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Ethnikum der Hofbeschreibung - Familie Parigger

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Geschichte <strong>der</strong> Höfe und<br />

<strong>Familie</strong>n im Südtirol<br />

Auszüge aus den Schlern-Schriften<br />

• 121 (Mareit / Ridnaun) und<br />

• 174 (Ratschings / Jaufental)<br />

spezieller Auszug für die Web-Seite:<br />

Höfe „Nassereit, Parigg, Vögls“.<br />

Die Geschichte dieser Höfe betrifft die Genealogie<br />

<strong>der</strong> <strong>Familie</strong> <strong>Parigger</strong><br />

Mit beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung des 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

Von Engelbert Auckenthaler<br />

Legende<br />

Seite und Gebiet <strong>der</strong> Original-Schlernschriften,<br />

Bei Mareit unten (Fusszeile <strong>der</strong> Original-Seite)<br />

Bei Ratschings oben (Kopfzeile <strong>der</strong> Original-Seite)<br />

Achtung: Die Seitenverweise beziehen sich natürlich immer auf die Original-Schlernschrift<br />

Fett: Lage, Besitzer, Kataster, <strong>Ethnikum</strong> (Untertitel in Original-Schlern-Schrift)<br />

KAPITÄLCHEN/FETT: ALLES, WAS MIT DEN „PARIGGERS“ IRGENDWIE ZU TUN HAT (NAME, LAGE DES GUTES,<br />

HAUSNUMMERN Z.B NR 3 IN MAREIT)<br />

(kursiv und in Klammer): Betrifft Pfarrmatriken-Datenbank, z.B ID-Nummmer, Nummer <strong>der</strong> separaten<br />

Auflistung und evtl Stamm-Zuordnung


Auszüge aus den Schlern-Schriften (<strong>Familie</strong>n <strong>Parigger</strong>) Seite 2 / 10<br />

Nassereit<br />

Lage: Hinter Mareit; grenzt gegen Mittag die gemaine Straße, Nr. 41, F. 283 ex 1551.<br />

Theresianischer Kataster: Unterer Nassereithof, K. Nr. 72, Bp. 98. Bes. Georg Gabmayr. Grh. Lebenegg.<br />

Glie<strong>der</strong>ung und Grundherrschaft: Ca. 1750 und 1750 werden beschrieben: 1. Gütl zu N. Grh. Geizkoflers<br />

Erben; 2. Unter-Nassereit. Grh. Lebenegg; 3. ein Viertel aus dem Oberen Nassereiterhof, Grh. Wolfsthurn.<br />

In meinem Auszug aus dem Theresianischen Kataster finde ich nur das zweite Gut (Unter-N.). Es ist<br />

offenkundig, daß das erste und dritte nur deswegen nicht wie<strong>der</strong> erscheinen, weil sie keine Höfe mit<br />

eigenem Gesäß waren, son<strong>der</strong>n Zugüter. Was das dritte anlangt, so ist festzustellen, daß 1388 drei Viertel 1<br />

vorhanden waren, im 16. Jahrhun<strong>der</strong>t ein halber Hof, <strong>der</strong> dem Spital in Sterzing diente (Nr. 31, F. 114 ex<br />

1545; Fi., n. 922 ex 1584). 1530 gehörte zur Baurecht des halben Oberen Nassereithofes eines <strong>der</strong><br />

"KIRCHRAST" genannten Stücke. Vielleicht ist dieses Stück mit einem <strong>der</strong> 1388 vorhandenen drei Viertel<br />

identisch. 1638 ist namentlich nur mehr ein Viertel vom Oberen Nassereithof vermerkt, das den Maxim.<br />

Grebmer zum Grundherrn hat. Es muß also die Hälfte (= ein Viertel) sowohl besitzrechtlich wie grundherrlich<br />

vom halben Oberen N. abgetrennt worden sein. Mir ist allerdings kein Fall bekannt, daß das Spital<br />

Grundrechte verkauft hätte. Kirchliche Anstalten verkauften wohl grundsätzlich keine Gilten, mindestens<br />

soweit sie in leicht erreichbarer Nähe lagen. Wohl. aber sind Tauschgeschäfte nicht selten. Daran werden<br />

wir auch hier denken müssen. Denn an<strong>der</strong>s könnte ich mir nicht erklären, wieso auf einmal Grebmer zur<br />

Grundherrschaft über ein Viertel des Oberen N. gekommen sein sollte. Das noch weiterhin dem Spital<br />

21 Außermareit<br />

verbliebene eine Viertel dürfte gemeint sein, wenn 1638 ein Stück Acker, "darin ein Stall und Stadel steht",<br />

beschrieben wird, das dem Spital zinste. - Die Grundherrschaft über das an<strong>der</strong>e Viertel ging dann von den<br />

Grebner'schen auf Wolfsthurn über. Das dem Spital verbliebene eine Viertel tritt 1651 und 1712 mit dem ihm<br />

zukommenden, 1638 aber nicht auffindbaren Namen wie<strong>der</strong> zutage. Ca. 1750 und 1777 würde es unter den<br />

dem Spital zinsenden Stücken schon zu finden sein, wahrscheinlich aber wie<strong>der</strong>um (wie 1638) nicht unter<br />

dem Namen Oberes Nassereitgut, son<strong>der</strong>n entwe<strong>der</strong> namenlos o<strong>der</strong> unter dem Eigen-(nicht Gattungs-)<br />

Namen "Wiese". Ich glaube, gleich im nachfolgenden den Nachweis erbringen zu können, daß dieses eine<br />

Viertel mit dem lange mit einem Teil von KIRCHRAST besitzrechtlich verbundenen Stück "Wiese zu Nassereit"<br />

identisch ist. - 1638 werden nur zwei Nassereitgüter beschrieben; Unternassereit fehlt. Ich suchte die Güter<br />

zusammen, welche 1638 <strong>der</strong> Grundherrschaft Trapp (Trapp folgt meist auf Welsperg und hat zum<br />

Nachfolger Lebenegg) unterstehen. Doch fand ich Trapp als Grundherrn nur bei den zwei Halbhöfen<br />

Gassegaud.<br />

Die ersten Nennungen von N. finden sich in landesfürstlichen Raitbüchern. 1291: fili Pfaflini de Nazareit, M.<br />

C. 8, 63 v . - 1324: filia Nazerei<strong>der</strong>ii, M. C. 12, 108 v . - 1334: Niklas auz Nazareit, I. C. 18, 73 v . Damit ist aber<br />

nicht gesagt, daß <strong>der</strong> Landesfürst hier Höfe besessen hat. Wäre das <strong>der</strong> Fall gewesen, so müßte N. doch<br />

wohl 1288 und in den PachtzinsIisten 1298 und 1311 genannt sein. Es handelt sich offenkundig um in N.<br />

siedelnde landesfürstliche Zinsleute (censuales), aygen Leute (homines empti o<strong>der</strong> chamerlute). (Vgl. 1288,<br />

XI, n. 110 bis 114, XII, n. 30 bis 37; 1299, fol. 24 a und 24 b , 1314, fol. 31 a , 33 a .)<br />

a) Grh. vom Nassereitgüetl: 1472: Christine, Witwe nach Ulrich Pewntner zu Mareit, stiftet einen Jahrtag<br />

zu Stilfes von ihrem Eigengut Nazareith zu Mareit und daraus soll Grundzins geleistet werden, Schm. R., n.<br />

76. Ich glaube, <strong>der</strong> Ausdruck "Grundzins" ist nicht wörtlich zu nehmen. Es ist ganz unwahrscheinlich, daß<br />

man für einen Jahrtag die Giebigkeit eines ganzen Hofes einsetzen mußte. Mit dem Grz. wäre auch die Grh.<br />

über diesen Hof verbunden gewesen. Es verlautet aber nie mehr etwas davon, daß die Kirche in Stilfes<br />

grundherrliche Rechte ausgeübt hätte. Die Grh. über dieses Eigengut dürfte an die Geizkofler gekommen<br />

sein, in <strong>der</strong>en Händen wir sie 1551 finden, Nr. 41, F. 283. - 1638: Geizkoflerische Gemeinschaft vom<br />

Naßereithof. Ca. 1750: Geizkoflers Erben vom Güetl zu Nassereit.<br />

b) von Unternasseren: 1552: Welsberg, Nr.46, F.184. -1638: nicht verzeichnet. - Ca.1750: Lebenegg.<br />

c) von Obernassereit: 1388: Fritz <strong>der</strong> Chezzler und Diemut verkaufen Gilte aus drei Viertel des Hofes zu<br />

Obernasareit dem Hans dem Stümelbekk, Bürger zu Ste. Fi., n. 82. - 1393: Hans <strong>der</strong> Stümelbekk, Bürger<br />

zu Ste., verkauft dem Chunrat Weber ab Seit 2 (Au.-Jau.) Gilte aus dem Lehen Obernasareit in Mareit, Fi., n.<br />

100. - 1399: Albel in Nasareyt 3 , Ste. Sp. Urb., 4 v 1). - 1530: Der halbe Hof, gelegen in Obernaßareit, und ein<br />

in diese Baurecht gehöriges Stück, gen. KIRCHRAST, ungefähr ein Bautag groß, Fi., n. 607. Der Auszug aus<br />

1<br />

Die Maßangabe drei Viertel Hof hat wohl nur dann einen Sinn, wenn einmal ein ganzer, vier Viertel umfassen<strong>der</strong> Obernassereitliof<br />

vorhanden gewesen ist.<br />

2<br />

Chuncz <strong>der</strong> Weber ab Seit hat 1394 <strong>der</strong> Stadt Ste. für Arme im Spital 14 Mark P. übergeben, Fi.. n. 106. Mit dieser (einmaligen) Spende<br />

bekundet er sich als Wohltäter des Spitals und wir können annehmen, daß er für das Spital auch laufende Stiftungen geschaffen hat. 1399<br />

bezieht das Spital Gilten aus N. Wir gehen kaum fehl, wenn wir annehmen, daß diese Gilten von Chunrat Weber herstammen.<br />

