LEBENSHILFE IM ALTER - Lebenshilfe Vorarlberg
LEBENSHILFE IM ALTER - Lebenshilfe Vorarlberg
LEBENSHILFE IM ALTER - Lebenshilfe Vorarlberg
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MiLe Nr. 2/2012<br />
<strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>IM</strong> <strong>ALTER</strong><br />
Wie Menschen mit Behinderungen auch<br />
im fortgeschrittenen Lebensalter ihre<br />
Lebensqualität bewahren.
Wir sind andern<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>!<br />
Wir engagieren uns für ein<br />
wertvolles „Mitanand“!<br />
Denn: Menschen brauchen Menschen.<br />
Wir, das sind tausende <strong>Vorarlberg</strong>erinnen und <strong>Vorarlberg</strong>er, die sich freiwillig für Menschen mit Behinderung<br />
engagieren. Wir übernehmen Verantwortung und gestalten mit viel Engagement unseren<br />
gemeinsamen Lebensraum und unsere Solidargesellschaft. Wir sind anderen <strong>Lebenshilfe</strong> und<br />
sagen gleichzeitig: „Wir bekommen dabei auch viel zurück!“<br />
Engagiere auch Du Dich! Für ein wertvolles und lebenswertes „Mitanand“ in <strong>Vorarlberg</strong>.<br />
Das Video „Herzensbildung inklusive“<br />
zum Thema Ehrenamt gibt es unter<br />
www.lebenshilfe-vorarlberg.at, weitere<br />
Infos unter der Tel.: 0 55 23 5 32 55-100 44<br />
Eine Initiative der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong> mit solidarischer<br />
und herzlicher Unterstützung vom Mit.Einander der<br />
Raiffeisenbanken <strong>Vorarlberg</strong>s. Danke!<br />
DANKE!<br />
für Ihre Unterstützung bei<br />
unserer Landessammlung 2012
Landessammlung 2012: Vielen Dank für die Unterstützung!<br />
In unserer Arbeit für Menschen mit Be -<br />
hinderungen sind wir von der Lebens -<br />
hilfe <strong>Vorarlberg</strong> stark auf die Unter -<br />
stützung der heimischen Bevölkerung<br />
angewiesen – von politischen Entschei -<br />
dungsträgern im Land ebenso wie von<br />
den vielen ehrenamtlich engagierten<br />
<strong>Vorarlberg</strong>erinnen und <strong>Vorarlberg</strong>er.<br />
Von allen Seiten verspüren wir täglich<br />
eine große Wertschätzung für unseren<br />
Auftrag, Menschen mit Behinderungen<br />
ein Höchstmaß an Lebensqualität zu<br />
bieten. Es tut gut, gestärkt durch das<br />
Vertrauen der Gesellschaft, aktiv handeln<br />
zu können, sei es als Dienst -<br />
leistungsunternehmen oder als Interes -<br />
sensvertretung. Dieses Vertrauen sehen<br />
wir als Beweis für die gelebte Solidar -<br />
gesellschaft im Land. Besonders im Ju -<br />
ni erhalten wir viele positive Rückmel -<br />
dungen aus der Bevölkerung. Der<br />
Grund dafür ist die alljährliche Landes -<br />
samm lung, bei der rund 1.800 Samm -<br />
lerinnen und Sammler im ganzen Land<br />
unterwegs sind und durch die zahlrei -<br />
che schöne Begegnungen zustande<br />
kom men. Natürlich steht bei der Lan -<br />
des sammlung die finanzielle Unter -<br />
stützung unserer Arbeit im Vorder -<br />
grund, aber uns sind auch die persönlichen<br />
Kontakte zu jenen Menschen<br />
sehr wichtig, die mit ihrem Beitrag dafür<br />
sorgen, dass Menschen mit Behin de -<br />
rungen in <strong>Vorarlberg</strong> bestmöglich be -<br />
gleitet und betreut werden. Dafür und<br />
für die Unterstützung in den restlichen<br />
Dem Alter mit neuen Dienstleistungen begegnen<br />
Die Herausforderung, Dienstleistungen<br />
für ältere Menschen mit Behinderungen<br />
anzubieten, ist eine relativ neue für die<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong>. Dank der immer<br />
besseren medizinischen Versorgung<br />
und der damit verbundenen längeren<br />
Lebenserwartung ist es Menschen mit<br />
Behinderungen möglich, ein Alter zu<br />
erreichen, welches noch vor einem halben<br />
Jahrhundert – also ungefähr zu<br />
jener Zeit als die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />
gegründet worden ist – undenkbar<br />
Ignaz Lässer<br />
Beschäftigter am Sunnahof Tufers<br />
und Helfer bei der Landessammlung<br />
schien. Heute gibt es sowohl in den<br />
Werkstätten als auch in den Wohn -<br />
häusern zahlreiche betreute Personen,<br />
die das klassische Pensionsalter erreicht<br />
oder überschritten haben. Diese<br />
Menschen haben ganz besondere<br />
Bedürfnisse und benötigen spezielle<br />
Formen der Betreuung und Begleitung.<br />
Mit der Dienstleitung „Leben im Alter“<br />
haben wir ein Angebot entwickelt, das<br />
älteren Menschen mit Behinderungen<br />
eine ihrem Alter entsprechende Tages -<br />
Menschen brauchen Menschen<br />
heißt für mich ...<br />
... dass man Hilfe von anderen<br />
bekommt und trotzdem selbständig<br />
ist. Vor allem beim<br />
Sammeln treffe ich auf viele nette<br />
Men schen, ohne die das Leben langweilig<br />
wäre.<br />
elf Monaten des Jahres möchte ich Ih -<br />
nen – im Namen aller Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sowie aller ehren amt -<br />
lich Engagierten – an dieser Stelle recht<br />
herzlich danken!<br />
3<br />
Dr. Peter Kircher<br />
Präsident der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />
struktur bietet. Dabei steht beispiels -<br />
weise nicht mehr die Leistung am<br />
Arbeitsplatz im Vordergrund, sondern<br />
das individuelle Wohlbefinden der je -<br />
wei ligen Person. Man muss kein Pro -<br />
phet sein, um zu erkennen, dass<br />
Dienst leistungsformen wie „Leben im<br />
Al ter“ künftig zunehmen werden. Je<br />
älter die Gesellschaft im Allgemeinen<br />
wird, umso mehr Bedarf wird es in<br />
diesem Zusammenhang auch im Be -<br />
reich der Arbeit mit Menschen mit<br />
Behinderungen geben. Eine große<br />
Herausforderung, der sich die Lebens -<br />
hilfe <strong>Vorarlberg</strong> aber gerne stellt. Denn<br />
Lebensqualität darf keine Frage des<br />
Alters sein.<br />
Mag. Michaela Wagner<br />
Geschäftsführerin der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong>
4 MiLe Nr.2/2012<br />
DAS THEMA<br />
„Leben im Alter“ bietet Lebensqualität<br />
In Batschuns den Lebensabend genießen<br />
Zusammenarbeit mit externen Partnern<br />
„Lüt mit Zit“: Arbeiten in den Werkstätten<br />
Gastkommentar von Maria Bruckmüller<br />
POLITIK & GESELLSCHAFT<br />
Ein Tag ganz im Zeichen der Inklusion<br />
Serie: Werkstätte Bildgasse stellt sich vor<br />
Pro & Contra: „Darf man ‚Krüppelschlagen‘?“<br />
9<br />
INFORMATION & BERATUNG<br />
Attraktive Arbeitsplätze in der „Jobbörse“<br />
Teilhabe dank Unterstützter Kommunikation<br />
Eine „haarige“ Kooperation im „Loackerhuus“<br />
Neuer Leiter im Verbund Gastronomie<br />
Start der Initiative „Sorgfalt im Alltag“<br />
Ehrenamtsbörse<br />
Portrait über Eva-Maria Kohler<br />
Die Leistungen des Bundessozialamtes<br />
SCHREIB & KUNST WERKSTATT<br />
Klaus Brunner und seine „Ehrenamtlichen“<br />
Melanie Jäger bei der Muttertagsausstellung<br />
Ausstellung von Stephanie Hartl<br />
„5 Fragen an“ Markus Wallner<br />
Julian Bitschnau berichtet aus Wien<br />
5<br />
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7<br />
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Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong> lud am 5. Mai 2012 zum „Tag der Inklusion“.<br />
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Landeshauptmann Markus Wallner im großen MiLe-Interview.<br />
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22<br />
MAGAZIN<br />
Nachhaltige Energie mit Fotovoltaik-Anlagen<br />
knall.bunte Mode aus der Steiermark<br />
Frühlingsfest am Sunnahof Tufers<br />
Sunnahof ehrt langjährige MitarbeiterInnen<br />
„Gespräch am Sunnahof“ mit Dr. Roland Wölfle<br />
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AUS DEN REGIONEN<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>-Auftritt beim Lustenauer Derby<br />
„Tag der offenen Tür“ im ÜAZ Rankweil<br />
Neue Eiskarte im Hotel Viktor<br />
SchatziMausi-Taschen aus dem IAZ Lauterach<br />
„Special Friends“ schwimmen zum Erfolg<br />
Ehrenvolle Auszeichnung für Heidi Mackowitz<br />
Nachrufe<br />
Vorbereitungen für Stundenläufe im Gange<br />
Einkaufskörbe im Brockenhaus Leiblachtal<br />
Disco-Abend im Andelsbucher E-Werk<br />
FREUNDE & GÖNNER<br />
Endspurt bei der Landessammlung 2012<br />
„Jägerkränzle“ für die <strong>Lebenshilfe</strong> Lustenau<br />
Deckenlifter für das Batschunser Pflegebad<br />
Schulprojekt „Basketball feat. <strong>Lebenshilfe</strong>“<br />
SERVICE, TIPPS & INFOS<br />
Tipp: Jazz-Barbecue im Hotel Viktor<br />
Leserbrief<br />
TERMINE<br />
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28<br />
29<br />
Gute Stimmung trotz schlechtem Wetter beim „Frühling am Sunnahof“.<br />
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31<br />
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34<br />
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Die <strong>Lebenshilfe</strong> freut sich über die Basketball-Spende von 2.530,-- Euro.<br />
36<br />
37<br />
39<br />
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Alter und Behinderung – zwei Themen, eine Herausforderung<br />
Wenn der Mensch altert, kommt es<br />
zwangsläufig zu gesundheitlichen<br />
Problemen. Ein vermindertes Seh -<br />
ver mögen oder Einschränkungen<br />
beim Bewegungsablauf gehören<br />
meist ebenso dazu wie ein schritt -<br />
wei ser Rückgang der mentalen<br />
Fähigkeiten. All das kann jedem von<br />
uns passieren – dem einen früher,<br />
dem anderen später.<br />
Die Umstellung von einem Leben ohne<br />
einschränkende Behinderung zu einem<br />
Leben, welches von körperlichen und<br />
geistigen Beschwerden geprägt ist, ist<br />
alles andere als leicht. Je älter wir also<br />
werden, umso mehr erfahren wir am<br />
eigenen Leib, wie Menschen mit Be -<br />
hinderungen ihr Leben täglich mei stern.<br />
Dienstleistungen für ältere Menschen<br />
Doch natürlich sind auch Menschen mit<br />
Behinderungen von den Folgen des<br />
Älterwerdens betroffen. Demenzerkran -<br />
kun gen, Herz-Kreislaufprobleme und<br />
andere Altersbeschwerden machen<br />
die ser Bevölkerungsgruppe – zusätz -<br />
lich zu den bestehenden Behinde run -<br />
gen – zu schaffen. Für die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Vorarlberg</strong> entsteht daraus der Auftrag<br />
und die Herausforderung, spezielle<br />
Dienstleistungen für diese Menschen<br />
anzubieten. Es müssen einerseits<br />
Struk turen geschaffen werden, die sich<br />
flexibel nach der Tagesverfassung der<br />
betreuten Personen richten können,<br />
andererseits aber auch das nötige Maß<br />
an Struktur und Orientierung im Alltag<br />
bieten. Das betrifft den Wohnbereich<br />
ge nauso wie den Arbeitsbereich. Denn<br />
obwohl ältere Menschen mit Behin de -<br />
rungen mehr Ruhephasen benötigen,<br />
wollen und müssen sie weiterhin aktiv<br />
bleiben, um so den Risiken des Alterns<br />
entgegenzuwirken. Oder anders ge -<br />
sagt: „Wer rastet, der rostet.“ Daher ist<br />
ein von Aktivitäten und sozialen Kon -<br />
takten geprägter Alltag der Schlüssel<br />
zu mehr Lebensqualität im Alter.<br />
Kontakt & Information<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />
Gartenstrasse 2<br />
6840 Götzis<br />
Tel.: 05523 53255<br />
E-Mail: lebenshilfe@lhv.or.at<br />
www.lebenshilfe-vorarlberg.at<br />
„Leben im Alter“ bietet Lebensqualität<br />
Andreas Dipold, Geschäftsbereichs -<br />
leiter Wohnen, erzählt von der Ent -<br />
stehungsgeschichte der neuen<br />
Dienst leistung „Leben im Alter“:<br />
Die Begleitung älterer Menschen war<br />
noch vor einigen Jahren für die Le -<br />
benshilfe kein vorrangiges Thema. Es<br />
war ja kaum jemand von den Folgen<br />
des Älterwerdens betroffen. In Einzel -<br />
fällen – gefordert durch Demenzerkran -<br />
kun gen – waren wir gewillt und be -<br />
strebt, gemeinsam mit den Angehöri -<br />
gen, den Ärzten und Pflegefachkräften<br />
für die Betroffenen die Betreuung beim<br />
Wohnen so zu gestalten, dass sie auch<br />
in dieser besonderen Lebensphase<br />
eine gute Lebensqualität erreichen können.<br />
Dabei sind wir nicht zuletzt durch<br />
die bestehenden Betreuungsstrukturen<br />
an Grenzen gestoßen.<br />
Mit fortschreitendem Lebensalter muss auf die<br />
veränderten Bedürfnisse eingegangen werden.<br />
Eigeninitiative wurde belohnt<br />
Eine Rund-um-die Uhr-Betreuung in<br />
einer Wohngemeinschaft war damals<br />
mit dem Amt der <strong>Vorarlberg</strong>er Landes -<br />
regierung nicht vereinbart und wurde<br />
aus diesem Grund auch nicht finanziert.<br />
Die Betreuerinnen und Betreuer haben<br />
trotz vieler Unsicherheiten und Schwie -<br />
rig keiten die neuen Herausforderungen<br />
beherzt angenommen und sehr offen<br />
und flexibel agiert. Es hat sich bald<br />
gezeigt, dass sich unsere Bemühungen<br />
für die Betroffenen wirklich lohnen. Und<br />
darin liegt der eigentliche Ansporn.<br />
Men schen mit schweren Behinderun -<br />
gen und Menschen mit Demenz sind<br />
auf Begleitpersonen angewiesen, die<br />
sie sehr gut kennen. Das wollen wir für<br />
möglichst viele er reichen. In den letzten<br />
Jahren hat sich vieles getan, damit wir<br />
für diese Aufgabe vorbereitet und<br />
befähigt sind. Einiges ist noch zu tun –<br />
und das nicht nur im Rahmen der Be -<br />
treuung in Wohngruppen und Werkstät -<br />
ten. Durch eine Entwicklung unserer<br />
am bulanten Leistungen und in Zusam -<br />
men arbeit mit anderen Anbietern versuchen<br />
wir, für die einzelne Person ein<br />
Netzwerk an Hilfen zu erreichen, das<br />
den Verbleib in der eigenen Wohnung<br />
und der damit verbundenen Autonomie<br />
ermöglicht, so lange es geht.<br />
Kontakt & Information<br />
Andreas Dipold<br />
GBL Wohnen<br />
Gartenstrasse 2<br />
6840 Götzis<br />
Tel.: 05523 53255-10200<br />
E-Mail: wohnen@lhv.or.at<br />
www.lebenshilfe-vorarlberg.at<br />
5
6 MiLe Nr.2/2012<br />
In Batschuns den Lebensabend genießen<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong> bietet ihre<br />
Dienstleistung „Leben im Alter“<br />
(kurz: LiA) im ganzen Land an. In Ba -<br />
tschuns werden die meisten älteren<br />
Menschen mit Behinderungen be -<br />
treut und begleitet, schließlich gibt<br />
es dort gleich drei Wohnhäuser. In<br />
Zusammenarbeit mit der Werkstätte,<br />
dem Familienservice und der Ge -<br />
mein de Batschuns hat sich LiA zu<br />
einer Erfolgsstory entwickelt.<br />
Die Batschunser „Seniorentruppe“ um -<br />
fasst 15 Personen. Jedes Wohnhaus<br />
verfügt über eine eigene Gruppe und<br />
eine Betreuungsperson, die für LiA zu -<br />
ständig ist. Die fachliche Gesamt leitung<br />
der Dienstleistung liegt bei Erika Schat -<br />
ton, die zudem als Leiterin im Wohn -<br />
haus 5 tätig ist. „Hier in Ba tschuns wird<br />
LiA seit dem vergangenen Jahr angeboten.<br />
Die große Heraus for derung ist,<br />
dass Betreuungspersonen aus allen<br />
drei Wohnhäusern und der Werkstätte<br />
zusammenarbeiten und gemeinsame<br />
Ak tivitäten unternehmen. Aus diesem<br />
Grund wurde eine eigene Projekt grup -<br />
pe mit je einem Mitarbeiter bzw. einer<br />
Mitarbeiterin aus jedem Wohnhaus so -<br />
wie der Werkstätte ge bildet. Die Grup -<br />
pe trifft sich einmal monatlich, um sich<br />
gegenseitig abzu stimmen.“ Dieser Aus -<br />
tausch untereinander sei wich tig, denn<br />
die im Rahmen von LiA betreuten Per -<br />
sonen hätten aufgrund der unterschied -<br />
lichen Fähigkeiten auch unterschied -<br />
liche Anforderungen, so Erika Schatton.<br />
Das Ziel sei es, für alle Bewohnerinnen<br />
und Bewohner ein be dürfnisgerechtes<br />
Angebot zu schaffen.<br />
„Dank LiA wieder aufgeblüht“<br />
Alfred Kopf wird im Rahmen von LiA<br />
betreut. Früher war er sehr aktiv und<br />
hat seinen Rollstuhl alleine bedient.<br />
Doch mittlerweile ist er aufgrund seines<br />
fortschreitenden Alters körperlich sehr<br />
eingeschränkt und auf ständige Hilfe<br />
an gewiesen. „Größere Ausflüge sind<br />
mit Alfred leider nicht mehr möglich,<br />
weil der Transport und die Anstrengung<br />
eine zu große Belastung für ihn wären“,<br />
sagt Erika Schatton. Da Alfred Kopf<br />
In Batschuns werden nehmen insgesamt 15 Personen die Dienstleistung „Leben im Alter“ in Anspruch.<br />
nicht mehr wie gewohnt am gesell -<br />
schaft lichen Leben in Batschuns teilnehmen<br />
konnte, war er zeitweise schon<br />
leicht depressiv. Doch seit der 68-<br />
Jährige LiA in Anspruch nimmt, ist er<br />
laut der Leiterin wieder aufgeblüht:<br />
„Seitdem hat Alfred keinen Termindruck<br />
mehr und muss sich deshalb auch nicht<br />
mehr so anstrengen wie früher. Er kann<br />
am Morgen in aller Ruhe frühstücken<br />
und den Tag einfach genießen. Das tut<br />
ihm gut und er ist nicht mehr so er -<br />
schöpft wie früher.“<br />
Strukturen schaffen<br />
Bei LiA ist es entscheidend, dass sich<br />
die Betreuerinnen und Betreuer dem<br />
Tempo der älteren Menschen anpas -<br />
sen. Beschäftigungen werden deshalb<br />
nicht länger als eine halbe Stunde lang<br />
ausgeübt, um Anstrengungen zu vermeiden.<br />
Mit täglich variierenden Ange -<br />
bo ten wird zwar für Abwechslung ge -<br />
Erika Schatton über Bewohner Alfred Kopf: „Seit er<br />
LiA in An spruch nimmt, ist er wieder aufgeblüht.“<br />
sorgt, aber trotzdem eine Tages- und<br />
Ortsstruktur in das Leben der betreuten<br />
Personen hineingebracht. So wird zum<br />
Beispiel die Mittagsruhe immer in den<br />
Wohnhäusern verbracht. Zudem sind<br />
es auch die kleinen Dinge im Alltag, die<br />
LiA in Batschuns zu einem Erfolg<br />
machen. „Wir haben nicht nur unser<br />
Be treuungsangebot auf die Bedürfnis -<br />
se von älteren Menschen mit Behinde -<br />
run gen abgestimmt, sondern auch<br />
unsere Räumlichkeiten“, erzählt Erika<br />
Schatton. „So verfügen wir beispiels -<br />
weise über Schallschutzdecken, die<br />
den Raumklang dämpfen und so<br />
stress hemmend wirken – sowohl für die<br />
Bewohnerinnen und Bewohner als<br />
auch für die Betreuerinnen und Be treu -<br />
er. Auch die richtige Beleuchtung ist<br />
enorm wichtig, denn alte Menschen ha -<br />
ben oft Wahrnehmungsprobleme, wenn<br />
der Kontrast zu gering ist. Daher<br />
kommt es auch auf den richtigen Bo -<br />
denbelag, auf die Farbe der Wand oder<br />
auf die Beschaffenheit der Tisch ober -<br />
fläche an.“<br />
Kontakt & Information<br />
Andreas Dipold<br />
GBL Wohnen<br />
Gartenstrasse 2<br />
6840 Götzis<br />
Tel.: 05523 53255-10200<br />
E-Mail: wohnen@lhv.or.at<br />
www.lebenshilfe-vorarlberg.at
Zusammenarbeit in Batschuns mit externen Partnern<br />
Um eine bestmögliche medizinische<br />
Versorgung in den Wohnhäusern der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> in Batschuns zu gewähr -<br />
leisten, arbeitet die <strong>Lebenshilfe</strong> Vor -<br />
arlberg auch mit externen Partnern<br />
zusammen. Neben dem Krankenpfle -<br />
ge verein kann auch auf das Fach -<br />
wissen einer Ärztin zurückgegriffen<br />
werden.<br />
Dr. Iris Mayr-Tscharre ist – im wahrsten<br />
Sinne des Wortes – die „Hausärztin“ in<br />
Batschuns. Sie verfügt vor Ort über ein<br />
eigenes Behandlungszimmer und kümmert<br />
sich dort einmal wöchentlich um<br />
die Anliegen der Be woh nerinnen und<br />
Be woh ner. „Der Vorteil dabei ist, dass<br />
die Men schen mit Be -<br />
hin de rungen nicht aus<br />
ihrem gewohnten Um -<br />
feld herausgerissen<br />
und in ein fremdes<br />
Warte zim mer gesteckt<br />
werden müssen. Die<br />
Iris Mayr-Tscharre<br />
Um gebung ist ihnen<br />
bekannt, wo durch we -<br />
niger Stress und Angst auf kommt. Das<br />
ist für die Qualität der Un ter suchung<br />
sehr hilfreich“, weiß die Ärz tin aus Er -<br />
fahrung. Die Behandlungen gestalten<br />
sich dennoch oft schwierig, da viele Pa -<br />
tien tinnen und Patienten ihre Be -<br />
schwer den nicht sprachlich ausdrücken<br />
können oder Schmerzen an derwei -<br />
tig zum Ausdruck bringen. „Bei der<br />
Diag nose muss ich daher verstärkt auf<br />
meine Sinne zurückgreifen, indem ich<br />
taste, hinhöre und hinsehe. Beson ders<br />
bei älteren Menschen mit Behin de run -<br />
gen ist es entscheidend, dass Symp to -<br />
me rechtzeitig erkannt und be handelt<br />
werden“, so Iris Mayr-Tscharre.<br />
Unterstützung durch KPV<br />
Außerdem unterstützt der Gesundheitsund<br />
Krankenpflegeverein (KPV) Vorder -<br />
land mit sechs Diplomkranken schwe -<br />
stern die Betreuerinnen und Betreuer<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong> bei der Be -<br />
glei tung und Pflege der ihnen anvertrauten<br />
Menschen mit Behinderungen.<br />
Der KPV unterstützt auch den Wunsch<br />
kranker, betagter und pflegebedürftiger<br />
Menschen, bis an ihr Lebensende in ih -<br />
rer vertrauten Umgebung bleiben zu<br />
können. Zudem arbeitet der Verein eng<br />
mit den Ärzten der Region zusammen<br />
und leistet professionelle medizinische<br />
Pflege.<br />
Factbox zum Thema<br />
Die Dienstleistung „Leben im<br />
Alter“ in Zahlen:<br />
7<br />
Betreuung älterer Menschen mit<br />
Behinderungen in der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Vorarlberg</strong>:<br />
Lebensalter Personen<br />
60-69 51<br />
70-79 11<br />
über 80 3<br />
Betreuung älterer Menschen mit<br />
Bereich Wohnen: 37<br />
Wohngruppen<br />
mit Tagesbe treu ung: 7<br />
Betreuung älterer Menschen im<br />
Geschäftsbereich Arbeiten &<br />
Beschäftigen: 24<br />
Kontakt & Information<br />
Andreas Dipold<br />
GBL Wohnen<br />
Gartenstrasse 2<br />
6840 Götzis<br />
Tel.: 05523 53255-10200<br />
E-Mail: wohnen@lhv.or.at<br />
www.lebenshilfe-vorarlberg.at<br />
Eine Dienstleistung mit vielen Aktivitäten – vom gemeinsamen Kochen über Spielen bis hin zur Entspannung: Impressionen von „Leben im Alter“ in Batschuns.
