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Ethnikum der Hofbeschreibung - Familie Parigger

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Auszüge aus den Schlern-Schriften (<strong>Familie</strong>n <strong>Parigger</strong>) Seite 8 / 10<br />

ihres Herrn, <strong>der</strong> Wölfe von Mareit, an die beiden Kirchen in Telves einen Garten in Obertelfes neben<br />

Jaenleins des Volkers Gut. A. B. II, n. 2060. Die Besitzer von Vögls hatten demnach auch auf Obertelfes ein<br />

Gut, das den Wölfen von Mareit zinste. Das ist offenbar auch 1459 <strong>der</strong> Fall; denn Bärtl zu Vögls wird in<br />

diesem Urbar mit seinem aus Vögls fließenden Vogteizins unter Telfes gereiht. Diese Reihung ist natürlich<br />

irrtümlich, aber begreiflich, wenn man annimmt, daß er sowohl in Vögls wie auch in Telfes begütert war. -<br />

Vielleicht war die Verödung <strong>der</strong> Anlaß, daß Wilten die Grundherrschaft über Vögls veräußerte. Die Wölfe<br />

von Mareit dürften diese Grundrechte an sich gebracht haben; da wir wissen, daß einen großen Teil <strong>der</strong><br />

urbariellen Rechte <strong>der</strong> Wölfe die Grebmer erworben haben 1 , wäre damit <strong>der</strong> Weg gefunden, den die<br />

Grundherrschaften über Vögls von Wilten zu den Grebmern gegangen sind.<br />

Ober- und Untervegls hat auch zu den 30 Jahresmessen in Stilfes beizusteuern (1436). Es ist dabei<br />

beachtenswert, daß auch <strong>der</strong> Wolfeshof in Mareit dazu beizutragen hat. - 1454: Jungen und gedroschenen<br />

Zehent leisten: zu Vegels zwei Lehen; zu dem Wisleins zu Vnter Vegels; <strong>der</strong> Hawer zu Vegels, UDOK., Bl.<br />

23, S. 137.<br />

Besitzer: a) von K. Nr. 147 und 148:<br />

Als ältester nachweisbarer Besitzer begegnet uns JÖRG ZU VÖGLS (Nr 11), DER 1544 NOCH NEBEN SEINEM<br />

SOHN ULRICH ZU VÖGLS (Nr 56) Besitzer des Vögler Waldes ist 2 , Nr. 28, F.186. Das muß vielleicht dahin<br />

verstanden werden, daß <strong>der</strong> Hof zwischen Vater und Sohn geteilt war. Im Jahre 1547 verzeicht sich<br />

KONRAD VEGELER (Nr 57), Schnei<strong>der</strong> in Mareit, mit ULRICH VEGELER ZU VEGLS (Nr 56) um das Erbe nach<br />

seinen ELTERN (JÖRG VEGELER ZU VEGLS (Nr 11) UND ELSPETH STELZER) und seinem Bru<strong>der</strong> JAKOB VEGELER,<br />

Nr. 37, III, 16. 5.; Nr. 33, 16. 5. 1547. - JÖRG ZU VÖGLS (Nr 11) muß ein sehr hohes Alter erreicht haben,<br />

denn schon 1535 übergibt seine Tochter DOROTHEA (Nr 24), die in erster Ehe mit Gebhard Larch auf dem Hof<br />

an <strong>der</strong> Eggen auf Rizol, in zweiter Ehe mit Wilhelm an <strong>der</strong> Eggen 3 daselbst verheiratet gewesen, ihrem Sohn<br />

aus <strong>der</strong> ersten Ehe, namens Hans Larch,<br />

66 Innermareit<br />

den Hof an <strong>der</strong> Eggen, Nr. 5, Erchtag nach quasimodo geniti (Eggen-Riz.). - ULRICH ZU VÖGLS 4 (Nr 56)<br />

verpachtet 1546 sein Gütl zu Vögls dem Paul Kolprunner 5 . - 1547: Ulrich Vegler zu Mareit, JÖRG PARUGGER<br />

(Nr 11) zu Vegls und Veit Kochpuchler, auch zu Mareit, verkaufen dem Wolfgang Unngeranck dem Jüngeren<br />

auf Untertelfes die Stockrechte eines Stückes Wald, in Flätsch gelegen, gen. Flätschwald, Grund und Boden<br />

ausgenommen, auf 20 Jahre. Grenzen: gegen Morgen <strong>der</strong> Flätschpach; gegen Mittag Pifanng und Weg, <strong>der</strong><br />

dadurch herabgeht; gegen Abend an das Heidenegge; gegen Mitternacht Roßschlag. Der Wald ist<br />

ausgemarcht durch Kreuz, die in die Bäume eingehackt sind. Der Besteer kann Kol prennen, Holz verkaufen<br />

usw. Der Wald ist frei und ledig, 24 fl, Nr. 35, F. 261. - 1552: Ulrich Vögler quittiert dem Paul Kalprunner zu<br />

Vögls, Nr. 46, F. 201. Vermutlich hatte dieser (Kaltprunner) inzwischen den Vöglhof käuflich erworben. 1557<br />

verkauft P. Kaltprunner zu Vögls dem Matheisen Leittner 6 in Afens die Baurecht des ganzen Vöglshofes,<br />

weiters die zehnte Garbe, welche Melchior Leuttacher als Inhaber des Stainergütls ob Mareit jährlich aus<br />

dem Stück, gen. "außerhalb des Packs" zu stellen hat. Ulrich Vögler ist des Verkäufers Vetter und er hat<br />

szt. das V. dem Kaltprunner um 610 fl. verkauft, Nr. 53, F. 13. - 1573: Hans Leuttner zu Yögls, Nr. 79, F.<br />