3<br />

Wahrscheinlich identisch mit Älblein Schueater ex 1393, A. B. II, n. 1710.<br />

E:\Ahnenforschung\Geschichte\Parigghof.DOC © Pa-28. September 2003


Auszüge aus den Schlern-Schriften (<strong>Familie</strong>n <strong>Parigger</strong>) Seite 3 / 10<br />

diesem Kaufbrief ist recht lückenhaft; es ist z. B. nicht ersichtlich, wer <strong>der</strong> Grundherr ist. Weil aber die<br />

Urkunde im Sterzinger Stadtarchiv liegt und weil vor- und nachher das Spital über diesen Hof die<br />

Grundherrschaft ausübt, ist anzunehmen, daß auch in diesem Brief das Spital als Grundherr namhaft<br />

gemacht ist. Dieses Stück KIRCHRAST hat also dieselbe Grundherrschaft wie <strong>der</strong> halbe Obernassareithof.<br />

Ich glaube, dieses KIRCHRAST IST NICHTS ANDERES ALS EIN MIT EINEM SONDERNAMEN BELEGTES VIERTEL DES<br />

OBERNASSAREITHOFES, <strong>der</strong> 1388 drei Viertel umfaßte, jetzt aber nur mehr zwei Viertel (½). Dieses, hier<br />

Kirchrast genannte Stück wechselte dann allem Anschein nach nochmals seinen Namen und HEIßT AB 1602<br />

WISEN ZU NASEREIT.<br />

1545: Heilig-Geist-Spital am Platz vom halben Obernassareit, Nr. 31, F. 114. - 1546: Dasselbe, Fi., n. 685.<br />

- 1584: Dasselbe, Fi., n. 922. - 1602: Das Heilig-Geist-Spital erhält 9 lb Gilte von <strong>der</strong> "Wisen zu Nasereit",<br />

Fi., n. 1004. - 1610: ebenso von einem Acker "die<br />

22 Außermareit<br />

Wisen, nebst Stadel darin, in Nassereit, Fi., n. 1032. - 1632: ebenso vom Gut "die Wisen" in Obernassareit;<br />

Fi., n. 1127. - 1638: ein Stück Acker, darin steht Stall und Stadel, zinst ans Heilig-Geist-Spital. - 1640: das<br />

Gut des Karl Walzenpacker (jetzt Simon Veith) zinst ans Spital, 144/2, 38. - 1651: ein Viertel Ober Nasereith<br />

giltet 9 lb ans Spital, Fi., n. 1266. - 1651: ein Viertel des Oberen Nasereithofes und die Baurecht "in <strong>der</strong><br />

Wiesen" zahlen 9 lb ans Spital, Fi., n. 1267. - 1712: ein Viertel des Oberen Nassreithofes: Spital Ste., Fi., n.<br />

1544.<br />

Besitzer: a) von Gütern in N., die nicht näher bestimmbar sind: 1331: Andree aus Nasreit verkauft um 16 lb<br />

<strong>der</strong> Pfarrkirche zu Ste. seine Schwester Irmgard von Telfs, <strong>der</strong>en Wirt Waltmann 1 und bei<strong>der</strong> Tochter als<br />

rechte Freileute, Fi., n. 5. - 1375: Told von Nazareit, Fi., n. 53. - 1378: Heinrich <strong>der</strong> Haune 2 in Nazareit<br />

(verheiratet mit Hiltegunt) setzt mit Zustimmung seines Herrn Matheis auf Reiffenstain seinen Bru<strong>der</strong> Jakob<br />

den Lamp (verheiratet mit Geislein) zum Erben ein, Fi., n. 55. - 1393: Älblein Schuester 3 hat ein Viertel<br />

Nasereithof gekauft, A. B. II, n. 1710. - 1454: Christel Ludweigs ayden in Nazareit, UDOK., BI. 22. - 1472:<br />

Christine, Witwe nach Ulrich Pewntner, besitzt das Eigengut, gen. Nazareith zu Mareit, Schm. R., n. 76. -<br />

1552: Martin Pöschl 4 zu Nasareit 5 , C. P. 1548-1552, F. 243. - 1573: Toman Klöckh zu Naßreit 4 .<br />

b) vom Geizkofler'schen Güetl zu N.: Im Jahre 1518 finden wir HANS PARUGGER (Nr 3) im Besitz <strong>der</strong> Hulben<br />

und von Rifinatsch. Da HANS PARUGGER (Nr 3) "im Leben zu N. gesessen" gewesen war und da wir seinen<br />

SOHN MICHAEL(Nr 6), seinen NACHFOLGER AUF RIFINATSCH, schon 1530 zu N. (Vb. 1530, F. 155) und später<br />

auf dem Nassereithof als Besitzer finden, ist wohl als ziemlich sicher anzunehmen, daß HANS PARUGGER (Nr<br />

3) auch dieses letztgenannte Gut sein eigen nannte.<br />

HANS PARUGGER (Nr 3) (gestorben vor 1530) war zweimal vermählt gewesen. Die erste Frau hieß<br />

MARGARETHA; von ihr stammte <strong>der</strong> Sohn SIGMUND (GESTORBEN VOR 1532). Von <strong>der</strong> ZWEITEN FRAU ANNA<br />

SINEWEL erlangte er die TOCHTER KATHARINA, die Frau des Jörg Purcher auf Cospeneid (Vb. 1532/33, F.<br />

28 ex 1532; Pirchen, Au.-Jau.). Von welcher Frau die an<strong>der</strong>en KINDER 6 stammen, wurde mir nicht ersichtlich.<br />

- Daß HANS PARUGGER nicht auf dem Parigghof, son<strong>der</strong>n auf dem Gut zu N. gestorben ist, erkläre ich mir<br />

so, daß <strong>der</strong> Parigghof gar nicht sein Eigentum war, son<strong>der</strong>n das seiner ERSTEN FRAU MARGARETHA, d. h.,<br />

daß er ein "einfahrend" Mann gewesen, <strong>der</strong> den Namen seiner Frau angenommen hat, und als sein Sohn aus<br />

<strong>der</strong> ersten Ehe großjährig geworden war, den PARIGGHOF übergeben mußte und dann in N. sich Güter<br />

erworben hat.<br />

MICHAEL PARÜGGER ZU MAREIT (Nr 3) kaufte 1538 zwei Stücke, je ein Mannmahd groß (Nr. 13, Osterdienstag)<br />

und war am selben Tage Zeuge für seinen Bru<strong>der</strong> ANDRÄ PARUGGER (Nr 12) AUF PARUGKH. 1545<br />

1<br />

Identität mit Waltman von Rust (Nidristhof) ex 1364 (Fi., n. 31) ist wohl kaum denkbar.<br />

2<br />

Diesen <strong>Familie</strong>nnamen treffen wir im 16. Jahrhun<strong>der</strong>t im Jaufental; siehe Maurach und Nidristhof in Schluppes, I-Jau.<br />

3<br />

Identisch mit Albel in Nasareyt ?<br />

4<br />

Er war Arzknapp am Schneeberg, Nr. 36, F. 159 ex 1548; Nr. 37, III, 21. 4. 1548; Nr. 35, F. 228 ex 1547; C. P. 1548-1552, F. 122 ex<br />

1549. Im Jahre 1561 wird er in Ridnaun genannt, Nr. 65, F. 53.<br />

5<br />

„Zu Naßreit“ muß nicht notwendig bedeuten, daß er zu N. einen Besitz hatte. Die Mehrzahl <strong>der</strong> Arzknappen hatte entwe<strong>der</strong> nur ein<br />

Soldhäusl o<strong>der</strong> sie waren lediglich Quartiernehmer. Sollte hier "zu N." besagen, daß Pöschl und Klöckh ein Gütl bauten, so wäre etwa an<br />

jenen Teil von Obernassareit zu denken, <strong>der</strong> <strong>der</strong> Grh. Grebner unterstand.<br />

6<br />

JÖRG IN VÖGLS (Nr 11), ANDRÄ AUF PARUGG (Nr 12), PAUL (Nr 4) UND MICHAEL (Nr 6). Auch DOROTHEA PARUGGER (Nr 10) muß wohl<br />

eine Tochter des HANS P. (Nr 3) gewesen sein. Diese Annahme drängt sich dadurch auf, daß JÖRG PARUGGER (Nr 11) Gerhabe über ihre<br />

min<strong>der</strong>jährigen Kin<strong>der</strong> wurde. Zwischen DOROTHEA P. (Nr 10) und ihrem Ehewirt Jörg Gröber ergäbe sich allerdings ein großer<br />

Altersunterschied (HANS PARUGGER (Nr 3) und Jörg Greber, sein Aidam, dürften ungefähr gleichaltrig gewesen sein). Allein dieser<br />

Altersunterschied zeigt sich ja auch darin als gegebene Tatsache, daß Jörg.Greber, <strong>der</strong> bereits 1502 Besitzer war, bei seinem etwa 1529<br />

erfolgten Absterben noch unmündige Kin<strong>der</strong> hinterließ. Das jüngste Kind, Valtin, wurde gar erst 1544 o<strong>der</strong> nicht lange zuvor volljährig.<br />

Ihrem <strong>Familie</strong>nnamen nach könnte man DOROTHEA AUCH ALS SCHWESTER DES HANS P. ODER (UND DAS IST WAHRSCHEINLICHER. WEIL<br />

