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Rund um die Geburt - Evangelisches Krankenhaus Bergisch Gladbach

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<strong>Rund</strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> <strong>Geburt</strong><br />

Hebammentag am EVK informierte über individuelle <strong>Geburt</strong>shilfe<br />

Der kleine Stein ruhte angenehm<br />

in der Hand. „Er könne ein Anker<br />

sein, eine Hilfe, <strong>die</strong> Kraft spendet“,<br />

erklärte Nicole Speer der<br />

jungen Frau, <strong>die</strong> den Stein behutsam<br />

auf ihrer Handfläche hielt.<br />

Nicole Speer ist versierte Hebamme<br />

und weiß, was Frauen bei<br />

der Vorbereitung auf <strong>die</strong> <strong>Geburt</strong><br />

brauchen. Beim Hebammentag<br />

„<strong>Rund</strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> <strong>Geburt</strong>“, den das<br />

Evangelische <strong>Krankenhaus</strong> (EVK)<br />

in <strong>Bergisch</strong> <strong>Gladbach</strong> Ende November<br />

2007 veranstaltete, war<br />

ihr Info-Stand zudem von Kindern<br />

<strong>um</strong>lagert, <strong>die</strong> das ein oder<br />

andere Steinchen mit nach Hause<br />

nehmen durften.<br />

Freuen sich über <strong>die</strong> Anerkennung als Perinataler Schwerpunkt:<br />

Professor Dr. Bernhard Liedtke (Chefarzt der Frauenklinik), Baby Marley<br />

Albus, Eleonore Belker (Leitende Hebamme), Verena Albus<br />

12 StippVisite<br />

„Wir haben hier ein sehr erfahrenes<br />

Team“, sagte Eleonore Belker, <strong>die</strong> als<br />

leitende Hebamme <strong>die</strong> Fäden im<br />

Kreißsaal in der Hand hält. Manche<br />

Hebammen seien beim <strong>Krankenhaus</strong><br />

angestellt, manche seien über<strong>die</strong>s<br />

freiberuflich tätig und intensivierten<br />

<strong>die</strong> wohnortnahe Versorgung der<br />

Frauen – wie Nicole Speer, <strong>die</strong> in<br />

Wipperfürth <strong>die</strong> Praxis „Die kleine<br />

Wiege“ mit eigenem Kursangebot<br />

führt. Beim Hebammentag konnten<br />

sich <strong>die</strong> Besucher ein <strong>um</strong>fassendes<br />

Bild vom Angebot der <strong>Geburt</strong>shilfe<br />

des EVK machen. Alle Türen standen<br />

offen, <strong>die</strong> drei wohnlichen Kreißsäle,<br />

der gemütliche Ra<strong>um</strong> mit der großen<br />

Badewanne für Wassergeburten sowie<br />

Roma-Rad, Pezzi-<br />

Ball, Gebärhocker und<br />

andere Hilfen für Gebärende<br />

konnten in<br />

Ruhe betrachtet werden.<br />

Gesprächsbereit war<br />

außer den Hebammen<br />

auch das ärztliche<br />

Team. „Wir möchten<br />

zeigen, dass wir<br />

eine qualitativ hochwertige<br />

<strong>Geburt</strong>shilfe<br />

in modernen und an-<br />

Kreißsaalbesichtigung<br />

Wer beim Hebammentag nicht dabei war, kann den Kreißsaal trotzdem besichtigen:<br />

jeden Donnerstag <strong>um</strong> 18.30 Uhr, 4. Etage.<br />

Eine Anmeldung wird erbeten unter der Telefonn<strong>um</strong>mer (0 22 02) 122-145 oder 122-450.<br />