8 MiLe Nr.2/2012<br />
„Lüt mit Zit“: Altersgerechte Beschäftigung in den Werkstätten<br />
Die Werkstätten der <strong>Lebenshilfe</strong> Vor -<br />
arlberg sind Orte der Betrieb sam -<br />
keit, in denen unter anderem Arbei -<br />
ten ausgeführt, Besucher empfangen<br />
und Feste gefeiert werden. Für Men -<br />
schen in fortgeschrittenem Alter<br />
kann diese Vielfalt – wenn es Rück -<br />
zugsräume gibt – eine Bereicherung<br />
oder – wenn es diese Räume nicht<br />
gibt – eine Belastung sein.<br />
Das Angebot „Lüt mit Zit“ hat zum Ziel,<br />
älteren Menschen mit Behinderungen in<br />
den Werkstätten Räume zu bieten, in<br />
Alt werden – gilt das auch für mich?<br />
Mit dieser Frage beschäftigt sich je -<br />
der Mensch, je älter er wird – umso<br />
öfter. Alter ist ein bedeutender Le -<br />
bensabschnitt der Konzentration. Er<br />
kann keinesfalls leicht genommen<br />
werden, die persönliche Lebensge -<br />
schichte wird zusammengefasst und<br />
hinterfragt. Um diese Aufgabe gut zu<br />
erfüllen, braucht es persönlichen Mut<br />
und Unterstützung. Die umgebende<br />
Gesellschaft spielt dabei eine wich ti -<br />
ge Rolle. Menschen mit Behinderun -<br />
gen erlangen nun, so wie wir dies vor<br />
Jahrzehnten erhofft hatten, ein höhe -<br />
res Lebensalter mit allen Alterser -<br />
scheinungen, die wir kennen. Diese<br />
Tatsache stellt alle Begleitenden –<br />
An gehörige, Institutionen, Öffentlich -<br />
keit – vor neue Aufgaben. Ein we -<br />
sent licher Faktor, der zum guten Ge -<br />
lingen der Alterszeit beträgt, ist dabei<br />
die ehrliche Auseinandersetzung mit<br />
den Problemen des Altwerdens.<br />
Jeder Lebensabschnitt hat eine spe -<br />
zi fische Aufgabe. Das Alter ermög -<br />
licht die Erkenntnis, dass mein Leben<br />
wertvoll gewesen ist. Das gilt für alle<br />
Menschen, auch wenn viele Zweifel<br />
und Mühe damit verbunden sein können.<br />
Um die gute Einstellung finden<br />
zu können, muss das Grundbedürfnis<br />
de nen sie ihren Lebensabend genießen<br />
können und – ihrem Alter und ihren An -<br />
sprüchen gemäß – am Gemeinschaftsund<br />
Arbeitsleben teilhaben können. Sie<br />
bekommen die Möglichkeit, sich nach<br />
Bedarf an Arbeiten und Aktivitäten zu<br />
beteiligen und einen reichhaltig strukturierten<br />
Tag zu erleben oder sich in Ru -<br />
hezonen zurückzuziehen. Dadurch können<br />
sie ihre Fähigkeiten so lange wie<br />
möglich erhalten und Kräfte schonen.<br />
Lebenserfahrung miteinbeziehen<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
der „Behausung“ erfüllt werden. Es be -<br />
deutet einen selbstgestalteten Lebens -<br />
raum zu haben, persönliche Sicherheit,<br />
Selbstbestimmung und soziale Zuge -<br />
hörig keit – geliebte Menschen, die mich<br />
begleiten. In einer solchen Umwelt<br />
kann auch die Frage nach dem „Warum<br />
war mein Leben so kompliziert“ und die<br />
Frage „… und was kommt dann?“<br />
gestellt und beantwortet werden. Ri tua -<br />
le helfen, verstehen zu können.<br />
Wenn wir beeinträchtigte Menschen in<br />
der Alterszeit begleiten, müssen wir bei<br />
der Sorge für ihre Gesundheit in jüngeren<br />
Jahren beginnen. Wenn wir diese<br />
Menschen bis zum Tod begleiten wol -<br />
len – wie wir versprechen – müssen wir<br />
selbst uns mit den Fragen nach Krank -<br />
heit, Schmerz, Demenz, Spiritualität<br />
und Sterbebegleitung auseinander -<br />
setzen. Mitarbeitende verschiedener<br />
Fach disziplinen arbeiten gemeinsam<br />
auf Augenhöhe. Sie benötigen Schu -<br />
lung, Unterstützung und Wert -<br />
schätzung. Ehrenamtliche Mitarbeit ist<br />
dabei eine unschätzbare Hilfe. Die<br />
Beschäftigung für alte Menschen, der<br />
strukturierte Tagesab lauf, die persönliche<br />
Unterhaltung, die zusätzliche The -<br />
rapie bis hin zur Palliativmedizin (die<br />
Behandlung von PatientInnen mit einer<br />
die „Lüt mit Zit“ begleiten, beziehen die<br />
Lebenserfahrungen der betreuten Per -<br />
so nen in ihre Betreuung mit ein. Sie<br />
schaffen dadurch ein vertrautes Klima<br />
und geben den Menschen mit Be hin -<br />
derungen Sicherheit. Um eine adä quate<br />
Teilhabe am öffentlichen Leben zu er -<br />
möglichen, stellen sie Kontakte zu re -<br />
gio nalen Angeboten her. Und zur Wei -<br />
ter entwicklung einer altersgemäßen<br />
Be treuung arbeiten sie mit dem Bereich<br />
„Leben im Alter“ in den Wohnhäusern<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> und mit den umliegenden<br />
Sozialzentren zusammen.<br />
voranschreitenden Erkrankung und<br />
einer begrenzten Lebenserwartung,<br />
Anm.) ist Teil des täglichen Lebens.<br />
Es muss auch die Möglichkeit ge -<br />
schaf fen werden, mit den vertrauten<br />
Freun den ins Pflegewohn haus zu<br />
kommen und nicht einfach in ein un -<br />
be kann tes Umfeld abgeschoben zu<br />
werden, weil dies angeblich billiger<br />
ist. Und in diesem Pflegewohnhaus<br />
braucht es immer ein freies Bett für<br />
jene beeinträchtigten Menschen, die<br />
bislang selbständig gewohnt haben,<br />
aber im Krankheitsfall nicht allein<br />
bleiben können.<br />
Die Begleitung alternder Menschen<br />
ist also eine neue Aufgabe und eine<br />
umfassende Hilfe. Denn „… wie lan -<br />
ge ihre Tage gezählt sind, weiß niemand“<br />
(G. Paulmichl). Das gilt für uns<br />
alle.<br />
Maria Bruckmüller<br />
Ehrenpräsidentin der<br />
Lebenhilfe Österreich
Ein Tag ganz im Zeichen der Inklusion<br />
„Menschen mit Behinderungen ge -<br />
hören einfach dazu“ – so lautete die<br />
Botschaft der <strong>Lebenshilfe</strong> Vorarl berg<br />
am „Tag der Inklusion“, der am 5. Mai<br />
2012 im ganzen Land gefeiert wurde.<br />
Menschen mit und ohne Be hinde run -<br />
gen lebten gemeinsam vor, wie be -<br />
rei chernd Vielfalt im täglichen Leben<br />
sein kann.<br />
In den Verkaufsgeschäften der Lebens -<br />
hilfe wurde bei Gebäck, Kaffee und<br />
Kuchen das „Mitanand“ gefeiert. Ob<br />
bei lebens.ART, in den Brockenhäu -<br />
sern, dem Loackerhuus oder im Hotel<br />
Viktor – überall zeigten die Besuche rin -<br />
nen und Besucher Begeisterung über<br />
die Aktion. Auch auf der Straße wurde<br />
für Inklusion geworben. Menschen mit<br />
und ohne Behinderungen zogen ge -<br />
mein sam durch die Innenstädte von<br />
Bregenz, Dornbirn und Feldkirch und<br />
ver teilten dabei Blumen an die Be -<br />
völkerung. Die Verkaufsgeschäfte der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong> luden am „Tag der Inklusion“ zu einem Frühstück.<br />
Menschen mit und ohne Behinderungen warben im ganzen Land für ein gemeinsames „Mitanand“.<br />
9<br />
Foto-Wettbewerb zur Inklusion<br />
Am 5. Mai 2012 startete auch ein<br />
österreichweiter Foto-Wettbewerb<br />
zum Thema Inklusion. Bis zum 15.<br />
September dieses Jahres können<br />
ma xi mal drei Fotos unter der Ad -<br />
res se „www.lebens hil fe.at/mach -<br />
deinbild“ eingereicht wer den. Be -<br />
glei tet wur de der Auftakt von Pro fi -<br />
fotograf Marcel Hagen, der ge -<br />
mein sam mit Menschen mit und<br />
ohne Behin de rungen unterwegs<br />
war, um Fotos vom selbstverständlichen<br />
„Mita nand“ am Markt -<br />
platz und im lebens.ART-Geschäft<br />
in Dornbirn zu machen.
10 MiLe Nr.2/2012<br />
Serie: „Werkstätten als Begegnungs- und Kompetenzzentren“ / Teil 2<br />
Kreativität pur in der Werkstätte Dornbirn-Bildgasse<br />
Zugegeben, von außen betrachtet<br />
präsentiert sich die Werkstätte in der<br />
Dornbirner Bildgasse ziemlich un -<br />
scheinbar. Angesiedelt im zweiten<br />
Stock des Kletterhallen-Gebäudes<br />
teilt sie sich die Räumlichkeiten mit<br />
einer Großküche, der Postver teiler -<br />
zentrale sowie mit einem Sportge -<br />
schäft. Doch bei näherer Betrach -<br />
tung entpuppt sich die Werkstätte<br />
aber als krea tives Zentrum mitten in<br />
Dornbirn.<br />
Eine der vielen Besonderheiten in der<br />
Bildgasse ist die Herstellung von<br />
selbst gemachten Objekten für die<br />
Raumgestaltung. Vor allem Dekora -<br />
tions produkte aus Pappmaché werden<br />
von Menschen mit und ohne Behinde -<br />
rungen in allen Größen, Formen und<br />
Farben gefertigt. Die Kreationen sind<br />
einzigartig und werden mit viel Liebe<br />
zum Detail hergestellt. „Angefangen hat<br />
alles mit der Dekoration für die 40-Jahr-<br />
Feier der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong>“, erinnert<br />
sich Betreuerin Birgit Gächter, der<br />
kreative Kopf der „bsundrigen Objek -<br />
te“. „Im Laufe der Zeit sind dann immer<br />
mehr Aufträge dazugekommen – von<br />
der Deko für die Dornbirner Messe über<br />
die Ausstattung des VIP-Bereiches im<br />
Altacher Fußballstadion bis hin zu Fir -<br />
menfeiern. Mittlerweile übernehmen wir<br />
auch Aufträge von Privatpersonen, sei<br />
es für Geburtstagsfeiern, Hochzeiten<br />
oder andere Veranstaltungen“, so Birgit<br />
Gächter weiter.<br />
Angebot für Jedermann<br />
Im Rahmen einer „offenen Werkstatt“<br />
können interessierte Personen für 5,--<br />
Euro pro Stunde in der Bildgasse ihr<br />
eigenes Objekt aus Pappmaché kreie -<br />
ren. „Das Grundmaterial wird von uns<br />
gestellt und die Besucherinnen und Be -<br />
sucher werden bei der Herstellung vom<br />
Werkstätten-Team unterstützt“, sagt<br />
Bir git Gächter. Die betreuten Mit ar -<br />
beiterinnen und Mitarbeiter sind nicht<br />
nur bei der Produktion, sondern auch<br />
In der Bildgasse wird viel mit Pappmaché gearbeitet.<br />
beim Dekorieren voll miteingebunden.<br />
Das zeigte sich Ende des vergangenen<br />
Jahres, als die Werkstätte zu einer eigenen<br />
Ausstellung nach Hohenems lud,<br />
wo unter dem Motto “Alls ischt bsund -<br />
rig, nix ischt gliech“ eine Vielzahl an<br />
krea tiven Objekten präsentiert wurde.<br />
Menschen mit Behinderungen hatten<br />
nicht nur ein Mitspracherecht, wie die<br />
Ausstellung schlussendlich aussehen<br />
sollte, sondern auch wer alles zu der<br />
Er öffnung eingeladen wurde.<br />
Interne und externe Projekte<br />
24 Menschen mit Behinderungen werden<br />
in der Bildgasse von einem fünf -<br />
köpfigen Team unterstützt und beglei -<br />
tet. Im Mittelpunkt steht die Persönlich -<br />
keitsentwicklung, sagt Werkstätten-Lei -<br />
terin Daniela Natter: „Die Stärkung des<br />
Selbstbewusstseins sowie das Befähi -<br />
gen aller ist dem gesamten Team sehr<br />
Angefangen hat alles mit der<br />
Dekoration für die 40-Jahr-<br />
Feier der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Vorarlberg</strong>. Im Laufe der Zeit sind dann<br />
immer mehr Aufträge dazugekommen.<br />
Mittlerweile übernehmen wir auch<br />
Aufträge von Privatpersonen, sei es für<br />
Geburtstagsfeiern, Hochzeiten oder<br />
andere Veranstaltungen.<br />
Einmal pro Woche findet eine Werkstatt-Besprechung statt, bei der aktuelle Themen behandelt werden.
