SPECIAL - AC Schnitzer

special Concept Cars
TENSION Das extrem aufwändig umgebaute Konzeptfahrzeug auf Basis des BMW M6 hat 552 PS. Der Tension dient AC Schnitzer als Technologieträger TOPSTER Handgefertigtes Einzelstück auf Z4-Basis mit getuntem Fünfliter-V8-Motor. Das ursprüngliche BMW-M5-Triebwerk leistet 450 PS
Handgeschnitzt text_Florian
Tension heißt im Deutschen „Spannung“
und mit entsprechender Vorfreude wurde
das Concept Car von AC Schnitzer auf der
IAA 2005 erwartet. Sein Auftritt war spektakulär,
die Liebhaber der Marke drängelten sich
um das zweifarbig in „Magic Orange Metallic“
und „Carbon Grey“ lackierte Sportcoupé. Im Vergleich
zur BMW-M6-Basis wirkt der Tension
aggressiver und sportlicher. Das komplett einstellbare
Rennfahrwerk lässt ihn tief über dem
Boden kauern, die extrem leichten, 20 Zoll großen
Schmiederäder füllen die verbreiterten Radhäuser
bis zur Oberkante.
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Mehr als fünf Monate investierte die Truppe
um AC Schnitzer-Entwicklungschef Roman Fenners
in den Bau des straßenzugelassenen Prototypen.
Wäre der Tension in dieser Form käuflich,
müssten rund 260000 Euro den Besitzer
wechseln. Doch das Einzelstück ist nicht zu haben,
denn seine Bestimmung ist es, die Kompetenzen
von AC Schnitzer zu demonstrieren. Die in
Aachen mittlerweile in schöner Regelmäßigkeit
gebauten Concept Cars dürfen zeigen, was technisch
machbar ist, und sie loten auch die Design-
Grenzen aus. Auf den großen Automobil-Messen
sind sie die rasanten Visitenkarten ihrer
Erbauer, gleichzeitig aber auch hoch sensible
Gradmesser für den Publikumserfolg.
Allerdings wäre manch einem Interessenten
das Aufmerksamkeitspotenzial des Tension im
Alltag zu hoch. Kurz: zu knallig. Aber die Räder
beispielsweise dürften der potenziellen Klientel
gefallen, ebenso die markante Frontschürze. Und
so finden einzelne Komponenten, manchmal
aber auch alle, den Weg in die Serienfertigung.
Hin und wieder nimmt man bei den Karosserieanbauteilen
ein wenig Schärfe heraus, um
einerseits dem Fußgängerschutz genüge zu tun
oder andererseits das Design gefälliger und weni-
TEURE UNIKATE. AC Schnitzer leistet sich regelmäßig den Luxus, ein Concept Car
zu bauen. Diese aus dem Vollen gedrehten Einzelstücke sollen zeigen, was machbar ist
Neher fotos_Willy Bister
ger polarisierend wirken zu lassen. Im Fall der
BMW 6er-Reihe kann mittlerweile bei Schnitzer
ein Aerodynamik-Paket geordert werden, das
dem des Tension verdächtig nahe kommt – inklusive
der Frontschürze mit zweigeteiltem Grill.
Daneben gibt es Sportfahrwerke, Doppelendschalldämpfer,
ein Airbag-Sportlenkrad mit Karbon-Intarsien
und vieles mehr, das an die spektakuläre
Studie angelehnt ist.
Ein weiteres aufregendes Concept Car der jüngeren
Vergangenheit ist der AC Schnitzer Topster
aus dem Jahr 2003. Basisprodukt war ein
BMW Z4 3.0i, dem ein Fünfliter-V8-Motor aus
dem früheren BMW M5 implantiert wurde. Durch
Optimierungen im Bereich des Ansaugtrakts und
der Zylinderköpfe, eine höhere Verdichtung und
eine angepasste Motor-Software generiert der
Vierventiler nun heftige 450 PS und bis zu 520
Newtonmeter Drehmoment. Der große V8-Motor
passte freilich nicht ohne weiteres unter die Fronthaube
des kompakten Z4. Dazu waren aufwändige
Umbauten und eine Neuentwicklung von
Ölpumpe und Ölwanne notwendig. Und der brachialen
Kraft des Triebwerks mussten natürlich
auch Antriebsstrang und Hinterachse angepasst
werden. Nicht zuletzt dank des Sperrdifferenzi-
als stürmt der Über-Z4 in 4,5 Sekunden von null
auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit gibt
AC Schnitzer mit 305 Stundenkilometern an.
Um die sichere Beherrschbarkeit dieser Kräfte
kümmert sich ein neunfach verstellbares Rennsportfahrwerk
im Verbund mit 20-Zoll-Rädern,
die vorn neun Zoll und an der Hinterachse elf
Zoll breit sind. Die zugehörige Bereifung misst
vorn 255/30 R 20 und hinten gar 305/25 R 20.
Der Mehrleistung stemmt sich bei Bedarf eine
großzügig dimensionierte Bremsanlage entgegen,
die auch nach mehreren Vollbremsungen
über 1 g Verzögerung realisieren soll.
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