HANS MEINER ANSICHT NACH GAR KEIN GEBORENER PARUGGER WAR) ALS SCHWESTER VON HANSENS ERSTER FRAU ANSEHEN. Allein dann<br />

wäre sie um eine Generation älter anzusehen und um 1525 (ungefähr um diese Zeit muß Valtin P. geboren sein) wäre sie kaum mehr<br />

gebärfähig gewesen.<br />

E:\Ahnenforschung\Geschichte\Parigghof.DOC © Pa-28. September 2003


Auszüge aus den Schlern-Schriften (<strong>Familie</strong>n <strong>Parigger</strong>) Seite 4 / 10<br />

hielt er sich, wohl nur vorübergehend, in Ratschings auf und war Gerhabe über die Kin<strong>der</strong> seines Bru<strong>der</strong>s<br />

PAUL (Pirchen, I-Ra.), Nr. 32, F. 115. - 1547 finden wir ihn auf Egg,<br />

23 Außermareit<br />

und zwar als Ehewirt <strong>der</strong> Margaretha Gasser, <strong>der</strong> Schwester des Martin Gasser vom Gaßhof auf Egg, Nr.<br />

36, F. 83 (Gaßhof Egg). - 1548: MICHAEL PARUGGER ZU MAREIT (Nr 6) kauft das freie Stück Wiesmahd (gut<br />

zwei Mannmahd groß) ab dem Hutenfeld (Au.-Ra.), gen. Uberthur. Grenzt gegen Mittag das Moos des<br />

Ulrich Friz (= Ulrich in Nasseren, <strong>der</strong> auf Unter-Nassereit sitzt) ; gegen Mitternacht die gemaine Straße, Nr.<br />

36, F. 221. 1549 wird als sein Sitz wie<strong>der</strong> Nassereit angegeben, C. P. 1548-1552, F. 122 (Wald, Au.-Ra.),<br />

1551 in Mareit, C. P. 1548 bis 1552 (AUE, I.-.Ra), ebenso 1552, C. P. 1551-1552, F. 4 (Hutfeld, Au.-Ra.). -<br />

1551: MICHL PARUGGER ZU NASSEREIT (Nr 6) kauft den halben Hof, gen. Gloggenhof ob Mareit, Nr. 42, F. 9. -<br />

1551: MICHL PURIGGER ZU NASAREIDT (Nr 6) hinter Mareit vertauscht dem Hans Schaffer daselbst den<br />

Nasareithof (Grh. Geizkofler). Alles in einem Zaun mit Ausnahme von zwei Stücken 1 . Es stößt gegen Morgen<br />

daran des Schopfers an<strong>der</strong>es Gut; gegen Mittag <strong>der</strong> Anger des Ulrich Friz; gegen Abend des Schapfers<br />

Stuck, <strong>der</strong> Läner genannt; gegen Mitternacht die gemaine Straße. Dazu ein Stück Acker und Mahd, in die<br />

Baurecht gehörig, die Khuendleuth 2 gen., und eine Wiese, <strong>der</strong> Läner genannt. - Schaffer gibt dagegen: das<br />

Gut zu Oberprun (Grh. Geizkofler im Namen <strong>der</strong> Dorothea Jöchl, weiland des Anton Schenckh von<br />

Schenckhenstain Witwe), Nr. 41, F. 283. - 1551: MICHL PARUGGER (Nr 6) ist Gerhabe über die zum Teil noch<br />

min<strong>der</strong>jährigen Kin<strong>der</strong> des PAUL PARUGGER (Nr 4) (Wishof, L-Ra.), Nr. 41, F. 312. - 1558 WIRD MICHAEL<br />

PARUGGER (Nr 6) WIEDER IN MAREIT GENANNT (Nr. 57, F. 23), wo er 1559 den halben Hof Kirchraste besitzt 3 . -<br />

1638: Matheis Siler 4 vom Naßereithof - 1750: Sebastian Ungeranekh vom Nassereidtgut.<br />

c) von Unter-Nassereit: Hier saß, nachweisbar von 1530 bis 1552, Ulrich in Noßreit, Nr. 11, Philipp- und<br />

Jakobsabend 1537; Nr. 8, 20. 1. 1539; Nr.23, 13.3. 1542; Nr.26, F.33 ex 1542; Nr. 26, F. 153 ex 1544; Nr.<br />

31, F. 187 ex 1545. - 1548 besitzt er Mahd und Acker im Moos in Nasareyt, Nr. 36, F. 201. - 1ä52 sitzt er<br />

auf dem Hof Nie<strong>der</strong>-Nassareit, Nr. 46, F. 184. - 1530 erfahren wir, daß er mit seinem <strong>Familie</strong>nnamen Friz 5<br />

heißt. - Er war in zweiter Ehe vermählt mit Katharina Haberl, Tochter des Jakob H. auf Wisen und Witwe<br />

nach Christian Haller, Nr. 28, F. 230 ex 1544; Nr. 30, V, 6.12.1544; Nr. 41, F. 3 ex 1549 (Gasthof-Wisen).<br />

Seine erste Frau war Clara von Fill gewesen. Von dieser hatte er zwei Töchter, namens a) Ursula "in<br />

Nassereit", vermählt mit Christian Wal<strong>der</strong> dem Jüngeren in Ratschings, Nr. 31, F. 29 ex 1544, und b)<br />

Barbara "in Nassereit", die mit Hans Finckh in Ridnaun verheiratet war,, Nr. 35, F. 206 ex 1547; Nr. 37, II,<br />

12.3.1547. Diese Barbara in Nassereit heißt einmal auch Barbara Friz, Nr. 42, F. 64 ex 1550. - 1750:<br />

Mathes Gabmayr vom Unter Nassereidtgut.<br />

d) vom einen Viertel Obernassereithof (Grh. Grebmer-Wolfsthurn): 1638: Georg Moser 6 . - 1750: Melchior<br />

Eisenle.<br />

e) vom Obernassereitgut (Grh. Spital in Ste.): 1530: Stoffl Schaffer kauft von den Erben nach Wastian.<br />

Stranser zu Naßreit und <strong>der</strong> Katharina, zu denen er (durch seine Frau) auch selbst gehört, den halben<br />

Obernassereithof und ein Stuck Kirchrast. - 1540: Christoph Schöpfer aus Nassereit, Nr. 19, F. 63. - 1540:<br />

Konrad Päl zu Gassengaut verpachtet dem Christoph Schöpfer (auch Schäffer) in N. einen Acker und ein<br />

Mahd, gen. die Leiten, zum Hof in Gassegaut gehörig. Stößt gegen Mittag an Rifenötsch, gegen Abend an<br />

das Stück, gen. die Plaz, Nr. 19 F. 73. -1543: Christoph Schöpfer in N., Nr. 29, F. 28. - 1543: Christoph<br />

Schaffer kauft die Untere Grueben, Nr. 26, F. 142. - 1545: Christoph Schöpfer zu Obernassereit übergibt<br />

seinem Sohn Lienhart den halben Hof zu Obernassereit. Er hat außer Lienhart noch folgende Kin<strong>der</strong>: a) von<br />

seiner ersten Frau Ursula Schmi<strong>der</strong> (o<strong>der</strong> Schnei<strong>der</strong> ?)<br />

24 Außermareit<br />

Christian 7 und Klara (verheiratet mit Gregori Karlegger im Jaufental [Wieland-Trens]); b) von seiner zweiten<br />

Frau Barbara Stranser: Hans, Christine (verheiratet mit Jörg Prunner in Mareit), Anna (verheiratet mit<br />

Michael Seitter in Fladiga) und Margaretha 8 (ledig). Gerhabe über die jüngeren Kin<strong>der</strong> ist ANDRÄ PARUGGER<br />

1 Das sind vermutlich die zwei Stücke, die er 1538 gekauft hat<br />

2 Identisch mit Khienleit in Nassareit ex 1595 (Nr. 123, F. 161).<br />

3 Auf Kirchrast folgte dem MICHAEL (Nr 6) wahrscheinlich sein SOHN SEBASTIAN (Nr 9), Nr. 81, F. 203. Vielleicht ist auch SIGISMUND P. (Nr<br />

1) EIN SOHN des Michael. Das Gut Oberprunn verkauft 1561 Lienhart Veit in Ridnaun und seine Frau Dorothea Parugger, Nr. 65, F. 62.<br />

1584 wird als Frau des Lienhart Veit GERTRAUT PARUGGER, die Tochter des MICHAEL, genannt, Nr. 82, F. 409. WELCHER NAME (OB<br />

DOROTHEA ODER GERTRAUD) DER RICHTIGE IST, WEIß ICH NICHT) (Nr 10)<br />

4<br />

Matheys Süler ist im Mu. Re. 1624 verzeichnet als verheiratet (fol. 35a).<br />

5<br />

Dem Namen nach zu schließen, dürfte er von Telferweg stammen.<br />

6 b<br />

Verzeichnet im Mu. Re. 1624, fol. 34 : verheiratet, beteiligt am Lienzer und Engedeiner Krieg; verpflichtet: alzeit<br />

7 Nach Nr. 35, F. 70 ex 1546, wäre er als Sohn <strong>der</strong> Barbara Stranser anzusprechen<br />

8 Auch Lienhart stammt aus <strong>der</strong> zweiten Ehe Christophs.<br />

E:\Ahnenforschung\Geschichte\Parigghof.DOC © Pa-28. September 2003


Auszüge aus den Schlern-Schriften (<strong>Familie</strong>n <strong>Parigger</strong>) Seite 5 / 10<br />

AUF PARUGG (NR 12). In dritter Ehe heiratete er mit Katharina Troyer (Nr. 32, F. 32 ex 1545; Nr. 34,<br />

2.7.1546). Seinem Sohn Hans hat Christoph die Untere Grueb verkauft, Nr. 31, F. 114 ex 1545.<br />

1546: Christian Schöffer zu Oberried, Christine Schöffer (verheiratet mit Jörg Prunner) und Margaretha<br />