„Bsundrige“ Geschenks- und Dekorationsprodukte.<br />
wichtig. Unsere Werkstätte hat sich in<br />
der Vergangenheit besonders für Men -<br />
schen mit psychischen Beeinträch ti -<br />
gungen bewährt. Personen, die keine<br />
engen Strukturen brauchen oder diese<br />
nicht aushalten fühlen sich bei uns<br />
besonders wohl.“ In der Bildgasse<br />
herrscht im Vergleich zu anderen Werk -<br />
stätten tatsächlich eine etwas andere<br />
Struktur, denn es gibt keine fixen Grup -<br />
pen. Hier können sich die betreuten<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – je<br />
nach Arbeitsvolumen, Tagesverfassung<br />
und persönlicher Vorliebe – täglich<br />
selbst für eine Arbeit ihrer Wahl ent -<br />
scheiden. Zur Auswahl stehen neben<br />
dem Kreativbereich auch Serienar bei -<br />
ten von externen Partnern.<br />
Außengruppen in Dornbirn<br />
Für die Nenzinger Firma Reinhold<br />
Strop nik werden seit 15 Jahren Horn -<br />
hautsteine verpackt, für das Dornbirner<br />
Unternehmen Globaltek erledigt die<br />
Werkstätte seit 2007 das Fertigen und<br />
Verpacken von Kleinteilen für Zentral -<br />
staubsauger und Pellets-Fördermo du -<br />
len. Aber nicht nur im Haus werden Ar -<br />
beiten angeboten, auch die Mitarbeit in<br />
diversen Außengruppen ist möglich,<br />
zum Beispiel bei der Dornbirner Firma<br />
Tridonic oder in der Karacho-Bar. Mit<br />
Tridonic wurde im vergangenen Jahr<br />
eine Kooperation gestartet. Die betreu -<br />
ten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
erledigen dort leichte Bürotätigkeiten<br />
für die Entwicklungsabteilung und<br />
scan nen und ordnen Rechnungen für<br />
die Finanzbuchhaltung. Im „Karacho“<br />
helfen die betreuten Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter seit zwei Jahren beim<br />
Ser vice und bei Reinigungstätigkeiten<br />
mit.<br />
Selbstbestimmung im Vordergrund<br />
Auch bei organisatorischen Fragen<br />
wer den die betreuten Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Werkstätte Bild gas -<br />
se stark miteingebunden. „Selbst be -<br />
stim mung ist uns ganz wichtig“, be -<br />
stätigt Daniela Natter. „Deshalb findet<br />
jeden Freitag eine Werkstätten-Be -<br />
sprechung statt, bei der aktuelle The -<br />
men behandelt werden. Diese Treffen<br />
dienen als Plattform für den Austausch<br />
untereinander sowie zur Mit- und Wei -<br />
tergestaltung der Werkstätte.“ Jeden<br />
Montag findet ein wöchentliches Pro -<br />
jekt statt, bei dem verschiedenste<br />
Themen – selbstbestimmtes Leben,<br />
Ge fühle, Sexualität etc. – behandelt<br />
werden. Dieser bunte Mix aus verschiedenen<br />
Gesprächsthemen, vielfältigen<br />
Arbeitsbereichen und einer flexib -<br />
len Zeitstruktur ist jedoch nicht für je -<br />
den Menschen mit Behinderungen ge -<br />
eignet. „Wir wollen, dass unsere be -<br />
treu ten Mitarbeiterinnen und Mitar bei -<br />
ter ein hohes Maß an Eigeninitiative<br />
ent wickeln. Bei uns wird niemand zu<br />
etwas gedrängt, daher ist es entscheidend,<br />
dass sich jede Person selbst einbringt“,<br />
fasst Daniela Natter die Philo -<br />
In der Bildgasse gibt es immer etwas zu tun.<br />
11<br />
so phie der Werkstätte zusammen. Und<br />
abschließend bringt sie es mit einem<br />
Schmunzeln treffend auf den Punkt:<br />
„Bei uns gehen die Uhren im wahrsten<br />
Sinn des Wortes einfach anders. Wir<br />
sind eben keine liebe, nette Werk -<br />
stätte.“<br />
Kontakt & Information<br />
Andreas Bartl<br />
GBL Arbeiten & Beschäftigen<br />
Gartenstrasse 2<br />
6840 Götzis<br />
Tel.: 05523 53255-10100<br />
E-Mail: arbeit@lhv.or.at<br />
www.lebenshilfe-vorarlberg.at<br />
Die betreuten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unter anderem auch bei der Firma Tridonic tätig.
12 MiLe Nr.2/2012<br />
Darf man an einem Protesttag „Krüppelschlagen“?<br />
Der 5. Mai ist der Europäische Protest -<br />
tag zur Gleichstellung von Menschen<br />
mit Behinderungen. An diesem Tag<br />
wer den auf dem gesamten Kontinent<br />
Ak tionen durchgeführt und Veranstal -<br />
tun gen organisiert. Der <strong>Vorarlberg</strong>er<br />
PRO:<br />
Ob an einem Protesttag Krüppel ge -<br />
schlagen werden dürfen? Ja klar und<br />
zwar dann, wenn Betroffene bewusst<br />
dazu aufrufen, sich symbolisch schlagen<br />
zu lassen. Das ist recht provokativ,<br />
ist jedoch notwendig, um langfristig et -<br />
was in die Köpfe der Bevölkerung ein -<br />
zuprägen. Dazu braucht es Bilder die<br />
un auslöschlich sind!<br />
Mehr Streicheln als Schlagen<br />
Das Krüppelschlagen am 5. Mai 2012<br />
zeigte recht gut, dass Menschen ohne<br />
Be hinderungen sich nicht trauen, auf<br />
Solche Aktionen sind not -<br />
wendig, um langfristig et was in<br />
die Köpfe der Bevöl kerung ein -<br />
zuprägen. Dazu braucht es Bilder die<br />
un auslöschlich sind!<br />
Men schen mit Behinderung einzuschlagen<br />
– auch wenn es nur symbolisch ist.<br />
Wie im veröffentlichten Video (entweder<br />
auf der Reiz-Internetseite oder auf<br />
YouTube, Anm.) zu sehen ist, sind die<br />
Per so nen, die aufgefordert wurden, mit<br />
den Schaumstoffhämmern auf Men -<br />
schen mit Behinderungen einzuschlagen,<br />
sehr zaghaft! Dieses Schlagen war<br />
eher ein Streicheln und zeigt gut, dass<br />
niemand in böswilliger Absicht jemanden<br />
verletzen will.<br />
Schriller Ton erforderlich<br />
Dennoch gehört es für Betroffene zum<br />
All tag, von der Gesellschaft „geschlagen“<br />
zu werden. Aus diesem Grund ist<br />
Verein „Reiz – selbstbestimmt leben“<br />
sorgte heuer für einiges Aufsehen,<br />
denn er lud zum „Krüppelschlagen“ auf<br />
den Dornbirner Marktplatz. Braucht es<br />
solche Provokationen, um in der Öf -<br />
fent lichkeit auf die Anliegen von Men -<br />
schen mit Behinderungen hinzuwei -<br />
sen? Darüber diskutieren Reiz-Obmann<br />
Daniel Kolb und Nicole Reiter, die bei<br />
der Lebens hilfe Wien für die Öffentlich -<br />
keitsarbeit verantwortlich zeichnet.<br />
„Es braucht ein schrilles Krüppelschlagen, um die<br />
schlummernde Gesellschaft aufzuwecken”<br />
Die Mitglieder von „Reiz“ versammelten sich am 5. Mai 2012 zum „Krüppelschlagen“ auf dem Marktplatz.<br />
es wichtig, die Gesellschaft aufzurütteln.<br />
Wer mit einem sanften Weckton<br />
am Morgen nicht aufsteht, braucht<br />
eben ei nen schrilleren Ton, um munter<br />
zu werden. Somit braucht es auch ein<br />
schril les Krüppelschlagen, um die<br />
Für Betroffene gehört es zum<br />
Alltag, von der Gesellschaft<br />
„geschlagen“ zu werden. Aus<br />
diesem Grund ist es wichtig, die<br />
Gesellschaft aufzurütteln.<br />
schlum mernde Gesellschaft aufzu -<br />
wecken!<br />
Daniel Kolb<br />
Obmann von „Reiz“
CONTRA:<br />
Das vom Verein Reiz organisierte<br />
„Krüp pelschlagen“ anlässlich des Euro -<br />
päischen Protesttages für die Gleich -<br />
stellung von Menschen mit Behinde -<br />
run gen hat auch im Osten von Österreich<br />
hitzige Diskussionen ausgelöst.<br />
Kom mentare von „geschmacklos“ bis<br />
hin zu „mutig“ sind in Wien zu hören<br />
ge wesen. Diese Aktion ist zum Ge -<br />
sprächs stoff geworden. Dazu kann man<br />
aus Sicht einer PR-Verantwortlichen<br />
nur sagen, dass zumindest das Ziel der<br />
Kam pagne, nämlich Aufmerksamkeit<br />
zu generieren, erreicht worden ist. Über<br />
das „Wie“ lässt sich allerdings diskutieren.<br />
Tag der Inklusion<br />
Auch die <strong>Lebenshilfe</strong> hat vor vier Jah -<br />
ren beschlossen, sich das Datum des<br />
europäischen Protesttages für die<br />
Gleichstellung von Menschen mit Be -<br />
hin derungen und das damit verbundene<br />
Interesse der Medien und breiten<br />
Öffentlichkeit zunutze zu machen. Von<br />
Beginn an ist klar gewesen, dass wir in<br />
der Bewusstseinsbildung nicht mit ne -<br />
ga tiv besetzten Worten wie „Protest“<br />
arbeiten. Der 5. Mai ist jetzt bundesweit<br />
der „Tag der Inklusion“ in der Lebens -<br />
hilfe. Wir treten für ein Miteinander in<br />
un serer Gesellschaft ein, in der Men -<br />
schen mit Behinderungen von Beginn<br />
an selbstverständlich inkludiert sind.<br />
Als Interessenvertretung und Dienst -<br />
leister für Menschen mit intellektuellen<br />
Beeinträchtigungen und ihren Angehö -<br />
ri gen sehen wir uns als aktiven, konstruktiven<br />
Dialogpartner für Betroffene<br />
und ihre Familen, Politik, Wirtschaft und<br />
die Bevölkerung.<br />
Inklusion ist Menschenrecht und<br />
Gestaltungsauftrag<br />
Wir haben uns sowohl in unserer täg -<br />
lichen Arbeit als auch in unserer Öffent -<br />
lichkeitsarbeit Richtlinien hinsichtlich<br />
Qualität und Ethik gesetzt. Menschen<br />
mit Behinderungen treten in unserer Or -<br />
„Anklagende Präsentationen haben in<br />
unseren PR-Aktionen nichts verloren”<br />
Die Inklusionskampagne der <strong>Lebenshilfe</strong> Wien wurde österreichweit in den großen Tageszeitungen geschalten.<br />
Wir wollen in der Bewuss -<br />
tseinsbildung nicht mit negativ<br />
besetzten Worten wie „Protest“<br />
arbeiten. Der 5. Mai ist jetzt bundesweit<br />
der „Tag der Inklusion“ in der Lebens -<br />
hilfe. Wir treten für ein Miteinander in<br />
unserer Gesellschaft ein, in der Men -<br />
schen mit Behinderungen von Beginn<br />
an selbstverständlich inkludiert sind.<br />
ga nisation mit ihren Anliegen selbstbewusst<br />
an die Öffentlichkeit. Wir bemü -<br />
hen uns um eine positive, respektvolle,<br />
authentische Darstellung von Men -<br />
schen mit Behinderungen in unserer<br />
Ge sellschaft. Mitleid erregende oder<br />
anklagende Präsentationen haben in<br />
un seren PR-Aktionen nichts verloren.<br />
„Sei kenna wie ma is. A, wenn ma<br />
onders is.“<br />
Aktuell läuft in Wien seit dem 5. Mai<br />
dieses Jahres eine Aufklärungs kam -<br />
pag ne der <strong>Lebenshilfe</strong> Wien zu dem<br />
Be griff Inklusion. Menschen mit intel -<br />
lek tuellen Beeinträchtigungen erklären<br />
13<br />
Werte, die Inklusion ausmachen, in ih -<br />
ren Worten im Wiener Dialekt. Diese<br />
Werbeaktion wurde durch eine Vielzahl<br />
an Sponsoren und Partner ermöglicht,<br />
die wir einerseits mit unserem Thema<br />
und anderseits durch unser Auftreten<br />
und unsere Kooperations- und Dialog -<br />
fä higkeit überzeugt haben. So gelingt<br />
es, gemeinsam daran zu arbeiten und<br />
aufzuzeigen, dass sich Inklusion für alle<br />
lohnt.<br />
Nicole Reiter<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Wien
14 MiLe Nr.2/2012<br />
Jobbörse: Attraktive Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen<br />
Um Menschen mit Behinderungen<br />
auf der Suche nach geeigneten Ar -<br />
beitsplätzen zu unterstützen, hat die<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong> im Mai 2012<br />
ein neues Projekt gestartet. Die<br />
„Job börse“ ist ein Stellenmarkt, der<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten in Le -<br />
bens hilfe-Einrichtungen, in Betrie -<br />
ben und in der öffentlichen Ver wal -<br />
tung beinhaltet.<br />
„In <strong>Vorarlberg</strong> gibt es für Menschen mit<br />
Behinderungen zahlreiche Jobs“, weiß<br />
Projektleiter Kurt Mathis, der bei der<br />
Le benshilfe für den Bereich Orientieren<br />
& Vermitteln verantwortlich zeichnet.<br />
„Immer wieder zeigen heimische Un ter -<br />
nehmen Interesse, Menschen mit Be -<br />
hin derungen in ihren Betrieben zu be -<br />
schäftigen oder ihnen Praktika zu er -<br />
möglichen. Gleichzeitig bieten die Ein -<br />
richtungen der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />
in den Geschäftsbereichen Arbeiten &<br />
Beschäftigen und Betriebe, am Sun na -<br />
hof Tufers und im Ausbildungs zentrum<br />
<strong>Vorarlberg</strong> vielfältige Arbeits mög lich -<br />
keiten mit unterschiedlichen Be schäf ti -<br />
gungsmodellen an. Mit der Jobbörse<br />
wollen wir diese Fülle an Ar beitsplätzen<br />
transparenter machen“, so Mathis.<br />
Win-win-Situation für Beteiligte<br />
Die persönliche Entwicklung der be -<br />
treu ten Menschen mit Behinderungen<br />
ist dabei immer das zentrale Anliegen<br />
aller Akteure. Kurt Mathis: „Beide Sei -<br />
ten gewinnen, denn Menschen mit Be -<br />
Wir renovieren<br />
& sanieren Ihre<br />
Fenster & Türen<br />
SAUBER & SCHNELL!<br />
Der Lärm bleibt draußen<br />
Die Wärme bleibt drinnen<br />
Bei der Jobbörse erhalten Menschen mit Behinderungen einen Überblick über mögliche Arbeitsplätze.<br />
hin derungen erhalten attraktive Arbeits -<br />
plätze und die Unternehmen finden ge -<br />
eig nete Mitarbeiterinnen und Mitarbei -<br />
ter. Weiter trägt die Jobbörse dazu bei,<br />
den Arbeitsmarkt als allgemein zugäng -<br />
lichen Raum zu sehen und zu nützen,<br />
der weder Menschen noch Tätigkeiten<br />
von gesellschaftlicher Anerkennung<br />
aus schließt.“<br />
Leicht verständliche Formulierung<br />
Die Ausschreibungen auf der Plattform<br />
werden nach einem Muster verfasst,<br />
das für Menschen mit Behinderungen<br />
so verständlich wie möglich ist. Die Be -<br />
schreibungen enthalten Fotos vom Ar -<br />
beitsplatz und Angaben über den<br />
Stand ort, die Barrierefreiheit, die Ar -<br />
Bundesstr. 2-4, A-6840 Götzis/Koblach, T: 05523/62374-0<br />
F: 05523/62374-24, office@schwab.at, www.schwab.at<br />
Küchen Tischlerei<br />
beits zeiten, die Aufgaben, die Anfor de -<br />
rungen, die Angebote und die Bewer -<br />
bungsfrist, die im Zusammen hang mit<br />
einem Arbeitsplatz stehen. Die Arbeits -<br />
plätze werden durch Aushänge an den<br />
Informationstafeln in den Lebens hilfe-<br />
Standorten (in einer „Leichter-lesen-<br />
Ver sion“) und auf der Internet seite der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> bekannt gegeben.<br />
Kontakt & Information<br />
Kurt Mathis<br />
Orientieren & Vermitteln<br />
Gartenstrasse 2<br />
6840 Götzis<br />
Tel.: 05523 53255-10102<br />
E-Mail: kurt.mathis@lhv.or.at<br />
www.lebenshilfe-vorarlberg.at<br />
Küchen<br />
Türen<br />
Fenster<br />
Möbel<br />
ObjektMöbel<br />
Sanierung
Unterstützte Kommunikation ermöglicht Teilhabe<br />
Wie können wir jene Barrieren ab -<br />
bau en, die Menschen mit Behinde -<br />
run gen von einem Leben in der Ge -<br />
meinschaft ausschließen, ihre so zia -<br />
le Teilhabe und ein selbstbestimmtes<br />
Leben verhindern? Die besondere<br />
Herausforderung liegt darin, auf jene<br />
besonders zu achten, die nur unter<br />
erschwerten Bedingungen, etwa aufgrund<br />
Einschränkungen in der Spra -<br />
che, am gesellschaftlichen Leben<br />
teil haben können.<br />
Wie etwa sollte sich ein Mensch mit Be -<br />
hinderungen bei der Freizeitgestaltung<br />
ak tiv beteiligen, wenn er keinerlei oder<br />
we nig Ausdrucksmöglichkeiten zur Ver -<br />
fügung hat? Wie können auch die Vor -<br />
lie ben von Menschen ohne Laut spra che<br />
beim Einkaufen verstanden werden?<br />
Neue Ausdrucksmöglichkeiten<br />
Möglichkeiten zur Kommunikation sind<br />
ein wichtiges Grundbedürfnis und eine<br />
Voraussetzung, damit mehr Mit- und<br />
Selbstbestimmung möglich wird und<br />
ge lingen kann. Um sich zum Beispiel<br />
aktiv bei der Freizeitgestaltung oder<br />
beim Einkaufen beteiligen zu können,<br />
müssen neue Ausdrucksmöglichkeiten<br />
gesucht werden. Dies reicht von einfachen<br />
Bildsymbolen und Fotos zur<br />
Verständigung bis hin zu komplexen<br />
Sprachausgabegeräten. Dies bietet<br />
Men schen mit Behinderungen eine<br />
ech te Chance, in der Situation aktiv<br />
dabei zu sein. Durch eine Vielzahl an<br />
Kommunikationssituationen lernen<br />
Men schen mit Behinderungen, dass sie<br />
Einfluss auf ihre Umwelt nehmen können.<br />
Ein junger Mann bekommt zum<br />
Beispiel nicht einfach ein Mineral was -<br />
ser, weil ihm dies angeblich schmeckt,<br />
sondern mithilfe einer Bildtafel kann er<br />
selbst zeigen, welches Getränk er ge -<br />
nau kaufen möchte. Menschen mit Be -<br />
hinderungen, welche über keine oder<br />
eine eingeschränkte Sprache verfügen,<br />
haben durch einfach verwendbare elektronische<br />
Geräte plötzlich die Möglich -<br />
keit, ein Gespräch zu führen.<br />
Zutrauen ist entscheidend<br />
Für das gemeindenahe Wohnen und<br />
Leben ergibt sich daraus ein klarer<br />
Auftrag. Durch das Schaffen von mehr<br />
Kommunikationsmöglichkeiten können<br />
auch Menschen mit eingeschränkter<br />
Sprachcomputer, die über Augenbewegungen gesteuert werden, ermöglichen Kommunikation.<br />
Dank Bildtafeln und anderen Hilfsmitteln können Menschen mit Behinderungen sagen, was sie denken.<br />
15<br />
Sprache aktiver am Gemeindeleben –<br />
auch außerhalb der vertrauten Umge -<br />
bung – teilhaben. In der Begleitung ist<br />
man immer wieder aufs Neue erstaunt,<br />
wie schnell sie bereit sind, Verant -<br />
wortung zu übernehmen, Fragen zu<br />
stel len und auf ihre Umwelt Einfluss zu<br />
nehmen, wenn sie durch neue Kommu -<br />
nikationsmöglichkeiten die Möglichkeit<br />
dazu haben. Nicht alle Menschen mit<br />
ein geschränkter Sprache sind so be -<br />
ein trächtigt, wie deren Umfeld oft den -<br />
ken mag. Daraus lässt sich ein weiterer<br />
Auftrag ableiten: Jedem Menschen,<br />
egal mit welcher Beeinträchtigung, zu -<br />
trauen, dass er uns etwas zu sagen hat.<br />
Dazu gehört auch achtsam und auf -<br />
merk sam zu sein, bei scheinbar kleinen<br />
Entwicklungsschritten. Dadurch wird<br />
ge meindenahes Wohnen auch für Men -<br />
schen mit schweren und mehrfachen<br />
Be hinderungen ein Stück weit erlebba -<br />
rer gemacht.<br />
Kontakt & Information<br />
Reinhard Wohlgenannt<br />
Unterstützte Kommunikation<br />
Gartenstrasse 2<br />
6840 Götzis<br />
Tel.: 05523 53255<br />
E-Mail: reinhard.wohlgenannt@lhv.or.at<br />
www.lebenshilfe-vorarlberg.at
16 MiLe Nr.2/2012<br />
„Loackerhuus“ und Friseursalon machen gemeinsame Sache<br />
Das „Loackerhuus“ der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Vorarlberg</strong> versteht sich als ein offe -<br />
ner Begegnungsraum und Impuls ge -<br />
ber für die Teilhabe von Menschen<br />
mit Behinderungen am öffentlichen<br />
Leben in der Region. Auch in „Betti -<br />
nas Haarstudio“ sind Menschen mit<br />
Behinderungen aktiv.<br />
Im „Loackerhuus“ sind insgesamt 22<br />
Menschen mit Behinderungen be schäf -<br />
tigt. Dreh- und Angelpunkt ist das Café<br />
im Erdgeschoss, wo Menschen mit und<br />
oh ne Behinderungen die Besuche rin -<br />
nen und Besucher in einer gemütlichen<br />
und entspannten Atmosphäre mit Speis<br />
und Trank verwöhnen. Außerdem gibt es<br />
im Café Dekorations- und Ge schenks -<br />
artikel zu kaufen, es werden von Men -<br />
schen mit Behinderungen im ARTelier<br />
ge malte Bilder ausgestellt und selbst<br />
erzeugte Glasprodukte verkauft.<br />
Eine „haarige“ Kooperation<br />
Direkt neben dem Café befindet sich<br />
„Bettinas Haarstudio“, ein extern ge -<br />
führ ter Friseursalon, mit dem es eine<br />
enge Zusammenarbeit gibt. Einerseits<br />
sorgt das Café-Team für eine herzliche<br />
Bewirtung im Haarstudio und andererseits<br />
bietet die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />
Markus Wallner<br />
Landeshauptmann<br />
von <strong>Vorarlberg</strong><br />
Das Damen-Trio von „Bettinas Haarstudio“ freut sich über die Unterstützung des „Loackerhuus“-Teams.<br />
auch einen Wäscheservice für den<br />
Partnerbetrieb an – eine bereichernde<br />
„Win-win-Situation“ für beide Seiten.<br />
Das „Loackerhuus“ im Herzen von Götzis.<br />
Menschen brauchen Menschen<br />
heißt für mich ...<br />
... spürbare Solidarität und<br />
gelebter Zusammenhalt. Wie<br />
eine Gesellschaft mit sozial<br />
Schwächeren, mit Erkrankten und<br />
Pfle gebedürftigen, Menschen mit Be -<br />
hinderungen oder mit älteren Men -<br />
schen umgeht, sagt viel über ihren<br />
inneren Wert aus. Wichtig ist, Schwä -<br />
chere und Benachteiligte mitzu neh -<br />
men und für Chancengleichheit zu<br />
sor gen. In <strong>Vorarlberg</strong> geschieht das<br />
und daran haben unsere Familien so -<br />
wie die vielen freiwillig Tätigen<br />
großen Anteil.<br />
Neuer Leiter in der Gastronomie<br />
Im <strong>Lebenshilfe</strong>-Geschäftsbereich<br />
Betriebe zeich net Georg Eberhar -<br />
ter als Nachfolger von Andrea<br />
Amer stor fer für die Leitung des<br />
Ver bundes Gastronomie verantwortlich.<br />
Zu seinen Aufgaben ge -<br />
hört die Standortfestigung und<br />
Weiterent wicklung der elf Schul -<br />
kios ke, des Wildpark-Kiosks, der<br />
Betriebs kan ti nen im BZO und im<br />
ORF <strong>Vorarlberg</strong> sowie der Marke<br />
„Kantine L“. Georg Eberharter hat<br />
die Tourismus fach schule absol viert<br />
und danach in der Schweiz und in<br />
Deutsch land Berufs erfah rung als<br />
Ge schäfts führer in der ge hobenen<br />
Gastronomie gesammelt.<br />
Georg Eberharter leitet die Gastronomie.
