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Johannes Kepler

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echnung neuer Planetentafeln für Kaiser Rudolf II, die auch nach diesem “Tabulae Rudolphinae”<br />

(Rudolfinische Tafeln) benannt wurden. Dieses Werk enthielt die bis dahin genauesten Tabellen der<br />

Planetenbewegung und damit der jeweiligen Planetenpositionen. Nachdem Tycho Brahe verstorben<br />

war, wurde <strong>Kepler</strong> dessen Nachfolger als kaiserlicher Mathematiker Rudolfs II.<br />

Die Jahre in Prag brachten für <strong>Kepler</strong> außer den Aufregungen in seinem Beruf, auch im häuslichen<br />

Bereich einige Sorgen. Seine Frau Barbara war oft krank und auch seine Gesundheit und Widerstandskraft<br />

waren durch dauernde Erkältungskrankheiten geschwächt. Die am 02. Juli 1602 geborene<br />

Tochter nannte er wieder Susanne und er hatte das Glück, sie heranwachsen zu sehen. Zwei Jahre<br />

darauf am 03. Dezember 1604 wurde sein Sohn Friedrich geboren, der aber im Alter von 6 Jahren an<br />

den Pocken starb.<br />

Ende 1604 verfasste <strong>Kepler</strong> einen Bericht über eine Supernova, die er beobachtet hatte und begann<br />

mit der Arbeit an der "Astronomia Nova einer Abhandlung über die Bewegung des Mars.<br />

Dabei stellte <strong>Kepler</strong> zum ersten Mal die Kreisförmigkeit der Planetenbahnen in Frage und versuchte<br />

die Marsbahn zunächst mit einem Oval zu erklären.<br />

Ostern 1605 rang er sich erst dazu durch, eine elliptische Planetenbahn anzunehmen, eine Lösung<br />

der er bis dahin als zu einfach misstraut hatte. Diese Erkenntnis ist die Basis der <strong>Kepler</strong>schen Gesetze.<br />

Die ersten zwei erschienen 1609 in der “Astronomia Nova”.<br />

Nach dem <strong>Kepler</strong>schen Gesetz bewegen sich die Planeten auf Ellipsen (<strong>Kepler</strong>-Ellipsen), in deren<br />

einem Brennpunkt die Sonne steht.<br />

Nach dem zweiten <strong>Kepler</strong>schen Gesetz überstreicht eine von der Sonne zu einem Planeten gezogene<br />

Linie (Fahrstrahl) in gleichem Zeitraum gleiche Flächen. Mit anderen Worten ausgedrückt: Je näher<br />

die Planeten der Sonne sind, desto schneller bewegen sie sich.<br />

Er stellte die "Astronomia Nova" noch 1606 fertig, der Druck dauerte jedoch bis 1609.<br />

Am 21. Dezember 1607 wurde <strong>Kepler</strong>s Sohn Ludwig in Prag geboren. Im folgenden Jahr heiratete<br />

seine Stieftochter Regina einen Arzt aus Bayern und verließ die Familie.<br />

Im Jahre 1610 erfuhr <strong>Kepler</strong> von einer anderen revolutionären astronomischen Entdeckung: Galilei<br />

hatte mittels eines Fernrohrs die Jupitermonde und die Mondoberfläche gesehen, zwei weitere Tatsachen,<br />

die das heliozentrische Weltbild des Kopernikus unterstützten.<br />

Als <strong>Kepler</strong> im August dieses Jahres die Gelegenheit erhielt, selbst ein Fernrohr zu verwenden, schlug<br />

er in seiner Abhandlung über die Optik, die Linsen und Linsensysteme, "Dioptrice" (Dioptrik) genannt,<br />

eine verbesserte Form des Galileischen Fernrohrs vor.<br />

Dieses <strong>Kepler</strong>sche Fernrohr, das sehr lange in der Astronomie in Verwendung blieb, hatte als Okular<br />

statt einer konkaven eine konvexe Linse. Es erlaubte dadurch wesentlich höhere Vergrößerungen.<br />

Am 03. Juli 1611, im Alter von 37 Jahren, starb <strong>Kepler</strong>s Frau Barbara. <strong>Kepler</strong> war in einer verzweifelten<br />

Lage und gab deshalb die 9jährige Susanne und den 4jährigen Ludwig zu einer Witwe nach Mähren<br />

in Pflege.<br />

Als 1611 feindliche Truppen plündernd in Prag einfielen und Rudolf II abdanken musste, versuchte<br />

<strong>Kepler</strong> eine Stellung in Linz zu erhalten.<br />

<strong>Kepler</strong> holte die Kinder aus Mähren ab und trat mit ihnen die Reise nach Österreich an. Dort gab er<br />

seine Kinder in dem Städtchen Wels in Pflege, und trat Mitte Mai 1612 in Linz eine Stelle als Landschaftsmathematiker<br />

an.<br />

Im Oktober 1613 heiratete <strong>Kepler</strong> in Eferding seine zweite Frau, die 24jährige Susanne Reutinger, die<br />

ärmliche Tochter eines Tischlers. Zusammen mit seinen zwei Kindern aus erster Ehe zog er in ein<br />

Haus in der Hofgasse. Später wohnte er in der Rathausgasse 5 und schließlich in einem Landhaus.<br />

In Linz wurde er beim Weinkauf auf die Idee gebracht, eine Untersuchung über das Volumen von<br />

Weinfässern zu veröffentlichen, die "Nova Stereometria Doliorum" (Stereometrie der Fässer).<br />

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