Schöffer (verheiratet mit Hans am Kofl zu Reiß [Au.-Jau.]) verzeichen sich gegen Rosina Schöffer um das<br />

elterliche Erbe (Vater: Christoph Sch., <strong>der</strong> noch lebt, Mutter: Barbara Stranser, gestorben). Vom Vater hat<br />

jedes Kind 10 fl zu bekommen, von <strong>der</strong> Mutter 25 fl. Der verstorbene Lienhart Schöffer war ein Bru<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

vorgenannten gewesen. Das Geld liegt auf dem halben Hof zu Obernassereit, welches Vater Christoph dem<br />

Lienhart übergeben hatte, Nr. 35, F. 70. - 1546: Augustin Ramer und GILG PARUGGER (NR 7) übergeben als<br />

Gerhaben <strong>der</strong> Rosina Schöffer, <strong>der</strong> Tochter des Lienhart 1 in Obernassareit, dem Hans Schöffer, dem<br />

Bru<strong>der</strong> des verstorbenen Lienhart, die Baurecht des halben Hofes zu Obernassareit. Dieses Baurecht hat<br />

verschiener Zeit <strong>der</strong> Eny <strong>der</strong> Rosina, Christoph Sch., besessen. Die Behausung steht auf einem Stuck,<br />

dessen Grundherr Jakob Larch in Kalch (Au.-Ra.) ist, Nr. 35, F. 135; Fi., n. 685. - 1546: Die Witwe nach<br />

Lienhart Sch. heißt Dorothea Lumper 2 , Nr. 35, F. 70.<br />

Hans Schaffer 3 , <strong>der</strong> 1546 auf seinen Bru<strong>der</strong> Lienhart folgte, hielt sich zur Zeit <strong>der</strong> Übergabe des<br />

Obernassareitgutes in Pfitsch auf, Fi., n. 685; Nr. 32, F. 191. Dorthin dürfte er etwa 1545 gezogen sein;<br />

denn in diesem Jahr hat er dem Christian Moser und <strong>der</strong> Margaretha Stranser 4 das Gut Untergrueben<br />

verkauft, Nr. 31, F. 211. In Pfitsch heiratete er mit Barbara Volckher vom Walchhof (I-Pfi.), Nr. 32, F. 230 ex<br />

1547, <strong>der</strong> Tochter des Gall Volckher, <strong>der</strong> gegen ihn Kundschaft begehrt, da er gefänglich eingezogen ist, Nr.<br />

33, 2.7.1547. - 1550 kauft er das Gütl zu Oberprun; das Glazengut daselbst besaß er bereits, wie es<br />

scheint, Nr. 42, F. 283. Er wird aber weiterhin auf Obernassereit sitzen geblieben sein, da er mehrfach dort<br />

25 Außermareit<br />

genannt wird 5 . - Im selben Jahr (1550) übergibt ihm Hans Finck am Plan wegen Alters die Baurecht des<br />

Gutes, gen. auf dem Plan 6 . Stößt gegen Morgen daran das Rin<strong>der</strong>feldt; gegen Mitternacht <strong>der</strong> gemeine<br />

Länner; gegen Mittag <strong>der</strong> gemeine Achen Pach; gegen Abend <strong>der</strong> Wezlerhof des Bartlmä Khnäbl (Grh.<br />

Deutschhaus). Der Übergeber bekommt dafür auf Lebenszeit die Herberge auf <strong>der</strong> Baurecht, gen. in<br />

Obernassereyt. Die erste Frau des Finck hatte Magdalena Strannser geheißen. Von dieser stammen fünf<br />

Töchter. Die zweite Frau ist Barbara Frizin. Das Töchterlein <strong>der</strong> letzteren, namens Margaretha 7 , muß von<br />

Hans Schaffer erzogen werden, Nr. 42, F. 64.<br />

1569: Oswald Zangenfreundt in Mareit ist Gerhabe über die Kin<strong>der</strong> des Hans Schopfer in Obernassereit,<br />

namens Sebastian, Katharina, Eva und noch vier jüngere Kin<strong>der</strong> (von seiner letzten Frau Anna Jaeger). Der<br />

Hof Obernassereit wird verkauft, Nr. 74, F. 68. - 1584: Leonhadt Lehner zu Mareit besitzt den halben Hof zu<br />

Ober Nasereidt, übernommen von seinem Vater Balthasar, Fi., n. 922.<br />

1602: Martin Gschwennter und Eva Kloeckhin besitzen das Stück Wiese zu Nassereit, Fi., n. 1004. - 1610:<br />

Hans Siller auf Kirchrast von <strong>der</strong> Wiese zu Nassereit, Fi., n. 1032. 1632: Blasy Haimb vom Gut die Wiesen<br />

ober Nassereith, von Martin Siller erkauft, Fi., n. 1127. - 1640: Karl Walzenpacker von seinem Gut, jetzt<br />

1<br />

Jakob Puchler, Bürger an Meran (früher Jaufenwirt), ist Gewalthaber für seine Frau Christine Jaufner. Lienhart Schaffer ist sein<br />

Schwager. Dieser hat <strong>der</strong> Christine Jaufner 12 fl 30 kr ausbezahlt, die sie von ihrer Any vaterhalben, namens Barbara Stranser (= Mutter<br />

des Lienhart Sch.), geerbt hat. Nr. 31, F. 29 ex 1544. - Hier wird mit dem Wort Schwager ein arger Mißbrauch getrieben; denn Christine<br />

Jaufner ist nicht eine Schwester Lienhart Schaffers, son<strong>der</strong>n die Tochter von Lienhart Stiefschwester Anna Paur, Nr. 17, III, 1. 7. 1541<br />

(Jaufen). Die Großmutter <strong>der</strong> Christine Jaufner (und <strong>der</strong> Anna Paur) ist ja Barbara Stranser, die Mutter des Lienhart Sch. Barbara Stranser<br />

muß in erster Ehe mit einem Paur verheiratet gewesen sein, von dem sie die Tochter Anna Paur, die Frau des Rueprecht Jaufner, erlangt<br />

hat. - Den Ruprecht Jaufner genealogisch einzureihen, macht Schwierigkeiten. 1541 (Nr. 17, III, 1. 7.) werden als Erben nach Elisabeth<br />

Jaufner, <strong>der</strong> Frau des Ulrich Praunhofer, genannt: a) Margaretha, die Frau des Jheronymus zu Geigern im Jaufental; b) die zwei Töchter<br />

Anna und Christine des Rueprecht Jaufner. Es wird weiter behauptet Margaretha, Elisabeth und Hans Jaufner, <strong>der</strong> Vater des Rueprecht<br />

J., seien Geschwister des Andrä Jaufner. 1548 (Nr. 36, F. 111, Gürtler-Valgg.) wird gesagt, <strong>der</strong> 1548 in Mauls verstorbene Hans Jaufner<br />

habe fünf Kin<strong>der</strong> hinterlassen. Ueber die drei noch min<strong>der</strong>jährigen sei Andrä J., <strong>der</strong> Bru<strong>der</strong> des Verstorbenen (Hans), zum Gerhaben<br />

bestellt worden. Daraus würde sich ergeben, daß Elisabeth, Margaretha, Andrä, Ruprecht und Hans J. in Mauls Geschwister gewesen<br />

sind. Wie kommt es aber dann, daß 1541 we<strong>der</strong> Hans in Mauls noch Andrä in Pflersch als Erben nach Elisabeth aufscheinen ? Möglich,<br />

daß mein Auszug aus dem schwer lesbaren Stück Nr. 17, III, mangelhaft ist. W ahrscheinlich hat <strong>der</strong> Vater <strong>der</strong> fünf Geschwister Hans<br />

geheißen. Nur ein eingehendes Studium dieser zwei protokollarischen Eintragungen könnte den Sachverhalt vielleicht aufklären.<br />

2<br />

Ein typischer Lechtaler Name. 1547 gibt Jörg Lumper im Lechtal, Gericht Ernberg, seinem Bru<strong>der</strong> Balthasar L. einen Schuldbrief um 24<br />

fl 30 kr. Zeugen sind drei Arzknappen am Schneeberg. Deshalb ist anzunehmen, daß auch Balthasar als Knappe in die Sterzinger<br />

Gegend verschlagen worden ist, und Dorothea ist wohl seine Schwester (Nr. 35, F. 165).<br />

3<br />

Nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen H. Sch., genannt Schiweiggl, und H. Sch. zu Unterackern<br />

4<br />

Sie ist eine Schwester von Hansens Mutter Barbara Stranser<br />

5<br />

Nr. 41, F. 131 ex 1550; C. P. 1548-1552, F. 307 ex 1552. 1552 sind Hans Schäffer in Obernassereit und Jörg Prunner Gerhaben über<br />

die Kin<strong>der</strong> des Christian Kofler im Jaufental ( ?, Au.-Jau.). Sie verpachten den Stranshof, Nr. 46, F. 192<br />

6<br />

Dabei wird Hans Schaffer als Schwager des Hans Finck bezeichnet. Schwager ist hier mißbräuchlich verwendet. Schwäger waren Hans<br />

Finck und Hansen Schaffers Vater Christoph; Schaffer ist ein Neffe von Fincks Frau, namens Magdalena Strannser<br />

7<br />

Sie ist bereits 1551 vermählt mit Gann Wal<strong>der</strong> auf Untertelfes und verzeicht sich gegen Hans Schäffer zu Obernassereit, ihren Vetter,<br />

wegen 8 fl 24 kr, welche sie infolge Übergabe des Planhofes durch ihren Vater Hans Finckh zu for<strong>der</strong>n hatte, Nr. 42, F. 337. Die<br />

Ansprache Vetter wäre nur dann richtig, wenn Margaretha eine Tochter <strong>der</strong> Magdalena Stranser gewesen wäre. Sie ist aber eine Tochter<br />

<strong>der</strong> Barbara Friz. Es wäre allerdings auch denkbar, daß Finck auch aus seiner ersten Ehe eine Tochter, namens Margaretha, besaß.<br />

