, mit Vorträgen<br />

und vielen Aktivitäten zur Selbsterfahrung.<br />

Entrepreneur Of The Year ®<br />

Es ist ein echtes Unikat: Nur das von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

initiierte Unternehmerprogramm «Entrepreneur Of<br />

The Year ® » (EOY) ist wirklich global angelegt und<br />

geniesst weltweite Anerkennung. Zusätzlich wird bei<br />

diesem Wettbewerb der Titel «World Entrepreneur Of<br />

The Year ® » verliehen. Das Wichtigste zum EOY-Award<br />

auf einen Blick:<br />

• Ziel: Förderung von Unternehmertum und<br />

Unternehmergeist<br />

• Seit 1998 jährliche Preisverleihung<br />

• Vergabe in über 50 Ländern<br />

• Drei Kategorien: Industrie, Dienstleistungen,<br />

Emerging Entrepreneur<br />

Sonderpreis: Family Business für ein über die Zeit<br />

besonders erfolgreiches Familienunternehmen<br />

• Jährlich mehr als 60 Teilnehmer<br />

• Auswahl und finales Assessment durch eine unabhängige<br />

externe Jury<br />

• Beurteilungskriterien: unternehmerische Persönlichkeit<br />

insgesamt, starkes Wachstum bei Umsatz und<br />

Arbeitsplätzen, internationaler Erfolg, Innovation<br />

bei Prozessen und Produkten<br />

• Benefit für die Gewinner: hohe Reputation, starke<br />

nationale Publizität<br />

• Zugang zu einem globalen Netzwerk; Door Opener<br />

für die Akquisition von Aufträgen und Finanzmitteln


Das Advanced Program richtet sich an 21- bis 25-Jährige<br />

mit dem Slogan «Seize the opportunity». Am Ende dieses<br />

Kurses sind die Eltern zum Generationsaustausch eingeladen.<br />

Wer zwischen 26 und 30 Jahre alt ist, kann sich für das<br />

Excellence Program unter dem Leitgedanken «Make a<br />

difference» qualifizieren und an der Präzision der eigenen<br />

Vision arbeiten. Mehr als 220 junge Leute aus 27 Ländern<br />

haben bereits an den einwöchigen Trainings der Junior<br />

Academy teilgenommen.<br />

2011 starb Sindys Vater unerwartet. Das veränderte<br />

alles. Im gleichen Jahr stieg Sindy Pouly in das Advanced<br />

Program, das an der Business School IMD in Lausanne<br />

stattfand, ein. Es wurde eine intensive Woche für die Führungskräfte<br />

von morgen. Vor allem der Austausch mit<br />

Gleichaltrigen aus traditionsreichen Firmen mit Sitz in<br />

unterschiedlichen Nationen hat Sindy sehr gut getan. «Es<br />

war für mich sehr wichtig, Leute zu treffen, die schon<br />

eine längere Erfahrung haben im Familienunternehmen.»<br />

Neben den vielen Gesprächen standen Vorträge, Case<br />

Studies und Projektpräsentationen auf dem Programm, die<br />

Einblicke in Theorie und Praxis der Unternehmensführung<br />

gaben. Sindy Pouly hat auf diese Weise verschiedene, für<br />

sie neue Führungsstile kennengelernt. «Ich kannte ja nur<br />

den meines Vaters.»<br />

Besonders auf die Kooperation in international zusammengesetzten<br />

Teams legen die Manager des Advanced Program<br />

grossen Wert. Es ist klar, dass dabei auch Emotionen,<br />

Konkurrenzdenken und Konflikte hochkochen – ganz wie<br />

im «richtigen» Berufsalltag. Aber der Freizeitspass kommt<br />

nicht zu kurz, etwa beim Canyoning. Das schweisst die<br />

Gruppe zusammen.<br />

Mit dem Thema Personalführung musste sich Sindy<br />

Pouly nach dem Tod des Vaters früher als gewollt<br />

beschäftigen. Menschen führen, die 20 Jahre älter seien<br />

als man selbst, sei so eine Sache, weiss sie und lächelt.<br />

«Glücklicherweise musste ich nicht gleich ins kalte Wasser<br />

springen und die gesamte Verantwortung übernehmen.<br />

Ich kann mir noch Zeit nehmen für mein Studium. Diese<br />

akademische Ausbildung ist mir sehr wichtig», sagt sie.<br />

Es gebe auch viele inhaltliche Überschneidungen von<br />

Hotellerie und Lebensmittelbranche. Und sie erklärt:<br />

«Für meinen Vater lief die Ausbildung noch ganz anders.<br />

Ich gehöre aber einer neuen Generation an, das Studium<br />

hilft mir enorm.» Aber die Bäckerei ist dennoch immer<br />

präsent: Seit 2011 sitzt die Studentin im Verwaltungsrat<br />

des Unternehmens.<br />

Junior Academy 2012:<br />

Sindy Pouly während<br />

des Excellence-Programms<br />

in New York<br />

-<br />

31<br />

-<br />

Marketplace<br />

In dieser Entwicklungsphase bietet die Junior Academy<br />

eine weitere Coachingstufe an: das Excellence Program.<br />

Im Sommer 2012 war Sindy Pouly in New York dabei –<br />

wenn auch altersmässig mit ihren 22 Jahren ein bisschen<br />

der Zeit voraus. Auf diesem anspruchsvollen Level werden<br />

die Teilnehmenden als «Agents of Change» betrachtet,<br />

visionäre Führungskompetenz und Kreativität sind gefragt.<br />

Die angehenden Entrepreneure sollen lernen, durch Innovationen<br />

Mehrwert zu schaffen, das grosse Ganze nie aus<br />

den Augen zu verlieren und dabei Strategien «out of the<br />

box» zu entwickeln – ganz im Sinne des Programm-Mottos<br />

«Make a Difference». Einzelkämpfer haben dabei wenig<br />

Chancen, ohne Netzwerk und Beziehungspflege geht es<br />

nicht. Die Junior Academy legt daher viel Wert auf diesen<br />

Aspekt, nicht nur in den Trainings. Alle ehemaligen Teilnehmenden<br />

haben exklusiven Zugang zum <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

Next Generation Club of Entrepreneurs (NextGen). Der<br />

Club ist eine Plattform für den Ideen- und Gedankenaustausch<br />

der Akademiemitglieder, online und auch in Form<br />

von Veranstaltungen mit renommierten Referenten. 2012<br />

musste Sindy Pouly nicht weit reisen. Das NextGen-Event<br />

fand quasi um die Ecke statt – in Lausanne.<br />

Jahresbericht 2012


32<br />

-<br />

Marketplace<br />

<strong>Facts</strong> & <strong>Figures</strong><br />

Die Welt des Entrepreneurs<br />

Kundenzufriedenheit aufgrund<br />

bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

«Assessment of Service Quality» (ASQ)<br />

Das <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Programm<br />

2011/12<br />

«Entrepreneur Of The Year ® Descriptor line 1 (See guidence)<br />

Descriptor line 1 (See guidence)<br />

Descriptor line 2 (See guidence)<br />

91%<br />

Descriptor line 2 (See guidence)<br />

» (EOY)<br />

wird in über 50 Ländern weltweit<br />

durchgeführt.<br />

4.2<br />

Descriptor line 1 (See guidence)<br />

Descriptor line 2 (See guidence)<br />

Anzahl Gewinner EOY seit 1998 Empfehlungsbereitschaft aufgrund<br />

«Assessment of Service Quality» (ASQ)<br />

2011/12<br />

50<br />

1 5<br />

Ausserordentlich Descriptor line 1 (See guidence) Ausserordentlich<br />

unzufrieden Descriptor line 2 (See guidence)<br />

zufrieden<br />

91 % der Kunden, die ein<br />

Rating abgegeben haben,<br />

waren sehr zufrieden.<br />

8.5<br />

0 % 100 %<br />

Nie Immer<br />

«Ich würde <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

einem Freund oder Kollegen<br />

weiterempfehlen.»<br />

Jahresbericht 2012


Umsatzanteile in den Kundenbranchen<br />

41% 31%<br />

20 %<br />

Finanzdienstleister<br />

Industrie<br />

Kundenstruktur<br />

Start-ups, KMU und Grossunternehmen<br />

8 %<br />

Bediente Kundenbranchen<br />

• ⇒ Finanzdienstleister:<br />

(Sektoren: Banken und Kapitalmärkte, Asset-Management,<br />

Versicherungen)<br />

Dienstleistung<br />

und Handel<br />

Chemie und<br />

Pharma<br />

• ⇒ Dienstleistung und Handel:<br />

(Sektoren: professionalisierte Dienstleistungen, Einzelhandel & Grosshandel,<br />

Konsumgüter, Energie & Versorgung, Regierung & öffentlicher<br />

Sektor, Medien & Unterhaltung, Transport, Medizinische Versorgung,<br />

Privatpersonen, Telekommunikation)<br />

• Industrie:<br />

(Sektoren: diversifizierte Industriegüterproduzenten, Immobilien- &<br />

Bauunternehmen, Technologieanbieter, Öl & Gas, Rohstoffabbau & Metalle,<br />

Automobilindustrie & Zulieferer, Fluggesellschaften, Rüstungsindustrie)<br />

• Chemie und Pharma:<br />

(Sektoren: Pharmaindustrie, Chemieindustrie)<br />

Jahresbericht 2012<br />

Marktpositionierung von<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> bei Unternehmen<br />

<strong>Schweiz</strong>erischer Börsenindizes<br />

im Juni 2012<br />

SMI (20 Firmen)<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> belegt mit 7 Audit-<br />

Kunden und somit einem Anteil<br />

von 35 Prozent Platz 1.<br />

SLI (30 Firmen)<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> belegt mit 10 Audit-<br />

Kunden und somit einem Anteil<br />

von 30 Prozent Platz 2.<br />

SMIM (30 Firmen)<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> belegt mit 5 Audit-<br />

Kunden und somit einem Anteil<br />

von 17 Prozent Platz 3.<br />

33<br />

-<br />

Marketplace


34<br />

-<br />

Workplace<br />

Lernen, wissen, weitergeben: Wir setzen<br />

auf diesen fortlaufenden Prozess, der<br />

naturgemäss niemals abgeschlossen ist.<br />

Nur so können Mehrwert und Fortschritt<br />

entstehen.<br />

Kernstück dieses Ablaufs ist der Austausch<br />

zwischen Menschen. Wir pflegen diese<br />

Lernkultur: ein Geben und Nehmen wie in<br />

der Natur.<br />

Davon profitieren viele: Unsere Mitarbeitenden<br />

generieren und vermitteln neues<br />

Wissen innerhalb der Organisation – und<br />

nehmen ihr Know-how auch mit, wenn sie<br />

zu anderen Unternehmen wechseln sollen.<br />

Wir fördern diesen Wissenstransfer in die<br />

Wirtschaft ganz bewusst.<br />

Jahresbericht 2012


In einer Frühlingsnacht entfaltet der Saguaro-<br />

Kaktus mehrere nektarreiche, duftende<br />

weisse Blüten hoch über dem kargen Boden<br />

der Sonora-Wüste. Die Form der Blüten ist wie<br />

geschaffen für die lang gezogene Schnauze<br />

ihres Hauptbestäubers, der Blattnasenfl edermaus.<br />

Die Fledermäuse tragen auf ihrem Weg<br />

in den Süden die Pollen von Blüte zu Blüte.<br />

Bei ihrer Rückkehr Ende Juni machen die<br />

Fledermäuse sich dann über die Früchte her,<br />

übernachten in umstehenden Sträuchern<br />

und verteilen dort die Kaktus samen: ein zyklischer<br />

Prozess mit wechselseitigem Nutzen.<br />

Leverage cyclic<br />

processes


36<br />

-<br />

Workplace<br />

Im Mittelpunkt stehen<br />

die Menschen<br />

Auf die Köpfe kommt es an. Diese schlichte<br />

Erkenntnis hat enorme Auswirkungen auf<br />

die Personalauswahl, die Aus- und Weiterbildung<br />

aller Mitarbeitenden und auf<br />

die Förderung ihrer jeweils persönlichen<br />

Entwicklung. <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

versteht sich als Arbeitgeber und zugleich<br />

als Ausbildungsstätte, in der Wissen und<br />

Innovation die entscheidenden Erfolgsfaktoren<br />

darstellen. Wir bieten ein breit<br />

abgestütztes und transparentes Feedbacksystem<br />

und bemühen uns, auf die<br />

individuellen Bedürfnisse der Kolleginnen<br />

und Kollegen insbesondere in der Arbeitszeitgestaltung<br />

einzugehen. Wir fördern,<br />

aber wir fordern auch: Hohe Leistungsbereitschaft<br />

ist für uns selbstverständlich.<br />

Es sind die Menschen, die unser Unternehmen unverwechselbar<br />

machen. Sie stehen bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> im Mittelpunkt.<br />

Wir pflegen die professionelle und persönliche<br />

Weiterentwicklung jedes einzelnen Mitarbeiters und jeder<br />

einzelnen Mitarbeiterin als wesentliches und zentrales<br />

Gut unserer Organisation. Unsere Personalpolitik betrachten<br />

wir vor diesem Hintergrund in verschiedener Hinsicht<br />

als nachhaltig: Wir investieren viel Zeit und Know-how<br />

bereits in die Rekrutierung der «richtigen» Mitarbeitenden,<br />

also jener künftigen Kolleginnen und Kollegen, die zu uns<br />

passen. Es wird erwartet, dass beide Parteien im Anstellungsprozess<br />

ihre Ziele offen und klar darlegen. Nur so kann<br />

eine für beide Seiten nachhaltig gute Entscheidung im Sinne<br />

einer Win-win-Situation gefällt werden. Wir sehen uns<br />

dabei nicht nur in der Rolle eines Arbeitgebers mit allen<br />

Verpflichtungen und Rechten, die uns in dieser Position<br />

Jahresbericht 2012<br />

zukommen. Vielmehr verstehen wir uns auch als Ausbildungsstätte:<br />

Nicht von ungefähr nutzen viele Kolleginnen<br />

und Kollegen <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> und deren Ausbildungs -<br />

mög lichkeiten als ideales Sprungbrett für ihre weitere<br />

berufliche Karriere.<br />

Wissen und Potenziale nutzen<br />

«Wissensfirma» − diese Bezeichnung klingt zu sehr nach<br />

Uniformität und träfe damit sicher nicht die Realität. Im<br />

Gegenteil: Vielfalt der Aufgaben und Arbeit im Team werden<br />

bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> grossgeschrieben. In der Gruppe entstehen<br />

die besseren, umfassenderen Lösungen. Mindestens<br />

ebenso wichtig ist ein weiteres Plus der Teamarbeit: Nur<br />

so kann das neue Wissen erhalten, weiterentwickelt und<br />

vor allem auch weitergegeben werden. Wissen ist unsere<br />

wichtigste Ressource und unser grösstes Kapital.<br />

Zugleich unterstützen und ermuntern wir unsere Mitarbeitenden,<br />

ihre persönlichen Potenziale auszuschöpfen<br />

und anderen zu helfen, sich weiterzuentwickeln. Doch wir<br />

drehen uns nicht um uns selbst, sondern forcieren den<br />

Wissensaustausch, um unsere Leistungen für den Kunden<br />

immer weiter zu verbessern. Unabhängig von Funktion<br />

und Hierarchiestufe legen wir grossen Wert darauf, dass<br />

alle unsere Mitarbeitenden einen Beitrag für unsere<br />

Kunden leisten.<br />

Jeder, der bei uns arbeitet, wird vom ersten Tag an aufgefordert,<br />

seine eigene Meinung kundzutun und die Sichtweise<br />

anderer zu respektieren. In der jährlich stattfindenden<br />

Mitarbeiterumfrage erhält jeder die Gelegen heit, sich<br />

zu den Themen Qualität, Führung, Mitarbeiterbindung,<br />

Karriereentwicklung, Weiterentwicklung und Umsetzung<br />

unserer Werte zu äussern. Diese Umfrage wird sorgfältig<br />

ausgewertet und gibt uns die Möglichkeit, unsere Stärken<br />

zu ermitteln und Verbesserungspotenziale zu erkennen.<br />

Mithilfe von Fokusgruppen definieren wir konkrete Handlungsfelder,<br />

schlagen geeignete Massnahmen zur Verbesserung<br />

vor und setzen sie auch um. Ein Beispiel: Aus<br />

Feedbacks im Rahmen der Umfrage haben wir erfahren,<br />

dass auf bestimmten Hierarchiestufen Unzufriedenheit<br />

mit der Höhe des Gehalts herrscht. Es kam schliesslich zu<br />

einer Anpassung der Gehälter auf dieser Stufe.<br />

Die Umfrageergebnisse finden in jedem Fall in geeigneter<br />

Form auch Eingang in die jeweiligen Zielsetzungen der<br />

Führungskräfte bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>. Zudem können die Mitarbeitenden<br />

neben der Umfrage weitere interne Kommuni-


kationsplattformen nutzen: Intranet, Daily News und<br />

CEO-Info sind viel genutzte Kanäle, um die Firmenpolitik<br />

zu kommunizieren und transparent zu machen.<br />

Die Anforderungen bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> sind hoch. Wir<br />

erwarten von unseren Teams ein überdurchschnittliches<br />

Engagement. Uns ist bewusst, dass ein hohes Arbeitspensum<br />

nur zu erfüllen ist, wenn es auch einen Ausgleich<br />

gibt, zeitlich, körperlich und mental. Wir legen Wert darauf,<br />

dass unsere Mitarbeitenden die für sie passende Balance<br />

zwischen den eigenen Bedürfnissen und denen des Arbeitgebers<br />

und der Kunden finden.<br />

Viel Verantwortung mit mehr Flexibilität<br />

Die Ansprüche an die eigene Lebensqualität haben sich<br />

in den vergangenen Jahren massiv geändert. Wir wissen<br />

das und nehmen die Wünsche und Bedürfnisse vor allem<br />

der Berufseinsteiger sehr ernst: Wir wollen unseren Mitarbeitenden<br />

so viel persönliche Verantwortung und Flexibilität<br />

zugestehen wie möglich, damit sie ihr Arbeitsleben<br />

so gestalten können, wie es am ehesten ihren jeweiligen<br />

Lebensumständen entspricht. Das ist unsere Philosophie<br />

und Teil unserer Vertrauenskultur: Mehr Flexibilität in<br />

der Entscheidung, zu welcher Zeit und an welchem Ort<br />

ich meine Aufgaben fristgerecht erledige. Ein Schlüsselelement<br />

unseres flexiblen Arbeitsmodells ist daher die<br />

individuelle Einteilung der Arbeitszeit. So lassen sich<br />

zum Beispiel eine Weiterbildung oder eine temporäre Auszeit<br />

planen oder mehr Zeit mit der Familie verbringen.<br />

Unsere etablierte IT-Infrastruktur mit Laptops, Mobiltelefonen,<br />

Tablets und Videokonferenzen machen den<br />

mobilen Arbeitsplatz rund um die Welt möglich. Gerne<br />

nutzen Mitarbeitende auch die Option, Dinge von zu<br />

Hause aus zu erledigen.<br />

Arbeitszufriedenheit – eine Vertrauenssache<br />

Dank unserer Unternehmenskultur, die Freiräume eröffnet<br />

und auf Vertrauen setzt, stärken wir unsere Stellung<br />

als Arbeitgeber und Ausbildungsstätte. <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

rangiert in der jüngsten Universum-Studie unter den Top 10<br />

aller Arbeitgeber. In unserer Branche liegen wir auf dem<br />

ersten Platz.<br />

Eines unserer Hauptziele ist es, weiterhin ein «Employer<br />

of Choice» zu sein und diese Position zu festigen. Wir möchten<br />

allen Mitarbeitenden Ideen zur Verwirklichung ihrer<br />

beruflichen und persönlichen Ziele liefern und Wege zu<br />

-<br />

<strong>Home</strong> Office<br />

-<br />

Büros sind heute zunehmend «mobil».<br />

Wir verfügen über die entsprechende<br />

Infrastruktur für flexible Arbeitsplätze.<br />

37<br />

-<br />

Workplace<br />

einem ausgeglichenen Leben ebnen. Krankheit ist bei<br />

uns kein Tabu. Mögliche Krankheitsfälle werden von<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> betreut. Die Personalmanager achten<br />

zusammen mit den Linienvorgesetzten sehr genau darauf,<br />

längerfristige Abwesenheiten von vornherein zu vermeiden,<br />

andernfalls zu begleiten und eine allfällige Wiedereingliederung<br />

zu erleichtern.<br />

Mobilität unterstützen, Diversität fördern<br />

Die Bandbreite unserer Geschäfte ist sehr gross. Ebenso<br />

unterschiedlich wie die Projekte sind auch die Menschen,<br />

die an diesen Kundenprojekten konstruktiv arbeiten, sowie<br />

deren Profile. Heute verbringt kaum mehr jemand sein<br />

gesamtes Arbeitsleben in ein und demselben Unternehmen.<br />

Die Diversität im Unternehmen nimmt zu − und das begrüssen<br />

und fördern wir. Dessen ungeachtet bietet <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> seinen Mitarbeitenden viele Möglichkeiten, neue<br />

