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Jahresbericht für das Geschäftsjahr<br />
vom 1. Juli 2011 bis zum 30. Juni 2012
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
Americas<br />
EMEIA<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> ist ein weltweit führendes Unternehmen für Wirtschaftsprüfung, Steuer- und<br />
Transaktionsberatung sowie für Advisory Services. <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> ist Teil der EMEIA Area<br />
(Europe, Middle East, India and Africa) innerhalb der globalen <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Organisation.<br />
Japan<br />
Asia-Pacific
Jahresbericht für das Geschäftsjahr<br />
vom 1. Juli 2011 bis zum 30. Juni 2012
Inhaltsverzeichnis<br />
8<br />
10<br />
12<br />
14<br />
18<br />
20<br />
Willkommen bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
<strong>Schweiz</strong>!<br />
«Wir machen uns stark für<br />
nachhaltiges Handeln»<br />
Interview mit Verwaltungsratspräsident<br />
Thomas Stenz<br />
Company<br />
Unser Wettbewerbsvorteil:<br />
global gebündeltes Wissen<br />
«Unser Geschäftsmodell ist<br />
per se nachhaltig»<br />
Interview mit CEO Bruno Chiomento<br />
<strong>Facts</strong> & <strong>Figures</strong><br />
Jahresbericht 2012<br />
22<br />
24<br />
28<br />
30<br />
32<br />
34<br />
36<br />
40<br />
42<br />
44<br />
Marketplace<br />
Das A und O ist der Dialog mit<br />
dem Kunden<br />
«Wir wollen Erfolgsgeschichten<br />
sichtbar machen»<br />
Interview mit Heinrich Christen,<br />
Partner<br />
Die Junior Academy – ein<br />
Sprungbrett ins Unternehmen<br />
<strong>Facts</strong> & <strong>Figures</strong><br />
Workplace<br />
Im Mittelpunkt stehen die<br />
Menschen<br />
«Wir verstehen uns als<br />
Ausbildungsstätte»<br />
Interview mit Barbara Aeschlimann,<br />
Director Human Resources<br />
Lernen im Team – auf die Mischung<br />
kommt es an<br />
<strong>Facts</strong> & <strong>Figures</strong>
46<br />
48<br />
52<br />
53<br />
54<br />
56<br />
58<br />
62<br />
64<br />
Environment<br />
Bewusster Umgang mit Ressourcen<br />
«Wir setzen Anreize für Bus<br />
und Bahn»<br />
Interview mit Brigitte Kübler,<br />
Assistant Director, Travel Manager<br />
Gezieltes Travel Management<br />
<strong>Facts</strong> & <strong>Figures</strong><br />
Community<br />
Eine Strategie – viele Gesichter:<br />
unser gesellschaftliches<br />
Engagement<br />
«Studierende müssen wissen,<br />
worauf es im Alltag ankommt»<br />
Interview mit Andreas Blumer,<br />
Partner und Honorarprofessor<br />
<strong>Facts</strong> & <strong>Figures</strong><br />
66<br />
73<br />
74<br />
75<br />
76<br />
78<br />
80<br />
Jahresbericht 2012<br />
Corporate Volunteering<br />
• Städter helfen auf der Alp<br />
• Schichtarbeit für Süsses<br />
und Salziges<br />
• Anpacken und einpacken<br />
im Dienstleistungsbereich<br />
• Mit Hacke und Schaufel<br />
am Aarehang<br />
• Beliebte Lehrer<br />
Über diesen Bericht<br />
Erklärung: Prüfung der<br />
Anwendungsebene durch die GRI<br />
Publikationen<br />
Bericht Konzernprüfer<br />
Partner <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Impressum
8<br />
-<br />
Willkommen<br />
Jahresbericht 2012
Bericht in 300 Sekunden<br />
Scannen Sie diesen QR-Code mit<br />
Ihrem Smartphone oder Ihrem Tablet,<br />
um sich zeitsparend über diesen<br />
Bericht zu informieren. Sie können<br />
die animierte Kurzfassung auch<br />
über folgende Web-Adresse abrufen:<br />
www.ey.com/CH/de/About-us/<br />
Corporate-Responsibility<br />
Willkommen bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong>!<br />
9<br />
-<br />
Willkommen<br />
Sie halten unseren auf Nachhaltigkeit fokussierten Jahresbericht<br />
2012 in der Hand; er soll Ihnen Einblick in unsere<br />
Organisation und ihre Kultur geben. Mit dem Titel «Wissen<br />
vermitteln − nachhaltig handeln» sind die Eckpfeiler für<br />
unser Selbstverständnis gesetzt: Wir generieren Wissen und<br />
geben die Erkenntnisse intern wie extern weiter. Das ist<br />
unser Kapital und unsere Kernkompetenz. Daher zieht<br />
sich das Thema Wissen wie ein roter Faden durch diese<br />
Publikation.<br />
Wissensvermittlung ist auch der Ausgangspunkt für unser<br />
Verständnis von Nachhaltigkeit: Unsere Erfahrung bei<br />
der Prüfung von Finanzabläufen und der Rechnungslegung<br />
sowie im Rahmen der Unternehmens- und Steuerberatung<br />
tragen wesentlich zum nachhaltigen Erfolg und zum Schutz<br />
der Marktwirtschaft bei. Wir sind bestrebt, unsere Organisation<br />
nachfolgenden Generationen in stets noch besserem<br />
Zustand zu übergeben, als wir sie vorgefunden haben.<br />
Das ist ein konsequent nachhaltiges Geschäftsmodell.<br />
Der globale Wettbewerb um die besten Lösungen für die<br />
Welt von morgen fordert neugierige Köpfe, die Neues<br />
auf den Weg bringen. Auf der Suche nach intelligenten Strategien<br />
lohnt sich dabei der Blick auf die Natur. Denn was<br />
uns im Business neu erscheint, ist hier oft längst realisiert.<br />
Die belebte Natur hat verblüffende Systeme, Formen und<br />
Funktionen hervorgebracht. Lassen wir uns inspirieren – es<br />
gibt viel zu lernen! Zu Beginn eines jeden Kapitels fi nden<br />
Sie dazu je ein Beispiel.<br />
Transparente Kommunikation von Kennzahlen ist das A<br />
und O für eine nachhaltige Unternehmensführung. In dem<br />
vorliegenden Bericht setzen wir erstmals die Richtlinien<br />
der Non-Profi t-Organisation Global Reporting Initiative<br />
(GRI) auf dem Transparenzlevel B+ um.<br />
Jahresbericht 2012
10<br />
-<br />
Wofür wir stehen<br />
Erstmals veröffentlicht <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> einen<br />
Jahresbericht nach GRI-Richtinien. Warum tun Sie das<br />
und was versprechen Sie sich davon?<br />
Wir wollen unsere Leistungen umfassender darstellen – für<br />
unsere Kunden und für die Öffentlichkeit. Wichtig ist dieser<br />
Bericht zudem zur Information unserer heutigen und<br />
künftigen Mitarbeitenden. Wir haben uns bewusst für dieses<br />
Format entschieden, um unser Profil zu schärfen: Wir<br />
setzen auf Qualität und Ausbildung, um nachhaltig die<br />
Wirtschaft zu stärken.<br />
Sie haben die Mitarbeitenden angesprochen. Was bedeutet<br />
dieser Bericht innerhalb des Unternehmens?<br />
Intern wollen wir die eigenen Leistungen transparenter<br />
darstellen. Natürlich weiss jeder bei uns, was für Dienstleistungen<br />
wir erbringen. Aber jetzt erhalten die Mitarbeitenden<br />
breitere Informationen, können diese besser einordnen<br />
und jährlich vergleichen. Die Berichterstattung nach GRI-<br />
Richtlinien ist eine sehr sinnvolle Form, unsere Gesamtleis-<br />
Thomas Stenz<br />
Verwaltungsratspräsident<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
-<br />
«Wir machen uns stark für<br />
nachhaltiges Handeln»<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> prüft, bewertet und berät – und bildet Führungskräfte für die Wirtschaft<br />
aus. Thomas Stenz, Verwaltungsratspräsident von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong>, erstellt<br />
eine Wertschöpfungsrechnung und erklärt, wieso sein Unternehmen einen Jahresbericht<br />
nach den Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) herausgibt:<br />
Es geht um eine um fassendere Darstellung der Leistungen von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>.<br />
Jahresbericht 2012<br />
tung aufzubereiten und zu veröffentlichen. Wir sprechen<br />
beispielsweise immer davon, dass wir eine grossartige<br />
Ausbildungsstätte sind. Aber was das wirklich bedeutet, in<br />
Zahlen und Fakten, dazu herrschen meines Erachtens oft<br />
noch diffuse Vorstellungen bei den Mitarbeitenden und in<br />
der Öffentlichkeit.<br />
Wie wird sich die Verpflichtung zur Nachhaltigkeit bei<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> auswirken?<br />
Wenn wir nachhaltiger werden wollen, brauchen wir zum<br />
einen eine Geschäftsleitung, die entsprechende Ziele vorgibt<br />
und umsetzt. Mit der regelmässigen Veröffentlichung der<br />
Kennzahlen setzen wir unsere Führung aber auch unter Druck,<br />
noch aktiver zu werden. Wir wollen ja immer besser werden.<br />
Aber damit allein ist es nicht getan. Wir wollen auch<br />
unsere Mitarbeitenden für nachhaltiges Handeln sensibilisieren.<br />
Ein Beispiel ist die Umweltbelastung durch die<br />
vielen Flugreisen. Man kann ja auch verstärkt Videokonferenzen<br />
abhalten.
Der Begriff «Nachhaltigkeit» hat viele Facetten. <strong>Ernst</strong> &<br />
<strong>Young</strong> ist kein Industriebetrieb, sondern ein wissensgetriebenes<br />
Prüfungs- und Beratungsunternehmen. Was<br />
bedeuten für Sie Nachhaltigkeit und langfristiges Denken?<br />
In erster Linie besteht unser Beitrag zur Nachhaltigkeit<br />
darin, dass wir die künftigen Führungskräfte in unseren Kernkompetenzen<br />
für die <strong>Schweiz</strong> ausbilden. Gleich danach<br />
kommen dann die, ich sage mal Kollateralschäden für die<br />
Umwelt, die bei unserer Arbeit entstehen und die wir<br />
natürlich so weit wie möglich vermeiden möchten. Aber<br />
das Vermitteln von Wissen macht den Kern unserer Nachhaltigkeit<br />
aus. Das ist aber nicht nur das Übertragen von<br />
Know-how an unsere Kunden, dafür werden wir ja bezahlt.<br />
Wir ermöglichen darüber hinaus jedes Jahr einer grossen<br />
Zahl von jungen Leuten, nach der Theorie im Studium die<br />
notwendige praktische Erfahrung sammeln zu können.<br />
Diese Leistung wird oft zu wenig wahrgenommen. Wir ermöglichen<br />
ihnen, ihr Wissen in den verschiedensten Firmen<br />
und Branchen und auf ganz unterschiedliche Problemstellungen<br />
anzuwenden. Dabei bleibt längst nicht jeder für<br />
immer bei uns, das ist Teil unseres Geschäftsmodells. Wir<br />
bilden die Führungskräfte für die Wirtschaft aus. Wir sind<br />
damit eine Organisation, die Wissen generiert und weitergibt<br />
und somit einen wichtigen Beitrag für die jeweilige<br />
Volkswirtschaft erbringt.<br />
Eine klassische Erfolgsrechnung<br />
ist für unser Unternehmen wenig<br />
aussagekräftig.<br />
Sie zeigen erstmals eine Wertschöpfungsrechnung,<br />
wie sieht die aus?<br />
Eine klassische Erfolgsrechnung und Bilanz sind für unser<br />
Unternehmen wenig aussagekräftig. Viel interessanter<br />
ist aus meiner Sicht eine Wertschöpfungsrechnung (siehe<br />
Seite 20), die zeigt, welche Nettowertschöpfung das Unternehmen<br />
erbracht hat und wie diese verteilt wird: nämlich<br />
dem Staat über Steuern und Abgaben, unseren Mitarbeitenden<br />
und den Kapitalgebern. Diese Rechnung zeigt, welche<br />
Leistungen wir erbringen und welche Vorleistungen wir bei<br />
anderen Lieferanten einkaufen. Die Differenz ist die Wertschöpfung,<br />
die wir für die Volkswirtschaft erbringen.<br />
Inwieweit beeinflusst das Thema Nachhaltigkeit Ihre<br />
Unternehmensstrategie?<br />
Unser Hauptziel ist es, diese Wertschöpfung und Wissensvermittlung<br />
zu optimieren. Daneben muss es unser Ziel<br />
11<br />
-<br />
Wofür wir stehen<br />
sein, den dazu notwendigen Verbrauch von Ressourcen zu<br />
minimieren. Deshalb haben wir uns selbst entsprechende<br />
Kennzahlen gegeben, die sich auf Beschaffung, Entsorgung,<br />
Energieeinsparungen oder CO2-Emissionen beziehen, und<br />
legen diese Zahlen auch in unserem Jahresbericht offen.<br />
Wir setzen auf Qualität und<br />
Ausbildung, um die Wirtschaft<br />
nachhaltig zu stärken.<br />
Gibt es zu diesen Indikatoren einen eigenen<br />
Managementansatz?<br />
Die Lösungsansätze für ein möglichst effizientes und ressourcenschonendes<br />
Arbeiten werden bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> auf<br />
der globalen Ebene gesteuert. Globale Konzepte haben aber<br />
meiner Meinung nach nur dann eine Chance, wenn sie<br />
lokal gelebt und damit auch tatsächlich umgesetzt werden.<br />
Darum bemühen wir uns bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> und<br />
nehmen uns selbst in die Pflicht.<br />
Stichwort globale Perspektive: Welche Trends sehen<br />
Sie weltweit, die Ihre Geschäftstätigkeit massgeblich<br />
beeinflussen werden?<br />
Ein ganz grosser Trend ist Transparenz. Wir schaffen ja<br />
selbst als Wirtschaftsprüfer oder Berater Transparenz – und<br />
das weltweit. Aber das macht nur Sinn, wenn das Verständnis<br />
davon, was Transparenz bedeutet, einheitlich ist.<br />
Daher wollen wir dabei sein, wenn diese Regeln definiert<br />
werden. In unserer Funktion als Wirtschaftsprüfer und -berater<br />
stellen wir sicher, dass diese Regeln dann auch eingehalten<br />
werden.<br />
Welche Herausforderungen stellen sich angesichts der<br />
Finanzkrisen?<br />
Wenn es um die Krise von Staatsfinanzen geht, sind wir<br />
wieder ganz schnell beim Thema Transparenz. Ganz anders<br />
als bei börsenkotierten Unternehmen gibt es für Staaten<br />
und Kommunen keine weltweit einheitlichen Regeln, wie sie<br />
ihre Rechnungslegung darstellen müssen, obwohl wir heute<br />
realisieren, dass sie mindestens so wichtig und global vernetzt<br />
sind. Hier fehlen noch sehr viel Transparenz und Vereinheitlichung,<br />
da wird noch einiges auf uns zukommen.<br />
Jahresbericht 2012
12<br />
-<br />
Company<br />
Wachstum ist ein Schlüsselbegriff der<br />
Ökonomie – für Volkswirtschaften wie für<br />
einzelne Unternehmungen. <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
ist eine globale Organisation mit rechtlich<br />
selbstständigen Mitgliedsunternehmen.<br />
Wir setzen auf organisches Wachstum.<br />
Was heisst das?<br />
Wir wachsen Schritt für Schritt und nehmen<br />
dabei das grosse Ganze in den Blick: Nur<br />
was langfristig zum Aufbau beiträgt und<br />
kommenden <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Generationen<br />
Chancen eröffnet, entspricht unserem<br />
Verständnis von nachhaltigem Wachstum.<br />
Die Natur inspiriert uns: Bei den Korallen<br />
halten Wachstum und Entwicklung stets<br />
miteinander Schritt, in engem Bezug zu<br />
ihrem Umfeld. Das ist das Erfolgsgeheimnis<br />
dieses komplexen Ökosystems.<br />
Jahresbericht 2012
Build from the<br />
bottom up<br />
Korallenriffs gehören zu den produktivsten<br />
Ökosystemen der Welt. 25 Prozent der bekannten<br />
Meerestierarten sind dort heimisch, obwohl<br />
Riffs weltweit gerade einmal 0,1 Prozent des<br />
Meeresbodens bedecken. Zusammenarbeit,<br />
Nährstoffrecycling und langfristige Ressourcenoptimierung<br />
sind hier der Schlüssel zum<br />
Erfolg. Anemonenartige Korallenpolypen, jeder<br />
einzelne in einem Ektoskelett aus kohlensaurem<br />
Kalk, und Zooxanthellen bilden die Riffstruktur.<br />
Die Alge liefert bis zu 90 Prozent der<br />
Nährstoffe, während die Koralle Schutz bietet<br />
und CO2 für die Fotosynthese produziert. Die<br />
einzelnen erzeugten Mengen «Baumaterial»<br />
sind verschwindend gering, und doch bilden<br />
sich im Laufe der Zeit riesige Gebilde.
14<br />
-<br />
Company<br />
Unser Wettbewerbsvorteil:<br />
global gebündeltes Wissen<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> ist ein weltweit führendes<br />
Unternehmen für Wirtschaftsprüfung,<br />
Steuer- und Transaktionsberatung sowie<br />
für Advisory Services. Das Wissen unserer<br />
Mitarbeitenden bildet unser grösstes<br />
Kapital: ein starkes Fundament für nachhaltiges<br />
Wirtschaften. <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> ist Teil der weltweiten Organisation<br />
und eröffnet unseren Kunden Zugang<br />
zu einem globalen Fundus an Wissen<br />
und Innovationen. In diesem Kapitel berichten<br />
wir über unsere Werte und unsere<br />
Kultur sowie über Struktur und Leistungen.<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> bekennt sich zu den Zielen einer<br />
nachhaltigen Entwicklung. Denn um der wachsenden<br />
Weltbevölkerung trotz beschränkter Ressourcen ein Leben<br />
in Würde und Sicherheit zu ermöglichen, müssen neue<br />
Lösungen entwickelt werden: neue Produkte, neue Produktionsverfahren<br />
und neue Organisationsformen für erfolgreiche<br />
Unternehmen. Das ist eine grosse Chance für alle<br />
Marktteilnehmer, die durch ihre Ideen, ihr Know-how und<br />
ihre innovativen Produkte der Zeit einen Schritt voraus sind.<br />
Nachhaltigkeit verleiht Dynamik<br />
In einem derart vitalen Wirtschaftsumfeld ist das global<br />
gebündelte Wissen der <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Professionals ein<br />
entscheidender Wettbewerbsvorteil. Unsere Mitarbeitenden<br />
sind stets am Puls der Zeit. Sie können führenden,<br />
innovativen Firmen als Qualitätsanbieter helfen, anspruchsvolle<br />
Ziele zu setzen, diese effizient zu realisieren und ihre<br />
Umsetzung offenzulegen und zuverlässig zu überwachen.<br />
Explizit sprechen uns immer mehr Kunden auf Nachhaltigkeitsfragen<br />
an, was die zunehmende Bedeutung dieses<br />
Themas im Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgeschäft<br />
unterstreicht. Dabei erwarten die Kunden, dass<br />
Jahresbericht 2012<br />
auch <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> selbst ein professionelles und vorausschauendes<br />
Nachhaltigkeitsmanagement aufzuweisen<br />
hat – eine Herausforderung, der sich das Unternehmen<br />
gerne stellt.<br />
Nutzen für die Volkswirtschaften<br />
Die Geschäftstätigkeit von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> führt in diesem<br />
Zusammenhang zu wichtigen Verbesserungen bei unseren<br />
Kunden: Die Qualität der Informationen, die den Finanzmärkten<br />
zur Verfügung gestellt werden, steigt. Das ist ein<br />
wichtiger Faktor für eine stabile Wirtschaft mit Fairness<br />
für alle Stakeholder. Strategisch gut geführte Unternehmen<br />
werden langfristig am Markt länger überleben.<br />
Zudem bieten wir Dienstleistungen zu Klimaschutz und<br />
zu anderen Nachhaltigkeitsschwerpunkten an. Unser<br />
Bereich Climate Change and Sustainability Services (CCaSS)<br />
unterstützt unsere Kunden bei diesen Themen. Um mit<br />
gutem Beispiel voranzugehen, legen wir selbst grossen<br />
Wert auf nachhaltige Unternehmensführung.<br />
Das Thema Nachhaltigkeit hat für <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> also<br />
doppelte Relevanz: Es betrifft unsere Kunden, und es<br />
bezieht sich natürlich auch auf den Anspruch, den wir<br />
an unser eigenes Unternehmen stellen. Wie wir diesem<br />
Anspruch genügen und was wir im Berichtsjahr dazu erreicht<br />
haben, stellen wir in den Kapiteln dieses Berichts vor.<br />
Wir wollen uns auch in Zukunft engagiert der Herausforderung<br />
einer nachhaltigen Unternehmensführung stellen,<br />
unter anderem im Hinblick auf die folgenden Themen: Vielfalt<br />
durch Erhöhung des Frauenanteils auf Führungsebene,<br />
Umweltschutz (z. B. durch weitere Reduktion von<br />
Arbeitsplatzdruckern) und wirtschaftlicher Erfolg durch<br />
Kostenoptimierung in der Lieferkette.<br />
Mit unseren Leistungen in der Wirtschaftsprüfung und<br />
-beratung sorgen wir für eine gute Unternehmensführung<br />
und -kontrolle, für eine verlässliche Finanzkommunikation<br />
und ein stringentes Risikomanagement. Aufbau und Pflege<br />
von Wissen sind der Kern unseres Geschäftsmodells. Dazu<br />
fördern wir die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung und<br />
pflegen einen sehr engen Austausch innerhalb der Organisation.<br />
Denn die Qualität aller Dienstleistungen beruht im<br />
Wesentlichen auf der Kompetenz und dem Wissen der Mitarbeitenden.<br />
Täglich tragen weltweit 167’000 Mitarbeitende<br />
von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> dazu bei, ihre Kenntnisse, Erfahrungen<br />
und Ideen in einen globalen Wissenspool einzu brin -<br />
gen – ein enormer Nutzen für alle Kunden. Unser Know-how
kommt Wirtschaft und Gesellschaft zugute. Dies ist die<br />
zentrale Leis tung, die <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> erbringt, mit dem Ziel<br />
einer nachhal tigen Entwicklung auf lokaler, regionaler<br />
und globaler Ebene.<br />
Unternehmensstruktur<br />
Innerhalb der globalen <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Organisation agiert<br />
die <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> Global Limited (EYG), eine Gesellschaft<br />
mit beschränkter Haftung nach britischem Recht, als Steuerungsgesellschaft.<br />
Leistungen für Kunden werden ausschliesslich<br />
durch einzelne, rechtlich selbstständige EYG-Mitgliedsunternehmen<br />
erbracht, die in vier Weltregionen und 140<br />
Ländern für ihre Kunden präsent sind. Im Gegensatz zu<br />
vielen anderen Prüfungs- und Beratungsfirmen, die einzelne<br />
Landesgesellschaften eher in lockeren Verbünden zusammenschliessen,<br />
präsentiert sich <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> als eine globale<br />
Organisation mit weltweit einheitlichen Strukturen<br />
und Prozessen. Damit bietet sie genau die Stärken, die ihre<br />
international operierenden Kunden erwarten.<br />
In Europa, im Nahen Osten, in Indien und in Afrika haben<br />
sich <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Landesgesellschaften aus mehr als<br />
90 Ländern zu einer einzigen Region, der EMEIA Area<br />
(Europe, Middle East, India and Africa), zusammengeschlossen.<br />
Wie in den anderen drei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Regionen<br />
– Americas, Asia-Pacific und Japan – will man auf<br />
diese Weise den Kunden über Ländergrenzen hinweg die<br />
besten Ressourcen, die besten Teams und die besten<br />
Leistungen zur Verfügung stellen.<br />
Grosses Plus: vernetzte Teams<br />
Der fortlaufende interne und externe Wissenstransfer und die<br />
enge Zusammenarbeit der Mitarbeitenden von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
werden durch regionale, aber auch durch fach- und sprachbezogen<br />
organisierte Netzwerke im Unternehmen gestärkt.<br />
Dass <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> dabei schnell und unkompliziert handelt,<br />
wie es unsere Kunden und die Dynamik der Märkte verlangen,<br />
ist ein weiteres Plus dieser besonderen Organisationsform.<br />
Auf EMEIA-Ebene stellt unter anderem die Organisationseinheit<br />
Financial Services Organization (FSO) den<br />
fachspezifischen Wissensaustausch sicher. Ihr sind alle<br />
Mitarbeitenden mit Ausrichtung auf den Banken-, Asset-<br />
Management- und Versicherungsbereich länderübergreifend<br />
zugeordnet.<br />
Auch unter dem Aspekt der Sprachkompetenz wird<br />
Zusammenarbeit grossgeschrieben: So treffen sich in<br />
-<br />
Code of Conduct<br />
-<br />
Stehe ich guten Gewissens zu<br />
meiner Entscheidung? Dies ist nur<br />
ein Kriterium von vielen für<br />
ethisches Handeln bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>.<br />
15<br />
-<br />
Company<br />
verschiedenen Netzwerken Berater aus vielen Ländern der<br />
globalen <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Organisation. Ihr Ziel ist es, den<br />
Kunden innovatives Wissen möglichst unkompliziert zugänglich<br />
zu machen und sie im Ausland mit detaillierten Landeskenntnissen<br />
zu unterstützen. Das Netzwerk setzt sich<br />
aus Professionals verschiedener Muttersprachen, die für<br />
einen bestimmten Zeitraum aus ihrer Heimatpraxis ins<br />
Ausland gegangen sind, sowie aus Experten der jeweiligen<br />
Länderbüros zusammen.<br />
Werte und Prinzipien<br />
Innovation, Kompetenz und Effizienz sind grundlegend für<br />
unseren Geschäftserfolg. Ganz und gar unverzichtbar ist<br />
darüber hinaus eine wertorientierte Unternehmensführung<br />
mit hohen ethischen Standards. Daran misst sich täglich<br />
die nachhaltige Qualität unserer eigenen Leistungen. Denn<br />
mehr noch als andere Branchen leben Wirtschaftsprüfung,<br />
Steuerberatung und Rechtsberatung, Transaktionsberatung<br />
und Advisory Services von einem hohen Gut: Vertrauen.<br />
Es geht um das Vertrauen der Kunden in <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
und das Vertrauen, das deren Wirtschaftspartner wiederum<br />
den Kunden entgegenbringen – eben weil diese mit<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> zusammenarbeiten und sich auf deren<br />
Ethos und Fachwissen verlassen können.<br />
Um sich dieses Vertrauen zu verdienen, legt <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
grossen Wert auf die konsequente Einhaltung eines strengen<br />
Verhaltenskodex. Dessen Anforderungen an das Verhalten<br />
gründen auf den Werten, zu denen sich <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
ohne Einschränkung bekennt. Nachhaltig zu denken und auf<br />
der Basis fester Werte und Prinzipien zu handeln ist für<br />
uns Verpflichtung und Erfolgsfaktor zugleich. Der «Code of<br />
Conduct» von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> setzt die vom Unternehmen<br />
etablierten Werte in die Praxis des täglichen Geschäftslebens<br />
um. Er gibt also einen ethischen Orientierungsrahmen<br />
vor, an dem sich die Entscheidungen aller Mitarbeitenden<br />
ausrichten sollen. Die fünf Themen in den Verhaltensrichtlinien<br />
spiegeln das breite Aktionsfeld von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> wider:<br />
• Interne Zusammenarbeit<br />
• Zusammenarbeit mit Kunden und mit Dritten<br />
• professionelle Integrität<br />
• Objektivität und Unabhängigkeit<br />
• Respekt vor geistigem Eigentum.<br />
Der Verhaltenskodex ist auf der Unternehmenswebsite<br />
www.ey.com/CH unter Global Code of Conduct publiziert. Die<br />
Ethik-Hotline von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> gibt allen Mitarbeitenden<br />
Jahresbericht 2012
16<br />
-<br />
Company<br />
-<br />
EthicsPoint<br />
-<br />
Per Hotline und über eine extern<br />
gehostete Website kann man auf<br />
Fehlverhalten hinweisen. Jederzeit.<br />
die Möglichkeit, jederzeit anonym oder offen auf Verhalten<br />
aufmerksam zu machen, das dem Verhaltenskodex von<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> zuwiderläuft. Auch über eine Website kann<br />
man Verdachtsfälle melden. Sie wird von einem unabhängigen<br />
externen Host, EthicsPoint, betrieben. Jede Eingabe<br />
wird von EthicsPoint an den General Counsel weitergeleitet.<br />
Im Geschäftsjahr 2011/12 wurden zwei Verdachtsfälle<br />
gemeldet.<br />
Risiken kontrollieren<br />
«Quality In Everything We Do» – so lautet das Versprechen,<br />
das <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> seinen Kunden gibt. Wo immer auf der<br />
Welt sie Unterstützung bei ihren unternehmerischen Aktivitäten<br />
suchen: <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> liefert ihnen massgeschneiderte<br />
Beratungsleistungen sowie unabhängige Prüfungen,<br />
Testate und Gutachten, auf die sie und ihre Stakeholder<br />
bauen können.<br />
Objektivität und Unabhängigkeit sind die Messlatten für<br />
die Urteile der Prüfer und Berater. Nur so kann in der Öffentlichkeit<br />
Vertrauen in die Finanz- und Unternehmenskommunikation<br />
geschaffen werden. Dies wiederum ist sehr wichtig<br />
für den Erfolg der Kunden. Daher baut <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
sein Qualitäts- und Risikomanagement – weit über die Anforderungen<br />
des Gesetzgebers hinaus – konsequent aus.<br />
Das professionelle Quality-and-Risk-Manage ment-Team<br />
unterstützt die Kolleginnen und Kollegen dabei, die oft<br />
hochkomplexen Prüfungs- und Beratungsleistungen mit<br />
den regulatorischen Vorgaben in Einklang zu bringen.<br />
Unabhängigkeit ist dabei ein zentraler Faktor. Darüber<br />
hinaus bemühen sich die Qualitäts- und Risikomanager,<br />
mögliche Konflikte gar nicht erst aufkommen zu lassen,<br />
und überwachen die Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften<br />
sowie der internen Richtlinien. Das Qualitätsversprechen<br />
ist kein abstraktes Statement. Es muss vielmehr<br />
von jedem einzelnen Mitarbeitenden täglich neu eingelöst<br />
werden. Auf der Führungsebene ist der Leiter Quality & Risk<br />
Management/Compliance zugleich Mitglied der Geschäftsleitung<br />
der <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG.<br />
Schlanke Führungsgremien<br />
Die Governance von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> umfasst die Gesellschaften,<br />
die zur Holdinggesellschaft ATAG <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
Holding AG («Holding») gehören. Die operativ tätige und als<br />
staatlich beaufsichtigtes Revisionsunternehmen registrierte<br />
Gesellschaft ist die <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG, die vollständig im<br />
Jahresbericht 2012<br />
Besitz der Holding ist. Zusätzlich kontrolliert die Holding<br />
weitere Gesellschaften, insbesondere unsere Tochtergesellschaft<br />
in Liechtenstein.<br />
Der Verwaltungsrat der Holding besteht aus drei Mitgliedern:<br />
dem Verwaltungsratspräsidenten, der nicht Mitglied<br />
der Geschäftsleitung der <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG ist, dem Country<br />
Managing Partner (CEO) und einem EMEIA Vertreter,<br />
der neben einer Führungsrolle in EMEIA auch der Leiter des<br />
Marktbereichs Financial Services bei der <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG<br />
ist. Bei der <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG agieren Geschäftsleitung<br />
und Verwaltungsrat in Personalunion. Die Mitglieder der<br />
Geschäftsleitung der <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG werden auf Antrag<br />
des CEO vom Verwaltungsrat der ATAG <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
Holding AG gewählt.<br />
Interessenkonflikte vermeiden<br />
Das Kapital der Holding ist zu 100 Prozent über den<br />
Partnerpool ATAG <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> im Besitz der Partner<br />
von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong>. Die Partner sind die alleinigen<br />
Eigentümer der Gesellschaft, sie können über das<br />
Tagesgeschäft und die allgemeinen Führungsstrukturen<br />
ihre Anliegen einbringen. Zudem wurden auf nationaler<br />
(Partnerausschuss) und internationaler Ebene (EMEIA<br />
Advisory Council und Global Advisory Council) zusätzliche<br />
Governancegremien mit Partnern ohne Managementverantwortung<br />
etabliert. Auch über diese Gremien können die<br />
Anteilseigner ihre Empfehlungen einbringen.<br />
Das Vermeiden von Interessenkonflikten hat bei uns<br />
höchste Priorität. Kein Partner und auch nicht seine Familienmitglieder<br />
dürfen finanzielle Beteiligungen an Prüfungsmandaten<br />
halten.<br />
Ausserdem ist es allen Partnern verboten, Verwaltungsratsmandate<br />
bei anderen Unternehmen anzunehmen.<br />
Einzige Ausnahmen sind Gesellschaften im Familienbesitz<br />
des entsprechenden Partners und Mandate bei wohltätigen<br />
Organisationen. Jeder Partner muss alle drei Monate<br />
bestätigen, dass er diese Grundsätze einhält. Diese<br />
Angaben werden wiederum einmal im Jahr stichprobenartig<br />
einer unabhängigen Überprüfung unterzogen.<br />
Auch geschäftliche Beziehungen mit anderen Gesellschaften,<br />
zum Beispiel mit Lieferanten, werden laufend<br />
aus Unabhängigkeitssicht analysiert: Noch bevor eine<br />
Geschäftsbeziehung aufgebaut wird, lassen sich über<br />
ein zentral gesteuertes System mögliche Interessenkonflikte<br />
aufdecken.