<strong>Lebenshilfe</strong> startet Initiative „Sorgfalt im Alltag“<br />
In den Werkstätten der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Vorarlberg</strong> be mühen sich die Mitar -<br />
beiterinnen und Mitarbeiter ständig<br />
um eine sorg fältige Dienstleistung,<br />
die es wert ist, im Detail wahrgenommen<br />
zu werden. In der täglichen Ar -<br />
beit zeigt sich die Qualität der An -<br />
gebote und der Zusammenarbeit<br />
zwischen Men schen mit Behinde run -<br />
gen, ihren An gehörigen und dem<br />
Betreuungs per sonal. Die Initiative<br />
„Sorgfalt im Alltag“ hat zum Ziel, die<br />
einzelnen Dienstleistungen für die<br />
betreuten Mitarbeiterinnen und Mit -<br />
arbeiter erlebbar und ihre Bedeutung<br />
sichtbar zu machen.<br />
Im Zentrum der Aufmerksamkeit der<br />
Ini tiative stehen einerseits der Gesamt -<br />
eindruck einer Werkstätte und andererseits<br />
bestimmte Alltagssituationen. Bei -<br />
de geben Aufschluss über gelebte<br />
Werte, die das Klima im Gesamten und<br />
die Sorgfalt im Detail bestimmen.<br />
Orientierung schaffen<br />
Zu den Alltagssituationen bzw. -haltungen<br />
gehören im Bereich der Betreuung<br />
unter anderem die Orientierungsange -<br />
bo te im Tagesablauf: Wiederkehrende<br />
Abläufe, Rituale im Alltag und Voran -<br />
kün digungen geben Menschen mit Be -<br />
hinderungen Sicherheit und bewahren<br />
sie vor unangenehmen Überraschun-<br />
Alle zwei Jahre das Gleiche mit meinem Sohn.<br />
Er sammelt immer diese Fußballer-Pickerl<br />
für sein Stickerheft.<br />
H<br />
Ein Fokus der Initiative liegt auf Alltagssituationen.<br />
gen. Die Orientierung kann nicht nur mit<br />
Hilfe sprachlicher Mitteilungen vollzogen<br />
werden, sondern auch über andere<br />
ansprechende Sinnesangebote, wie<br />
bei spielsweise ein Signallicht, den Duft<br />
eines Mittagessens, ein Abschiedslied,<br />
begleitende Gesten und anderes mehr.<br />
Körperbewusstsein stärken<br />
Ein weiteres Augenmerk liegt auf der<br />
Be wegung. Diese schafft unter an de -<br />
rem Verbindungen zu Körperwahrneh -<br />
mun gen, Naturerlebnissen und Begeg -<br />
nungen. Bei der Begleitung von Men -<br />
schen mit Behinderungen bei Aktivi tä -<br />
ten geht es nicht in erster Linie um ein<br />
Training, sondern um die Vermittlung<br />
von Erfahrungen, die für den betroffenen<br />
Menschen Sinn machen und ihm<br />
Freude vermitteln. Das Pflegebe wusst -<br />
Das kenne ich. Bei mir bricht<br />
auch immer im Juni die große<br />
Sammelleidenschaft aus.<br />
H<br />
17<br />
sein und die Pflegehandlungen, das<br />
Trinken und das Essen sowie die Um -<br />
gangssprache und der Umgangston<br />
gehören ebenfalls zu den Betreuungs -<br />
schwerpunkten von „Sorgfalt im All -<br />
tag“. Im Bereich der Arbeit liegt das<br />
Haupt augenmerk auf der gezielten Ge -<br />
staltung der Arbeitsprozesse und der<br />
Nutzung von Arbeitshilfen. „Innerhalb<br />
des auf drei Jahre ausgelegten Arbei -<br />
tens wird so Gelungenes ans Licht ge -<br />
bracht und Verbesserungspotenziale<br />
bewusst gemacht. Dadurch soll der<br />
Stellenwert alltäglicher Handlungen<br />
und Dienste nachhaltig verbessert werden“,<br />
sagt Andreas Bartl, Geschäfts -<br />
bereichsleiter Arbeiten & Beschäftigen.<br />
Kontakt & Information<br />
Andreas Bartl<br />
GBL Arbeiten & Beschäftigen<br />
Gartenstrasse 2<br />
6840 Götzis<br />
Tel.: 05523 53255-10100<br />
E-Mail: arbeit@lhv.or.at<br />
www.lebenshilfe-vorarlberg.at<br />
Dabei geht es allerdings nicht<br />
um Fußball, sondern um die<br />
Landessammlung der <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />
© Fink | Flack | Kopf
18 MiLe Nr.2/2012<br />
Ehrenamtsbörse der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong>:<br />
Ihr Engagement ist gefragt!<br />
Sie wollen sich bürgerschaftlich, freiwillig engagieren, suchen ein Ehrenamt, das Ihnen Sinn und Freude bringt und Sie<br />
wollen jetzt aktiv werden? Dann kontaktieren Sie doch die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong>! Es gibt viele unterschiedliche<br />
Möglichkeiten für Sie, sich bei uns freiwillig zu engagieren oder ehrenamtlich zu arbeiten. Zum Beispiel:<br />
In der Region Bodensee<br />
Sie sind kreativ und basteln gerne mit Menschen mit<br />
Behinderungen? Dann sind Sie im lebensART-Ge -<br />
schäft in Bregenz genau richtig.<br />
Die Werkstätte in Hörbranz sucht Begleitpersonen<br />
für Spaziergänge und im Herbst für Schwimmbad -<br />
besuche sowie für die Mithilfe bei Gartenarbeiten.<br />
In der Region Mittleres Rheintal<br />
In Götzis suchen wir freiwillige Helferinnen und Hel -<br />
fer für die Kreativ werkstätte im Loackerhuus.<br />
Sind Sie gerne in der Natur unterwegs und wollen<br />
gemeinsam mit Menschen mit Behinderungen Spa -<br />
ziergänge und Ausflüge unternehmen?<br />
Ehrenamtiches Engagement im YouTube-<br />
Video auf www.lebenshilfe-vorarlberg.at<br />
Sind Sie interessiert?<br />
Kontakt & Information<br />
Christine Frick<br />
Ehrenamtliches Engagement &<br />
Freiwilligenmanagement<br />
Gartenstrasse 2<br />
6840 Götzis<br />
Tel.: 05523 53255-10044<br />
E-Mail: verein@lhv.or.at<br />
www.lebenshilfe-vorarlberg.at<br />
In der Region Dornbirn/Bregenzerwald<br />
Wir suchen Freiwillige, die gerne Ihre Freizeit mit<br />
Men schen mit Behinderungen verbringen oder ge -<br />
meinsam ein Hobby ausüben wollen.<br />
Kreative Hände werden in den Werkstätten ge -<br />
braucht. Haben Sie Lust gemeinsam kleine Kunst -<br />
werke zu erschaffen?<br />
In der Region Oberland<br />
Der Kiosk im Wildpark Feldkirch wird von der Le -<br />
bens hilfe <strong>Vorarlberg</strong> betrieben. Zur Unterstützung<br />
suchen wir Freiwillige, welche gerne gemeinsam mit<br />
Menschen mit Behinderungen die Gäste bewirten, in<br />
der Küche helfen und vieles mehr.<br />
Das Brockenhaus Walgau sucht Freiwillige für das<br />
Sortieren von Ware, den Verkauf und den Café-<br />
Betrieb.
Die SCHREIB & KUNST WERKSTATT<br />
wird in Wort und Bild von Menschen<br />
mit Behinderungen gestaltet. Lassen<br />
Sie sich überraschen!<br />
Klaus Brunner und seine beiden „Ehrenamtlichen“<br />
Seit geraumer Zeit gibt es ein neues<br />
Pro jekt in der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong>.<br />
Es kann sowohl in den Wohnhäusern<br />
als auch in verschiedenen Arbeitsberei -<br />
chen der <strong>Lebenshilfe</strong> angewendet werden:<br />
das „Ehrenamt“.<br />
Inklusion leben<br />
Interessierte Personen können sich per<br />
Mail oder Telefon melden und sagen,<br />
wo sie Menschen mit Beeinträchti gun -<br />
gen in der Freizeit, aber auch bei der<br />
Ar beit ehrenamtlich unterstützen wol -<br />
len. Beispiele in der Freizeit: Sei es einfach<br />
nur spazieren gehen, gemeinsam<br />
etwas kochen, ausgehen usw. Bei der<br />
Arbeit: Ehrenamtliche Leute können<br />
uns im lebens.ART-Geschäft oder im<br />
Brockenhaus unter die Arme greifen<br />
und noch in vielen anderen Bereichen<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong>. Denn dadurch wird die<br />
Inklusion ja im wahrsten Sinne des<br />
Wor tes verstärkt gelebt. Ich bin selber<br />
auch in den Genuss dieses Projektes<br />
gekommen und zwar für den Bereich<br />
Wohnen/Freizeit. Als ich erfuhr, dass ich<br />
auch so eine Person bekomme, war ich<br />
gerade in der Landesgeschäftsstelle in<br />
Götzis, da ich dort anderweitig zu tun<br />
hatte. Auf einmal stand Christine Frick<br />
neben mir (welch Freude!), die das<br />
Projekt des Ehrenamtes unter sich hat.<br />
Meine eigene Köchin<br />
Sie teilte mir mit, dass sie Jemand ge -<br />
fun den habe, der mich ehrenamtlich<br />
unterstützt. Die Person würde einmal<br />
im Monat ins Wohnhaus Birkenwiese<br />
kommen, damit dann in meiner Woh -<br />
nung immer etwas Leckeres gekocht<br />
wird. Christine Kilga heißt die Glück -<br />
liche bzw. ich bin der Glückliche. Als sie<br />
das erste Mal bei mir war, war ich sehr<br />
erfreut, denn sie ist eine sehr nette Per -<br />
son und kochen: Oh, das kann sie! Wir<br />
hatten schon Treffen, bei dem wir in<br />
den Genuss von einigen Gaumenfreu -<br />
den gekommen sind.<br />
Doppelt hält besser<br />
Nun ja, eine ehrenamtliche Person ist<br />
Doppeltes ehrenamtliches Engagement: Klaus Brunner (Mitte) mit Philipp Hilbe und Christine Kilga.<br />
gut, aber zwei sind besser! Und ich<br />
kam in diesen Genuss. Philipp Hilbe hat<br />
sich bei der <strong>Lebenshilfe</strong> gemeldet und<br />
Christine Frick hat ihn an Kathrin Clare,<br />
die Leiterin der Kleinwohnanlage Bir -<br />
ken wiese in Dornbirn, weitervermittelt.<br />
Denn dort gibt es welche, die selbst -<br />
ständig wohnen und für die es sehr gut<br />
ist: Mario Corona und ich. Dass ich<br />
noch eine weitere „ehren amt li che“ Per -<br />
son bekomme, hat mich et was aus der<br />
Bahn geworfen, da ich ja eben schon<br />
eine hatte.<br />
Eine coole Socke<br />
Er kam Anfang dieses Jahres zu mir<br />
und sagte, dass er mich kennen lernen<br />
will, da er als ehrenamtliche Person mit<br />
Mario Corona und mit mir gerne an<br />
Wochenenden Verschiedenes unter -<br />
neh men will. Dabei schaute ich etwas<br />
komisch, da ich gar nicht wusste, dass<br />
ich überhaupt noch jemanden be -<br />
komme. Ich habe mir dann im gleichen<br />
Zuge gedacht, wenn ich noch jemanden<br />
bekomme, lehne ich ihn sicher<br />
nicht ab. Ich bin ja nicht blöd! Zum<br />
19<br />
Glück hab ich ihn nicht abgelehnt, denn<br />
mit Philipp hab ich schon einiges auf<br />
den Kopf gestellt, Mario Corona natürlich<br />
auch. Er ist auch als Person eine<br />
coole Socke. Mario und ich freuen uns<br />
immer, wenn er in die Kleinwohnanlage<br />
kommt. Denn dann geht immer die Post<br />
ab und wir haben sehr viel Spaß haben,<br />
wenn wir was Tolles unternehmen.<br />
Ein wertvolles Projekt<br />
Die Idee des „Ehrenamtes“ ist meiner<br />
Ansicht nach für uns ein sehr wertvolles<br />
Projekt! DANKE AN DIE ENGAGIERTEN<br />
PERSONEN, DIE DIES INS LEBEN<br />
GERUFEN HABEN! Was ich noch weitergeben<br />
will ist, dass sich Leute bei der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> melden sollen, denn es ist<br />
ein wertvolles Projekt und im gleichen<br />
Zuge wird die Hemmschwelle uns ge -<br />
genüber abgebaut.<br />
Klaus Brunner,<br />
Bewohner der Kleinwohnanlage<br />
Birkenwiese in Dornbirn
20 MiLe Nr.2/2012<br />
Mit Melanie Jäger bei der Muttertagsausstellung<br />
Es war ein recht regnerischer Tag, als<br />
wir – die Künstlerinnen und Künstler<br />
aus den ARTeliers – uns im Landhaus<br />
tra fen und gemeinsam bei der Prämie -<br />
rung der Muttertagsausstellung dabei<br />
waren. Es war wirklich eine gelungene<br />
Aktion. Ich und die anderen waren<br />
sichtlich erfreut, dass so viele gekommen<br />
waren. Natürlich muss ich erwähnen,<br />
dass ich unter den ersten drei<br />
Platzierten war und dass mein Bild<br />
gleic h am ersten Tag noch einen<br />
passenden, neuen Besitzer gefunden<br />
hat. Wir wurden auch besonders gut<br />
verköstigt und es gab viele Bewunderer<br />
der einzelnen Gemälde. Außerdem ha -<br />
be ich mich sehr gefreut, ein paar altbekannte<br />
Gesichter gesehen zu haben.<br />
Heitere Atmosphäre im Landhaus<br />
Dass leider unser großer Landeshaupt -<br />
mann nicht anwesend war, fand ich ein<br />
wenig enttäuschend. Sonst war es<br />
recht lustig und es herrschte eine heite -<br />
re Atmosphäre, in der wir die Preise<br />
entgegennahmen. Natürlich musste<br />
auch unsere neue Geschäftsführerin<br />
Michaela Wagner anwesend sein, denn<br />
sie war es auch, die in der Jury saß und<br />
sich die Aufgabe nicht leicht gemacht<br />
hat, die besten fünf Bilder unter so vielen<br />
Künstlerinnen und Künstler aus zu -<br />
suchen und zu prämieren. Aber das Er -<br />
geb nis konnte sich sehen lassen. Ich<br />
Melanie Jäger freute sich, dass ihr Muttertagsbild (links) bei der Prämierung ausgezeichnet wurde.<br />
freue mich schon auf die nächste Mut -<br />
ter tagsausstellung und hoffe, dass es<br />
wieder gute Bilder zu bewundern gibt.<br />
Melanie Jäger,<br />
betreute Mitarbeiterin im<br />
Brockenhaus Leiblachtal<br />
Sibel Dörteppe (Mitte) malte heuer das Siegerbild.<br />
Ausstellung im „Kul-t AmBach“<br />
Von Mai bis Oktober 2012 stellt<br />
Ste phanie Hartl ihre eindrucks vol -<br />
len Werke unter dem Titel „fffeuer -<br />
rot und dunkelgrün“ im Restaurant<br />
„Kul-t AmBach“ in Götzis aus. Die<br />
junge Rankweilerin besucht seit<br />
2007 das ARTelier Vorderland in<br />
Sulz und verwendet vorzugsweise<br />
Kreiden und Acryl far ben auf großformatigen<br />
Lein wän den. Stephanie<br />
Hartl arbeitet stehend, um das Bild<br />
herum gehend, das Bild mehrmals<br />
drehend oder kippend.