Aufgaben zu übernehmen, ohne das Unternehmen verlassen<br />

zu müssen. Oft wird in multinationalen Projektteams<br />

gearbeitet; die Mitarbeitenden können ihre Kenntnisse<br />

und Fähigkeiten in Seminaren mit Kollegen aus aller Welt<br />

einbringen und erweitern. Das beginnt bereits zu Beginn<br />

der Karriere: Viele unserer Neueinsteiger in den Assurance-<br />

und Beratungsbereichen haben zum Beispiel die Möglichkeit,<br />

an einem mehrtägigen Einführungsseminar im Ausland<br />

teilzunehmen. Hinzu kommen weitere Entwicklungsschritte<br />

wie kurz- oder langfristige Einsätze direkt bei Kunden oder<br />

ausserhalb der angestammten Service Line. Diese können<br />

in der <strong>Schweiz</strong> vor Ort oder international erfolgen und<br />

bieten Arbeitsbereiche in ganz unterschiedlichen Umfeldern.<br />

Diese Erfahrungen bereichern und fördern auch die<br />

Karriere; sie gelten bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> als formaler Teil des<br />

Entwicklungsprozesses. Ins Ausland entsandte Mitarbeitende<br />

werden eng betreut, auch um ihnen ihren Start «zu<br />

Hause» nach der Rückkehr zu erleichtern.<br />

Diversität in den Teams gibt uns einen klaren Vorteil<br />

für unsere Innovationsfähigkeit und umfassende Problemlösungskompetenz.<br />

Deshalb entsenden wir nicht nur Mitarbeitende<br />

an andere Standorte auf der Welt, sondern heissen<br />

umgekehrt ausländische Mitarbeitende in unserer Organisation<br />

ausdrücklich willkommen. Wir sind uns bewusst,<br />

dass Teams mit grosser Diversität auch eine besondere<br />

Herausforderung darstellen: Karrierewege, Lohnentwicklung<br />

und kulturell bedingte Denkweisen werfen neue Fragen<br />

auf (siehe Seite 43).<br />

Jahresbericht 2012


38<br />

-<br />

Workplace<br />

-<br />

56 Nationalitäten<br />

-<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> ist ein weltoffener<br />

Arbeitgeber. In der <strong>Schweiz</strong> kommen<br />

die Mitarbeitenden aus 56 Nationen.<br />

-<br />

22 Prozent<br />

-<br />

So hoch ist bei uns der Anteil von<br />

Frauen in leitenden Positionen.<br />

Insgesamt liegt die Frauenquote<br />

bei 40.7 Prozent.<br />

Ausgeprägtes Feedbacksystem<br />

Wir erwarten von unseren Mitarbeitenden überdurchschnittlichen<br />

Einsatz. Gute Leistungen sind uns wichtig.<br />

Deshalb honorieren wir die persönliche Leistung und<br />

nicht nur die Dauer der Betriebszugehörigkeit und die<br />

Stellung im Unternehmen. Dazu haben wir ein Feedbacksystem<br />

etabliert, das breit abgestützt ist. Es hat<br />

sich bewährt.<br />

Leistungsbezogene Bezahlung<br />

Bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> gibt es für jeden Bereich und unabhängig<br />

vom Geschlecht strikte Salärskalen. Bei den jährlich ca. 200<br />

neu einsteigenden «Graduates» ist der Lohn harmonisiert<br />

und nicht verhandelbar. Lohngerechtigkeit ist für uns ein<br />

wichtiges Thema und ein grosses Anliegen, sie wird jährlich<br />

überprüft. Alle Mitglieder des Kaderbereichs sowie definierte<br />

Mitarbeitergruppen erhalten zusätzlich zum festen<br />

ein variables Salär. Auch hier erfolgt jedes Jahr eine Überprüfung<br />

im Rahmen des Zielvereinbarungsprozesses. Dazu<br />

nutzen wir einen Management-by-Objectives-Prozess, um<br />

jeden Mitarbeitenden entsprechend seiner Leistung einzubinden<br />

und zugleich seine Entwicklung zu fördern. So können<br />

wir Leistungen beurteilen, individuelle Zielvereinbarungen<br />

treffen und persönliche Entwicklungsziele festlegen.<br />

Hohe Qualität der Zielvereinbarungen<br />

Diese Feedbackgespräche sind für alle Mitarbeitenden von<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> obligatorisch, über sämtliche Funktionen<br />

und Hierarchiestufen. Bei allen im Kundenbereich Tätigen<br />

und bei allen Kadern geht die Beurteilung als Faktor in die<br />

Bemessung des variablen Salärs ein. Die Qualität der Zielvereinbarung<br />

ist deshalb äusserst wichtig. Wir investieren<br />

viel Zeit in die Schulung der Vorgesetzten zu Themen wie<br />

Zielsetzung, Beurteilung und entsprechende Gesprächsführung.<br />

Derartige Beurteilungen basieren nicht auf einem<br />

einzelnen Votum. Bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> finden dazu Roundtable-Meetings<br />

statt, an denen alle Instanzen teilnehmen,<br />

die mit dem Mitarbeitenden in Vorgesetztenrolle zusammengearbeitet<br />

haben. So können wir sicherstellen, dass<br />

sämtliche relevanten Informationen adäquat berücksichtigt<br />

werden. Es geht dabei sowohl um Fragen der Arbeitsqualität<br />

als auch um Werte, Führungskompetenz, Kommunikation,<br />

Projektführung sowie quantitative Indikatoren.<br />

Dazu gehören beispielsweise die Anzahl verrechneter Stunden<br />

oder die Komplexität der Mandate.<br />

Jahresbericht 2012<br />

Unterstützung durch Coaches und Mentoren<br />

Bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> kann jeder jederzeit professionelle Unterstützung<br />

in Anspruch nehmen. Coaching ist ein wichtiger<br />

Teil unserer Unternehmenskultur, die unseren Mitarbeitenden<br />

hilft, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Unser<br />

Angebot umfasst nicht nur das tägliche informelle On-the-<br />

Job-Coaching, sondern auch Projektfeedback und regelmässige<br />

Leistungsüberprüfungen nach bestimmten Formvorgaben.<br />

Darüber hinaus bieten wir unseren Mitarbeitenden<br />

ein Mentorenprogramm mit dem Ziel, neben der persönlichen<br />

auch die professionelle und karriereorientierte Entwicklung<br />

zu begleiten.<br />

Dieser formelle Prozess zur Förderung der Potenziale<br />

unserer Mitarbeitenden wird noch unterstützt durch verschiedene<br />

informelle Management- und Entwicklungsaktivitäten<br />

während des Jahres. Sie dienen dazu, wichtige<br />

Führungskompetenzen zu erwerben: So sollen Projektmanager<br />

ihre Erwartungen jeweils klar und deutlich kommunizieren,<br />

zeitgerechtes und jobrelevantes Feedback geben<br />

und ad hoc Gelegenheiten wahrnehmen, um ihre Teammitglieder<br />

mit passendem Coaching zu unterstützen.<br />

Daneben bietet <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> allen Mitarbeitenden<br />

eine Vielzahl zusätzlicher Leistungen. Diese umfassen<br />

neben Alters- und Invalidenversicherung, Pensionskasse<br />

und Mutterschaftsurlaub für gewisse Mitarbeitergruppen<br />

einen variablen Saläranteil, der durch die eigene Leistung<br />

und den Unternehmenserfolg bestimmt wird.<br />

Wissen erweitern – Priorität Nummer 1<br />

Die Qualifikation der Mitarbeitenden ist für ein Beratungsunternehmen<br />

wie <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> zentral. Ihr Wissen und<br />

ihre Fähigkeit zur Innovation sind unser Gut, das wir den<br />

Kunden zur Verfügung stellen. Wissen ist der entscheidende<br />

Erfolgsfaktor unserer Tätigkeit. Fachliche Aus- und<br />

Weiterbildung und persönliche Weiterentwicklung haben<br />

deshalb für uns höchste Priorität. Unser Begriff von Qualifikation<br />

ist weit gefasst. Wir verstehen darunter nicht nur<br />

die formal nachgewiesenen Fachkenntnisse, Diplome, Universitätsabschlüsse<br />

und Zertifizierungen, sondern auch<br />

die persönlichkeitsbildenden Aktivitäten und Weiterbildungen.<br />

Aus- und Weiterbildungsthemen sind wesentliche<br />

Bestandteile des Karriereentwicklungspfades innerhalb von<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>. Bei den jährlichen Zielvereinbarungsgesprächen<br />

nimmt das Thema deshalb einen grossen Raum<br />

ein. Bestimmte Kompetenzen sind zudem per Richtlinie


an den Nachweis eines Diploms gebunden, zum Beispiel<br />

das Unterschriftenrecht für einen Prüfungsbericht. Nur<br />

wer das Wirtschaftsprüferexamen abgelegt hat, darf den<br />

Bestätigungsvermerk unterzeichnen.<br />

Wir bieten deshalb intern und extern ein grosses Angebot<br />

an relevanten Aus- und Weiterbildungen und unterstützen<br />

unsere Mitarbeitenden dabei gezielt und grosszügig. Im Kerngeschäft<br />

werden aufgrund der Erfordernisse vor allem<br />

formelle Ausbildungen unterstützt, zum Beispiel Ausbildungsgänge<br />

zum Wirtschaftsprüferexamen, Fortbildungen zum<br />

Steuerexperten, Bachelor- und Masterabschlüsse sowie<br />

Zertifizierungen wie CFA und CISA. Das sogenannte EYU-<br />

Programm − «EYU» steht für «<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> and You» −<br />

bezeichnet ein globales Aus- und Weiterbildungssystem.<br />

Ziel ist es, die persönliche Entwicklung mit dem Erlernen<br />

der beruflich notwendigen Kompetenzen zu verbinden.<br />

Aktuell werden mehr als 10’000 Kurse angeboten, viele<br />

davon webbasiert. Diese Bildungsangebote sind sowohl<br />

fachspezifisch ausgerichtet als auch gesamtunternehmerisch<br />

relevant.<br />

Bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> gibt es eine klar definierte Vorgehensweise,<br />

festgelegt in der «Global Continuous Education Policy».<br />

Danach müssen sämtliche Mitarbeitenden mit Kundenfokus<br />

im Laufe von drei Jahren mindestens 120 CE-Kreditstunden<br />

in der Weiterbildung («CE» steht für «Continous Education»)<br />

erlangen, davon mindestens 20 innerhalb eines<br />

einzigen Geschäftsjahrs. Zum Vergleich: 8 Trainingsstunden<br />

entsprechen im Normalfall 6.5 CE-Stunden.<br />

Die Qualifikation von neuen Angestellten muss natürlich<br />

den Anforderungen des Jobprofils entsprechen: Für die<br />

Audit- und Beratungsfunktionen sind dies in der Regel Bachelor-<br />

oder Masterabschlüsse. Die Rekrutierung für die internen<br />

Dienste zielt eher auf Mitarbeitende ab, die bereits die<br />

passenden beruflichen Qualifikationen haben.<br />

Karrieresprungbrett<br />

In der Mitarbeiterschaft lassen sich grob drei Altersgruppen<br />

unterscheiden: die jungen Berufseinsteiger, die erfahrenen<br />

Kolleginnen und Kollegen sowie diejenigen, die auf den<br />

Ruhestand zugehen.<br />

Viele unserer jüngeren Mitarbeitenden erkennen in<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> die ideale Plattform für ihre weitere Ausbildung<br />

und sehen die Organisation daher als ein wichtiges<br />

Karrieresprungbrett. Das sehen wir auch so, kommunizieren<br />

es in der Öffentlichkeit entsprechend und bestärken<br />

-<br />

Über 10‘000 Kurse<br />

pro Jahr<br />

-<br />

Weiterbildung ist von zentraler<br />

Bedeutung für <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>. Das<br />

Seminarangebot ist enorm gross.<br />

39<br />

-<br />

Workplace<br />

die jüngeren Kolleginnen und Kollegen in ihren Ambitionen.<br />

Als Dienstleister und Ausbilder generieren wir Wissen,<br />

entwickeln es fort und vermitteln es weiter. Bei allen Bemühungen<br />

des internen Dialogs übersehen wir nicht die<br />

besondere Herausforderung, das so aufgebaute Know-how<br />

nachhaltig im Unternehmen zu halten.<br />

Mitarbeitende, die kurz vor der Pensionierung stehen,<br />

können Beratungsangebote in Anspruch nehmen. Wir<br />

empfehlen auch die Pensioniertenvorbereitungskurse der<br />

<strong>Schweiz</strong>er Fach- und Dienstleistungsorganisation Pro<br />

Senectute. Selbstverständlich pflegen wir den Kontakt mit<br />

allen, die aus dem aktiven Berufsleben ausgeschieden<br />

sind – in Anlehnung an den Alumni-Gedanken.<br />

Welcome: Auszubildende und Praktikanten<br />

Wir wissen, dass die Fluktuationsrate übers Jahr bei uns<br />

mit 20 Prozent relativ hoch ist. Doch dieses Phänomen<br />

spiegelt die Tatsache wider, dass wir nicht nur Arbeitgeber,<br />

sondern auch bewusst eine Ausbildungsstätte sind. Naturgemäss<br />

ist daher die Fluktuation bei den jüngeren Mitarbeitenden<br />

höher als bei anderen (siehe Interview Seite 41).<br />

Unsere Mitarbeiterschaft lässt sich als Pyramide mit Aufstiegsmöglichkeiten<br />

bis zum Partner darstellen. Dieser<br />

pyramidale Aufbau führt zu einer natürlichen Fluktuation.<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> hat sich daher klare Ziele gesetzt: Wir<br />

wollen die Mitarbeitenden halten, deren Leistungen, Potenziale<br />

und Talente auch für weiterführende Aufgaben innerhalb<br />

des Unternehmens geeignet sind.<br />

Zum Zeitpunkt dieses Berichts haben wir zudem 13 Auszubildende<br />

beschäftigt; deren intensive Betreuung ist uns<br />

sehr wichtig. Hinzu kommen jedes Jahr rund 50 Praktikanten<br />

auf Bachelorniveau. Dieses Engagement möchten wir<br />

auch in Zukunft in diesem beträchtlichen Umfang weiterführen.<br />

Fast alle Auszubildenden und Praktikanten bleiben<br />

nach Abschluss bzw. Ende ihres Programms bei uns oder<br />

kommen zu einem späteren Zeitpunkt in ihrer Karriere<br />

wieder zu uns zurück – ein Beleg für unsere erfolgreichen<br />

Bemühungen in diesem Bereich, die wir tatkräftig fortführen<br />

werden.<br />

Jahresbericht 2012


40<br />

-<br />

Workplace<br />

Bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> stehen Erwerb und Weitergabe von<br />

Wissen im Mittelpunkt. Was bedeutet das im Blick auf das<br />

Thema Nachhaltigkeit?<br />

Bei uns sind ganz unterschiedliche Fähigkeiten und Wissensbereiche<br />

gefragt. Daher ziehen sich Wissen und Know-how<br />

wie ein roter Faden durch <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>. Kurz gesagt:<br />

Neues Wissen generieren und es weitergeben – das ist unser<br />

Beitrag zu einem nachhaltigen Wirtschaften, und zwar<br />

auf zwei Ebenen: auf der Ebene des Individuums wie auch<br />

auf der institutionellen Ebene.<br />

Und das heisst konkret?<br />

Damit ist zweierlei gemeint: Zum einen geht es um die einzelnen<br />

Mitarbeitenden, die ihr Wissen ständig erweitern<br />

und sich auch persönlich weiterentwickeln möchten. Und<br />

zum anderen ist es die Summe genau dieses Wissens, die<br />

uns zu einer kompetenten, lernenden Organisation macht,<br />

die ihren Beitrag zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen<br />

Entwicklung leistet.<br />

Barbara Aeschlimann<br />

Director Human Resources<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

-<br />

«Wir verstehen uns als<br />

Ausbildungsstätte»<br />

Die Lust des Lernens: <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> versteht sich als globale Ausbildungsstätte,<br />

in der ständig neues Wissen entsteht und weitergegeben wird. Personalchefin<br />

Barbara Aeschlimann erklärt, warum diese Arbeitskultur eine gute Investition<br />

in eine nachhaltige Entwicklung ist.<br />

Jahresbericht 2012<br />

Was müssen Bewerberinnen und Bewerber mitbringen,<br />

um bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> erfolgreich zu sein und sich dort<br />

auch selbst wohlzufühlen?<br />

Wir suchen Leute, die Freude daran haben, etwas zu lernen,<br />

und sich weiterbilden wollen. Das hört sich ein bisschen<br />

nach Schule an; klassische Weiterbildung gibt es natürlich<br />

bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> in grossem Umfang. Wir erwarten sehr<br />

motivierte Leute, die bei Projekten Neues anpacken und<br />

daran wachsen. Erfolgreich und auch zufrieden werden<br />

bei uns sicher nur wissbegierige und flexible Menschen. Und<br />

Flexibilität heisst für uns, dass man geistig wendig und<br />

geografisch mobil ist.<br />

Steht Flexibilität bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> nicht auch für eine<br />

hohe Leistungsbereitschaft?<br />

Ja natürlich ist das so. Wer zu uns kommt, weiss, dass<br />

Flexibilität gefragt ist und er auch viel arbeiten wird. Wir<br />

sorgen aber dafür, Mehrarbeit in Grenzen zu halten, alles<br />

andere wäre auch sicher nicht nachhaltig.