Nachhaltigkeitsmanagement<br />
Nachhaltigkeit ist ein integrales Thema unserer Unternehmensführung.<br />
Im Berichtsjahr haben wir bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> einen strukturierten Nachhaltigkeitsmanagementprozess<br />
in Gang gesetzt, der im Geschäftsjahr 2012/13<br />
weiter umgesetzt werden soll. Seit dem aktuellen Geschäfts -<br />
jahr weisen wir unsere Nachhaltigkeitsleistung nach den<br />
Kriterien der GRI-Richtlinien aus. Der Verwaltungsrat setzt<br />
sich im Rahmen der Prüfung dieser Berichterstattung mit<br />
den Leistungen des Unternehmens in allen Dimensionen der<br />
Nachhaltigkeit auseinander. Dies ergänzt die traditionellen,<br />
finanzbetonten Kontrollmechanismen, in deren Rahmen<br />
alle Mitglieder der Führungs- und Leitungsorgane monatlich<br />
detaillierte Informationen zum Geschäftsgang mit Budget<br />
und Vorjahresvergleichen erhalten.<br />
Neben dem neu eingeführten Nachhaltigkeitsreporting<br />
hat man im Geschäftsjahr auch ein Portfolio von Nachhaltigkeitsaktivitäten<br />
vorbereitet. Ausserdem sollen bereits<br />
bestehende Initiativen in den Bereichen Marketplace, Workplace,<br />
Environment und Community besser koordiniert<br />
und integriert werden. Die wesentlichen Ziele bei der Weiterentwicklung<br />
des Nachhaltigkeitsmanagements stehen<br />
fest: Es soll ein robustes internes und externes Informationsmanagement<br />
mit einer zentralen Anlaufstelle für Mitarbeitende<br />
und Kunden geben, die sich über Nachhaltigkeitskriterien<br />
informieren möchten.<br />
Dialog mit den Stakeholdern<br />
Wo das Wissen im Mittelpunkt steht, muss auch die Gesprächskultur<br />
stimmen. Das gilt nicht nur intern; ein offener und<br />
transparenter Dialog mit den Kunden ist für uns selbstverständlich.<br />
Der Austausch mit dem Management und den<br />
Audit Committees börsenkotierter Unternehmen ist wichtig.<br />
Dabei diskutieren wir auch aktuelle Entwicklungen im Auditing,<br />
in der Finanzberichterstattung und im Steuer- und<br />
Rechtsbereich sowohl mit den einzelnen Audit Committees<br />
unserer Kunden als auch bei Treffen mit Gruppen von Audit<br />
Committee Chairs. Darüber hinaus bieten wir unseren<br />
Kunden aktuelle Informationen zu Nachhaltigkeitsfragen,<br />
beispielsweise in Form von Studien zu Nachhaltigkeitstrends<br />
(siehe Seite 75).<br />
Neben den Kunden tauscht sich <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
auch eng mit den Stakeholdergruppen aus, auf welche die<br />
Tätigkeit des Unternehmens einen wesentlichen Einfluss<br />
hat und die den Erfolg unseres Unternehmens wesentlich<br />
-<br />
Informiert und vernetzt<br />
-<br />
Unsere Arbeit ist nicht denkbar ohne<br />
Kontaktpflege: Wir sind ständig im Aus-<br />
tausch mit Kunden und Stakeholdern.<br />
17<br />
-<br />
Company<br />
bedingen. Art und Inhalt dieses Austauschs werden in den<br />
verschiedenen Kapiteln dieses Berichts vertieft beschrieben,<br />
zum Beispiel Befragungen, Performancegespräche und<br />
Alumniveranstaltungen für ehemalige Mitarbeitende (siehe<br />
auch Seite 43), diverse Governancegremien für Partner<br />
als Eigentümer (siehe auch Seite 16) und gemeinnützige<br />
Engagements des Unternehmens und der Mitarbeitenden<br />
im Hinblick auf die Interessen der Öffentlichkeit sowie von<br />
NGOs (siehe auch Seite 64). <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> ist bei aktuellen<br />
Anlässen auch Ansprechpartner für die Presse und<br />
Mitglied in Fachgremien wie der <strong>Schweiz</strong>erischen Treuhandkammer<br />
und anderen Fachgremien.<br />
Auch global legt <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> grossen Wert auf sorgfältige<br />
Stakeholderdialoge, vor allem im Rahmen des<br />
Audit Firm Governance Code. Die Kommunikation mit<br />
Investoren und globalen Investorengruppen ist dabei von<br />
zentraler Bedeutung. Ferner ist die globale <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
Organisation Mitglied des UN Global Compact. Unter<br />
www.unglobalcompact.org finden sich weiterführende Informationen<br />
zu dieser Initiative für eine sozial- und umweltverträgliche<br />
Gestaltung der globalen Wirtschaft.<br />
Jahresbericht 2012
18<br />
-<br />
Company<br />
Für Ihre Branche ändert sich das Umfeld weltweit rasant.<br />
Was betrachten Sie als die grössten Herausforderungen<br />
für <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> in den nächsten Jahren?<br />
Die grösste Herausforderung ist sicher die Regulierungsdichte,<br />
und es kommen weitere neue regulatorische Vorgaben<br />
auf uns zu. Wegen der demografischen Entwicklung<br />
wird uns ausserdem schon sehr bald das Recruiting<br />
geeigneter Mitarbeitender beschäftigen. Der Bewerberpool<br />
wird kleiner. Wir wollen zudem eine breite Diversität<br />
innerhalb der Organisation; angesichts sich tendenziell<br />
abschottender Arbeitsmärkte ist das nicht immer einfach<br />
zu realisieren.<br />
Spielt das Thema Nachhaltigkeit dabei eine Rolle?<br />
Weil wir ein Dienstleister und ein People’s Business sind,<br />
ist unsere Mitarbeiterbindung sehr wichtig. Wir stehen im<br />
Wettbewerb um gut ausgebildete, mehrheitlich junge<br />
Leute. Es gibt viele Kriterien bei der Entscheidung für einen<br />
Arbeitgeber. Sicherlich gehören auch das Image und das<br />
Bruno Chiomento<br />
CEO<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
-<br />
«Unser Geschäftsmodell<br />
ist per se nachhaltig»<br />
Nachhaltiges Handeln gehört heute auf jede Firmenagenda. Warum das so ist?<br />
Der CEO von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong>, Bruno Chiomento, sieht darin ein beachtliches<br />
Wettbewerbspotenzial für Unternehmen. In der eigenen Organisation macht vor<br />
allem die Qualität der Mitarbeitenden den Unterschied.<br />
Jahresbericht 2012<br />
Engagement eines Unternehmens dazu. Von daher würde<br />
ich die Frage bejahen.<br />
Was verstehen Sie bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> genau unter dem<br />
Begriff Nachhaltigkeit?<br />
Wir betrachten die Organisation insofern als nachhaltig,<br />
als wir möglichst viele Berufseinsteiger ausbilden und<br />
ihnen bei uns eine Karriere ermöglichen. In diesem Sinne<br />
sind wir eine Ausbildungsstätte und betreiben Wissensvermittlung.<br />
Ziel der Partner, also der Eigentümer von<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>, ist es, die Firma den nachfolgenden Generationen<br />
in einem noch besseren Zustand zu übergeben,<br />
als sie sie selbst vorgefunden haben. Denn auch die Nachfolger<br />
sollen wie ihre Vorgänger ihre beruflichen Chancen<br />
voll nutzen können. Das halte ich für ein sehr nachhaltiges<br />
Geschäftsmodell, das auf dem Gedanken einer<br />
guten Unternehmensführung basiert. Vor diesem Hintergrund<br />
ist Nachhaltigkeit bei uns also quasi intrinsisch<br />
motiviert.
Auf welchen Werten und Prinzipen beruht dieses<br />
Selbstverständnis?<br />
Die Werte bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> sind global in einem Code of<br />
Conduct definiert. Dazu gehören auch eine hohe Wertschätzung<br />
der Mitarbeitenden und ein offener Wissenstransfer<br />
untereinander mit regelmässigem Feedback. Wir<br />
pflegen diese Dialogkultur, die auch nach aussen gilt: Der<br />
kontinuierliche Austausch mit unseren Kunden ist uns extrem<br />
wichtig. Viele Unternehmen haben wunderschöne Value<br />
Statements, aber entscheidend ist konsequentes Handeln<br />
und danach zu leben, auch wenn mal etwas schiefläuft.<br />
Ist diese nachhaltige Ausrichtung ein Wettbewerbsvorteil<br />
für <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>?<br />
Das wäre wünschenswert, aber ich denke, nachhaltiges<br />
Handeln ist einfach ein sine qua non – ohne das geht es<br />
nicht, auch nicht für unsere Wettbewerber. Am Ende des<br />
Tages unterscheiden sich in unserer Branche die grossen<br />
Anbieter nicht in der Strategie oder in den Preisen, sondern<br />
in der Implementierung ihrer Arbeit beim Kunden;<br />
und diese Qualität muss jeden Tag aufs Neue unter Beweis<br />
gestellt werden.<br />
Wir haben bisher über Nachhaltigkeit bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
selbst gesprochen. Wie sieht es mit Ihren Kunden aus,<br />
bringt das Thema neues Geschäft für Sie?<br />
Ja sicher, wir bieten dazu auch spezifische Dienstleistungen<br />
etwa im Bereich Cleantech an oder mit dem Service<br />
«Climate Change and Sustainability». Unternehmer müssen<br />
beim Thema Nachhaltigkeit drei wesentliche Faktoren<br />
berücksichtigen: neben der Wirtschaftlichkeit auch ökologische<br />
und gesellschaftliche Herausforderungen. Ich<br />
nenne hier nur die Bemühungen um die Reduktion von<br />
CO2-Ausstoss bzw. Kompensationen. Das beschäftigt<br />
heute jede Firma. Wer nicht mitzieht, verliert an Reputation<br />
und wird langfristig abgehängt. Insofern ist Nachhaltigkeit<br />
ein beachtlicher Wettbewerbsfaktor. Global aufgestellte<br />
Firmen in der <strong>Schweiz</strong> stehen recht gut da. Sie exportieren<br />
ihre nachhaltige Unternehmensführung und machen<br />
zugleich Druck auf die Konkurrenz im Ausland. Bekanntlich<br />
prallen heute immer noch globale Bemühungen zugunsten<br />
des Umweltschutzes an vielen nationalen Interessen<br />
ab. Doch das Thema wird in jedem Fall deutlich an Bedeutung<br />
gewinnen.<br />
Ihr Jahresbericht nach GRI-Richtlinien ist quasi eine<br />
Momentaufnahme in einem langfristigen Entwicklungsprozess<br />
von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>. Was sind die bislang wichtigsten<br />
Schritte auf diesem Weg?<br />
19<br />
-<br />
Company<br />
Mit dem Bericht erklären wir unser Modell nachhaltigen<br />
Wirtschaftens und machen unsere konkreten Bemühungen<br />
publik. Dieses Engagement ist ein sehr ernsthaftes Anliegen<br />
der Partnerschaft, wird von der Geschäftsleitung gesteuert<br />
und ist in der Tat als Prozess angelegt: Wir messen nach<br />
bestimmten Kriterien wie etwa Energie- oder Materialverbrauch<br />
unsere Nachhaltigkeit, um immer besser zu werden.<br />
Ein grosser Schritt in diese Richtung war 2011 der Bezug<br />
unseres neuen «platform»-Gebäudes in Zürich, wo jetzt<br />
immerhin die Hälfte aller Mitarbeitenden von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> arbeitet. Das Haus ist auch aufgrund nachhaltiger<br />
Überlegungen gebaut, mit Blick auf den Umweltschutz<br />
geplant und für die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
sehr günstig gelegen.<br />
Wer die besten Mitarbeitenden hat,<br />
hat auch die zufriedensten Kunden.<br />
Welche Ziele haben Sie sich als CEO für die kommenden<br />
drei Jahre gesetzt?<br />
Natürlich wollen auch wir unseren Marktanteil erhöhen;<br />
in der <strong>Schweiz</strong> sind wir heute rein vom Umsatz her die<br />
Nummer 2. Da wir uns in den letzten Jahren in der <strong>Schweiz</strong><br />
von einigen Geschäftsfeldern getrennt haben, muss man<br />
den Umsatz allerdings differenziert betrachten. Was die<br />
Kundenbeziehung angeht, so möchten wir beispielsweise<br />
bei den SMI-kotierten Unternehmen weiterhin stark verankert<br />
sein. Derzeit sind wir bei allen im Geschäft: bei<br />
35 Prozent mit Wirtschaftsprüfungsmandaten, bei den<br />
restlichen 65 Prozent mit anderen Dienstleistungen. Aber<br />
wir wollen vor allem auch das Unternehmertum und die<br />
Entrepreneure auf ihrem Wachstumspfad eng begleiten.<br />
Das Thema Kundenbeziehung hängt wiederum mit der<br />
Mitarbeiterbindung zusammen: Wer die besten Mitarbeitenden<br />
hat, hat auch die zufriedensten Kunden und damit<br />
das beste Image. Das ist wiederum attraktiv für Bewerber.<br />
Der Kreis schliesst sich …<br />
Richtig: Wissen und Ausbildung, Unternehmertum sowie<br />
Engagement für Umwelt und Gesellschaft sind die vier Säulen,<br />
auf denen Erfolg und Nachhaltigkeit von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
basieren. Eins bedingt das andere.<br />
Jahresbericht 2012
20<br />
-<br />
Company<br />
<strong>Facts</strong> & <strong>Figures</strong><br />
Darstellung der Wertschöpfung in CHF 1’000<br />
Wertschöpfungsrechnung<br />
Bruttowertschöpfung<br />
(Umsatzerlös einschliesslich MwSt.)<br />
Vorleistungen<br />
Bürokosten<br />
Weiterverrechnete Spesen<br />
Übrige Vorleistungen<br />
Abschreibungen<br />
Nettowertschöpfung<br />
Verteilung der Nettowertschöpfung<br />
• Mitarbeiter<br />
• Staatliche/Soziale Abgaben<br />
inkl. AHV<br />
• Eigen- und Fremdkapitalgeber<br />
Verwendung<br />
2011/12<br />
569’330<br />
—20’153<br />
—86’433<br />
—51’447<br />
—3’821<br />
407’476<br />
347’563<br />
52’585<br />
7’328<br />
407’476<br />
329’832<br />
45’513<br />
6’861<br />
382’206<br />
Eigentümerstruktur und Rechtsform<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> ist über eine Holdingstruktur nach <strong>Schweiz</strong>er Recht<br />
organisiert. Das Kapital der Holding ist zu 100 Prozent über den Partnerpool<br />
ATAG <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> im Besitz der Partner von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
100 %<br />
Jahresbericht 2012<br />
2010/11<br />
541’459<br />
—24’340<br />
—79’815<br />
—51’057<br />
—4’041<br />
382’206<br />
Die Wertschöpfungsrechnung zeigt<br />
den fakturierten Gesamtumsatz des<br />
Unternehmens einschliesslich der<br />
weiterverrechneten Auslagen und der<br />
Mehrwertsteuer (Bruttowertschöpfung),<br />
zieht die vom Unternehmen<br />
bezogenen Vorleistungen ab und legt<br />
dar, wie die resultierende Nettowertschöpfung<br />
an die Mitarbeitenden, den<br />
Staat und die Kapitalgeber verteilt<br />
wird. Durch die gestiegenen weiterverrechneten<br />
Spesen nahm die Bruttowertschöpfung<br />
um 5 Prozent im<br />
Vergleich zum Gesamtumsatz (4 Pro -<br />
zent) leicht überproportional zu.<br />
Der Umzug an einen einzigen Standort<br />
in Zürich resultierte in tieferen Bürokosten,<br />
wogegen die gesamten Abgaben<br />
an staatliche Stellen weiter gestiegen<br />
sind. Der weitaus grösste Teil der Nettowertschöpfung<br />
wird an die Mitarbeitenden<br />
verteilt. Dieser Betrag erhöhte<br />
sich aufgrund des erhöhten Personalbestandes<br />
um rund 5 Prozent.<br />
Dienstleistungen<br />
• Wirtschaftsprüfung (Assurance)<br />
• Steuerberatung (Tax)<br />
• Transaktionsberatung<br />
(Transactions)<br />
• Wirtschaftsberatung (Advisory)
Gesamtumsatz (2011/12)<br />
in Mio. CHF<br />
533<br />
Gesamtumsatz Vorjahr: 510 Mio. CHF<br />
Nettowertschöpfung (2011/12)<br />
in Mio. CHF<br />
407<br />
Nettowertschöpfung Vorjahr: 382 Mio. CHF<br />
11 Standorte in der <strong>Schweiz</strong><br />
und Liechtenstein<br />
Anzahl Mitarbeitende insgesamt<br />
Die <strong>Schweiz</strong>er Mitarbeitenden sind Teil des globalen Wissenspools von<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> – ein enormer Nutzen für alle Kunden.<br />
2’102<br />
Weibliche Mitarbeitende: 855<br />
Männliche Mitarbeitende: 1’247<br />
Umsatz nach Segmenten in CHF 1’000<br />
Audit and Assurance Services<br />
Advisory Services (incl. TAS*)<br />
Tax and Legal Services<br />
Total<br />
*TAS: Transaction Advisory Services<br />
11 Genf<br />
10 Lausanne<br />
Jahresbericht 2012<br />
2011/12<br />
269’428<br />
109’902<br />
153’522<br />
532’852<br />
1 Basel<br />
3 Zürich<br />
2 Aarau<br />
6 Zug<br />
8 Luzern<br />
9 Bern<br />
4<br />
7 Lugano<br />
5 Vaduz<br />
21<br />
-<br />
Company<br />
2010/11<br />
267’736<br />
87’538<br />
155’027<br />
510’301<br />
St. Gallen<br />
ca. 167’000<br />
Anzahl Mitarbeitende <strong>Schweiz</strong><br />
Anzahl Mitarbeitende global
22<br />
-<br />
Marketplace<br />
Unsere wichtigsten Erfolgsfaktoren sind<br />
Qualität und Nachhaltigkeit. Wir entwickeln<br />
anspruchsvolle Lösungen, die weit über<br />
den Tag hinaus positive Wirkung entfalten.<br />
Kurzfristige Gewinnmaximierung ist daher<br />
nicht der entscheidende Gradmesser unseres<br />
Erfolgs. Denn nicht ein «Mehr» wird die<br />
Zukunft sichern, sondern nur ein «Besser».<br />
Das mächtige Geweih der Hirsche liefert<br />
dazu eine interessante Parallele. Die Natur<br />
schafft hier einen einmaligen Balanceakt:<br />
zwischen ausreichender Masse und notwendiger<br />
Mobilität.<br />
Jahresbericht 2012
Optimize rather<br />
than maximize<br />
Jedes Frühjahr wächst dem Hirsch ein neues<br />
Geweih. Haltung und die möglichst ausladenden<br />
Schaufeln (1,2 m breit und über 18 kg schwer)<br />
bringen gegenüber Rivalen klare Vorteile. Das<br />
Geweih wächst täglich um 2,5 cm, schneller<br />
als jedes andere Gewebe, allerdings zu einem<br />
hohen Preis. Mehr als 50 kg Kalzium werden<br />
jedes Jahr der Knochenmasse des Bullen entzogen,<br />
ein Verlust, den nur die stärksten Tiere<br />
verkraften. Deshalb optimiert der Hirsch die<br />
Geweihgrösse, statt sie zu maximieren. Und<br />
ebenso genial: Nach der Paarung holt der<br />
Körper sich das Kalzium vor dem Abwerfen<br />
der Schaufeln zurück.
24<br />
-<br />
Marketplace<br />
Das A und O ist der Dialog<br />
mit dem Kunden<br />
Wir setzen auf Qualität – und dieses<br />
Bekenntnis hat zwei Seiten: Einerseits<br />
wollen wir die Qualität jeder einzelnen<br />
Dienstleistung unseres breiten Ange botsportfolios<br />
in nahezu allen Branchen<br />
fortlaufend verbessern und andererseits<br />
die unternehmerische Qualität auf<br />
Kundenseite noch weiter steigern. Das<br />
Engagement für unsere Kunden ist<br />
daher geleitet von der Kernidee, auf beiden<br />
Seiten Potenziale zu entfalten. In<br />
diesem Kapitel beleuchten wir den Marktplatz,<br />
auf dem wir uns täglich bewegen.<br />
Im Mittelpunkt stehen der Dialog mit<br />
dem Kunden und unser Qualitätsanspruch<br />
an uns selbst.<br />
Unsere Kunden spiegeln die Breite der gesamten <strong>Schweiz</strong>er<br />
Wirtschaft. Sie stammen aus allen Branchen und aus allen<br />
gesellschaftsrechtlichen Bereichen einschliesslich des öffentlichen<br />
Sektors. Wir bringen die jeweiligen Branchenkenntnisse<br />
mit. Wir erbringen zwar für sehr viele international<br />
aufgestellte Grossunternehmen Dienstleistungen, doch wir<br />
zählen auch zahlreiche KMU und dynamische Wachstumsunternehmen<br />
zu unseren Kunden. Für alle drei Segmente<br />
wurden spezielle Programme entwickelt, um sie entsprechend<br />
der jeweiligen spezifischen Herausforderungen bestmöglich<br />
zu betreuen und auf ihrem Weg nach vorne erfolgreich<br />
zu begleiten. Zudem sind wir in der <strong>Schweiz</strong> stolz auf<br />
unsere besonders starke Financial Services Organization,<br />
mit der wir Banken, Versicherungen, Pensionskassen, Hedgefonds<br />
und Private-Equity-Unternehmen betreuen.<br />
Jahresbericht 2012<br />
Gezielter Wissenstransfer<br />
Wissen ist unsere wichtigste Ressource und unser grösstes<br />
Kapital. Der gezielte Wissenstransfer ist uns sehr wichtig.<br />
Unsere Kunden kennen diese Stärke und profitieren von der<br />
Qualität unseres stets aktuellen Know-hows. Ein für den<br />
Kunden massgeschneideter Service gehört selbstverständlich<br />
dazu. Wir bieten somit den Kunden die Gewissheit,<br />
dass sich ihre Anliegen in den richtigen Händen befinden –<br />
und zudem eine angenehme Zusammenarbeit.<br />
Dadurch versetzen wir unsere Kunden in die Lage, mit<br />
ihren Geschäftspartnern und anderen Stakeholdern auf<br />
hohem Qualitätsniveau zu arbeiten. Der Nutzen liegt auf der<br />
Hand: Letztendlich schaffen wir weit über das einzelne<br />
Unternehmen hinaus für die Gesellschaft einen konkreten<br />
Mehrwert. Zusätzlich zu unserer kommerziellen Arbeit liegt<br />
es uns am Herzen, Unternehmertum zu fördern. Wirtschaftliche<br />
Kompetenz und Unternehmergeist sind Öl für den<br />
Innova tionsmotor der Wirtschaft. Diesen starken Motor<br />
wollen wir in Gang halten und fördern daher den Bereich<br />
«Entrepreneurship» auf vielen Ebenen (siehe Seite 60).<br />
Messbare Servicequalität<br />
Die Beziehung zu unseren Kunden ist der Grundstein für<br />
unsere erfolgreiche Arbeit. Dementsprechend legen wir<br />
grössten Wert auf einen fortlaufenden, offenen Dialog mit<br />
unseren Kunden und befragen sie in persönlichen Interviews<br />
und per Umfragen zu ihrer Zufriedenheit mit unseren<br />
Leistungen. Im Rahmen unseres Programms «Assessment<br />
of Service Quality» (ASQ) wurden dieses Jahr 242 strukturierte<br />
Interviews mit <strong>Schweiz</strong>er Kunden geführt und<br />
650 Fragebogen verschickt. In den Interviews möchten<br />
wir unter anderem gerne wissen, wie die Leistung von<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> im Vergleich zu den Erwartungen bewertet<br />
wird; wir fragen nach Trends in der Qualität unserer Beziehung<br />
zum Kunden und nach der Bereitschaft, <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
weiterzuempfehlen.<br />
Die <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Interviewer sind vom Kunden bzw.<br />
von Projekten unabhängige Personen, oft Senior Partner.<br />
So hat der Kunde die Möglichkeit, unbefangen positive,<br />
aber auch negative Rückmeldungen zu geben. In schriftlichen<br />
Befragungen laden wir unsere Kunden ein, uns<br />
Feedback zur fachlichen Kompetenz zu geben sowie die<br />
Fähigkeit zu bewerten, lösungsorientiert zu arbeiten.<br />
Auch die Teamqualität der <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Mitarbeitenden<br />
steht auf dem Prüfstand.
