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Die Karawane zieht weiter nach Köpenick - estavis.de

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Seite 2 Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />

Das war einmal:WoKodak früher Farbfilme<br />

produzierte, entsteht ein Wohnviertel<br />

FotoEstavis<br />

<strong>Köpenick</strong>, Müggelheim, Friedrichshagen,<br />

Wen<strong>de</strong>nschloss und Grünau. Und selbst die<br />

eher urban-verdichteten Arbeiterstadtteile<br />

wie Ober- und Nie<strong>de</strong>rschönewei<strong>de</strong> verän<strong>de</strong>rten<br />

schon ihren Charakter, beobachtet<br />

Alexan<strong>de</strong>r Hae<strong>de</strong>r, ein langjähriger Kenner<br />

<strong>de</strong>r Gegend. Seit einem Jahr ist die Hochschule<br />

für Technik und Wirtschaft da, viele<br />

Uferflächen sind nun öffentlich, an<strong>de</strong>re sollen<br />

es wer<strong>de</strong>n, darauf drängen viele Stadtteilbewohner.<br />

Allewollen ans Wasser. Hae<strong>de</strong>r<br />

hat schon als Projektentwickler für das<br />

Land Berlin hier gearbeitet, nun ist er Manager<br />

<strong>de</strong>r britischen Comergroup. <strong>Die</strong>ser<br />

gehört mittlerweile ein riesiges Wassergrundstück<br />

mitsamt einem berühmten Peter-Behrens-Bau<br />

von 1914. Das Denkmal<br />

bleibeein Büro-und Gewerbezentrum, sagt<br />

Hae<strong>de</strong>r, aber alle Hallen dahinter sollten<br />

<strong>de</strong>m Wohnungsbau weichen.<br />

Ein <strong>weiter</strong>es, wirklich <strong>de</strong>solates Bau<strong>de</strong>nkmal<br />

besitzt die britische Gesellschaft<br />

im Zentrum von<strong>Köpenick</strong>: Das frühereKabelwerkstehtmehr<br />

als ein Jahrzehnt still.In<br />

zwei <strong>de</strong>nkmalgeschützten Stockwerksfabriken<br />

sollten 150 Wohnungen entstehen, erzählt<br />

Hae<strong>de</strong>r, angetriebenwür<strong>de</strong> auch diese<br />

Umwandlung vom Motor <strong>de</strong>r Steuersparmo<strong>de</strong>lle<br />

für die Käufer. Weitere 500 Neubauwohnungen<br />

könnten hinzukommen, ein<br />

Bebauungsplan sei beantragt.<br />

Wie an an<strong>de</strong>ren Orten auch, wur<strong>de</strong>n die<br />

Industrieflächen noch durch die staatlichen<br />

Voreigentümer und mit Hilfe von EU-Gel<strong>de</strong>rn<br />

bereinigt.„Auf die 500 Meter Uferlinie<br />

freuen wir uns“, sagt Hae<strong>de</strong>r, auch das sei<br />

ein Antrieb für das Vorhaben. <strong>Die</strong> Allgemeinheit<br />

kann sich ebenfalls freuen, <strong>de</strong>nn<br />

mit je<strong>de</strong>m Wohnbauprojekt wird das Netz<br />

<strong>de</strong>r öffentlichen Uferwege ausgebaut. Das<br />

Über <strong>de</strong>nStandort<br />

Treptow-<strong>Köpenick</strong> ist <strong>de</strong>r flächenmäßig<br />

größte Berliner Bezirk,außer<strong>de</strong>m<br />

hat er die meisten Wasser- und Waldflächen<br />

innerhalb <strong>de</strong>r Stadt. Der Müggelsee,<br />

durch <strong>de</strong>n die Spree fließt, liegt<br />

hier. Derzeit leben rund 240 000 Einwohner<br />

im Bezirk. Es gibt fünfzehn<br />

Ortsteile, darunter sehr stark von früherer<br />

Industrie geprägte Gebiete wie<br />

Nie<strong>de</strong>r- und Oberschönewei<strong>de</strong>, aber<br />

auch entlegene Stadtrandsiedlungen wie<br />

Schmöckwitz, Rahnsdorf o<strong>de</strong>r Grünau.<br />

<strong>Die</strong> Altstadt von <strong>Köpenick</strong> mitsamt<br />

barockem Schloss ist ein saniertes Freiluft<strong>de</strong>nkmal,<br />

hier treffen die Flüsse Dahme<br />

und Spree zusammen. Laut einer Studie<br />

<strong>de</strong>s Analysehauses Bulwien-Gesa<br />

liegt die Gegend um <strong>de</strong>n Müggelsee<br />

künftig schon auf Platz 2, wenn es um<br />

die bestehen<strong>de</strong> Nachfrage <strong>nach</strong> Wohneigentum<br />

in <strong>de</strong>r Hauptstadt geht. nien.<br />

hebt Ute Löbel vom Planungsamt in <strong>Köpenick</strong><br />

beson<strong>de</strong>rs hervor. Aneinem „Ufer für<br />

alle“ führeinBerlin kein Weg vorbei.<br />

Auch an <strong>de</strong>r „Glanzfilmfabrik“ wird es<br />

diesen Weg geben, gleich neben <strong>de</strong>n alten<br />

Fassa<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Türme am Wasser. Da diese zu<br />

Wohntürmen wer<strong>de</strong>n, bekommensie Balkone,<br />

das lassen dieDenkmalschützer zu. Viele<br />

Kompromisse sind notwendig. Genauso<br />

wird nebenan ineinengroßenHallenbau ein<br />

Atrium hineingefräst, damitdie Wohnungen<br />

in <strong>de</strong>m äußerst tiefen Bau überhaupt genug<br />

Licht bekommen. Dafür, solobt wie<strong>de</strong>rum<br />

<strong>de</strong>r Estavis-Chef Lanz, sei bei Industrie<strong>de</strong>nkmalen<br />

aber auch die Grundrissgestaltung<br />

ganz frei. Und oft gäbe es eben auch<br />

<strong>de</strong>n Reiz <strong>de</strong>r Geschichte, viel mehr als bei<br />

reinen Wohn<strong>de</strong>nkmalen.<br />

©Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.<br />

Zur Verfügung gestellt vom Frankfurter<br />

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