Frauen in Essen - Historischer Verein für Stadt und Stift Essen e.V.
Frauen in Essen - Historischer Verein für Stadt und Stift Essen e.V.
Frauen in Essen - Historischer Verein für Stadt und Stift Essen e.V.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Vorwort<br />
Wenn man etwas zum zweiten Mal macht, kann<br />
daraus e<strong>in</strong>e Tradition werden. Im Jahr des <strong>Essen</strong>er<br />
<strong>Stadt</strong>jubiläums 2002 haben sich der Historische<br />
Vere<strong>in</strong> <strong>für</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>und</strong> <strong>Stift</strong> <strong>und</strong> das <strong>Stadt</strong>archiv<br />
<strong>Essen</strong> das erste Mal getraut, e<strong>in</strong>en Geschichtswettbewerb<br />
<strong>für</strong> Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler aller<br />
Schulformen der 5. bis 13. Klassen auszuschreiben,<br />
obwohl es doch eigentlich genügend Wettbewerbe<br />
<strong>und</strong> Preise gibt <strong>und</strong> der Vere<strong>in</strong> ke<strong>in</strong>erlei<br />
Erfahrung damit hatte. Und auch das Thema war<br />
gewagt: »Zwangsarbeit <strong>in</strong> <strong>Essen</strong>«. Es war zwar e<strong>in</strong><br />
durch die Diskussion <strong>in</strong> Medien <strong>und</strong> Politik sehr<br />
bekanntes Thema, das deshalb aber noch ke<strong>in</strong>eswegs<br />
»beliebt« war <strong>und</strong> gewiss nur mit viel H<strong>in</strong>ters<strong>in</strong>n<br />
<strong>für</strong> Jugendliche »attraktiv« se<strong>in</strong> konnte. Der<br />
Wettbewerb war dennoch e<strong>in</strong> Erfolg, der uns Mut<br />
gemacht hat. Über 100 Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler<br />
der <strong>Essen</strong>er Schulen beteiligten sich mit zwölf<br />
ebenso spannenden wie <strong>in</strong>novativen Beiträgen.<br />
Deshalb haben wir uns entschlossen, den Wettbewerb<br />
mit e<strong>in</strong>em anderen Thema neu aufzulegen.<br />
Anlass ist wiederum e<strong>in</strong> Jubiläum: Der Historische<br />
Vere<strong>in</strong> <strong>für</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>und</strong> <strong>Stift</strong> <strong>Essen</strong> wird im<br />
Jahr 2005 125 Jahre alt. Die Gründung im Jahr<br />
1880 werden wir im Herbst 2005 mit e<strong>in</strong>em<br />
eigenen Jubiläumsprogramm <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung rufen<br />
<strong>und</strong> feiern. E<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil davon ist<br />
der Wettbewerb, mit dem wir Jugendliche <strong>für</strong> die<br />
Geschichte ihrer <strong>Stadt</strong> <strong>und</strong> die Arbeit des Vere<strong>in</strong>s<br />
<strong>in</strong>teressieren wollen.<br />
E<strong>in</strong> weiterer Anlass ist e<strong>in</strong>e große Ausstellung zu<br />
<strong>Frauen</strong>stiften <strong>und</strong> <strong>Frauen</strong>klöstern, die das Ruhrlandmuseum<br />
vom 19. März bis 3. Juli 2005<br />
zusammen mit der Kunst- <strong>und</strong> Ausstellungshalle<br />
der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland (Bonn) veranstaltet:<br />
Krone <strong>und</strong> Schleier. Kunst aus mittelalterlichen<br />
<strong>Frauen</strong>klöstern. Im <strong>Essen</strong>er Ausstellungsteil<br />
wird das <strong>Frauen</strong>stift <strong>Essen</strong>, das von circa 850<br />
bis 1803 existierte <strong>und</strong> die Keimzelle unserer<br />
<strong>Stadt</strong> ist, im Mittelpunkt stehen. Auch daran<br />
knüpfen wir an – vor allem durch die Wahl des<br />
Themas:<br />
»<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Essen</strong>«.<br />
Diesmal haben wir das Thema bewusst weit <strong>und</strong><br />
offen gehalten; es gibt ke<strong>in</strong>e zeitliche E<strong>in</strong>schränkung<br />
auf nur wenige Jahre wie beim ersten<br />
Mal. Das erhöht die Vielfalt möglicher Themen,<br />
erschwert aber auch die Orientierung <strong>und</strong> die<br />
Auswahl. Deshalb haben wir uns entschlossen,<br />
wieder e<strong>in</strong>e Broschüre als E<strong>in</strong>führung <strong>und</strong> erste<br />
Materialsammlung zusammenzustellen. Ihr f<strong>in</strong>det<br />
hier Themenvorschläge, H<strong>in</strong>weise auf Quellen<br />
<strong>und</strong> Literatur. Auch die Arbeitshilfe <strong>für</strong> das<br />
Führen von Interviews haben wir abermals aufgenommen,<br />
weil Ihr diese Methode gewiss wieder<br />
anwenden könnt. Zwei Aufsätze erfahrener Historiker<strong>in</strong>nen<br />
geben e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung: e<strong>in</strong> Fallbeispiel<br />
aus dem 17. Jahrh<strong>und</strong>ert (von Ute Küppers-<br />
Braun) <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e Darstellung über das<br />
19. <strong>und</strong> 20. Jahrh<strong>und</strong>ert (von Julia Paulus).<br />
Dass es diesmal um »<strong>Frauen</strong>« geht, heißt nicht,<br />
dass sich nur Schüler<strong>in</strong>nen daran beteiligen können.<br />
Im Gegenteil! Ausdrücklich s<strong>in</strong>d alle Schüler<br />
aufgefordert, sich mit der Geschichte <strong>Essen</strong>er<br />
<strong>Frauen</strong> ause<strong>in</strong>anderzusetzen, gerne auch <strong>in</strong> Gruppenarbeit<br />
zusammen mit Schüler<strong>in</strong>nen. Und<br />
unter »<strong>Frauen</strong>« verstehen wir selbstverständlich<br />
auch Mädchen.<br />
Wir hoffen, dass sich wieder viele Schüler <strong>und</strong><br />
Schüler<strong>in</strong>nen an dem Wettbewerb beteiligen werden.<br />
Es warten wertvolle Preise auf Euch – <strong>und</strong><br />
e<strong>in</strong> Gew<strong>in</strong>n ist die Teilnahme <strong>in</strong> jedem Fall. Wer<br />
Lokalgeschichte untersucht, macht sich nicht<br />
nur mit se<strong>in</strong>er unmittelbaren Lebensumwelt vertraut,<br />
sondern schult den Blick auch <strong>für</strong> politische,<br />
soziale, kulturelle, religiöse wie wirtschaftliche<br />
Zusammenhänge.<br />
<strong>Frauen</strong> haben zwar <strong>in</strong> den vergangenen vierzig<br />
Jahren enorm »aufgeholt«, von »Chancengleichheit«<br />
kann vielfach bereits gesprochen werden.<br />
Das gilt aber nicht im selben Masse <strong>für</strong> die Wahrnehmung<br />
von <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> der Öffentlichkeit, auch<br />
<strong>und</strong> gerade was <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> der Geschichte angeht.<br />
Und das geht sowohl <strong>Frauen</strong> als auch Männer