Allein in diesem Fall wäre sie wohl "die Ältere' zubenannt worden<br />

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Auszüge aus den Schlern-Schriften (<strong>Familie</strong>n <strong>Parigger</strong>) Seite 6 / 10<br />

Simon Veith, 144/2, F. 38. 1651: Anna Holtzmann, jetzt Frau des Hans Holtzeisen, Gastgeb zu Ste., verkauft<br />

dem Melchior Windisch zu Mareit und <strong>der</strong> Dorothea Gschwenter ein Viertel des Oberen Nassereithofes und<br />

die Baurecht "in <strong>der</strong> Wiesen", Fi., n. 1267. -1651: Melchior Windisch und Dorothea Gechwenter, Fi., n.<br />

1266. - 1712: Helene Gabmayr, Frau des Paul Indrist, von einem Viertel des Oberen Nassreithofes, Fi., n.<br />

1544. - 1750: Melchior Eisenle von einem Viertel Obernassereidt.<br />

<strong>Ethnikum</strong>: 1390: Peter Nazarei<strong>der</strong>, Tir. Coll. I, 12 ff. - 1416: Jörgs <strong>der</strong> Nasarey<strong>der</strong> in Ste., Fi., n. 182. -<br />

1424: Dyemut, Peters des Nassarei<strong>der</strong>s in Ste. selig Wittib, und Anna Schönsydlerin, ihre Tochter,<br />

verkaufen dem Risen am Platz "ihr städele enhalben <strong>der</strong> pruken pey dem obern padhaus ze Sterzing<br />

oberhalb <strong>der</strong> Haydenschafft", Fi., n. 203 (Haidenschaft Flons). - 1454: Peter Nazarei<strong>der</strong>, UDOK., Bl. 39, n.<br />

239. - 1454: Peter in Nazareit.<br />

Parigghof<br />

Lage: 1411: PARUKK ob Gassigaut, Schm. R., n. 36. - 1538: Ob Mareit, Nr. 13, Osterdienstag 1538. -<br />

1573: An den Strannshof stößt gegen Morgen <strong>der</strong> PARUGGERHOF, Nr. 79, F. 188.<br />

Theresianischer Kataster: 1. Haus Nr. 104 mit Gütern, K. Nr. 142, Bp. 157. Bes. Johann Mayr auf<br />

HOCHPARIGG. Grh. Lebenegg.<br />

2. HOCHPARIGGHOF, K. Nr. 143, Bp. 156. Bes. Valtin Kofler. Grh. Lebenegg.<br />

Grundherrschaft: 1315: Pranthart <strong>der</strong> Wolf übergibt mit Gunst des Königs Heinrich an Stams seinen Hof ze<br />

Telfes und den HOF ZE BARUGGE auf seine Lebenszeit gegen Herren-<br />

51 Innermareit<br />

pfründe, (Schlern-Schrift 9, S. 239). - 1411: Wilhelm Sebner verkauft dem Niklas Smid in Mareid Urbargeld<br />

aus dem Eigenhof PARUKK, Schm. R., n. 36. - 1638: Trapp VOM HOF ZU HOHEN PARIGG. - 1667: Maxim. Graf<br />

Trapp von HOCHPARIGG, Nr. 285, F. 420.<br />

1454: PARUCK gibt jungen Zehent, UDOK., B. 23, S. 137. - Kristel zu Peruck zinst von einer Wiese, gen.<br />

Placzen, in die Wochenmeß auf Telfes, UDOK., BI. 27, S. 138.<br />

Besitzer: 1315: Pranthart <strong>der</strong> Wolf, (Schl.-Schr. 9, S. 239). - 1411: Wilhelm Sebner, Schm. R., n. 36. -<br />

1454: Kristel zu Peruck, UDOK., Bl. 27.<br />

Zu Beginn des 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts saß HANS PARUGGER (Nr 13) mit seiner Frau MARGARETHA auf dem P. Auf<br />

ihn folgte MARGARETHAS SOHN SIGMUND PARUGGER (Nr 2). Dieser ist spätestens 1538, anscheinend<br />

kin<strong>der</strong>los, gestorben und <strong>der</strong> PARUGKHHOF ging auf ANDRÄ PARUGGER (Nr 12), den BRUDER DES SIGMUND,<br />

über. SIGMUNDS WITWE ELISABETH BEKOMMT VON ANDRÄ 1 einen Schuldbrief über 50 fl. Dafür erhält sie die<br />

Hörbig (Herberge) im Haus des Andrä zu Mareit 2 . Zeuge ist ANDRÄS BRUDER MICHAEL zu Nassereyd (Nr 6), Nr.<br />

13, Osterdienstag 1538. - 1544: ANDRÄ PARUGGER AUF OBERPARUGG (Nr 12), Nr. 30, II, 19. 4. - 1550:<br />

DERSELBE AUF PARUGG, Nr. 41, F. 152. - 1552: ebenso, Nr. 46, F. 37 und 138. -1557: DERSELBE AUF<br />

HOCHPARUGG gibt einen Schuldbrief dem Paul Reichsigl auf Telfes um 70 fl, Nr. 53, F. 28. - An<br />

NACHKOMMENSCHAFT DES ANDRÄ KANN ICH NUR EINEN SOHN GILG 3 (Nr 7) NACHWEISEN. Es ist zweifelhaft, ob<br />

GILG seinem Vater auf dem P. nachgefolgt ist 4<br />

1631: Cristan Klotz AUF HOCHPARIGG verkauft das Gut Oberau (I-Ri.) an Hans Trenckhwal<strong>der</strong> und Math.<br />

Pardeller in Ridnaun, Fi., n. 1124. - 1638: Christian Kloz. - 1667: Josef Grambshamer AUF HOCHPARIGG<br />

stellt einen Schuldbrief aus dem Adam Mohr in Ste.; Fürpfand sein an sich gekauftes Gut auf HOCHPARIGG.<br />

Zeuge Kasper Häberle auf Obergschwendt (Au.-Ra.), Nr. 285, F. 420.<br />

1698 starb Josef Grambshamer. Die Witwe wird nicht mit Namen angeführt, son<strong>der</strong>n nur <strong>der</strong>en bisherige<br />

Anweiser Hans Haberle auf Purg (Au.-Ra.) und Martin Haller in Ridnaun. Aus formalen Gründen wird nicht<br />

weiterverhandelt, Nr. 313, F. 526. - 1698: Martin Haller in Ridnaun ist Kurator über den Josef<br />

Gramshamberschen Sohn (Peter?). Georg Weigel auf Kirchrast ist Gerhabe über die an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> (bzw.<br />

Geschwister), Nr. 313, F. 526. 1699: Josef Grambshamer AUF HOCHPARIGG ist gestorben. Die<br />

Hinterlassenschaft wurde am 5. 1. 1698 inventarisiert. Nunmehr wird die zweite Liquidierung vorgenommen<br />

(weil sich noch einige Schulden herausgestellt hatten). Seine Witwe heißt Salome Häberlin, die 350 fl in die<br />

Ehe gebracht hatte. Ein Sohn heißt Peter, eine Tochter Maria. Der jüngste Sohn bekommt wegen<br />

"ermangelter Zucht" 116 fl. Im ganzen kommt ein Verlust von 9 fl 4 kr heraus. Das Gut kauft Gabriel Mayr,<br />

Nr. 314, F. 90. - 1701: Nun ist auch die Witwe Salome Haberl gestorben. Ihre Kin<strong>der</strong> sind: 1. Georg zu<br />

1 1530, Freitag nach Pfingsten, wird er in Ridnaun genannt Vb., F. 141; 2.7.1530 aber auf Schmu<strong>der</strong>s, Vb., F. 176, 1542 auf Hindtertelfes.<br />

Vgl, über ihn Purck, Au.-Ra., Eggen, I-Ra., Rust, Au.-Jau., Mittermühl-Flains.<br />

2 Andrä Parugger (Nr 12) ist Grundherr über eine Behausung mit Garten in Mareit welche Hans Troger dem Niclaus Loeser zu Mareit<br />

verpfändet, C. P. 1551-52, F. 31 ex 1552. Das ist wohl dasselbe Haus, das er 1538 seiner Schwägerin als Herberge zugewiesen hatte.<br />

3 Er (Nr 7) wird 1535 in Mareit, also anscheinend schon selbständig, genannt Nr. 5, 29.6.<br />

4 Vielleicht ist auch WOLFGANG PARUGGER (Nr 18) zu Mareit (C. P. 1548-52, F. 106 ex 1551), <strong>der</strong> 1558 mit Christine, <strong>der</strong> Tochter des<br />

Jakob Eysendle und <strong>der</strong> Margaretha Falbenzaner, vermählt ist (Fischler - Trens), Nr. 57, F. 55, ein Sohn des Andrä (Nr 12).<br />

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Auszüge aus den Schlern-Schriften (<strong>Familie</strong>n <strong>Parigger</strong>) Seite 7 / 10<br />

Mareit verheiratet; 2. Peter 1 ; 3. Veit; 4. Mathes (alle drei ledig, aber vogtbar); 5. Ursula (verheiratet mit Jörg<br />

Schaffer, Arzknapp am Schneeberg); 6. Maria 2 ; 7. Margaretha; 8. Katharina 3 (alle drei vogtbar). Vermögen:<br />

390 fl 8 kr. Abzüge: 40 fl 28 kr. Somit bekommt jedes Kind 43 fl 45 kr. 100 fl liegen bei Hans Häberle<br />

52 Innermareit<br />

auf Purckh (Au.-Ra.), Nr. 316, F. 81. - 1750: Mathes Mayr und Valentin Kofler von je einem Gut<br />