Was bieten Sie den <strong>Young</strong> Professionals im Gegenzug?<br />

Bei uns findet man ein sehr modernes Unternehmensumfeld<br />

mit methodisch und technisch erstklassigen Arbeitsbedingungen.<br />

Darüber hinaus bieten wir die Chance, sich<br />

ausbilden zu lassen, in erster Linie zum Wirtschaftsprüfer<br />

oder Steuerexperten mit eidgenössischem Diplom. Dazu<br />

kommt eine grosse Zahl von weiteren zielgerichteteten Aus-<br />

und Weiterbildungen. Als Unternehmen erwarten wir nicht<br />

nur Flexibilität von unseren Mitarbeitenden, sondern unterstützen<br />

sie auch im Rahmen eines Flexibilitätsprogramms,<br />

das Freiräume bietet bei der Gestaltung der Arbeitszeit und<br />

bei der Wahl des Arbeitsortes.<br />

Grenzenlose Mobilität ist<br />

problematisch, wenn man an<br />

die Ressourcen denkt.<br />

Wie steht es mit Anreizen auf internationaler Ebene?<br />

Der Mindset unserer Mitarbeitenden muss natürlich global<br />

sein, man muss sich auf übergeordnete Strukturen einlassen.<br />

Von unseren Wettbewerbern sind wir sicher am globalsten<br />

aufgestellt. In der <strong>Schweiz</strong> gehen die lokale Organisation<br />

sowie die übergeordnete Struktur von EMEIA und<br />

der globalen Einheit Hand in Hand. Grenzenlose Mobilität<br />

ist mit Blick auf ein ressourcenschonendes Denken jedoch<br />

problematisch. Wir haben aus diesem Grund vor einiger<br />

Zeit die Möglichkeit eines kompakten Auslandsaufenthalts<br />

geschaffen, um Vielfliegerei zu vermeiden und dennoch<br />

eine Chance zu bieten, den Horizont zu erweitern.<br />

Wie steht es um die Entwicklungsmöglichkeiten bei<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong>? Sie suchen ja vor allem<br />

junge Leute. Wie geht es mit diesen Berufseinsteigern<br />

nach – sagen wir – drei Jahren weiter?<br />

Für diejenigen, die direkt von der Universität zu uns kommen,<br />

ist es ganz am Anfang erst einmal wichtig, im Berufsleben<br />

überhaupt Fuss zu fassen. Vor allem Bachelor-, aber<br />

auch Masterabsolventen bringen heute oft keine intensive<br />

Praxiserfahrung mehr mit. Etwas später in der beruflichen<br />

Entwicklung steht dann das Thema Weiterbildung im Vordergrund,<br />

vor allem in unseren beiden grössten Geschäftsbereichen<br />

Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung. Ein<br />

wichtiger Aspekt in allen Bereichen ist auch der Wissens aufbau<br />

zu einer bestimmten Branche oder zu einem Marktsegment.<br />

Das sind die Ziele am Anfang der Karriere in den<br />

ersten drei bis vier Jahren.<br />

41<br />

-<br />

Workplace<br />

Wie geht es dann weiter?<br />

Wir verstehen uns als Ausbildungsstätte, in der wir alle<br />

Mitarbeitenden auf ihrem Karriereweg begleiten möchten.<br />

Dazu gibt es für alle Kompetenzen und Stufen spezielle<br />

«learning maps». Es können jedoch naturgemäss nicht alle<br />

oben ankommen, aber das wollen auch nicht alle. Die grafische<br />

Darstellung der Mitarbeiterschaft bis zur Partnerschaft<br />

ist eine klassische Pyramide. Das heisst: Die über 40-Jährigen<br />

verlassen uns in der Regel, wenn sie bis dahin nicht<br />

eine obere Führungsebene erreicht haben. Entscheidend<br />

ist, dass wir ehrlich und regelmässig über die Perspektiven<br />

des Einzelnen sprechen. Denn viele wollen sich zwar<br />

ausbilden lassen, suchen dann aber bewusst einen Karriereweg<br />

ausserhalb von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>. Wer bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

einmal unter Vertrag war, findet auch leicht bei anderen<br />

Arbeitgebern eine neue Aufgabe.<br />

Wie sehen Sie diese externen Karrierechancen?<br />

Kolleginnen und Kollegen, die uns verlassen, gehen mit<br />

einem gut gefüllten Rucksack, also mit einem guten Branding:<br />

Sie haben bei einem global tätigen Unternehmen<br />

gearbeitet und sind fachlich absolut up to date. Wir sehen<br />

die Abgänge nicht negativ, sondern auch als Ausweitung<br />

unseres Netzwerks. Denn wer bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> gearbeitet<br />

hat, weiss, was wir leisten können, und bringt uns auch<br />

bei seinem neuen Arbeitgeber ins Gespräch.<br />

Erfolgreich werden bei uns<br />

sicher nur wissbegierige und<br />

flexible Menschen.<br />

Es ist also in gewisser Weise auch ein Benefit für uns. Denn<br />

zur Konkurrenz gehen nur sehr, sehr wenige. Immerhin<br />

gehören wir in der <strong>Schweiz</strong> laut der aktuellen Universum-<br />

Studie zu den Top 10 aller Arbeitgeber, und in unserer<br />

Branche sind wir die Nummer 1.<br />

Jahresbericht 2012


42<br />

-<br />

Workplace<br />

Lernen im Team –<br />

auf die Mischung kommt es an<br />

Ob Berufseinsteiger oder Senior Manager – bei<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> profitieren alle Mitarbeitenden<br />

von einer ausgeprägten Lernkultur mit regelmässigen<br />

Feedbacks. Das wissen auch diejenigen<br />

zu schätzen, die irgendwann in ein anderes<br />

Unternehmen wechseln. Sie nehmen viel mit<br />

zum neuen Arbeitgeber. Und das ist durchaus<br />

erwünscht bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>.<br />

Mit 17 hatte er es beim Eishockey bis zu den Elite-<br />

Junioren geschafft. Heute treibt Christian Possa<br />

nur noch zum Ausgleich in der Freizeit Sport. Denn<br />

er hat ein grosses Ziel: «Innerhalb von vier Jahren will ich<br />

die Ausbildung zum Wirtschaftsprüfer bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

abschliessen», erklärt der 27-Jährige. 2011 kam der gebürtige<br />

Walliser als Assistant zu <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> im Office Zug.<br />

Seine Lernkurve geht seitdem steil nach oben. «Ich lerne in<br />

einem einzigen Jahr so viel und sammle wertvolle Berufserfahrung»,<br />

resümiert Possa. Das sei natürlich ein ganz<br />

anderes Lernen als das während seines Betriebswirtschaftsstudiums<br />

an der Universität Fribourg.<br />

Wissensaustausch, gegenseitiges Feedback und kontinuierliche<br />

Erweiterung des Know-hows sind Dreh- und Angelpunkte<br />

im Berufsalltag der Wirtschaftsprüfer, Steuer-,<br />

Transaktions- und Risikoberater von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>. «Daher<br />

pflegen wir eine besondere Lernkultur, die nicht nur Weiterbildungen<br />

entlang unserer Learning Maps für die verschiedenen<br />

Bereiche umfasst», erklärt Barbara Aeschlimann,<br />

Director Human Resources bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong>. «Wir<br />

legen zudem grossen Wert auf den Dialog im Team und<br />

auf Feedbacks, die in dokumentierte Beurteilungsprozesse<br />

eingehen. Das hat Hand und Fuss», so Aeschlimann.<br />

Assistant Christian Possa hält das standardisierte Feedbacksystem<br />

für «enorm hilfreich und breit abgestützt».<br />

Den Rahmen bildet eine Jahresplanung für jeden Mitarbeitenden<br />

mit der Auflistung persönlicher und allgemeiner<br />

Ziele. Als Assistant steht ihm ein eigener Counselor zur Seite,<br />

der ihn betreut. Für Possa ist die Jahreseinteilung von<br />

Herbst bis Sommer klar: «Nach einem Kick-off erhalte ich<br />

übers Jahr verteilt aus mindestens fünf Mandaten, an<br />

denen ich beteiligt bin, eine Beurteilung. Da wirken jeweils<br />

unterschiedliche Personen aufgrund eines strukturierten<br />

Fragebogens mit.» Im Januar folgt dann die Halbjahresbewertung<br />

und schliesslich Ende Juni ein Abschlussgespräch<br />

inklusive eines individuellen Ratings. Dazu treffen sich<br />

mehrere <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Kolleginnen und -Kollegen zu einem<br />

Roundtable und geben ihr Votum ab. «Ich soll mich auch<br />

Jahresbericht 2012<br />

selbst einschätzen nach dem Motto: Was habe ich gut<br />

gemacht, was ist nicht gut gelaufen?» Dieses Self Assessment<br />

gehört mit zum Prozess der kontinuierlichen Wissenserweiterung<br />

und hilft, die Arbeitsqualität zu verbessern<br />

und Führungskompetenzen zu entfalten.<br />

«Ich suche auch von mir aus das informelle Gespräch und<br />

gebe selbst Feedback. Natürlich ist das Vertrauenssache<br />

und für beide Seiten manchmal nicht ganz einfach», räumt<br />

der angehende Wirtschaftsprüfer ein.<br />

Für seine Kollegin Barbara Ofner bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> in Genf<br />

ist auch der informelle Austausch mit Kunden und Kollegen<br />

eine wichtige Form, sich neues Wissen über die Kundenbedürfnisse<br />

in einem stetig wandelnden Umfeld anzueignen<br />

und Know-how weiterzugeben. «Bei uns gilt eine Open<br />

Door Policy, es ist immer ein Partner ansprechbar», sagt die<br />

Rechtsanwältin, die als Senior Manager bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

tätig ist. Sie leitet in der Romandie ein Team von sieben Mitarbeitenden<br />

im Bereich Legal & Compliance.<br />

Angesichts der ständig neuen regulatorischen Vorgaben<br />

wachsen die Herausforderungen an die juristischen Services<br />

bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> sehr schnell. Wie man in diesem dynamischen<br />

Umfeld am schnellsten lernt? Ofner antwortet ohne<br />

Zögern: «Man muss ins kalte Wasser springen.» Es gebe<br />

sehr viele verschiedene Themenbereiche und Kundenanforderungen,<br />

die man am besten «on the job» durch «learning<br />

by doing» bewältige. «Man wächst ja an der Verantwortung<br />

und an Erfolgen», sagt sie und ergänzt: «Ich achte darauf,<br />

dass die Leute nicht zu lange an den gleichen Projekten<br />

arbeiten, um die Entwicklung zu fördern.» Wann immer<br />

möglich, nimmt sie jüngere Kollegen mit zu Kundenterminen.<br />

Ihr Credo für den optimalen Lernerfolg lautet dementsprechend:<br />

«Auf die Zusammensetzung der Teams kommt<br />

es an, es müssen junge und erfahrene Mitarbeitende dabei<br />

sein, Frauen und Männer, denn die gehen Themen oft ganz<br />

unterschiedlich an.» Die Mischung macht’s.<br />

Anders als Betriebswirte wie Assistant Possa, die sich bei<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> zum Wirtschaftsprüfer oder Steuerberater<br />

ausbilden lassen, kam Ofner als «fertige» Anwältin zu dem<br />

<strong>Schweiz</strong>er Unternehmen. «Wir Juristen sind insofern eine<br />

besondere Gruppe innerhalb der Organisation.» In jedem<br />

Fall können Einstieg wie auch Karriereweg bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

sehr unterschiedlich sein. Ziel im Personalbereich ist es, die<br />

Balance zwischen den Einsteigern und den älteren, erfahrenen<br />

Mitarbeitendenn, die ihr Wissen weitergeben sollen,<br />

zu halten. Rein ökonomisch lässt sich der optimale Zeitpunkt<br />

für Ab- und Neuzugänge zwar berechnen; in der Praxis


Alumni als Botschafter<br />

Wir halten den Kontakt zu unseren ehemaligen Mitarbeitenden:<br />

Dazu bieten wir mit unserem Alumni-Programm<br />

eine Onlineplattform für alle, die sich gerne an<br />

die Zeit bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> erinnern und ihr Netzwerk<br />

pflegen möchten. Darüber hinaus laden wir die rund<br />

2’000 aktiven Alumni einmal im Jahr zu einem Wiedersehen<br />

ein – eine gern gesehene Gelegenheit, um sich<br />

mit seinen früheren Arbeitskolleginnen und –kollegen<br />

über die alten Zeiten und die neuen Herausforderungen<br />

zu unterhalten. Auch wenn sie jetzt woanders arbeiten,<br />

sind unsere Ehemaligen doch die besten Botschafter<br />

unseres Hauses: in Wirtschaft, Verbänden, Politik<br />

und an Universitäten.<br />

Diversity & Inclusiveness<br />

Bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> arbeiten Menschen aus<br />

56 Nationen. Diversity, Vielfalt, ist für uns ein hohes<br />

Gut. Sie bezieht sich auf die kulturelle und sexuelle<br />

Orientierung, auf Weltanschauungen und Lebensentwürfe,<br />

auf die ethnische wie auf die soziale Herkunft<br />

der Mitarbeitenden. Ein wichtiger Aspekt ist die Gleichberechtigung<br />

der Geschlechter (Gender Diversity).<br />

Mit dem Begriff «Inclusiveness» (Wertschätzung)<br />

markieren wir den hohen Anspruch an unsere Unternehmenskultur:<br />

Wir schaffen ein Arbeitsumfeld, in dem<br />

jede und jeder Einzelne sich anerkannt und geschätzt<br />

weiss und ihr bzw. sein Potenzial voll entfalten kann.<br />

Dazu haben wir eine Diversity & Inclusiveness-Strategie<br />

entwickelt: Hier geht es nicht nur um Bewusstseinsänderung<br />

durch Trainings und Workshops, sondern<br />

um globale Diversity-Kennzahlen, die die Erfolge unserer<br />

D&I-Aktivitäten spiegeln.<br />

ist dieses Gleichgewicht allerdings nicht so einfach auszutarieren.<br />

Die Fluktuation ist hoch, aber auch gewollt.<br />

«Wir beobachten das sehr genau und kommunizieren die<br />

Karrierewege offensiv beim Recruitment», erklärt Personalchefin<br />

Aeschlimann. Die meisten kommen vor allem zur<br />

Ausbildung zu <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>. Ein Teil von ihnen verfolgt<br />

dann motiviert den Weg weiter nach oben. Andere verlassen<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> bereits nach wenigen Jahren und gehen in<br />

ein anderes Unternehmen. Das wird durchaus begrüsst. «Wir<br />

geben auf diese Weise unser Wissen weiter; das dient<br />

sicherlich der Professionalisierung in der Wirtschaft und<br />

erweitert unser Netzwerk», resümiert Aeschlimann.<br />

43<br />

-<br />

Workplace<br />

Ladina Caduff gehört zu dieser Gruppe der Wechsler.<br />

Nach fünf Jahren bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> in Zürich fing sie bei<br />

Raiffeisen <strong>Schweiz</strong> in St. Gallen etwas Neues an: Dort<br />

leitet sie den Bereich Nachhaltigkeit. Ursprünglich kam die<br />

38-Jährige aus der Wissenschaft. Die Mutter einer kleinen<br />

Tochter hatte mehr als zehn Jahre am Center for Comparative<br />

and International Studies der ETH Zürich geforscht,<br />

bevor sie zu <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> wechselte und schnell zur Managerin<br />

aufstieg. «Ich war im Bereich Nachhaltigkeit tätig und<br />

damit beim Aufbau der Climate Change and Sustainability<br />

Services (CCaSS) dabei.» Die Fachfrau für International<br />

Relations brachte neue Denkweisen in die Mandate ein, etwa<br />

bei einem Nachhaltigkeitsaudit eines grossen Lebensmittelkonzerns.<br />

«Der Wechsel zu Raiffeisen war natürlich eine<br />

Umstellung», erinnert sich Caduff. Bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> gebe<br />

es stets einen Pool von vielen, die ihr Wissen austauschen.<br />

«Durch diesen Wissenstransfer über Peers mit häufig neuen<br />

Teamkonstellationen lernt man sehr viel.» Heute stellt<br />

sie das Fachwissen und kommuniziert mit den Peers in der<br />

Wirtschaft. Dabei sei das Wissen die Ressource schlechthin.<br />

Jahresbericht 2012


44<br />

-<br />

Workplace<br />

<strong>Facts</strong> & <strong>Figures</strong><br />

Leistungsbeurteilung<br />

Gesamtzahl Mitarbeitende mit<br />

regelmässiger Leistungsbeurteilung<br />

100 %<br />

Ausbildungen zum<br />

Wirtschaftsprüfer/Steuerexperten<br />

310<br />

Wirtschaftsprüfer: 254<br />

Steuerexperten: 56<br />

Anzahl angebotener Kurse<br />

10’160<br />

Davon intern: 9’869<br />

Davon extern: 291<br />

Anzahl Teilnehmende<br />

insgesamt<br />

6’151<br />

Davon weiblich: 2’606<br />

Davon männlich: 3’545<br />

Verhältnis Vollzeit/Teilzeit (gerechnet nach Headcount)<br />

14.2<br />

Leitend/Nicht leitend<br />

(gerechnet nach Headcount)<br />

65<br />

85.8<br />

35<br />

Vollzeit in %<br />

Teilzeit in %<br />

Leitend* in %<br />

Nicht leitend** in %<br />

Leitende Mitarbeitende* gesamt<br />

Davon bis 35<br />

Davon 35–50<br />

Davon 50+<br />

Nicht leitende Mitarbeitende** gesamt<br />

Davon bis 35<br />

Davon 35–50<br />

Davon 50+<br />

Gesamtzahl aller Mitarbeitenden<br />

(Headcount gesamt: 2102)<br />

442<br />

1660<br />

Weiblich in %<br />

22 100<br />

31<br />

20<br />

10<br />

48 100<br />

44<br />

64<br />

77<br />

55.5 %<br />

Front<br />

* Leitende Mitarbeitende: Front: Manager, Senior Manager, Executive Director, Partner<br />