„5 Fragen an“ Markus Wallner<br />
Seit Dezember des vergangenen<br />
Jah res ist Markus Wallner Landes -<br />
hauptmann von <strong>Vorarlberg</strong>. Wie der<br />
44-jährige Frastanzer den überraschenden<br />
Rücktritt von Herbert<br />
Sausgruber erlebt hat und welche<br />
Ziele er sich für die Zukunft gesteckt<br />
hat, das und mehr haben ihn Melanie<br />
Jäger, Julian Bitschnau und Klaus<br />
Brunner gefragt.<br />
Herr Landeshauptmann, seit einem halben<br />
Jahr sind Sie jetzt im Amt. Wie hat<br />
ihre Familie damals reagiert, als Sie<br />
diese Funktion übernommen haben?<br />
Da ich zuvor bereits als Landes statt -<br />
halter tätig gewesen bin, hat meine<br />
Frau schon geahnt, dass etwas in die -<br />
ser Art auf sie zukommen könnte. Als<br />
dann bekannt wurde, dass ich der neue<br />
Landeshauptmann werde, hat die gan -<br />
ze Familie diese Nachricht sehr positiv<br />
aufgenommen. Das war mir auch sehr<br />
wichtig, denn ohne den Rückhalt der<br />
Familie wäre die Ausübung eines so<br />
zeit- und kraftintensiven Berufes nicht<br />
möglich.<br />
Heimische Betriebe müssen ab einer<br />
gewissen Mitarbeiterzahl eine Beschäf -<br />
tigungsquote für Menschen mit Behin -<br />
de rungen erfüllen. Tun sie das nicht,<br />
dann müssen sie eine Strafe zahlen.<br />
Finden Sie diese Vorgehensweise rich -<br />
tig?<br />
Zuerst einmal möchte ich betonen,<br />
dass es wichtig ist, Menschen mit Be -<br />
hinderungen zu beschäftigen. Aller -<br />
dings muss man auch sagen, dass die -<br />
se Quote nicht überall gleich gut er -<br />
reichbar ist. Nehmen wir zum Beispiel<br />
das Land <strong>Vorarlberg</strong>: Da sämtliche<br />
Lehrer und Krankenhausangestellte<br />
auch als Landesbedienstete gelten, er -<br />
reichen auch wir die Quote leider nicht.<br />
Das Prinzip der Ausgleichszahlung ist<br />
meiner Ansicht nach richtig, auch wenn<br />
es in erster Linie ein starkes Bemühen<br />
geben muss, Menschen mit Behinde -<br />
run gen auf den freien Arbeitsmarkt zu<br />
vermitteln.<br />
Welchen Stellenwert hat die Inklusion<br />
von Menschen mit Behinderungen in<br />
der <strong>Vorarlberg</strong>er Politik?<br />
Hierzulande haben wir uns schon sehr<br />
früh mit diesem Thema beschäftigt.<br />
Das neue Chancengesetz war ein<br />
großer Schritt in Richtung Inklusion. Es<br />
geht dabei um eine gesellschaftspoliti -<br />
sche Grundhaltung, die sehr wichtig für<br />
unser Zusammenleben ist. Die Inklu -<br />
sion ist daher auch allen Parteien ein<br />
großes Anliegen. Das zeigt sich auch<br />
da ran, dass das Land <strong>Vorarlberg</strong> jähr -<br />
lich 80 Millionen Euro für die Unter -<br />
stützung von Menschen mit Behinde -<br />
rungen aufwendet. Die Politik hat es<br />
sich zudem zur Aufgabe gemacht, ge -<br />
meinsam mit den heimischen Sozial -<br />
organisationen eine nachhaltige Strate -<br />
gie – im Sinne der Inklusion – zu ent -<br />
wickeln. Dazu gehört auch die Um -<br />
setzung von neuen Projekten, zum Bei -<br />
spiel im Schulbereich oder am Arbeits -<br />
platz. Es wurde in der Vergangenheit<br />
zwar schon einiges erreicht, aber wir<br />
21<br />
müssen auch künftig am Ball bleiben.<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong> nimmt seit<br />
kurzem an einem umweltfreundlichen<br />
Photovoltaik-Programm statt. Wie stehen<br />
Sie zum Thema „Energie ge win -<br />
nung“?<br />
Unser Ziel ist die Autonomie in Sachen<br />
Energie. Das heißt, dass wir im Land<br />
gleichviel Strom aus erneuerbarer Ener -<br />
gie produzieren, wie wir auch tatsächlich<br />
verbrauchen. Europaweit hoffe ich,<br />
dass der vollständige Ausstieg aus der<br />
Atomenergie gelingt.<br />
Was macht ein Markus Wallner eigent -<br />
lich in der Freizeit?<br />
Die ist ziemlich begrenzt, daher genieße<br />
ich jede freie Minute umso mehr. Ent -<br />
we der im Kreise meiner Familie oder<br />
bei meinen Lieblingshobbys, dem<br />
Berg steigen oder dem Skitouren ge -<br />
hen. Wenn man täglich in der Öffent -<br />
lich keit steht, dann wird die Freizeit<br />
sehr kostbar und wichtig.<br />
Melanie Jäger, Klaus Brunner und Julian Bitschnau (v.l.n.r.) mit Landeshauptmann Markus Wallner.
22 MiLe Nr.2/2012<br />
Julian Bitschnau über das Selbstvertreter-Treffen in Wien<br />
Viermal im Jahr treffen sich die Selbst -<br />
vertreter des Beirats Österreich.<br />
Bei den Treffen sprechen wir über die<br />
verschiedenen Anliegen von Menschen<br />
mit einer Beeinträchtigung.<br />
Aus jedem Bundesland vertreten 2<br />
Selbstvertreter die Anliegen.<br />
Ich (Julian Bitschnau) und Siegfried<br />
Glössl sind die zwei Selbstvertreter aus<br />
<strong>Vorarlberg</strong>.<br />
Anfang Mai traf sich der Beirat für drei<br />
Tage in Wien.<br />
Alle Selbstvertreter berichten, was es in<br />
den Bundesländern Neues zum Thema<br />
Beeinträchtigung gibt.<br />
Wir berichteten über „ZIELWÄRTS“.<br />
Wir berichteten auch über die Ausbil -<br />
dung zum Fach-Sozialhelfer in der<br />
Kathi-Lampert Schule.<br />
Zum ersten Mal wurde ein Vize-Prä si -<br />
dent gewählt.<br />
Der Vize-Präsident ist Mitglied des Bei -<br />
rates.<br />
Er gibt die Anliegen des Beirates weiter.<br />
Zur Wahl traten mehrere Beiratsmit glie -<br />
der an.<br />
Es gab eine Stichwahl zwischen Tho -<br />
mas Wagner aus Oberösterreich, Sieg -<br />
fried Glössl und mir.<br />
Thomas Wagner hat die Wahl gewonnen.<br />
Er ist der neue Vize-Prä si dent.<br />
Frau Weißenberg ist Anwältin.<br />
Sie sprach über die „Persönliche As -<br />
sistenz“ und das „Persönliche Geld“.<br />
Durch die Persönliche Assistenz be -<br />
kom men Menschen mit Beeinträchti -<br />
gun gen Unterstützung, wenn sie Hilfe<br />
benötigen.<br />
Persönliches Geld heißt, dass Men -<br />
schen mit einer Beeinträchtigung direkt<br />
Geld bekommen.<br />
Mit diesem Geld können Sie die Unter -<br />
stützung und Hilfe selbst bezahlen.<br />
Frau Bruckmüller und Herr Brandstätter<br />
besuchten den Selbstvertretungsbeirat.<br />
Mit ihnen diskutierten wir über die verschiedenen<br />
Bezeichnungen.<br />
Die Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter diskutierten über wichtige Themen und Anliegen.<br />
Menschen mit Lernschwierigkeiten,<br />
Men schen mit intellektueller/kognitiver<br />
Beeinträchtigung, Menschen mit geisti -<br />
ger Behinderung, Menschen mit Handi -<br />
cap.<br />
Der Selbstvertretungsbeirat hat abge -<br />
stimmt und möchte, dass „Menschen<br />
mit Beeinträchtigung“ in der Lebens hil -<br />
fe Österreich verwendet wird.<br />
„Menschen mit geistiger Behinderung“<br />
soll nicht mehr verwendet werden!<br />
Zu Gast war auch der Behinderten an -<br />
walt Herr Buchinger.<br />
Er stellte den NAP (Nationaler Aktions -<br />
plan) vor.<br />
In diesem Plan gibt es verschiedene<br />
Zie le.<br />
Die Situation von Menschen mit Be -<br />
einträchtigung soll stark verbessert<br />
werden.<br />
Diesen Plan gibt es noch nicht in Leich -<br />
ter Sprache.<br />
Es ist noch nicht sicher, ob der Plan<br />
um gesetzt wird.<br />
Eine Gedenkveranstaltung gegen Ge -<br />
walt und Rassismus fand statt.<br />
Mehr als 500 Menschen nahmen daran<br />
teil.<br />
Die Veranstaltung fand im Wiener Parla -<br />
ment statt.<br />
Der Selbstvertretungsbeirat der Le bens -<br />
hilfe Österreich nahm daran teil.<br />
Julian Bitschnau,<br />
Selbstvertreter-Beirat<br />
Siegi Glössl (vorne) und Julian Bitschnau in Wien.
Für das Gastronomie-Gewerbe geboren<br />
Mit ihrer Gastronomie-Marke „Kanti -<br />
ne L“ betreibt die <strong>Lebenshilfe</strong> Vor arl -<br />
berg 14 Schulkioske und Betriebs -<br />
kan tinen im ganzen Land. Neben<br />
dem Anbieten einer gesunden Küche<br />
steht vor allem die Beschäftigung<br />
von Menschen mit Behinderungen im<br />
Vordergrund. So auch im Bundes -<br />
gym nasium Lustenau, wo vier be -<br />
treu te Mitarbeiterinnen und Mitarbei -<br />
ter beschäftigt sind. Eine davon ist<br />
Eva-Maria Kohler.<br />
Seit der Schulkiosk in Lustenau vor<br />
sieben Jahren eröffnet wurde, ist Eva-<br />
Maria Kohler dort tätig. Der 47-Jährigen<br />
gefällt die Arbeit, die ihr quasi im Blut<br />
liegt. „Ich komme aus einer Gastro no -<br />
mie-Familie, denn mein Onkel betreibt<br />
ein Wirtshaus. Schon als Kind habe ich<br />
dort oft mitgeholfen“, erklärt die gebürtige<br />
Bregenzerwälderin. Dennoch hat<br />
Eva-Maria Kohler den Weg zur „Kantine<br />
L“ nur über Umwege gefunden. Sie war<br />
zuerst an den verschiedensten Arbeits -<br />
plätzen tätig, unter anderem im Alters -<br />
heim in Hard und im Altersheim Schloß -<br />
berg in Bregenz. Im Anschluss war sie<br />
fünf Jahre lang in der Fachwerkstätte<br />
Dornbirn beschäftigt. Danach wollte sie<br />
etwas Neues ausprobieren und kam so<br />
in den Lustenauer Schulkiosk: „Mir ge -<br />
fällt die Arbeit hier, denn sie ist sehr<br />
viel seitig. Im Beruf möchte ich ge -<br />
fordert werden, sonst langweile ich<br />
mich nur.“<br />
Selbständiges Leben<br />
Die tägliche Arbeit beginnt pünktlich<br />
um acht Uhr. Das bedeutet, dass Eva-<br />
Maria Kohler bereits um sechs Uhr aufstehen<br />
muss, da sie in einer eigenen<br />
Wohnung in Dornbirn lebt und selbständig<br />
nach Lustenau fahren muss.<br />
Am Gymnasium angekommen, kümmert<br />
sie sich um sämtliche Bereiche –<br />
vom Bedienen der Schülerinnen und<br />
Schüler am Kiosk über das Aufräumen<br />
in der Kantine bis hin zur Wäsche.<br />
Außerdem stellt Eva-Maria Kohler ge -<br />
meinsam mit ihren Arbeitskolle gin nen<br />
und -kollegen sowie mit Hilfe einer<br />
Betreuerin jeden Tag das große Salat -<br />
buf fet zusammen. Und das muss so -<br />
wohl immer frisch als auch umfangreich<br />
sein. Zwölf verschiedene Salatvarianten<br />
stehen täglich zur Auswahl – von Blatt -<br />
salat über Gurken- und Karottensalat<br />
bis hin zu griechischem Salat. Für jeden<br />
Geschmack muss etwas dabei sein,<br />
denn immerhin besuchen 450 Jugend -<br />
liche das Gym na sium. Zusam men mit<br />
den 50 Lehr personen ergibt sich also<br />
ein großer Kundenkreis für das Kiosk-<br />
Team.<br />
Trotz Pension aktiv<br />
Eigentlich müsste Eva-Maria Kohler gar<br />
nicht mehr arbeiten, denn sie ist Früh -<br />
pensionistin. „Mit ihrer Arbeit bei der<br />
Kan tine L kann sich Eva-Maria etwas<br />
da zuverdienen und hat zudem eine ge -<br />
re gelte Tagesstruktur“, sagt Manuela<br />
Wüstner, die für den Kiosk-Standort im<br />
BG Lustenau verantwortlich zeichnet.<br />
„Und wir sind froh, dass sie unsere Mit -<br />
arbeiterin ist, denn sie ist eine sehr an -<br />
ge nehme Person“, so Manuela Wüstner<br />
weiter. Auch in ihrer Freizeit ist Eva-<br />
Maria Kohler äußerst aktiv. Sie strickt<br />
gerne und engagiert sich in der Pfarre,<br />
wo sie im Kirchenchor sowie in der<br />
Missions- und Elisabethenrunde tätig<br />
23<br />
Kümmert sich täglich um ein frisches Salatbuffet<br />
im Bundesgymnasium Lustenau: Eva-Maria Kohler.<br />
ist. Nicht einmal in der Ferienzeit bleibt<br />
sie untätig: „Da helfe ich bei meinen<br />
ehemaligen Kolle gin nen und Kollegen<br />
in der Fachwerk stätte Dornbirn aus.<br />
Schließlich gibt es im Leben immer et -<br />
was zu tun.“<br />
Kontakt & Information<br />
Robert Allgäuer<br />
GBL Betriebe<br />
Gartenstrasse 2<br />
6840 Götzis<br />
Tel.: 05523 53255-10060<br />
E-Mail: betriebe@lhv.or.at<br />
www.lebenshilfe-vorarlberg.at<br />
Eva-Maria Kohler, Angelika Untermoser und die Standortverantwortliche Manuela Wüstner (v.l.n.r.).
24 MiLe Nr.2/2012<br />
Bundessozialamt bietet Information und Unterstützung<br />
Das Bundessozialamt (BSB) ist<br />
öster reichweit die zentrale Anlauf -<br />
stelle für Menschen mit Behinde -<br />
rungen und deren Angehörigen. Mit<br />
seiner Landesstelle in Bregenz un -<br />
ter stützt das BSB auch in Vor arlberg<br />
betroffene Personen in den unterschiedlichsten<br />
Themenbe rei chen:<br />
vom Behindertenpass über die Pfle -<br />
ge bis hin zum Einstieg ins Berufs -<br />
leben.<br />
Der Behindertenpass wird vom BSB<br />
aus gestellt und ist ein amtlicher Nach -<br />
weis für eine Behinderung von min -<br />
destens 50 Prozent. Er sichert dem In -<br />
ha ber bzw. der Inhaberin gewisse Be -<br />
gün stigungen im Alltag, wie Ermäßi -<br />
gun gen oder Sondertarife bei Freizeitund<br />
Kul tureinrichtungen. Fahrpreiser -<br />
mäßi gun gen bei öffentlichen Verkehrs -<br />
mit teln ge hören ebenso zu den Vor tei -<br />
len des Be hindertenpasses wie steuerliche<br />
Be gün sti gungen (z.B. die Befrei -<br />
ung der mo tor bezogenen Versiche -<br />
rungs steuer für das Auto).<br />
Unterstützung für Angehörige<br />
Eine weitere Aufgabe des BSB ist die<br />
Ausbezahlung eines Zuschusses für<br />
Das BSB fördert Jugendausbildungsprojekte.<br />
pflegende Angehörige. Dieser kann ab<br />
der Pflegestufe 3 jährlich beantragt<br />
wer den. Wenn also pflegende Angehö -<br />
ri ge auf Kur gehen oder eine Urlaubs -<br />
reise machen wollen (maximal vier Wo -<br />
chen, entweder am Stück oder aufge -<br />
teilt), dann können sie für jene Zeit, in<br />
der sie eine Ersatzpflege in Anspruch<br />
nehmen müssen, um einen finanziellen<br />
Zuschuss ansuchen. Dieser schwankt –<br />
je nach Pflegestufe – zwischen 1.200,--<br />
Euro und 2.200,-- Euro.<br />
Geld für 24-Stunden-Pflege<br />
Auch bei der 24-Stunden-Pflege gibt es<br />
(ebenfalls ab der Pflegestufe 3) eine<br />
Un terstützung vom BSB. Diese beträgt<br />
275,-- Euro pro Monat und wird so lan -<br />
Bei der Pflege von Menschen mit Behinderungen bietet das Bundessozialamt finanzielle Unterstützungen.<br />
ge ausbezahlt wie die Pflege in An -<br />
spruch genommen wird. Da bei der 24-<br />
Stunden-Pflege eine Pflegekraft meist<br />
nicht ausreicht, kann dieser Zuschuss<br />
auch für (maximal) zwei Pflegerinnen<br />
bzw. Pfleger beantragt werden. Der<br />
Vollzug des Verbrechens opfergesetzes<br />
sowie des Impfscha dens gesetzes und<br />
des Heeresver sorgungsgesetzes fallen<br />
ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich<br />
des BSB.<br />
Berufliche Integration fördern<br />
Im Arbeitsbereich ist das BSB vor allem<br />
in der Förderung der Teilqualifikation<br />
und in der (Jugend-)Arbeitsassistenz<br />
ak tiv. In enger Zusammenarbeit mit dem<br />
<strong>Vorarlberg</strong>er Kompetenzzentrum „da -<br />
für“ steht dabei die Vermittlung von<br />
Menschen mit Behinderungen auf den<br />
offenen Arbeitsmarkt im Mittelpunkt. Als<br />
Fördergeber unterstützt das BSB auch<br />
die Ausbildungen von jungen Men schen<br />
mit Lernschwierigkeiten in den Integra ti -<br />
ven Ausbildungszentren der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Vorarlberg</strong> sowie im Hotel Viktor. Im<br />
kommenden Jahr ist ge plant, das bundesweite<br />
Erfolgsmo dell „Clearing“ in<br />
das Jugendcoaching für alle ausgrenzungsgefährdeten<br />
Ju gend lichen zu integrieren.<br />
Außerdem soll das bundesweite<br />
Projekt „fit2work“ weiter aus ge baut<br />
wer den, bei dem es um Bera tung und<br />
Unterstützung bei gesundheitlichen<br />
Problemen am Arbeitsplatz geht.<br />
Landesstelle in Bregenz<br />
Die verschiedenen Fachabteilungen in<br />
der <strong>Vorarlberg</strong>er BSB-Landesstelle bie -<br />
ten eine umfassende Erstberatung zu<br />
den Leistungen des Bundes sozial am -<br />
tes. Es können außerdem sämtliche An -<br />
trä ge vor Ort gestellt werden.<br />
Anschrift:<br />
Bundessozialamt –<br />
Landesstelle <strong>Vorarlberg</strong><br />
Rheinstraße 32/3<br />
6900 Bregenz<br />
Tel: 05574 6838<br />
Fax: 05 99 88-7205<br />
E-Mail: bundessozialamt.vlbg@basb.gv.at<br />
Internet: www.bundessozialamt.gv.at
BUNDESSOZIALAMT<br />
LANDESSTELLE VORARLBERG<br />
RHEINSTRASSE 32, 6900 BREGENZ<br />
TEL. 05574/6838<br />
WWW.BUNDESSOZIALAMT.GV.AT<br />
25
26 MiLe Nr.2/2012<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> leistet Beitrag zur nachhaltigen Energiegewinnung<br />
Mit zwei Fotovoltaik-Projekten in<br />
Hörbranz und Langenegg trägt die<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong> gemeinsam<br />
mit der VKW und den Raiffeisen ban -<br />
ken Leiblachtal und Vorderbregen -<br />
zer wald zur nachhaltigen Energiege -<br />
winnung in <strong>Vorarlberg</strong> bei. Unter dem<br />
Motto „A sunnigs Mitanand“ können<br />
sich <strong>Vorarlberg</strong>erinnen und Vorarl -<br />
ber ger nun aktiv an diesem sozialen<br />
und ethischen Energieprojekt beteiligen<br />
und ihren Beitrag zur Energie au -<br />
tonomie im Ländle leisten.<br />
Im Laufe des Jahres 2012 werden auf<br />
den Dächern der Werkstätte Hörbranz<br />
und der Werkstätte Langenegg der Le -<br />
benshilfe <strong>Vorarlberg</strong> Fotovoltaik-An la -<br />
gen angebracht. Die <strong>Vorarlberg</strong>er Bür -<br />
ge rinnen und Bürger können sich an<br />
dieser nachhaltigen Energiegewinnung<br />
beteiligen und <strong>Lebenshilfe</strong>-VKW-Son -<br />
nenstrom“Aktien“ kaufen. Dadurch un -<br />
terstützen sie den Bau der Fotovoltaik-<br />
Anlagen und erhalten 20 Jahre lang ei -<br />
nen Ertrag aus ihrem persönlichen Son -<br />
nenkraftwerk.<br />
Auftakt ein voller Erfolg<br />
Mitte April gingen in der Werkstätte<br />
Lan genegg sowie in der Werkstätte<br />
Hör branz die ersten Informationsver an -<br />
staltungen erfolgreich über die Bühne.<br />
Maria Bruckmüller<br />
Ehrenpräsidentin der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Österreich<br />
Vorstandsdirektor Hubert Gieselbrecht (Raiba Leiblachtal), Karl Hehle (Bürgermeister von Hörbranz),<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>-Obmann Paul Margreitter, Michaela Wagner und Paulus Vergeiner (v.l.n.r.).<br />
„Der Andrang auf unsere <strong>Lebenshilfe</strong>-<br />
VKW-Sonnenstrom“Aktien“ war sehr<br />
groß“, freut sich die Ge schäfts führerin<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong>, Michaela<br />
Wagner. „Wir haben bereits alle ‚Aktien‘<br />
verkauft und die Inte res sentenliste für<br />
zukünftige Projekte ist lang.“ Auch Lud -<br />
wig Sum mer, Vorstandsvor sitzen der<br />
der VKW, zeigte sich erfreut über den<br />
er folg reichen Start der Zusammen ar -<br />
beit. „Das Bewusstsein für die Bedeu -<br />
tung von nachhaltiger Energiege win -<br />
nung ist in <strong>Vorarlberg</strong> sehr groß und wir<br />
Menschen brauchen Menschen<br />
heißt für mich:<br />
Ich bin ich – du bist du – jeder<br />
ein Mensch – allein. Ohne<br />
dich bin ich nicht und du nicht<br />
– einer des anderen Wesen. Mit dir<br />
wirst du ich – allein und gemeinsam –<br />
immer mit allen. Jung und alt, gesund<br />
und krank – jeder in allem – ohne den<br />
anderen kein Leben. Täglich gibst du<br />
mir – gebe ich dir – schaffen wir uns<br />
eine gemeinsame Welt. Monolog,<br />
Dialog, Trialog – nur darin lebendiges<br />
Dasein für jeden und alle.<br />
freu en uns über die starke Beteiligung<br />
der Bür gerinnen und Bürger.“ Das „sunnige<br />
Mit anand“ wird in den nächsten<br />
Jahren noch verstärkt und weitere Fo -<br />
to voltaik-Anlagen werden auf Dä chern<br />
von Ge bäuden der <strong>Lebenshilfe</strong> Vor arl -<br />
berg in Götzis, Hard, Hohenems, Luste -<br />
nau und Rankweil entstehen. Die Inte -<br />
re s sentenlisten für die <strong>Lebenshilfe</strong>-<br />
VKW-Sonnen strom“Ak tien“ liegen ak -<br />
tu ell in den Raiffeisen ban ken Leiblach -<br />
tal und Vorderbregen zerwald auf.<br />
Paulus Vergeiner (Projektleiter PV2-PhotoVoltaik <strong>Vorarlberg</strong>, VKW), <strong>Lebenshilfe</strong>-Geschäftsführerin<br />
Michaela Wagner, Robert Feuerstein (Raiba<br />
Vorderbregenzerwald) und Walter Wakonigg<br />
(Raiffeisen Landesbank).