HOCHPARIGG.<br />

Heute sitzt eine <strong>Familie</strong> Ungerank auf dem PARIGGHOF („Heute“ war 1936. Einen Nachkommen trafen wir im Oktober 2001<br />

in Obertelfes)<br />

<strong>Ethnikum</strong>: Ich habe bereits S. 52 bemerkt, daß HANS PARUGGER (Nr 3) nicht ein Nachkomme des Kristel zu<br />

Peruck ex 1454 gewesen sein dürfte. Als so viel wie sicher sehe ich es an, daß sämtliche heutigen<br />

PARIGGER von diesem Hans abstammen. Es lebte allerdings 1549 im Durrach (Au-Ri) ein CASPAR PARUGGER<br />

(Nr 19), ungefähr 80 Jahre alt, <strong>der</strong> vor ungefähr 56 Jahren bei seinem "Vetter" Burckhart auf Ladstat als<br />

Knecht gedient hatte, Nr. 33, 19. B. 1549. Diesen halte ich für einen Bru<strong>der</strong> <strong>der</strong> Margaretha, <strong>der</strong> ersten<br />

Frau des HANS PARUGGER (Nr 3), und er dürfte keine Nachkommen hinterlassen haben. - Im Kataster von<br />

1638 WERDEN ACHT BESITZER DIESES NAMENS VERZEICHNET, SÄMTLICHE NOCH IN NÄCHSTER NÄHE VOM<br />

STAMMHOF SIEDELND (SECHS IN I-RA., EINER IN I-RI., EINER IN AU.-MA.). 1750 SIND ES ACHTZEHN. Heute finden<br />

wir PARIGGER auch nördlich des Brenners. Bemerken möchte ich noch, daß <strong>der</strong> Name <strong>Parigger</strong> nicht<br />

auf dem a, son<strong>der</strong>n auf dem i den Hauptton tragen sollte. Geht er doch zurück auf Parück und nicht<br />

auf Päruck.<br />

53 Innermareit<br />

Vöglhof<br />

Lage: Auf dem Höhenrücken westlich von Gassegaud.<br />

Theresianischer Kataster: 1. 1/3 Vöglhof, K. Nr. 147, Bp. 153. Bes. Josef Kofler. Grh. Widum in Mareit.<br />

2. Der Außere Vöglhof, K. Nr. 148, Bp. 148. Bes. Jakob Schelchshorn. Grh. Widum in Mareit.<br />

3. Der Untere Vöglhof, K. Nr. 149, Bp. 104. Bes. Maria Praun. Grh. Wolfsthurn.<br />

4. ¼ Vöglhof, K. Nr. 151, Bp. 103. Bes. Jakob Mayr. Grh. Wolfsthurn.<br />

5. ½ Viertel aus dem Vöglshof, K. Nr. 152 Bp. 102. Bes. Josef Puintner. Grh. Wolfsthurn.<br />

6. ½ Viertel aus dem Vöglhof, K. Nr. 153, Bp. 101. Bes. Maria Mohserische Erben. Grh. Wolfsthurn.<br />

Grundherrschaft: a) von K. Nr. 147 und 148:<br />

1557: vom ganzen Vöglshof: Widum in Mareit, Nr. 53, F. 13. - 1583: Vöglshof: Widum in Mareit, Nr. 82, F.<br />

223. - 1638: vom Hof zu Vögls : Widum in Mareit. - Ca. 1750: von 2/3 und 1/3 des Außeren Vöglshofs:<br />

Widum in Mareit.<br />

65 lnnermareit<br />

b) Vom Unteren und Oberen V. = K. Nr. 149, 151, 152, 163:<br />

1305: Item in Vegels curia superior: in festo sancti Galli libras 4; in Purificatione libras 2, scapulas 2, agnum<br />

1, edum 1, ova 30; in messe pullos 3, ova 30 vel libram 1. - In Vegels curia inferior, quam tenet Gebhardus:<br />

in festo saneti Galli libras 6; in Purificatione libras 3, scapulas 2, agnum 1, edum 1, ova 30; in messe pullos<br />

3, ova 30 vel libram 1, Schl.-Schr. 30, S. 153. - 1374: curia in Vegels superior et inferior vacat, Wi. Urb. 22 v .<br />

- 1638: vom halben Unteren und halben Oberen Vöglhof: Maximilian Grebmer. - Ca. 1750: vom Unteren und<br />

vom Oberen Vöglhof: Wolfsthurn.<br />

An den Vogt von Wilten (den Landesfürsten) war Vogteizins zu zahlen. 1288: von <strong>der</strong> voitay von Wiltein git<br />

man an dem herbist 3 phunt, 3 schaf, 3 lamp, 3 chitze, XII, 25. - 1288: Datz Vegels: 2 pfunt, 4 schaf, 2lamp,<br />

2 chitze, XII, 26. - 1299: Gehhart (siehe oben 1305!) de advocacia Wiltemensui 1 lb. Unmittelbar daran<br />

angereiht: in Vegels Cristianus, St.-L. 24a. - 1314: Gehhardus de advocacia Willentina 1 lb; angereiht:<br />

Christanus in Vegels 1 lb, St.-L. 33b. - 1360: Fricze <strong>der</strong> Vogeler; Cliunrat <strong>der</strong> Grave von Vegels, Scha. A. II,<br />

5620. - 1459: Bärtl zu Vögls Vogteizins, 48/10, 282; 48/10, 50 (1592 ist dieser Zins nicht mehr auffindbar).<br />

1374 war <strong>der</strong> Hof noch wiltnerisch, wenn auch verödet (vacat). Folgende Notiz von 1357 tut dar, daß diese<br />

Verödung nicht im Zusammenhang (mindestens nicht im unmittelbaren) mit <strong>der</strong> Verödung von Höfen nach<br />

dem Pestjahr 1348 steht; 1357: die Kin<strong>der</strong> Chunrads, des Lemperers von Vegels verkaufen mit Zustimmung<br />

1<br />

1746: Peter Grambshamber in Obermareit ist schon v or 16 Jahren gestorben. Sein kleines Vermögen hat er seiner Frau Rosina Senn<br />

zum lebenslänglichen Genuß überlassen. Da nunmehr Rosina gestorben ist, so darf es den Kin<strong>der</strong>n Peter, Ursula und Maria (alle drei<br />

großjährig) eingeantwortet werden. Schulden herein: 130 fl, Prot. Wo., Nr. 3, F. 101. Seine Tochter Maria Krambshamer war 1751 Dirn bei<br />

Georg Mayr zu Wezl, Prot. Wo., Nr. 8, F. 225.<br />

2<br />

1706 lebte eine Maria Grambsamer, hinterlassene Witwe nach Hans Siller, auf Obertelfes, Nr. 321, F. 100. E.s ist möglich aber nicht<br />

wahrscheinlich, daß die zwei identisch sind.<br />

3<br />

Wahrscheinlich identisch mit Katharina Grambshamer, von Mareit gebürtig, jetzt in Hall in Diensten, Nr. 327, F. 147 ex 1709.<br />

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Auszüge aus den Schlern-Schriften (<strong>Familie</strong>n <strong>Parigger</strong>) Seite 8 / 10<br />

ihres Herrn, <strong>der</strong> Wölfe von Mareit, an die beiden Kirchen in Telves einen Garten in Obertelfes neben<br />

Jaenleins des Volkers Gut. A. B. II, n. 2060. Die Besitzer von Vögls hatten demnach auch auf Obertelfes ein<br />

Gut, das den Wölfen von Mareit zinste. Das ist offenbar auch 1459 <strong>der</strong> Fall; denn Bärtl zu Vögls wird in<br />

diesem Urbar mit seinem aus Vögls fließenden Vogteizins unter Telfes gereiht. Diese Reihung ist natürlich<br />

irrtümlich, aber begreiflich, wenn man annimmt, daß er sowohl in Vögls wie auch in Telfes begütert war. -<br />

Vielleicht war die Verödung <strong>der</strong> Anlaß, daß Wilten die Grundherrschaft über Vögls veräußerte. Die Wölfe<br />

von Mareit dürften diese Grundrechte an sich gebracht haben; da wir wissen, daß einen großen Teil <strong>der</strong><br />

urbariellen Rechte <strong>der</strong> Wölfe die Grebmer erworben haben 1 , wäre damit <strong>der</strong> Weg gefunden, den die<br />

Grundherrschaften über Vögls von Wilten zu den Grebmern gegangen sind.<br />

Ober- und Untervegls hat auch zu den 30 Jahresmessen in Stilfes beizusteuern (1436). Es ist dabei<br />

beachtenswert, daß auch <strong>der</strong> Wolfeshof in Mareit dazu beizutragen hat. - 1454: Jungen und gedroschenen<br />

Zehent leisten: zu Vegels zwei Lehen; zu dem Wisleins zu Vnter Vegels; <strong>der</strong> Hawer zu Vegels, UDOK., Bl.<br />

23, S. 137.<br />

Besitzer: a) von K. Nr. 147 und 148:<br />

Als ältester nachweisbarer Besitzer begegnet uns JÖRG ZU VÖGLS (Nr 11), DER 1544 NOCH NEBEN SEINEM<br />

SOHN ULRICH ZU VÖGLS (Nr 56) Besitzer des Vögler Waldes ist 2 , Nr. 28, F.186. Das muß vielleicht dahin<br />

verstanden werden, daß <strong>der</strong> Hof zwischen Vater und Sohn geteilt war. Im Jahre 1547 verzeicht sich<br />

KONRAD VEGELER (Nr 57), Schnei<strong>der</strong> in Mareit, mit ULRICH VEGELER ZU VEGLS (Nr 56) um das Erbe nach<br />

seinen ELTERN (JÖRG VEGELER ZU VEGLS (Nr 11) UND ELSPETH STELZER) und seinem Bru<strong>der</strong> JAKOB VEGELER,<br />

