15.01.2013 Aufrufe

Ing. T. Preußler - Umwelt-Campus Birkenfeld

Ing. T. Preußler - Umwelt-Campus Birkenfeld

Ing. T. Preußler - Umwelt-Campus Birkenfeld

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Umwelt</strong>-<strong>Campus</strong> <strong>Birkenfeld</strong> der Fachhochschule Trier<br />

Technische Mechanik II Prof. Dr.-<strong>Ing</strong>. T. <strong>Preußler</strong><br />

15. Schub<br />

Schubspannungen werden nicht nur durch Torsion, sondern auch durch<br />

Querkräfte hervorgerufen.<br />

Tragpratze eines Druckbehälters als typisches Beispiel eines schubbeanspruchten<br />

Bauteils.<br />

aus: www.glatt-gmbh.de<br />

18. Querkraftschub �<br />

1<br />

Q


<strong>Umwelt</strong>-<strong>Campus</strong> <strong>Birkenfeld</strong> der Fachhochschule Trier<br />

Technische Mechanik II Prof. Dr.-<strong>Ing</strong>. T. <strong>Preußler</strong><br />

15.1 Schub durch Querkräfte<br />

Greifen Kräfte quer zur Längsachse eines Stabes mit dicht nebeneinander<br />

liegenden Wirkungslinien an, so treten im dazwischen liegenden Querschnitt<br />

Schubspannungen auf, die man auch als Scherspannungen bezeichnet.<br />

F<br />

F<br />

F/2 F/2<br />

F<br />

Scherspannungen treten beim Schneiden und Stanzen auf und spielen bei<br />

Schrauben-, Niet-, Schweiß- und Klebeverbindungen eine wichtige Rolle.<br />

18. Querkraftschub �<br />

2<br />

F<br />

F F<br />

F


<strong>Umwelt</strong>-<strong>Campus</strong> <strong>Birkenfeld</strong> der Fachhochschule Trier<br />

Technische Mechanik II Prof. Dr.-<strong>Ing</strong>. T. <strong>Preußler</strong><br />

Zusätzlich treten noch Biegespannungen auf, die jedoch bei gedrungenen<br />

Bauteilen mit kleinem Hebelarm und fester Einspannung (Presspassung)<br />

vernachlässigt werden können.<br />

Die Schubspannungen sind über dem<br />

Querschnitt ungleichmäßig verteilt.<br />

Vereinfacht rechnet man aber oftmals<br />

mit einer mittleren Abscherspannung<br />

Hierbei ist Q die Querkraft und A die<br />

Querschnittsfläche des Trägers<br />

Die Scherfestigkeit ist bei zähen Werkstoffen τ f = 0,5 R e , bei spröden Werkstoffen<br />

ist τ f = R m . Mit einer Sicherheit von S = 1,5...4 folgt damit<br />

τ<br />

Q<br />

m<br />

A<br />

= τ<br />

zul<br />

⎧R<br />

= min. ⎨<br />

⎩ 3<br />

e<br />

R<br />

;<br />

4<br />

m<br />

⎫<br />

⎬<br />

⎭<br />

18. Querkraftschub �<br />

3<br />

Q<br />

τ<br />

A


<strong>Umwelt</strong>-<strong>Campus</strong> <strong>Birkenfeld</strong> der Fachhochschule Trier<br />

Technische Mechanik II Prof. Dr.-<strong>Ing</strong>. T. <strong>Preußler</strong><br />

Beispiel: Berechnung einer Nietverbindung<br />

Gegeben: F = 10 kN, b = 30 mm, h = 4 mm, n = 6, τ zul = 90 N/mm 2<br />

Gesucht: Erf. Nietdurchmesser d, Flächenpressung p, Normalspannung im Blech<br />

Übung: Berechnung einer Schweißverbindung<br />

Gegeben: F = 10 kN, b = 30 mm, h = 4 mm<br />

Gesucht: Schubspannung in der Schweißnaht<br />

18. Querkraftschub �<br />

4<br />

F<br />

h<br />

F<br />

h<br />

b<br />

a<br />

b<br />

F<br />

F


<strong>Umwelt</strong>-<strong>Campus</strong> <strong>Birkenfeld</strong> der Fachhochschule Trier<br />