Die Rücklaufrate der jüngsten Fragebogenaktion betrug<br />
43 Prozent, im Vergleich zu 58 Prozent im Vorjahr. Die<br />
durchschnittliche Zufriedenheitsrate, ermittelt aus Interviews<br />
und Fragebögen, lag gleich wie im Vorjahr bei 4.2, wobei<br />
5 für «ausserordentlich zufrieden» und 1 für «ausserordentlich<br />
unzufrieden» steht. Mit 91 Prozent war die überwiegende<br />
Mehrheit der Kunden, die ein Rating abgegeben<br />
haben, sehr zufrieden. Im Hinblick auf die Frage, ob die<br />
Kunden <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> einem Freund oder Kollegen weiterempfehlen<br />
würden, lag der mittlere Wert bei 8.5, wobei<br />
10 für «immer» und 0 für «nie» steht. Sinn und Zweck der<br />
Befragungen als Bestandteil unserer Selbstevaluation ist<br />
die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Servicequalität.<br />
Falls ein Kunde negative Kommentare oder ein<br />
schlechtes Rating abgibt, nimmt das Serviceteam das Problem<br />
umgehend auf und bespricht Lösungsmöglichkeiten<br />
mit dem Kunden. Das ASQ-Programm wird von den Kunden<br />
und auch bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> intern sehr geschätzt und<br />
ist ein wich tiges Unterscheidungsmerkmal im Markt. Die<br />
Kundenbeziehungen können auf dieser Basis weiter verbessert<br />
werden; zudem ergeben sich aus dem Feedback<br />
oft zusätzliche Projektideen und das Qualitätsbewusstsein<br />
wird gemeinsam mit den Kunden fortlaufend geschärft.<br />
Viele Leistungen – ein Ansprechpartner<br />
Mit unserem breiten Wissen in den Bereichen Assurance,<br />
Tax & Law, Transaction und Advisory richten wir den Fokus<br />
stets auf die Entwicklung individueller Lösungen für das<br />
jeweilige Kundenbedürfnis. Mit unserem Account-Management-Ansatz<br />
sorgen wir dafür, dass alle Fäden bei einem<br />
Partner von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> zusammenlaufen − ganz unabhängig<br />
davon, wo auf der Erde unsere Kunden ihre Niederlassungen<br />
haben und welche Prüfungs- und Beratungsteams<br />
wir einsetzen. Dieser Partner koordiniert weltweit<br />
alle Aktivitäten und setzt sich dafür ein, dass die einzelnen<br />
Dienstleistungen genau aufeinander abgestimmt sind.<br />
Er ist der primäre Ansprechpartner, das «<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-<br />
Gesicht» für den Kunden, und verantwortet den reibungslosen<br />
Ablauf der Projekte.<br />
Assurance: Transparenz zählt<br />
Vertrauen ist eine ganz wichtige Voraussetzung für den<br />
Erfolg. Für unsere Wirtschaftsprüfungskunden im Bereich<br />
Assurance gehört das zu den täglichen Erfahrungen:<br />
Sie sind den steigenden Erwartungen ihrer Stakeholder<br />
-<br />
242 Interviews dieses Jahr<br />
-<br />
Wir wollen wissen, wie zufrieden unsere<br />
Kunden sind. Dazu befragen wir sie schriftlich<br />
und führen auch strukturierte Gespräche.<br />
25<br />
-<br />
Marketplace<br />
ausgesetzt und sehen sich zudem mit regulatorischen<br />
Anforderungen konfrontiert, die immer komplexer werden.<br />
Wir bieten ihnen Transparenz – überall dort, wo sie diese<br />
benötigen. Dazu liefern wir den Kunden verlässliche Daten,<br />
geben zeitgerechte und konstruktive Hinweise, stellen<br />
dem Prüfungsausschuss stichhaltige und klare Infor matio<br />
nen zur Verfügung und setzen Investoren wie alle Stake-<br />
holder über die zentralen Fakten ins Bild. Unsere Leis-<br />
tungen in diesem Feld umfassen Financial Accounting,<br />
Advisory Services, Financial Statement Audits, Accounting<br />
Compliance and Reporting, Fraud Investigation und Dispute<br />
Services sowie den Bereich Climate Change and Sustainability<br />
Services (CCaSS).<br />
Tax & Law: Lotsen gefragt<br />
Die wirtschaftlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen<br />
haben sich drastisch verändert; Tempo und Komplexität<br />
dieses Wandels nehmen ständig zu. Wir helfen unseren<br />
Kunden im Bereich Tax & Law, angesichts der rasanten<br />
Veränderungen der wirtschaftlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen<br />
die Orientierung zu behalten. Die Dichte<br />
der regulatorischen Vorgaben nimmt zu – ein forderndes<br />
Umfeld: Denn der verschärfte Wettbewerb am Arbeits- und<br />
Kapitalmarkt bringt eine wirtschaftliche Dynamik mit sich,<br />
die bei den Behörden nicht ohne Folgen bleibt. Regierungen<br />
versuchen, Schritt zu halten im Hinblick auf ihren Einnahmebedarf,<br />
die Steuerbehörden passen daher ihre Schwerpunkte<br />
und Richtlinien fortlaufend entsprechend an. Unternehmen<br />
müssen hier konkurrierende Prioritäten abwägen<br />
und zugleich sicherstellen, dass sie die Vorschriften erfüllen<br />
und Mehrwert generieren. Wir übernehmen gewissermassen<br />
eine Lotsenfunktion in verschiedenen Bereichen:<br />
Wir geben Orientierung in der globalen Steuerlandschaft<br />
und helfen, die Lieferkette auch steuerlich zu optimieren<br />
und die Chancen einer globalen Compliance und Berichtsfunktion<br />
zu nutzen. Last, but not least wirft auch die globale<br />
Mobilität der Mitarbeitenden arbeitsrechtliche und<br />
steuerliche Fragen auf. Wir zeigen die Risiken und geben<br />
Antworten.<br />
Transactions: erfahrenes Kapitalmanagement<br />
Wir helfen unseren Kunden, fundierte Entscheidungen für<br />
das strategische Management zu treffen, damit sie für<br />
die Anforderungen in einer sich schnell wandelnden Welt<br />
jederzeit gewappnet sind. Um handlungsfähig, flexibel und<br />
Jahresbericht 2012
26<br />
-<br />
Marketplace<br />
-<br />
Breites Portfolio<br />
-<br />
Advisory, Assurance, Tax & Law,<br />
Transactions sowie 14 Sektoren –<br />
wir bieten Wissen aus einer Hand.<br />
erfolgreich zu sein, brauchen Unternehmen Kapital. Wir<br />
haben unsere Beratungsleistungen bei Transaktionen<br />
genau darauf ausgelegt und unsere Angebote in folgenden<br />
Bereichen eng miteinander verzahnt: Kapitalsicherung,<br />
Kapitaloptimierung, Kapitalinvestitionen und Kapitalbeschaffung.<br />
Auf diese Weise stellen wir das gesamte Portfolio<br />
unserer Kenntnisse und Erfahrungen in den Dienst<br />
des Kapitalmanagements unserer Kunden. Während Strategien<br />
und Konzepte variieren, ist ein Punkt klar: Wer nichts<br />
tut, verschafft dem Wettbewerber einen Vorteil. Das wollen<br />
wir als Berater gemeinsam mit unseren Kunden verhindern.<br />
Advisory: das grosse Ganze im Blick<br />
Unser Beratungsansatz stärkt alle Initiativen und Aktivitäten<br />
beim Kunden, um dessen unternehmensweite Performance<br />
nachhaltig zu verbessern. Wir helfen, Strategien Wirklichkeit<br />
werden zu lassen. Mit unserer Branchenerfahrung und<br />
globalen Reichweite unterstützen wir unsere Kunden dabei,<br />
Risiken zu beherrschen, Potenziale zu entfalten und damit<br />
langfristig erfolgreich zu sein. Unsere Advisory Services<br />
umfassen beispielsweise die Felder Risiko, Compliance und<br />
Interne Revision sowie Steuerung der Unternehmensleistung,<br />
Wertschöpfung, Kundenfokus und IT.<br />
Nachhaltigkeit – vom Risiko zur Chance<br />
Wie relevant ist heute das Thema Nachhaltigkeit für<br />
unsere Kunden? Die Zahl der Anfragen zu allen Aspekten<br />
rund um einen weit gefassten Nachhaltigkeitsbegriff wie<br />
auch zum Klimaschutz im engeren Sinne nimmt deutlich<br />
zu. Daraus ergeben sich neue Chancen für <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>.<br />
Mit unseren Climate Change and Sustainability Services<br />
sowie im Bereich Cleantech unterstützen wir Kunden auf<br />
vielfältige Weise: bei der Entwicklung einer nachhaltigen<br />
Unternehmensstrategie, beim operativen Management von<br />
Nachhaltigkeit beispielsweise im Einkauf, beim Monitoring<br />
oder bei der Quantifizierung bzw. Qualifizierung und der<br />
Kommunikation der Nachhaltigkeitsleistung einer Organisation.<br />
Wir betten Nachhaltigkeitsthemen zunehmend<br />
in unsere traditionellen Dienstleistungsangebote ein und<br />
erreichen damit eine Differenzierung am Markt.<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> untersucht auf globaler Ebene seit mehreren<br />
Jahren die regulatorischen Rahmenbedingungen<br />
des Klimawandels wie auch entsprechende Massnahmen,<br />
die Unternehmen in diesem Zusammenhang ergreifen.<br />
Dazu publizieren wir die Ergebnisse unserer Erkenntnisse.<br />
Jahresbericht 2012<br />
Jedes Jahr bringen wir eine branchenübergreifende Studie<br />
zu den grössten Risiken und Chancen auf den Markt. Hier<br />
haben Fragen der Nachhaltigkeit und des Klimawandels<br />
inzwischen ihren festen Platz. In unserer jüngsten Ausgabe<br />
der Studie rangierten die Themen soziale Akzeptanz und<br />
gesellschaftliche Verantwortung (Corporate Social Responsibility<br />
oder kurz CSR) auf einer Liste unter den zehn<br />
grössten Risiken, nämlich auf Platz neun. Zudem zeigen<br />
wir, inwieweit dieses Thema gewissermassen Kreise zieht<br />
und wiederum auf andere Risiken Einfluss nimmt. So wird<br />
beispielsweise der zunehmende Druck im Bereich CSR<br />
(Raising CSR Pressure) als ein wichtiger Treiber für Regulierung<br />
und Compliance aufgeführt. Letzteres gilt laut<br />
Studie als das aktuell grösste Risiko für die Unternehmen.<br />
Interessanterweise werden Klimaschutz und Nachhaltigkeit<br />
aber nicht nur negativ als Risiken gesehen, sondern<br />
auch positiv als Chancen begriffen. Gut schneiden in<br />
diesem Zusammenhang zum Beispiel Investitionen in Cleantech<br />
ab; sie gelten als die sechstgrösste Chance.<br />
Die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Klimawandel ist<br />
für alle Branchen sehr differenziert zu betrachten. Wir verfügen<br />
über die Branchenspezialisten, die unseren Kunden<br />
die für sie wesentlichen spezifischen Herausforderungen<br />
aufzeigen können.<br />
Gelebtes Ethos<br />
In unserem Verhaltenskodex (siehe auch Seite 15) verpflichten<br />
wir uns unter anderem zu qualitativ hochstehenden<br />
und für die jeweiligen Bedürfnisse unserer Kunden<br />
angemessenen Dienstleistungen. Ausserdem ist es Konsens<br />
bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>, dem Kunden offen und ehrlich<br />
nicht nur willkommene, sondern, wo nötig, auch unangenehme<br />
Informationen mitzuteilen. Der Kodex legt klar<br />
fest, was wir von unseren Mitarbeitenden im Hinblick auf<br />
korrekten und ethisch einwandfreien Umgang mit Kunden<br />
und anderen Geschäftspartnern erwarten.<br />
Grundlegend sind für uns die Wahrung der Unabhängigkeit<br />
und die Vermeidung von Interessenkonflikten (siehe<br />
auch Seite 16). Als staatlich beaufsichtigtes Unternehmen<br />
haben wir im Hinblick auf Unabhängigkeit als Prüfer Einschränkungen,<br />
deren Einhaltung von der Revisionsaufsichtsbehörde<br />
und der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht<br />
FINMA überprüft wird. Für das Unternehmen bestehen dabei<br />
Einschränkungen bei Investitionen, für Finanzbeziehungen<br />
und für sämtliche nicht zum Kerngeschäft zählenden
Geschäftsbeziehungen. Alle Mitarbeitenden haben zusätzlich<br />
persönliche Einschränkungen im Hinblick auf Investi tionen<br />
und auf finanzielle Geschäftsbeziehungen.<br />
Für die Professionals der Geschäftseinheit Assurance<br />
findet einmal jährlich ein Ausbildungsmodul zum Thema<br />
Unabhängigkeit statt, für alle anderen Mitarbeitenden gibt<br />
es webbasierte Trainings. Alle Partner müssen viermal<br />
und die Kadermitarbeitenden einmal jährlich bestätigen,<br />
dass sie keine unerlaubten Wertschriften im Depot halten.<br />
Käufe müssen innert 10 Tagen im Global Monitoring<br />
System (GMS) eingetragen werden. Jährlich finden<br />
Zufallsprüfungen der Eintragungen statt. Verletzungen der<br />
Unabhängigkeit, entweder im Hinblick auf unterlassenes<br />
oder verspätetes Melden von Investitionen oder hinsichtlich<br />
gewisser unzulässiger Zusatzdienstleistungen bei Prüfkunden,<br />
werden streng überwacht. Im Berichtsjahr war kein<br />
Fall so schwerwiegend, dass eine Meldung an die Revisionsaufsichtsbehörde<br />
notwendig gewesen wäre.<br />
Für <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> ist definiert, welche Art von Dienstleistungen<br />
wir eingehen dürfen, unter anderem um unsere<br />
Unabhängigkeit sicherzustellen. Einschränkungen gibt es<br />
dabei aufgrund von Gesetzen oder von Anforderungen der<br />
Aufsichtsbehörden, der Treuhandkammer oder eigener<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> Policies. Wir haben einen systematischen<br />
und jährlich geprüften Annahmenprozess, um sicherzustellen,<br />
dass wir diese Einschränkungen respektieren.<br />
Dabei wird im «Service Offering Reference Tool» (SORT)<br />
zusammengefasst, welche Dienstleistungen für welche<br />
Art von Kunden erlaubt sind. Mit unserem «Global Tool for<br />
Acceptance and Continuation of Clients and Engagements»<br />
(GTAC) wird der entsprechende Prozess der Annahme<br />
oder Ablehnung von Kunden und Dienstleistungen systematisch<br />
geführt und nachverfolgbar dokumentiert.<br />
Im Gegensatz zur Unabhängigkeit ist Korruptions gefahr im<br />
klassischen Sinne kein wesentliches Risiko für <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>.<br />
Dennoch wird dieses Thema im Verhaltenskodex behandelt,<br />
der unter anderem die Annahme von Zahlungen oder Wertgegenständen,<br />
die als eine Beeinflussung unserer Ergebnisse<br />
oder Empfehlungen gewertet werden könnten, verbietet.<br />
Niemand darf persönliche Vorteile gewähren, um Aufträge<br />
zu erhalten. Die Mitarbeitenden aller unserer Unternehmenseinheiten<br />
bestätigen schriftlich, dass sie die Bestimmungen<br />
des Kodex zur Kenntnis genommen haben und sich zu<br />
deren Einhaltung verpflichten. Im Berichtszeitraum gab es<br />
keine Verdachtsfälle auf jedwede Art korrupten Verhaltens.<br />
-<br />
Klare Regeln<br />
-<br />
Wir schützen die Daten unserer<br />
Kunden nach festen Richtlinien,<br />
die global gelten.<br />
27<br />
-<br />
Marketplace<br />
Wir sind uns sehr bewusst, dass unser Wettbewerbsvorteil<br />
auf der Exzellenz unserer Prüfempfehlungen und<br />
auf der Qualität unserer Dienstleistungen beruht. Unser<br />
Verhaltenskodex legt fest, dass wir uns mit hohem Einsatz<br />
am Wettbewerb in unserer Branche beteiligen und grossen<br />
Wert darauf legen, dass dabei ehrlich agiert wird. Im Berichtsjahr<br />
lagen keine Fälle von Anschuldigungen wegen wettbewerbswidrigen<br />
Verhaltens vor.<br />
Vertraulichkeit und Datenschutz<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> hat einen betrieblichen Datenschutzbeauftragten<br />
eingesetzt. Denn das Vertrauen, das unsere Kunden<br />
in uns setzen, ist ein sehr hohes Gut, das wir sorgsam<br />
achten. Daher schützen wir das Wissen unserer Kunden<br />
und wahren entsprechende Diskretion. Unser Verhaltenskodex<br />
verlangt von allen Mitarbeitenden den Respekt<br />
und den Schutz von persönlichen und vertraulichen Informationen,<br />
die sie von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>, von Kunden oder<br />
von Dritten erhalten haben oder die sich auf diese beziehen.<br />
Im Berichtsjahr gab es keine gerechtfertigten Fälle von<br />
Verletzungen der Vertraulichkeit oder des Datenschutzes.<br />
Zur Unterweisung unserer Mitarbeitenden zum Datenschutz<br />
und zur Informationssicherheit gibt es eine Datenschutzrichtlinie<br />
auf globaler Ebene. Zur Information an<br />
unsere Kunden führt die Broschüre «Protecting your data»<br />
unsere Umsetzung des Datenschutzes und der Informationssicherheit<br />
aus. In dieser Publikation beschreiben wir<br />
unsere globale Politik zu Datenschutz und Informationssicherheit<br />
und informieren über unsere Richtlinien zum vertraulichen<br />
internationalen Datenaustausch innerhalb der<br />
globalen <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Organisation. Zudem kann man<br />
nachlesen, wie wir Daten bei Systemausfällen sichern und<br />
wiederherstellen und wie wir den Schutz der Daten und die<br />
Informationssicherheit auch technisch gewährleisten können.<br />
Schliesslich finden sich hier auch unsere Grundsätze<br />
für Reviews und Audits zum Datenschutz und zur Informationssicherheit.<br />
Die Publikation kann unter infosecurity.<br />
assurance@ey.com bestellt werden.<br />
Jahresbericht 2012
28<br />
-<br />
Marketplace<br />
Wirtschaftsprüfer und Berater haben es jeden Tag mit<br />
Managern und Firmenchefs aller Branchen zu tun. Wie<br />
viel unternehmerischen Spirit sollte denn ein Mitarbeiter<br />
oder Partner von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> selbst mitbringen?<br />
Sehr viel! Unternehmerisches Denken gehört selbstverständlich<br />
zu unserer Tätigkeit. Aber mehr noch: Wir, die<br />
Partner bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>, sind ja selbst Unternehmer,<br />
Eigentümer unseres Unternehmens.<br />
Seit 1998 vergibt <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> jedes Jahr die Auszeichnung<br />
«Entrepreneur Of The Year ® » (EOY, siehe Seite 30).<br />
Für dieses Programm sind Sie heute verantwortlich. Der<br />
Award deckt die Kategorien Industrie, Dienstleistungen,<br />
Emerging Entrepreneur sowie den Sonderpreis Family<br />
Business ab. Was unterscheidet das Programm von ähnlichen<br />
Wettbewerben?<br />
Wir wollen echte Erfolgsgeschichten sichtbar machen. Das<br />
möchten andere auch, aber die EOY-Auszeichnung ist die einzige<br />
mit globaler Bedeutung. Sie wird in mehr als 50 Ländern<br />
Heinrich Christen<br />
Verantwortlicher Partner<br />
«Entrepreneur Of The Year ® »,<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
-<br />
«Wir wollen Erfolgsgeschichten<br />
sichtbar machen»<br />
Erfolgreiche Unternehmer brauchen viele Fähigkeiten – vor allem den Willen zum<br />
Erfolg durch Wachstum. Heinrich Christen, Partner und Sitzleiter von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
in St. Gallen, berät seit vielen Jahren Start-ups und KMU. Entrepreneurship ist<br />
sein Thema. Christen ist überzeugt: Gute Unternehmer sind auch inspirierende<br />
Persönlichkeiten.<br />
Jahresbericht 2012<br />
vergeben, zusätzlich küren wir einen «World Entrepreneur<br />
Of The Year ® », der Preis ist weltweit anerkannt. Der Auswahlprozess<br />
unter den jährlich rund 60 Kandi daten ist transparent<br />
und streng, die Jury arbeitet unabhängig.<br />
Worauf kommt es Ihnen an?<br />
Wir suchen unternehmerische Persönlichkeiten mit innovativen<br />
Produkten oder Dienstleistungen. Uns ist es wichtig,<br />
dass Wachstum beim Umsatz und bei den Arbeitsplätzen<br />
geschaffen wird und dass der Erfolg auch über die Landesgrenzen<br />
hinausgeht. Die Gewinner fahren zum «Strategic<br />
Growth Forum» in Palm Springs, dem weltweit grössten<br />
Entrepreneurkongress. Wie gesagt, der Preis ist ein Gütesiegel<br />
und ein Entree zu einem globalen Netzwerk.<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> bemüht sich bewusst um kleine und mittlere<br />
Unternehmen (KMU) und um Startups. Mit welchen<br />
Erwartungen kommen Firmenchefs und Gründer auf Sie<br />
zu und was haben Sie ihnen zu bieten?
Den Start-ups müssen wir kompetente Ansprechpartner<br />
zur Seite stellen. Hier geht es um alle möglichen Probleme:<br />
Strategieentscheidungen, Finanz- und Steuerfragen, Personal-<br />
und Rekrutierungsprobleme etc. Die Berater müssen<br />
auf Fallstricke aufmerksam machen, dazu braucht man<br />
einen bestimmten Mindset. Wir haben die Partner, Direktoren<br />
und auch Senior Manager, die das können; das kommt<br />
gut an. Ausserdem bringen wir Start-ups über unser Netzwerk<br />
mit Unternehmen zusammen, mit denen Kooperationen<br />
sinnvoll sein können. Das ist enorm wertvoll.<br />
Wie sieht es bei den KMU aus?<br />
Wir haben viele KMU unter unseren Kunden, eine ganz wichtige<br />
Gruppe. Wir sind nicht nur für Grosskonzerne da. Hier<br />
stehen häufig Fragen der Finanzierung und der strategischen<br />
Weiterentwicklung auf der Agenda. Für alle, die nicht<br />
mehr Start-up und noch nicht etabliertes Unternehmen sind,<br />
haben wir vor wenigen Jahren beim EOY-Award die Kategorie<br />
«Emerging Entrepreneur» eingerichtet. Da können<br />
sich Firmen bewerben, die etwa zwei bis sechs Jahre am<br />
Markt bestehen und die ersten Hürden erfolgreich genommen<br />
haben.<br />
Den Start-ups müssen wir<br />
kompetente Ansprechpartner<br />
zur Seite stellen.<br />
Wo sehen Sie heute die grössten Herausforderungen<br />
für einen Unternehmer?<br />
Die grösste Hürde ist der Übergang von der Lösung zum<br />
Geldverdienen. Viele starten mit einer technologischen<br />
Lösung, für die es eigentlich keinen Markt gibt, vor allem<br />
nicht zu den Preisen, die sie sich vorstellen. Das sind<br />
dann die tragischen Geschichten. Die Cleveren schauen sich<br />
von Anfang an den Markt sehr genau an. Wir bringen<br />
unerfahrene mit erfahrenen Unternehmern zusammen, die<br />
etwas vom Markt verstehen. Das ist extrem wertvoll für<br />
die Jüngeren.<br />
Dass <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> Unternehmertum fördert, kommt<br />
nicht von ungefähr. Diese Aktivitäten machen eine von vier<br />
Säulen Ihres Engagements aus – neben dem Respekt<br />
gegenüber der Umwelt (Environment), der Aus und Weiterbildung<br />
(Education) und der Bereitschaft, Verantwortung<br />
in der Gesellschaft zu übernehmen (Community).<br />
Wie sehen Sie den Zusammenhang zwischen Unternehmertum<br />
und Nachhaltigkeit?<br />
29<br />
-<br />
Marketplace<br />
Echte Unternehmertypen sind Leute, die ihre Werte leben<br />
und auch nachhaltig Werte schaffen: Arbeitsplätze mit<br />
innovativen Produkten, solche, die unser Leben ein bisschen<br />
besser machen. Wenn wir eine Idee wirklich gut finden,<br />
investieren wir viel Zeit, also Gratisstunden.<br />
Echte Unternehmertypen sind<br />
Leute, die ihre Werte leben und<br />
nachhaltig Werte schaffen.<br />
Die Förderung von Unternehmertum liegt naturgemäss<br />
auch in Ihrem eigenen Interesse. Was können Sie durch<br />
dieses Engagement lernen?<br />
Wir lernen zum Beispiel als eine grosse Organisation, dass<br />
man schnell und sehr schlank aufgestellt sein kann, dass<br />
Risikobereitschaft belohnt wird. Ich persönlich lerne von<br />
den Unternehmern selbst. Denn in der Regel sind die<br />
Erfolgreichen auch inspirierende Persönlichkeiten, starke,<br />
oft auch streitbare Egos, mit denen man aber gerne in<br />
Projekten zusammenarbeitet. Und noch etwas: Von Unternehmern<br />
bekommt man als Berater direkteres Feedback,<br />
anders als bei Grosskonzernen.<br />
Die <strong>Schweiz</strong> gilt als sehr gutes Pflaster für Unternehmer.<br />
Dennoch ist der Drang zur Selbstständigkeit nicht entsprechend<br />
ausgeprägt. Was läuft gut und woran fehlt es?<br />
Bei uns in der <strong>Schweiz</strong> ist das unternehmerische Umfeld<br />
wirklich sehr gut, man schaue nur im europäischen Vergleich<br />
auf die Sozial- und Arbeitsgesetzgebung oder die Steuerlast.<br />
Bei der Finanzierung ist die <strong>Schweiz</strong> ebenfalls ein bevorzugter<br />
Standort, auch wegen zahlreicher Privatanleger.<br />
Wer eine gute Idee hat, bekommt auch Geld. Wir haben eher<br />
zu wenige Projekte als zu wenig Kapital. Damit kommen<br />
wir zu den Defiziten: Es fehlt oft am absoluten Willen zum<br />
Erfolg, zu einem starken Wachstum. Es ist natürlich ein<br />
riesiger Stress, ein sehr rasch wachsendes Unternehmen<br />
zu managen. Dazu braucht man Biss.<br />
Jahresbericht 2012
30<br />
-<br />
Marketplace<br />
Die Junior Academy − ein<br />
Sprung brett ins Unternehmen<br />
Wissen, was man kann und wohin mal wirklich<br />
will – für Söhne und Töchter aus Familienunternehmen<br />
ist der Weg in die Nachfolge nicht immer<br />
einfach. <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> hat daher ein Junior<br />
Academy Program entwickelt, um die nächste<br />
Generation junger Unternehmer zu fördern.<br />
Das hört sich doch gut an: duftende Croissants, süsse<br />
Tartes und traditionsreiche Brotsorten auf Wunsch frei<br />
Haus – voilà, man muss nur zugreifen. Was für den Aussenstehenden<br />
ein bisschen nach Schlaraffenland klingen<br />
mag, hat Sindy Pouly als seriöse Produkttests und als hartes<br />
Business gespeichert. Kindheitserinnerungen einer<br />
Unternehmertochter.<br />
Sindy Pouly ist heute 22 Jahre alt und studiert in Lausanne<br />
Hotelmanagement. Ihr Vater, Aimé Pouly, hat<br />
mit seiner Bäckerei Pouly Tradition über die Jahre ein<br />
kleines Imperium aufgebaut: ein dichtes Filialnetz in<br />
der Romandie, 700 Mitarbeitende und eine Auszeichnung<br />
beim <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Wettbewerb «Entrepreneur Of The<br />
Year ® » – die Fakten sprechen für sich. Die Grossbäckerei<br />
Pouly Tradition ist ein florierendes Familienunternehmen.<br />
Für Tochter Sindy kommt es im Alter von 14 oder 15 Jahren<br />
wie für die meisten Kinder aus familiengeführten Unternehmen:<br />
Sie hat ein mulmiges Gefühl beim Gedanken an<br />
die berufliche Zukunft und stellt sich viele Fragen: Ob sie<br />
wirklich das Zeug hat, später in den elterlichen Betrieb einzusteigen?<br />
Will sie das überhaupt? Sind die Fussstapfen<br />
des Vaters nicht viel zu gross? Oder hat sie vielleicht Talente<br />
für einen ganz anderen Beruf, ein anderes Leben?<br />
Genau an diesem kritischen Punkt in der Biografie junger<br />
Erwachsener, die aus einem Familienunternehmen<br />
stammen, setzt <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> an: Unter dem Label<br />
«Junior Academy» hat das Wirtschaftsprüfungs- und<br />
Beratungs unternehmen für 16- bis 30-Jährige ein eigenes<br />
Programmkonzept entwickelt. Oberstes Ziel ist<br />
es, den jungen Menschen zu helfen, ihre Persönlichkeit<br />
weiterzuentwickeln, Stärken zu erkennen, Fähigkeiten<br />
zu entfalten und ihren eigenen Lebensweg zu gehen. Das<br />
kann auch bedeuten, sich gegen Unternehmertum zu<br />
entscheiden. Wer an einem der Academy-Programme<br />
teilnimmt, hat jedoch die Chance zu entdecken, wie vielseitig<br />
und spannend die Businesswelt sein kann. Sie<br />
oder er erfährt zudem viel über sich selbst und wird im<br />
Team motiviert, an den eigenen Zukunftsprojekten<br />
«dranzubleiben».<br />
Jahresbericht 2012<br />
So ist es auch Sindy Pouly ergangen. 2011 nahm sie am<br />
Junior-Academy-Programm teil und hat viele junge Menschen<br />
getroffen, denen es ähnlich ging wie ihr. Schliesslich<br />
ist sie durch den Kurs einen grossen Schritt vorangekommen:<br />
«Damals hatte ich so ein unbestimmtes Gefühl, ich<br />
sollte ins Unternehmen gehen. Heute bin ich auch noch<br />
unerfahren, aber ich weiss, dass ich es schaffen kann.»<br />
Die Junior Academy ist nach Altersstufen gestaffelt aufgebaut:<br />
Das First Program unter dem Motto «Push your<br />
limits» ist für 16- bis 20-Jährige konzipiert, mit Vorträgen<br />
und vielen Aktivitäten zur Selbsterfahrung.<br />
Entrepreneur Of The Year ®<br />
Es ist ein echtes Unikat: Nur das von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
initiierte Unternehmerprogramm «Entrepreneur Of<br />
The Year ® » (EOY) ist wirklich global angelegt und<br />
geniesst weltweite Anerkennung. Zusätzlich wird bei<br />
diesem Wettbewerb der Titel «World Entrepreneur Of<br />
The Year ® » verliehen. Das Wichtigste zum EOY-Award<br />
auf einen Blick:<br />
• Ziel: Förderung von Unternehmertum und<br />
Unternehmergeist<br />
• Seit 1998 jährliche Preisverleihung<br />
• Vergabe in über 50 Ländern<br />
• Drei Kategorien: Industrie, Dienstleistungen,<br />
Emerging Entrepreneur<br />
Sonderpreis: Family Business für ein über die Zeit<br />
besonders erfolgreiches Familienunternehmen<br />
• Jährlich mehr als 60 Teilnehmer<br />
• Auswahl und finales Assessment durch eine unabhängige<br />
externe Jury<br />
• Beurteilungskriterien: unternehmerische Persönlichkeit<br />
insgesamt, starkes Wachstum bei Umsatz und<br />
Arbeitsplätzen, internationaler Erfolg, Innovation<br />
bei Prozessen und Produkten<br />
• Benefit für die Gewinner: hohe Reputation, starke<br />
nationale Publizität<br />
• Zugang zu einem globalen Netzwerk; Door Opener<br />
für die Akquisition von Aufträgen und Finanzmitteln
Das Advanced Program richtet sich an 21- bis 25-Jährige<br />
mit dem Slogan «Seize the opportunity». Am Ende dieses<br />
Kurses sind die Eltern zum Generationsaustausch eingeladen.<br />
Wer zwischen 26 und 30 Jahre alt ist, kann sich für das<br />
Excellence Program unter dem Leitgedanken «Make a<br />
difference» qualifizieren und an der Präzision der eigenen<br />
Vision arbeiten. Mehr als 220 junge Leute aus 27 Ländern<br />
haben bereits an den einwöchigen Trainings der Junior<br />
Academy teilgenommen.<br />
2011 starb Sindys Vater unerwartet. Das veränderte<br />
alles. Im gleichen Jahr stieg Sindy Pouly in das Advanced<br />
Program, das an der Business School IMD in Lausanne<br />
stattfand, ein. Es wurde eine intensive Woche für die Führungskräfte<br />
von morgen. Vor allem der Austausch mit<br />
Gleichaltrigen aus traditionsreichen Firmen mit Sitz in<br />
unterschiedlichen Nationen hat Sindy sehr gut getan. «Es<br />
war für mich sehr wichtig, Leute zu treffen, die schon<br />
eine längere Erfahrung haben im Familienunternehmen.»<br />
Neben den vielen Gesprächen standen Vorträge, Case<br />
Studies und Projektpräsentationen auf dem Programm, die<br />
Einblicke in Theorie und Praxis der Unternehmensführung<br />
gaben. Sindy Pouly hat auf diese Weise verschiedene, für<br />
sie neue Führungsstile kennengelernt. «Ich kannte ja nur<br />
den meines Vaters.»<br />
Besonders auf die Kooperation in international zusammengesetzten<br />
Teams legen die Manager des Advanced Program<br />
grossen Wert. Es ist klar, dass dabei auch Emotionen,<br />
Konkurrenzdenken und Konflikte hochkochen – ganz wie<br />
im «richtigen» Berufsalltag. Aber der Freizeitspass kommt<br />
nicht zu kurz, etwa beim Canyoning. Das schweisst die<br />
Gruppe zusammen.<br />
Mit dem Thema Personalführung musste sich Sindy<br />
Pouly nach dem Tod des Vaters früher als gewollt<br />
beschäftigen. Menschen führen, die 20 Jahre älter seien<br />
als man selbst, sei so eine Sache, weiss sie und lächelt.<br />