Interne Dienste: Assistant Director, Associate Director, Director<br />

** Nicht leitende Mitarbeitende: Front: Assistant/Consultant, Senior/Senior Consultant<br />

Interne Dienste: Associate, Senior Associate, Supervising Associate<br />

Jahresbericht 2012<br />

3.8 %<br />

10.4 %<br />

30.3 %<br />

Interne Dienste<br />

Männlich in %<br />

78 100<br />

69<br />

80<br />

90<br />

52 100<br />

56<br />

36<br />

23


Verletzungen, Berufsunfälle, Ausfalltage, Abwesenheit<br />

Ausfalltage<br />

824<br />

Anzahl Berufsunfälle<br />

20<br />

Nicht-Berufsunfälle<br />

229<br />

504<br />

7<br />

93<br />

Verletzungsrate (nur Berufsverletzungen)<br />

insgesamt<br />

0.97 %<br />

Der weiblichen Mitarbeitenden: 0.89 %<br />

Der männlichen Mitarbeitenden: 1.02 %<br />

Krankheitsrate (nach Stunden)<br />

insgesamt<br />

1.72 %<br />

Der weiblichen Mitarbeitenden: 2.50 %<br />

Der männlichen Mitarbeitenden: 1.23 %<br />

Mitarbeiterfluktuation (Headcount)<br />

insgesamt<br />

20.03 %<br />

Der weiblichen Mitarbeitenden: 19.88 %<br />

Der männlichen Mitarbeitenden: 20.13 %<br />

320<br />

13<br />

136<br />

Nationalitäten Top 10<br />

551<br />

<strong>Schweiz</strong>: 1455<br />

88<br />

Deutschland: 216<br />

63<br />

Frankreich: 130<br />

26<br />

Grossbritannien: 52<br />

Italien: 52<br />

18<br />

904<br />

128<br />

67<br />

26<br />

34<br />

10<br />

Österreich: 18<br />

USA: 18<br />

Kanada: 16<br />

7<br />

13<br />

5<br />

Niederlande: 14<br />

Russland: 7<br />

insgesamt 56 verschiedene Nationalitäten<br />

Neueinstellungen<br />

Headcount:<br />

Bis 35 in %<br />

35–50 in %<br />

50+ in %<br />

Abgänge<br />

Headcount:<br />

Bis 35 in %<br />

35–50 in %<br />

50+ in %<br />

Jahresbericht 2012<br />

Gesamt<br />

725<br />

84<br />

15<br />

1<br />

Gesamt<br />

421<br />

73<br />

21<br />

6<br />

Weiblich<br />

264<br />

88<br />

11<br />

1<br />

Weiblich<br />

170<br />

76<br />

20<br />

4<br />

6<br />

45<br />

-<br />

Workplace<br />

8<br />

11<br />

3<br />

9<br />

1<br />

Männlich<br />

461<br />

81<br />

18<br />

1<br />

Männlich<br />

251<br />

71<br />

22<br />

7


46<br />

-<br />

Environment<br />

Die Natur ist erfinderisch. Sie verschwendet<br />

weder Energie noch Ressourcen, sondern<br />

passt sich den jeweiligen Bedingungen<br />

optimal an. Wie etwa die Teufelskralle. Sie<br />

hat ihren idealen Transportweg gefunden.<br />

Das Thema Mobilität spielt für uns eine<br />

grosse Rolle. Wir sind uns bewusst, dass wir<br />

täglich Energie und Ressourcen verbrauchen,<br />

vor allem durch Flugreisen.<br />

Das wollen wir auf ein Minimum reduzieren.<br />

Nach dieser Massgabe entscheiden wir<br />

uns in jedem Einzelfall für die jeweils beste<br />

Kommunikationsform.<br />

Jahresbericht 2012


Fit form<br />

to function<br />

Die Teufelskralle oder «Trampelklette» überüberzieht die karge Erde der südafrikanischen<br />

Wüste. Nach der Bestäubung bringen die lilafarbenen,<br />

trompetenförmigen Blüten mit<br />

krummen Stacheln überzogene, eher unansehnliche<br />

Früchte hervor. Doch Form folgt<br />

Funktion, und so haken sich die Früchte im<br />

Fell vorbeiziehender Tiere fest und lassen<br />

sich forttragen. Irgendwann brechen die<br />

Stacheln ab, und die Frucht gibt ihre winzigen<br />

Samenkörner frei. Aber die Teufelskralle<br />

wartet mit noch einer anderen Überlebensstrategie<br />

auf: Ihre fl eischigen Wurzelknollen<br />

fungieren als solarbetriebene Akkus und<br />

speichern fotosynthetische Energie für<br />

Dürrezeiten.


48<br />

-<br />

Environment<br />

Bewusster Umgang mit<br />

Ressourcen<br />

Eine hohe Effizienz – das ist die harte<br />

Währung gut geführter Unternehmen.<br />

Das gilt für unsere Kunden wie auch für<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> selbst. Wir legen grossen<br />

Wert auf sorgfältigen und bewussten<br />

Umgang mit Ressourcen in allen Bereichen:<br />

beim Einsatz unserer Mitarbeitenden in<br />

den Kundenprojekten wie auch bei den<br />

Ressourcen, die wir jeden Tag in unseren<br />

Büros in der <strong>Schweiz</strong> nutzen und verbrauchen:<br />

Energie, Wasser und Materialien,<br />

IT-Hardware und Papier. Jede Dienstreise<br />

erhöht zudem die globale CO2-Emis -<br />

sion. Das ist uns bewusst. Und daher<br />

handeln wir.<br />

Immer wieder stellen wir unser Tun auf den Prüfstand und<br />

hinterfragen unsere Entscheidungen: Welche Aspekte<br />

unserer Räumlichkeiten, unserer Betriebsmittel oder unserer<br />

Reisetätigkeit schaffen wirklich Mehrwert für die Kunden,<br />

und wo kann unnötiger Aufwand vermieden werden?<br />

Die optimale Anpassung des Unternehmens an die wesentlichen<br />

Ziele gemäss «fit form to function» kommt allen<br />

zugute – der Umwelt, den Kunden und unserer eigenen<br />

Organisation.<br />

Vorreiter mit der «platform»<br />

Zur Konzentration auf das Wesentliche gehört, dass<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> Büroflächen nicht selbst besitzt, sondern mietet.<br />

Unser Einfluss auf die Umwelteffizienz der genutzten<br />

Flächen liegt daher vor allem in der Auswahl moderner,<br />

umweltschonender Immobilien. Der Umzug unseres Zürcher<br />

Sitzes in das Gebäude «platform» im Juni 2011, direkt<br />

neben dem Prime Tower in Zürich-West, ist dafür ein sichtbares<br />

Zeichen: ein Meilenstein auf dem Weg zu mehr Nach-<br />

Jahresbericht 2012<br />

haltigkeit im ökologischen Sinne. Das siebengeschossige<br />

Geschäftshaus hat einen dreieckigen Grundriss auf einer<br />

Fläche von 6’600 Quadratmetern und bietet Kapazitäten<br />

für insgesamt mehr als 1’000 Mitarbeitende – die Hälfte<br />

aller Beschäftigten von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong>. Durch den<br />

Neubau konnten die vormals drei Standorte im Stadtgebiet<br />

Zürich aufgegeben und an zentraler, verkehrsgünstiger<br />

Lage vereint werden.<br />

Moderne Arbeitswelten<br />

Das Büro der Zukunft besticht vor allem durch Flexibilität<br />

und Offenheit. Insofern bieten wir ein sehr innovatives<br />

Arbeitsumfeld: Denn die Innenarchitektur des «platform»-<br />

Gebäudes ist mit ihrer transparenten Struktur, den Teaminseln,<br />

Sitzungszimmern, mobilen Arbeitsplätzen (Desk<br />

Sharing mit wenigen Ausnahmen) und Rückzugsräumen<br />

perfekt auf Wissensaustausch und Teamwork ausgerichtet.<br />

Das Management ist Teil dieser integrierten Arbeitswelt.<br />

In diesem Kontext erweist sich auch die neue <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-<br />

Initiative «Workplace of the Future», kurz WotF, als richtungsweisend:<br />

Unser Ziel ist es, mit WotF den Ansprüchen<br />

vor allem junger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an<br />

flexible Arbeitsformen und -zeiten, etwa durch <strong>Home</strong>-Office-<br />

Angebote, gerecht zu werden und diesen Bedarf mit einer<br />

optimalen Raumgestaltung und Technologieausstattung<br />

zu unterstützen. Dass wir dabei auch Kosten und Umweltbelastungen<br />

etwa durch Pendlerverkehr einsparen können,<br />

gehört zu den zusätzlichen Vorteilen der Initiative.<br />

WotF ist ein integratives Projekt, das die Belange von<br />

Arbeitswelt, Wettbewerbsfähigkeit und Umweltschutz<br />

zugleich berührt.<br />

Die Lage des «platform»-Gebäudes mitten in Zürich-<br />

West ist ideal: Das Quartier entwickelt sich rasant zu einem<br />

Businesszentrum mit einer lebendigen Mischung von<br />

renommierten Unternehmen, Start-ups, Gastronomie- und<br />

Kulturangeboten.<br />

Seltene Pflanzen in luftiger Höhe<br />

Das Gebäude wurde vom Architekturbüro Gigon/Guyer<br />

geplant, das bis 2015 auch den direkt nebenan liegenden<br />

Bahnhof Hardbrücke neu gestalten wird. Bereits beim<br />

Bau der <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Zentrale in der <strong>Schweiz</strong> hat man<br />

wichtige Belange des Umweltschutzes berücksichtigt.<br />

Durch eine Betonieranlage vor Ort konnte ein Teil des baubedingten<br />

Materialtransports per Lastkraftwagen ver-


mieden werden; der zum Betonieren benötigte Kies wurde<br />

teilweise mit der Bahn herbeigeschafft. Das Flachdach ist<br />

extensiv begrünt, und zwar mit Pflanzenarten, die auf<br />

der «Blauen Liste» der Anlaufstelle «Grüne Stadt Zürich»<br />

stehen. In den sogenannten Blauen Listen werden Pflanzen-<br />

und Tierarten geführt, die erfolgreich vor dem Aussterben<br />

gerettet werden konnten. Das Konzept geht auf<br />

Forschungsaktivitäten vor allem des Geobotanischen Instituts<br />

der ETH Zürich zurück.<br />

Sparsamer Energieeinsatz<br />

Die «platform» ist ein gutes Beispiel für die bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

grossgeschriebene effiziente Nutzung von Energie. Eine<br />

dreifache Isolierverglasung mit Wärmeschutzbeschichtung<br />

und aussenliegendem Sonnenschutz macht die Gebäudehülle<br />

MINERGIE ® -tauglich, hält im Winter die Wärme im Haus<br />

und sorgt im Sommer für angenehme Temperaturen. Bei<br />

der Haustechnik nutzen wir Synergien mit dem nebenan<br />

stehenden Prime Tower, von dem die «platform» die Energie<br />

für Heizung und Kühlung bezieht. Für die Wärme- und<br />

Kälteerzeugung kommt dabei eine Wärmepumpe zum Einsatz,<br />

die Grundwasser und Gebäudeabwärme nutzt. Nur<br />

zur Abdeckung von Spitzenlasten nehmen wir zusätzlich<br />

auch Fernwärme ab. Auch an den anderen Standorten<br />

legen wir Wert auf umwelt- und klimaschonende Beheizung.<br />

«platform» – so heisst das neue Gebäude von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> in Zürich<br />

-<br />

-<br />

82 Prozent<br />

-<br />

Diese Zahl gibt den Anteil<br />

erneuerbarer Energien am<br />

Gesamtenergieverbrauch<br />

von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> an.<br />

49<br />

-<br />

Environment<br />

Mit Ausnahme der kleineren Büros in Vaduz und in Zug,<br />

die über eine Ölheizung verfügen, wird an allen <strong>Schweiz</strong>er<br />

Standorten mit Fernwärme oder Erdgas geheizt.<br />

Tageslicht und Ökostrom<br />

Die Mitarbeitenden tragen eine wesentliche Verantwortung<br />

beim Energiesparen in der «platform», denn jeder<br />

einzelne kann über Thermostate in den Büros die Feineinstellung<br />

der Temperatur regeln, die Fenster öffnen<br />

und die automatische Einstellung der Storen seinen<br />

individuellen Bedürfnissen anpassen – eine optimale<br />

Lichtnutzung.<br />

Das 25 Meter hohe Atrium, das sich über alle sieben<br />

Stockwerke erstreckt, bildet das Herzstück der «platform»<br />

und lässt viel Tageslicht ins Gebäude. Um eine optimale<br />

Beleuchtung mit möglichst geringem Stromverbrauch zu<br />

gewährleisten, sind die Leuchten mit Helligkeits- und<br />

Bewegungssensoren ausgestattet. Bei den Themen Stromverbrauch<br />

und Strombezug geht es uns nicht nur um eine<br />

möglichst sparsame Nutzung; wir achten darüber hinaus<br />

auch darauf, woher die erzeugte Energie stammt. Seit<br />

Anfang 2012 nutzt <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> an allen <strong>Schweiz</strong>er Standorten<br />

ausschliesslich Ökostrom aus umweltschonenden,<br />

erneuerbaren Energiequellen ohne Atomstromanteil. Das<br />

ist unser Anspruch an die Qualität des Stroms.<br />

Jahresbericht 2012


50<br />

-<br />

Environment<br />

-<br />

166<br />

-<br />

So viele Drucker wurden bereits<br />

abgebaut. Denn wir vermeiden<br />

Ausdrucke auf Papier, wo immer<br />

es geht.<br />

Mobilität ist kein Selbstzweck<br />

Die «platform» steht für ein weiteres grosses Plus: Der<br />

Zürich-Sitz ist verkehrstechnisch sowohl für Kunden als<br />

auch für die Mitarbeitenden hervorragend angebunden.<br />

Die zentrale Lage des Gebäudes direkt neben dem Bahnhof<br />

Hardbrücke ist ein ganz wichtiger Beitrag zur Reduzierung<br />

von Umweltbelastungen, die durch Reisetätigkeit<br />

entstehen.<br />

Mobilität ist ein Kennzeichen unserer global aufgestellten<br />

Organisation und gehört zu den Anforderungen, die<br />

aus der Globalisierung der Wirtschaft insgesamt erwachsen.<br />

Wir sind uns dieser Problematik bewusst (siehe Seite 10).<br />

Daher sensibilisieren wir unsere Mitarbeitenden an allen<br />

Standorten für dieses Thema, ermuntern sie, öffentliche<br />

Verkehrsmittel zu benutzen, und bieten auch entsprechende<br />

Anreize (siehe Interview Seite 52).<br />

Datencheck zum Emissionsschutz<br />

Ausserdem bemühen wir uns, Reisen zu vermeiden, wenn<br />

sie nicht wirklich einen Mehrwert schaffen oder wenn man<br />

ein externes Treffen auch durch alternative Kommunikationsmöglichkeiten<br />

ersetzen kann. Dazu stellen wir den<br />

Mitarbeitenden mobile Videokonferenzanlagen zur Verfügung<br />

und haben komfortable Konferenztelefone in den<br />

Büros. Wir sehen hier noch einiges Potenzial. Wichtig ist,<br />

die Mitarbeitenden zu informieren und zu überzeugen.<br />

Auch die oben angesprochene WotF-Initiative ist natürlich<br />

Teil der Mobilitätsthematik.<br />

Trotz aller erfolgreichen Bemühungen verursacht unsere<br />

verbleibende Reisetätigkeit letztendlich Treibhausgasemissionen<br />

bei Fluggesellschaften und bei der Bahn. Wir<br />

beobachten dies sehr genau und fortlaufend. Transportbedingte<br />

Emissionen entstehen im Prinzip auch über den<br />

Postversand. Wir nehmen daher schon seit einiger Zeit<br />

am Geschäftskundenprogramm «pro clima» der Post teil.<br />

Seit Anfang 2012 übernimmt die Post dabei selbst die<br />

Mehrkosten für Inlandsbriefe, bei den weiteren Postsendungen<br />

zahlt <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> weiterhin einen leichten<br />

Aufpreis zur CO2-Kompensation.<br />

Indirekte Emissionen von Treibhausgasen entstehen<br />

auch durch die Bereitstellung der von uns verbrauchten<br />

elektrischen Energie und Fernwärme. Und direkte CO2-<br />

Emissionen bei uns im Haus werden zum Beispiel durch die<br />

Erdgasheizung in einigen von uns genutzten Gebäuden<br />

verursacht. Da wir ein wissensbasiertes Unternehmen und<br />

Jahresbericht 2012<br />

kein Fertigungsbetrieb physischer Produkte sind, erreichen<br />

unsere betriebsbedingten Treibhausgasemissionen insgesamt<br />

nur einen geringen Umfang. Das spiegelt sich in<br />

der Tatsache wider, dass unsere «Scope 1»-Emissionen<br />

aus direkter Energienutzung (Öl- und Erdgasheizungen)<br />

und «Scope 2»-Emissionen aus indirekter Energienutzung<br />

(Strom- und Fernwärmenutzung) wesentlich durch reisebedingte<br />

Emissionen übertroffen werden.<br />

Halten wir fest: Unsere Emissionen sind vergleichsweise<br />

gering und die Kompensationsleistungen über die Post<br />

keine betriebswirtschaftlich relevante Grösse; auch fallen<br />

bei unserer Art der Kostenstruktur mögliche klimapolitisch<br />

bedingte Preissteigerungen von Energieprodukten nicht<br />

sehr stark ins Gewicht. Vor diesem Hintergrund stellt das<br />

Thema Klimawandel und Klimaschutz für <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

kein wesentliches Geschäftsrisiko dar. Daher verzichten wir<br />

auf eine formale, quantitative Abschätzung der finanziellen<br />

Folgen des Klimawandels für <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>.<br />