Technische Mechanik II Prof. Dr.-<strong>Ing</strong>. T. <strong>Preußler</strong><br />

15.2 Schub durch Biegemomente<br />

Bei Beanspruchung eines Balkens durch ein veränderliches Biegemoment M(x)<br />

treten infolge der Beziehung<br />

Q<br />

dM ( x)<br />

=<br />

dx<br />

immer Querkräfte auf (Querkraftbiegung), die im Balkenquerschnitt zusätzliche<br />

Schubspannungen bewirken.<br />

Die Querkraft ist im Schnitt senkrecht zur Längsachse mit den<br />

Schubspannungen im Gleichgewicht.<br />

∫<br />

Q = τ<br />

dA<br />

A<br />

q<br />

Aus dem Satz der zugeordneten Schubspannungen folgt, dass in Ebenen parallel<br />

zur Längsachse betragsmäßig gleiche Schubspannungen τ xz = τ zx auftreten.<br />

18. Querkraftschub �<br />

5


<strong>Umwelt</strong>-<strong>Campus</strong> <strong>Birkenfeld</strong> der Fachhochschule Trier<br />

Technische Mechanik II Prof. Dr.-<strong>Ing</strong>. T. <strong>Preußler</strong><br />

Die Längsschubspannungen lassen sich auch aus dem Vergleich eines aus<br />

Einzelbrettern bestehenden und eines massiven Balkens veranschaulichen.<br />

Die Einzelbretter können sich frei axial verschieben und gleiten aneinander ab.<br />

Zwischen den Brettern treten keine Axialkräfte auf.<br />

Werden die Bretter miteinander zu einem massiven Balken verklebt, wird die<br />

Längsverformung behindert und es treten infolge der Reaktionskräfte Schubspannungen<br />

zwischen den Brettern auf.<br />

Das gleiche gilt für alle Fasern der Bretter, so dass auch in allen Ebenen parallel<br />

zur Längsachse Schubspannungen auftreten.<br />

18. Querkraftschub �<br />

6<br />

F<br />

τ zx<br />

F<br />

τ xz


<strong>Umwelt</strong>-<strong>Campus</strong> <strong>Birkenfeld</strong> der Fachhochschule Trier<br />

Technische Mechanik II Prof. Dr.-<strong>Ing</strong>. T. <strong>Preußler</strong><br />

15.2.1 Schubspannungsverteilung<br />

Der Schubspannungsverlauf über dem Querschnitt ist nicht konstant und lässt<br />

sich bei einem trapezförmigen Träger anhand eines parallel zur Seitenwand<br />

ausgerichteten Quaderelements verdeutlichen.<br />

η<br />

ζ<br />

Q<br />

x<br />

τ ηx = 0<br />

τ ζx ≠ 0<br />

τ ηζ = 0<br />

τ ζη = 0<br />

τ xζ ≠ 0<br />

τ xη = 0<br />

An freien, unbelasteten Oberflächen können aufgrund fehlender Querkräfte<br />

keine Schubspannungen auftreten. Werden von der Seitenwand keine Kräfte<br />

eingeleitet, gilt daher τηζ = 0 und τηx = 0 und somit auch τζη = 0 und τ xη = 0.<br />

Verschiebt man das Quaderelement in die linke obere Ecke, wird auch τζx = 0<br />

und somit τxζ =0.<br />

18. Querkraftschub �<br />

7


<strong>Umwelt</strong>-<strong>Campus</strong> <strong>Birkenfeld</strong> der Fachhochschule Trier<br />

Technische Mechanik II Prof. Dr.-<strong>Ing</strong>. T. <strong>Preußler</strong><br />

Am oberen und unteren Rand sind daher die Schubspannung Null,<br />

dazwischen erreichen sie ein Maximum.<br />

Bei Trägern mit gekrümmter Außenfläche laufen die Schubspannungen tangential<br />

zum Rand auf einen Pol zu, bei dünnwandigen Profilen ist die Richtung<br />

der Schubspannungen durch die Mittellinie des Querschnitts festgelegt.<br />

τ<br />

Q<br />

τ<br />

Q<br />

τ<br />

τ<br />

Die parallel zur Querkraft Q gerichteten Vertikalkomponenten der Schubspannungen<br />