«Glücklicherweise musste ich nicht gleich ins kalte Wasser<br />
springen und die gesamte Verantwortung übernehmen.<br />
Ich kann mir noch Zeit nehmen für mein Studium. Diese<br />
akademische Ausbildung ist mir sehr wichtig», sagt sie.<br />
Es gebe auch viele inhaltliche Überschneidungen von<br />
Hotellerie und Lebensmittelbranche. Und sie erklärt:<br />
«Für meinen Vater lief die Ausbildung noch ganz anders.<br />
Ich gehöre aber einer neuen Generation an, das Studium<br />
hilft mir enorm.» Aber die Bäckerei ist dennoch immer<br />
präsent: Seit 2011 sitzt die Studentin im Verwaltungsrat<br />
des Unternehmens.<br />
Junior Academy 2012:<br />
Sindy Pouly während<br />
des Excellence-Programms<br />
in New York<br />
-<br />
31<br />
-<br />
Marketplace<br />
In dieser Entwicklungsphase bietet die Junior Academy<br />
eine weitere Coachingstufe an: das Excellence Program.<br />
Im Sommer 2012 war Sindy Pouly in New York dabei –<br />
wenn auch altersmässig mit ihren 22 Jahren ein bisschen<br />
der Zeit voraus. Auf diesem anspruchsvollen Level werden<br />
die Teilnehmenden als «Agents of Change» betrachtet,<br />
visionäre Führungskompetenz und Kreativität sind gefragt.<br />
Die angehenden Entrepreneure sollen lernen, durch Innovationen<br />
Mehrwert zu schaffen, das grosse Ganze nie aus<br />
den Augen zu verlieren und dabei Strategien «out of the<br />
box» zu entwickeln – ganz im Sinne des Programm-Mottos<br />
«Make a Difference». Einzelkämpfer haben dabei wenig<br />
Chancen, ohne Netzwerk und Beziehungspflege geht es<br />
nicht. Die Junior Academy legt daher viel Wert auf diesen<br />
Aspekt, nicht nur in den Trainings. Alle ehemaligen Teilnehmenden<br />
haben exklusiven Zugang zum <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
Next Generation Club of Entrepreneurs (NextGen). Der<br />
Club ist eine Plattform für den Ideen- und Gedankenaustausch<br />
der Akademiemitglieder, online und auch in Form<br />
von Veranstaltungen mit renommierten Referenten. 2012<br />
musste Sindy Pouly nicht weit reisen. Das NextGen-Event<br />
fand quasi um die Ecke statt – in Lausanne.<br />
Jahresbericht 2012
32<br />
-<br />
Marketplace<br />
<strong>Facts</strong> & <strong>Figures</strong><br />
Die Welt des Entrepreneurs<br />
Kundenzufriedenheit aufgrund<br />
bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
«Assessment of Service Quality» (ASQ)<br />
Das <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Programm<br />
2011/12<br />
«Entrepreneur Of The Year ® Descriptor line 1 (See guidence)<br />
Descriptor line 1 (See guidence)<br />
Descriptor line 2 (See guidence)<br />
91%<br />
Descriptor line 2 (See guidence)<br />
» (EOY)<br />
wird in über 50 Ländern weltweit<br />
durchgeführt.<br />
4.2<br />
Descriptor line 1 (See guidence)<br />
Descriptor line 2 (See guidence)<br />
Anzahl Gewinner EOY seit 1998 Empfehlungsbereitschaft aufgrund<br />
«Assessment of Service Quality» (ASQ)<br />
2011/12<br />
50<br />
1 5<br />
Ausserordentlich Descriptor line 1 (See guidence) Ausserordentlich<br />
unzufrieden Descriptor line 2 (See guidence)<br />
zufrieden<br />
91 % der Kunden, die ein<br />
Rating abgegeben haben,<br />
waren sehr zufrieden.<br />
8.5<br />
0 % 100 %<br />
Nie Immer<br />
«Ich würde <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
einem Freund oder Kollegen<br />
weiterempfehlen.»<br />
Jahresbericht 2012
Umsatzanteile in den Kundenbranchen<br />
41% 31%<br />
20 %<br />
Finanzdienstleister<br />
Industrie<br />
Kundenstruktur<br />
Start-ups, KMU und Grossunternehmen<br />
8 %<br />
Bediente Kundenbranchen<br />
• ⇒ Finanzdienstleister:<br />
(Sektoren: Banken und Kapitalmärkte, Asset-Management,<br />
Versicherungen)<br />
Dienstleistung<br />
und Handel<br />
Chemie und<br />
Pharma<br />
• ⇒ Dienstleistung und Handel:<br />
(Sektoren: professionalisierte Dienstleistungen, Einzelhandel & Grosshandel,<br />
Konsumgüter, Energie & Versorgung, Regierung & öffentlicher<br />
Sektor, Medien & Unterhaltung, Transport, Medizinische Versorgung,<br />
Privatpersonen, Telekommunikation)<br />
• Industrie:<br />
(Sektoren: diversifizierte Industriegüterproduzenten, Immobilien- &<br />
Bauunternehmen, Technologieanbieter, Öl & Gas, Rohstoffabbau & Metalle,<br />
Automobilindustrie & Zulieferer, Fluggesellschaften, Rüstungsindustrie)<br />
• Chemie und Pharma:<br />
(Sektoren: Pharmaindustrie, Chemieindustrie)<br />
Jahresbericht 2012<br />
Marktpositionierung von<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> bei Unternehmen<br />
<strong>Schweiz</strong>erischer Börsenindizes<br />
im Juni 2012<br />
SMI (20 Firmen)<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> belegt mit 7 Audit-<br />
Kunden und somit einem Anteil<br />
von 35 Prozent Platz 1.<br />
SLI (30 Firmen)<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> belegt mit 10 Audit-<br />
Kunden und somit einem Anteil<br />
von 30 Prozent Platz 2.<br />
SMIM (30 Firmen)<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> belegt mit 5 Audit-<br />
Kunden und somit einem Anteil<br />
von 17 Prozent Platz 3.<br />
33<br />
-<br />
Marketplace
34<br />
-<br />
Workplace<br />
Lernen, wissen, weitergeben: Wir setzen<br />
auf diesen fortlaufenden Prozess, der<br />
naturgemäss niemals abgeschlossen ist.<br />
Nur so können Mehrwert und Fortschritt<br />
entstehen.<br />
Kernstück dieses Ablaufs ist der Austausch<br />
zwischen Menschen. Wir pflegen diese<br />
Lernkultur: ein Geben und Nehmen wie in<br />
der Natur.<br />
Davon profitieren viele: Unsere Mitarbeitenden<br />
generieren und vermitteln neues<br />
Wissen innerhalb der Organisation – und<br />
nehmen ihr Know-how auch mit, wenn sie<br />
zu anderen Unternehmen wechseln sollen.<br />
Wir fördern diesen Wissenstransfer in die<br />
Wirtschaft ganz bewusst.<br />
Jahresbericht 2012
In einer Frühlingsnacht entfaltet der Saguaro-<br />
Kaktus mehrere nektarreiche, duftende<br />
weisse Blüten hoch über dem kargen Boden<br />
der Sonora-Wüste. Die Form der Blüten ist wie<br />
geschaffen für die lang gezogene Schnauze<br />
ihres Hauptbestäubers, der Blattnasenfl edermaus.<br />
Die Fledermäuse tragen auf ihrem Weg<br />
in den Süden die Pollen von Blüte zu Blüte.<br />
Bei ihrer Rückkehr Ende Juni machen die<br />
Fledermäuse sich dann über die Früchte her,<br />
übernachten in umstehenden Sträuchern<br />
und verteilen dort die Kaktus samen: ein zyklischer<br />
Prozess mit wechselseitigem Nutzen.<br />
Leverage cyclic<br />
processes
36<br />
-<br />
Workplace<br />
Im Mittelpunkt stehen<br />
die Menschen<br />
Auf die Köpfe kommt es an. Diese schlichte<br />
Erkenntnis hat enorme Auswirkungen auf<br />
die Personalauswahl, die Aus- und Weiterbildung<br />
aller Mitarbeitenden und auf<br />
die Förderung ihrer jeweils persönlichen<br />
Entwicklung. <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
versteht sich als Arbeitgeber und zugleich<br />
als Ausbildungsstätte, in der Wissen und<br />
Innovation die entscheidenden Erfolgsfaktoren<br />
darstellen. Wir bieten ein breit<br />
abgestütztes und transparentes Feedbacksystem<br />
und bemühen uns, auf die<br />
individuellen Bedürfnisse der Kolleginnen<br />
und Kollegen insbesondere in der Arbeitszeitgestaltung<br />
einzugehen. Wir fördern,<br />
aber wir fordern auch: Hohe Leistungsbereitschaft<br />
ist für uns selbstverständlich.<br />
Es sind die Menschen, die unser Unternehmen unverwechselbar<br />
machen. Sie stehen bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> im Mittelpunkt.<br />
Wir pflegen die professionelle und persönliche<br />
Weiterentwicklung jedes einzelnen Mitarbeiters und jeder<br />
einzelnen Mitarbeiterin als wesentliches und zentrales<br />
Gut unserer Organisation. Unsere Personalpolitik betrachten<br />
wir vor diesem Hintergrund in verschiedener Hinsicht<br />
als nachhaltig: Wir investieren viel Zeit und Know-how<br />
bereits in die Rekrutierung der «richtigen» Mitarbeitenden,<br />
also jener künftigen Kolleginnen und Kollegen, die zu uns<br />
passen. Es wird erwartet, dass beide Parteien im Anstellungsprozess<br />
ihre Ziele offen und klar darlegen. Nur so kann<br />
eine für beide Seiten nachhaltig gute Entscheidung im Sinne<br />
einer Win-win-Situation gefällt werden. Wir sehen uns<br />
dabei nicht nur in der Rolle eines Arbeitgebers mit allen<br />
Verpflichtungen und Rechten, die uns in dieser Position<br />
Jahresbericht 2012<br />
zukommen. Vielmehr verstehen wir uns auch als Ausbildungsstätte:<br />
Nicht von ungefähr nutzen viele Kolleginnen<br />
und Kollegen <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> und deren Ausbildungs -<br />
mög lichkeiten als ideales Sprungbrett für ihre weitere<br />
berufliche Karriere.<br />
Wissen und Potenziale nutzen<br />
«Wissensfirma» − diese Bezeichnung klingt zu sehr nach<br />
Uniformität und träfe damit sicher nicht die Realität. Im<br />
Gegenteil: Vielfalt der Aufgaben und Arbeit im Team werden<br />
bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> grossgeschrieben. In der Gruppe entstehen<br />
die besseren, umfassenderen Lösungen. Mindestens<br />
ebenso wichtig ist ein weiteres Plus der Teamarbeit: Nur<br />
so kann das neue Wissen erhalten, weiterentwickelt und<br />
vor allem auch weitergegeben werden. Wissen ist unsere<br />
wichtigste Ressource und unser grösstes Kapital.<br />
Zugleich unterstützen und ermuntern wir unsere Mitarbeitenden,<br />
ihre persönlichen Potenziale auszuschöpfen<br />
und anderen zu helfen, sich weiterzuentwickeln. Doch wir<br />
drehen uns nicht um uns selbst, sondern forcieren den<br />
Wissensaustausch, um unsere Leistungen für den Kunden<br />
immer weiter zu verbessern. Unabhängig von Funktion<br />
und Hierarchiestufe legen wir grossen Wert darauf, dass<br />
alle unsere Mitarbeitenden einen Beitrag für unsere<br />
Kunden leisten.<br />
Jeder, der bei uns arbeitet, wird vom ersten Tag an aufgefordert,<br />
seine eigene Meinung kundzutun und die Sichtweise<br />
anderer zu respektieren. In der jährlich stattfindenden<br />
Mitarbeiterumfrage erhält jeder die Gelegen heit, sich<br />
zu den Themen Qualität, Führung, Mitarbeiterbindung,<br />
Karriereentwicklung, Weiterentwicklung und Umsetzung<br />
unserer Werte zu äussern. Diese Umfrage wird sorgfältig<br />
ausgewertet und gibt uns die Möglichkeit, unsere Stärken<br />
zu ermitteln und Verbesserungspotenziale zu erkennen.<br />
Mithilfe von Fokusgruppen definieren wir konkrete Handlungsfelder,<br />
schlagen geeignete Massnahmen zur Verbesserung<br />
vor und setzen sie auch um. Ein Beispiel: Aus<br />
Feedbacks im Rahmen der Umfrage haben wir erfahren,<br />
dass auf bestimmten Hierarchiestufen Unzufriedenheit<br />
mit der Höhe des Gehalts herrscht. Es kam schliesslich zu<br />
einer Anpassung der Gehälter auf dieser Stufe.<br />
Die Umfrageergebnisse finden in jedem Fall in geeigneter<br />
Form auch Eingang in die jeweiligen Zielsetzungen der<br />
Führungskräfte bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>. Zudem können die Mitarbeitenden<br />
neben der Umfrage weitere interne Kommuni-
kationsplattformen nutzen: Intranet, Daily News und<br />
CEO-Info sind viel genutzte Kanäle, um die Firmenpolitik<br />
zu kommunizieren und transparent zu machen.<br />
Die Anforderungen bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> sind hoch. Wir<br />
erwarten von unseren Teams ein überdurchschnittliches<br />
Engagement. Uns ist bewusst, dass ein hohes Arbeitspensum<br />
nur zu erfüllen ist, wenn es auch einen Ausgleich<br />
gibt, zeitlich, körperlich und mental. Wir legen Wert darauf,<br />
dass unsere Mitarbeitenden die für sie passende Balance<br />
zwischen den eigenen Bedürfnissen und denen des Arbeitgebers<br />
und der Kunden finden.<br />
Viel Verantwortung mit mehr Flexibilität<br />
Die Ansprüche an die eigene Lebensqualität haben sich<br />
in den vergangenen Jahren massiv geändert. Wir wissen<br />
das und nehmen die Wünsche und Bedürfnisse vor allem<br />
der Berufseinsteiger sehr ernst: Wir wollen unseren Mitarbeitenden<br />
so viel persönliche Verantwortung und Flexibilität<br />
zugestehen wie möglich, damit sie ihr Arbeitsleben<br />
so gestalten können, wie es am ehesten ihren jeweiligen<br />
Lebensumständen entspricht. Das ist unsere Philosophie<br />
und Teil unserer Vertrauenskultur: Mehr Flexibilität in<br />
der Entscheidung, zu welcher Zeit und an welchem Ort<br />
ich meine Aufgaben fristgerecht erledige. Ein Schlüsselelement<br />
unseres flexiblen Arbeitsmodells ist daher die<br />
individuelle Einteilung der Arbeitszeit. So lassen sich<br />
zum Beispiel eine Weiterbildung oder eine temporäre Auszeit<br />
planen oder mehr Zeit mit der Familie verbringen.<br />
Unsere etablierte IT-Infrastruktur mit Laptops, Mobiltelefonen,<br />
Tablets und Videokonferenzen machen den<br />
mobilen Arbeitsplatz rund um die Welt möglich. Gerne<br />
nutzen Mitarbeitende auch die Option, Dinge von zu<br />
Hause aus zu erledigen.<br />
Arbeitszufriedenheit – eine Vertrauenssache<br />
Dank unserer Unternehmenskultur, die Freiräume eröffnet<br />
und auf Vertrauen setzt, stärken wir unsere Stellung<br />
als Arbeitgeber und Ausbildungsstätte. <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
rangiert in der jüngsten Universum-Studie unter den Top 10<br />
aller Arbeitgeber. In unserer Branche liegen wir auf dem<br />
ersten Platz.<br />
Eines unserer Hauptziele ist es, weiterhin ein «Employer<br />
of Choice» zu sein und diese Position zu festigen. Wir möchten<br />
allen Mitarbeitenden Ideen zur Verwirklichung ihrer<br />
beruflichen und persönlichen Ziele liefern und Wege zu<br />
-<br />
<strong>Home</strong> Office<br />
-<br />
Büros sind heute zunehmend «mobil».<br />
Wir verfügen über die entsprechende<br />
Infrastruktur für flexible Arbeitsplätze.<br />
37<br />
-<br />
Workplace<br />
einem ausgeglichenen Leben ebnen. Krankheit ist bei<br />
uns kein Tabu. Mögliche Krankheitsfälle werden von<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> betreut. Die Personalmanager achten<br />
zusammen mit den Linienvorgesetzten sehr genau darauf,<br />
längerfristige Abwesenheiten von vornherein zu vermeiden,<br />
andernfalls zu begleiten und eine allfällige Wiedereingliederung<br />
zu erleichtern.<br />
Mobilität unterstützen, Diversität fördern<br />
Die Bandbreite unserer Geschäfte ist sehr gross. Ebenso<br />
unterschiedlich wie die Projekte sind auch die Menschen,<br />
die an diesen Kundenprojekten konstruktiv arbeiten, sowie<br />
deren Profile. Heute verbringt kaum mehr jemand sein<br />
gesamtes Arbeitsleben in ein und demselben Unternehmen.<br />
Die Diversität im Unternehmen nimmt zu − und das begrüssen<br />
und fördern wir. Dessen ungeachtet bietet <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> seinen Mitarbeitenden viele Möglichkeiten, neue<br />
Aufgaben zu übernehmen, ohne das Unternehmen verlassen<br />
zu müssen. Oft wird in multinationalen Projektteams<br />
gearbeitet; die Mitarbeitenden können ihre Kenntnisse<br />
und Fähigkeiten in Seminaren mit Kollegen aus aller Welt<br />
einbringen und erweitern. Das beginnt bereits zu Beginn<br />
der Karriere: Viele unserer Neueinsteiger in den Assurance-<br />
und Beratungsbereichen haben zum Beispiel die Möglichkeit,<br />
an einem mehrtägigen Einführungsseminar im Ausland<br />
teilzunehmen. Hinzu kommen weitere Entwicklungsschritte<br />
wie kurz- oder langfristige Einsätze direkt bei Kunden oder<br />
ausserhalb der angestammten Service Line. Diese können<br />
in der <strong>Schweiz</strong> vor Ort oder international erfolgen und<br />
bieten Arbeitsbereiche in ganz unterschiedlichen Umfeldern.<br />
Diese Erfahrungen bereichern und fördern auch die<br />
Karriere; sie gelten bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> als formaler Teil des<br />
Entwicklungsprozesses. Ins Ausland entsandte Mitarbeitende<br />
werden eng betreut, auch um ihnen ihren Start «zu<br />
Hause» nach der Rückkehr zu erleichtern.<br />
Diversität in den Teams gibt uns einen klaren Vorteil<br />
für unsere Innovationsfähigkeit und umfassende Problemlösungskompetenz.<br />
Deshalb entsenden wir nicht nur Mitarbeitende<br />
an andere Standorte auf der Welt, sondern heissen<br />
umgekehrt ausländische Mitarbeitende in unserer Organisation<br />
ausdrücklich willkommen. Wir sind uns bewusst,<br />
dass Teams mit grosser Diversität auch eine besondere<br />
Herausforderung darstellen: Karrierewege, Lohnentwicklung<br />
und kulturell bedingte Denkweisen werfen neue Fragen<br />
auf (siehe Seite 43).<br />
Jahresbericht 2012
38<br />
-<br />
Workplace<br />
-<br />
56 Nationalitäten<br />
-<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> ist ein weltoffener<br />
Arbeitgeber. In der <strong>Schweiz</strong> kommen<br />
die Mitarbeitenden aus 56 Nationen.<br />
-<br />
22 Prozent<br />
-<br />
So hoch ist bei uns der Anteil von<br />
Frauen in leitenden Positionen.<br />
Insgesamt liegt die Frauenquote<br />
bei 40.7 Prozent.<br />
Ausgeprägtes Feedbacksystem<br />
Wir erwarten von unseren Mitarbeitenden überdurchschnittlichen<br />
Einsatz. Gute Leistungen sind uns wichtig.<br />
Deshalb honorieren wir die persönliche Leistung und<br />
nicht nur die Dauer der Betriebszugehörigkeit und die<br />
Stellung im Unternehmen. Dazu haben wir ein Feedbacksystem<br />
etabliert, das breit abgestützt ist. Es hat<br />
sich bewährt.<br />
Leistungsbezogene Bezahlung<br />
Bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> gibt es für jeden Bereich und unabhängig<br />
vom Geschlecht strikte Salärskalen. Bei den jährlich ca. 200<br />
neu einsteigenden «Graduates» ist der Lohn harmonisiert<br />
und nicht verhandelbar. Lohngerechtigkeit ist für uns ein<br />
wichtiges Thema und ein grosses Anliegen, sie wird jährlich<br />
überprüft. Alle Mitglieder des Kaderbereichs sowie definierte<br />
Mitarbeitergruppen erhalten zusätzlich zum festen<br />
ein variables Salär. Auch hier erfolgt jedes Jahr eine Überprüfung<br />
im Rahmen des Zielvereinbarungsprozesses. Dazu<br />
nutzen wir einen Management-by-Objectives-Prozess, um<br />
jeden Mitarbeitenden entsprechend seiner Leistung einzubinden<br />
und zugleich seine Entwicklung zu fördern. So können<br />
wir Leistungen beurteilen, individuelle Zielvereinbarungen<br />
treffen und persönliche Entwicklungsziele festlegen.<br />
Hohe Qualität der Zielvereinbarungen<br />
Diese Feedbackgespräche sind für alle Mitarbeitenden von<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> obligatorisch, über sämtliche Funktionen<br />
und Hierarchiestufen. Bei allen im Kundenbereich Tätigen<br />
und bei allen Kadern geht die Beurteilung als Faktor in die<br />
Bemessung des variablen Salärs ein. Die Qualität der Zielvereinbarung<br />
ist deshalb äusserst wichtig. Wir investieren<br />
viel Zeit in die Schulung der Vorgesetzten zu Themen wie<br />
Zielsetzung, Beurteilung und entsprechende Gesprächsführung.<br />
Derartige Beurteilungen basieren nicht auf einem<br />
einzelnen Votum. Bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> finden dazu Roundtable-Meetings<br />
statt, an denen alle Instanzen teilnehmen,<br />
die mit dem Mitarbeitenden in Vorgesetztenrolle zusammengearbeitet<br />
haben. So können wir sicherstellen, dass<br />
sämtliche relevanten Informationen adäquat berücksichtigt<br />
werden. Es geht dabei sowohl um Fragen der Arbeitsqualität<br />
als auch um Werte, Führungskompetenz, Kommunikation,<br />
Projektführung sowie quantitative Indikatoren.<br />
Dazu gehören beispielsweise die Anzahl verrechneter Stunden<br />
oder die Komplexität der Mandate.<br />
Jahresbericht 2012<br />
Unterstützung durch Coaches und Mentoren<br />
Bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> kann jeder jederzeit professionelle Unterstützung<br />
in Anspruch nehmen. Coaching ist ein wichtiger<br />
Teil unserer Unternehmenskultur, die unseren Mitarbeitenden<br />
hilft, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Unser<br />
Angebot umfasst nicht nur das tägliche informelle On-the-<br />
Job-Coaching, sondern auch Projektfeedback und regelmässige<br />
Leistungsüberprüfungen nach bestimmten Formvorgaben.<br />
Darüber hinaus bieten wir unseren Mitarbeitenden<br />
ein Mentorenprogramm mit dem Ziel, neben der persönlichen<br />
auch die professionelle und karriereorientierte Entwicklung<br />
zu begleiten.<br />
Dieser formelle Prozess zur Förderung der Potenziale<br />
unserer Mitarbeitenden wird noch unterstützt durch verschiedene<br />
informelle Management- und Entwicklungsaktivitäten<br />
während des Jahres. Sie dienen dazu, wichtige<br />
Führungskompetenzen zu erwerben: So sollen Projektmanager<br />
ihre Erwartungen jeweils klar und deutlich kommunizieren,<br />
zeitgerechtes und jobrelevantes Feedback geben<br />
und ad hoc Gelegenheiten wahrnehmen, um ihre Teammitglieder<br />
mit passendem Coaching zu unterstützen.<br />
Daneben bietet <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> allen Mitarbeitenden<br />
eine Vielzahl zusätzlicher Leistungen. Diese umfassen<br />
neben Alters- und Invalidenversicherung, Pensionskasse<br />
und Mutterschaftsurlaub für gewisse Mitarbeitergruppen<br />
einen variablen Saläranteil, der durch die eigene Leistung<br />
und den Unternehmenserfolg bestimmt wird.<br />
Wissen erweitern – Priorität Nummer 1<br />
Die Qualifikation der Mitarbeitenden ist für ein Beratungsunternehmen<br />
wie <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> zentral. Ihr Wissen und<br />
ihre Fähigkeit zur Innovation sind unser Gut, das wir den<br />
Kunden zur Verfügung stellen. Wissen ist der entscheidende<br />
Erfolgsfaktor unserer Tätigkeit. Fachliche Aus- und<br />
Weiterbildung und persönliche Weiterentwicklung haben<br />
deshalb für uns höchste Priorität. Unser Begriff von Qualifikation<br />
ist weit gefasst. Wir verstehen darunter nicht nur<br />
die formal nachgewiesenen Fachkenntnisse, Diplome, Universitätsabschlüsse<br />
und Zertifizierungen, sondern auch<br />
die persönlichkeitsbildenden Aktivitäten und Weiterbildungen.<br />
Aus- und Weiterbildungsthemen sind wesentliche<br />
Bestandteile des Karriereentwicklungspfades innerhalb von<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>. Bei den jährlichen Zielvereinbarungsgesprächen<br />
nimmt das Thema deshalb einen grossen Raum<br />
ein. Bestimmte Kompetenzen sind zudem per Richtlinie
an den Nachweis eines Diploms gebunden, zum Beispiel<br />
das Unterschriftenrecht für einen Prüfungsbericht. Nur<br />
wer das Wirtschaftsprüferexamen abgelegt hat, darf den<br />
Bestätigungsvermerk unterzeichnen.<br />
Wir bieten deshalb intern und extern ein grosses Angebot<br />
an relevanten Aus- und Weiterbildungen und unterstützen<br />
unsere Mitarbeitenden dabei gezielt und grosszügig. Im Kerngeschäft<br />
werden aufgrund der Erfordernisse vor allem<br />
formelle Ausbildungen unterstützt, zum Beispiel Ausbildungsgänge<br />
zum Wirtschaftsprüferexamen, Fortbildungen zum<br />
Steuerexperten, Bachelor- und Masterabschlüsse sowie<br />
Zertifizierungen wie CFA und CISA. Das sogenannte EYU-<br />
Programm − «EYU» steht für «<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> and You» −<br />
bezeichnet ein globales Aus- und Weiterbildungssystem.<br />
Ziel ist es, die persönliche Entwicklung mit dem Erlernen<br />
der beruflich notwendigen Kompetenzen zu verbinden.<br />
Aktuell werden mehr als 10’000 Kurse angeboten, viele<br />
davon webbasiert. Diese Bildungsangebote sind sowohl<br />
fachspezifisch ausgerichtet als auch gesamtunternehmerisch<br />
relevant.<br />
Bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> gibt es eine klar definierte Vorgehensweise,<br />
festgelegt in der «Global Continuous Education Policy».<br />
Danach müssen sämtliche Mitarbeitenden mit Kundenfokus<br />
im Laufe von drei Jahren mindestens 120 CE-Kreditstunden<br />
in der Weiterbildung («CE» steht für «Continous Education»)<br />
erlangen, davon mindestens 20 innerhalb eines<br />
einzigen Geschäftsjahrs. Zum Vergleich: 8 Trainingsstunden<br />
entsprechen im Normalfall 6.5 CE-Stunden.<br />
Die Qualifikation von neuen Angestellten muss natürlich<br />
den Anforderungen des Jobprofils entsprechen: Für die<br />
Audit- und Beratungsfunktionen sind dies in der Regel Bachelor-<br />
oder Masterabschlüsse. Die Rekrutierung für die internen<br />
Dienste zielt eher auf Mitarbeitende ab, die bereits die<br />
passenden beruflichen Qualifikationen haben.<br />
Karrieresprungbrett<br />
In der Mitarbeiterschaft lassen sich grob drei Altersgruppen<br />
unterscheiden: die jungen Berufseinsteiger, die erfahrenen<br />
Kolleginnen und Kollegen sowie diejenigen, die auf den<br />
Ruhestand zugehen.<br />
Viele unserer jüngeren Mitarbeitenden erkennen in<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> die ideale Plattform für ihre weitere Ausbildung<br />
und sehen die Organisation daher als ein wichtiges<br />
Karrieresprungbrett. Das sehen wir auch so, kommunizieren<br />
es in der Öffentlichkeit entsprechend und bestärken<br />
-<br />
Über 10‘000 Kurse<br />
pro Jahr<br />
-<br />
Weiterbildung ist von zentraler<br />
Bedeutung für <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>. Das<br />
Seminarangebot ist enorm gross.<br />
39<br />
-<br />
Workplace<br />
die jüngeren Kolleginnen und Kollegen in ihren Ambitionen.<br />
Als Dienstleister und Ausbilder generieren wir Wissen,<br />
entwickeln es fort und vermitteln es weiter. Bei allen Bemühungen<br />
des internen Dialogs übersehen wir nicht die<br />
besondere Herausforderung, das so aufgebaute Know-how<br />
nachhaltig im Unternehmen zu halten.<br />
Mitarbeitende, die kurz vor der Pensionierung stehen,<br />
können Beratungsangebote in Anspruch nehmen. Wir<br />
empfehlen auch die Pensioniertenvorbereitungskurse der<br />
<strong>Schweiz</strong>er Fach- und Dienstleistungsorganisation Pro<br />
Senectute. Selbstverständlich pflegen wir den Kontakt mit<br />
allen, die aus dem aktiven Berufsleben ausgeschieden<br />
sind – in Anlehnung an den Alumni-Gedanken.<br />
Welcome: Auszubildende und Praktikanten<br />
Wir wissen, dass die Fluktuationsrate übers Jahr bei uns<br />
mit 20 Prozent relativ hoch ist. Doch dieses Phänomen<br />
spiegelt die Tatsache wider, dass wir nicht nur Arbeitgeber,<br />
sondern auch bewusst eine Ausbildungsstätte sind. Naturgemäss<br />
ist daher die Fluktuation bei den jüngeren Mitarbeitenden<br />
höher als bei anderen (siehe Interview Seite 41).<br />
Unsere Mitarbeiterschaft lässt sich als Pyramide mit Aufstiegsmöglichkeiten<br />
bis zum Partner darstellen. Dieser<br />
pyramidale Aufbau führt zu einer natürlichen Fluktuation.<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> hat sich daher klare Ziele gesetzt: Wir<br />
wollen die Mitarbeitenden halten, deren Leistungen, Potenziale<br />
und Talente auch für weiterführende Aufgaben innerhalb<br />
des Unternehmens geeignet sind.<br />
Zum Zeitpunkt dieses Berichts haben wir zudem 13 Auszubildende<br />
beschäftigt; deren intensive Betreuung ist uns<br />
sehr wichtig. Hinzu kommen jedes Jahr rund 50 Praktikanten<br />
auf Bachelorniveau. Dieses Engagement möchten wir<br />
auch in Zukunft in diesem beträchtlichen Umfang weiterführen.<br />
Fast alle Auszubildenden und Praktikanten bleiben<br />
nach Abschluss bzw. Ende ihres Programms bei uns oder<br />
kommen zu einem späteren Zeitpunkt in ihrer Karriere<br />
wieder zu uns zurück – ein Beleg für unsere erfolgreichen<br />
Bemühungen in diesem Bereich, die wir tatkräftig fortführen<br />
werden.<br />
Jahresbericht 2012
40<br />
-<br />
Workplace<br />
Bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> stehen Erwerb und Weitergabe von<br />
Wissen im Mittelpunkt. Was bedeutet das im Blick auf das<br />
Thema Nachhaltigkeit?<br />
Bei uns sind ganz unterschiedliche Fähigkeiten und Wissensbereiche<br />
gefragt. Daher ziehen sich Wissen und Know-how<br />
wie ein roter Faden durch <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>. Kurz gesagt:<br />
Neues Wissen generieren und es weitergeben – das ist unser<br />
Beitrag zu einem nachhaltigen Wirtschaften, und zwar<br />
auf zwei Ebenen: auf der Ebene des Individuums wie auch<br />
auf der institutionellen Ebene.<br />
Und das heisst konkret?<br />
Damit ist zweierlei gemeint: Zum einen geht es um die einzelnen<br />
Mitarbeitenden, die ihr Wissen ständig erweitern<br />
und sich auch persönlich weiterentwickeln möchten. Und<br />
zum anderen ist es die Summe genau dieses Wissens, die<br />
uns zu einer kompetenten, lernenden Organisation macht,<br />
die ihren Beitrag zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen<br />
Entwicklung leistet.<br />
Barbara Aeschlimann<br />
Director Human Resources<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
-<br />
«Wir verstehen uns als<br />
Ausbildungsstätte»<br />
Die Lust des Lernens: <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> versteht sich als globale Ausbildungsstätte,<br />
in der ständig neues Wissen entsteht und weitergegeben wird. Personalchefin<br />
Barbara Aeschlimann erklärt, warum diese Arbeitskultur eine gute Investition<br />
in eine nachhaltige Entwicklung ist.<br />
Jahresbericht 2012<br />
Was müssen Bewerberinnen und Bewerber mitbringen,<br />
um bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> erfolgreich zu sein und sich dort<br />
auch selbst wohlzufühlen?<br />
Wir suchen Leute, die Freude daran haben, etwas zu lernen,<br />
und sich weiterbilden wollen. Das hört sich ein bisschen<br />
nach Schule an; klassische Weiterbildung gibt es natürlich<br />
bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> in grossem Umfang. Wir erwarten sehr<br />
motivierte Leute, die bei Projekten Neues anpacken und<br />
daran wachsen. Erfolgreich und auch zufrieden werden<br />
bei uns sicher nur wissbegierige und flexible Menschen. Und<br />
Flexibilität heisst für uns, dass man geistig wendig und<br />
geografisch mobil ist.<br />
Steht Flexibilität bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> nicht auch für eine<br />
hohe Leistungsbereitschaft?<br />
Ja natürlich ist das so. Wer zu uns kommt, weiss, dass<br />
Flexibilität gefragt ist und er auch viel arbeiten wird. Wir<br />
sorgen aber dafür, Mehrarbeit in Grenzen zu halten, alles<br />
andere wäre auch sicher nicht nachhaltig.