knall.bunte Mode aus der Steiermark<br />
Menschen mit Behinderungen und<br />
ihre Angehörigen stoßen beim Kauf<br />
von Kleidungsstücken oft auf<br />
Schwie rigkeiten, da die Mode nicht<br />
auf die speziellen Bedürfnisse der<br />
be troffenen Personen zugeschnitten<br />
ist. Zwei Mütter aus der Steiermark<br />
hatten daher die Idee, eine eigene<br />
Kollektion für Kinder mit und ohne<br />
Behinderungen zu entwerfen, bei der<br />
neben der Funktionalität vor allem<br />
das modisch hippe Design im Vor der -<br />
grund steht. Das Projekt „knall.bunt“<br />
war geboren.<br />
„Ich konnte der langweiligen und<br />
unpraktischen Mode für Menschen mit<br />
Behinderungen einfach nichts mehr<br />
abgewinnen“, fasst Erika Wilfling-We -<br />
knall.bunt: Schöne und auch noch praktische Mode.<br />
ber hofer die Motivation für die Kreation<br />
ihrer eigenen Modelinie zusammen. Als<br />
Mutter einer Tochter, die im Rollstuhl<br />
sitzt, weiß sie um die Probleme beim<br />
Kleiderkauf. „Als Valentina ihren ersten<br />
Rollstuhl mit einem speziellen Gurt -<br />
system bekommen hat, war es vorbei<br />
mit der Rock-Zeit. Bis dahin war sie<br />
eine echte Prinzessin und trug häufig<br />
Röcke und Kleider. Gemeinsam mit<br />
meiner Freundin Karin Gollowitsch entstand<br />
die Idee, eigene Kleidungsstücke<br />
zu entwerfen.“<br />
Inklusive Mode – pure Lebensfreude<br />
In Zusammenarbeit mit einer Mode -<br />
schule wurden zwar Entwürfe gezeichnet,<br />
aber nichts genäht. „Da wir so von<br />
der Sache überzeugt waren, griffen wir<br />
einfach selbst zu Nadel und Faden und<br />
entwickelten so unsere eigenen Model -<br />
le. Das erste Kleidungsstück war ein<br />
Rolli-Rock für meine Tochter Valentina.<br />
Ihrer jüngeren Schwester Lorena hat<br />
der Rock so gut gefallen, dass sie un -<br />
be dingt auch einen haben wollte –<br />
obwohl sie gar keine Behinderung hat.<br />
So entwickelte sich die Idee weiter.<br />
Warum nur Mode für Kinder mit Behin -<br />
de rungen machen und nicht eine, die<br />
allen Kindern gefällt, bequem und funktional<br />
ist? Eine inklusive Mode eben“,<br />
so Erika Wilfling-Weberhofer. Nicht nur<br />
die Kinder waren begeistert, auch von<br />
anderen Angehörigen und aus Fach -<br />
kreisen gab es viel positives Feedback<br />
für die beiden Designerinnen. Im Mai<br />
2011 gründeten Erika Wilfling-Weber -<br />
ho fer und Karin Gollowitsch dann ihre<br />
ei gene Firma. Seitdem arbeiten sie<br />
stän dig an neuen Modellen und organisieren<br />
Modeschauen, bei denen Kinder<br />
27<br />
Kreationen für Kinder mit und ohne Behinderungen.<br />
mit Behinderungen die Modelle vorführen.<br />
Das freut die beiden ganz be -<br />
sonders, denn dadurch würden diese<br />
Kinder von der Öffentlichkeit nicht von<br />
Mitleid geprägt, sondern in einem neu -<br />
en Kontext wahrgenommen werden, so<br />
die Designerinnen. „Modeschauen sind<br />
meistens geprägt von perfekten Kör -<br />
pern, Ästhetik und Schönheit. Wir er -<br />
gän zen dies mit purer Lebensfreude!<br />
Und wir erleben immer wieder, dass<br />
dies unser Publikum berührt, begeistert<br />
und fasziniert“, sagt Erika Wilfling-<br />
Weberhofer abschließend. Bilder der<br />
knall.bunt-Kleidungsstücke sowie<br />
sämt li che Informationen zu den Preisen<br />
und Verkaufsgeschäften der besonderen<br />
Mode gibt es im Internet unter<br />
www.knallbunt.co.at.
28 MiLe Nr.2/2012<br />
Grundsteinlegung und Frühlingsfest am Sunnahof Tufers<br />
Am 12. Mai 2012 feierte der Sunnahof<br />
Tufers der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />
den traditionellen „Frühling am<br />
Sunnahof“. Zum Auftakt der Veran -<br />
staltung fand die feierliche Grund -<br />
stein legung für das neue Wohnhaus<br />
Tufers statt. Bis Jahresende soll der<br />
Neubau fertiggestellt sein und 13<br />
Menschen mit Behinderungen ein<br />
neues Zuhause bieten.<br />
Rund 1.000 Gäste kamen an den Bio -<br />
hof der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong>, um ge -<br />
meinsam mit Menschen mit Behinde -<br />
run gen den „Frühling am Sunnahof“ zu<br />
feiern. Trotz Regenwetter wurde um<br />
10.00 Uhr der Grundstein für das neue<br />
Wohnhaus am Sunnahof gelegt. Ge -<br />
seg net wurde das neue Zuhause für<br />
Menschen mit Behinderungen von<br />
Pfarrer Wilfried Blum, der die Wichtig -<br />
keit des Wohnprojektes hervorhob:<br />
„Am Sunnahof Tufers entsteht ein neu -<br />
es Daheim für Menschen mit Behin de -<br />
rungen, in dem die Privatsphäre re -<br />
spek tiert und ein Wohlfühlen ermöglicht<br />
wird.“ Landesrat Rainer Gögele, Lande -<br />
srätin Greti Schmid, Landtagsvizeprä -<br />
si dentin Gabriele Nußbaumer, Lebens -<br />
hilfe-Geschäftsführerin Michaela Wag -<br />
ner, Architekt Eckehard Amann sowie<br />
der Göfner Bürgermeister Helmut Lam -<br />
pert wohnten den Feierlichkeiten bei<br />
und sprachen ihre Unterstützung für<br />
das Wohnprojekt aus. Ebenso besuch -<br />
ten Landesrat Erich Schwärzler, LAbg.<br />
Daniel Allgäuer, LAbg. Rudolf Jussel,<br />
Klubobmann Johannes Rauch, die<br />
Obfrau der <strong>Lebenshilfe</strong> Walgau, Ilse<br />
Auch viele prominente Gäste nahmen an der Grundsteinlegung für das neue Wohnhaus am Sunnahof teil.<br />
Mock, der Ehrenpräsident der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong>, Walter Tschegg,<br />
sowie der Finanzreferent der Lebens -<br />
hilfe <strong>Vorarlberg</strong>, Reinhard Fleisch, die<br />
Veranstaltung.<br />
Kinderprogramm und Bewirtung<br />
Im Anschluss an die Feierlichkeiten verwöhnte<br />
die Hofgastronomie ihre Gäste<br />
mit feinem Braten vom Sunnahofrind<br />
und einer großen Auswahl an selbstgemachten<br />
Salaten und Kuchen. Unter<br />
dem Motto „Schule am Bauernhof“<br />
gaben der Sunnahof sowie die Familie<br />
Gohm (Meiningen), Armin Rauch (Dün -<br />
serberg), die Familie Rietzler (Zwi -<br />
schen wasser) und die Familie Marte<br />
(Wei ler) Einblicke in das interessante<br />
Schulprogramm, bei dem Kinder in<br />
freier Natur lernen und Erfahrungen<br />
sammeln. In der Tischlerei drehte sich<br />
ebenso alles um die jüngsten Gäste,<br />
Über 1.000 Gäste besuchten trotz des schlechten Wetters auch heuer wieder das Frühlingsfest in Tufers.<br />
denn hier konnten Kinder gemeinsam<br />
mit Menschen mit und ohne Behin -<br />
derungen kleine Insektenhotels basteln.<br />
Schönes aus der Gärtnerei<br />
Die Sunnahof-Gärtnerei wartete in<br />
gewohnter Manier mit verschiedenen<br />
Pflanzen und Setzlingen auf und in der<br />
Hofgastronomie wurden die Gäste mit<br />
Apfelcider und Apfelsecco verköstigt.<br />
Zufrieden mit der Veranstaltung zeigte<br />
sich Sunnahof-Geschäftsführer Tho -<br />
mas Lampert, der gemeinsam mit dem<br />
ganzen Team für einen reibungslosen<br />
und soweit wie möglich wetterfesten<br />
Ablauf sorgte: „Unsere ganze Sun na -<br />
hof-Mannschaft war begeistert von den<br />
vielen Besucherinnen und Besuchern,<br />
die trotz widrigen Wetterbedingungen<br />
zum ‚Frühling am Sunnahof‘ kamen.<br />
Das ist eine große Wert schätzung für<br />
unsere Veranstaltung, die schöne At -<br />
mosphäre und die wichtige Arbeit für<br />
Menschen mit Behinderungen bei uns<br />
am Sunnahof.“<br />
Kontakt & Information<br />
Thomas Lampert<br />
GF Sunnahof<br />
Tufers 33<br />
6811 Göfis<br />
Tel.: 05522 70444<br />
E-Mail: sunnahof@lhv.or.at<br />
www.sunnahof.or.at
Sunnahof ehrt langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Eine „bsundrige“ Hofversammlung<br />
ging am 20. April 2012 am Sunnahof<br />
Tufers über die Bühne. Dabei wurden<br />
erstmals langjährige Mitarbeite rin -<br />
nen und Mitarbeiter mit und ohne<br />
Be hinderungen geehrt, die bereits<br />
zehn Jahre oder mehr für den Sun -<br />
nahof im Einsatz sind.<br />
Mit persönlichen und berührenden An -<br />
sprachen feierte der Sunnahof Tufers<br />
seine zwölf Jubilare mit und ohne Be -<br />
hinderungen, die tagtäglich mit großem<br />
Engagement und Einsatz in den verschiedenen<br />
Bereichen tätig sind. So<br />
kann der Leiter der Gärtnerei, Alois<br />
Ried mann, als „Mann der ersten Stun -<br />
de“ bezeichnet werden. Denn gemeinsam<br />
mit den betreuten Mitarbeitern<br />
Ignaz Lässer, Andreas Schlattinger,<br />
Alexander Aberer und Thomas Scherer<br />
hat er die Arbeit am Sunnahof seit dem<br />
1. Juli 2000 mitgeprägt. Ebenso sind die<br />
betreuten Mitarbeiter Gerhard Unger<br />
und Johannes Meusburger sowie der<br />
Leiter der Tischlerei, Benno Scherrer,<br />
seit dem Frühjahr 2001 tatkräftig für den<br />
Sunnahof im Einsatz. Der Bereich<br />
Wohnen wird seit dem 1. Mai 2002 von<br />
Sabine Lampert als Mitarbeiterin und<br />
Leiterin aktiv mitgeprägt und ebenso<br />
lange ist der Hofdichter Wolfgang Lang<br />
im Team mit dabei.<br />
Inklusion umgesetzt und gelebt<br />
Anerkennende und persönliche Worte<br />
gab es bei der Hofversammlung nicht<br />
nur für die langjährigen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, sondern auch für Ge -<br />
schäftsführer Thomas Lampert. Seit<br />
Silvana Doppler und Karin Ruthishauser mit Ex-<br />
Hofsprecherin Sabrina Piwetz (v.l.n.r.).<br />
Bei der Hofversammlung wurden insgesamt zehn<br />
Personen für ihr langjähriges Engagement geehrt.<br />
dem 1. Jänner 2002 hat er das Thema<br />
Inklusion, also das selbstverständliche<br />
und bereichernde Miteinander zwischen<br />
Menschen mit und ohne Behinderun -<br />
gen, gelebt und forciert. Mit „Vollgas“<br />
hat er Veranstaltungen wie den „Früh -<br />
ling am Sunnahof“ oder das „Kürbis -<br />
fest“ ins Leben gerufen und dadurch<br />
wertvolle Begegnungen am Biohof er -<br />
möglicht. Durch Kooperationen mit Fir -<br />
men aus der Region wurden über Jahre<br />
hinweg wertvolle Arbeitsaufträge übernommen,<br />
wodurch Menschen mit Be -<br />
hin derungen Wertschätzung und Aner -<br />
kennung für ihre Arbeit erfahren dürfen.<br />
Lob und Dank für das Sunnahof-Team<br />
Ebenso als Pionier und Vorreiter ausgezeichnet<br />
wurde der ehemalige Ge -<br />
schäfts führer der <strong>Lebenshilfe</strong> Vorarl -<br />
berg, Heinz Werner Blum. Durch seinen<br />
Mut und eine gemeinsame Vision wurde<br />
im Jahr 2000 der Sunnahof in Tufers ins<br />
Leben gerufen. Anerkennende Worte<br />
gab es auch von <strong>Lebenshilfe</strong>-Ge -<br />
schäfts führerin Michaela Wagner, die<br />
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
für ihr herzliches Engagement dankte.<br />
„Am Sunnahof können wir tagtäglich<br />
erleben, dass Vielfalt willkommen und<br />
bereichernd ist. Ein herzliches Danke -<br />
schön an alle Mitarbeiterinnen und Mit -<br />
ar beiter mit und ohne Behinderungen,<br />
die in den vergangenen zwölf Jahren<br />
dieses ‚Mitanand‘ am Sunnahof mit viel<br />
Herz mitgestaltet haben.“<br />
Wechsel bei den Hofsprecherinnen<br />
Im Rahmen der Hofversammlung wurde<br />
auch ein Wechsel bei den Hofspreche -<br />
29<br />
rin nen bekanntgegeben. Sabrina Pi -<br />
wetz, die das Amt gemeinsam mit<br />
Silvana Doppler ausgeführt hat, legte<br />
ihre Aufgabe auf Grund eines Wechsels<br />
auf einen integrativen Arbeitsplatz<br />
zurück. Ihre Aufgaben wird Karin Rutis -<br />
hauser, die bei der HofsprecherInnen -<br />
wahl 2010 Drittplatzierte war, gemeinsam<br />
mit Silvana Doppler weiterführen.<br />
Sabrina Piwetz wurde von Thomas<br />
Lampert sowie allen ihren Arbeits kolle -<br />
ginnen und -kollegen gebührend verabschiedet.<br />
„Die Person muss im Zentrum stehen,<br />
nicht das Symptom“<br />
Das 17. „Gespräch am Sunnahof“<br />
stand am 3. April 2012 ganz im Zei -<br />
chen des Themas Sucht. Im Ge -<br />
spräch mit seinem engen Freund<br />
George Nussbaumer gab der<br />
Sucht experte Dr. med. Roland Wöl -<br />
fle einen Einblick in seine Arbeit als<br />
Leiter der Therapie sta tion Lukas -<br />
feld. „Wir müssen uns einfach be -<br />
wusst werden, dass Süchte Krank -<br />
heiten sind, bei deren Verlauf nicht<br />
immer alles nach Wunsch läuft“, so<br />
der Mediziner. Außerdem erzählte<br />
Wölfle von seinem beruflichen<br />
Wer degang, seiner Familie und sei -<br />
ner großen Leidenschaft: der Mu -<br />
sik. Mehr als 100 Zuhörerinnen und<br />
Zuhörer genossen einen gemütli -<br />
chen und unterhaltsamen Abend<br />
am Sunnahof.<br />
Roland Wölfle (l.) und George Nussbaumer.
