Gute, Steffi Nerius - Kienbaum
Gute, Steffi Nerius - Kienbaum
Gute, Steffi Nerius - Kienbaum
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Seite 6 <strong>Kienbaum</strong>-Info November 2009<br />
Drei Medaillen sind das Ziel<br />
Bundestrainer Carsten Embach traut seinen Bobfahrern bei Olympia viel zu<br />
Die vergangene Saison musste<br />
er total abschreiben, denn ein Achillessehnenriss<br />
beim Weltcup in<br />
Innsbruck-Igls kurz vor Weihnachten<br />
bedeutete das frühe, aber bei<br />
weitem nicht endgültige Aus für<br />
den Bobpiloten Matthias Höpfner.<br />
Inzwischen ist die Verletzung im<br />
rechten Fuß ausgeheilt, so dass der<br />
WM-Dritte von 2008 ein volles Trainingsprogramm<br />
absolvieren konnte.<br />
Gemeinsam mit seiner zusammengebliebenen<br />
Crew versprühte<br />
er beim Lehrgang in <strong>Kienbaum</strong> viel<br />
Zuversicht und blickte optimistisch<br />
den nächsten Aufgaben entgegen,<br />
die in einem Start bei den Winterspielen<br />
in Vancouver gipfeln sollen.<br />
Schließlich war er 2006 in Turin<br />
Olympia-Fünfter im Viererschlitten.<br />
Der in Erfurt geborene, in Oberhof<br />
lebende und für den BC Winterberg<br />
startende Sportsoldat, der<br />
ursprünglich den Beruf eines Physiotherapeuten<br />
ausübte, weiß allerdings,<br />
dass es verdammt schwer<br />
wird, sich gegen die starke Konkurrenz<br />
im eigenen Land durchzusetzen.<br />
André Lange aus Oberhof<br />
dürfte nach seinen bisherigen Erfolgen<br />
gesetzt sein, doch um den<br />
zweiten Platz, der in jedem Fall das<br />
Olympiaticket bedeutet, geht es<br />
zwischen Thomas Florschütz<br />
(Riesa), Karl Angerer (Königssee)<br />
und ihm heiß auf kaltem Eis her.<br />
"Vielleicht erhalten wir aber noch<br />
einen dritten Startplatz", sagt Bundestrainer<br />
Carsten Embach aus<br />
Potsdam, der speziell für die Athletik<br />
zuständig ist. Er verweist auf das<br />
vom Internationalen Verband beschlossene<br />
Reglement, wonach die<br />
besten drei Nationen nach Ende<br />
der ersten sechs Weltcuprennen<br />
dieser Saison die Chance erhalten,<br />
eine weitere Mannschaft zu nominieren.<br />
Und darauf baut Höpfner,<br />
der zwar nicht zu den Schnellsten<br />
am Start zählt ("Daran müssen wir<br />
noch arbeiten”), aber in der Eisrinne<br />
zu den besten Piloten der Welt und<br />
viel an seinem Bob herumtüftelt,<br />
um hier und da noch Bruchteile von<br />
Sekunden herauszuholen.<br />
Diese vier Anschieber sollen es<br />
richten, damit der Schlitten die richtige<br />
Beschleunigung erfährt:<br />
● Norman Dannhauser (30) aus<br />
Erfurt, ein ehemaliger 100-m-Sprin-<br />
ter mit einer Bestzeit von 10,48.<br />
Sekunden. Sportsoldat<br />
● Alexander Mann (28) aus München,<br />
ein ehemaliger Rugbyspieler,<br />
der zunächst Sport und jetzt Medizin<br />
studiert<br />
● Christian Friedrich (29), Mathematikstudent<br />
aus Siegen, der als<br />
7,04-m-Weitspringer vor vier Jahren<br />
seine zweite Karriere als Bobfahrer<br />
begann.<br />
● Thomas Pöge (30) aus Potsdam,<br />
Zehnkampf-Bestleistung von<br />
7853 Punkten, zur Zeit Sportsoldat.<br />
Die Bob-Crew von Matthias Höpfner, die sich in <strong>Kienbaum</strong> auf die<br />
Olympischen Winterspiele in Vancouver vorbereitete<br />
Als aufmerksamer Beobachter<br />
des Geschehens in <strong>Kienbaum</strong> und<br />
Vielleicht erhalten wir aber noch einen<br />
dritten Startplatz, wenn wir nach Abschluss<br />
der ersten sechs Weltcuprennen gut dastehen<br />
jeden Test in seinem kleinen Büchlein<br />
festhaltend, zeigte sich Carsten<br />
Embach sehr zufrieden mit dem<br />
erreichten Leistungsniveau. "Wir<br />
legen besonders großen Wert auf<br />
die Sprintverbesserungen, denn sie<br />
sind für die Anschubphase von<br />
entscheidender Bedeutung. Nach<br />
meinen gemachten Erkenntnissen<br />
ist es uns jedoch gelungen, eine<br />
neue Qualität zu erreichen."<br />
Weiter meinte er: "Wenn es nach<br />
mir geht, werden wir nach der Europameisterschaft<br />
in Innsbruck-Igls<br />
Ende Januar noch einmal für zehn<br />
Tage nach <strong>Kienbaum</strong> kommen, um<br />
uns hier den letzten Schliff für die<br />
Olympischen Spiele zu holen und<br />
für einige Zeit auch etwas Abstand<br />
von den Eisbahnen zu gewinnen,<br />
die wir bis dahin zur Genüge kennengelernt<br />
haben."<br />
Und wie sieht es mit der Zielvorgabe<br />
aus, die jeder Verband mit<br />
dem Deutschen Olympischen<br />
Weltcup-Termine<br />
08. - 14.11. Park City/USA<br />
15. - 22.11. Lake Placid<br />
30.11 - 06.12. Cesana/ITA<br />
07.- 13.12. Winterberg<br />
14. - 20.12. Altenberg<br />
04. - 10.01. Königssee<br />
11. - 17.01. St. Moritz<br />
18. - 24.01. Innsbruck-Igls<br />
Sportbund im Hinblick auf Olympia<br />
getroffen hat? Dazu Carsten Embach,<br />
der übrigens 1990 für die<br />
DDR startend Fünfter der Hallen-<br />
EM im Weitsprung (7,83) war, ehe<br />
er sich dem Bobsport zuwandte<br />
und 2002 im Lange-Vierer olympisches<br />
Gold gewann: "Nach den<br />
Erfolgen der letzten Jahre wäre es<br />
unredlich tiefzustapeln. Wir wollen<br />
in allen drei Disziplinen, dem Zweier-<br />
und Viererbob bei den Männern<br />
sowie dem Zweierbob bei den Frauen,<br />
eine Medaille holen, nach Möglichkeit<br />
soll es eine aus Gold sein."<br />
Auch die Frauen haben in den<br />
vergangenen Monaten viel in <strong>Kienbaum</strong><br />
trainiert. Hier ergibt sich eine<br />
ähnliche Konstellation wie bei den<br />
Männern, denn neben der gesetzten<br />
Olympiasiegerin und Weltmeisterin<br />
Sandra Kiriasis machen sich<br />
auch die Pilotinnen Cathleen Martini,<br />
Claudia Schramm und Anja<br />
Schneiderheinze-Stöckel durchaus<br />
Hoffnungen auf die Teilnahme an<br />
den Winterspielen in Vancouver.