Was bieten Sie den <strong>Young</strong> Professionals im Gegenzug?<br />
Bei uns findet man ein sehr modernes Unternehmensumfeld<br />
mit methodisch und technisch erstklassigen Arbeitsbedingungen.<br />
Darüber hinaus bieten wir die Chance, sich<br />
ausbilden zu lassen, in erster Linie zum Wirtschaftsprüfer<br />
oder Steuerexperten mit eidgenössischem Diplom. Dazu<br />
kommt eine grosse Zahl von weiteren zielgerichteteten Aus-<br />
und Weiterbildungen. Als Unternehmen erwarten wir nicht<br />
nur Flexibilität von unseren Mitarbeitenden, sondern unterstützen<br />
sie auch im Rahmen eines Flexibilitätsprogramms,<br />
das Freiräume bietet bei der Gestaltung der Arbeitszeit und<br />
bei der Wahl des Arbeitsortes.<br />
Grenzenlose Mobilität ist<br />
problematisch, wenn man an<br />
die Ressourcen denkt.<br />
Wie steht es mit Anreizen auf internationaler Ebene?<br />
Der Mindset unserer Mitarbeitenden muss natürlich global<br />
sein, man muss sich auf übergeordnete Strukturen einlassen.<br />
Von unseren Wettbewerbern sind wir sicher am globalsten<br />
aufgestellt. In der <strong>Schweiz</strong> gehen die lokale Organisation<br />
sowie die übergeordnete Struktur von EMEIA und<br />
der globalen Einheit Hand in Hand. Grenzenlose Mobilität<br />
ist mit Blick auf ein ressourcenschonendes Denken jedoch<br />
problematisch. Wir haben aus diesem Grund vor einiger<br />
Zeit die Möglichkeit eines kompakten Auslandsaufenthalts<br />
geschaffen, um Vielfliegerei zu vermeiden und dennoch<br />
eine Chance zu bieten, den Horizont zu erweitern.<br />
Wie steht es um die Entwicklungsmöglichkeiten bei<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong>? Sie suchen ja vor allem<br />
junge Leute. Wie geht es mit diesen Berufseinsteigern<br />
nach – sagen wir – drei Jahren weiter?<br />
Für diejenigen, die direkt von der Universität zu uns kommen,<br />
ist es ganz am Anfang erst einmal wichtig, im Berufsleben<br />
überhaupt Fuss zu fassen. Vor allem Bachelor-, aber<br />
auch Masterabsolventen bringen heute oft keine intensive<br />
Praxiserfahrung mehr mit. Etwas später in der beruflichen<br />
Entwicklung steht dann das Thema Weiterbildung im Vordergrund,<br />
vor allem in unseren beiden grössten Geschäftsbereichen<br />
Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung. Ein<br />
wichtiger Aspekt in allen Bereichen ist auch der Wissens aufbau<br />
zu einer bestimmten Branche oder zu einem Marktsegment.<br />
Das sind die Ziele am Anfang der Karriere in den<br />
ersten drei bis vier Jahren.<br />
41<br />
-<br />
Workplace<br />
Wie geht es dann weiter?<br />
Wir verstehen uns als Ausbildungsstätte, in der wir alle<br />
Mitarbeitenden auf ihrem Karriereweg begleiten möchten.<br />
Dazu gibt es für alle Kompetenzen und Stufen spezielle<br />
«learning maps». Es können jedoch naturgemäss nicht alle<br />
oben ankommen, aber das wollen auch nicht alle. Die grafische<br />
Darstellung der Mitarbeiterschaft bis zur Partnerschaft<br />
ist eine klassische Pyramide. Das heisst: Die über 40-Jährigen<br />
verlassen uns in der Regel, wenn sie bis dahin nicht<br />
eine obere Führungsebene erreicht haben. Entscheidend<br />
ist, dass wir ehrlich und regelmässig über die Perspektiven<br />
des Einzelnen sprechen. Denn viele wollen sich zwar<br />
ausbilden lassen, suchen dann aber bewusst einen Karriereweg<br />
ausserhalb von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>. Wer bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
einmal unter Vertrag war, findet auch leicht bei anderen<br />
Arbeitgebern eine neue Aufgabe.<br />
Wie sehen Sie diese externen Karrierechancen?<br />
Kolleginnen und Kollegen, die uns verlassen, gehen mit<br />
einem gut gefüllten Rucksack, also mit einem guten Branding:<br />
Sie haben bei einem global tätigen Unternehmen<br />
gearbeitet und sind fachlich absolut up to date. Wir sehen<br />
die Abgänge nicht negativ, sondern auch als Ausweitung<br />
unseres Netzwerks. Denn wer bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> gearbeitet<br />
hat, weiss, was wir leisten können, und bringt uns auch<br />
bei seinem neuen Arbeitgeber ins Gespräch.<br />
Erfolgreich werden bei uns<br />
sicher nur wissbegierige und<br />
flexible Menschen.<br />
Es ist also in gewisser Weise auch ein Benefit für uns. Denn<br />
zur Konkurrenz gehen nur sehr, sehr wenige. Immerhin<br />
gehören wir in der <strong>Schweiz</strong> laut der aktuellen Universum-<br />
Studie zu den Top 10 aller Arbeitgeber, und in unserer<br />
Branche sind wir die Nummer 1.<br />
Jahresbericht 2012
42<br />
-<br />
Workplace<br />
Lernen im Team –<br />
auf die Mischung kommt es an<br />
Ob Berufseinsteiger oder Senior Manager – bei<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> profitieren alle Mitarbeitenden<br />
von einer ausgeprägten Lernkultur mit regelmässigen<br />
Feedbacks. Das wissen auch diejenigen<br />
zu schätzen, die irgendwann in ein anderes<br />
Unternehmen wechseln. Sie nehmen viel mit<br />
zum neuen Arbeitgeber. Und das ist durchaus<br />
erwünscht bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>.<br />
Mit 17 hatte er es beim Eishockey bis zu den Elite-<br />
Junioren geschafft. Heute treibt Christian Possa<br />
nur noch zum Ausgleich in der Freizeit Sport. Denn<br />
er hat ein grosses Ziel: «Innerhalb von vier Jahren will ich<br />
die Ausbildung zum Wirtschaftsprüfer bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
abschliessen», erklärt der 27-Jährige. 2011 kam der gebürtige<br />
Walliser als Assistant zu <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> im Office Zug.<br />
Seine Lernkurve geht seitdem steil nach oben. «Ich lerne in<br />
einem einzigen Jahr so viel und sammle wertvolle Berufserfahrung»,<br />
resümiert Possa. Das sei natürlich ein ganz<br />
anderes Lernen als das während seines Betriebswirtschaftsstudiums<br />
an der Universität Fribourg.<br />
Wissensaustausch, gegenseitiges Feedback und kontinuierliche<br />
Erweiterung des Know-hows sind Dreh- und Angelpunkte<br />
im Berufsalltag der Wirtschaftsprüfer, Steuer-,<br />
Transaktions- und Risikoberater von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>. «Daher<br />
pflegen wir eine besondere Lernkultur, die nicht nur Weiterbildungen<br />
entlang unserer Learning Maps für die verschiedenen<br />
Bereiche umfasst», erklärt Barbara Aeschlimann,<br />
Director Human Resources bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong>. «Wir<br />
legen zudem grossen Wert auf den Dialog im Team und<br />
auf Feedbacks, die in dokumentierte Beurteilungsprozesse<br />
eingehen. Das hat Hand und Fuss», so Aeschlimann.<br />
Assistant Christian Possa hält das standardisierte Feedbacksystem<br />
für «enorm hilfreich und breit abgestützt».<br />
Den Rahmen bildet eine Jahresplanung für jeden Mitarbeitenden<br />
mit der Auflistung persönlicher und allgemeiner<br />
Ziele. Als Assistant steht ihm ein eigener Counselor zur Seite,<br />
der ihn betreut. Für Possa ist die Jahreseinteilung von<br />
Herbst bis Sommer klar: «Nach einem Kick-off erhalte ich<br />
übers Jahr verteilt aus mindestens fünf Mandaten, an<br />
denen ich beteiligt bin, eine Beurteilung. Da wirken jeweils<br />
unterschiedliche Personen aufgrund eines strukturierten<br />
Fragebogens mit.» Im Januar folgt dann die Halbjahresbewertung<br />
und schliesslich Ende Juni ein Abschlussgespräch<br />
inklusive eines individuellen Ratings. Dazu treffen sich<br />
mehrere <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Kolleginnen und -Kollegen zu einem<br />
Roundtable und geben ihr Votum ab. «Ich soll mich auch<br />
Jahresbericht 2012<br />
selbst einschätzen nach dem Motto: Was habe ich gut<br />
gemacht, was ist nicht gut gelaufen?» Dieses Self Assessment<br />
gehört mit zum Prozess der kontinuierlichen Wissenserweiterung<br />
und hilft, die Arbeitsqualität zu verbessern<br />
und Führungskompetenzen zu entfalten.<br />
«Ich suche auch von mir aus das informelle Gespräch und<br />
gebe selbst Feedback. Natürlich ist das Vertrauenssache<br />
und für beide Seiten manchmal nicht ganz einfach», räumt<br />
der angehende Wirtschaftsprüfer ein.<br />
Für seine Kollegin Barbara Ofner bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> in Genf<br />
ist auch der informelle Austausch mit Kunden und Kollegen<br />
eine wichtige Form, sich neues Wissen über die Kundenbedürfnisse<br />
in einem stetig wandelnden Umfeld anzueignen<br />
und Know-how weiterzugeben. «Bei uns gilt eine Open<br />
Door Policy, es ist immer ein Partner ansprechbar», sagt die<br />
Rechtsanwältin, die als Senior Manager bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
tätig ist. Sie leitet in der Romandie ein Team von sieben Mitarbeitenden<br />
im Bereich Legal & Compliance.<br />
Angesichts der ständig neuen regulatorischen Vorgaben<br />
wachsen die Herausforderungen an die juristischen Services<br />
bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> sehr schnell. Wie man in diesem dynamischen<br />
Umfeld am schnellsten lernt? Ofner antwortet ohne<br />
Zögern: «Man muss ins kalte Wasser springen.» Es gebe<br />
sehr viele verschiedene Themenbereiche und Kundenanforderungen,<br />
die man am besten «on the job» durch «learning<br />
by doing» bewältige. «Man wächst ja an der Verantwortung<br />
und an Erfolgen», sagt sie und ergänzt: «Ich achte darauf,<br />
dass die Leute nicht zu lange an den gleichen Projekten<br />
arbeiten, um die Entwicklung zu fördern.» Wann immer<br />
möglich, nimmt sie jüngere Kollegen mit zu Kundenterminen.<br />
Ihr Credo für den optimalen Lernerfolg lautet dementsprechend:<br />
«Auf die Zusammensetzung der Teams kommt<br />
es an, es müssen junge und erfahrene Mitarbeitende dabei<br />
sein, Frauen und Männer, denn die gehen Themen oft ganz<br />
unterschiedlich an.» Die Mischung macht’s.<br />
Anders als Betriebswirte wie Assistant Possa, die sich bei<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> zum Wirtschaftsprüfer oder Steuerberater<br />
ausbilden lassen, kam Ofner als «fertige» Anwältin zu dem<br />
<strong>Schweiz</strong>er Unternehmen. «Wir Juristen sind insofern eine<br />
besondere Gruppe innerhalb der Organisation.» In jedem<br />
Fall können Einstieg wie auch Karriereweg bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
sehr unterschiedlich sein. Ziel im Personalbereich ist es, die<br />
Balance zwischen den Einsteigern und den älteren, erfahrenen<br />
Mitarbeitendenn, die ihr Wissen weitergeben sollen,<br />
zu halten. Rein ökonomisch lässt sich der optimale Zeitpunkt<br />
für Ab- und Neuzugänge zwar berechnen; in der Praxis
Alumni als Botschafter<br />
Wir halten den Kontakt zu unseren ehemaligen Mitarbeitenden:<br />
Dazu bieten wir mit unserem Alumni-Programm<br />
eine Onlineplattform für alle, die sich gerne an<br />
die Zeit bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> erinnern und ihr Netzwerk<br />
pflegen möchten. Darüber hinaus laden wir die rund<br />
2’000 aktiven Alumni einmal im Jahr zu einem Wiedersehen<br />
ein – eine gern gesehene Gelegenheit, um sich<br />
mit seinen früheren Arbeitskolleginnen und –kollegen<br />
über die alten Zeiten und die neuen Herausforderungen<br />
zu unterhalten. Auch wenn sie jetzt woanders arbeiten,<br />
sind unsere Ehemaligen doch die besten Botschafter<br />
unseres Hauses: in Wirtschaft, Verbänden, Politik<br />
und an Universitäten.<br />
Diversity & Inclusiveness<br />
Bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> arbeiten Menschen aus<br />
56 Nationen. Diversity, Vielfalt, ist für uns ein hohes<br />
Gut. Sie bezieht sich auf die kulturelle und sexuelle<br />
Orientierung, auf Weltanschauungen und Lebensentwürfe,<br />
auf die ethnische wie auf die soziale Herkunft<br />
der Mitarbeitenden. Ein wichtiger Aspekt ist die Gleichberechtigung<br />
der Geschlechter (Gender Diversity).<br />
Mit dem Begriff «Inclusiveness» (Wertschätzung)<br />
markieren wir den hohen Anspruch an unsere Unternehmenskultur:<br />
Wir schaffen ein Arbeitsumfeld, in dem<br />
jede und jeder Einzelne sich anerkannt und geschätzt<br />
weiss und ihr bzw. sein Potenzial voll entfalten kann.<br />
Dazu haben wir eine Diversity & Inclusiveness-Strategie<br />
entwickelt: Hier geht es nicht nur um Bewusstseinsänderung<br />
durch Trainings und Workshops, sondern<br />
um globale Diversity-Kennzahlen, die die Erfolge unserer<br />
D&I-Aktivitäten spiegeln.<br />
ist dieses Gleichgewicht allerdings nicht so einfach auszutarieren.<br />
Die Fluktuation ist hoch, aber auch gewollt.<br />
«Wir beobachten das sehr genau und kommunizieren die<br />
Karrierewege offensiv beim Recruitment», erklärt Personalchefin<br />
Aeschlimann. Die meisten kommen vor allem zur<br />
Ausbildung zu <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>. Ein Teil von ihnen verfolgt<br />
dann motiviert den Weg weiter nach oben. Andere verlassen<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> bereits nach wenigen Jahren und gehen in<br />
ein anderes Unternehmen. Das wird durchaus begrüsst. «Wir<br />
geben auf diese Weise unser Wissen weiter; das dient<br />
sicherlich der Professionalisierung in der Wirtschaft und<br />
erweitert unser Netzwerk», resümiert Aeschlimann.<br />
43<br />
-<br />
Workplace<br />
Ladina Caduff gehört zu dieser Gruppe der Wechsler.<br />
Nach fünf Jahren bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> in Zürich fing sie bei<br />
Raiffeisen <strong>Schweiz</strong> in St. Gallen etwas Neues an: Dort<br />
leitet sie den Bereich Nachhaltigkeit. Ursprünglich kam die<br />
38-Jährige aus der Wissenschaft. Die Mutter einer kleinen<br />
Tochter hatte mehr als zehn Jahre am Center for Comparative<br />
and International Studies der ETH Zürich geforscht,<br />
bevor sie zu <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> wechselte und schnell zur Managerin<br />
aufstieg. «Ich war im Bereich Nachhaltigkeit tätig und<br />
damit beim Aufbau der Climate Change and Sustainability<br />
Services (CCaSS) dabei.» Die Fachfrau für International<br />
Relations brachte neue Denkweisen in die Mandate ein, etwa<br />
bei einem Nachhaltigkeitsaudit eines grossen Lebensmittelkonzerns.<br />
«Der Wechsel zu Raiffeisen war natürlich eine<br />
Umstellung», erinnert sich Caduff. Bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> gebe<br />
es stets einen Pool von vielen, die ihr Wissen austauschen.<br />
«Durch diesen Wissenstransfer über Peers mit häufig neuen<br />
Teamkonstellationen lernt man sehr viel.» Heute stellt<br />
sie das Fachwissen und kommuniziert mit den Peers in der<br />
Wirtschaft. Dabei sei das Wissen die Ressource schlechthin.<br />
Jahresbericht 2012
44<br />
-<br />
Workplace<br />
<strong>Facts</strong> & <strong>Figures</strong><br />
Leistungsbeurteilung<br />
Gesamtzahl Mitarbeitende mit<br />
regelmässiger Leistungsbeurteilung<br />
100 %<br />
Ausbildungen zum<br />
Wirtschaftsprüfer/Steuerexperten<br />
310<br />
Wirtschaftsprüfer: 254<br />
Steuerexperten: 56<br />
Anzahl angebotener Kurse<br />
10’160<br />
Davon intern: 9’869<br />
Davon extern: 291<br />
Anzahl Teilnehmende<br />
insgesamt<br />
6’151<br />
Davon weiblich: 2’606<br />
Davon männlich: 3’545<br />
Verhältnis Vollzeit/Teilzeit (gerechnet nach Headcount)<br />
14.2<br />
Leitend/Nicht leitend<br />
(gerechnet nach Headcount)<br />
65<br />
85.8<br />
35<br />
Vollzeit in %<br />
Teilzeit in %<br />
Leitend* in %<br />
Nicht leitend** in %<br />
Leitende Mitarbeitende* gesamt<br />
Davon bis 35<br />
Davon 35–50<br />
Davon 50+<br />
Nicht leitende Mitarbeitende** gesamt<br />
Davon bis 35<br />
Davon 35–50<br />
Davon 50+<br />
Gesamtzahl aller Mitarbeitenden<br />
(Headcount gesamt: 2102)<br />
442<br />
1660<br />
Weiblich in %<br />
22 100<br />
31<br />
20<br />
10<br />
48 100<br />
44<br />
64<br />
77<br />
55.5 %<br />
Front<br />
* Leitende Mitarbeitende: Front: Manager, Senior Manager, Executive Director, Partner<br />
Interne Dienste: Assistant Director, Associate Director, Director<br />
** Nicht leitende Mitarbeitende: Front: Assistant/Consultant, Senior/Senior Consultant<br />
Interne Dienste: Associate, Senior Associate, Supervising Associate<br />
Jahresbericht 2012<br />
3.8 %<br />
10.4 %<br />
30.3 %<br />
Interne Dienste<br />
Männlich in %<br />
78 100<br />
69<br />
80<br />
90<br />
52 100<br />
56<br />
36<br />
23
Verletzungen, Berufsunfälle, Ausfalltage, Abwesenheit<br />
Ausfalltage<br />
824<br />
Anzahl Berufsunfälle<br />
20<br />
Nicht-Berufsunfälle<br />
229<br />
504<br />
7<br />
93<br />
Verletzungsrate (nur Berufsverletzungen)<br />
insgesamt<br />
0.97 %<br />
Der weiblichen Mitarbeitenden: 0.89 %<br />
Der männlichen Mitarbeitenden: 1.02 %<br />
Krankheitsrate (nach Stunden)<br />
insgesamt<br />
1.72 %<br />
Der weiblichen Mitarbeitenden: 2.50 %<br />
Der männlichen Mitarbeitenden: 1.23 %<br />
Mitarbeiterfluktuation (Headcount)<br />
insgesamt<br />
20.03 %<br />
Der weiblichen Mitarbeitenden: 19.88 %<br />
Der männlichen Mitarbeitenden: 20.13 %<br />
320<br />
13<br />
136<br />
Nationalitäten Top 10<br />
551<br />
<strong>Schweiz</strong>: 1455<br />
88<br />
Deutschland: 216<br />
63<br />
Frankreich: 130<br />
26<br />
Grossbritannien: 52<br />
Italien: 52<br />
18<br />
904<br />
128<br />
67<br />
26<br />
34<br />
10<br />
Österreich: 18<br />
USA: 18<br />
Kanada: 16<br />
7<br />
13<br />
5<br />
Niederlande: 14<br />
Russland: 7<br />
insgesamt 56 verschiedene Nationalitäten<br />
Neueinstellungen<br />
Headcount:<br />
Bis 35 in %<br />
35–50 in %<br />
50+ in %<br />
Abgänge<br />
Headcount:<br />
Bis 35 in %<br />
35–50 in %<br />
50+ in %<br />
Jahresbericht 2012<br />
Gesamt<br />
725<br />
84<br />
15<br />
1<br />
Gesamt<br />
421<br />
73<br />
21<br />
6<br />
Weiblich<br />
264<br />
88<br />
11<br />
1<br />
Weiblich<br />
170<br />
76<br />
20<br />
4<br />
6<br />
45<br />
-<br />
Workplace<br />
8<br />
11<br />
3<br />
9<br />
1<br />
Männlich<br />
461<br />
81<br />
18<br />
1<br />
Männlich<br />
251<br />
71<br />
22<br />
7
46<br />
-<br />
Environment<br />
Die Natur ist erfinderisch. Sie verschwendet<br />
weder Energie noch Ressourcen, sondern<br />
passt sich den jeweiligen Bedingungen<br />
optimal an. Wie etwa die Teufelskralle. Sie<br />
hat ihren idealen Transportweg gefunden.<br />
Das Thema Mobilität spielt für uns eine<br />
grosse Rolle. Wir sind uns bewusst, dass wir<br />
täglich Energie und Ressourcen verbrauchen,<br />
vor allem durch Flugreisen.<br />
Das wollen wir auf ein Minimum reduzieren.<br />
Nach dieser Massgabe entscheiden wir<br />
uns in jedem Einzelfall für die jeweils beste<br />
Kommunikationsform.<br />
Jahresbericht 2012
Fit form<br />
to function<br />
Die Teufelskralle oder «Trampelklette» überüberzieht die karge Erde der südafrikanischen<br />
Wüste. Nach der Bestäubung bringen die lilafarbenen,<br />
trompetenförmigen Blüten mit<br />
krummen Stacheln überzogene, eher unansehnliche<br />
Früchte hervor. Doch Form folgt<br />
Funktion, und so haken sich die Früchte im<br />
Fell vorbeiziehender Tiere fest und lassen<br />
sich forttragen. Irgendwann brechen die<br />
Stacheln ab, und die Frucht gibt ihre winzigen<br />
Samenkörner frei. Aber die Teufelskralle<br />
wartet mit noch einer anderen Überlebensstrategie<br />
auf: Ihre fl eischigen Wurzelknollen<br />
fungieren als solarbetriebene Akkus und<br />
speichern fotosynthetische Energie für<br />
Dürrezeiten.