30 MiLe Nr.2/2012<br />
Großer <strong>Lebenshilfe</strong>-Auftritt beim Lustenauer Derby<br />
Ganz Lustenau fieberte am 11. Mai<br />
2012 dem großen Fußball-Derby<br />
zwischen der Austria und dem FC<br />
ent gegen. Während auf dem Spielfeld<br />
erbittert um jeden Meter gekämpft<br />
wurde, stellte die <strong>Lebenshilfe</strong> Vorarl -<br />
berg im Reichshofstadion das ge -<br />
meinschaftliche „Mitanand“ in den<br />
Vordergrund. Mit verschiedenen Ak -<br />
tio nen warb sie für die selbstverständliche<br />
Teilhabe von Menschen<br />
mit Behinderungen.<br />
Bereits eineinhalb Stunden vor dem<br />
Spiel beginn startete der Losverkauf für<br />
die große <strong>Lebenshilfe</strong>-Tombola. Men -<br />
schen mit und ohne Behinderungen zo -<br />
gen gemeinsam durch das Stadion und<br />
brachten die Lose an die Fans aus beiden<br />
Lustenauer Lagern. Zu gewinnen<br />
gab es unter anderem handgemachte<br />
Deko-Produkte aus den lebens.ART-<br />
Geschäften sowie Frühstücksgutschei -<br />
ne. Der Hauptpreis war ein Flug mit<br />
dem „Mohren Schluck“, dem Hub -<br />
schrau ber von Austria-Sponsor Moh -<br />
ren bräu. Das Gastro-Team der Kantine<br />
L versorgte die Gäste im „<strong>Lebenshilfe</strong>-<br />
Pavillon“ mit Kuchen und Getränken<br />
und auch das <strong>Lebenshilfe</strong>-Maskottchen<br />
„Burki“ war mit von der Partie.<br />
Ankick und Halbzeit-Show<br />
Kurz vor dem Anpfiff schlug die Stunde<br />
von Geri Schreiber, einem betreuten<br />
Mit arbeiter der Werkstätte Lustenau-<br />
Lorettoweg und eingefleischten Fan<br />
von Austria Lustenau. Er durfte den<br />
offiziellen Anstoß zum letzten Derby in<br />
der Saison 2011/2012 vornehmen. Un -<br />
Austria Lustenau-Präsident Hubert Nage gratuliert <strong>Lebenshilfe</strong>-Geschäftsführerin Michaela Wagner.<br />
ter dem Applaus der 6.700 Zuschauer<br />
ließ sich Geri Schreiber ausgiebig<br />
feiern. Und auch in der Halbzeitpause<br />
sorgte die <strong>Lebenshilfe</strong> dafür, dass auf<br />
den Rängen keine Langeweile aufkam.<br />
Das Tanzhaus Hohenems, ein Gruppe<br />
bestehend aus über 20 Menschen mit<br />
und ohne Behinderungen, begeisterte<br />
das Publikum mit einer kleinen Tanzauf -<br />
führung auf dem Spielfeld.<br />
Trikot-Versteigerung<br />
Kurz vor Mitternacht folgte dann das<br />
abschließende Highlight des Abends:<br />
eine Versteigerung der Spielertrikots<br />
von Austria Lustenau. Für das Derby<br />
waren eigens Sonderanfertigungen entworfen<br />
worden, die das Logo der Le -<br />
benshilfe <strong>Vorarlberg</strong> auf der Brust trugen.<br />
Im VIP-Bereich kamen die bei den<br />
Fans heißbegehrten „Leiberl“ unter den<br />
Die Tänzerinnen und Tänzer vom Tanzhaus Hohenems sorgten in der Halbzeitpause für Unterhaltung.<br />
Hammer. Trotz der Enttäuschung über<br />
die Niederlage und den damit verpass -<br />
ten Aufstieg in die Bundesliga bewie -<br />
sen die Austria-Anhänger viel soziales<br />
Engagement und steigerten fleißig mit.<br />
Am Ende durfte sich die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
über einen Erlös von rund 6.000,-- Euro<br />
freuen. „Ich bin überwältigt von dem<br />
großen Zu spruch, den wir heute Abend<br />
von allen Seiten vernommen haben.<br />
Men schen mit Behin derungen waren<br />
bei allen Programmpunkten ganz<br />
selbst verständlich dabei und haben<br />
bewiesen, dass diese Teilhabe für uns<br />
alle bereichernd ist“, freut sich Lebens -<br />
hil fe-Geschäftsführerin Michaela Wag -<br />
ner. „Alle Einnahmen der Derby-Aktion<br />
kommen übrigens Menschen mit Be -<br />
hin derungen zugute. Vielen Dank an<br />
alle Zuschauerinnen und Zuschauer im<br />
Reichshofstadion sowie der Mohren -<br />
brauerei für die tolle Unterstützung.“
„Tag der offenen Tür“ im ÜAZ Rankweil<br />
Rund 400 Besucherinnen und Besucher kamen Anfang Mai zum „Tag der offenen Tür“ ins ÜAZ Rankweil.<br />
Um die Ausbildungsinhalte seiner<br />
Überbetrieblichen Zentren (ÜAZ) vor -<br />
zu stellen, lud das Ausbildungs zen -<br />
trum <strong>Vorarlberg</strong> (AZV) am 5. Mai 2012<br />
zu einem „Tag der offenen Tür“. Ein -<br />
geladen waren Schülerinnen und<br />
Schüler aus dem Bezirk Feldkirch so -<br />
wie ihre Angehörigen und Freunde.<br />
Knapp 400 Gäste nutzten die Gelegen -<br />
heit, um den Metall-, Maler- und Holz -<br />
lehrlingen bei ihrer Arbeit über die<br />
SchatziMausi – farbenfrohe Taschen aus dem IAZ Lauterach<br />
Im Integrativen Ausbildungszentrum<br />
(IAZ) Lauterach arbeiten die Drucker-<br />
Lehrlinge derzeit an der exklusiven<br />
„SchatziMausi“-Taschenkollektion.<br />
Die Motive sind auf höchstens fünf<br />
Stück pro Sorte limitiert und können<br />
direkt in Lauterach bezogen werden.<br />
Seit April 2012 sind die Taschen auch<br />
im Brockenhaus Vorderland in Sulz<br />
und im Hotel Viktor erhältlich.<br />
„Es können auch Wunschmotive der<br />
Kun dinnen und Kunden umgesetzt<br />
wer den. So ist es uns möglich, einerseits<br />
individuelle Taschen für den Ei -<br />
gen gebrauch und andererseits solche<br />
als Geschenk herzustellen. Den Ideen<br />
Die exklusiven Taschen sind auch im Set erhältlich.<br />
Schul ter zu schauen. Die Lehrlinge er -<br />
klärten den Besucherinnen und Besu -<br />
chern ihre Ausbildungsschwerpunkte<br />
und präsentierten dabei ihre Produkte.<br />
Die Mittelschulen aus Höchst und<br />
Rank weil waren ebenso beim „Tag der<br />
offenen Tür“ mit dabei wie die Ehren -<br />
gäste Landtagsabge ord ne te Vahide<br />
Aydin, Herwig Orgler, Direk tor der Poly -<br />
technischen Schule Bre genz, und der<br />
ehemalige Lehrlingsbe auftragte der<br />
Bun desregierung, Egon Blum.<br />
Die Auflage der neuen Kollektion ist limitiert.<br />
sind daher fast keine Grenzen gesetzt“,<br />
sagt IAZ-Ausbilder Markus Pritzi. Auch<br />
was die Größe der Taschen betrifft, ist<br />
das IAZ Lauterach flexibel. „Unsere<br />
Auswahl reicht von kleinen Taschen für<br />
A4-Inhalte bis hin zu großen Exemp la -<br />
ren für Dokumentenordner. Aber auch<br />
Schminktäschchen bzw. Schreibwaren -<br />
etuis, Schürzen, T-Shirts, Mousepads<br />
usw. können von uns individuell be -<br />
druckt werden“, so Pritzi.<br />
Neue Eiskarten im Hotel Viktor<br />
Factbox zum Thema<br />
31<br />
Das Hotel Viktor hat seine Eiskar -<br />
ten von Volksschülern aus Viktors -<br />
berg neu gestalten lassen. Die farbenfrohen<br />
Entwürfe von Matteo<br />
Steinlechner, Samuel Welte und<br />
Elias Ammann überzeugten das<br />
Viktor-Team am meisten. Als Be loh -<br />
nung lud das Ausbildungs ho tel die<br />
gesamte Volksschule zum ge mein -<br />
sa men Eis essen ein.<br />
Hotel-Leiter Armin Hotz mit den Gewinnern.<br />
Die Preise für die SchatziMausi-<br />
Taschenkollektion (pro Stück):<br />
Kuriertasche (groß): 38,-- Euro<br />
Schultertasche (A4): 28,-- Euro<br />
Schminktasche/Schreibwa ren -<br />
etui: 19,-- Euro<br />
Sonderangebot:<br />
Schultertasche (A4 bedruckt) +<br />
Schminktasche/Schreibwarenetui<br />
im Set-Preis um 43,-- Euro!<br />
Kontakt & Information<br />
Hannes Pascottini<br />
IAZ Lauterach<br />
Lindenweg 15<br />
6923 Lauterach<br />
Tel.: 05574 54260-15413<br />
E-Mail: iaz.lauterach@lhv.or.at<br />
www.ausbildungszentrum-vorarlberg.at
32 MiLe Nr.2/2012<br />
Staatsmeisterschaft: „Special Friends“ schwimmen zum Erfolg<br />
Der <strong>Lebenshilfe</strong>-Sportverein „Special<br />
Friends“ veranstaltete am 5. und 6.<br />
Mai 2012 gemeinsam mit der TS<br />
Dorn birn und dem BSV <strong>Vorarlberg</strong><br />
die Österreichischen Schwimm-<br />
Staats meisterschaften für Menschen<br />
mit Behinderungen.<br />
Rund 90 Sportlerinnen und Sportler aus<br />
ganz Österreich und der benachbarten<br />
Schweiz nahmen an dem Wettbewerb<br />
teil. Die Medaillenausbeute der „Spe -<br />
cial Friends“ fiel dabei mehr als be acht -<br />
lich aus.<br />
Jubel über 26 Podestplätze<br />
Ein Damen-Duo räumte bei den Staats -<br />
meisterschaften im Dornbirner Hal len -<br />
bad kräftig ab. Während Gabriele Kopf<br />
über fünf Gold-, drei Silber- und eine<br />
Bronzemedaille jubeln durfte, fiel Na -<br />
dine Gächters Bilanz mit viermal Gold,<br />
zweimal Silber und zweimal Bronze<br />
eben falls hervorragend aus. Bei den<br />
Herren sorgte einmal mehr „Youngster“<br />
Yannic Nasswetter für po si tive Schlag -<br />
zeilen. Das 15-jährige Nachwuchstalent<br />
holte zweimal Silber sowie zweimal<br />
Bronze. Selcan Demiral durfte über drei<br />
Staffelmedaillen jubeln, Martina See -<br />
wald über zwei. Irmgard Dornig blieb<br />
leider ohne Medaillen, doch auch sie<br />
zeigte gute Leistungen.<br />
Perfekte Organisation<br />
Am Ende hatte Helmut Fessler, Trainer<br />
sowohl bei den „Special Friends“ als<br />
auch im Nationalteam, allen Grund zur<br />
Freude: „Die sportlichen Ergebnisse<br />
sind ein großer Erfolg für uns und auch<br />
die Organisation hat perfekt geklappt.<br />
Ein herzliches Kompliment an alle<br />
Sport lerinnen und Sportler sowie an die<br />
zahlreichen Helferinnen und Helfer, die<br />
Die „Special Friends“ räumten in Dornbirn kräftig ab.<br />
uns bei der Ausrichtung dieses Groß er -<br />
eignisses unterstützt haben!“<br />
Ehrenvolle Auszeichnung für Heidi Mackowitz<br />
Heidi Mackowitz von den „Special<br />
Friends“ wurde am 7. Mai 2012 eine<br />
große Ehre zuteil. Für ihre sport -<br />
lichen Leistungen erhielt die gebürti -<br />
ge Ludescherin das Goldene Ehren -<br />
zei chen für Verdienste um die Repub -<br />
lik Österreich verliehen. Die Aus -<br />
zeich nung wurde von Landeshaupt -<br />
mann Markus Wallner und Sport lan -<br />
des rat Siegi Stemer überreicht.<br />
Heidi Mackowitz gehört österreichweit<br />
zu den erfolgreichsten SportlerInnen<br />
mit Behinderungen. Sie holte bei den<br />
INAS-Behindertensport-Weltmeister -<br />
schaften für Menschen mit Behinderun -<br />
gen 2011 und 2012 jeweils Gold im Su -<br />
per-G. Dazu kamen zweimal Silber im<br />
Riesentorlauf, einmal Silber in der Kom -<br />
bination und einmal Bronze im Slalom.<br />
Doch nicht nur auf Skiern feiert sie ei -<br />
nen Erfolg nach dem anderen. Auch im<br />
Langlauf und im Schwimmsport kam<br />
Heidi Mackowitz schon zu Staats -<br />
meister ehren.<br />
„Special Friends“ gratulieren<br />
„Wir freuen uns alle mit Heidi über die se<br />
fantastische Auszeichnung“, sagt „Spe -<br />
cial Friends“-Obmann Patrick Fürn -<br />
schuß. „Heidi hat in der Vergangenheit<br />
bewiesen, was im Sport mit einem eisernen<br />
Willen und viel Leidenschaft mög -<br />
lich ist. Sie ist ein tolles Vorbild für den<br />
Nachwuchs und hat diese Aus zeich -<br />
nung mehr als verdient. Gratulation!“<br />
Sportlandesrat Siegi Stemer (links) und Landeshauptmann Markus Wallner gratulieren Heidi Mackowitz.
Johannes<br />
Cornal<br />
(22.11.1981 -<br />
19.03.2012)<br />
Seit 2003 war Johannes zuerst als<br />
Zivildiener und später als Betreuer<br />
mit seiner offenen und herzlichen<br />
Art eine große Bereicherung für un -<br />
seren Alltag in der Kleinwohn an la -<br />
ge Hard. Auf Grund seiner Krank -<br />
heit verließ er uns nur schwe ren<br />
Herzens im Dezember 2011 und<br />
widmete sich seiner großen Lei -<br />
den schaft, der Musik. Johannes<br />
war ein unglaublich be son derer<br />
Mensch, der in der Klein wohnan la -<br />
ge und in unseren Her zen große<br />
Spu ren hinterlässt!<br />
Freunde und KollegInnen<br />
der Kleinwohnanlage Hard<br />
Geschäftsführung und MitarbeiterInnen<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />
Beschwerden?<br />
Kritik?<br />
Probleme?<br />
Sie werden nicht ernst genommen?<br />
Sie werden ungerecht behandelt?<br />
Sie bekommen nicht, was Ihnen zusteht?<br />
Gemeinsam werden wir eine Lösung finden!<br />
Rufen Sie mich an!<br />
Ombudsfrau der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />
Ellengard Rhomberg<br />
Tel.: 0664 4 533971<br />
Harald Heeb<br />
(06.04.1984 -<br />
14.04.2012)<br />
Gemeinsam haben wir sehr intensive<br />
Zeiten erlebt. Immer wieder<br />
durften wir feststellen, dass auf<br />
Anstrengungen Entlastung folgt.<br />
Wir sind glücklich, so viele Stun -<br />
den mit dir verbracht zu haben und<br />
werden deine liebenswürdige Art<br />
vermissen!<br />
Freunde und MitarbeiterInnen<br />
der Kleinwohnanlage Gisingen<br />
sowie der Werkstätte Nofels<br />
Obmann der <strong>Lebenshilfe</strong> Feldkirch<br />
Walter<br />
Schwärzler<br />
(31.07.1927 -<br />
07.05.2012)<br />
33<br />
Walter war seit 1972 Mitglied der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong>. Bis 1996<br />
setzte er sich als Obmann der Le -<br />
benshilfe Mittelbregenzerwald für<br />
die Anliegen von Menschen mit<br />
Be hinderungen in der Region ein<br />
und war zusätzlich auch im Vor -<br />
stand tätig. 1997 wurde er für<br />
seine Verdienste zum Ehrenob -<br />
mann ernannt. Vielen Dank für dein<br />
jahrelanges Engagement und dei -<br />
nen Einsatz für und mit Menschen<br />
mit Behinderungen!<br />
Vorstand und MitarbeiterInnen<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />
Obmann der <strong>Lebenshilfe</strong> Bregenzerwald<br />
Anita Diem<br />
(25.04.1960 -<br />
05.06.2012)<br />
Als langjährige betreute Mitarbei -<br />
te rin in der Werkstätte Nofels hat<br />
sich Anita immer um das Wohl ih -<br />
rer Kolleginnen und Kollegen ge -<br />
kümmert. Ihre liebenswürdige und<br />
freund liche Art hat stets unseren<br />
Alltag geprägt. Danke für die vielen<br />
Stunden, die wir gemeinsam verbringen<br />
durften!<br />
Freunde und MitarbeiterInnen<br />
der Werkstätte Nofels
34 MiLe Nr.2/2012<br />
Vorbereitungen für Stundenläufe in vollem Gange<br />
Im September dieses Jahres ist es<br />
wieder soweit: Die traditionellen<br />
Stundenläufe in Dornbirn, Feldkirch<br />
und Lustenau laden zum gemeinsamen<br />
Rundenlaufen für den guten<br />
Zweck. Die Vorbereitungen für die<br />
drei Veranstaltungen haben bereits<br />
begonnen.<br />
Obwohl es noch rund drei Monate bis<br />
zum Startschuss sind, ist Christine<br />
Frick schon jetzt im „Stundenlauf-Fie -<br />
ber“. Für die Hauptorganisatorin bei der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong> gibt es im Vor -<br />
feld zahlreiche Dinge zu klären, etwa<br />
die Absprache mit den jeweiligen Aus -<br />
tragungsorten, die Finanzierung durch<br />
Sponsoren, der Druck von T-Shirts und<br />
die Bestellung von Geschenken für die<br />
Läuferinnen und Läufer. „Die drei Stun -<br />
denläufe haben sich in den vergangenen<br />
Jahren immer mehr zu echten<br />
Großveranstaltungen entwickelt. Da<br />
gibt es einiges zu organisieren und ko -<br />
or dinieren“, so Christine Frick. Und sie<br />
ergänzt: „Im Schnitt starten jeweils rund<br />
250 Personen bei einem Stundenlauf.<br />
Zählt man noch die vielen Besucherin -<br />
nen und Besucher sowie das Veran stal -<br />
tungsteam dazu, dann wird deutlich,<br />
dass die Vorbereitungen inzwischen<br />
sehr umfangreich sind.“<br />
Wie hier in Lustenau werden heuer auch in Dornbirn und Feldkirch wieder Stundenläufe ausgetragen.<br />
Jetzt anmelden!<br />
Wer bei den Stundenläufen an den<br />
Start gehen möchte, kann sich schon<br />
jetzt bei der <strong>Lebenshilfe</strong> anmelden. Den<br />
Auftakt macht der Stundenlauf in Dorn -<br />
birn am 16. September, gefolgt von den<br />
Stundenläufen in Feldkirch (22.9.) und<br />
Lustenau (30.9.). Mitmachen ist ganz<br />
leicht, sagt Christine Frick: „Einfach<br />
Sponsoren finden, die jede Runde mit<br />
einem Betrag unterstützen, und schon<br />
kann es losgehen! Wir freuen uns auch<br />
heuer wieder auf viele Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer.“<br />
Kontakt & Information<br />
Christine Frick<br />
Ehrenamtliches Engagement &<br />
Freiwilligenmanagement<br />
Gartenstrasse 2<br />
6840 Götzis<br />
Tel.: 05523 53255-10044<br />
E-Mail: verein@lhv.or.at<br />
www.lebenshilfe-vorarlberg.at<br />
Ihr Partner für Haustechnik<br />
13 x in Österreich<br />
Feldkirch Bregenz Bludenz Schruns<br />
Reutte Kramsach Kufstein Lienz<br />
Innsbruck Imst Graz 2 x Wien<br />
Heizung Sanitär Klima Elektro
Handbemalte Einkaufskörbe im Brockenhaus Leiblachtal<br />
Um den Besucherinnen und Besuchern im Brockenhaus Leiblachtal das Ein -<br />
kaufserlebnis noch zusätzlich zu versüßen, hat das hauseigene ARTelier in<br />
Lochau die Einkaufskörbe mit bunten Motiven bemalt. „Wir sind begeistert<br />
von den tollen Entwürfen und überzeugt, dass sie unseren Kundinnen und<br />
Kunden ebenfalls gefallen“, freut sich Brockenhaus-Leiter Jürgen Buelacher.<br />
Stolz präsentieren die Künstlerinnen und Künstler aus dem ARTelier die handbemalten Körbe.<br />
Tolle Stimmung bei<br />
der Disco im E-Werk<br />
Österreichische<br />
Kinderhilfe<br />
P.S.K. 1.111.235<br />
35<br />
Am 2. Juni 2012 fand in der Andels -<br />
bu cher Discothek E-Werk zum zwei -<br />
ten Mal ein Disco-Abend für Men -<br />
schen mit und ohne Behinderungen<br />
statt. Unter dem Motto „WIR und<br />
IHR“ verbrachten 110 Besucherinnen<br />
und Besucher ge meinsam schöne<br />
Stun den.<br />
Dabei wur de getanzt, gesungen und es<br />
wurden auch viele neue Kontakte ge -<br />
knüpft. Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong> be -<br />
dankt sich recht herzlich beim ganzen<br />
Team vom E-Werk sowie bei den ehren -<br />
amtlichen Mitarbeiterinnen und Mitar -<br />
bei tern und freut sich schon auf eine<br />
Wiederholung des Abends.<br />
In Andelsbuch wurde ausgelassen gefeiert.<br />
Wir danken den österreichischen LottospielerInnen.