τ q sind über der Querschnittsbreite konstant. Bei symmetrischen Profilen<br />

heben sich die Horizontalkomponenten τ h der Schubspannung τ gegenseitig auf.<br />

18. Querkraftschub �<br />

8<br />

Q<br />

τ<br />

τ<br />

Q<br />

P<br />

τ q<br />

τ h<br />

τ<br />

Q<br />

P<br />

τ


<strong>Umwelt</strong>-<strong>Campus</strong> <strong>Birkenfeld</strong> der Fachhochschule Trier<br />

Technische Mechanik II Prof. Dr.-<strong>Ing</strong>. T. <strong>Preußler</strong><br />

Zur Berechnung der Schubspannungen betrachtet man das Gleichgewicht an einem<br />

herausgeschnittenen Teilstücks eines auf Biegung beanspruchten Balkens.<br />

y<br />

S<br />

dx ∆A<br />

z<br />

x<br />

A<br />

M<br />

M+dM<br />

σ+dσ<br />

Das Kräftegleichgewicht in x-Richtung am Volumen ∆V liefert<br />

∑ Fx<br />

= 0<br />

Q<br />

∫<br />

σ<br />

dx<br />

S<br />

τ(z)<br />

= ( σ + dσ<br />

) dA − σ dA −τ ( z ) ⋅b(<br />

z)<br />

dx<br />

∆A<br />

∫<br />

∆A<br />

b(z)<br />

τ(z)<br />

mit der vom betrachteten Schnitt nach außen gerichteten Teilfläche ∆A<br />

18. Querkraftschub �<br />

9<br />

z<br />

x<br />

σ<br />

dA<br />

dx<br />

∆A<br />

σ+dσ


<strong>Umwelt</strong>-<strong>Campus</strong> <strong>Birkenfeld</strong> der Fachhochschule Trier<br />

Technische Mechanik II Prof. Dr.-<strong>Ing</strong>. T. <strong>Preußler</strong><br />

Aus dem Kräftegleichgewicht folgt<br />

1 dσ<br />

τ ( z)<br />

= dA<br />

b(<br />

z)<br />

∫ dx ∆A<br />

M b Wird die Biegespannung σ = ⋅ z nach der Balkenlängsachse abgeleitet<br />

I y<br />

dσ<br />

dM b z Q<br />

= ⋅ =<br />

⋅ z<br />

dx dx I I y<br />

y<br />

und eingesetzt, ergibt sich die Schubspannungsverteilung<br />

τ ( z)<br />

=<br />

S<br />

=<br />

y ∫<br />

∆A<br />

I<br />

z<br />

y<br />

Q<br />

⋅b(<br />

z)<br />

dA<br />

∫<br />

∆A<br />

z<br />

dA<br />

mit der Querkraft Q und dem statischen Moment<br />

bezüglich der Teilfläche ∆A<br />

18. Querkraftschub �<br />

10<br />

y<br />

z<br />

S<br />

A<br />

z<br />

∆A


<strong>Umwelt</strong>-<strong>Campus</strong> <strong>Birkenfeld</strong> der Fachhochschule Trier<br />

Technische Mechanik II Prof. Dr.-<strong>Ing</strong>. T. <strong>Preußler</strong><br />

Zur Berechnung der Schubspannung in einem Schnitt mit der Breite b infolge<br />

der Querkraft Q ist das Flächenträgheitsmoment I y bezüglich des Schwerpunktes<br />