48<br />
-<br />
Environment<br />
Bewusster Umgang mit<br />
Ressourcen<br />
Eine hohe Effizienz – das ist die harte<br />
Währung gut geführter Unternehmen.<br />
Das gilt für unsere Kunden wie auch für<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> selbst. Wir legen grossen<br />
Wert auf sorgfältigen und bewussten<br />
Umgang mit Ressourcen in allen Bereichen:<br />
beim Einsatz unserer Mitarbeitenden in<br />
den Kundenprojekten wie auch bei den<br />
Ressourcen, die wir jeden Tag in unseren<br />
Büros in der <strong>Schweiz</strong> nutzen und verbrauchen:<br />
Energie, Wasser und Materialien,<br />
IT-Hardware und Papier. Jede Dienstreise<br />
erhöht zudem die globale CO2-Emis -<br />
sion. Das ist uns bewusst. Und daher<br />
handeln wir.<br />
Immer wieder stellen wir unser Tun auf den Prüfstand und<br />
hinterfragen unsere Entscheidungen: Welche Aspekte<br />
unserer Räumlichkeiten, unserer Betriebsmittel oder unserer<br />
Reisetätigkeit schaffen wirklich Mehrwert für die Kunden,<br />
und wo kann unnötiger Aufwand vermieden werden?<br />
Die optimale Anpassung des Unternehmens an die wesentlichen<br />
Ziele gemäss «fit form to function» kommt allen<br />
zugute – der Umwelt, den Kunden und unserer eigenen<br />
Organisation.<br />
Vorreiter mit der «platform»<br />
Zur Konzentration auf das Wesentliche gehört, dass<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> Büroflächen nicht selbst besitzt, sondern mietet.<br />
Unser Einfluss auf die Umwelteffizienz der genutzten<br />
Flächen liegt daher vor allem in der Auswahl moderner,<br />
umweltschonender Immobilien. Der Umzug unseres Zürcher<br />
Sitzes in das Gebäude «platform» im Juni 2011, direkt<br />
neben dem Prime Tower in Zürich-West, ist dafür ein sichtbares<br />
Zeichen: ein Meilenstein auf dem Weg zu mehr Nach-<br />
Jahresbericht 2012<br />
haltigkeit im ökologischen Sinne. Das siebengeschossige<br />
Geschäftshaus hat einen dreieckigen Grundriss auf einer<br />
Fläche von 6’600 Quadratmetern und bietet Kapazitäten<br />
für insgesamt mehr als 1’000 Mitarbeitende – die Hälfte<br />
aller Beschäftigten von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong>. Durch den<br />
Neubau konnten die vormals drei Standorte im Stadtgebiet<br />
Zürich aufgegeben und an zentraler, verkehrsgünstiger<br />
Lage vereint werden.<br />
Moderne Arbeitswelten<br />
Das Büro der Zukunft besticht vor allem durch Flexibilität<br />
und Offenheit. Insofern bieten wir ein sehr innovatives<br />
Arbeitsumfeld: Denn die Innenarchitektur des «platform»-<br />
Gebäudes ist mit ihrer transparenten Struktur, den Teaminseln,<br />
Sitzungszimmern, mobilen Arbeitsplätzen (Desk<br />
Sharing mit wenigen Ausnahmen) und Rückzugsräumen<br />
perfekt auf Wissensaustausch und Teamwork ausgerichtet.<br />
Das Management ist Teil dieser integrierten Arbeitswelt.<br />
In diesem Kontext erweist sich auch die neue <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-<br />
Initiative «Workplace of the Future», kurz WotF, als richtungsweisend:<br />
Unser Ziel ist es, mit WotF den Ansprüchen<br />
vor allem junger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an<br />
flexible Arbeitsformen und -zeiten, etwa durch <strong>Home</strong>-Office-<br />
Angebote, gerecht zu werden und diesen Bedarf mit einer<br />
optimalen Raumgestaltung und Technologieausstattung<br />
zu unterstützen. Dass wir dabei auch Kosten und Umweltbelastungen<br />
etwa durch Pendlerverkehr einsparen können,<br />
gehört zu den zusätzlichen Vorteilen der Initiative.<br />
WotF ist ein integratives Projekt, das die Belange von<br />
Arbeitswelt, Wettbewerbsfähigkeit und Umweltschutz<br />
zugleich berührt.<br />
Die Lage des «platform»-Gebäudes mitten in Zürich-<br />
West ist ideal: Das Quartier entwickelt sich rasant zu einem<br />
Businesszentrum mit einer lebendigen Mischung von<br />
renommierten Unternehmen, Start-ups, Gastronomie- und<br />
Kulturangeboten.<br />
Seltene Pflanzen in luftiger Höhe<br />
Das Gebäude wurde vom Architekturbüro Gigon/Guyer<br />
geplant, das bis 2015 auch den direkt nebenan liegenden<br />
Bahnhof Hardbrücke neu gestalten wird. Bereits beim<br />
Bau der <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Zentrale in der <strong>Schweiz</strong> hat man<br />
wichtige Belange des Umweltschutzes berücksichtigt.<br />
Durch eine Betonieranlage vor Ort konnte ein Teil des baubedingten<br />
Materialtransports per Lastkraftwagen ver-
mieden werden; der zum Betonieren benötigte Kies wurde<br />
teilweise mit der Bahn herbeigeschafft. Das Flachdach ist<br />
extensiv begrünt, und zwar mit Pflanzenarten, die auf<br />
der «Blauen Liste» der Anlaufstelle «Grüne Stadt Zürich»<br />
stehen. In den sogenannten Blauen Listen werden Pflanzen-<br />
und Tierarten geführt, die erfolgreich vor dem Aussterben<br />
gerettet werden konnten. Das Konzept geht auf<br />
Forschungsaktivitäten vor allem des Geobotanischen Instituts<br />
der ETH Zürich zurück.<br />
Sparsamer Energieeinsatz<br />
Die «platform» ist ein gutes Beispiel für die bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
grossgeschriebene effiziente Nutzung von Energie. Eine<br />
dreifache Isolierverglasung mit Wärmeschutzbeschichtung<br />
und aussenliegendem Sonnenschutz macht die Gebäudehülle<br />
MINERGIE ® -tauglich, hält im Winter die Wärme im Haus<br />
und sorgt im Sommer für angenehme Temperaturen. Bei<br />
der Haustechnik nutzen wir Synergien mit dem nebenan<br />
stehenden Prime Tower, von dem die «platform» die Energie<br />
für Heizung und Kühlung bezieht. Für die Wärme- und<br />
Kälteerzeugung kommt dabei eine Wärmepumpe zum Einsatz,<br />
die Grundwasser und Gebäudeabwärme nutzt. Nur<br />
zur Abdeckung von Spitzenlasten nehmen wir zusätzlich<br />
auch Fernwärme ab. Auch an den anderen Standorten<br />
legen wir Wert auf umwelt- und klimaschonende Beheizung.<br />
«platform» – so heisst das neue Gebäude von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> in Zürich<br />
-<br />
-<br />
82 Prozent<br />
-<br />
Diese Zahl gibt den Anteil<br />
erneuerbarer Energien am<br />
Gesamtenergieverbrauch<br />
von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> an.<br />
49<br />
-<br />
Environment<br />
Mit Ausnahme der kleineren Büros in Vaduz und in Zug,<br />
die über eine Ölheizung verfügen, wird an allen <strong>Schweiz</strong>er<br />
Standorten mit Fernwärme oder Erdgas geheizt.<br />
Tageslicht und Ökostrom<br />
Die Mitarbeitenden tragen eine wesentliche Verantwortung<br />
beim Energiesparen in der «platform», denn jeder<br />
einzelne kann über Thermostate in den Büros die Feineinstellung<br />
der Temperatur regeln, die Fenster öffnen<br />
und die automatische Einstellung der Storen seinen<br />
individuellen Bedürfnissen anpassen – eine optimale<br />
Lichtnutzung.<br />
Das 25 Meter hohe Atrium, das sich über alle sieben<br />
Stockwerke erstreckt, bildet das Herzstück der «platform»<br />
und lässt viel Tageslicht ins Gebäude. Um eine optimale<br />
Beleuchtung mit möglichst geringem Stromverbrauch zu<br />
gewährleisten, sind die Leuchten mit Helligkeits- und<br />
Bewegungssensoren ausgestattet. Bei den Themen Stromverbrauch<br />
und Strombezug geht es uns nicht nur um eine<br />
möglichst sparsame Nutzung; wir achten darüber hinaus<br />
auch darauf, woher die erzeugte Energie stammt. Seit<br />
Anfang 2012 nutzt <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> an allen <strong>Schweiz</strong>er Standorten<br />
ausschliesslich Ökostrom aus umweltschonenden,<br />
erneuerbaren Energiequellen ohne Atomstromanteil. Das<br />
ist unser Anspruch an die Qualität des Stroms.<br />
Jahresbericht 2012
50<br />
-<br />
Environment<br />
-<br />
166<br />
-<br />
So viele Drucker wurden bereits<br />
abgebaut. Denn wir vermeiden<br />
Ausdrucke auf Papier, wo immer<br />
es geht.<br />
Mobilität ist kein Selbstzweck<br />
Die «platform» steht für ein weiteres grosses Plus: Der<br />
Zürich-Sitz ist verkehrstechnisch sowohl für Kunden als<br />
auch für die Mitarbeitenden hervorragend angebunden.<br />
Die zentrale Lage des Gebäudes direkt neben dem Bahnhof<br />
Hardbrücke ist ein ganz wichtiger Beitrag zur Reduzierung<br />
von Umweltbelastungen, die durch Reisetätigkeit<br />
entstehen.<br />
Mobilität ist ein Kennzeichen unserer global aufgestellten<br />
Organisation und gehört zu den Anforderungen, die<br />
aus der Globalisierung der Wirtschaft insgesamt erwachsen.<br />
Wir sind uns dieser Problematik bewusst (siehe Seite 10).<br />
Daher sensibilisieren wir unsere Mitarbeitenden an allen<br />
Standorten für dieses Thema, ermuntern sie, öffentliche<br />
Verkehrsmittel zu benutzen, und bieten auch entsprechende<br />
Anreize (siehe Interview Seite 52).<br />
Datencheck zum Emissionsschutz<br />
Ausserdem bemühen wir uns, Reisen zu vermeiden, wenn<br />
sie nicht wirklich einen Mehrwert schaffen oder wenn man<br />
ein externes Treffen auch durch alternative Kommunikationsmöglichkeiten<br />
ersetzen kann. Dazu stellen wir den<br />
Mitarbeitenden mobile Videokonferenzanlagen zur Verfügung<br />
und haben komfortable Konferenztelefone in den<br />
Büros. Wir sehen hier noch einiges Potenzial. Wichtig ist,<br />
die Mitarbeitenden zu informieren und zu überzeugen.<br />
Auch die oben angesprochene WotF-Initiative ist natürlich<br />
Teil der Mobilitätsthematik.<br />
Trotz aller erfolgreichen Bemühungen verursacht unsere<br />
verbleibende Reisetätigkeit letztendlich Treibhausgasemissionen<br />
bei Fluggesellschaften und bei der Bahn. Wir<br />
beobachten dies sehr genau und fortlaufend. Transportbedingte<br />
Emissionen entstehen im Prinzip auch über den<br />
Postversand. Wir nehmen daher schon seit einiger Zeit<br />
am Geschäftskundenprogramm «pro clima» der Post teil.<br />
Seit Anfang 2012 übernimmt die Post dabei selbst die<br />
Mehrkosten für Inlandsbriefe, bei den weiteren Postsendungen<br />
zahlt <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> weiterhin einen leichten<br />
Aufpreis zur CO2-Kompensation.<br />
Indirekte Emissionen von Treibhausgasen entstehen<br />
auch durch die Bereitstellung der von uns verbrauchten<br />
elektrischen Energie und Fernwärme. Und direkte CO2-<br />
Emissionen bei uns im Haus werden zum Beispiel durch die<br />
Erdgasheizung in einigen von uns genutzten Gebäuden<br />
verursacht. Da wir ein wissensbasiertes Unternehmen und<br />
Jahresbericht 2012<br />
kein Fertigungsbetrieb physischer Produkte sind, erreichen<br />
unsere betriebsbedingten Treibhausgasemissionen insgesamt<br />
nur einen geringen Umfang. Das spiegelt sich in<br />
der Tatsache wider, dass unsere «Scope 1»-Emissionen<br />
aus direkter Energienutzung (Öl- und Erdgasheizungen)<br />
und «Scope 2»-Emissionen aus indirekter Energienutzung<br />
(Strom- und Fernwärmenutzung) wesentlich durch reisebedingte<br />
Emissionen übertroffen werden.<br />
Halten wir fest: Unsere Emissionen sind vergleichsweise<br />
gering und die Kompensationsleistungen über die Post<br />
keine betriebswirtschaftlich relevante Grösse; auch fallen<br />
bei unserer Art der Kostenstruktur mögliche klimapolitisch<br />
bedingte Preissteigerungen von Energieprodukten nicht<br />
sehr stark ins Gewicht. Vor diesem Hintergrund stellt das<br />
Thema Klimawandel und Klimaschutz für <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
kein wesentliches Geschäftsrisiko dar. Daher verzichten wir<br />
auf eine formale, quantitative Abschätzung der finanziellen<br />
Folgen des Klimawandels für <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>.<br />
Umgekehrt haben Fragen des Klimawandels, des Umweltschutzes<br />
und der Nachhaltigkeit bei unseren Kunden eine<br />
Nachfrage hervorgebracht, die wir auch befriedigen. Hier<br />
haben wir mit unseren Dienstleistungen in den Bereichen<br />
Climate Change and Sustainability Services (CCaSS) und<br />
Cleantech gute Erfahrungen gemacht. Details dazu werden<br />
im Kapitel «Marketplace» dieses Berichts beschrieben.<br />
Zentrale Druckerstationen<br />
Wenn man von «Produkten» bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> sprechen<br />
möchte, so sind es im Kern nur zwei: Information und<br />
Wissen. Sichtbar und mit der Hand greifbar werden diese<br />
Leistungen anhand der Arbeitspapiere und Berichte, die<br />
unsere Arbeitsergebnisse dokumentieren und an unsere<br />
Kunden abgegeben werden. Soweit möglich, arbeiten wir<br />
elektronisch und nicht mit Ausdrucken auf Papier. Um das<br />
verbleibende Drucken möglichst umweltschonend zu gestalten,<br />
arbeiten wir vermehrt mit zentralen Druckstationen<br />
statt mit individuellen Arbeitsplatzdruckern. Im Berichtsjahr<br />
wurden dazu 166 Drucker abgebaut. In den Jahren<br />
2012 und 2013 wollen wir nochmals etwa 80 Drucker oder<br />
35 Prozent des momentanen Bestands reduzieren. Alle<br />
zentralen Drucker unseres neuen Printsystems erlauben<br />
doppelseitiges Drucken sowie den (verkleinerten) Druck<br />
von zwei Seiten auf einer. Dies spart nicht nur Papier, sondern<br />
auch Toner. Zum Ende des Jahres 2012 beabsichtigen<br />
wir, doppelseitiges Drucken als Standard auf allen Geräten
einzustellen, der nur bei Bedarf von Hand umgestellt werden<br />
kann. Um den verbleibenden Papierverbrauch möglichst<br />
umweltfreundlich zu gestalten, verwenden wir Papier<br />
mit FSC-Zertifikat und EU Ecolabel. Und last, but not least<br />
zu diesem Thema: Die zentralen Druckstationen verfügen<br />
über einen Energiesparmodus, auch das ist ein Beitrag zur<br />
Ressourceneinsparung.<br />
Durchdachte Logistik<br />
Die «platform» entspricht modernen Ansprüchen der sparsamen<br />
Wassernutzung, etwa durch eine Zwei-Mengen-Spülung<br />
der Toiletten, die auch dem Energielabel der Group<br />
for Energy Efficient Appliances (GEEA) entspricht. Bei der<br />
Warmwassernutzung werden Energieverluste minimiert.<br />
So gibt es keine zentrale Heisswasseranlage, sondern dezentrale<br />
kleine Speicherheizungen. Beim Bezug des neuen<br />
Hauptsitzes wurde ausserdem die Flaschenlogistik auf den<br />
Kundenbereich beschränkt. Nur bei Gesprächen mit Kunden<br />
gibt es noch Wasser in Flaschen. Ansonsten bedienen<br />
sich die Mitarbeitenden an Wasserstationen, die an das<br />
Hauswassersystem angeschlossen sind. Auch hier hat das<br />
neue Gebäude Standards für alle <strong>Schweiz</strong>er Standorte<br />
gesetzt. Überall wird nun ausserhalb des Kundenbereichs<br />
Wasser in Flaschen vermieden.<br />
Bereits seit längerer Zeit gibt es an allen Standorten<br />
ein Entsorgungskonzept. Dabei werden die Abfälle zum Beispiel<br />
nach Papier, Karton, Kunststoff und Glas getrennt<br />
und jeweils in den entsprechenden Recyclingprozess zurückgeführt.<br />
Die Mitarbeitenden informieren wir darüber durch<br />
Aushänge und Beschreibungen zur Entsorgung im Intranet.<br />
Bei Papierabfällen gehen wir besonders sorgfältig vor:<br />
Aus Gründen der Vertraulichkeit und des Datenschutzes<br />
wird der Papiermüll von einem externen Spezialbetrieb<br />
geschreddert und dann erst dem Recyclingprozess zugeführt.<br />
Elektroschrott und andere Hardware geht zur<br />
umweltschonenden Entsorgung an den jeweiligen Lieferanten<br />
zurück.<br />
Kontrolle der Lieferanten<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> hält seine Mitarbeitenden auch bei der<br />
Beschaffung an, auf das Thema Umwelt zu achten. Auf<br />
Gruppenebene müssen bei Ausschreibungen zur globalen<br />
IT-Beschaffung alle Lieferanten angeben, wie sie sich für<br />
die Umwelt engagieren und inwiefern eine Auftragserteilung<br />
zum Umweltschutz bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> beitragen würde.<br />
-<br />
GREENGUARD<br />
-<br />
Alle Büromöbel müssen bei uns festgelegten<br />
Umweltstandards genügen. Dazu gehört<br />
auch das GREENGUARD-Zertifikat für die<br />
Innenraum luftqualität.<br />
51<br />
-<br />
Environment<br />
Anlässlich der Ausstattung der «platform» wurde ausserdem<br />
ein weiterer Fortschritt in Richtung nachhaltige Beschaffung<br />
auf lokaler Ebene erzielt. In dem Gebäude stehen heute<br />
nur Büromöbel, deren Eigenschaften im Hinblick auf<br />
Umwelt und Nachhaltigkeit geprüft und vom Hersteller<br />
ausgewiesen sind.<br />
So haben etwa die eingesetzten USM-Möbelsysteme das<br />
GREENGUARD-Zertifikat für Innenraumluftqualität erhalten.<br />
Ausserdem tragen sie insofern zur Nachhaltigkeit bei,<br />
als sie eine lange Lebensdauer aufweisen, über einen<br />
Anteil an wiederverwertetem Stahl verfügen und selbst gut<br />
wiederverwertbar sind. Eine Reihe weiterer Büromöbel,<br />
die bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> angeschafft wurden, verfügen ebenfalls<br />
über das GREENGUARD-Zertifkat: Möbel aus den<br />
Vitra-Möbelprogrammen Visaroll, Eames Aluminum Group<br />
und Softshell Chair. Visaroll, Softshell Chair und auch das<br />
ID-Chair-System von Vitra erfüllen ausserdem die Qualitäts-<br />
und Haltbarkeitsansprüche des ANSI/BIFMA-Standards<br />
für Büromöbel. Auch den von der Gerberei Gimmel bezogenen<br />
Lederprodukten wurde die umweltschonende Herstellung<br />
attestiert und ihre Haltbarkeit wurde geprüft. Von<br />
der Möbelfabrik Horgen Glarus, die ausschliesslich lokal<br />
in Glarus produziert und ihre Wärmeproduktion allein durch<br />
Holz abdeckt, stammt langlebiges Mobiliar aus Massivholz<br />
bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>. Auserdem erhielten die vom Hersteller<br />
Corbat beschafften Möbel das PEFC-Label für nachhaltige<br />
Holzproduktion.<br />
Der in der «platform» erreichte Standard ist seit dem<br />
Bezug des neuen Sitzes für alle <strong>Schweiz</strong>er Standorte verbindlich.<br />
Für die Beschaffung gilt bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong>:<br />
Neues Büromobiliar muss Umweltkriterien genügen, die mit<br />
denen der Möblierung des Zürcher Sitzes vergleichbar sind.<br />
Jahresbericht 2012
52<br />
-<br />
Environment<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>Professisonals sind viel unterwegs – mit<br />
der Bahn, per Flugzeug und im Auto. Diese Mobilität<br />
ist allerdings nur um den Preis der Umweltbelastung zu<br />
haben. Wie gehen Sie damit um?<br />
Bereits seit etwa zwei Jahren wird das Thema Travel Management<br />
auf globaler Ebene organisiert. Bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> gehen wir konkret viele kleine Schritte, um Ressourcen<br />
zu schonen und einen Beitrag zur CO2-Reduzierung<br />
zu erbringen.<br />
Welche Schritte sind das?<br />
Was die Flüge angeht, so müssen alle Reisen, die durch<br />
interne Meetings veranlasst sind, vom Leiter der jeweiligen<br />
Business Unit bewilligt werden; Flüge zu Kundenterminen<br />
werden zudem kritisch hinterfragt und mit dem Kunden abgesprochen.<br />
Für die Bahn erhält jeder Mitarbeitende kostenfrei<br />
ein Halbtax-Abonnement von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>, das er dann<br />
auch privat nutzen darf. Angesichts der Entfernungen in<br />
der <strong>Schweiz</strong> ist das natürlich ein ideales Verkehrsmittel, wir<br />
fördern daher die Bahnfahrten sehr und nutzen auch das<br />
Mobility-Angebot der SBB. Das heisst: Man kann an Bahnhöfen<br />
Autos mieten, um damit zu entlegenen Orten zu<br />
gelangen. Unser neues Bürogebäude in Zürich verfügt ja<br />
auch aus Nachhaltigkeitsgründen über einen sehr guten<br />
Bahnanschluss.<br />
Brigitte Kübler<br />
Assistant Director, Travel Manager<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
-<br />
«Wir setzen Anreize für<br />
Bus und Bahn»<br />
Über ihren Schreibtisch gehen viele Reiseanträge. Dabei schaut Brigitte Kübler, Travel<br />
Manager bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>, genau hin. Denn bei den Dienstreisen will <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> alles tun, um Ressourcen zu schonen.<br />
Jahresbericht 2012<br />
Und wie steht es mit dem Auto?<br />
Unser Spesenreglement begünstigt eindeutig die öffentlichen<br />
Verkehrsmittel. Nur wenn es dem Mitarbeiter nicht<br />
zumutbar ist, auf das Auto zu verzichten, weil er beispielsweise<br />
viele Akten zum Kunden transportieren muss, wird<br />
Kilometergeld erstattet. Zudem wurde die Zahl der Parkplätze<br />
für die Mitarbeitenden in Städten wie Zürich und<br />
Genf drastisch reduziert.<br />
Flüge zu Kundenterminen<br />
werden kritisch hinterfragt.<br />
Wir haben bisher nur über Geschäftsreisen gesprochen.<br />
Alle Mitarbeitenden fahren aber auch täglich zur Arbeit.<br />
Wie sieht die Umweltbilanz bei den Pendlern aus?<br />
Das ist unterschiedlich innerhalb der <strong>Schweiz</strong>, sehr viele<br />
kommen mit öffentlichen Verkehrsmitteln. In Zürich zumindest<br />
steigen auf jeden Fall immer mehr vom Auto auf die<br />
Bahn um. Auch in Genf. Im Tessin ist das Auto allerdings<br />
noch eher der Regelfall.<br />
Wie fahren Sie selbst zur Arbeit?<br />
Seit 30 Jahren fahre ich mit dem öffentlichen Verkehr,<br />
alles andere wäre mir persönlich viel zu stressig.