1 Sie sind allerdings nicht unmittelbare Nachfolger <strong>der</strong> Wolfe. Diese starben ja sclion spätestens um 1470 aus und die Erwerbung von<br />

ehemals Wolfischen Urbarien durch die Grebmer erfolgte erst etwa um 1550, die Erwerbung von Wolfsthurn selbst um 1570.<br />

2 Es ist allerdings höchst wahrscheinlich, daß unter diesem JÖRG ZU VÖGLS (Nr 11) gar nicht <strong>der</strong> Vater Ulrichs (Nr 56) gemeint ist,<br />

son<strong>der</strong>n Jörg Parugger. Nur diese Annahme hilft uns über die Schwierigkeit hinweg, in die wir dadurch geraten, daß bereits 1535 die<br />

Tochter des 1547 angeblich noch lebenden Jörg zu Vögls ihren Hof übergeben hat.<br />

3 Wilhelm an <strong>der</strong> Eggen, gen. Planer, ist verheiratet mit DOROTHEA VÖGELER (Nr 24), Nr. 17, III, Pfinztag nach Reminiscere 1542 (Eggen-<br />

Riz.). 1544 heißt er Wilhelm Planer. Er ist Gerhabe gewesen über die Kin<strong>der</strong> des Simon auf Plan. Diese Kin<strong>der</strong> sind z. T. bereits<br />

verheiratet, z. T. sind sie in die Wie<strong>der</strong>tauf nach Mähren entflohen, Nr. 28, F. 159 (Eggen-Riz.). 1546 ist Lienhard Planer Gerhabe über<br />

dieselben Kin<strong>der</strong> und dabei wird gesagt, daß ELISABETH STELZER die Großmutter dieser Kin<strong>der</strong> Simons und <strong>der</strong> VERSTORBENE JAKOB ZU<br />

VÖGLS <strong>der</strong>en Vetter gewesen ist, Nr. 34, 15. 5. (Plan-Mauls). Aus dem ganzen erhellt unzweifelhaft, daß AUCH SIMON AUF PLAN EINE<br />

TOCHTER DES JÖRG ZU VÖGLS (Nr 25) ZUR FRAU HAT. Wilhalbeu auf Rizol, Lienhard zu Pichl, Jörg Troger und Martin ab Plan sind Söline<br />

des (+) Bartlmä ab Plan, Nr. 20, Samstag vor Weihnachten 1539 (Plan-Mauls). In welchem Verwandtschaftsverhältnis Simon zu diesen<br />

vier steht, konnte ich nicht klarstellen. - Auch BARBARA VÖGLER (Nr 26), die zweite Frau des Paul Mair auf dem Guetmayr Neuntl (Nr. 36,<br />

F. 134 ee 1548), dürfte eine TOCHTER DES JÖRG gewesen sein, weil ULRICH VÖGLER in diesem Stück als Zeuge erscheint. Nahe verwandt<br />

mit Ulrich war auch CHRISTIAN VÖGLER (Nr 59), Arzknapp am Schneeberg und Besitzer von einem viertel Prantnerhof, <strong>der</strong> 1545 Ulrichs<br />

Zeuge ist. Welcher Art die Verwandtschaft ist, kann nicht bestimmt werden. Möglich, daß dieser Christian ein Sohn des Christian Vögler in<br />

Gassegaud war, welcher spätestens 1542 gestorben ist (Nr. 26, F. 37), und daß letzterer ein BRUDER DES JÖRG gewesen ist.<br />

4<br />

Er ist verheiratet mit Magdalena Wezlreiner. Zeuge: Christian Reiner auf Egg (Wezlrain-Egg) und Jörg Plaßpuchler im Maulertal (Pichl-<br />

Riz.), beides Vettern <strong>der</strong> Magdalena Wezlreiner, Nr. 35, F. 21 ex 1546.<br />

5<br />

Paul Kaltprunner wird 24.6.1558 noch "ob Mareit", 18.9.1558 aber aus Entholz gemeldet. Er war verheiratet mit Barbara Schmi<strong>der</strong>,<br />

Tochter des Erhart Sch. auf Entholz und <strong>der</strong> Dorothea Tratter (?), Nr. 57, F. 36 und 55.<br />

6<br />

1540: Matheis in Afens (vermählt mit Margaretha Ysser) und Michael Wal<strong>der</strong> auf Plosegg (I-Ra.) (vermählt mit Elsbeth Ysser) verzeichen<br />

sich gegen Ulrich Ysser in Ratschings (I-Ra.), d. h. dem Vater <strong>der</strong> Magdalena und Elsbeth, um ihr zukünftiges "gewordtendt" (zu<br />

erwartendes) väterliches Erbgut, Nr. 19, F. 11. -1556: Matheis Leutner in Afens, 198/1, F. 6. -1557: Mathes Leitner in Afens, jetzt in Vögls<br />

bei Mareit, gibt in Bestand dem Lienhart in Afens auf drei Jahre das Gütl Kamerlehen (Tulfer), Nr. 53, F. 150.<br />

E:\Ahnenforschung\Geschichte\Parigghof.DOC © Pa-28. September 2003

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