S und das statische Moment S y der Teilfläche ∆A zu bestimmen.<br />

τ ( z)<br />

=<br />

S<br />

S<br />

y<br />

=<br />

∫<br />

∆A<br />

1<br />

2<br />

z<br />

I<br />

b<br />

y = ∫<br />

Q ⋅ S<br />

y<br />

dA<br />

2<br />

−b<br />

2<br />

y<br />

⋅b(<br />

z)<br />

Das statische Moment eines Rechteckquerschnittes ergibt sich aus<br />

=<br />

b<br />

2<br />

⎡⎛<br />

h ⎞<br />

⋅ ⎢⎜<br />

⎟<br />

⎢⎣<br />

⎝ 2 ⎠<br />

∫ ∫<br />

−b<br />

2<br />

2<br />

h<br />

z<br />

−<br />

2<br />

z dz ⋅ dy<br />

z<br />

2<br />

Das statische Moment besitzt im Schwerpunkt S<br />

(z = 0) ein Maximum und wird am oberen und<br />

unteren Rand (z = ± h/2) Null.<br />

⎥ ⎥<br />

⎤<br />

⎦<br />

dy<br />

=<br />

b<br />

∫<br />

2<br />

−b<br />

2<br />

2 ⎡ z ⎤<br />

⎢ ⎥<br />

⎣ 2 ⎦<br />

b<br />

⎡⎛<br />

h ⎞<br />

= ⋅ ⎢⎜<br />

⎟<br />

2 ⎢⎣<br />

⎝ 2 ⎠<br />

18. Querkraftschub �<br />

11<br />

2<br />

h<br />

z<br />

−<br />

2<br />

z<br />

dy<br />

2<br />

⎤<br />

⎥<br />

⎥⎦<br />

y<br />

h/2<br />

h/2<br />

A<br />

∆A<br />

z<br />

b<br />

S<br />

dA<br />

dy<br />

z<br />

dz


<strong>Umwelt</strong>-<strong>Campus</strong> <strong>Birkenfeld</strong> der Fachhochschule Trier<br />

Technische Mechanik II Prof. Dr.-<strong>Ing</strong>. T. <strong>Preußler</strong><br />

Wird das Flächenträgheitsmoment I y = b·h 3 /12 eingesetzt<br />

Q ⋅ S<br />

τ ( z)<br />

=<br />

b⋅<br />

I<br />

y<br />

y<br />

ergibt sich ein parabelförmiger Schubspannungsverlauf.<br />

Bei z = 0 ist die maximale Schubspannung<br />

τ max<br />

3⋅<br />

Q<br />

=<br />

2⋅<br />

b ⋅ h<br />

2<br />

Q ⎡⎛<br />

h ⎞ ⎤ 2<br />

= ⋅ ⎢⎜<br />

⎟ − z ⎥<br />

2⋅<br />

I y ⎢⎣<br />

⎝ 2 ⎠ ⎥⎦<br />

⎥ ⎥<br />

2<br />

6⋅<br />

Q<br />

⎡⎛<br />

h ⎞ ⎤ 2<br />

= ⋅ ⎢⎜<br />

⎟ − z<br />

3<br />

b⋅<br />

h ⎢⎣<br />

⎝ 2 ⎠ ⎦<br />

Mit der mittleren Schubspannung τm = Q/A = Q / (b·h) folgt<br />

3<br />

τ max = ⋅τ<br />

m<br />

2<br />

Die maximale Schubspannung im Rechteckquerschnitt ist 1,5 mal so groß<br />

wie die mittlere Schubspannung, die sich aus dem Verhältnis von Querkraft<br />

und Querschnittsfläche ergibt.<br />

18. Querkraftschub �<br />

12<br />

y<br />

z<br />

τ(z)<br />

x<br />

τ max


<strong>Umwelt</strong>-<strong>Campus</strong> <strong>Birkenfeld</strong> der Fachhochschule Trier<br />

Technische Mechanik II Prof. Dr.-<strong>Ing</strong>. T. <strong>Preußler</strong><br />