Nr. 37, III, 16. 5.; Nr. 33, 16. 5. 1547. - JÖRG ZU VÖGLS (Nr 11) muß ein sehr hohes Alter erreicht haben,<br />

denn schon 1535 übergibt seine Tochter DOROTHEA (Nr 24), die in erster Ehe mit Gebhard Larch auf dem Hof<br />

an <strong>der</strong> Eggen auf Rizol, in zweiter Ehe mit Wilhelm an <strong>der</strong> Eggen 3 daselbst verheiratet gewesen, ihrem Sohn<br />

aus <strong>der</strong> ersten Ehe, namens Hans Larch,<br />

66 Innermareit<br />

den Hof an <strong>der</strong> Eggen, Nr. 5, Erchtag nach quasimodo geniti (Eggen-Riz.). - ULRICH ZU VÖGLS 4 (Nr 56)<br />

verpachtet 1546 sein Gütl zu Vögls dem Paul Kolprunner 5 . - 1547: Ulrich Vegler zu Mareit, JÖRG PARUGGER<br />

(Nr 11) zu Vegls und Veit Kochpuchler, auch zu Mareit, verkaufen dem Wolfgang Unngeranck dem Jüngeren<br />

auf Untertelfes die Stockrechte eines Stückes Wald, in Flätsch gelegen, gen. Flätschwald, Grund und Boden<br />

ausgenommen, auf 20 Jahre. Grenzen: gegen Morgen <strong>der</strong> Flätschpach; gegen Mittag Pifanng und Weg, <strong>der</strong><br />

dadurch herabgeht; gegen Abend an das Heidenegge; gegen Mitternacht Roßschlag. Der Wald ist<br />

ausgemarcht durch Kreuz, die in die Bäume eingehackt sind. Der Besteer kann Kol prennen, Holz verkaufen<br />

usw. Der Wald ist frei und ledig, 24 fl, Nr. 35, F. 261. - 1552: Ulrich Vögler quittiert dem Paul Kalprunner zu<br />

Vögls, Nr. 46, F. 201. Vermutlich hatte dieser (Kaltprunner) inzwischen den Vöglhof käuflich erworben. 1557<br />

verkauft P. Kaltprunner zu Vögls dem Matheisen Leittner 6 in Afens die Baurecht des ganzen Vöglshofes,<br />

weiters die zehnte Garbe, welche Melchior Leuttacher als Inhaber des Stainergütls ob Mareit jährlich aus<br />

dem Stück, gen. "außerhalb des Packs" zu stellen hat. Ulrich Vögler ist des Verkäufers Vetter und er hat<br />

szt. das V. dem Kaltprunner um 610 fl. verkauft, Nr. 53, F. 13. - 1573: Hans Leuttner zu Yögls, Nr. 79, F.<br />

1 Sie sind allerdings nicht unmittelbare Nachfolger <strong>der</strong> Wolfe. Diese starben ja sclion spätestens um 1470 aus und die Erwerbung von<br />

ehemals Wolfischen Urbarien durch die Grebmer erfolgte erst etwa um 1550, die Erwerbung von Wolfsthurn selbst um 1570.<br />

2 Es ist allerdings höchst wahrscheinlich, daß unter diesem JÖRG ZU VÖGLS (Nr 11) gar nicht <strong>der</strong> Vater Ulrichs (Nr 56) gemeint ist,<br />

son<strong>der</strong>n Jörg Parugger. Nur diese Annahme hilft uns über die Schwierigkeit hinweg, in die wir dadurch geraten, daß bereits 1535 die<br />

Tochter des 1547 angeblich noch lebenden Jörg zu Vögls ihren Hof übergeben hat.<br />

3 Wilhelm an <strong>der</strong> Eggen, gen. Planer, ist verheiratet mit DOROTHEA VÖGELER (Nr 24), Nr. 17, III, Pfinztag nach Reminiscere 1542 (Eggen-<br />

Riz.). 1544 heißt er Wilhelm Planer. Er ist Gerhabe gewesen über die Kin<strong>der</strong> des Simon auf Plan. Diese Kin<strong>der</strong> sind z. T. bereits<br />

verheiratet, z. T. sind sie in die Wie<strong>der</strong>tauf nach Mähren entflohen, Nr. 28, F. 159 (Eggen-Riz.). 1546 ist Lienhard Planer Gerhabe über<br />

dieselben Kin<strong>der</strong> und dabei wird gesagt, daß ELISABETH STELZER die Großmutter dieser Kin<strong>der</strong> Simons und <strong>der</strong> VERSTORBENE JAKOB ZU<br />

VÖGLS <strong>der</strong>en Vetter gewesen ist, Nr. 34, 15. 5. (Plan-Mauls). Aus dem ganzen erhellt unzweifelhaft, daß AUCH SIMON AUF PLAN EINE<br />

TOCHTER DES JÖRG ZU VÖGLS (Nr 25) ZUR FRAU HAT. Wilhalbeu auf Rizol, Lienhard zu Pichl, Jörg Troger und Martin ab Plan sind Söline<br />

des (+) Bartlmä ab Plan, Nr. 20, Samstag vor Weihnachten 1539 (Plan-Mauls). In welchem Verwandtschaftsverhältnis Simon zu diesen<br />

vier steht, konnte ich nicht klarstellen. - Auch BARBARA VÖGLER (Nr 26), die zweite Frau des Paul Mair auf dem Guetmayr Neuntl (Nr. 36,<br />

F. 134 ee 1548), dürfte eine TOCHTER DES JÖRG gewesen sein, weil ULRICH VÖGLER in diesem Stück als Zeuge erscheint. Nahe verwandt<br />

mit Ulrich war auch CHRISTIAN VÖGLER (Nr 59), Arzknapp am Schneeberg und Besitzer von einem viertel Prantnerhof, <strong>der</strong> 1545 Ulrichs<br />

Zeuge ist. Welcher Art die Verwandtschaft ist, kann nicht bestimmt werden. Möglich, daß dieser Christian ein Sohn des Christian Vögler in<br />

Gassegaud war, welcher spätestens 1542 gestorben ist (Nr. 26, F. 37), und daß letzterer ein BRUDER DES JÖRG gewesen ist.<br />

4<br />

Er ist verheiratet mit Magdalena Wezlreiner. Zeuge: Christian Reiner auf Egg (Wezlrain-Egg) und Jörg Plaßpuchler im Maulertal (Pichl-<br />

Riz.), beides Vettern <strong>der</strong> Magdalena Wezlreiner, Nr. 35, F. 21 ex 1546.<br />

5<br />

Paul Kaltprunner wird 24.6.1558 noch "ob Mareit", 18.9.1558 aber aus Entholz gemeldet. Er war verheiratet mit Barbara Schmi<strong>der</strong>,<br />

Tochter des Erhart Sch. auf Entholz und <strong>der</strong> Dorothea Tratter (?), Nr. 57, F. 36 und 55.<br />

6<br />

1540: Matheis in Afens (vermählt mit Margaretha Ysser) und Michael Wal<strong>der</strong> auf Plosegg (I-Ra.) (vermählt mit Elsbeth Ysser) verzeichen<br />

sich gegen Ulrich Ysser in Ratschings (I-Ra.), d. h. dem Vater <strong>der</strong> Magdalena und Elsbeth, um ihr zukünftiges "gewordtendt" (zu<br />

erwartendes) väterliches Erbgut, Nr. 19, F. 11. -1556: Matheis Leutner in Afens, 198/1, F. 6. -1557: Mathes Leitner in Afens, jetzt in Vögls<br />

bei Mareit, gibt in Bestand dem Lienhart in Afens auf drei Jahre das Gütl Kamerlehen (Tulfer), Nr. 53, F. 150.<br />

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Auszüge aus den Schlern-Schriften (<strong>Familie</strong>n <strong>Parigger</strong>) Seite 9 / 10<br />

134. - 1583: <strong>der</strong>selbe verpfändet den V., Nr. 82, F. 223. - 1638: Valentin Grebmer 1 vom Hof zu Vögls. -<br />

1750: Michael Schölchshorn und Josef Kofler.<br />

b) Von K. Nr. 149, 15I, 152 und 153:<br />

Um 1540 werden (AUßER JÖRG (Nr 11) UND ULRICH ZU VÖGLS (Nr 56)) vier Besitzer auf Vögls genannt, nämlich:<br />

1. Veit Melchior, <strong>der</strong> 1533 von Jörg Walther zu Unterackern einen Schuldbrief erhält, Vb. 1533/34, F. 84.<br />

1532 wird er (als V. Melcher) auf Entholz genannt, Vb.1532/33, F. 71. 2. Stefan Rorer (genannt Rener). 3.<br />

Jörg Troger 2 , Nr. 29, F. 170 ex 1544. 4. JÖRG PARIGGER 3 (Nr 11). Diese vier einzureihen ist nicht möglich.<br />

Wahrscheinlich gehören die drei erstgenannten alle hierher<br />

67 lnnermareit<br />

(zum Oberen und Unteren V = Vögls?.). Bei Parugger ist das aber recht zweifelhaft. Ich habe bereits oben<br />

S. 67 die Wahrscheinlichkeit dargelegt, daß <strong>der</strong> JÖRG ZU VÖGLS (Nr 11) von 1544 mit JÖRG PARUGGER<br />

identisch ist. Diese Auffassung findet eine dreifache Stütze: 1. Parugger und Ulrich zu Vögls (Nr 56) haben<br />

gemeinsam einen Wald; z. 1547 wird <strong>der</strong> Besitz des Parugger "Gut zu Vegls" genannt (nicht Ober- o<strong>der</strong><br />

Unter-Vöglhof); 3. das Gut des Ulrich zu Vögls wird 1546 als Gütl bezeichnet, was unmöglich wäre, wenn<br />

Ulrich den ganzen Hof besessen hätte. 1557 verkauft dann Kaltprunner allerdings den ganzen V., das<br />

braucht aber nicht als Wi<strong>der</strong>spruch zur vorstehenden Deutung aufgefaßt zu werden. Um diese Zeit lebte<br />