Umgekehrt haben Fragen des Klimawandels, des Umweltschutzes<br />

und der Nachhaltigkeit bei unseren Kunden eine<br />

Nachfrage hervorgebracht, die wir auch befriedigen. Hier<br />

haben wir mit unseren Dienstleistungen in den Bereichen<br />

Climate Change and Sustainability Services (CCaSS) und<br />

Cleantech gute Erfahrungen gemacht. Details dazu werden<br />

im Kapitel «Marketplace» dieses Berichts beschrieben.<br />

Zentrale Druckerstationen<br />

Wenn man von «Produkten» bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> sprechen<br />

möchte, so sind es im Kern nur zwei: Information und<br />

Wissen. Sichtbar und mit der Hand greifbar werden diese<br />

Leistungen anhand der Arbeitspapiere und Berichte, die<br />

unsere Arbeitsergebnisse dokumentieren und an unsere<br />

Kunden abgegeben werden. Soweit möglich, arbeiten wir<br />

elektronisch und nicht mit Ausdrucken auf Papier. Um das<br />

verbleibende Drucken möglichst umweltschonend zu gestalten,<br />

arbeiten wir vermehrt mit zentralen Druckstationen<br />

statt mit individuellen Arbeitsplatzdruckern. Im Berichtsjahr<br />

wurden dazu 166 Drucker abgebaut. In den Jahren<br />

2012 und 2013 wollen wir nochmals etwa 80 Drucker oder<br />

35 Prozent des momentanen Bestands reduzieren. Alle<br />

zentralen Drucker unseres neuen Printsystems erlauben<br />

doppelseitiges Drucken sowie den (verkleinerten) Druck<br />

von zwei Seiten auf einer. Dies spart nicht nur Papier, sondern<br />

auch Toner. Zum Ende des Jahres 2012 beabsichtigen<br />

wir, doppelseitiges Drucken als Standard auf allen Geräten


einzustellen, der nur bei Bedarf von Hand umgestellt werden<br />

kann. Um den verbleibenden Papierverbrauch möglichst<br />

umweltfreundlich zu gestalten, verwenden wir Papier<br />

mit FSC-Zertifikat und EU Ecolabel. Und last, but not least<br />

zu diesem Thema: Die zentralen Druckstationen verfügen<br />

über einen Energiesparmodus, auch das ist ein Beitrag zur<br />

Ressourceneinsparung.<br />

Durchdachte Logistik<br />

Die «platform» entspricht modernen Ansprüchen der sparsamen<br />

Wassernutzung, etwa durch eine Zwei-Mengen-Spülung<br />

der Toiletten, die auch dem Energielabel der Group<br />

for Energy Efficient Appliances (GEEA) entspricht. Bei der<br />

Warmwassernutzung werden Energieverluste minimiert.<br />

So gibt es keine zentrale Heisswasseranlage, sondern dezentrale<br />

kleine Speicherheizungen. Beim Bezug des neuen<br />

Hauptsitzes wurde ausserdem die Flaschenlogistik auf den<br />

Kundenbereich beschränkt. Nur bei Gesprächen mit Kunden<br />

gibt es noch Wasser in Flaschen. Ansonsten bedienen<br />

sich die Mitarbeitenden an Wasserstationen, die an das<br />

Hauswassersystem angeschlossen sind. Auch hier hat das<br />

neue Gebäude Standards für alle <strong>Schweiz</strong>er Standorte<br />

gesetzt. Überall wird nun ausserhalb des Kundenbereichs<br />

Wasser in Flaschen vermieden.<br />

Bereits seit längerer Zeit gibt es an allen Standorten<br />

ein Entsorgungskonzept. Dabei werden die Abfälle zum Beispiel<br />

nach Papier, Karton, Kunststoff und Glas getrennt<br />

und jeweils in den entsprechenden Recyclingprozess zurückgeführt.<br />

Die Mitarbeitenden informieren wir darüber durch<br />

Aushänge und Beschreibungen zur Entsorgung im Intranet.<br />

Bei Papierabfällen gehen wir besonders sorgfältig vor:<br />

Aus Gründen der Vertraulichkeit und des Datenschutzes<br />

wird der Papiermüll von einem externen Spezialbetrieb<br />

geschreddert und dann erst dem Recyclingprozess zugeführt.<br />

Elektroschrott und andere Hardware geht zur<br />

umweltschonenden Entsorgung an den jeweiligen Lieferanten<br />

zurück.<br />

Kontrolle der Lieferanten<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> hält seine Mitarbeitenden auch bei der<br />

Beschaffung an, auf das Thema Umwelt zu achten. Auf<br />

Gruppenebene müssen bei Ausschreibungen zur globalen<br />

IT-Beschaffung alle Lieferanten angeben, wie sie sich für<br />

die Umwelt engagieren und inwiefern eine Auftragserteilung<br />

zum Umweltschutz bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> beitragen würde.<br />

-<br />

GREENGUARD<br />

-<br />

Alle Büromöbel müssen bei uns festgelegten<br />

Umweltstandards genügen. Dazu gehört<br />

auch das GREENGUARD-Zertifikat für die<br />

Innenraum luftqualität.<br />

51<br />

-<br />

Environment<br />

Anlässlich der Ausstattung der «platform» wurde ausserdem<br />

ein weiterer Fortschritt in Richtung nachhaltige Beschaffung<br />

auf lokaler Ebene erzielt. In dem Gebäude stehen heute<br />

nur Büromöbel, deren Eigenschaften im Hinblick auf<br />

Umwelt und Nachhaltigkeit geprüft und vom Hersteller<br />

ausgewiesen sind.<br />

So haben etwa die eingesetzten USM-Möbelsysteme das<br />

GREENGUARD-Zertifikat für Innenraumluftqualität erhalten.<br />

Ausserdem tragen sie insofern zur Nachhaltigkeit bei,<br />

als sie eine lange Lebensdauer aufweisen, über einen<br />

Anteil an wiederverwertetem Stahl verfügen und selbst gut<br />

wiederverwertbar sind. Eine Reihe weiterer Büromöbel,<br />

die bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> angeschafft wurden, verfügen ebenfalls<br />

über das GREENGUARD-Zertifkat: Möbel aus den<br />

Vitra-Möbelprogrammen Visaroll, Eames Aluminum Group<br />

und Softshell Chair. Visaroll, Softshell Chair und auch das<br />

ID-Chair-System von Vitra erfüllen ausserdem die Qualitäts-<br />

und Haltbarkeitsansprüche des ANSI/BIFMA-Standards<br />

für Büromöbel. Auch den von der Gerberei Gimmel bezogenen<br />

Lederprodukten wurde die umweltschonende Herstellung<br />

attestiert und ihre Haltbarkeit wurde geprüft. Von<br />

der Möbelfabrik Horgen Glarus, die ausschliesslich lokal<br />

in Glarus produziert und ihre Wärmeproduktion allein durch<br />

Holz abdeckt, stammt langlebiges Mobiliar aus Massivholz<br />

bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>. Auserdem erhielten die vom Hersteller<br />

Corbat beschafften Möbel das PEFC-Label für nachhaltige<br />

Holzproduktion.<br />

Der in der «platform» erreichte Standard ist seit dem<br />

Bezug des neuen Sitzes für alle <strong>Schweiz</strong>er Standorte verbindlich.<br />

Für die Beschaffung gilt bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong>:<br />

Neues Büromobiliar muss Umweltkriterien genügen, die mit<br />

denen der Möblierung des Zürcher Sitzes vergleichbar sind.<br />

Jahresbericht 2012


52<br />

-<br />

Environment<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>­Professisonals sind viel unterwegs – mit<br />

der Bahn, per Flugzeug und im Auto. Diese Mobilität<br />

ist allerdings nur um den Preis der Umweltbelastung zu<br />

haben. Wie gehen Sie damit um?<br />

Bereits seit etwa zwei Jahren wird das Thema Travel Management<br />

auf globaler Ebene organisiert. Bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> gehen wir konkret viele kleine Schritte, um Ressourcen<br />

zu schonen und einen Beitrag zur CO2-Reduzierung<br />

zu erbringen.<br />

Welche Schritte sind das?<br />

Was die Flüge angeht, so müssen alle Reisen, die durch<br />

interne Meetings veranlasst sind, vom Leiter der jeweiligen<br />

Business Unit bewilligt werden; Flüge zu Kundenterminen<br />

werden zudem kritisch hinterfragt und mit dem Kunden abgesprochen.<br />

Für die Bahn erhält jeder Mitarbeitende kostenfrei<br />

ein Halbtax-Abonnement von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>, das er dann<br />

auch privat nutzen darf. Angesichts der Entfernungen in<br />

der <strong>Schweiz</strong> ist das natürlich ein ideales Verkehrsmittel, wir<br />

fördern daher die Bahnfahrten sehr und nutzen auch das<br />

Mobility-Angebot der SBB. Das heisst: Man kann an Bahnhöfen<br />

Autos mieten, um damit zu entlegenen Orten zu<br />

gelangen. Unser neues Bürogebäude in Zürich verfügt ja<br />

auch aus Nachhaltigkeitsgründen über einen sehr guten<br />

Bahnanschluss.<br />

Brigitte Kübler<br />

Assistant Director, Travel Manager<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

-<br />

«Wir setzen Anreize für<br />

Bus und Bahn»<br />

Über ihren Schreibtisch gehen viele Reiseanträge. Dabei schaut Brigitte Kübler, Travel<br />

Manager bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>, genau hin. Denn bei den Dienstreisen will <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> alles tun, um Ressourcen zu schonen.<br />

Jahresbericht 2012<br />

Und wie steht es mit dem Auto?<br />

Unser Spesenreglement begünstigt eindeutig die öffentlichen<br />

Verkehrsmittel. Nur wenn es dem Mitarbeiter nicht<br />

zumutbar ist, auf das Auto zu verzichten, weil er beispielsweise<br />

viele Akten zum Kunden transportieren muss, wird<br />

Kilometergeld erstattet. Zudem wurde die Zahl der Parkplätze<br />

für die Mitarbeitenden in Städten wie Zürich und<br />

Genf drastisch reduziert.<br />

Flüge zu Kundenterminen<br />

werden kritisch hinterfragt.<br />

Wir haben bisher nur über Geschäftsreisen gesprochen.<br />

Alle Mitarbeitenden fahren aber auch täglich zur Arbeit.<br />

Wie sieht die Umweltbilanz bei den Pendlern aus?<br />

Das ist unterschiedlich innerhalb der <strong>Schweiz</strong>, sehr viele<br />

kommen mit öffentlichen Verkehrsmitteln. In Zürich zumindest<br />

steigen auf jeden Fall immer mehr vom Auto auf die<br />

Bahn um. Auch in Genf. Im Tessin ist das Auto allerdings<br />

noch eher der Regelfall.<br />

Wie fahren Sie selbst zur Arbeit?<br />

Seit 30 Jahren fahre ich mit dem öffentlichen Verkehr,<br />

alles andere wäre mir persönlich viel zu stressig.


Gezieltes Travel Management<br />

Wie geht das zusammen: hohe Mobilität und<br />

Schonung der Ressourcen? <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> ist sich dieses Zielkonflikts bewusst<br />

und betreibt ein aktives Travel Management.<br />

Ziel ist es, CO2-Emissionen so weit wie möglich<br />

zu vermeiden.<br />

Den Zug von Zürich nach Lausanne nimmt Reinier<br />

Labadie sehr oft, es ist gewissermassen seine Stammstrecke.<br />

Etwas mehr als zwei Stunden dauert es per<br />

Bahn von der Limmat zum Genfersee – reine Arbeitszeit<br />

für den Executive Director bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong>. Wie<br />

für alle Mitarbeitenden von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> in der <strong>Schweiz</strong><br />

ist die Bahn auch für Labadie als Transportmittel nicht nur<br />

im Inland konkurrenzlos: CEO Bruno Chiomento zum Beispiel<br />

legt bis zu 30 Prozent seiner Geschäftsreisen im Jahr<br />

mit dem Zug zurück, ausländische Destinationen wie Mailand,<br />

Frankfurt oder Paris inklusive. Erst wenn der Radius<br />

um den neuen Zürich-Sitz oder um den Standort in Genf<br />

noch grösser wird und der Termin nachweislich persönliche<br />

Anwesenheit erfordert, steigen die Wirtschaftsprüfer und<br />

Berater auf das Flugzeug um.<br />

Das ist ziemlich häufig der Fall, dessen ist man sich bewusst.<br />

Die besondere Herausforderung liegt darin, für weltweit<br />

tätige Kunden präsent zu sein. Diese Präsenz allerdings<br />

ist eben nicht ohne Reisetätigkeit zu haben – mit den bekannten<br />

negativen Folgen für die Umwelt durch Treibhausgasemissionen.<br />

Der Zielkonflikt zwischen dem unternehmerischen<br />

Erfordernis globaler Mobilität und den Notwendigkeiten<br />

des Klimaschutzes wird offen diskutiert und lässt sich wohl<br />

nur bis zu einem gewissen Grad auflösen. <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

betreibt dazu ein aktives Travel Management, um den eigenen<br />

hohen Ansprüchen an nachhaltige Formen des Arbeitens<br />

und Wirtschaftens gerecht zu werden. Der Grundsatz<br />

lautet: So viel Kundenbetreuung wie nötig (in Absprache)<br />

bei möglichst wenig Reisetätigkeit.<br />

Labadie hat ein Beispiel parat: In Hongkong befindet sich<br />

der regionale Hauptsitz eines wichtigen Kunden, die Niederlassung<br />

in Jakarta. Es gibt gute Gründe für ihn, von der<br />

<strong>Schweiz</strong> nach Asien zu reisen. Labadie hat darauf hingearbeitet,<br />

diverse Termine in Jakarta und Hongkong sinnvoll<br />

zu kombinieren. «Das braucht etwa zwei Monate Vorlauf,<br />

auch um preisgünstig fliegen zu können. Es ist eine Frage<br />

der Kommunikation und der richtigen Prioritätensetzung<br />

in der Planung», sagt Labadie. Seine Reiseroute? Zürich –<br />

Jakarta – Hongkong – Zürich. Nur ein Hin- und ein Rückflug.<br />

Reiseanträge wie dieser kommen zu Brigitte Kübler, Assistant<br />

Director und Travel Manager bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> in<br />

53<br />

-<br />

Environment<br />

Zürich (siehe Interview links). Viel häufiger gebucht sind<br />

die Ziele London, Frankfurt am Main, Amsterdam und<br />

Berlin – und natürlich New York. Auf Europa-Ebene finden<br />

interne Projektsitzungen und Schulungen statt – hier hat<br />

also <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> die Möglichkeit, von sich aus an der Stellschraube<br />

im Sinne eines nachhaltig orientierten Travel<br />

Management zu drehen. Daher werden auch interne Meetings<br />

genau auf ihre Notwendigkeit geprüft. Denn für<br />

manche Sitzung gibt es gute IT-basierte Alternativen wie<br />

etwa Videokonferenzen. Und last, but not least: Der Zeitverlust<br />

durch die Reise selbst – selbst wenn man im Zug oder<br />

im Flugzeug arbeiten kann – ist als Argument gegen eine<br />

Reise nicht zu unterschätzen.<br />

Peter Mantel, Director Logistics bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong>,<br />

verweist auf die Grundsätze, die bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> definiert<br />

wurden. Dabei ist die Eindämmung von Pendlerverkehr<br />

ein wichtiges Thema – der neue Standort in Zürich<br />

ist daher bewusst unter dem Aspekt der Verkehrsanbindung<br />

gewählt worden. Noch gravierender ist das Problem in<br />

den Megametropolen Asiens oder Südamerikas. Vor diesem<br />

Hintergrund ist die Initiative «Workplace of the Future»,<br />

kurz WotF, zu sehen. Es geht um innovative Arbeitsformen<br />

und -zeiten. «Ein grosser Schritt in die richtige Richtung<br />

zur Gestaltung nicht nur der künftigen Arbeits-, sondern<br />

auch der Lebenswelt unserer Mitarbeitenden», sagt Mantel.<br />

Auf regionaler Ebene beteiligt sich <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

seit 2012 an dem «Pro-clima»-Projekt der <strong>Schweiz</strong>er Post.<br />

Ziel ist eine «klimaneutrale» Zustellung. Die Post setzt<br />

dabei erhobene Zuschläge für die CO 2-Kompensation ein.<br />

Es ist nominell nur ein kleiner Beitrag, aber die Aktion<br />

setzt ein Zeichen.<br />

Peter Mantel resümiert: «Mobilität ist für unsere Organisation<br />

unstreitig sehr wichtig. Wir unterstützen jedoch<br />

zugleich alle Aktivitäten, die dazu beitragen, Ressourcen<br />

zu schonen. Das darf nicht vernachlässigt werden.»<br />

Nachhaltigkeit ist also eine Frage der Optimierung? «Auf<br />

jeden Fall, aber auch der Sensibilisierung aller Mitarbeitenden.<br />

Wir wollen jeden Tag noch besser werden.»<br />

Jahresbericht 2012


54<br />

-<br />

Environment<br />

<strong>Facts</strong> & <strong>Figures</strong><br />

Umfang und Auswirkungen der Reisetätigkeit<br />

Beim durch Reisewegen verursachten CO2-Ausstoss dominieren<br />

die Flugreisen klar.<br />

Zurückgelegte Distanz in pkm<br />

(Personenkilometer)<br />

9’978’137 (Langstrecken)<br />

7’945’865 (Kurzstrecken)<br />

7’423’000 (Bahn)<br />

228’000 (Privatwagen)<br />

213’061 (Mietwagen)<br />

CO2-Ausstoss in t (Tonnen)<br />

1’060<br />

1’040<br />

59<br />

32<br />

30<br />

Jahresbericht 2012<br />

Seit Anfang 2012<br />

beträgt der Anteil<br />

des Öko stroms<br />

am gesamten<br />

Stromverbrauch:<br />

100 %<br />

Genutzte Tonerpatronen<br />

Alle Patronen werden dem Lieferanten<br />

zum Recycling zurückgegeben.<br />

3’100


Energieverbrauch (Energie in GJ)<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> nutzt vor allem «indirekte» Energie, das heisst Strom und Fernwärme.<br />

Der Anteil der genutzten «direkten» Energie, das heisst Erdgas und Heizöl, ist vergleichsweise gering.<br />

405<br />

Papierverbrauch<br />

und Papierherkunft<br />

• Total eingekauftes Papier<br />

für die interne Nutzung<br />

• Total eingekauftes<br />

Papier durch externe<br />

Druckaufträge<br />

• Total eingekauftes<br />

Papier durch die<br />

Beschaffung von<br />

Printmedien (Literatur)<br />

• Total Papierverbrauch<br />

bei externen Anbietern<br />

für Marketingzwecke<br />

Tonnen Typ<br />

111.1<br />

11.3<br />

20.6<br />

11.0<br />

FSC<br />

FSC<br />

55<br />

-<br />

Environment<br />

0 % 100 %<br />

Öl Erdgas Fernwärme Strom<br />

Treibhausgasemissionen (CO2-Emissionen in t)<br />

Die von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> verursachten Emissionen aus dem oben dargestellten direkten und indirekten<br />

Energieverbrauch («Scope 1»- und «Scope 2»-Emissionen) 1 werden deutlich von Emissionen durch Reisetätigkeit<br />

(Beitrag zu «Scope 3»-Emissionen) übertroffen.<br />

0 % 100 %<br />

181<br />

2’744<br />

165<br />

Scope 1 Scope 2 Scope 3 Beiträge Reisetätigkeit<br />

1 Für direkte Emissionen aus Öl- und Erdgasverbrauch (Scope 1) basieren die Emissionsfaktoren auf den Angaben des Bundesamt<br />

für Umwelt BAFU. Für Strom und Fernwärme (Scope 2) wurden die bezogenen Energiemixe berücksichtigt. Der gesamte<br />

Strom wurde aus erneuerbaren Quellen bezogen. Bei Fernwärme basieren die Emissionsfaktoren auf ecoinvent und der Studie<br />

«Primärenergiefaktoren von Energiesystemen» im Auftrag des Bundesamtes für Energie, BFE. Diese Faktoren enthalten<br />

zusätzliche Emissionen aus der Vorkette sowie Übertragungsverluste.<br />

Brief-, Paket- & Kuriersendungen<br />

Der Postversand ist CO2-kompensiert. Es liegen<br />

von der Post keine Daten zur Höhe der kompensierten<br />

Emissionsmenge vor.<br />

12’785<br />

Anzahl Paketversendungen<br />

1’843<br />

Anzahl Kuriersendungen<br />

9’353<br />

396’767<br />

Anzahl Briefversendungen<br />

2’221<br />

Jahresbericht 2012<br />

12’847<br />

Unbekannt<br />

Unbekannt


56<br />

-<br />

Community<br />

Unternehmerisches Handeln ist kein<br />

Alleingang: Daher führen wir innerhalb von<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> den Austausch auf allen<br />

