Jahresbericht 2009 - Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin eV

DNEbM (Federführung: Klaus Koch) eine
Pressemitteilung (08.12.2009), die vor
allem auf die Notwendigkeit epidemiologischer
und klinischer Studien zum Thema
hinweist.
Das Oberthema „Interessenkonflikte“, welches
vom DNEbM-Vorstand in 2009 als
prioritär ausgewählt wurde, bildete ein
drittes Arbeitsgebiet. Auch hier hatte es
durch die gefälschten Studien des Amerikaners
Scott Reuben einen aktuellen Anlass
gegeben, denn diese Studien waren
in der S3-Leitlinie zur perioperativen Akutschmerztherapie
(E. Neugebauer et al.)
mehrfach zitiert. Die Problematik wird anhand
weiterer Beispiele in einem zukünftigen
Artikel für die ZEFQ aufgearbeitet
werden (Autoren: M. Lelgemann, S. Sauerland).
Ein zweiter Artikel wird sich mit
der Qualität und den Auswirkungen der
Registrierungspflicht für klinische Studien
beschäftigen. Eine für die ZEFQ geplante
lockere Serie von Übersichtsartikeln zu
methodischen Themen kam bislang aus
Mangel an Autoren und Zeit jedoch noch
nicht zustande.
Schließlich beschäftigten auch die Methoden
zur Graduierung von Evidenz und der
GRADE-Ansatz weiterhin mehrere Mitglieder
des Fachbereichs. Ferner gab es Aktivitäten
zu den Reporting Guidelines, die
auf der DNEbM-Website abrufbar sind. Als
letztes sei die starke Beteiligung der
Fachbereichsmitglieder am ZEFQ-
Themenheft zur externen Validität von
Studien.
VORHABEN FÜR DAS JAHR 2010
▪ Überarbeitung und Erweiterung des
EbM-Glossars (http://www.ebm-netzwerk.de/
grundlagen/glossar)
▪ Stärkere Arbeit am Thema „Interessenkonflikte“,
z.B. durch Erstellung von
Empfehlungen zur Transparenzerhöhung
bei der Deklaration von Interessenkonflikten.
▪ Beteiligung auf dem DNEbM-
Jahreskongress, z.B. mit einem Workshop
zu Interessenkonflikten (Initiative:
M. Lelgemann)
▪ Weitere Beschäftigung mit der Methodik
von Registerstudien und auch pragmatischen
randomisierten Studien
▪ Erstellen einer deutschen Version der
CEbM-Evidenzhierarchie (Oxford Cent-
Jahresbericht 2009
re for Evidence-based Medicine) für die
DNEbM und CEbM-Websites
PUBLIKATIONEN 2009
▪ Antes G, Dreier G, Hasselblatt H, Blümle
A, Schumacher M. Register für klinische
Studien. Einführung in das Thema
und Hintergründe. Bundesgesundheitsblatt
Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz.
2009; 52: 459-62.
▪ Brozek JL, Akl EA, Alonso-Coello P,
Lang D, Jaeschke R, Williams JW, Phillips
B, Lelgemann M, Lethaby A, Bousquet
J, Guyatt GH, Schünemann HJ;
GRADE Working Group. Grading quality
of evidence and strength of recommendations
in clinical practice guidelines.
Part 1 of 3. An overview of the GRADE
approach and grading quality of evidence
about interventions. Allergy 2009; 64:
669-77.
▪ Chenot JF. Cluster-randomisierte Studien:
eine wichtige Methode in der allgemeinmedizinischen
Forschung. Z Evid
Fortbild Qual Gesundhwes. 2009;
103: 475-80.
▪ Donner-Banzhoff N. Pragmatische Studien
in Settings der Routineversorgung.
Z Evid Fortbild Qual Gesundhwes.
2009; 103: 404-9.
▪ Elamin MB, Flynn DN, Bassler D, Briel
M, Alonso-Coello P, Karanicolas PJ,
Guyatt GH, Malaga G, Furukawa TA,
Kunz R, Schünemann H, Murad MH,
Barbui C, Cipriani A, Montori VM. Choice
of data extraction tools for systematic
reviews depends on resources and review
complexity. J Clin Epidemiol 2009;
62: 506-10.
▪ Forster J. Übertragbarkeit von Studienergebnissen
in die Praxis: Beispiele aus
der Pädiatrie. Z Evid Fortbild Qual Gesundhwes
2009; 103: 364-6.
▪ Meerpohl JJ, Blümle A, Antes G, Elm E.
Leitlinien für Forschungsberichte sind
auch für Leser medizinischer Fachartikel
hilfreich: CONSORT, STARD,
STROBE & Co. Dtsch Med Wochenschr
2009; 134: 2078-83.
▪ Neugebauer EAM, Becker M, Sauerland
S, Laubenthal H. Wissenschaftsbetrug/Gefälschte
Studien: Auswirkungen
auf die S3-Leitlinie? Dt Ärztebl 2009;
106: A703.
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