15.2.2 Schwerpunktsatz<br />

Die Integration kann man umgehen, wenn die Schwerpunktskoordinate zs der<br />

von der betrachteten Faser z „abgeschnittenen“ Teilfläche ∆A bekannt ist. Es<br />

gilt dann mit dem Schwerpunktsatz Sy = ∆zs · ∆A<br />

Q<br />

τ ( z) = ⋅∆z<br />

s ⋅∆A<br />

b(<br />

z)<br />

⋅ I y<br />

b<br />

A<br />

Für das Beispiel eines Kreisquerschnitts folgt mit<br />

r S<br />

∆A = r<br />

2<br />

⋅(<br />

ϕ − sin ϕ)<br />

/ 2<br />

die Teilfläche mit dem Schwerpunktabstand<br />

∆<br />

z s<br />

und daraus das statische Moment<br />

3 3<br />

4 ⋅ r<br />

⋅sin<br />

( ϕ / 2)<br />

⋅(<br />

ϕ − sin ϕ)<br />

= ∆z<br />

⋅ ∆A<br />

3 3<br />

=<br />

= 2 ⋅ r ⋅sin<br />

( ϕ / 2)<br />

2 ⋅(<br />

ϕ − sin ϕ)<br />

S y s<br />

3<br />

4⋅<br />

r ⋅sin<br />

( ϕ / 2)<br />

=<br />

ϕ − sinϕ<br />

18. Querkraftschub �<br />

13<br />

y<br />

z<br />

z<br />

ϕ<br />

z s<br />

∆A


<strong>Umwelt</strong>-<strong>Campus</strong> <strong>Birkenfeld</strong> der Fachhochschule Trier<br />

Technische Mechanik II Prof. Dr.-<strong>Ing</strong>. T. <strong>Preußler</strong><br />

Mit b/2 = r·sin(ϕ/2) folgt S y = b 3 /12 und damit die Schubspannung<br />

Q ⋅ S<br />

τ ( z)<br />

=<br />

b ⋅ I<br />

y<br />

y<br />

Setzt man I y = π⋅r 4 /4 und berücksichtigt (b/2) 2 = r 2 – z 2 , ergibt sich die Schubspannungsverteilung<br />

2 2<br />

Q ⋅ 4 ⋅(<br />

r − z )<br />

τ ( z)<br />

=<br />

4<br />

12 ⋅π<br />

⋅ r / 4<br />

Die Schubspannung ist auch beim Kreisquerschnitt parabelförmig verteilt Die<br />

maximale Schubspannung tritt ebenfalls in der Mitte bei z = 0 auf<br />

τ max<br />

4 ⋅Q<br />

=<br />

3⋅<br />

A<br />

3<br />

Q ⋅b<br />

=<br />

12 ⋅b<br />

⋅ I<br />

4<br />

= ⋅τ<br />

m<br />

3<br />

y<br />

=<br />

4 ⋅Q<br />

⎡ ⎛ z<br />

⎢1<br />

− ⎜<br />

3⋅<br />

A ⎢⎣<br />

⎝ r<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

mit der mittleren Schubspannung τ m = Q/A und der Querschnittsfläche A = π⋅r 2 .<br />

2<br />

18. Querkraftschub �<br />

14<br />

⎤<br />

⎥<br />

⎥⎦


<strong>Umwelt</strong>-<strong>Campus</strong> <strong>Birkenfeld</strong> der Fachhochschule Trier<br />

Technische Mechanik II Prof. Dr.-<strong>Ing</strong>. T. <strong>Preußler</strong><br />

Beispiel: Geschweißter T-Träger unter Querkraftbelastung<br />

Gegeben: Q = 5 kN, h = 40 mm, b = 60 mm, s =4 mm, a = 3 mm<br />

Gesucht: Schwerpunktskoordinate z s, Flächenträgheitsmoment I y, Schubspannung in den<br />

Schweißnähten τ s und max. Schubspannung τ max.<br />

18. Querkraftschub �<br />

15<br />

y<br />

z s<br />

b<br />

s<br />

S<br />

a<br />

s<br />

h


<strong>Umwelt</strong>-<strong>Campus</strong> <strong>Birkenfeld</strong> der Fachhochschule Trier<br />

Technische Mechanik II Prof. Dr.-<strong>Ing</strong>. T. <strong>Preußler</strong><br />