Ebenen, pflegen das Netzwerk mit unseren<br />

Kunden und begreifen uns als Teil einer<br />

globalen Gemeinschaft.<br />

Doch erst mit der Bereitschaft, an einem<br />

Strang zu ziehen und Verantwortung<br />

zu tragen, kann etwas Grösseres als die<br />

Summe der Teile entstehen.<br />

In einer Kultur, die auf Kooperation angelegt<br />

ist, profitieren alle: Jeder Einzelne hat<br />

die Chance, in der Gruppe mehr zu erreichen,<br />

als er allein zu leisten imstande wäre.<br />

Die Kaiserpinguine machen es vor.<br />

Jahresbericht 2012


Der Kaiserpinguin kann Temperaturen bis<br />

—47° C und Windgeschwindigkeiten von bis<br />

zu 144 km/h aushalten. Die höchste Federdichte<br />

in der Vogelwelt (15 pro cm²) und<br />

eine dicke Speckschicht bilden einen warmen<br />

Wintermantel, aber die wirksamste Kälteschutzstrategie<br />

ist sozialer Natur. Riesige<br />

Kolonien von bis zu mehreren Hundert Tieren<br />

suchen in kompakten Gruppen Schutz unter<br />

Eisvorsprüngen. Jeder Vogel rückt möglichst<br />

dicht an seinen Nachbarn heran und schiebt<br />

sich von der Windseite immer weiter vor in<br />

die windgeschützte Mitte. So kommt jedes Mitglied<br />

der Kolonie an die Reihe. Dort, wo der<br />

einzelne Pinguin sterben würde, sichert die<br />

Gemeinschaft das Überleben der Tiere.<br />

Cultivate cooperative<br />

relationships


58<br />

-<br />

Community<br />

Eine Strategie – viele<br />

Gesichter: unser gesell schaftliches<br />

Engagement<br />

Wo setzt man an bei dem Wunsch, sich<br />

als Unternehmen gesellschaftlich zu<br />

engagieren? Wir konzentrieren uns auf<br />

drei Kernbereiche: Bildung, Unternehmertum<br />

und Umwelt. Unser Engagement<br />

in diesen Feldern wollen wir kontinuierlich<br />

verstärken. Wir wissen aber auch:<br />

Nachhaltige Projekte entfalten ihre Wirkung<br />

nicht allein durch sorgfältige Konzeption,<br />

sondern insbesondere auch<br />

durch die Menschen, die sie mit Leben<br />

füllen. Wir geben allen Mitarbeitenden<br />

bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> die Gelegenheit,<br />

sich persönlich zu engagieren.<br />

Immer mehr Unternehmen stellen sich der Frage, welchen<br />

Beitrag sie zur positiven Entwicklung der Gesellschaft<br />

leisten wollen und können. Der Begriff «Corporate Social<br />

Responsibility» (CSR) wird dabei heute als ein ganzheitliches<br />

Unternehmenskonzept aufgefasst, das alle sozialen,<br />

ökologischen und ökonomischen Leistungen integriert,<br />

die von Unternehmen freiwillig, also über ihre gesetzlichen<br />

Verpflichtungen hinaus, im Sinne des Gemeinwohls erbracht<br />

werden. Auch in der <strong>Schweiz</strong> erlebt Corporate Social<br />

Responsibility seit mehreren Jahren einen Aufschwung.<br />

Unternehmen fördern gesellschaftliches Engagement –<br />

und leben es auch.<br />

Wir bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> verstehen uns nicht nur<br />

als Teil eines globalen Unternehmens, sondern auch als<br />

aktives Mitglied der globalen Gemeinschaft. Wir sind ein<br />

erfolgreiches Wirtschaftsunternehmen und als solches<br />

bereit, Verantwortung für das Gemeinwohl zu übernehmen.<br />

Unser gesellschaftliches Engagement soll dies widerspiegeln.<br />

CSR ist ein fester Bestandteil unserer Geschäftsstrate-<br />

Jahresbericht 2012<br />

gie. Dabei sind wir uns bewusst und bemühen uns auch<br />

darum, dass die gesellschaftliche Anerkennung, die uns<br />

aus unserem Engagement erwächst, bei der erfolgreichen<br />

Zusammenarbeit mit Kunden, Partnern, Mitarbeitenden<br />

und Organisationen eine positive Wirkung entfaltet.<br />

Unsere Strategie der drei E<br />

Unser Engagement fokussiert sich auf drei Bereiche, die<br />

wir auch als unsere drei grossen E bezeichnen: Bildung<br />

(Education), unternehmerisches Denken und Handeln<br />

(Entrepreneurship) und Umwelt (Environment). Projekte<br />

werden deshalb vor allem danach ausgewählt, ob sie<br />

diesen drei Bereichen zuzuordnen sind und mit unserer<br />

Strategie konform gehen. Wir suchen zudem nationale<br />

Projekte aus, die eine mehrjährige Zusammenarbeit<br />

ermöglichen; mittel- und langfristige Kooperationen sind<br />

unser Ziel.<br />

Die Mitarbeitenden von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> werden stark in<br />

unsere CSR-Aktivitäten einbezogen. Sie haben beispielsweise<br />

die Möglichkeit, einen Betrag auf Kosten des Arbeitgebers<br />

an eine wohltätige Organisation zu spenden – dies<br />

im Rahmen des «Unternehmens-Weihnachtsgeschenks».<br />

Partner spenden darüber hinaus auch ihren Jubiläumsbonus.<br />

Wir machen alle Aktivitäten intern publik: So werden<br />

alle Mitarbeitenden durch die Volunteering-Website über<br />

die Aktivitäten von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> und die Möglichkeiten<br />

zum Engagement informiert und auf dem Laufenden<br />

gehalten. Nicht zuletzt ist der vorliegende Jahresbericht<br />

ein wichtiges Instrument, unser Engagement intern und<br />

extern bekannt zu machen.<br />

Im Frühsommer 2012 startete das Volunteering-Programm;<br />

damit haben wir ein neues Aktionsfeld im Bereich<br />

CSR betreten. Es geht in diesem Programm darum, freiwillig<br />

und unentgeltlich für einen guten Zweck Arbeit zu<br />

leisten. Sämtlichen fest angestellten Mitarbeitenden – vom<br />

Lehrling bis zum Partner – steht pro Jahr ein Arbeitstag<br />

zur Verfügung, den sie zur Mithilfe in einem der von <strong>Ernst</strong><br />

& <strong>Young</strong> ausgewählten Projekte einsetzen können. Mitarbeitende,<br />

die einen solchen Einsatz nicht leisten möchten,<br />

können ihren Tag mit der Option «Spende deinen Tag»<br />

einer Kollegin oder einem Kollegen spenden oder auf ein<br />

gemeinschaftliches Projektkonto überweisen. Bislang<br />

kamen die <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Helfer fünfmal zum Einsatz: in<br />

der Berner Stadtgärtnerei, auf einem Bergbauernhof,<br />

beim Projekt «<strong>Young</strong> Enterprise Switzerland» (YES) zur


Förderung des Wirtschaftswissens bei Schulkindern und<br />

zweimal bei der Zürcher Stiftung St. Jakob. Bei der Stiftung<br />

handelt es sich um ein Behindertenwerk, das Beziehern<br />

einer Invalidenrente geschützte Arbeitsplätze und strukturierte<br />

Tagesabläufe in ganz unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen<br />

anbietet. Vor allem psychisch und geistig Behinderte<br />

arbeiten dort. Bisher haben über 150 Mitarbeitende<br />

von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> an dem Corporate-Volunteering-<br />

Projekt teilgenommen (siehe Seiten 66 bis 71).<br />

E wie Education<br />

Angesichts unseres Selbstverständnisses als wissensbasierte<br />

Organisation geniesst das Thema Bildung bei uns hohe<br />

Priorität. Gesucht sind dabei nachhaltige Lösungen, um<br />

Wissen zu erarbeiten und weiterzugeben, damit Menschen<br />

davon ein Leben lang profitieren – beruflich wie auch<br />

persönlich. Wir arbeiten eng mit Schulen und Universitäten<br />

zusammen, um der nächsten Generation die bestmöglichen<br />

-<br />

Wissen vermitteln<br />

-<br />

Universitäten sind der ideale Ort:<br />

Hier geben unsere Dozenten ihr<br />

Wissen und wertvolle Erfahrungen<br />

an die nächste Generation weiter.<br />

59<br />

-<br />

Community<br />

Voraussetzungen bieten zu können, ihr Leben selbst in die<br />

Hand zu nehmen. Partner von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> sind zum<br />

Beispiel als akademische Lehrkräfte oder Honorarprofessoren<br />

an den wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten von<br />

Universitäten tätig (siehe auch Interview auf Seite 62).<br />

Damit leisten wir einen entscheidenden Beitrag für eine<br />

positive gesellschaftliche Entwicklung insgesamt, denn Bildung<br />

ist der Schlüssel zu wirtschaftlicher Selbstständigkeit<br />

und staatsbürgerlichem Bewusstsein. <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> hat<br />

in diesem Sinne zahlreiche berufsbezogene Ausbildungsmöglichkeiten<br />

geschaffen. Seit 2009 lancieren das <strong>Schweiz</strong>erische<br />

Institut für Auslandforschung und <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

den alljährlichen SIAF Award für herausragende Dissertationen,<br />

Lizentiats- und Masterarbeiten an der Universität<br />

und ETH Zürich. Die ausgezeichneten Arbeiten behandeln<br />

Themen, die für das Verständnis der politischen, wirtschaftlichen,<br />

gesellschaftlichen und kulturellen Beziehungen in<br />

einer globalen Welt relevant sind.<br />

Hier trifft man sich zu Vorlesungen und besonderen Anlässen: Im Auditorium Maximum der Universität St. Gallen<br />

-<br />

Jahresbericht 2012


60<br />

-<br />

Community<br />

-<br />

Engagement<br />

-<br />

Wir sehen uns nicht neben,<br />

sondern in der Gesellschaft –<br />

und wollen helfen, sie ein<br />

Stück besser zu machen.<br />

Ferner zeichnen sie sich durch wissenschaftliche Fundiertheit,<br />

einen originellen und eigenständigen Denkweg sowie<br />

innovative Fragestellungen aus. Der SIAF Award ist mit<br />

10’000 CHF dotiert und wird von einer wissenschaftlichen<br />

Jury vergeben (www.siaf.ch). Darüber hinaus trägt die in<br />

Deutschland neu ins Leben gerufene «International Summer<br />

School on Responsible Business» dazu bei, unsere Leitideen<br />

zum Thema Engagement zu verwirklichen. Rund 40<br />

junge Führungskräfte (Executives) aus verschiedenen<br />

Ländern, unter anderem auch aus der <strong>Schweiz</strong>, können an<br />

dieser einwöchigen Summer School teilnehmen.<br />

E wie Environment<br />

In unserem Unternehmensalltag streben wir danach, ökologisch<br />

nachhaltig zu handeln. Wo immer möglich, suchen<br />

wir in unseren Prozessen nach klima- und ressourcenschonenden<br />

Alternativen. Unserem Engagement zur Schonung<br />

der Ressourcen haben wir ein ganzes Kapitel in diesem<br />

Report gewidmet (siehe Seiten 46 bis 55).<br />

E wie Entrepreneurship<br />

Wir fördern innovatives unternehmerisches Denken und<br />

Handeln. Mit ihrem Erfindergeist, ihrem unternehmerischen<br />

Mut und der notwendigen Ausdauer schaffen Entrepreneure<br />

Arbeitsplätze und neue Produkte. Sie schaffen<br />

Mehrwert. Überzeugte unternehmerische Persönlichkeiten<br />

sind sich dabei immer ihrer professionellen und moralischen<br />

Verantwortung für die gesamte Organisation bewusst.<br />

Im Idealfall erfüllen sie eine wichtige Vorbildfunktion. So<br />

verstanden bezeichnen wir Unternehmertum als «Entrepreneurship».<br />

Wir suchen und erkennen das Potenzial, das<br />

in solchen Persönlichkeiten steckt, und wollen es gezielt<br />

fördern und zur Entfaltung bringen. Der seit Langem etablierte<br />

und sehr renommierte Preis «Entrepreneur Of<br />

The Year ® » (EOY) ist ein global sichtbares und anerkanntes<br />

Zeichen für unser Engagement auf diesem Gebiet<br />

(siehe Seite 30). Zusätzlich führen wir eine langjährige<br />

strategische Partnerschaft mit dem Swiss Venture Club<br />

(SVC). Der SVC ist ein unabhängiger Non-Profit-Verein<br />

von Unternehmern für Unternehmer zur Förderung und<br />

Unterstützung von KMU. Er verleiht in sieben Wirtschafts-<br />

und drei Sprachregionen einen etablierten Unternehmerpreis.<br />

Die Sieger jedes SVC-Unternehmerpreises sind<br />

zudem automatisch für den «Entrepreneur Of The Year ® »-<br />

Wettbewerb nominiert.<br />

Jahresbericht 2012<br />

Die «Social Entrepreneurship Foundation» (SEF) fördert<br />

Personen und Organisationen, die mit innovativen Ideen<br />

unternehmerische Konzepte für gesellschaftliche Fragen<br />

entwickeln. Im Rahmen der «SEF-Swiss Start-up Awards»<br />

zeichnet die Stiftung Projekte aus, die mit einem innovativen<br />

Geschäftsmodell an gesellschaftliche und ökologische<br />

Herausforderungen herangehen. <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

finanziert in diesem Rahmen den Spezialpreis «Social<br />

Innovation» mit 10’000 Franken. Im Juli 2012 wurde die<br />

Non-Profit-Organisation Eaternity für ihren neuen Ansatz<br />

zu nachhaltiger Ernährung und Klimaschutz mit dem Preis<br />

ausgezeichnet (siehe Bild rechts). Eaternity ist ein Verein,<br />

den Studenten der Eidgenössischen Technischen Hochschule<br />

(ETH) Zürich gegründet haben. Sie erforschen<br />

den Zusammenhang zwischen Essverhalten und Klimawandel<br />

und möchten auf diese Weise Konsumentscheide<br />

in Richtung einer nachhaltigen Ernährung beeinflussen.<br />

Sponsoring durch Wissen<br />

Unsere Strategie beim Sponsoring ist eigenständig und<br />

losgelöst von den CSR-Aktivitäten. Beim Sponsoring geht<br />

es uns vor allem um Projekte, die neben finanziellen Leistungen<br />

auch unseren Einsatz in Form von Wissen und<br />

Know-how ermöglichen. So unterstützen wir zum Beispiel<br />

das «Capital Market Forum», das 2012 Premiere hatte.<br />

Die Mitarbeitenden von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> bringen sich mit<br />

ihrem Fachwissen als Referenten auf dieser zweitägigen<br />

Konferenz ein. Das Forum hat internationale Ausstrahlung.<br />

Lokales Engagement – zentraler Einkauf<br />

Zu unserem Engagement in der Gesellschaft gehören auch<br />

Mitgliedschaften in verschiedenen relevanten Organisationen.<br />

So ist <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> Mitglied bei Avenir Suisse,<br />

einem <strong>Schweiz</strong>er Thinktank, bei der Treuhandkammer und<br />

diversen Handelskammern des Landes sowie bei economiesuisse<br />

im Vorstand vertreten. Wir zahlen keine Beiträge<br />

an politische Parteien, allerdings steht es unseren Mitarbeitenden<br />

frei, sich privat politisch zu betätigen. Auch für<br />

den Einkauf und die Lieferanten gelten bestimmte Regeln.<br />

Der wichtigste Grundsatz lautet:<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> muss als Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen<br />

jederzeit seine Unabhängigkeit gewährleisten<br />

können. Dies ist bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> auf globaler<br />

Ebene in Richtlinien für den Einkauf festgehalten und gilt<br />

daher auch für die <strong>Schweiz</strong>. Der zentral organisierte


Einkauf definiert, welche Aufgaben und Kompetenzen<br />

«vor Ort», also in der <strong>Schweiz</strong>, zu erledigen bzw. einzuhalten<br />

sind. So ist es beispielsweise aufgrund der Vorgaben<br />

des Einkaufs geregelt, dass <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> im ganzen Land<br />

ausschliesslich Ökostrom bezieht. Die Büros treffen mit<br />

lokalen Anbietern entsprechende Vereinbarungen. Es werden<br />

aber auch Verträge geschlossen, die für die gesamte<br />

<strong>Schweiz</strong> Geltung haben, etwa für die Unterhaltsreinigung,<br />

Büromateriallieferungen, Kaffeemaschinen, Sicherheitsdienstleistungen<br />

oder für Wasserspender.<br />

Die Mühe hat sich gelohnt: Gut gelaunt hält Manuel<br />

Klarmann (Mitte) den Spezialpreis «Social Innovation»<br />

2012 in die Kamera. <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> finanziert diesen<br />

Preis im Rahmen der jährlichen «SEF-Swiss Start-up<br />

Awards» der Social Entrepreneurship Foundation<br />

(SEF). Klarmann und sein Team des Vereins Eaternity<br />

haben die Jury überzeugt: Sie wollen klimafreundliches<br />

Essen auf den Tisch bringen und haben dazu eine<br />

Web-Applikation entwickelt, mit der zum Beispiel Restaurants<br />

mühelos den CO2-Gehalt einer Mahlzeit<br />

errechnen und kommunizieren können. Der Zusammenhang<br />

von Essverhalten und Umweltschädigung ist<br />

unverkennbar. Weltweit verursacht die Nahrungsmittelproduktion<br />

mehr Treibhausgasemissionen als der<br />

private Verkehr. Mit Klarmann freuten sich auch Roger<br />

Müller (links), Partner von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong>,<br />

und Judith Ellens, Initiatorin von Eaternity.<br />

-<br />

61<br />

-<br />

Community<br />

Die Auswahl der Zulieferer erfolgt vor allem nach der<br />

Höhe der Kosten und der Qualität der Leistungserbringung.<br />

Es gibt keine spezifischen Auswahlkriterien für lokale<br />

Zulieferer, nahezu 100 Prozent aller Lieferanten sind<br />

jedoch in der <strong>Schweiz</strong> ansässig. In diesem Jahresbericht<br />

werden aufgrund der transparenten Lieferantenbeziehungen<br />

Kriterien wie Umwelt- oder Menschenrechtsindikatoren<br />

nicht speziell berücksichtigt, ebenso wenig wie<br />

die Themen Kinderarbeit oder andere Arten von Zwangs-<br />

und Pflichtarbeit. Dennoch sind wir uns der Problematik<br />

bewusst und halten alle Mitarbeitenden dazu an, bei der<br />

Beschaffung auf den Aspekt der Nachhaltigkeit im weiten<br />

Sinne zu achten – etwa im IT-Bereich oder beim Büromobiliar.<br />

Jahresbericht 2012


62<br />

-<br />

Community<br />

Sie waren selbst Student an der Universität St. Gallen<br />

(HSG), seit ein paar Jahren lehren Sie dort, jetzt sind<br />

Sie auch Honorarprofessor geworden. Was gefällt Ihnen<br />

an der Rolle des Dozenten?<br />

Wir bewegen uns ja nicht erst seit Kurzem in einem sehr<br />

dynamischen wirtschaftlichen Umfeld: Der Regulierungsdruck<br />

wächst kontinuierlich, in den letzten 15 Jahren<br />

sind viele neue Themen wie Basel II und III, Crossborder-<br />

oder US-Steuerprobleme aufgetaucht. Je länger man<br />

dann in der Praxis arbeitet, desto mehr übernimmt man<br />

Managementaufgaben und kann das akademische Wissen<br />

nicht so weiterentwickeln, wie man das gerne möchte.<br />

Meine Lehrtätigkeit war mir daher immer sehr wichtig;<br />

sie erlaubt es mir, mein Wissen auszubauen und mich ohne<br />

Kundendruck mit spezifischen Fragestellungen auf wissenschaftlicher<br />

Ebene zu beschäftigen. Kurz gesagt: Ich halte<br />

mich als Dozent up to date, und zwar beruflich und persönlich.<br />

Denn ich arbeite sehr gerne mit jungen, engagierten<br />

Menschen zusammen.<br />

Andreas Blumer<br />

Partner und Honorarprofessor<br />

an der Universität St. Gallen<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

