Schlüsselwörter - Osteologie Kongress 2012
Schlüsselwörter - Osteologie Kongress 2012
Schlüsselwörter - Osteologie Kongress 2012
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Korrespondenzadresse: Christian Muschitz, KH Barmherzige Schwestern<br />
Wien - II. Medizinische Abteilung, Stumpergasse 13, A-1060 Wien, e-Mail:<br />
christian.muschitz@bhs.at<br />
P 46 PTH1-84 moduliert die AP1-responsive<br />
Mechanotransduktion in klonalen hMSC-TERT-Modellen<br />
S. Müller-Deubert1 , l. Seefried1 , M. Krug1 , M. Kassem2 , R. Ebert1 , F. Jakob1 1Universität Würzburg - Orthopädisches Zentrum für Muskuloskelettale Forschung,<br />
Würzburg; 2University Hospital of Odense - Departement of Endokrinology, Odense<br />
Mechanische Kräfte sind essentiell für Zelldifferenzierung und die funktionelle<br />
Adaptation für viele Gewebe. Membran-assoziierte „Mechanorezeptoren“<br />
aktivieren verschiedene miteinander verknüpfte Signaltransduktionswege und<br />
modulieren die Genexperession in verschiedenen Systemen wie dem muskuloskeletalen<br />
und cardiovaskularen Gewebe. Es wurde gezeigt, dass Promotoren,<br />
die das Aktivator Protein (AP) 1 responsive Element enthalten, auf mechanische<br />
Kräfte reagieren. Zusätzlich zu Zelladhäsions-Molekülen wie Integrinen<br />
spielen membranassoziierte Rezeptoren wie das wnt/frz/lrp System und<br />
Calzium-Kanäle eine wichtige Rolle bei der Umsetzung physikalischer Kräfte<br />
in chemische Signale. Diese können durch Calciumkanal-Blocker wie Verapamil<br />
moduliert werden. Intermittierende Behandlung mit PTH wird klinisch<br />
als anaboles Mittel bei der Osteoporose angewendet, chronische hohe Dosen<br />
an PTH verursachen Osteoporose.<br />
Um die Rolle des Transkriptionsfaktors AP1 zu untersuchen, entwickelten wir<br />
ein Reportersystem, bei dem eine klassische AP1-Bindungsstelle vor dem Luciferasegen<br />
als Reporter kloniert wurde. Dieses Konstrukt wurde stabil in humane<br />
Telomerase immortalisierte MSC Klone (hMSC-TERT) transfiziert. Mit<br />
einem kürzlich publizierten miniaturisierten Bioreaktor und Zellkulturschalen<br />
aus Polyurethan konnten mechanische Kräfte mittels zyklischer Dehnung der<br />
Zellen die Luciferaseaktivität des AP-1-Konstrukts induzieren.<br />
Behandlung der das Reporterkonstrukt stabil enthaltenden hMSC-TERT Zellen<br />
mit PTH für eine Stunde vor Dehnung führte zu einer verstärkten Induktion<br />
der AP1 Transaktivierung. Eine Langzeitbehandlung der Zellen mit PTH<br />
für 24 Stunden reduzierte jedoch die mechanisch induzierte AP1 Aktivierung.<br />
Eine Behandlung mit Verapamil während der Kurzzeitapplikation von PTH<br />
verhinderte jedoch eine AP1-Aktivierung durch Dehnung.<br />
Zusammenfassend können wir sagen, dass Puls- aber nicht chronische PTH-<br />
Behandlung die AP1 vermittelte Mechanotransduktion in humanen MSCs<br />
verstärkt. Dieses System wird es ermöglichen, die verschiedene Signalwege, die<br />
die mechanoresponsive Genregulation in MSCs regulieren und ihre Wechselwirkungen<br />
mit anderen modulierenden Signalen zu untersuchen.<br />
Keywords: Mechanotransduktion, Parathormon, mesenchymale Stammzellen<br />
Korrespondenzadresse: Sigrid Müller-Deubert, Universität Würzburg - Orthopädisches<br />
Zentrum für Muskuloskelettale Forschung, Brettreichstr.11,<br />
D-97074 Würzburg, e-Mail: s-mueller-deubert.klh@uni-wuerzburg.de<br />
P 47 Parathormontherapie nichtheilender peripherer<br />
Frakturen<br />
H.-C. Schober 1 , D. Ganzer 2 , T. Westphal 3 , T. Mittelmeier 4<br />
1 Klinikum Südstadt Rostock - Klinik für Innere Medizin I, Rostock; 2 Dietrich Bonhoeffer-<br />
Klinikum - Klinik für Orthopädie, Neubrandenburg; 3 Klinikum Südstadt Rostock - Klinik<br />
für Unfallchirurgie, Rostock; 4 Universität Rostock - Klinik für Unfallchirurgie, Rostock<br />
Einleitung: Nichtheilende Frakturen sind eine klinische Herausforderung.<br />
Häufige Operationen, lange Krankheitsdauer und hohe Kosten sind die Folge.<br />
In Tierversuchen wurde gezeigt, dass Teriparatid (PTH 1-34, Forsteo ® ) Frakturheilung<br />
induzieren kann. Für Patienten liegen keine Angaben über Dauer<br />
und Dosis einer Teriparatidbehandlung bei nichtheilenden Frakturen vor.<br />
Im Rahmen von Heilversuchen wurden verschiedene Dosierungen und Therapiezeiten<br />
mit Teriparatid bei Patienten mit nichtheilenden Frakturen geprüft.<br />
Patienten und Methodik: 17 Patienten mit nichtheilenden Frakturen von<br />
Röhrenknochen wurden bisher behandelt. Eine fehlende Heilung über 3 Monate<br />