PARUGGER nicht mehr und es kann angenommen werden, daß Ulrich zu Vögls o<strong>der</strong> sein Nachfolgar<br />

Kaltprunner den Teil PARUGGERS zu seinem halben Hof dazugekauft hat.<br />

Um 1600 sitzen hier Andrä Kofler und Valtin Grambshamer. Koffer gibt 1601 einen Schuldbrief <strong>der</strong><br />

Margaretha Weigl, Frau des Michael Rädl, über 100 fl, Nr. 140, F. 145. Ob dieser Andrä K. mit dem 1638<br />

genannten identisch sein kann, ist sehr zweifelhaft; denn bereits 1609 ist seine Tochter Barbara mit Valtin<br />

Grambshamer verheiratet (Nr. 158, F. 255) und es ist nicht gut denkbar, daß Barbaras Vater 1638 noch<br />

gelebt haben sollte. - Valtin Grambshamer wird 1608 zum erstenmal genannt (Nr. 156, F. 239). 1611 sitzt<br />

neben ihm ein Jakob Siller auf Vögls (Nr. 166, F. 9), <strong>der</strong> vielleicht identisch ist mit Jakob Siler auf einem<br />

viertel Sennhof.<br />

Auf Valtin Grambshamer muß um diese Zeit Hans Grambshamer gefolgt sein. Letzterer ist ein Sohn des<br />

Kaspar Gr. vom Saxen- und Schedlachhof und er verkauft 1617 o<strong>der</strong> kurz vorher seinem Bru<strong>der</strong> Paul den<br />

Vöglhof, Nr. 177, ZI. 6, 18. 6. Valtin Gr. vermag ich in <strong>der</strong> Grambshamerschen Genealogie nicht einzureihen;<br />

ich vermute aber, daß er <strong>der</strong> Sohn des Hans Gr. des Jüngeren vom Saxenhof und somit ein<br />

Geschwisterkind des Kaspar, des Vaters des vorstehend genannten Hans Grambshamer, gewesen ist.<br />

Neben Paul Grambshamer wird 1620 ein Andrä Moser auf Vögls erwähnt, Nr. 188, F. 314. 1628: Paul und<br />

sein Bru<strong>der</strong> Michael Grambshamer sowie Marx Prez haben einen Streit mit Hans Fenner in Hall wegen<br />

Lieferung von Hopf- und Vergernerwein aus Kurtinig, Nr. 214, F. 99. - 1629: Paul Gr. hat vom Fuggerschen<br />

Bergwerksverweser Hans Wagner in Sterzing (Murn) den halben Unteren Vögelshof gepachtet, Nr. 215, F.<br />

280, 12. 5. - 1629: Paul Gr. verkauft seinem Bru<strong>der</strong> Michael den Acker Irrfang (den er 6. 5. dem Bartlmä<br />

Rieper verpfändet hatte, Nr. 215, F. 250), Nr. 217, F. 298, 16. 7. - Dieser Acker ist einige Wochen nachher<br />

(10. 8.) im Besitz des Bru<strong>der</strong>s Gall Grambshamer, Nr. 217, F. 236 ex 1629. - 1629: Gall Gr. stellt dem<br />

(obgenannten) Hans Wagner in Ste. einen Schuldbrief über 150 fl aus, Nr. 217, F. 196, 16. 7. - 1632: Paul<br />

Gr. verkauft seinem Bru<strong>der</strong> Michael Gr. ob Mareit Acker und Wiesmahd, gen. <strong>der</strong> Irrfang, zu Küerast<br />

gelegen, Nr. 225, F. 222. - Diese geradezu nervös anmutenden Guts-Schiebungen unter den drei Brü<strong>der</strong>n<br />

deuten wohl den wirtschaftlichen Nie<strong>der</strong>gang <strong>der</strong> drei an. Paul und Michael dürften um diese Zeit (1632)<br />

gestorben, verzogen o<strong>der</strong> mindestens verarmt sein; denn 1638 scheinen sie nirgends auf. Gall zinst 1638<br />

lediglich von einem Soldhäusl mit Gartl in Ridnaun, das er 1632 von Christine Yndrist, <strong>der</strong> Frau des Hans<br />

Seber, Arzknappen am Schneeberg (<strong>der</strong> 1638 gleichfalls ein Soldhäusl mit Garten innehat), um 115 fl<br />

erstanden hatte, Nr. 230, F. 1751 4 .<br />

1 Vermerkt im Mu. Re. 1624, fol. 35b, als verheiratet, beteiligt am Engedeiner Krieg, verpfllchtet auf 15 Jahre<br />

2 1545 pfründet sich ein Jörg Troger in Ridnaun auf dem Mairhof bei Christian Moser ein, Nr. 31, F. 195. Mit diesem könnte <strong>der</strong><br />

obgenannte allenfalls identisch sein. Jedenfalls aber ist er zu scheiden von Jörg Troger in Pfulters.<br />

3 Er (Nr 11) war in erster Ehe verheiratet mit Elspeth, <strong>der</strong> Tochter des weiland Michael Rechtaler in Stubach und <strong>der</strong> Margaretha von<br />

Stambs. 1534 vermachte er ihr die Hälfte seines Gutes, Vb. 1534/35, F. 28. Seine zweite Frau heißt Anna Hynndelang, Nr. 36, F. 77 ex<br />

1547. Im Jahre 1535 erfahren wir, daß er und seine erste Frau sich mehrfach mit Wie<strong>der</strong>täufern eingelassen hatten. Er war deshalb<br />

eingezogen gewesen; weil die Nachbarn für ihn gebürgt hatten, ließ man ihn wie<strong>der</strong> aus. Nach <strong>der</strong> Verhandlung am Freitag nach<br />

Matheistag war auch seine Frau Elspeth, verführt von Jakob Hueber, Wie<strong>der</strong>täuferin geworden. Sie entsagte auf <strong>der</strong> Kanzel in <strong>der</strong><br />

Pfarrkirche in Ste. und versprach Urfehde. Nun verbürgten sich die .,Nachbarn" Uln Albarion am Purdaun (Manhart. Au.-Ra.), Stefan Rorer,<br />

Kasper Pranger, Stefan Greber, Lienhart Greber <strong>der</strong> Ältere und Liendl Greber <strong>der</strong> Jüngere, August Ramer und Paul Nocker. Am Mittwoch<br />

nach St. Andrästag kam aber Kaspar Kränzl von Trenn zu PARUGGER (Nr 11). Deshalb wurde PARUGGER wie<strong>der</strong> eingezogen und auf<br />

Bürgschaft seiner drei Brü<strong>der</strong> ANDRÄ (Nr 12) , PAUL (Nr 4) UND MICHAEL (Nr 6) wie<strong>der</strong> freigelassen, Nr. 7, Freitag nach St. Nikolaustag. -<br />

1551 wird JÖRG P. (Nr 11) zum letztenmal genannt, C. P. 1548-52, F. 311 (Aue, L-Ra. ).<br />

4 Aus dem Gerichtsprotokoll Sterzing, Nr. 430, F. 486, vom 14. 10. 1778, erfahren wir daß 1745 in Vomp ein Lorenz Grambshamer<br />

ansässig war. Aus den Vomper Matriken konnte ich erheben, daß dieser Lorenz, <strong>der</strong> Sohn des Simon G., Lehenheyers in Vomp, und <strong>der</strong><br />

Elisabeth Stainlechner, am 6.5.1731 mit Maria Nocken <strong>der</strong> Tochter des Anton und <strong>der</strong> Maria Lärcher, geheiratet hat. Ein weiteres Suchen<br />

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Auszüge aus den Schlern-Schriften (<strong>Familie</strong>n <strong>Parigger</strong>) Seite 10 / 10<br />

68 lnnermareit<br />

1638: Jakob Ramer vom halben Unteren, Matheis Mair vom Oberen Vöglhof. - 1694: Simon Auckenthaler in<br />

Obermareit macht Testament. Er hatte bei Barbara Mayr eingeheiratet und 310 fl auf das Gütl, gen.<br />

Obervögls, mitgebracht. Er vermacht einem "Vöterle" Ruprecht Auckenthaler 15 fl, Nr. 309, F. 108, 11. 3. -<br />

1694: <strong>der</strong> Genannte ist ohne Leibes-Erben gestorben. Seine Schwester Christine ist mit Georg Stöckhler (?)<br />

am Gasteig verheiratet. Die Witwe Barbara Mayr bekommt 240 fl zum lebenslänglichen Genuß. Hernach fällt<br />

das Vermögen <strong>der</strong> Schwester Christine zu, Nr. 309, F. 494. - 1750: es steuern vom Unteren Vöglhof Mathes<br />

Praun; vom Oberen Maria Moser.<br />

<strong>Ethnikum</strong>: Siehe oben unter Grh., Besitzer und S. 68.<br />

(nach <strong>der</strong> Herkunft des Vaters Simon) blieb ergebnislos. Simon wird also nicht in Vomp geboren sein. Der <strong>Familie</strong>nname seiner Frau<br />

deutet aber an, daß er von Jugend an im Schwazer Revier gehaust haben dürfte und sich von dort seine Frau holte. - Daß die heutigen<br />

Gramshamer von Wiesing, Schwaz und Innsbruck von diesem Simon abstammen, steht wohl außer Zweifel, ebonso - in Ansehung <strong>der</strong><br />

Einmaligkeit dieses Namens - daß Simon, unbekannt in wievielter Generation, aus <strong>der</strong> Sterzinger Gegend stammt. Es hat einiges für sich<br />

anzunehmen, daß gerade die zwei Brü<strong>der</strong> Paul und Michael Gr. anläßlich ihres wirtschaftliclien Nie<strong>der</strong>ganges ihr Heimattal verlassen<br />

haben, um sieh in <strong>der</strong> Schwazer Gegend ihr Brot zu verdienen.<br />

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