-<br />

«Studierende müssen wissen,<br />

worauf es im Alltag ankommt»<br />

Es ist eine Win-win-Situation: Ausgewiesene Experten aus der Praxis tragen ihr<br />

Know-how in die Hörsäle der Universitäten. Alle profitieren vom Wissenstransfer:<br />

die Studierenden und der akademische Betrieb – und der Dozent selbst. So wie<br />

Andreas Blumer. Der <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Partner engagiert sich seit Jahren an der<br />

Universität St.Gallen. Anfang 2012 erhielt er dort eine Honorarprofessur.<br />

Jahresbericht 2012<br />

Diese Verknüpfung von Theorie und Praxis ist für<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> sehr wichtig. Inwieweit profitieren die<br />

Studierenden und die Universitäten selbst von Ihrem<br />

Erfahrungswissen?<br />

Es ist uns tatsächlich ein grosses Anliegen, das geballte<br />

Wissen bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> weiterzugeben. Die Studierenden<br />

sollen ein Gespür dafür bekommen, wie das theoretische<br />

Know-how tatsächlich in der Praxis umgesetzt wird. Die Rückmeldungen<br />

auf den verstärkten Praxisbezug im Studium<br />

sind sehr gut, die Studierenden wünschen sich noch mehr.<br />

Wie sieht das konkret aus?<br />

Ich arbeite vor allem mit Masterstudierenden, die also<br />

ein gutes Basiswissen und auch schon ein Praktikum hinter<br />

sich haben. Meine Lehrveranstaltungen sind keine Oneway-Vorlesungen,<br />

sondern Workshops, in denen viel diskutiert<br />

wird. Ich setze häufig Gastreferenten ein, Leute aus<br />

Banken und anderen grossen Unternehmen, CFOs, Chefs<br />

von Internen Revisionen, Chief Risk Officers etc. Sie


erichten von ihren praktischen Herausforderungen, um<br />

gemeinsam mit den Studierenden Lösungen zu diskutieren<br />

oder zu entwickeln. Das kommt sehr gut an. In der Betriebswirtschaftslehre<br />

an Universitäten zählt vor allem die<br />

reine empirische Forschung. Das ist wiederum für die Wirtschaftsprüfung<br />

schwierig, die eher normativ ausgelegt ist.<br />

Es ist uns ein grosses Anliegen,<br />

das geballte Wissen bei<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> weiterzugeben.<br />

Die Studierenden beschäftigen sich in meinem Fach mit<br />

Gesetzestexten, Standards und Methodik. Ohne Praxisbeispiele<br />

würde gewissermassen der Inhalt fehlen. Und das<br />

ist wohl der eigentliche Mehrwert, den ich für die Universität<br />

erbringen kann: Den Studierenden zu sagen, wo in der<br />

Fülle ihres erlernten Wissensstoffes die wirklichen Probleme<br />

liegen, worauf es in der Praxis ankommt. Mit meiner inhaltlichen<br />

Ausrichtung verbinde ich zudem an der HSG die Themen<br />

Prüfung und Beratung einerseits und Finanzindustrie<br />

andererseits, die jeweils traditionell in unterschiedlichen<br />

Instituten angesiedelt sind.<br />

Können Sie ein Beispiel für den Praxisbezug nennen?<br />

Ich denke etwa an CoCo-Bonds, die als Instrument zur<br />

Stärkung des Eigenkapitals von Banken auf den Markt<br />

gebracht wurden. «CoCo» steht für «contingent convertible».<br />

Der Student kann sich wenig darunter vorstellen, wie<br />

diese Anleihen im Krisenfall wirklich in Eigenmittel umgewandelt<br />

werden sollen.<br />

Wir thematisieren auch die<br />

persönliche Verantwortung<br />

eines jeden Einzelnen.<br />

Im Zuge der weltweiten Finanzkrise ist die Diskussion<br />

um das ethische Rüstzeug von angehenden Betriebswirten<br />

voll entbrannt. Hat das Leitbild des «ehrbaren Kaufmanns»<br />

ausgedient? Was geben Sie Ihren Studierenden<br />

mit auf den Weg?<br />

Integrität und nachhaltiges Handeln müssen die Messlatte<br />

bilden für jeden Teilnehmer am Wirtschaftsgeschehen.<br />

Wer auf Teufel komm heraus zum Beispiel Immobilienkredite<br />

verkauft, muss allein aufgrund der Risikoperspektive<br />

die Folgeschäden bedenken. Aber wir thematisieren<br />

auch die persönliche Verantwortung jedes Einzelnen. Die<br />

63<br />

-<br />

Community<br />

Studierenden verstehen das; ob sie es auch später umsetzen<br />

können, ist eine zweite Frage. Ich habe daneben noch<br />

eine interessante Beobachtung gemacht. Beispiel Regulierung:<br />

Früher galt die HSG als wirtschaftsliberal, heute<br />

plädieren die Studierenden für mehr Regulierung. Wenn<br />

man genau nachfragt, sind die Argumente oft eher emotional.<br />

Ich bemühe mich immer um Ausgewogenheit, es geht<br />

mir um stichhaltige Argumente in sachlichen Diskussionen.<br />

Bei Ihrer Ernennung zum Honorarprofessor Anfang 2012<br />

haben Sie betont, dass Sie aktuelle Themen und Trends<br />

in den Unibetrieb einbringen möchten. Was ist derzeit für<br />

Sie besonders aktuell?<br />

In diesem Jahr sind in den Medien vor allem volkswirtschaftliche<br />

Themen interessant vor dem Hintergrund der Eurokrise.<br />

Ich beschäftige mich allerdings mit betriebswirtschaftlichen<br />

Fragen. Einen Zusammenhang mit der Finanzkrise<br />

gibt es aber bei der Eigenmittelausstattung der Banken. Das<br />

ist für mich und für die Studierenden die derzeit spannendste<br />

Frage. Da gibt es verschiedene Instrumente – und<br />

Vorschriften natürlich. Der Trend ist eindeutig: Alle müssen<br />

ihr Kapital kräftig erhöhen, allerdings gibt es dadurch<br />

auch weniger Kredite, es muss gespart werden.<br />

Es ist für mich vorbildlich,<br />

die ethische Dimension<br />

der Wirtschaftsprüfung in<br />

den Vordergrund zu stellen.<br />

Von welchen Experten aus der Praxis waren Sie selbst<br />

während Ihres Studiums begeistert?<br />

Als Doktorand war ich Assistent bei Professor Claude<br />

Bourqui, auch ein <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Partner. Er hat die ethische<br />

Dimension der Wirtschaftsprüfung in den Vordergrund<br />

gestellt, nicht das Unternehmen. Er war ein grosses<br />

Rollenvorbild für mich.<br />

Jahresbericht 2012


64<br />

-<br />

Community<br />

<strong>Facts</strong> & <strong>Figures</strong><br />

Anzahl der von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> bereitgestellten Arbeitstage<br />

für Corporate Volunteering<br />

2’036<br />

Anzahl Projekte<br />

Geschäftsjahr 2012<br />

5 9<br />

• Bergbauernhof Amden<br />

• Stadtgärtnerei Bern<br />

• Stiftung St. Jakob<br />

Zürich, Gastronomie<br />

• Stiftung St. Jakob<br />

Zürich, Dienstleistungen<br />

• <strong>Young</strong> Enterprise<br />

Switzerland (YES)<br />

Ausblick Projekte<br />

1. Semester Geschäftsjahr 2013<br />

• Domizil Altersheime Bern<br />

• Caritas Luzern<br />

• Gassenküche Basel<br />

• Kinderheim Lutisbach<br />

Oberägeri<br />

• Partage<br />

• Stadt Zürich Sozialamt<br />

• Stiftung St. Jakob<br />

Zürich, Gastronomie<br />

• Stiftung St. Jakob<br />

Zürich, Dienstleistungen<br />

• <strong>Young</strong> Enterprise<br />

Switzerland (YES)<br />

+ 7 weitere Projekte in Planung<br />

2. Semester Geschäftsjahr 2013<br />

Jahresbericht 2012<br />

Professoren, Lehrbeauftragte<br />

und Dozenten an Universitäten<br />

und Fachhochschulen<br />

per 1. Oktober 2012<br />

• Dr. Andreas Blumer<br />

Honorarprofessor Uni St. Gallen<br />

Accounting & Finance<br />

• Dr. Thomas Nösberger<br />

Lehrbeauftragter Uni Fribourg<br />

Wirtschaftsprüfung<br />

• Stephan Kuhn<br />

Lehrbeauftragter Uni St. Gallen<br />

Steuerrecht<br />

• Dr. Philip Robinson<br />

Lehrbeauftragter Uni Zürich<br />

Steuerrecht<br />

• Jérôme Desponds<br />

Lehrbeauftragter Uni Lausanne<br />

Wirtschaftsprüfung<br />

• Dr. Georg Lutz<br />

Lehrbeauftragter Uni St. Gallen<br />

Steuerrecht<br />

• Dr. Hans-Joachim Jäger<br />

Lehrbeauftragter Uni St. Gallen<br />

Steuerrecht;<br />

Dozent Uni St. Gallen<br />

Bereich Executive MBA und<br />

M.B.L. im Weiterbildungszentrum<br />

• Barbara Henzen<br />

Sub-Lehrbeauftragte<br />

Uni St. Gallen<br />

Steuerrecht;<br />

Lehrbeauftragte SIST<br />

Tax Master und VAT Master


66<br />

-<br />

Community<br />

Corporate Volunteering<br />

Gesellschaftliches Engagement ist ein<br />

grosses Versprechen. Wir wollen es jedes<br />

Jahr einlösen mit kleinen und grossen<br />

Initiativen. Daher haben wir ein Volunteering-Programm<br />

ins Leben gerufen.<br />

Unsere Mitarbeitenden investieren Zeit für<br />

soziale Projekte und für Arbeiten, die allen<br />

zugutekommen. Oder sie bringen ihr Wissen<br />

ein beim Wirtschaftsunterricht für Schüler.<br />

Eines ist sicher: <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> Volunteers<br />

geben etwas − und bekommen viel zurück<br />

von den Menschen, denen sie helfen.<br />

Jahresbericht 2012


Bergbauernhof Amden<br />

Städter helfen auf der Alp<br />

Mit «sportlich-aktiven Bergerlebnissen»<br />

wirbt die Tourismus-Website von<br />

Amden am Walensee im Kanton<br />

St. Gallen. Bergbauer Peter Böni (33)<br />

führt in dem 1600-Seelen-Dorf einen<br />

Hof – und hat jeden Tag genug körperliche<br />

Bewegung. Vor allem halten<br />

ihn seine 60 Tiere auf Trab: Galloway-<br />

Rinder – ungewöhnlich für die Region.<br />

Aber es sollte seinerzeit etwas «Spezielles»<br />

sein. «Und die sind besonders<br />

robust», weiss der Bauer. Wegen des<br />

strengen Winters waren Wald- und<br />

Weidefl ächen in diesem Jahr mit Ästen<br />

übersät, die Alpzäune zerstört. «Der<br />

Schnee hat alles kaputt gemacht.» Da<br />

kam der Einsatz der Volunteers aus<br />

Zürich gerade recht: 80 <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-<br />

Mitarbeitende hackten Holz, säuberten<br />

die Alpen und stellten von morgens<br />

bis abends Zäune auf. Auch bei einem<br />

Nachbarn halfen die Städter aus. Bönis<br />

Fazit: «Das war super!»<br />

«Ohne die Freiwilligen von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

hätte ich mindestens zwei Tage länger für<br />

die Aufräumarbeiten gebraucht.»<br />

Peter Böni, Bergbauer in Amden am Walensee<br />

Jahresbericht 2012<br />

67<br />

-<br />

Community


68<br />

-<br />

Community<br />

Einsätze in der St.-Jakob-Stiftung Zürich<br />

Schichtarbeit für Süsses und Salziges<br />

Sieht einfach aus, ist es aber nicht:<br />

Gipfeli zu krümmen will gelernt<br />

sein. Unter fachkundiger Anleitung<br />

haben es die freiwilligen Helfer<br />

von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> geschafft, dem<br />

Qualitätsanspruch der Bäcker der<br />

St.-Jakob-Stiftung gerecht zu werden.<br />

Immerhin hat sich der Zürcher<br />

Betrieb nicht zuletzt mit seinen extragrossen,<br />

handgeformten Backwaren<br />

einen Namen gemacht. Die Bäckerei-,<br />

Konditorei- und Confi serieproduktion<br />

beliefert vier eigene Filialen sowie<br />

diverse Gastronomiebetriebe und<br />

Dienstleister in Zürich. Bei der Stiftung<br />

ist diese Produktion im Bereich Gastronomie<br />

angesiedelt. Auch beim Zubereiten<br />

von Sandwiches und anderen<br />

Süssigkeiten haben sich die Volunteers<br />

aus der Businesswelt bewährt.<br />

Und am Ende einer Frühschicht<br />

ging es gemeinsam ans «Zöpfeln».<br />

Ein Butterzopf als Krönung des<br />

Tagewerks der Newcomer!<br />

65 Fachkräfte und 100 geschützte<br />

Mitarbeitende, meist psychisch oder<br />

geistig behinderte Menschen, arbeiten<br />

im Gastronomiebereich, den Dieter<br />

Koller leitet. Der ausgebildete Hotelier-<br />

Restaurateur sieht das Volunteering-<br />

Programm positiv: «Es trägt dazu bei,<br />

Menschen aus einer anderen Erfahrungswelt<br />

für die Bedürfnisse von<br />

Behinderten zu sensibilisieren.»<br />

Jahresbericht 2012<br />

«Das Volunteering-Programm<br />

schafft Awareness für unsere Arbeit.<br />

Das begrüssen wir natürlich.»<br />

Dieter Koller, Bereichsleiter Gastronomie der St.-Jakob-Stiftung


Anpacken und einpacken<br />

im Dienstleistungsbereich<br />

69<br />

-<br />

Community<br />

«Wir müssen die freiwilligen Helfer sinnvoll<br />

einsetzen. Das bedeutet zwar<br />

Mehraufwand, aber das ist es uns wert.»<br />

Martin Lähner, Bereichsleiter St.-Jakob-Stiftung<br />

und ausgebildeter Arbeitspädagoge<br />

Jahresbericht 2012<br />

Hier also kommen die Zürcher Samichlaus-Säcke<br />

her! Jedes Jahr zum Nikolaustag<br />

liefert die Stiftung St. Jakob<br />

weit über 10’000 Säcke aus – eine<br />

der grössten «Chlaussack-Manufakturen»<br />

in Zürich. 160 Mitarbeitende,<br />

darunter 140 mit psychischer oder<br />

geistiger Behinderung, beschäftigt<br />

die gemeinnützige Stiftung allein in<br />

der Abteilung Dienstleistungen. Das<br />

Portfolio ist breit, wie Bereichsleiter<br />

Martin Lähner (50) erklärt: Ausrüsterei<br />

(Verpackungen und digitale<br />

Archivierung), Schreinerei und Flechterei<br />

gehören dazu; mit 70 Prozent<br />

liegt der Eigenerwirtschaftungsrad<br />

sehr hoch, der Rest wird über kantonale<br />

Subventionen gedeckt.<br />

«Wenn wir loslegen, können alle<br />

einpacken», heisst es in einer Broschüre<br />

der Ausrüster – und dieser Spruch<br />

hat sich auch für die rund 40 Mitarbeitenden<br />

von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> bewahrheitet:<br />

Als Volunteers haben sie einen<br />

Tag lang ihre Arbeitskraft der Stiftung<br />

zur Verfügung gestellt – und alle konnten<br />

später einpacken.<br />

«Wenn es pressiert, ist diese Unterstützung<br />

natürlich besonders willkommen»,<br />

sagt Lähner. Schön fi ndet<br />

er, dass die Business-Gäste aus einer<br />

«anderen Welt» mit den Mitarbeitenden<br />

wirklich ins Gespräch gekommen<br />

sind. Er erhofft sich aber auch einen<br />

Marketingeffekt: «Arbeit ist der<br />

Boden, auf dem unser Werk erfolgreich<br />

gedeiht.»