nach dem letzten Eingriff und mehr als 2 Eingriffe waren Voraussetzung<br />
OSTEOlOGIE <strong>2012</strong> Basel<br />
© Schattauer <strong>2012</strong> <strong>Osteologie</strong> 1/<strong>2012</strong><br />
Downloaded from www.osteologie-journal.de on <strong>2012</strong>-04-04 | IP: 77.182.155.2<br />
For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved.<br />
für die Therapie. 4 Patienten erhielten 60 µg für 6 Wochen und 13 Patienten<br />
20 µg für 8 Wochen. Ausgewertet wurden bisher 12 Behandlungen (6 Frauen<br />
und 9 Männer). Das Alter der Patienten lag zwischen 18 und 78 Jahren (54<br />
± 15,9 J).<br />
Serochemische Kontrollen knochenrelevanter Parameter (Calcium, Phosphat,<br />
AP, Ostase, Trap 5 B) erfolgten vor und unter der Teriparatidgabe. Signifikante<br />
Unterschiede wurden nicht gefunden. Eine röntgenologische Heilung (Bildung<br />
von Kallus) wurde in 11 der 12 Fälle gezeigt. In diesen Fällen verbesserte<br />
sich gleichfalls die Funktion der betroffenen Extremitäten. Unterschiede bei<br />
der Heilung in Abhängigkeit von Dosis und Dauer der Gabe fanden sich nicht.<br />
Schlussfolgerung: In verzweifelten Fällen nichtheilender Frakturen von Röhrenknochen<br />
ist der Einsatz von Teriparatid in Erwägung zu ziehen. Eine Dosis<br />
von 20 µg über 8 Wochen erscheint ausreichend um eine Heilung zu induzieren.<br />
Keywords: Fraktur, Parathormon, Therapie<br />
Korrespondenzadresse: Hans-Christof Schober, Klinikum Südstadt Rostock -<br />
Klinik für Innere Medizin I, Südring 81, D-18059 Rostock, e-Mail: hans-christof.schober@kliniksued-rostock.de<br />
P 48 Effekte von Strontiumranelat auf Schmerzen und<br />
Alltagsbewältigung bei postmenopausalen Frauen mit<br />
Osteoporose unter den Praxisbedingungen in Deutschland<br />
– Ergebnisse der nicht-interventionellen PERSPECTIVES-<br />
Studie<br />
O. Bock 1 , H. Börst 1 , U. Stege 1 , P. Martinka 2 , D. Felsenberg 1<br />
1 Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin - Zentrum für Muskel-<br />
und Knochenforschung, Berlin; 2 Servier Deutschland GmbH, München<br />
Ziel: Untersuchung des Einsatzes von Strontiumranelat 2 g/d (SR) gemäß<br />
Fachinformation sowie der Auswirkung dieser Behandlung auf die Osteoporose<br />
und ihre Symptome unter Praxisbedingungen.<br />
Methoden: Die PERSPECTIVES-Studie (ProtElos ® foR poStmenoPausal ostEoporotiC<br />
paTIents with preVious thErapieS) ist eine nicht-interventionelle<br />
Studie gemäß § 4(23) Satz 3 des AMG - multizentrisch, offen, prospektiv. Daten<br />
wurden erhoben bzgl.: Schmerzempfinden und Tagesaktivitäten, SR-Verträglichkeit,<br />
Compliance und Begleittherapie, frakturbedingter Behandlungsrate<br />
und Sturzhäufigkeit sowie unerwünschter Arzneimittelwirkungen. Verwendet<br />
wurden standardisierte Fragebögen, die visuelle Analogskala (VAS) sowie<br />
zur deskriptiven statistischen Analyse das SAS ® -System.<br />
Patienten: 1147 Patientinnen mit postmenopausaler Osteoporose wurden bei<br />
628 niedergelassenen Ärzten rekrutiert. 1135 Patientinnen mit mindestens einem<br />
verfügbaren Verlaufsparameter wurden in die Analyse eingeschlossen.<br />
81,6% dieser Patientinnen waren vorbehandelt. Beobachtungszeitraum pro Patient:<br />
3 Monate. Studienzeitraum: Januar bis September 2009.<br />
Ergebnisse: Nach 3 Monaten SR-Therapie verminderten sich der Gesamtschmerz<br />
um 17% sowie die Anzahl der Verordnungen moderater und starker<br />
Analgetika um 20% bzw. 30%. Ebenso nahm die Häufigkeit von Schmerzereignissen<br />
ab. Der Score zur Bewältigung von Tagesaktivitäten verbesserte sich um<br />
14%. Schwere Stürze und frakturbedingte ambulante und stationäre Behandlungen<br />
wurden insgesamt, um jeweils 57%, seltener. Die Verträglichkeit wurde<br />
bei 92,1% der Patientinnen durch die behandelnden Ärzte als sehr gut oder<br />
gut eingestuft.<br />
Schlussfolgerungen: In einer Patientenpopulation mit zumeist vorbehandelten<br />
Patientinnen zeigt SR unter Praxisbedingungen im Vergleich zum Studienbeginn<br />
bzw. zur Vortherapie schon nach 3 Monaten eine Schmerzreduktion<br />
und einen reduzierten Analgetikaverbrauch, eine Verbesserung der Tagesaktvitäten<br />
und auch eine Abnahme der Sturz- und Behandlungshäufigkeit.<br />
Keywords: Osteoporose, Strontiumranelat, Schmerz, Analgetika<br />
Korrespondenzadresse: Oliver Bock, Charité - Universitätsmedizin Berlin,<br />
Campus Benjamin Franklin - Zentrum für Muskel- und Knochenforschung,<br />
Hindenburgdamm 30, D-12203 Berlin, e-Mail: oliver.bock@charite.de<br />
A 43<br />
Poster