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Gruppenprophylaxe 2000 - GKV-Spitzenverband

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Weiterentwicklungskonzept <strong>Gruppenprophylaxe</strong> vom 20. November <strong>2000</strong><br />

7. Die Spitzenverbände der Krankenkassen empfehlen den regionalen Krankenkassen,<br />

den weiteren Ausbau der <strong>Gruppenprophylaxe</strong> im Rahmen der gesetzlichen<br />

Mitwirkungspflicht zu fördern und die regionalen Arbeitskreise für Jugendzahnpflege<br />

bzw. die Landesarbeitsgemeinschaften mit ausreichenden Finanzmitteln<br />

auszustatten.<br />

Speziell den Durchführenden der <strong>Gruppenprophylaxe</strong> geben die Spitzenverbände<br />

der Krankenkassen die folgenden fachliche Ratschläge, die im Konzept ausführlich<br />

erläutert sind:<br />

1. Im Rahmen der <strong>Gruppenprophylaxe</strong> sollte kontinuierlich die Zusammenarbeit mit<br />

Eltern, pädagogischem Personal und anderen Berufsgruppen gesucht und Gesundheitsförderung<br />

betrieben werden. In der Basisprophylaxe tritt eine jährliche<br />

Reihenuntersuchung und zweimal jährlich Gesundheitserziehung/Fluoridanwendung<br />

mit Fluoridlack hinzu. In der Intensivprophylaxe werden die gleichen<br />

Inhalte zusätzlich bis zu viermal jährlich verwirklicht. Des weiteren reinigt die Prophylaxehelferin<br />

die Zähne nach. Programme im frühkindlichen Bereich vervollständigen<br />

die <strong>Gruppenprophylaxe</strong>. Die moderne „Trias der <strong>Gruppenprophylaxe</strong>”<br />

verbindet biomedizinische Prävention, Gesundheitserziehung („Verhaltensprävention”)<br />

und Gesundheitsförderung („Verhältnisprävention”).<br />

2. Als Maßnahme der biomedizinischen Prävention ist die Fluoridanwendung von<br />

unstrittiger Wirksamkeit, um Karies vorzubeugen. Das gilt auch für das Milchgebiss.<br />

Der Gesundheitseffekt ist unabhängig von sozialer Stellung und persönlicher<br />

Motivation. Die Einverständniserklärung der Eltern ist erforderlich.<br />

3. Mundgesundheitserziehung ist unabdingbar, um bei den Beteiligten Akzeptanz zu<br />

gewinnen und sie zu veranlassen, an präventiven Programmen teilzunehmen.<br />

Mundgesundheitserziehung verbessert regelmäßig Wissen und Einstellungen der<br />

Schüler, kaum jedoch die Mundhygiene. Mundgesundheitserziehung allein beeinflusst<br />

nicht die Kariesrate.<br />

4. Bei Kindern mit hohem Kariesrisiko, die meist sozial benachteiligt sind, ist alleinige<br />

Mundgesundheitserziehung nicht wirksam. Deshalb sollten in dieser Gruppe<br />

zum einen die biomedizinischen Maßnahmen vollständig verwirklicht werden.<br />

Zum anderen ist es erforderlich, den Kindern und Jugendlichen gesundheitsbewusstes<br />

Verhalten zu erleichtern, indem gemeinsam mit allen Beteiligten ihr Umfeld<br />

aktiv verändert und gesundheitsförderlich gestaltet wird. Die Förderung der<br />

Mundgesundheit kann fester Bestandteil des Konzepts „gesundheitsfördernde<br />

Schule” werden.<br />

5. Die Beteiligten der <strong>Gruppenprophylaxe</strong> sollten sich stärker der Prävention der<br />

Zucker-Saugerflaschenkaries im Kleinkindalter widmen. Verhindert werden sollte<br />

insbesondere die nächtliche Saugerflaschengabe. Den Eltern sollten Alternativen<br />

aufgezeigt werden.<br />

6. Besondere Präventionsziele bei den 12- bis 16-Jährigen sind die Vermeidung<br />

approximaler Kariesläsionen und der Gingivitis im Jugendlichenalter.<br />

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