36 MiLe Nr.2/2012<br />
Endspurt bei der Landessammlung 2012<br />
Schon den gesamten Juni über läuft<br />
die alljährliche Landessammlung der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong>. Rund 1.800<br />
freiwillig engagierte Sammlerinnen<br />
und Sammler sind im ganzen Land<br />
unterwegs. Die Erlöse kommen Men -<br />
schen mit Behinderungen zugute.<br />
Mit der Landessammlung finanziert die<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong> immer konkrete<br />
Projekte. Die diesjährigen Spenden<br />
werden zum Großteil für die Unter -<br />
stützung des Projektes „Unterstützte<br />
Kommunikation“ verwendet, das allen<br />
Menschen einen Zugang zu multimedialen<br />
Kommunikationsmöglichkeiten<br />
bie ten soll. Auch die Adaptierung des<br />
Obergeschosses in der Werkstätte<br />
Götzis – zur Verbesserung der Rah -<br />
Bei der Landessammlung geht<br />
es darum, die Lebensqualität<br />
für Menschen mit Behinderun -<br />
gen zu steigern.“<br />
Michaela Wagner<br />
Geschäftsführerin <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />
men bedingungen für Menschen mit<br />
Autismus – wird mit den Erlösen der<br />
Lan dessammlung finanziert. „Es geht<br />
uns darum, die Lebensqualität für Men -<br />
„Ein Abend fürs Gemüt – und dabei<br />
Gutes tun“: Unter diesem Motto<br />
stand das traditionelle „Jägerkränz -<br />
le“ der <strong>Vorarlberg</strong>er Jägerschaft<br />
Bezirksgruppe Dornbirn, das am 17.<br />
Februar 2012 im Gasthaus Krone in<br />
Dornbirn stattgefunden hat. An dem<br />
lustigen Abend wurde nicht nur ge -<br />
tanzt und gelacht, sondern auch eine<br />
Spende für die <strong>Lebenshilfe</strong> Lustenau<br />
gesammelt.<br />
Am 15. März wurde der Reinerlös des<br />
„Jägerkränzles“ in Höhe von 3.000,--<br />
Euro von Bezirksjägermeister und Lan -<br />
desjägermeisterstellvertreter Sepp Ba -<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong> bedankt sich recht herzlich für Ihre Unterstützung der Landessammlung 2012!<br />
schen mit Behinderungen zu steigern“,<br />
erklärt <strong>Lebenshilfe</strong>-Geschäftsführerin<br />
Michaela Wagner. „Um dieses Ziel zu<br />
erreichen, braucht es den Beitrag der<br />
<strong>Vorarlberg</strong>er Solidargesellschaft. Ein<br />
herzliches Dankeschön den freiwilligen<br />
Sammlerinnen und Sammlern sowie<br />
natürlich all jenen Menschen, die uns<br />
mit einer Spende unterstützt haben.“<br />
„Jägerkränzle“ zugunsten der <strong>Lebenshilfe</strong> Lustenau<br />
yer an Gabriele Metzler, Obfrau der Le -<br />
benshilfe Lustenau, übergeben. Mit<br />
dem Spendenbetrag werden für Men -<br />
schen mit Behinderungen Ausflüge in<br />
die Silbertaler Waldschule ermöglicht.<br />
Freudige Gesichter bei der Spendenübergabe.<br />
Kontakt & Information<br />
Reinhard Kopf<br />
Fundraising &<br />
Organisation<br />
Gartenstrasse 2<br />
6840 Götzis<br />
Tel.: 05523 53255-10040<br />
E-Mail: reinhard.kopf@lhv.or.at<br />
www.lebenshilfe-vorarlberg.at<br />
Landessammlung<br />
Menschen brauchen<br />
Menschen.<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />
Weidmannsdank der Jägerschaft<br />
„Vielen herzlichen Dank im Namen der<br />
Le benshilfe Lustenau für diese großzü -<br />
gi ge Spende. Ich bin mir sicher, dass<br />
die von uns betreuten Menschen mit<br />
Behinderungen bei den Ausflügen viel<br />
Freude haben werden“, so Metzler.<br />
Auch Karoline Schönborn von der Jä -<br />
gerschaft freute sich über den Erfolg<br />
der wohltätigen Aktion: „Die Bezirks -<br />
gruppe Dornbirn bedankt sich bei allen<br />
Sponsoren und Mitgliedern, die dazu<br />
beigetragen haben, dass eine so groß -<br />
artige Spende möglich geworden ist.<br />
Weidmannsdank!“
Deckenlifter-Spende für das Batschunser Pflegebad<br />
Durch eine großzügige Spende der<br />
Firma Guldmann verfügt das Pflege -<br />
bad in Batschuns seit kurzem über<br />
einen brandneuen Deckenlifter. Die -<br />
ser ermöglicht es, dass auch Men -<br />
schen mit schweren und mehrfachen<br />
Behinderungen problemlos baden<br />
können.<br />
In Batschuns ist die Freude über das<br />
rückenschonende und kräftesparende<br />
Deckenliftsystem „GH2“ groß. „Der<br />
Decken lift im Pflegebad ermöglicht es<br />
uns, die Bewohnerinnen und Bewohner<br />
schonend in die Badewanne zu heben.<br />
Durch die spezielle Konstruk tion ist es<br />
außerdem möglich, mit le dig lich einem<br />
Gerät den Transfer in die Badewanne,<br />
die Dusche oder das WC sowohl rü -<br />
cken schonend für die Be treuungs per -<br />
so nen als auch schmerzfrei für unsere<br />
Betreuten zu gestalten“, sagt Wohn -<br />
haus-Leiterin Erika Schatton.<br />
Individuell anpassbar<br />
Guldmann ist ein dänischer Deckenlift-<br />
Spezialist für das sichere, angenehme<br />
und effiziente Heben und den Transfer<br />
von Personen in unterschiedlichen Um -<br />
gebungen. Die Deckenliftsysteme pas -<br />
sen sich sowohl den individuellen An -<br />
forderungen als auch dem vorhandenen<br />
Umfeld problemlos an. „Decken -<br />
mon tierte Hebemodule machen schwe -<br />
res Heben um ein Vielfaches leichter.<br />
Das Hauptziel dieser technischen Ge -<br />
räte ist immer, dass Betreuerinnen und<br />
Betreuer mehr Zeit für die so wichtige<br />
persönliche Pflege der betreuten Per -<br />
sonen haben“, betont Markus Tschegg,<br />
der bei der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong> für<br />
die Haustechnik verantwortlich zeichnet.<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong> bedankt<br />
sich außerdem bei der Firma Gleichweit<br />
Heilbehelfe, die sowohl die Lieferung<br />
als auch die Montage des Guldmann-<br />
Deckenlifters übernommen hat. Der neue Deckenlifter im Batschunser Pflegebad.<br />
Großartiger Erlös bei „Basketball feat. <strong>Lebenshilfe</strong>“<br />
Im Zuge eines von drei Schülerinnen<br />
der HAK Bregenz gestalteten Matu -<br />
ra projekts waren 40 Sportlerinnen<br />
und Sportler der <strong>Lebenshilfe</strong> Vorarl -<br />
berg am 12. Mai 2012 zu einem Bas -<br />
ketball-Turnier in Dornbirn eingela -<br />
den. Der Erlös von „Basketball feat.<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>“ von 2.530,-- Euro kommt<br />
zur Gänze der <strong>Lebenshilfe</strong> zugute.<br />
Bei dem von den Schülerinnen Mariella<br />
Geismayr, Lisa Gmeiner und Anja Za -<br />
non organisierten Turnier spielten in je -<br />
der Mannschaft zwei Profi-Spieler der<br />
„Dornbirn Lions“ zusammen mit fünf<br />
Menschen mit Behinderungen. Viele<br />
Kör be wurden geworfen und der Pub -<br />
likumsap plaus war stets riesengroß.<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong> freut sich mit den Schülerinnen über die tolle Spendensumme von 2.530,-- Euro.<br />
Basketball begeisterte<br />
Der Spendenbetrag von 2.530,-- Euro<br />
kam durch Sponsoring und eine Tom -<br />
bo la zustande. „Das Schönste für uns<br />
ist aber die Tatsache, dass von beiden Das Turnier machte allen Beteiligten großen Spaß.<br />
37<br />
Seiten Interesse besteht, diese Koope -<br />
ra tion weiterzuführen. Bei unseren<br />
Sport lerinnen und Sportlern war die<br />
Be geisterung beim Turnier so groß,<br />
dass wir die Sportart Basketball zukünftig<br />
auch bei den ‚Special Friends‘<br />
anbie ten wollen. Vielen herzlichen Dank<br />
an Lisa, Anja und Mariella für ihr tolles<br />
Engagement“, sagt Sabine Hammer -<br />
schmidt vom integrativen Sportverein<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong>.
38 MiLe Nr.2/2012
Leserbrief<br />
Ich bin immer sehr an den Ver -<br />
anstaltungstipps im MiLe-Ter -<br />
min kalender interessiert. Hier<br />
ist für jeden etwas Passendes<br />
dabei. Ob Stundenlauf, Jazz-<br />
Brunch oder das „Gespräch am<br />
Sunnahof“. Das vielfältige An -<br />
ge bot macht allen viel Spaß<br />
und Freude!<br />
Hannelore Kopf, Altach<br />
Bitte schicken Sie uns Ihre<br />
Leser briefe per E-Mail an<br />
kommunikation@lhv.or.at<br />
Werden Sie Freund der Le bens -<br />
hilfe <strong>Vorarlberg</strong> und hel fen Sie<br />
auf diesem Weg Menschen mit<br />
Behinderungen. Profitieren Sie<br />
zudem von vielen Vorteilen. So<br />
erhalten Sie unter anderem<br />
zehn Prozent Rabatt auf alle<br />
unsere Produkte (aus ge nom -<br />
men sind Dienstleistungen und<br />
Fremd produkte). Übrigens: Die<br />
Freundesbeiträge sind steuer -<br />
lich absetzbar!<br />
Kontakt & Information<br />
Christine Frick<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />
Gartenstrasse 2<br />
6840 Götzis<br />
Tel.: 05523 53255-10044<br />
E-Mail: lebenshilfe@lhv.or.at<br />
www.lebenshilfe-vorarlberg.at<br />
Veranstaltungs-Tipp: Jazz-Barbecue im Viktor<br />
Am 25. August 2012 lädt das Hotel<br />
Viktor zum großen Jazz-Barbecue<br />
nach Viktorsberg ein. Einen kleinen<br />
Vorgeschmack auf das musikalische<br />
und kulinarische Highlight gab es<br />
bereits Ende Mai beim Jazz-Brunch.<br />
Mit Sonnenschein, Musik und jeder<br />
Men ge Leckerbissen ging am Pfingst -<br />
montag der Jazz-Brunch im Ausbil -<br />
dungs hotel der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />
über die Bühne. 60 Gäste nahmen an<br />
der Veranstaltung teil und verbrachten<br />
bis in den frühen Nachmittag hinein<br />
eine gemütliche Zeit in Viktorsberg. Für<br />
den musikalischen Rahmen sorgte die<br />
Jazz-Combo „Jacky‘s Jazz Crit ters“,<br />
die von der stimmgewaltigen Sängerin<br />
Suzie Lucas begleitet wurde. Die Band<br />
wird auch beim Jazz-Barbecue für gute<br />
Unterhaltung sorgen.<br />
Grillen über dem Rheintal<br />
„Wir freuen uns schon sehr auf das<br />
Bar becue im Sommer. Auf unserer<br />
Panorama-Terrasse werden dann Grill -<br />
spezialitäten aus dem Beefsmoker ser -<br />
viert. Bei solchen Veranstaltungen können<br />
unsere Lehrlinge nämlich beiwei -<br />
sen, was sie während ihrer Ausbildung<br />
Ja, ich möchte Freund der Lebenhilfe <strong>Vorarlberg</strong> werden<br />
(Jahresbeitrag 22,-- Euro, Zusendung der Zeitschrift<br />
„Miteinander Leben“ und der Regionalinformation,<br />
10% Rabatt auf Produkte der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong> -<br />
ausgenommen Dienstleistungen und Fremdprodukte).<br />
Ja, ich möchte zusätzlich Informationen über die<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong> erhalten.<br />
Name / Vorname:<br />
Straße:<br />
PLZ / Ort:<br />
Tel.:<br />
E-Mail:<br />
Unterschrift:<br />
Die Daten werden nur zum Zwecke der Zusendung von Informationen der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Vorarlberg</strong> verwendet und nicht an Dritte weitergegeben.<br />
39<br />
„Jacky’s Jazz Critters“ mit Sängerin Suzie Lucas wer -<br />
den auch beim Jazz-Barbecue im August auftreten.<br />
alles gelernt haben – sowohl im Service<br />
als auch in der Küche“, sagt Hotel-Chef<br />
Ar min Hotz. „Beim Jazz-Brunch hat<br />
alles perfekt geklappt und ich glaube,<br />
dass es auch den Gästen sehr gut<br />
gefallen hat“, so Hotz weiter. Wer am<br />
25. August beim Jazz-Barbecue dabei<br />
sein möchte, kann sich schon jetzt<br />
einen Platz dafür reservieren lassen.<br />
Kontakt & Information<br />
Hotel Viktor<br />
Hauptstrasse 62<br />
6832 Viktorsberg<br />
Tel.: 05523 65300<br />
E-Mail: viktor@lhv.or.at<br />
www.ausbildungszentrum-vorarlberg.at<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />
z.Hd. Christine Frick<br />
Gartenstrasse 2<br />
6840 Götzis<br />
Antwortsendung<br />
Falls keine<br />
Briefmarke<br />
zur Hand,<br />
zahlt Porto<br />
Empfänger.
40 MiLe Nr.2/2012<br />
Juli<br />
Sommermusikfest in Hörbranz<br />
WANN: Fr., 13. Juli<br />
WO: Werkstätte Hörbranz<br />
In Hörbranz wird das Sommermusikfest gefeiert.<br />
Betriebsurlaub<br />
WANN: 23. Juli bis 10. August<br />
WO: (Fach-)Werkstätten, Brocken -<br />
häu ser (ausge nom men Vorder -<br />
land), lebens.ART, IAZ (ausge -<br />
nommen Hotel Viktor) und ÜAZ<br />
August<br />
Jazz-Barbecue im Hotel Viktor<br />
WANN: Sa., 25. August<br />
WO: Hotel Viktor, Viktorsberg<br />
September<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> auf der Herbstmesse<br />
WANN: 5. bis 9. September<br />
WO: Messegelände, Dornbirn<br />
Unified-Fußballturnier<br />
WANN: Fr., 7. September<br />
WO: Cashpoint-Arena, Altach<br />
40 Jahren Wohnen in Batschuns<br />
WANN: Sa., 8. September<br />
WO: <strong>Lebenshilfe</strong> Batschuns<br />
17. Stundenlauf in Dornbirn<br />
WANN: So., 16. September<br />
WO: Marktplatz, Dornbirn<br />
Im September finden drei Stundenläufe statt.<br />
17. Stundenlauf in Feldkirch<br />
WANN: Sa., 22. September<br />
WO: Sparkassenplatz, Feldkirch<br />
14. Stundenlauf in Lustenau<br />
WANN: So., 30. September<br />
WO: Kirchplatz, Lustenau<br />
Impressum:<br />
Herausgeber, Medieninhaber (Verleger), Sitz der<br />
Redaktion, Gestaltung und Anzeigenverwaltung:<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />
Gartenstrasse 2, 6840 Götzis<br />
Tel.: 0 55 23 5 32 55<br />
Fax.: 0 55 23 5 32 55-9<br />
E-Mail: kommunikation@lhv.or.at<br />
www.lebenshilfe-vorarlberg.at<br />
Bankverbindung: Raiba Götzis, Konto-Nr. 23.200<br />
Druck: Druckerei Hugo Mayer GmbH in Dornbirn und<br />
IAZ (Integratives Ausbildungszentrum) in Lauterach<br />
Auflage: 7.500 Stück<br />
Fotos: <strong>Lebenshilfe</strong>, Alexander Fritz, Alexandra Serra,<br />
Marcel Hagen<br />
Die Zeitschrift „Miteinander Leben” wird von der<br />
Druckerei Hugo Mayer GmbH in Dornbirn in Zu sam men -<br />
arbeit mit den Druckerlehrlingen des IAZ (Integratives<br />
Aus bil dungs zentrum) in Lauterach hergestellt.<br />
Im Sinne der besseren Lesbarkeit verzichten wir im Text<br />
teilweise auf die Verwendung von Titeln sowie das<br />
durchgängige „Gendern”.<br />
Jahrgang 26; Nr. 2/2012<br />
Verlagspostamt<br />
6840 Götzis<br />
Österreichische Post AG<br />
Sponsoring Post<br />
Postentgelt bar bezahlt - GZ02Z032004<br />
Offenlegung nach § 25 Mediengesetz<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong> ist ein Verein und vertritt die<br />
Interessen von Menschen mit Be hin derungen sowie die<br />
der Angehörigen. Die Informationszeitschrift „Miteinan -<br />
der Leben“ berichtet über aktuelle Themen und Ereig -<br />
nisse in und um die Arbeit mit Menschen mit Behin de -<br />
rungen. Eltern/Angehörige, MitarbeiterInnen, Ärzte, Poli -<br />
tiker, Behörden, Mit glieder, Freunde u.v.a. erhalten viermal<br />
jährlich diese Informationen.<br />
Präsident der <strong>Lebenshilfe</strong>: Dr. Peter Kircher<br />
Geschäftsführer: Mag. Michaela Wagner<br />
Seit über 40 Jahren für<br />
Menschen mit Behinderungen<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Vorarlberg</strong> ist<br />
eine Privatinitiative, die seit mehr<br />
als 40 Jahren die Inte res sen von<br />
Menschen mit Behin derungen<br />
vertritt. Um diesen Menschen<br />
gleich würdige Bedin gungen in<br />
den Bereichen Arbeit, Ausbil -<br />
dung, Wohnen, Freizeit gestal -<br />
tung und Erwach sen en bildung<br />
anbieten zu können, sind wir<br />
auf Ihre Hilfe ange wiesen.<br />
Danke!