Gezieltes Travel Management<br />
Wie geht das zusammen: hohe Mobilität und<br />
Schonung der Ressourcen? <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> ist sich dieses Zielkonflikts bewusst<br />
und betreibt ein aktives Travel Management.<br />
Ziel ist es, CO2-Emissionen so weit wie möglich<br />
zu vermeiden.<br />
Den Zug von Zürich nach Lausanne nimmt Reinier<br />
Labadie sehr oft, es ist gewissermassen seine Stammstrecke.<br />
Etwas mehr als zwei Stunden dauert es per<br />
Bahn von der Limmat zum Genfersee – reine Arbeitszeit<br />
für den Executive Director bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong>. Wie<br />
für alle Mitarbeitenden von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> in der <strong>Schweiz</strong><br />
ist die Bahn auch für Labadie als Transportmittel nicht nur<br />
im Inland konkurrenzlos: CEO Bruno Chiomento zum Beispiel<br />
legt bis zu 30 Prozent seiner Geschäftsreisen im Jahr<br />
mit dem Zug zurück, ausländische Destinationen wie Mailand,<br />
Frankfurt oder Paris inklusive. Erst wenn der Radius<br />
um den neuen Zürich-Sitz oder um den Standort in Genf<br />
noch grösser wird und der Termin nachweislich persönliche<br />
Anwesenheit erfordert, steigen die Wirtschaftsprüfer und<br />
Berater auf das Flugzeug um.<br />
Das ist ziemlich häufig der Fall, dessen ist man sich bewusst.<br />
Die besondere Herausforderung liegt darin, für weltweit<br />
tätige Kunden präsent zu sein. Diese Präsenz allerdings<br />
ist eben nicht ohne Reisetätigkeit zu haben – mit den bekannten<br />
negativen Folgen für die Umwelt durch Treibhausgasemissionen.<br />
Der Zielkonflikt zwischen dem unternehmerischen<br />
Erfordernis globaler Mobilität und den Notwendigkeiten<br />
des Klimaschutzes wird offen diskutiert und lässt sich wohl<br />
nur bis zu einem gewissen Grad auflösen. <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
betreibt dazu ein aktives Travel Management, um den eigenen<br />
hohen Ansprüchen an nachhaltige Formen des Arbeitens<br />
und Wirtschaftens gerecht zu werden. Der Grundsatz<br />
lautet: So viel Kundenbetreuung wie nötig (in Absprache)<br />
bei möglichst wenig Reisetätigkeit.<br />
Labadie hat ein Beispiel parat: In Hongkong befindet sich<br />
der regionale Hauptsitz eines wichtigen Kunden, die Niederlassung<br />
in Jakarta. Es gibt gute Gründe für ihn, von der<br />
<strong>Schweiz</strong> nach Asien zu reisen. Labadie hat darauf hingearbeitet,<br />
diverse Termine in Jakarta und Hongkong sinnvoll<br />
zu kombinieren. «Das braucht etwa zwei Monate Vorlauf,<br />
auch um preisgünstig fliegen zu können. Es ist eine Frage<br />
der Kommunikation und der richtigen Prioritätensetzung<br />
in der Planung», sagt Labadie. Seine Reiseroute? Zürich –<br />
Jakarta – Hongkong – Zürich. Nur ein Hin- und ein Rückflug.<br />
Reiseanträge wie dieser kommen zu Brigitte Kübler, Assistant<br />
Director und Travel Manager bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> in<br />
53<br />
-<br />
Environment<br />
Zürich (siehe Interview links). Viel häufiger gebucht sind<br />
die Ziele London, Frankfurt am Main, Amsterdam und<br />
Berlin – und natürlich New York. Auf Europa-Ebene finden<br />
interne Projektsitzungen und Schulungen statt – hier hat<br />
also <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> die Möglichkeit, von sich aus an der Stellschraube<br />
im Sinne eines nachhaltig orientierten Travel<br />
Management zu drehen. Daher werden auch interne Meetings<br />
genau auf ihre Notwendigkeit geprüft. Denn für<br />
manche Sitzung gibt es gute IT-basierte Alternativen wie<br />
etwa Videokonferenzen. Und last, but not least: Der Zeitverlust<br />
durch die Reise selbst – selbst wenn man im Zug oder<br />
im Flugzeug arbeiten kann – ist als Argument gegen eine<br />
Reise nicht zu unterschätzen.<br />
Peter Mantel, Director Logistics bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong>,<br />
verweist auf die Grundsätze, die bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> definiert<br />
wurden. Dabei ist die Eindämmung von Pendlerverkehr<br />
ein wichtiges Thema – der neue Standort in Zürich<br />
ist daher bewusst unter dem Aspekt der Verkehrsanbindung<br />
gewählt worden. Noch gravierender ist das Problem in<br />
den Megametropolen Asiens oder Südamerikas. Vor diesem<br />
Hintergrund ist die Initiative «Workplace of the Future»,<br />
kurz WotF, zu sehen. Es geht um innovative Arbeitsformen<br />
und -zeiten. «Ein grosser Schritt in die richtige Richtung<br />
zur Gestaltung nicht nur der künftigen Arbeits-, sondern<br />
auch der Lebenswelt unserer Mitarbeitenden», sagt Mantel.<br />
Auf regionaler Ebene beteiligt sich <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
seit 2012 an dem «Pro-clima»-Projekt der <strong>Schweiz</strong>er Post.<br />
Ziel ist eine «klimaneutrale» Zustellung. Die Post setzt<br />
dabei erhobene Zuschläge für die CO 2-Kompensation ein.<br />
Es ist nominell nur ein kleiner Beitrag, aber die Aktion<br />
setzt ein Zeichen.<br />
Peter Mantel resümiert: «Mobilität ist für unsere Organisation<br />
unstreitig sehr wichtig. Wir unterstützen jedoch<br />
zugleich alle Aktivitäten, die dazu beitragen, Ressourcen<br />
zu schonen. Das darf nicht vernachlässigt werden.»<br />
Nachhaltigkeit ist also eine Frage der Optimierung? «Auf<br />
jeden Fall, aber auch der Sensibilisierung aller Mitarbeitenden.<br />
Wir wollen jeden Tag noch besser werden.»<br />
Jahresbericht 2012
54<br />
-<br />
Environment<br />
<strong>Facts</strong> & <strong>Figures</strong><br />
Umfang und Auswirkungen der Reisetätigkeit<br />
Beim durch Reisewegen verursachten CO2-Ausstoss dominieren<br />
die Flugreisen klar.<br />
Zurückgelegte Distanz in pkm<br />
(Personenkilometer)<br />
9’978’137 (Langstrecken)<br />
7’945’865 (Kurzstrecken)<br />
7’423’000 (Bahn)<br />
228’000 (Privatwagen)<br />
213’061 (Mietwagen)<br />
CO2-Ausstoss in t (Tonnen)<br />
1’060<br />
1’040<br />
59<br />
32<br />
30<br />
Jahresbericht 2012<br />
Seit Anfang 2012<br />
beträgt der Anteil<br />
des Öko stroms<br />
am gesamten<br />
Stromverbrauch:<br />
100 %<br />
Genutzte Tonerpatronen<br />
Alle Patronen werden dem Lieferanten<br />
zum Recycling zurückgegeben.<br />
3’100
Energieverbrauch (Energie in GJ)<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> nutzt vor allem «indirekte» Energie, das heisst Strom und Fernwärme.<br />
Der Anteil der genutzten «direkten» Energie, das heisst Erdgas und Heizöl, ist vergleichsweise gering.<br />
405<br />
Papierverbrauch<br />
und Papierherkunft<br />
• Total eingekauftes Papier<br />
für die interne Nutzung<br />
• Total eingekauftes<br />
Papier durch externe<br />
Druckaufträge<br />
• Total eingekauftes<br />
Papier durch die<br />
Beschaffung von<br />
Printmedien (Literatur)<br />
• Total Papierverbrauch<br />
bei externen Anbietern<br />
für Marketingzwecke<br />
Tonnen Typ<br />
111.1<br />
11.3<br />
20.6<br />
11.0<br />
FSC<br />
FSC<br />
55<br />
-<br />
Environment<br />
0 % 100 %<br />
Öl Erdgas Fernwärme Strom<br />
Treibhausgasemissionen (CO2-Emissionen in t)<br />
Die von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> verursachten Emissionen aus dem oben dargestellten direkten und indirekten<br />
Energieverbrauch («Scope 1»- und «Scope 2»-Emissionen) 1 werden deutlich von Emissionen durch Reisetätigkeit<br />
(Beitrag zu «Scope 3»-Emissionen) übertroffen.<br />
0 % 100 %<br />
181<br />
2’744<br />
165<br />
Scope 1 Scope 2 Scope 3 Beiträge Reisetätigkeit<br />
1 Für direkte Emissionen aus Öl- und Erdgasverbrauch (Scope 1) basieren die Emissionsfaktoren auf den Angaben des Bundesamt<br />
für Umwelt BAFU. Für Strom und Fernwärme (Scope 2) wurden die bezogenen Energiemixe berücksichtigt. Der gesamte<br />
Strom wurde aus erneuerbaren Quellen bezogen. Bei Fernwärme basieren die Emissionsfaktoren auf ecoinvent und der Studie<br />
«Primärenergiefaktoren von Energiesystemen» im Auftrag des Bundesamtes für Energie, BFE. Diese Faktoren enthalten<br />
zusätzliche Emissionen aus der Vorkette sowie Übertragungsverluste.<br />
Brief-, Paket- & Kuriersendungen<br />
Der Postversand ist CO2-kompensiert. Es liegen<br />
von der Post keine Daten zur Höhe der kompensierten<br />
Emissionsmenge vor.<br />
12’785<br />
Anzahl Paketversendungen<br />
1’843<br />
Anzahl Kuriersendungen<br />
9’353<br />
396’767<br />
Anzahl Briefversendungen<br />
2’221<br />
Jahresbericht 2012<br />
12’847<br />
Unbekannt<br />
Unbekannt
56<br />
-<br />
Community<br />
Unternehmerisches Handeln ist kein<br />
Alleingang: Daher führen wir innerhalb von<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> den Austausch auf allen<br />
Ebenen, pflegen das Netzwerk mit unseren<br />
Kunden und begreifen uns als Teil einer<br />
globalen Gemeinschaft.<br />
Doch erst mit der Bereitschaft, an einem<br />
Strang zu ziehen und Verantwortung<br />
zu tragen, kann etwas Grösseres als die<br />
Summe der Teile entstehen.<br />
In einer Kultur, die auf Kooperation angelegt<br />
ist, profitieren alle: Jeder Einzelne hat<br />
die Chance, in der Gruppe mehr zu erreichen,<br />
als er allein zu leisten imstande wäre.<br />
Die Kaiserpinguine machen es vor.<br />
Jahresbericht 2012
Der Kaiserpinguin kann Temperaturen bis<br />
—47° C und Windgeschwindigkeiten von bis<br />
zu 144 km/h aushalten. Die höchste Federdichte<br />
in der Vogelwelt (15 pro cm²) und<br />
eine dicke Speckschicht bilden einen warmen<br />
Wintermantel, aber die wirksamste Kälteschutzstrategie<br />
ist sozialer Natur. Riesige<br />
Kolonien von bis zu mehreren Hundert Tieren<br />
suchen in kompakten Gruppen Schutz unter<br />
Eisvorsprüngen. Jeder Vogel rückt möglichst<br />
dicht an seinen Nachbarn heran und schiebt<br />
sich von der Windseite immer weiter vor in<br />
die windgeschützte Mitte. So kommt jedes Mitglied<br />
der Kolonie an die Reihe. Dort, wo der<br />
einzelne Pinguin sterben würde, sichert die<br />
Gemeinschaft das Überleben der Tiere.<br />
Cultivate cooperative<br />
relationships
58<br />
-<br />
Community<br />
Eine Strategie – viele<br />
Gesichter: unser gesell schaftliches<br />
Engagement<br />
Wo setzt man an bei dem Wunsch, sich<br />
als Unternehmen gesellschaftlich zu<br />
engagieren? Wir konzentrieren uns auf<br />
drei Kernbereiche: Bildung, Unternehmertum<br />
und Umwelt. Unser Engagement<br />
in diesen Feldern wollen wir kontinuierlich<br />
verstärken. Wir wissen aber auch:<br />
Nachhaltige Projekte entfalten ihre Wirkung<br />
nicht allein durch sorgfältige Konzeption,<br />
sondern insbesondere auch<br />
durch die Menschen, die sie mit Leben<br />
füllen. Wir geben allen Mitarbeitenden<br />
bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> die Gelegenheit,<br />
sich persönlich zu engagieren.<br />
Immer mehr Unternehmen stellen sich der Frage, welchen<br />
Beitrag sie zur positiven Entwicklung der Gesellschaft<br />
leisten wollen und können. Der Begriff «Corporate Social<br />
Responsibility» (CSR) wird dabei heute als ein ganzheitliches<br />
Unternehmenskonzept aufgefasst, das alle sozialen,<br />
ökologischen und ökonomischen Leistungen integriert,<br />
die von Unternehmen freiwillig, also über ihre gesetzlichen<br />
Verpflichtungen hinaus, im Sinne des Gemeinwohls erbracht<br />
werden. Auch in der <strong>Schweiz</strong> erlebt Corporate Social<br />
Responsibility seit mehreren Jahren einen Aufschwung.<br />
Unternehmen fördern gesellschaftliches Engagement –<br />
und leben es auch.<br />
Wir bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> verstehen uns nicht nur<br />
als Teil eines globalen Unternehmens, sondern auch als<br />
aktives Mitglied der globalen Gemeinschaft. Wir sind ein<br />
erfolgreiches Wirtschaftsunternehmen und als solches<br />
bereit, Verantwortung für das Gemeinwohl zu übernehmen.<br />
Unser gesellschaftliches Engagement soll dies widerspiegeln.<br />
CSR ist ein fester Bestandteil unserer Geschäftsstrate-<br />
Jahresbericht 2012<br />
gie. Dabei sind wir uns bewusst und bemühen uns auch<br />
darum, dass die gesellschaftliche Anerkennung, die uns<br />
aus unserem Engagement erwächst, bei der erfolgreichen<br />
Zusammenarbeit mit Kunden, Partnern, Mitarbeitenden<br />
und Organisationen eine positive Wirkung entfaltet.<br />
Unsere Strategie der drei E<br />
Unser Engagement fokussiert sich auf drei Bereiche, die<br />
wir auch als unsere drei grossen E bezeichnen: Bildung<br />
(Education), unternehmerisches Denken und Handeln<br />
(Entrepreneurship) und Umwelt (Environment). Projekte<br />
werden deshalb vor allem danach ausgewählt, ob sie<br />
diesen drei Bereichen zuzuordnen sind und mit unserer<br />
Strategie konform gehen. Wir suchen zudem nationale<br />
Projekte aus, die eine mehrjährige Zusammenarbeit<br />
ermöglichen; mittel- und langfristige Kooperationen sind<br />
unser Ziel.<br />
Die Mitarbeitenden von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> werden stark in<br />
unsere CSR-Aktivitäten einbezogen. Sie haben beispielsweise<br />
die Möglichkeit, einen Betrag auf Kosten des Arbeitgebers<br />
an eine wohltätige Organisation zu spenden – dies<br />
im Rahmen des «Unternehmens-Weihnachtsgeschenks».<br />
Partner spenden darüber hinaus auch ihren Jubiläumsbonus.<br />
Wir machen alle Aktivitäten intern publik: So werden<br />
alle Mitarbeitenden durch die Volunteering-Website über<br />
die Aktivitäten von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> und die Möglichkeiten<br />
zum Engagement informiert und auf dem Laufenden<br />
gehalten. Nicht zuletzt ist der vorliegende Jahresbericht<br />
ein wichtiges Instrument, unser Engagement intern und<br />
extern bekannt zu machen.<br />
Im Frühsommer 2012 startete das Volunteering-Programm;<br />
damit haben wir ein neues Aktionsfeld im Bereich<br />
CSR betreten. Es geht in diesem Programm darum, freiwillig<br />
und unentgeltlich für einen guten Zweck Arbeit zu<br />
leisten. Sämtlichen fest angestellten Mitarbeitenden – vom<br />
Lehrling bis zum Partner – steht pro Jahr ein Arbeitstag<br />
zur Verfügung, den sie zur Mithilfe in einem der von <strong>Ernst</strong><br />
& <strong>Young</strong> ausgewählten Projekte einsetzen können. Mitarbeitende,<br />
die einen solchen Einsatz nicht leisten möchten,<br />
können ihren Tag mit der Option «Spende deinen Tag»<br />
einer Kollegin oder einem Kollegen spenden oder auf ein<br />
gemeinschaftliches Projektkonto überweisen. Bislang<br />
kamen die <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Helfer fünfmal zum Einsatz: in<br />
der Berner Stadtgärtnerei, auf einem Bergbauernhof,<br />
beim Projekt «<strong>Young</strong> Enterprise Switzerland» (YES) zur
Förderung des Wirtschaftswissens bei Schulkindern und<br />
zweimal bei der Zürcher Stiftung St. Jakob. Bei der Stiftung<br />
handelt es sich um ein Behindertenwerk, das Beziehern<br />
einer Invalidenrente geschützte Arbeitsplätze und strukturierte<br />
Tagesabläufe in ganz unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen<br />
anbietet. Vor allem psychisch und geistig Behinderte<br />
arbeiten dort. Bisher haben über 150 Mitarbeitende<br />
von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> an dem Corporate-Volunteering-<br />
Projekt teilgenommen (siehe Seiten 66 bis 71).<br />
E wie Education<br />
Angesichts unseres Selbstverständnisses als wissensbasierte<br />
Organisation geniesst das Thema Bildung bei uns hohe<br />
Priorität. Gesucht sind dabei nachhaltige Lösungen, um<br />
Wissen zu erarbeiten und weiterzugeben, damit Menschen<br />
davon ein Leben lang profitieren – beruflich wie auch<br />
persönlich. Wir arbeiten eng mit Schulen und Universitäten<br />
zusammen, um der nächsten Generation die bestmöglichen<br />
-<br />
Wissen vermitteln<br />
-<br />
Universitäten sind der ideale Ort:<br />
Hier geben unsere Dozenten ihr<br />
Wissen und wertvolle Erfahrungen<br />
an die nächste Generation weiter.<br />
59<br />
-<br />
Community<br />
Voraussetzungen bieten zu können, ihr Leben selbst in die<br />
Hand zu nehmen. Partner von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> sind zum<br />
Beispiel als akademische Lehrkräfte oder Honorarprofessoren<br />
an den wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten von<br />
Universitäten tätig (siehe auch Interview auf Seite 62).<br />
Damit leisten wir einen entscheidenden Beitrag für eine<br />
positive gesellschaftliche Entwicklung insgesamt, denn Bildung<br />
ist der Schlüssel zu wirtschaftlicher Selbstständigkeit<br />
und staatsbürgerlichem Bewusstsein. <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> hat<br />
in diesem Sinne zahlreiche berufsbezogene Ausbildungsmöglichkeiten<br />
geschaffen. Seit 2009 lancieren das <strong>Schweiz</strong>erische<br />
Institut für Auslandforschung und <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
den alljährlichen SIAF Award für herausragende Dissertationen,<br />
Lizentiats- und Masterarbeiten an der Universität<br />
und ETH Zürich. Die ausgezeichneten Arbeiten behandeln<br />
Themen, die für das Verständnis der politischen, wirtschaftlichen,<br />
gesellschaftlichen und kulturellen Beziehungen in<br />
einer globalen Welt relevant sind.<br />
Hier trifft man sich zu Vorlesungen und besonderen Anlässen: Im Auditorium Maximum der Universität St. Gallen<br />
-<br />
Jahresbericht 2012
60<br />
-<br />
Community<br />
-<br />
Engagement<br />
-<br />
Wir sehen uns nicht neben,<br />
sondern in der Gesellschaft –<br />
und wollen helfen, sie ein<br />
Stück besser zu machen.<br />
Ferner zeichnen sie sich durch wissenschaftliche Fundiertheit,<br />
einen originellen und eigenständigen Denkweg sowie<br />
innovative Fragestellungen aus. Der SIAF Award ist mit<br />
10’000 CHF dotiert und wird von einer wissenschaftlichen<br />
Jury vergeben (www.siaf.ch). Darüber hinaus trägt die in<br />
Deutschland neu ins Leben gerufene «International Summer<br />
School on Responsible Business» dazu bei, unsere Leitideen<br />
zum Thema Engagement zu verwirklichen. Rund 40<br />
junge Führungskräfte (Executives) aus verschiedenen<br />
Ländern, unter anderem auch aus der <strong>Schweiz</strong>, können an<br />
dieser einwöchigen Summer School teilnehmen.<br />
E wie Environment<br />
In unserem Unternehmensalltag streben wir danach, ökologisch<br />
nachhaltig zu handeln. Wo immer möglich, suchen<br />
wir in unseren Prozessen nach klima- und ressourcenschonenden<br />
Alternativen. Unserem Engagement zur Schonung<br />
der Ressourcen haben wir ein ganzes Kapitel in diesem<br />
Report gewidmet (siehe Seiten 46 bis 55).<br />
E wie Entrepreneurship<br />
Wir fördern innovatives unternehmerisches Denken und<br />
Handeln. Mit ihrem Erfindergeist, ihrem unternehmerischen<br />
Mut und der notwendigen Ausdauer schaffen Entrepreneure<br />
Arbeitsplätze und neue Produkte. Sie schaffen<br />
Mehrwert. Überzeugte unternehmerische Persönlichkeiten<br />
sind sich dabei immer ihrer professionellen und moralischen<br />
Verantwortung für die gesamte Organisation bewusst.<br />
Im Idealfall erfüllen sie eine wichtige Vorbildfunktion. So<br />
verstanden bezeichnen wir Unternehmertum als «Entrepreneurship».<br />
Wir suchen und erkennen das Potenzial, das<br />
in solchen Persönlichkeiten steckt, und wollen es gezielt<br />
fördern und zur Entfaltung bringen. Der seit Langem etablierte<br />
und sehr renommierte Preis «Entrepreneur Of<br />
The Year ® » (EOY) ist ein global sichtbares und anerkanntes<br />
Zeichen für unser Engagement auf diesem Gebiet<br />
(siehe Seite 30). Zusätzlich führen wir eine langjährige<br />
strategische Partnerschaft mit dem Swiss Venture Club<br />
(SVC). Der SVC ist ein unabhängiger Non-Profit-Verein<br />
von Unternehmern für Unternehmer zur Förderung und<br />
Unterstützung von KMU. Er verleiht in sieben Wirtschafts-<br />
und drei Sprachregionen einen etablierten Unternehmerpreis.<br />
Die Sieger jedes SVC-Unternehmerpreises sind<br />
zudem automatisch für den «Entrepreneur Of The Year ® »-<br />
Wettbewerb nominiert.<br />
Jahresbericht 2012<br />
Die «Social Entrepreneurship Foundation» (SEF) fördert<br />
Personen und Organisationen, die mit innovativen Ideen<br />
unternehmerische Konzepte für gesellschaftliche Fragen<br />
entwickeln. Im Rahmen der «SEF-Swiss Start-up Awards»<br />
zeichnet die Stiftung Projekte aus, die mit einem innovativen<br />
Geschäftsmodell an gesellschaftliche und ökologische<br />
Herausforderungen herangehen. <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
finanziert in diesem Rahmen den Spezialpreis «Social<br />
Innovation» mit 10’000 Franken. Im Juli 2012 wurde die<br />
Non-Profit-Organisation Eaternity für ihren neuen Ansatz<br />
zu nachhaltiger Ernährung und Klimaschutz mit dem Preis<br />
ausgezeichnet (siehe Bild rechts). Eaternity ist ein Verein,<br />
den Studenten der Eidgenössischen Technischen Hochschule<br />
(ETH) Zürich gegründet haben. Sie erforschen<br />
den Zusammenhang zwischen Essverhalten und Klimawandel<br />
und möchten auf diese Weise Konsumentscheide<br />
in Richtung einer nachhaltigen Ernährung beeinflussen.<br />
Sponsoring durch Wissen<br />
Unsere Strategie beim Sponsoring ist eigenständig und<br />
losgelöst von den CSR-Aktivitäten. Beim Sponsoring geht<br />
es uns vor allem um Projekte, die neben finanziellen Leistungen<br />
auch unseren Einsatz in Form von Wissen und<br />
Know-how ermöglichen. So unterstützen wir zum Beispiel<br />
das «Capital Market Forum», das 2012 Premiere hatte.<br />
Die Mitarbeitenden von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> bringen sich mit<br />
ihrem Fachwissen als Referenten auf dieser zweitägigen<br />
Konferenz ein. Das Forum hat internationale Ausstrahlung.<br />
Lokales Engagement – zentraler Einkauf<br />
Zu unserem Engagement in der Gesellschaft gehören auch<br />
Mitgliedschaften in verschiedenen relevanten Organisationen.<br />
So ist <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> Mitglied bei Avenir Suisse,<br />
einem <strong>Schweiz</strong>er Thinktank, bei der Treuhandkammer und<br />
diversen Handelskammern des Landes sowie bei economiesuisse<br />
im Vorstand vertreten. Wir zahlen keine Beiträge<br />
an politische Parteien, allerdings steht es unseren Mitarbeitenden<br />
frei, sich privat politisch zu betätigen. Auch für<br />
den Einkauf und die Lieferanten gelten bestimmte Regeln.<br />
Der wichtigste Grundsatz lautet:<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> muss als Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen<br />
jederzeit seine Unabhängigkeit gewährleisten<br />
können. Dies ist bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> auf globaler<br />
Ebene in Richtlinien für den Einkauf festgehalten und gilt<br />
daher auch für die <strong>Schweiz</strong>. Der zentral organisierte
Einkauf definiert, welche Aufgaben und Kompetenzen<br />
«vor Ort», also in der <strong>Schweiz</strong>, zu erledigen bzw. einzuhalten<br />
sind. So ist es beispielsweise aufgrund der Vorgaben<br />
des Einkaufs geregelt, dass <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> im ganzen Land<br />
ausschliesslich Ökostrom bezieht. Die Büros treffen mit<br />
lokalen Anbietern entsprechende Vereinbarungen. Es werden<br />
aber auch Verträge geschlossen, die für die gesamte<br />
<strong>Schweiz</strong> Geltung haben, etwa für die Unterhaltsreinigung,<br />
Büromateriallieferungen, Kaffeemaschinen, Sicherheitsdienstleistungen<br />
oder für Wasserspender.<br />
Die Mühe hat sich gelohnt: Gut gelaunt hält Manuel<br />
Klarmann (Mitte) den Spezialpreis «Social Innovation»<br />
2012 in die Kamera. <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> finanziert diesen<br />
Preis im Rahmen der jährlichen «SEF-Swiss Start-up<br />
Awards» der Social Entrepreneurship Foundation<br />
(SEF). Klarmann und sein Team des Vereins Eaternity<br />
haben die Jury überzeugt: Sie wollen klimafreundliches<br />
Essen auf den Tisch bringen und haben dazu eine<br />
Web-Applikation entwickelt, mit der zum Beispiel Restaurants<br />
mühelos den CO2-Gehalt einer Mahlzeit<br />
errechnen und kommunizieren können. Der Zusammenhang<br />
von Essverhalten und Umweltschädigung ist<br />
unverkennbar. Weltweit verursacht die Nahrungsmittelproduktion<br />
mehr Treibhausgasemissionen als der<br />
private Verkehr. Mit Klarmann freuten sich auch Roger<br />
Müller (links), Partner von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong>,<br />
und Judith Ellens, Initiatorin von Eaternity.<br />
-<br />
61<br />
-<br />
Community<br />
Die Auswahl der Zulieferer erfolgt vor allem nach der<br />
Höhe der Kosten und der Qualität der Leistungserbringung.<br />
Es gibt keine spezifischen Auswahlkriterien für lokale<br />
Zulieferer, nahezu 100 Prozent aller Lieferanten sind<br />
jedoch in der <strong>Schweiz</strong> ansässig. In diesem Jahresbericht<br />
werden aufgrund der transparenten Lieferantenbeziehungen<br />
Kriterien wie Umwelt- oder Menschenrechtsindikatoren<br />
nicht speziell berücksichtigt, ebenso wenig wie<br />
die Themen Kinderarbeit oder andere Arten von Zwangs-<br />
und Pflichtarbeit. Dennoch sind wir uns der Problematik<br />
bewusst und halten alle Mitarbeitenden dazu an, bei der<br />
Beschaffung auf den Aspekt der Nachhaltigkeit im weiten<br />
Sinne zu achten – etwa im IT-Bereich oder beim Büromobiliar.<br />
Jahresbericht 2012
62<br />
-<br />
Community<br />
Sie waren selbst Student an der Universität St. Gallen<br />
(HSG), seit ein paar Jahren lehren Sie dort, jetzt sind<br />
Sie auch Honorarprofessor geworden. Was gefällt Ihnen<br />
an der Rolle des Dozenten?<br />
Wir bewegen uns ja nicht erst seit Kurzem in einem sehr<br />
dynamischen wirtschaftlichen Umfeld: Der Regulierungsdruck<br />
wächst kontinuierlich, in den letzten 15 Jahren<br />
sind viele neue Themen wie Basel II und III, Crossborder-<br />
oder US-Steuerprobleme aufgetaucht. Je länger man<br />
dann in der Praxis arbeitet, desto mehr übernimmt man<br />
Managementaufgaben und kann das akademische Wissen<br />
nicht so weiterentwickeln, wie man das gerne möchte.<br />
Meine Lehrtätigkeit war mir daher immer sehr wichtig;<br />
sie erlaubt es mir, mein Wissen auszubauen und mich ohne<br />
Kundendruck mit spezifischen Fragestellungen auf wissenschaftlicher<br />
Ebene zu beschäftigen. Kurz gesagt: Ich halte<br />
mich als Dozent up to date, und zwar beruflich und persönlich.<br />
Denn ich arbeite sehr gerne mit jungen, engagierten<br />
Menschen zusammen.<br />
Andreas Blumer<br />
Partner und Honorarprofessor<br />
an der Universität St. Gallen<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
-<br />
«Studierende müssen wissen,<br />
worauf es im Alltag ankommt»<br />
Es ist eine Win-win-Situation: Ausgewiesene Experten aus der Praxis tragen ihr<br />
Know-how in die Hörsäle der Universitäten. Alle profitieren vom Wissenstransfer:<br />
die Studierenden und der akademische Betrieb – und der Dozent selbst. So wie<br />
Andreas Blumer. Der <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Partner engagiert sich seit Jahren an der<br />
Universität St.Gallen. Anfang 2012 erhielt er dort eine Honorarprofessur.<br />
Jahresbericht 2012<br />
Diese Verknüpfung von Theorie und Praxis ist für<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> sehr wichtig. Inwieweit profitieren die<br />
Studierenden und die Universitäten selbst von Ihrem<br />
Erfahrungswissen?<br />
Es ist uns tatsächlich ein grosses Anliegen, das geballte<br />
Wissen bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> weiterzugeben. Die Studierenden<br />
sollen ein Gespür dafür bekommen, wie das theoretische<br />
Know-how tatsächlich in der Praxis umgesetzt wird. Die Rückmeldungen<br />
auf den verstärkten Praxisbezug im Studium<br />
sind sehr gut, die Studierenden wünschen sich noch mehr.<br />
Wie sieht das konkret aus?<br />
Ich arbeite vor allem mit Masterstudierenden, die also<br />
ein gutes Basiswissen und auch schon ein Praktikum hinter<br />
sich haben. Meine Lehrveranstaltungen sind keine Oneway-Vorlesungen,<br />
sondern Workshops, in denen viel diskutiert<br />
wird. Ich setze häufig Gastreferenten ein, Leute aus<br />
Banken und anderen grossen Unternehmen, CFOs, Chefs<br />
von Internen Revisionen, Chief Risk Officers etc. Sie
erichten von ihren praktischen Herausforderungen, um<br />
gemeinsam mit den Studierenden Lösungen zu diskutieren<br />
oder zu entwickeln. Das kommt sehr gut an. In der Betriebswirtschaftslehre<br />
an Universitäten zählt vor allem die<br />
reine empirische Forschung. Das ist wiederum für die Wirtschaftsprüfung<br />
schwierig, die eher normativ ausgelegt ist.<br />
Es ist uns ein grosses Anliegen,<br />
das geballte Wissen bei<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> weiterzugeben.<br />
Die Studierenden beschäftigen sich in meinem Fach mit<br />