... Fortsetzung<br />

Schubspannung in der Schweißnaht<br />

Max. Schubspanung:<br />

y S<br />

18. Querkraftschub �<br />

16<br />

z<br />

S 1<br />

∆A 4<br />

S4 y S<br />

S 3<br />

z<br />

∆A 3<br />

∆z 1<br />

∆z4 ∆z3


<strong>Umwelt</strong>-<strong>Campus</strong> <strong>Birkenfeld</strong> der Fachhochschule Trier<br />

Technische Mechanik II Prof. Dr.-<strong>Ing</strong>. T. <strong>Preußler</strong><br />

Übung: I-Träger unter Querkraftbelastung<br />

Gegeben: Q = 20 kN, h = 80 mm, b = 70 mm, s =10 mm, t = 8 mm<br />

Gesucht: Flächenträgheitsmoment I y, stat. Momente S y, max.<br />

Schubspannung τ max, Schubspannungen τ bei z = 40 mm<br />

18. Querkraftschub �<br />

17<br />

y<br />

y<br />

∆A 2<br />

S<br />

∆A 1<br />

b<br />

S<br />

z<br />

z<br />

t<br />

S 1<br />

S 2<br />

h<br />

z 1<br />

s<br />

s<br />

z 2


<strong>Umwelt</strong>-<strong>Campus</strong> <strong>Birkenfeld</strong> der Fachhochschule Trier<br />

Technische Mechanik II Prof. Dr.-<strong>Ing</strong>. T. <strong>Preußler</strong><br />

15.2.3 Verhältnis aus Schub- und Biegespannung<br />

Oftmals werden bei biegebeanspruchten Trägern die Schubspannungen vernachlässigt.<br />

Betrachtet man einen einseitig eingespannten Balken mit Rechteckquerschnitt,<br />

gilt für die max. Biegespannung<br />

F<br />

σ max =<br />

M max<br />

Wb<br />

Die Schubspannung infolge der Querkraft ist<br />

τ max<br />

Q<br />

= 1,<br />

5⋅<br />

A<br />

Das Verhältnis aus Schub- und Biegespannung ergibt sich<br />

τ<br />

σ<br />

max<br />

max<br />

3⋅<br />

F<br />

=<br />

2⋅<br />

b⋅<br />

h<br />

6⋅<br />

F ⋅ L<br />

= 2<br />

b ⋅h<br />

3⋅<br />

F<br />

=<br />

2⋅<br />

b ⋅h<br />

2<br />

b⋅<br />

h<br />

⋅<br />

6⋅<br />

F ⋅ L<br />

1<br />

=<br />

4<br />

⋅<br />

h<br />

L<br />

d. h. erst bei sehr kurzen Trägern h > L sind die Schubspannungen in der<br />

Größenordnung der Biegespannungen und müssen berücksichtigt werden.<br />

18. Querkraftschub �<br />

18<br />

L<br />

b<br />

h


<strong>Umwelt</strong>-<strong>Campus</strong> <strong>Birkenfeld</strong> der Fachhochschule Trier<br />

Technische Mechanik II Prof. Dr.-<strong>Ing</strong>. T. <strong>Preußler</strong><br />

18.3 Schubverformung<br />

Neben der Durchbiegung unterliegt ein Träger infolge der Querkraft einer<br />

zusätzlichen Verformung. Für konstante Schubspannungen ist der Scherwinkel<br />

γ =<br />

τ<br />

G<br />

Q<br />

=<br />

G ⋅ A<br />

mit der Querkraft Q, der Fläche A und dem Schubmodul G, wobei vorausgesetzt<br />

wird, dass die Querschnitte eben bleiben (Bernoulli-Hypothese).<br />

dx<br />

γ<br />

τ<br />

γ=0<br />

Da die Schubspannungen jedoch parabelförmig verteilt sind mit dem Maximum<br />

in der Mitte des Profils, werden die Querschnitte in der Realität verwölbt.<br />

18. Querkraftschub �<br />

19<br />

γ=0<br />

γ max


<strong>Umwelt</strong>-<strong>Campus</strong> <strong>Birkenfeld</strong> der Fachhochschule Trier<br />

Technische Mechanik II Prof. Dr.-<strong>Ing</strong>. T. <strong>Preußler</strong><br />