70<br />

-<br />

Community<br />

Stadtgärtnerei Bern<br />

Mit Hacke und Schaufel am Aarehang<br />

Christoph Teuscher war schliesslich<br />

recht angetan von den «Bürolisten»,<br />

wie er sie mit einem wohlwollenden<br />

Lächeln nennt. Es war ja nicht von<br />

Anfang an abzusehen, wie die zwölf<br />

Mitarbeitenden von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

mit dem Schaufeln, Fegen und Harken<br />

auf den Waldwegen am Berner Aarehang<br />

fertig würden. Körperlicher Einsatz<br />

war gefragt. Die Englischen<br />

Anlagen sind Teil des Grünraums der<br />

<strong>Schweiz</strong>er Hauptstadt mit 132 öffentlichen<br />

Parkanlagen, 640 weiteren<br />

Grünfl ächen, 95 Spielplätzen, drei<br />

städtischen Friedhöfen und rund<br />

2‘000 Familiengärten, die die Stadtgärtnerei<br />

Bern unter der Leitung von<br />

Christoph Schärer unterhält und<br />

gestaltet. Da gibt es immer alle Hände<br />

voll zu tun – und wenig Zeit. Umso<br />

willkommener war die Hilfe der Volunteers<br />

von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>, die die Wege<br />

im «Unterhaltskreis Ost» der Stadtgärtnerei<br />

frei gemacht haben, dem<br />

Kreis, den Teuscher und sein Team<br />

aus 30 Mitarbeitenden betreuen.<br />

Jahresbericht 2012<br />

«Die Leute von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> haben<br />

wirklich mit vollem Einsatz gearbeitet,<br />

das hat sehr gut geklappt.»<br />

Christoph Teuscher, Unterhaltskreis Ost, Stadtgärtnerei Bern


<strong>Young</strong> Enterprise Switzerland<br />

Beliebte Lehrer<br />

Vom Prüfer zum Pädagogen – kein<br />

leichter Rollenwechsel. Und schon gar<br />

nicht von heute auf morgen. Wer sich<br />

bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> entscheidet, stundenweise<br />

als Lehrer beim Bildungsprogramm<br />

«<strong>Young</strong> Enterprise Switzerland»<br />

(YES) mitzumachen, muss erst einmal<br />

selbst die Schulbank drücken. In<br />

Einführungskursen lernen die Volunteers,<br />

wie man Primar- oder Sekundarstufenschülern<br />

spielerisch die Grundzüge<br />

der sozialen Marktwirtschaft<br />

vermitteln kann oder den richtigen<br />

Umgang mit Geld erklärt. Eine spannende<br />

Sache für beide Seiten. «Der<br />

Einfl uss der Volunteers auf die Schüler<br />

ist unglaublich, die hören wie elektrisiert<br />

zu, wenn ein Unternehmensvertreter<br />

da ist», weiss Noémie Sasse<br />

aus Erfahrung. Die 25-Jährige arbeitet<br />

seit ein paar Jahren bei der gemeinnützigen<br />

Organisation YES und hat<br />

schon viele Volunteers geschult. Derzeit<br />

ist YES in 165 <strong>Schweiz</strong>er Schulklassen<br />

präsent, es werden immer mehr.<br />

Auch Rollenspiele für ein gelungenes<br />

Bewerbungsgespräch gehören zum<br />

klassischen YES-Repertoire für 14- und<br />

15-Jährige. «Unser Ziel ist eine unternehmerische<br />

Bildung als sinnvolle<br />

Ergänzung zum Schulunterricht»,<br />

erklärt Sasse.<br />

«Wir brauchen im Unterricht die<br />

Erfahrung der Berufstätigen, sie sind<br />

echte Vorbilder für die Schüler.»<br />

Noémie Sasse, Mitglied der Geschäftsleitung YES<br />

Jahresbericht 2012<br />

71<br />

-<br />

Community


72<br />

-


Über diesen Bericht<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> betrachtet nachhaltiges<br />

Wirtschaften als integralen<br />

Bestandteil der Unternehmensführung<br />

und als wesentliche Voraussetzung für<br />

eine langfristig erfolgreiche Tätigkeit am<br />

Markt. Dies gilt nicht nur für die Dienstleistungen<br />

im Auftrag der Kunden, sondern<br />

auch für die eigene Organisation.<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> will in diesem Zusammenhang<br />

möglichst transparent und vergleichbar<br />

über seine Ziele und Leistungen<br />

informieren. Daher wurden in diesem<br />

auf Nachhaltigkeit fokussierten Jahresbericht<br />

erstmals die Richtlinien der Global<br />

Reporting Initiative (GRI) angewandt.<br />

Die GRI ist eine Non-Profit-Organisation, der verschiedene<br />

Interessengruppen angehören. Sie stellt eine systematische<br />

Grundlage für die Nachhaltigkeitsberichterstattung von<br />

Unternehmen und anderen Organisationen zur Verfügung.<br />

Damit bietet GRI einen Rahmen, um offengelegte Informationen<br />

zu wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen<br />

Leistungen besser vergleichen und verstehen zu können.<br />

GRI-Anwendung: geprüft und bestätigt<br />

Der vorliegende Jahresbericht 2011/2012 erfüllt in Verbindung<br />

mit dem im Internet publizierten GRI-Inhaltsindex<br />

die Anforderungen der GRI-G3.1-Richtlinien auf Anwendungsebene<br />

B+. Das wurde von der GRI geprüft und am<br />

11. Oktober 2012 bestätigt (siehe Seite 74). Der Inhaltsindex<br />

gibt detailliert Auskunft darüber, an welcher Stelle<br />

im Bericht Informationen zum Unternehmensprofil sowie<br />

zu Managmentansatz und Leistungen in den Feldern Ökonomie<br />

(EC), Ökologie (EN), Arbeitsbedingungen (LA),<br />

Menschenrechte (HR), Gesellschaft (SO) und Produktverantwortung<br />

(PR) offengelegt werden.<br />

73<br />

-<br />

Fokus auf das Wesentliche<br />

In der vorliegenden Berichterstattung hat sich <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> auf die Punkte konzentriert, die für eine nachhaltige<br />

Unternehmensführung ausschlaggebend sind: Alle GRI-<br />

Indikatoren wurden systematisch darauf überprüft, inwiefern<br />

sie für das Nachhaltigkeitsreporting von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

inhaltlich wesentlich sind. Alle GRI-Leistungsaspekte wurden<br />

dazu als mögliche Inhalte einem jeweils entsprechenden<br />

Kapitel zugeordnet. Im Rahmen eines Workshops wurde<br />

die Wesentlichkeit, also die Entscheidungsrelevanz der Inhalte,<br />

sowohl im Hinblick auf externe Stakeholder als auch aus<br />

der internen Unternehmensperspektive heraus beurteilt.<br />

Dieser Workshop basierte auf den Testfragen im Abschnitt<br />

«Bestimmung der Wesentlichkeit» der GRI-Richtlinien zum<br />

Nachhaltigkeitsreporting.<br />

Themen, die sowohl von externem als auch von internem<br />

Interesse waren, bilden den Kern der Kapitel dieses<br />

Berichts. Andere Themen, die sich vornehmlich aus einer<br />

der beiden Perspektiven als relevant erwiesen haben, nehmen<br />

bewusst weniger Raum ein. Die GRI-Indikatoren, die<br />

zu den als wesentlich beurteilten Aspekten gehören, werden<br />

in diesem Bericht behandelt, sofern entsprechende Daten<br />

verfügbar waren.<br />

Umfang<br />

Dieser Bericht bezieht sich auf das Geschäftsjahr 2011/2012<br />

der <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG in der <strong>Schweiz</strong>. Ausserdem enthält<br />

er als Kontext Informationen zur Tätigkeit der globalen<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Organisation. Art und Umfang der offengelegten<br />

Daten richten sich nach den GRI-Richtlinien,<br />

soweit die dafür notwendigen Daten verfügbar waren.<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> hat die Daten extern prüfen lassen<br />

(siehe Seite 76/77).<br />

Jahresbericht 2012


74<br />

-<br />

Jahresbericht 2012


Publikationen<br />

Transparenz im Visier<br />

<strong>Schweiz</strong>er Unternehmen<br />

integrieren zunehmend<br />

nachhaltige Entwicklung<br />

in die unternehmerische<br />

Geschäftstätigkeit. Hier<br />

erfahren Sie, wie sie im<br />

internationalen Vergleich<br />

abschneiden.<br />

Nachhaltigkeitsthemen bei<br />

Immobilieninvestitionen<br />

Diese Studie belegt, dass<br />

Nachhaltigkeit bei Immobilien<br />

mittlerweile weit mehr<br />

bedeutet als reine Imagepflege,<br />

sondern ein Faktor<br />

bei der Immobilienfinanzierung<br />

geworden ist.<br />

Sechs Trends zum Thema<br />

Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltigkeit wird bereits in<br />

vielen Unternehmen gelebt.<br />

In unserer Studie erfahren<br />

Sie hierzu die neuesten<br />

Trends und wie dieses immer<br />

wichtigere Thema an Stärke<br />

gewinnen kann.<br />

Cleantech-Themen: globale<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

In diesem Bericht finden Sie<br />

Artikel, die einen Einblick<br />

in verschiedene Facetten<br />

des Cleantech-Marktes<br />

geben, sowie Perspektiven<br />

von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>‘s globalen<br />

Cleantech-Leadern.<br />

Kann Marktwirtschaft ohne<br />

transparente Umweltfaktoren<br />

funktionieren?<br />

Freie Marktwirtschaft<br />

basiert auf Transparenz<br />

und Information. Lesen Sie,<br />

warum es notwendig ist,<br />

Umweltauswirkungen in das<br />

Preis-System zu integrieren.<br />

Growing beyond: die Cleantech<br />

Wachstumsreise von<br />

der Produktentwicklung<br />

zum globalen Marktführer<br />

Welche Erkenntnisse und<br />

Erfolgsfaktoren sind laut<br />

Cleantech-CEOs entscheidend<br />

für den nächsten<br />

Level?<br />

Jahresbericht 2012<br />

75<br />

-<br />

Wie machen Unternehmen<br />

Geschäfte in einer Welt<br />

mit CO 2-Beschränkung?<br />

Dieser Bericht thematisiert<br />

die Auswirkungen einer<br />

CO2-beschränkten Welt<br />

auf Unternehmen, und<br />

wie sich die Unternehmen<br />

darauf einstellen können.<br />

Cleantech-Themen: Moment<br />

der Wahrheit für die Transport<br />

Elektrifizierung<br />

Lesen Sie, wie <strong>Ernst</strong> &<br />

<strong>Young</strong>‘s globale Cleantech,<br />

Power & Utility und Automotive<br />

Center Unternehmer<br />

und Vordenker zusammen<br />

brachten.


76<br />

-<br />

Bericht Konzernprüfer<br />

Jahresbericht 2012


Jahresbericht 2012<br />

77<br />

-<br />

Bericht Konzernprüfer


78<br />

-<br />

Partner <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

A<br />

-<br />

Alton John, Zürich<br />

Amhof Roger, Zürich<br />

B<br />

-<br />

Bächler Rolf, Zürich<br />

Bachmann Daniel, Bern<br />

Bauer Thomas, Basel<br />

Bergmann Arthur, Genf<br />

Bludzien Laurent, Genf<br />

Blumer Andreas, Zürich<br />

Bodenmann Andreas, Zürich<br />

Bourne Jonathan, Zürich*<br />

Böttinger Bernhard, Zürich<br />

Brotzer Thomas, Zürich<br />

Brülisauer Peter, Zürich<br />

Brun Jürg, Zürich<br />

Bucher Viktor, Zug<br />

Bürgy Dominik, Zürich<br />

Butner Troy J., Zürich*<br />

C<br />

-<br />

Caccia Stefano, Lugano<br />

Cardinaux Pierre-Alain, Lausanne<br />

Cassidy John, Zürich*<br />

Castagna Cataldo, Zürich<br />

Chiomento Bruno, Zürich<br />

Christen Edgar, Zug<br />

Christen Heinrich, Zürich<br />

Coats Peter, Zürich<br />

Cornelius Kevin, Genf<br />

D<br />

-<br />

Dalla Torre Michael, Basel<br />

Dauwalder Peter, Zürich<br />

Delaloye Pierre, Lausanne<br />

Desponds Jérôme, Genf<br />

Dolensky Christoph, Basel<br />

Dunant Olivier, Genf<br />

Duncan Scott, Genf<br />

E<br />

-<br />

Edey Brian, Zürich<br />

Errico Robin, Zürich<br />

F<br />

-<br />

Faske Michael Wilhelm, Zürich<br />

Fawer Patrick, Basel<br />

Fehr Rico, Zürich<br />

Flochel Patrick, Zürich<br />

Fuchs Stefan, Zürich<br />

G<br />

-<br />

Gantenbein Affrunti Susanne, Genf<br />

Geier Rolf, Zürich<br />

Gentsch Daniel, Zürich<br />

Gerber Reto, Bern<br />

Girard Jean-Marc, Genf<br />

Goldberg Adlai Todd, Zürich<br />

Gröli Martin, Zürich<br />

Grundler Jvo, Zürich<br />

H<br />

-<br />

Haagmans Stephan, Zürich<br />

Hamberger Bernhard, Zürich<br />

Hausmann Rainer, Zürich<br />

Hawkins Mark, Genf<br />

Henzen Barbara, Zürich<br />

Hildebrandt Michael W., Lausanne<br />

Hofer Reto, Zug<br />

Hofstetter Willy, Zürich<br />

Huber Markus Frank, Zürich<br />

Hull Howard R., Genf<br />

Huwyler Thomas, Zürich<br />

J<br />

-<br />

Jaeger Hans-Joachim, Zürich<br />

Jones Nigel, Zürich*<br />

Jahresbericht 2012<br />

K<br />

-<br />

Khan Iqbal, Zürich<br />

Klopfenstein Philip, Basel<br />

Kobelt Ferdinand, Bern<br />

Koch Bernadette, Bern<br />

Kohler André Dylan, Zürich<br />

Krapf Roger, St. Gallen<br />

Kuhn Stephan, Zürich<br />

L<br />

-<br />

Lee Andrew Calvin, Zürich*<br />

Loetscher Andreas Christian, Zürich<br />

Lüthi Thomas, Zürich<br />

Lutz Georg, Zürich<br />

M<br />

-<br />

MacCabe Bernard S., Basel<br />

Martin Daniel, Zürich<br />

Mattes Martin, Zürich<br />

Mehta Pramit, Zürich<br />

Michel Christoph, Zürich<br />

Miolo Alessandro, Zürich<br />

Mitchell Craig, Zürich<br />

Mosca Mario, Genf<br />

Müller Jürg, Basel<br />

Müller Roger, Zürich<br />

Muller Stéphane, Genf<br />

N<br />

-<br />

Nösberger Thomas, Bern<br />

O<br />

-<br />

Ohlund Eric, Zürich<br />

Oppliger Bruno, Zürich<br />

Oppliger Markus, Zürich<br />

P<br />

-<br />

Patusi Bruno, Zürich<br />

Prisco Paolo, Basel


R<br />

-<br />

Reid Stuart Andrew, Zürich<br />

Riesen Michael, Zürich<br />

Robinson Philip, Zürich<br />

Rösch-Rütsche Stefan, Basel<br />

Roth Patric, Zürich<br />

Röthlin Christian, Zürich<br />

Röthlisberger René, Zürich<br />

Ruprecht Roland, Bern<br />

Ryser Marc, Zürich<br />

S<br />

-<br />

Salvatore Adriana, Zürich<br />

Saner Hanspeter, Bern<br />

Sauber Thomas, Zürich<br />

Schaller Patrik, Zürich<br />

Schaub André, Basel<br />

Schibler Christian, Zürich<br />

Schlaeger Marc, Zürich<br />

Schmid Stefan Marc, Bern<br />

Schneider Thomas, Zürich<br />

Schüpfer Urs, Basel<br />

Schwaller Patrick, Bern<br />

<strong>Schweiz</strong>er Markus Thomas, Zürich<br />

Siegrist Louis, Zürich<br />

Sills Mike, Genf<br />

Simonin Karen, Genf (New York)<br />

Soguel Christian, Zürich<br />

Staehlin Walo, Bern<br />

Stalder Marcel, Zürich<br />

Stenz Thomas, Zürich<br />

Stucker Jürg, Zürich<br />

Studer Martin, Zürich<br />

T<br />

-<br />

Tattersall Chris, Zürich<br />

Thalmann Vincent, Genf<br />

Toggwyler Andreas, Genf<br />

Stand 30.9.2012<br />

V<br />

-<br />

Vermeulen Phil, Zürich<br />

Vreeswijk Johann C. P., Lugano<br />

W<br />

-<br />

Walker Rolf, Bern<br />

Wellinger Christoph, Basel<br />

Wolter Hans-Jürgen, Zürich<br />

Wüst Daniel, Zürich<br />

Z<br />

-<br />

Zaugg Daniel, Zürich<br />

Zimmermann Philippe, Zürich<br />

Zürcher Jürg, Basel<br />

* Internationale Partner in der <strong>Schweiz</strong><br />

Jahresbericht 2012<br />

79<br />

-


80<br />

-<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG<br />

Verantwortlich<br />

Birgit Pestalozzi,<br />

Marketing and External Communications<br />

Inhaltskonzept<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG<br />

GRI-Beratung<br />

sustainserv GmbH, Zürich und Boston<br />

Konzeption und Realisation<br />

Infel AG, Zürich<br />

Text<br />

Infel AG, sustainserv GmbH, <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG,<br />

Bioinspire me<br />

Layout<br />

Sabine Reissner<br />

Fotografie<br />

René Dürr, Zeljko Gataric, Hannes Thalmann,<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>, Valérie Thoma<br />

Quellenangabe und Bildhinweis<br />

zu den Seiten 1, 13, 23, 35, 47 und 57:<br />

Biomimicry Resource Handbook<br />

Naturefactor<br />

Holz auf Abbildung: heimischer Nussbaum<br />

Druck<br />

Vogt-Schild Druck, Derendingen<br />

Bestellung/Adressänderung<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG<br />

Data Operations<br />

Postfach, 8010 Zürich, <strong>Schweiz</strong><br />

Fax +41 58 286 30 03<br />

GSABusiness-Support@at.ey.com<br />

Wir legen grossen Wert auf geschlechtliche Gleichberechtigung<br />

Zur besseren Lesbarkeit der Texte wird in diesem Jahresbericht<br />

gelegentlich nur die maskuline oder feminine Form gewählt. Dies<br />

impliziert keine Benachteiligung des jeweils anderen Geschlechts.<br />

Diese Broschüre ist auch in französischer und englischer Sprache erhältlich.<br />

Lediglich die deutsche Version dieser Broschüre ist rechtlich bindend.<br />

© <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG, 2012<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur unter ausdrücklicher Quellenangabe<br />

gestattet. Es wird um Zusendung eines Belegexemplars ersucht.


<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

Assurance | Tax | Transactions | Advisory<br />

Über <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> ist ein weltweit führendes Unternehmen<br />

in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuern, Transaktionen<br />

und Beratung. Unsere 167’000 Mitarbeitenden<br />

auf der ganzen Welt verbinden unsere gemeinsamen<br />

Werte sowie ein konsequentes Bekenntnis zur Qualität.<br />

Wir differenzieren uns, indem wir unseren Mitarbeitenden,<br />

unseren Kunden und unseren Anspruchsgruppen<br />

dabei helfen, ihr Potenzial auszuschöpfen.<br />

<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> bezieht sich auf die globale Organisation<br />

der Mitgliedsfirmen von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> Global Limited<br />

(EYG), von denen jede eine eigene Rechtseinheit bil det.<br />

EYG, eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach<br />

englischem Recht, erbringt keine Dienstleistungen für<br />

Kunden.<br />

In der <strong>Schweiz</strong> und in Liechtenstein ist die <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG<br />

ein führendes Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen<br />

mit rund 2’100 Mitarbeitenden an 11 Standorten.<br />

Das Unternehmen bietet hier Dienstleistungen in den<br />

Bereichen Steuern und Recht sowie Transaktionen und<br />

Rechnungslegung an. Weitere Informationen finden<br />

Sie auf unserer Website www.ey.com/ch<br />

© 2012 <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG<br />

All Rights Reserved.<br />

SRE 1012-039<br />

ED none<br />

neutral<br />

Drucksache<br />

No. 01-12-934974 – www.myclimate.org<br />

© myclimate – The Climate Protection Partnership

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