Gesetzestexten, Standards und Methodik. Ohne Praxisbeispiele<br />
würde gewissermassen der Inhalt fehlen. Und das<br />
ist wohl der eigentliche Mehrwert, den ich für die Universität<br />
erbringen kann: Den Studierenden zu sagen, wo in der<br />
Fülle ihres erlernten Wissensstoffes die wirklichen Probleme<br />
liegen, worauf es in der Praxis ankommt. Mit meiner inhaltlichen<br />
Ausrichtung verbinde ich zudem an der HSG die Themen<br />
Prüfung und Beratung einerseits und Finanzindustrie<br />
andererseits, die jeweils traditionell in unterschiedlichen<br />
Instituten angesiedelt sind.<br />
Können Sie ein Beispiel für den Praxisbezug nennen?<br />
Ich denke etwa an CoCo-Bonds, die als Instrument zur<br />
Stärkung des Eigenkapitals von Banken auf den Markt<br />
gebracht wurden. «CoCo» steht für «contingent convertible».<br />
Der Student kann sich wenig darunter vorstellen, wie<br />
diese Anleihen im Krisenfall wirklich in Eigenmittel umgewandelt<br />
werden sollen.<br />
Wir thematisieren auch die<br />
persönliche Verantwortung<br />
eines jeden Einzelnen.<br />
Im Zuge der weltweiten Finanzkrise ist die Diskussion<br />
um das ethische Rüstzeug von angehenden Betriebswirten<br />
voll entbrannt. Hat das Leitbild des «ehrbaren Kaufmanns»<br />
ausgedient? Was geben Sie Ihren Studierenden<br />
mit auf den Weg?<br />
Integrität und nachhaltiges Handeln müssen die Messlatte<br />
bilden für jeden Teilnehmer am Wirtschaftsgeschehen.<br />
Wer auf Teufel komm heraus zum Beispiel Immobilienkredite<br />
verkauft, muss allein aufgrund der Risikoperspektive<br />
die Folgeschäden bedenken. Aber wir thematisieren<br />
auch die persönliche Verantwortung jedes Einzelnen. Die<br />
63<br />
-<br />
Community<br />
Studierenden verstehen das; ob sie es auch später umsetzen<br />
können, ist eine zweite Frage. Ich habe daneben noch<br />
eine interessante Beobachtung gemacht. Beispiel Regulierung:<br />
Früher galt die HSG als wirtschaftsliberal, heute<br />
plädieren die Studierenden für mehr Regulierung. Wenn<br />
man genau nachfragt, sind die Argumente oft eher emotional.<br />
Ich bemühe mich immer um Ausgewogenheit, es geht<br />
mir um stichhaltige Argumente in sachlichen Diskussionen.<br />
Bei Ihrer Ernennung zum Honorarprofessor Anfang 2012<br />
haben Sie betont, dass Sie aktuelle Themen und Trends<br />
in den Unibetrieb einbringen möchten. Was ist derzeit für<br />
Sie besonders aktuell?<br />
In diesem Jahr sind in den Medien vor allem volkswirtschaftliche<br />
Themen interessant vor dem Hintergrund der Eurokrise.<br />
Ich beschäftige mich allerdings mit betriebswirtschaftlichen<br />
Fragen. Einen Zusammenhang mit der Finanzkrise<br />
gibt es aber bei der Eigenmittelausstattung der Banken. Das<br />
ist für mich und für die Studierenden die derzeit spannendste<br />
Frage. Da gibt es verschiedene Instrumente – und<br />
Vorschriften natürlich. Der Trend ist eindeutig: Alle müssen<br />
ihr Kapital kräftig erhöhen, allerdings gibt es dadurch<br />
auch weniger Kredite, es muss gespart werden.<br />
Es ist für mich vorbildlich,<br />
die ethische Dimension<br />
der Wirtschaftsprüfung in<br />
den Vordergrund zu stellen.<br />
Von welchen Experten aus der Praxis waren Sie selbst<br />
während Ihres Studiums begeistert?<br />
Als Doktorand war ich Assistent bei Professor Claude<br />
Bourqui, auch ein <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Partner. Er hat die ethische<br />
Dimension der Wirtschaftsprüfung in den Vordergrund<br />
gestellt, nicht das Unternehmen. Er war ein grosses<br />
Rollenvorbild für mich.<br />
Jahresbericht 2012
64<br />
-<br />
Community<br />
<strong>Facts</strong> & <strong>Figures</strong><br />
Anzahl der von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> bereitgestellten Arbeitstage<br />
für Corporate Volunteering<br />
2’036<br />
Anzahl Projekte<br />
Geschäftsjahr 2012<br />
5 9<br />
• Bergbauernhof Amden<br />
• Stadtgärtnerei Bern<br />
• Stiftung St. Jakob<br />
Zürich, Gastronomie<br />
• Stiftung St. Jakob<br />
Zürich, Dienstleistungen<br />
• <strong>Young</strong> Enterprise<br />
Switzerland (YES)<br />
Ausblick Projekte<br />
1. Semester Geschäftsjahr 2013<br />
• Domizil Altersheime Bern<br />
• Caritas Luzern<br />
• Gassenküche Basel<br />
• Kinderheim Lutisbach<br />
Oberägeri<br />
• Partage<br />
• Stadt Zürich Sozialamt<br />
• Stiftung St. Jakob<br />
Zürich, Gastronomie<br />
• Stiftung St. Jakob<br />
Zürich, Dienstleistungen<br />
• <strong>Young</strong> Enterprise<br />
Switzerland (YES)<br />
+ 7 weitere Projekte in Planung<br />
2. Semester Geschäftsjahr 2013<br />
Jahresbericht 2012<br />
Professoren, Lehrbeauftragte<br />
und Dozenten an Universitäten<br />
und Fachhochschulen<br />
per 1. Oktober 2012<br />
• Dr. Andreas Blumer<br />
Honorarprofessor Uni St. Gallen<br />
Accounting & Finance<br />
• Dr. Thomas Nösberger<br />
Lehrbeauftragter Uni Fribourg<br />
Wirtschaftsprüfung<br />
• Stephan Kuhn<br />
Lehrbeauftragter Uni St. Gallen<br />
Steuerrecht<br />
• Dr. Philip Robinson<br />
Lehrbeauftragter Uni Zürich<br />
Steuerrecht<br />
• Jérôme Desponds<br />
Lehrbeauftragter Uni Lausanne<br />
Wirtschaftsprüfung<br />
• Dr. Georg Lutz<br />
Lehrbeauftragter Uni St. Gallen<br />
Steuerrecht<br />
• Dr. Hans-Joachim Jäger<br />
Lehrbeauftragter Uni St. Gallen<br />
Steuerrecht;<br />
Dozent Uni St. Gallen<br />
Bereich Executive MBA und<br />
M.B.L. im Weiterbildungszentrum<br />
• Barbara Henzen<br />
Sub-Lehrbeauftragte<br />
Uni St. Gallen<br />
Steuerrecht;<br />
Lehrbeauftragte SIST<br />
Tax Master und VAT Master
66<br />
-<br />
Community<br />
Corporate Volunteering<br />
Gesellschaftliches Engagement ist ein<br />
grosses Versprechen. Wir wollen es jedes<br />
Jahr einlösen mit kleinen und grossen<br />
Initiativen. Daher haben wir ein Volunteering-Programm<br />
ins Leben gerufen.<br />
Unsere Mitarbeitenden investieren Zeit für<br />
soziale Projekte und für Arbeiten, die allen<br />
zugutekommen. Oder sie bringen ihr Wissen<br />
ein beim Wirtschaftsunterricht für Schüler.<br />
Eines ist sicher: <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> Volunteers<br />
geben etwas − und bekommen viel zurück<br />
von den Menschen, denen sie helfen.<br />
Jahresbericht 2012
Bergbauernhof Amden<br />
Städter helfen auf der Alp<br />
Mit «sportlich-aktiven Bergerlebnissen»<br />
wirbt die Tourismus-Website von<br />
Amden am Walensee im Kanton<br />
St. Gallen. Bergbauer Peter Böni (33)<br />
führt in dem 1600-Seelen-Dorf einen<br />
Hof – und hat jeden Tag genug körperliche<br />
Bewegung. Vor allem halten<br />
ihn seine 60 Tiere auf Trab: Galloway-<br />
Rinder – ungewöhnlich für die Region.<br />
Aber es sollte seinerzeit etwas «Spezielles»<br />
sein. «Und die sind besonders<br />
robust», weiss der Bauer. Wegen des<br />
strengen Winters waren Wald- und<br />
Weidefl ächen in diesem Jahr mit Ästen<br />
übersät, die Alpzäune zerstört. «Der<br />
Schnee hat alles kaputt gemacht.» Da<br />
kam der Einsatz der Volunteers aus<br />
Zürich gerade recht: 80 <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-<br />
Mitarbeitende hackten Holz, säuberten<br />
die Alpen und stellten von morgens<br />
bis abends Zäune auf. Auch bei einem<br />
Nachbarn halfen die Städter aus. Bönis<br />
Fazit: «Das war super!»<br />
«Ohne die Freiwilligen von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
hätte ich mindestens zwei Tage länger für<br />
die Aufräumarbeiten gebraucht.»<br />
Peter Böni, Bergbauer in Amden am Walensee<br />
Jahresbericht 2012<br />
67<br />
-<br />
Community
68<br />
-<br />
Community<br />
Einsätze in der St.-Jakob-Stiftung Zürich<br />
Schichtarbeit für Süsses und Salziges<br />
Sieht einfach aus, ist es aber nicht:<br />
Gipfeli zu krümmen will gelernt<br />
sein. Unter fachkundiger Anleitung<br />
haben es die freiwilligen Helfer<br />
von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> geschafft, dem<br />
Qualitätsanspruch der Bäcker der<br />
St.-Jakob-Stiftung gerecht zu werden.<br />
Immerhin hat sich der Zürcher<br />
Betrieb nicht zuletzt mit seinen extragrossen,<br />
handgeformten Backwaren<br />
einen Namen gemacht. Die Bäckerei-,<br />
Konditorei- und Confi serieproduktion<br />
beliefert vier eigene Filialen sowie<br />
diverse Gastronomiebetriebe und<br />
Dienstleister in Zürich. Bei der Stiftung<br />
ist diese Produktion im Bereich Gastronomie<br />
angesiedelt. Auch beim Zubereiten<br />
von Sandwiches und anderen<br />
Süssigkeiten haben sich die Volunteers<br />
aus der Businesswelt bewährt.<br />
Und am Ende einer Frühschicht<br />
ging es gemeinsam ans «Zöpfeln».<br />
Ein Butterzopf als Krönung des<br />
Tagewerks der Newcomer!<br />
65 Fachkräfte und 100 geschützte<br />
Mitarbeitende, meist psychisch oder<br />
geistig behinderte Menschen, arbeiten<br />
im Gastronomiebereich, den Dieter<br />
Koller leitet. Der ausgebildete Hotelier-<br />
Restaurateur sieht das Volunteering-<br />
Programm positiv: «Es trägt dazu bei,<br />
Menschen aus einer anderen Erfahrungswelt<br />
für die Bedürfnisse von<br />
Behinderten zu sensibilisieren.»<br />
Jahresbericht 2012<br />
«Das Volunteering-Programm<br />
schafft Awareness für unsere Arbeit.<br />
Das begrüssen wir natürlich.»<br />
Dieter Koller, Bereichsleiter Gastronomie der St.-Jakob-Stiftung
Anpacken und einpacken<br />
im Dienstleistungsbereich<br />
69<br />
-<br />
Community<br />
«Wir müssen die freiwilligen Helfer sinnvoll<br />
einsetzen. Das bedeutet zwar<br />
Mehraufwand, aber das ist es uns wert.»<br />
Martin Lähner, Bereichsleiter St.-Jakob-Stiftung<br />
und ausgebildeter Arbeitspädagoge<br />
Jahresbericht 2012<br />
Hier also kommen die Zürcher Samichlaus-Säcke<br />
her! Jedes Jahr zum Nikolaustag<br />
liefert die Stiftung St. Jakob<br />
weit über 10’000 Säcke aus – eine<br />
der grössten «Chlaussack-Manufakturen»<br />
in Zürich. 160 Mitarbeitende,<br />
darunter 140 mit psychischer oder<br />
geistiger Behinderung, beschäftigt<br />
die gemeinnützige Stiftung allein in<br />
der Abteilung Dienstleistungen. Das<br />
Portfolio ist breit, wie Bereichsleiter<br />
Martin Lähner (50) erklärt: Ausrüsterei<br />
(Verpackungen und digitale<br />
Archivierung), Schreinerei und Flechterei<br />
gehören dazu; mit 70 Prozent<br />
liegt der Eigenerwirtschaftungsrad<br />
sehr hoch, der Rest wird über kantonale<br />
Subventionen gedeckt.<br />
«Wenn wir loslegen, können alle<br />
einpacken», heisst es in einer Broschüre<br />
der Ausrüster – und dieser Spruch<br />
hat sich auch für die rund 40 Mitarbeitenden<br />
von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> bewahrheitet:<br />
Als Volunteers haben sie einen<br />
Tag lang ihre Arbeitskraft der Stiftung<br />
zur Verfügung gestellt – und alle konnten<br />
später einpacken.<br />
«Wenn es pressiert, ist diese Unterstützung<br />
natürlich besonders willkommen»,<br />
sagt Lähner. Schön fi ndet<br />
er, dass die Business-Gäste aus einer<br />
«anderen Welt» mit den Mitarbeitenden<br />
wirklich ins Gespräch gekommen<br />
sind. Er erhofft sich aber auch einen<br />
Marketingeffekt: «Arbeit ist der<br />
Boden, auf dem unser Werk erfolgreich<br />
gedeiht.»
70<br />
-<br />
Community<br />
Stadtgärtnerei Bern<br />
Mit Hacke und Schaufel am Aarehang<br />
Christoph Teuscher war schliesslich<br />
recht angetan von den «Bürolisten»,<br />
wie er sie mit einem wohlwollenden<br />
Lächeln nennt. Es war ja nicht von<br />
Anfang an abzusehen, wie die zwölf<br />
Mitarbeitenden von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
mit dem Schaufeln, Fegen und Harken<br />
auf den Waldwegen am Berner Aarehang<br />
fertig würden. Körperlicher Einsatz<br />
war gefragt. Die Englischen<br />
Anlagen sind Teil des Grünraums der<br />
<strong>Schweiz</strong>er Hauptstadt mit 132 öffentlichen<br />
Parkanlagen, 640 weiteren<br />
Grünfl ächen, 95 Spielplätzen, drei<br />
städtischen Friedhöfen und rund<br />
2‘000 Familiengärten, die die Stadtgärtnerei<br />
Bern unter der Leitung von<br />
Christoph Schärer unterhält und<br />
gestaltet. Da gibt es immer alle Hände<br />
voll zu tun – und wenig Zeit. Umso<br />
willkommener war die Hilfe der Volunteers<br />
von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>, die die Wege<br />
im «Unterhaltskreis Ost» der Stadtgärtnerei<br />
frei gemacht haben, dem<br />
Kreis, den Teuscher und sein Team<br />
aus 30 Mitarbeitenden betreuen.<br />
Jahresbericht 2012<br />
«Die Leute von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> haben<br />
wirklich mit vollem Einsatz gearbeitet,<br />
das hat sehr gut geklappt.»<br />
Christoph Teuscher, Unterhaltskreis Ost, Stadtgärtnerei Bern
<strong>Young</strong> Enterprise Switzerland<br />
Beliebte Lehrer<br />
Vom Prüfer zum Pädagogen – kein<br />
leichter Rollenwechsel. Und schon gar<br />
nicht von heute auf morgen. Wer sich<br />
bei <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> entscheidet, stundenweise<br />
als Lehrer beim Bildungsprogramm<br />
«<strong>Young</strong> Enterprise Switzerland»<br />
(YES) mitzumachen, muss erst einmal<br />
selbst die Schulbank drücken. In<br />
Einführungskursen lernen die Volunteers,<br />
wie man Primar- oder Sekundarstufenschülern<br />
spielerisch die Grundzüge<br />
der sozialen Marktwirtschaft<br />
vermitteln kann oder den richtigen<br />
Umgang mit Geld erklärt. Eine spannende<br />
Sache für beide Seiten. «Der<br />
Einfl uss der Volunteers auf die Schüler<br />
ist unglaublich, die hören wie elektrisiert<br />
zu, wenn ein Unternehmensvertreter<br />
da ist», weiss Noémie Sasse<br />
aus Erfahrung. Die 25-Jährige arbeitet<br />
seit ein paar Jahren bei der gemeinnützigen<br />
Organisation YES und hat<br />
schon viele Volunteers geschult. Derzeit<br />
ist YES in 165 <strong>Schweiz</strong>er Schulklassen<br />
präsent, es werden immer mehr.<br />
Auch Rollenspiele für ein gelungenes<br />
Bewerbungsgespräch gehören zum<br />
klassischen YES-Repertoire für 14- und<br />
15-Jährige. «Unser Ziel ist eine unternehmerische<br />
Bildung als sinnvolle<br />
Ergänzung zum Schulunterricht»,<br />
erklärt Sasse.<br />
«Wir brauchen im Unterricht die<br />
Erfahrung der Berufstätigen, sie sind<br />
echte Vorbilder für die Schüler.»<br />
Noémie Sasse, Mitglied der Geschäftsleitung YES<br />
Jahresbericht 2012<br />
71<br />
-<br />
Community
72<br />
-
Über diesen Bericht<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> betrachtet nachhaltiges<br />
Wirtschaften als integralen<br />
Bestandteil der Unternehmensführung<br />
und als wesentliche Voraussetzung für<br />
eine langfristig erfolgreiche Tätigkeit am<br />
Markt. Dies gilt nicht nur für die Dienstleistungen<br />
im Auftrag der Kunden, sondern<br />
auch für die eigene Organisation.<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> will in diesem Zusammenhang<br />
möglichst transparent und vergleichbar<br />
über seine Ziele und Leistungen<br />
informieren. Daher wurden in diesem<br />
auf Nachhaltigkeit fokussierten Jahresbericht<br />
erstmals die Richtlinien der Global<br />
Reporting Initiative (GRI) angewandt.<br />
Die GRI ist eine Non-Profit-Organisation, der verschiedene<br />
Interessengruppen angehören. Sie stellt eine systematische<br />
Grundlage für die Nachhaltigkeitsberichterstattung von<br />
Unternehmen und anderen Organisationen zur Verfügung.<br />
Damit bietet GRI einen Rahmen, um offengelegte Informationen<br />
zu wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen<br />
Leistungen besser vergleichen und verstehen zu können.<br />
GRI-Anwendung: geprüft und bestätigt<br />
Der vorliegende Jahresbericht 2011/2012 erfüllt in Verbindung<br />
mit dem im Internet publizierten GRI-Inhaltsindex<br />
die Anforderungen der GRI-G3.1-Richtlinien auf Anwendungsebene<br />
B+. Das wurde von der GRI geprüft und am<br />
11. Oktober 2012 bestätigt (siehe Seite 74). Der Inhaltsindex<br />
gibt detailliert Auskunft darüber, an welcher Stelle<br />
im Bericht Informationen zum Unternehmensprofil sowie<br />
zu Managmentansatz und Leistungen in den Feldern Ökonomie<br />
(EC), Ökologie (EN), Arbeitsbedingungen (LA),<br />
Menschenrechte (HR), Gesellschaft (SO) und Produktverantwortung<br />
(PR) offengelegt werden.<br />
73<br />
-<br />
Fokus auf das Wesentliche<br />
In der vorliegenden Berichterstattung hat sich <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> auf die Punkte konzentriert, die für eine nachhaltige<br />
Unternehmensführung ausschlaggebend sind: Alle GRI-<br />
Indikatoren wurden systematisch darauf überprüft, inwiefern<br />
sie für das Nachhaltigkeitsreporting von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
inhaltlich wesentlich sind. Alle GRI-Leistungsaspekte wurden<br />
dazu als mögliche Inhalte einem jeweils entsprechenden<br />
Kapitel zugeordnet. Im Rahmen eines Workshops wurde<br />
die Wesentlichkeit, also die Entscheidungsrelevanz der Inhalte,<br />
sowohl im Hinblick auf externe Stakeholder als auch aus<br />
der internen Unternehmensperspektive heraus beurteilt.<br />
Dieser Workshop basierte auf den Testfragen im Abschnitt<br />
«Bestimmung der Wesentlichkeit» der GRI-Richtlinien zum<br />
Nachhaltigkeitsreporting.<br />
Themen, die sowohl von externem als auch von internem<br />
Interesse waren, bilden den Kern der Kapitel dieses<br />
Berichts. Andere Themen, die sich vornehmlich aus einer<br />
der beiden Perspektiven als relevant erwiesen haben, nehmen<br />
bewusst weniger Raum ein. Die GRI-Indikatoren, die<br />
zu den als wesentlich beurteilten Aspekten gehören, werden<br />
in diesem Bericht behandelt, sofern entsprechende Daten<br />
verfügbar waren.<br />
Umfang<br />
Dieser Bericht bezieht sich auf das Geschäftsjahr 2011/2012<br />
der <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG in der <strong>Schweiz</strong>. Ausserdem enthält<br />
er als Kontext Informationen zur Tätigkeit der globalen<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>-Organisation. Art und Umfang der offengelegten<br />
Daten richten sich nach den GRI-Richtlinien,<br />
soweit die dafür notwendigen Daten verfügbar waren.<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong> hat die Daten extern prüfen lassen<br />
(siehe Seite 76/77).<br />
Jahresbericht 2012
74<br />
-<br />
Jahresbericht 2012
Publikationen<br />
Transparenz im Visier<br />
<strong>Schweiz</strong>er Unternehmen<br />
integrieren zunehmend<br />
nachhaltige Entwicklung<br />
in die unternehmerische<br />
Geschäftstätigkeit. Hier<br />
erfahren Sie, wie sie im<br />
internationalen Vergleich<br />
abschneiden.<br />
Nachhaltigkeitsthemen bei<br />
Immobilieninvestitionen<br />
Diese Studie belegt, dass<br />
Nachhaltigkeit bei Immobilien<br />
mittlerweile weit mehr<br />
bedeutet als reine Imagepflege,<br />
sondern ein Faktor<br />
bei der Immobilienfinanzierung<br />
geworden ist.<br />
Sechs Trends zum Thema<br />
Nachhaltigkeit<br />
Nachhaltigkeit wird bereits in<br />
vielen Unternehmen gelebt.<br />
In unserer Studie erfahren<br />
Sie hierzu die neuesten<br />
Trends und wie dieses immer<br />
wichtigere Thema an Stärke<br />
gewinnen kann.<br />
Cleantech-Themen: globale<br />
Wettbewerbsfähigkeit<br />
In diesem Bericht finden Sie<br />
Artikel, die einen Einblick<br />
in verschiedene Facetten<br />
des Cleantech-Marktes<br />
geben, sowie Perspektiven<br />
von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>‘s globalen<br />
Cleantech-Leadern.<br />
Kann Marktwirtschaft ohne<br />
transparente Umweltfaktoren<br />
funktionieren?<br />
Freie Marktwirtschaft<br />
basiert auf Transparenz<br />
und Information. Lesen Sie,<br />
warum es notwendig ist,<br />
Umweltauswirkungen in das<br />
Preis-System zu integrieren.<br />
Growing beyond: die Cleantech<br />
Wachstumsreise von<br />
der Produktentwicklung<br />
zum globalen Marktführer<br />
Welche Erkenntnisse und<br />
Erfolgsfaktoren sind laut<br />
Cleantech-CEOs entscheidend<br />
für den nächsten<br />
Level?<br />
Jahresbericht 2012<br />
75<br />
-<br />
Wie machen Unternehmen<br />
Geschäfte in einer Welt<br />
mit CO 2-Beschränkung?<br />
Dieser Bericht thematisiert<br />
die Auswirkungen einer<br />
CO2-beschränkten Welt<br />
auf Unternehmen, und<br />
wie sich die Unternehmen<br />
darauf einstellen können.<br />
Cleantech-Themen: Moment<br />
der Wahrheit für die Transport<br />
Elektrifizierung<br />
Lesen Sie, wie <strong>Ernst</strong> &<br />
<strong>Young</strong>‘s globale Cleantech,<br />
Power & Utility und Automotive<br />
Center Unternehmer<br />
und Vordenker zusammen<br />
brachten.
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-<br />
Bericht Konzernprüfer<br />
Jahresbericht 2012
Jahresbericht 2012<br />
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-<br />
Bericht Konzernprüfer
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-<br />
Partner <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
A<br />
-<br />
Alton John, Zürich<br />
Amhof Roger, Zürich<br />
B<br />
-<br />
Bächler Rolf, Zürich<br />
Bachmann Daniel, Bern<br />
Bauer Thomas, Basel<br />
Bergmann Arthur, Genf<br />
Bludzien Laurent, Genf<br />
Blumer Andreas, Zürich<br />
Bodenmann Andreas, Zürich<br />
Bourne Jonathan, Zürich*<br />
Böttinger Bernhard, Zürich<br />
Brotzer Thomas, Zürich<br />
Brülisauer Peter, Zürich<br />
Brun Jürg, Zürich<br />
Bucher Viktor, Zug<br />
Bürgy Dominik, Zürich<br />
Butner Troy J., Zürich*<br />
C<br />
-<br />
Caccia Stefano, Lugano<br />
Cardinaux Pierre-Alain, Lausanne<br />
Cassidy John, Zürich*<br />
Castagna Cataldo, Zürich<br />
Chiomento Bruno, Zürich<br />
Christen Edgar, Zug<br />
Christen Heinrich, Zürich<br />
Coats Peter, Zürich<br />
Cornelius Kevin, Genf<br />
D<br />
-<br />
Dalla Torre Michael, Basel<br />
Dauwalder Peter, Zürich<br />
Delaloye Pierre, Lausanne<br />
Desponds Jérôme, Genf<br />
Dolensky Christoph, Basel<br />
Dunant Olivier, Genf<br />
Duncan Scott, Genf<br />
E<br />
-<br />
Edey Brian, Zürich<br />
Errico Robin, Zürich<br />
F<br />
-<br />
Faske Michael Wilhelm, Zürich<br />
Fawer Patrick, Basel<br />
Fehr Rico, Zürich<br />
Flochel Patrick, Zürich<br />
Fuchs Stefan, Zürich<br />
G<br />
-<br />
Gantenbein Affrunti Susanne, Genf<br />
Geier Rolf, Zürich<br />
Gentsch Daniel, Zürich<br />
Gerber Reto, Bern<br />
Girard Jean-Marc, Genf<br />
Goldberg Adlai Todd, Zürich<br />
Gröli Martin, Zürich<br />
Grundler Jvo, Zürich<br />
H<br />
-<br />
Haagmans Stephan, Zürich<br />
Hamberger Bernhard, Zürich<br />
Hausmann Rainer, Zürich<br />
Hawkins Mark, Genf<br />
Henzen Barbara, Zürich<br />
Hildebrandt Michael W., Lausanne<br />
Hofer Reto, Zug<br />
Hofstetter Willy, Zürich<br />
Huber Markus Frank, Zürich<br />
Hull Howard R., Genf<br />
Huwyler Thomas, Zürich<br />
J<br />
-<br />
Jaeger Hans-Joachim, Zürich<br />
Jones Nigel, Zürich*<br />
Jahresbericht 2012<br />
K<br />
-<br />
Khan Iqbal, Zürich<br />
Klopfenstein Philip, Basel<br />
Kobelt Ferdinand, Bern<br />
Koch Bernadette, Bern<br />
Kohler André Dylan, Zürich<br />
Krapf Roger, St. Gallen<br />
Kuhn Stephan, Zürich<br />
L<br />
-<br />
Lee Andrew Calvin, Zürich*<br />
Loetscher Andreas Christian, Zürich<br />
Lüthi Thomas, Zürich<br />
Lutz Georg, Zürich<br />
M<br />
-<br />
MacCabe Bernard S., Basel<br />
Martin Daniel, Zürich<br />
Mattes Martin, Zürich<br />
Mehta Pramit, Zürich<br />
Michel Christoph, Zürich<br />
Miolo Alessandro, Zürich<br />
Mitchell Craig, Zürich<br />
Mosca Mario, Genf<br />
Müller Jürg, Basel<br />
Müller Roger, Zürich<br />
Muller Stéphane, Genf<br />
N<br />
-<br />
Nösberger Thomas, Bern<br />
O<br />
-<br />
Ohlund Eric, Zürich<br />
Oppliger Bruno, Zürich<br />
Oppliger Markus, Zürich<br />
P<br />
-<br />
Patusi Bruno, Zürich<br />
Prisco Paolo, Basel
R<br />
-<br />
Reid Stuart Andrew, Zürich<br />
Riesen Michael, Zürich<br />
Robinson Philip, Zürich<br />
Rösch-Rütsche Stefan, Basel<br />
Roth Patric, Zürich<br />
Röthlin Christian, Zürich<br />
Röthlisberger René, Zürich<br />
Ruprecht Roland, Bern<br />
Ryser Marc, Zürich<br />
S<br />
-<br />
Salvatore Adriana, Zürich<br />
Saner Hanspeter, Bern<br />
Sauber Thomas, Zürich<br />
Schaller Patrik, Zürich<br />
Schaub André, Basel<br />
Schibler Christian, Zürich<br />
Schlaeger Marc, Zürich<br />
Schmid Stefan Marc, Bern<br />
Schneider Thomas, Zürich<br />
Schüpfer Urs, Basel<br />
Schwaller Patrick, Bern<br />
<strong>Schweiz</strong>er Markus Thomas, Zürich<br />
Siegrist Louis, Zürich<br />
Sills Mike, Genf<br />
Simonin Karen, Genf (New York)<br />
Soguel Christian, Zürich<br />
Staehlin Walo, Bern<br />
Stalder Marcel, Zürich<br />
Stenz Thomas, Zürich<br />
Stucker Jürg, Zürich<br />
Studer Martin, Zürich<br />
T<br />
-<br />
Tattersall Chris, Zürich<br />
Thalmann Vincent, Genf<br />
Toggwyler Andreas, Genf<br />
Stand 30.9.2012<br />
V<br />
-<br />
Vermeulen Phil, Zürich<br />
Vreeswijk Johann C. P., Lugano<br />
W<br />
-<br />
Walker Rolf, Bern<br />
Wellinger Christoph, Basel<br />
Wolter Hans-Jürgen, Zürich<br />
Wüst Daniel, Zürich<br />
Z<br />
-<br />
Zaugg Daniel, Zürich<br />
Zimmermann Philippe, Zürich<br />
Zürcher Jürg, Basel<br />
* Internationale Partner in der <strong>Schweiz</strong><br />
Jahresbericht 2012<br />
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-
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-<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG<br />
Verantwortlich<br />
Birgit Pestalozzi,<br />
Marketing and External Communications<br />
Inhaltskonzept<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG<br />
GRI-Beratung<br />
sustainserv GmbH, Zürich und Boston<br />
Konzeption und Realisation<br />
Infel AG, Zürich<br />
Text<br />
Infel AG, sustainserv GmbH, <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG,<br />
Bioinspire me<br />
Layout<br />
Sabine Reissner<br />
Fotografie<br />
René Dürr, Zeljko Gataric, Hannes Thalmann,<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>, Valérie Thoma<br />
Quellenangabe und Bildhinweis<br />
zu den Seiten 1, 13, 23, 35, 47 und 57:<br />
Biomimicry Resource Handbook<br />
Naturefactor<br />
Holz auf Abbildung: heimischer Nussbaum<br />
Druck<br />
Vogt-Schild Druck, Derendingen<br />
Bestellung/Adressänderung<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG<br />
Data Operations<br />
Postfach, 8010 Zürich, <strong>Schweiz</strong><br />
Fax +41 58 286 30 03<br />
GSABusiness-Support@at.ey.com<br />
Wir legen grossen Wert auf geschlechtliche Gleichberechtigung<br />
Zur besseren Lesbarkeit der Texte wird in diesem Jahresbericht<br />
gelegentlich nur die maskuline oder feminine Form gewählt. Dies<br />
impliziert keine Benachteiligung des jeweils anderen Geschlechts.<br />
Diese Broschüre ist auch in französischer und englischer Sprache erhältlich.<br />
Lediglich die deutsche Version dieser Broschüre ist rechtlich bindend.<br />
© <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG, 2012<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur unter ausdrücklicher Quellenangabe<br />
gestattet. Es wird um Zusendung eines Belegexemplars ersucht.
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
Assurance | Tax | Transactions | Advisory<br />
Über <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong><br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> ist ein weltweit führendes Unternehmen<br />
in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuern, Transaktionen<br />
und Beratung. Unsere 167’000 Mitarbeitenden<br />
auf der ganzen Welt verbinden unsere gemeinsamen<br />
Werte sowie ein konsequentes Bekenntnis zur Qualität.<br />
Wir differenzieren uns, indem wir unseren Mitarbeitenden,<br />
unseren Kunden und unseren Anspruchsgruppen<br />
dabei helfen, ihr Potenzial auszuschöpfen.<br />
<strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> bezieht sich auf die globale Organisation<br />
der Mitgliedsfirmen von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> Global Limited<br />
(EYG), von denen jede eine eigene Rechtseinheit bil det.<br />
EYG, eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach<br />
englischem Recht, erbringt keine Dienstleistungen für<br />
Kunden.<br />
In der <strong>Schweiz</strong> und in Liechtenstein ist die <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG<br />
ein führendes Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen<br />
mit rund 2’100 Mitarbeitenden an 11 Standorten.<br />
Das Unternehmen bietet hier Dienstleistungen in den<br />
Bereichen Steuern und Recht sowie Transaktionen und<br />
Rechnungslegung an. Weitere Informationen finden<br />
Sie auf unserer Website www.ey.com/ch<br />
© 2012 <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> AG<br />
All Rights Reserved.<br />
SRE 1012-039<br />
ED none<br />
neutral<br />
Drucksache<br />
No. 01-12-934974 – www.myclimate.org<br />
© myclimate – The Climate Protection Partnership