Um den Effekt der Querschnittverwölbung zu berücksichtigen, wird die von der<br />

Querschnittsform abhängige Schubverteilungszahl κ eingeführt. Es gilt dann für<br />

den mittleren Scherwinkel:<br />

⋅Q<br />

=<br />

G ⋅ A<br />

κ<br />

γ<br />

Q<br />

G ⋅<br />

AS<br />

Die Fläche A wird mit der Schubverteilungszahl κ zu einem reduzierten<br />

Schubquerschnitt, der sog. Schubfläche A S = A / κ zusammengefasst.<br />

Für ν = 0,3 gilt näherungsweise:<br />

=<br />

κ = 1,1 κ = 1,2 κ = 2 κ = 2,3 κ = 1....2,4<br />

18. Querkraftschub �<br />

20


<strong>Umwelt</strong>-<strong>Campus</strong> <strong>Birkenfeld</strong> der Fachhochschule Trier<br />

Technische Mechanik II Prof. Dr.-<strong>Ing</strong>. T. <strong>Preußler</strong><br />

Der mittlere Scherwinkel ist gleich der Neigung des Profils infolge Schub<br />

dwq<br />

Q(<br />

x)<br />

γ = =<br />

dx G ⋅ A<br />

S<br />

Die Durchbiegung infolge der Querkraft ergibt sich durch Integration<br />

w<br />

q<br />

1<br />

=<br />

⋅ ∫Q(<br />

x)<br />

dx<br />

G A<br />

S<br />

Wird die Beziehung M(x) = ∫Q(x) dx eingesetzt, folgt<br />

w<br />

q<br />

M ( x)<br />

= + w<br />

G ⋅ A<br />

S<br />

0<br />

wobei die Integrationskonstante w o an die Randbedingungen anzupassen ist.<br />

Die Gesamtdurchbiegung ergibt sich aus der Summe der Biege- und<br />

Schubanteile<br />

w w w + =<br />

b<br />

q<br />

18. Querkraftschub �<br />

21


<strong>Umwelt</strong>-<strong>Campus</strong> <strong>Birkenfeld</strong> der Fachhochschule Trier<br />

Technische Mechanik II Prof. Dr.-<strong>Ing</strong>. T. <strong>Preußler</strong><br />

Für einen eingespannten Rechteckträger unter Querkraftbelastung ergibt sich<br />

w<br />

q<br />

F ⋅ x<br />

= −<br />

G ⋅ A<br />

S<br />

+<br />

w0<br />

Aus der Randbedingung<br />

w<br />

q<br />

( )<br />

0 0 = +<br />

F ⋅ L<br />

x = L = − w<br />

G ⋅ A<br />

folgt mit κ = 1,2<br />

w q<br />

1,<br />

2<br />

( x)<br />

=<br />

S<br />

⋅ F ⋅(<br />

L − x)<br />

G ⋅ A<br />

F ⋅ L<br />

⇒ w0<br />

=<br />

G ⋅<br />

Das Verhältnis der Verformung aus Schub und Biegung ergibt sich für x = 0<br />

w<br />

w<br />

q<br />

b<br />

⋅ F ⋅ L<br />

=<br />

G ⋅ A<br />

2 , 1<br />

3⋅<br />

E ⋅ I<br />

⋅ 3<br />

F ⋅ L<br />

mit M(x) = -F·x<br />

3,<br />

6⋅<br />

L⋅<br />

E ⋅b<br />

⋅h<br />

=<br />

12⋅<br />

G ⋅b<br />

⋅h<br />

⋅ L<br />

Auch hier ist nur bei kurzen Trägern die Schubverformung zu berücksichtigen.<br />

18. Querkraftschub �<br />

22<br />

3<br />

3<br />

=<br />

AS<br />

E ⎛ h ⎞<br />

0, 3 ⎜ ⎟<br />

G ⎝ L ⎠<br />

2<br />

L<br />

⎛ h<br />

⎞<br />

≈ 0, 8⎜<br />

⎟<br />

⎝ L ⎠<br />

2<br />

x<br />

F<br />

b<br />

h

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!