sprechenden Rä<strong>um</strong>en haben“, so<br />

Professor Dr. Bernhard Liedtke, Chefarzt<br />

der Frauenklinik. „An erster Stelle<br />

steht bei uns <strong>die</strong> individuelle Betreuung.“<br />

Neben alternativen Methoden<br />

wie der Wassergeburt seien <strong>die</strong> verschiedensten<br />

Gebärhaltungen möglich<br />

– ganz nach persönlichem Bedürfnis<br />

der Frau. „Aber alles mit einem<br />

hohen Sicherheitsstandard.“ Hinzu<br />

kämen viele Formen der Schmerzminderung,<br />

<strong>die</strong> homöopathische Mittel<br />

und Akupunktur <strong>um</strong>fassten und<br />

<strong>die</strong> in der Dosierung und zu dem<br />

Zeitpunkt eingesetzt würden, der von<br />

der Gebärenden gewünscht werde.<br />

Außerdem sei 24 Stunden am Tag eine<br />

Periduralanästhesie (PDA) möglich.<br />

„Starke Schmerzen braucht heute niemand<br />

mehr zu haben“, bringt Eleonore<br />

Belker <strong>die</strong> Sache auf den Punkt.<br />

Was viele werdende Mütter beruhigt:<br />

Seit Herbst gilt das EVK als „Perinataler<br />

Schwerpunkt“ (siehe Kasten),<br />

was eine bestmögliche Versorgung<br />

der Neugeborenen garantiert. Was<br />

das im Einzelnen bedeutet – darüber<br />

ließen sich <strong>die</strong> Besucher des Hebammentags<br />

ebenfalls informieren. Viele<br />

suchten das Gespräch auch mit<br />

Bettina Spiertz. Als Vertreterin der<br />

<strong>Bergisch</strong> <strong>Gladbach</strong>er AOK-Geschäfts-<br />

Anmeldung zur <strong>Geburt</strong><br />

Wer schon weiß, dass bei der <strong>Geburt</strong> das Team <strong>um</strong> Professor Dr. Bernhard Liedtke der richtige Partner ist, kann sich<br />

unbürokratisch zur <strong>Geburt</strong> anmelden:<br />

jeden Montag von 14 bis 17 Uhr, an jedem ersten und dritten Mittwoch des Monats von 14 bis 16 Uhr.<br />

Ein vorheriger Anruf unter der Telefonn<strong>um</strong>mer (0 22 02) 122-415 wird erbeten.


Eine kleine Besucherin des Hebammentags wird geschminkt.<br />

stelle informierte sie über Krankenkassenbelange,<br />

das neue Elterngeld<br />

und Formalitäten, <strong>die</strong> nach einer<br />

<strong>Geburt</strong> zu beachten sind. „Die häufigste<br />

Frage war, wann der Antrag für<br />

das Elterngeld gestellt werden muss“,<br />

erzählte sie gegen Ende des Hebammentags.<br />

Die Antwort lieferte sie<br />

gleich mit: „Am besten nach der Entbindung,<br />

wenn man <strong>die</strong> <strong>Geburt</strong>surkunde<br />

hat.“ Für werdende Eltern hielt<br />

sie eine Checkliste z<strong>um</strong> Mitnehmen<br />

bereit. Viele steckten auch das neue<br />

Kursprogramm der Elternschule ein,<br />

das von ärztlichen Vorträgen über<br />

Aqua-Training für Schwangere bis zu<br />

Eltern-Kind-Kursen reicht. Neu sei der<br />

Crashkurs <strong>Geburt</strong>svorbereitung für<br />

bereits erfahrene Elternpaare, erläuterte<br />

Eleonore Belker. Er aktiviere in<br />

einem eintägigen Workshop bereits<br />

Gelerntes neu. Zudem gebe es verstärkt<br />

Säuglingspflegekurse aufgrund<br />

gestiegener Nachfrage.<br />

Neben Informationen „<strong>Rund</strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Geburt</strong>“ konnten <strong>die</strong> Besucher auch<br />

stöbern: Verena Albers vom Secondhandladen<br />

in der Reuterstraße bot<br />

einen Teil ihrer Ware feil und kümmerte<br />

sich gleichzeitig <strong>um</strong> Tochter<br />

Marley, <strong>die</strong> vier Monate<br />

zuvor im EVK zur Welt gekommen<br />

war. Auch Uschi<br />

Drabner vom Secondhandladen<br />

in Herkenrath hat ihre<br />

beiden Kinder im EVK geboren.<br />

„Deswegen komme ich<br />

immer wieder gerne.“ Dass<br />

zwei Fotostudios künstlerische<br />

Porträts von Kindern<br />

und Schwangeren ausstellten,<br />

betonte <strong>die</strong> angenehme<br />

Atmosphäre des Hebammentags.<br />

Der familiäre Anstrich,<br />

den manche spürten,<br />

hatte sogar realen Hintergrund:<br />

Die Kinder etlicher<br />

Mitarbeiter fühlten sich in<br />

dem Ambiente wohl, ließen<br />

sich vom Ehemann der<br />

Hebamme Kerstin Jansen<br />

mit Schminke in kleine Tiger<br />

oder Bl<strong>um</strong>en verwandeln<br />

und durften kostenlos zu<br />

Mittag essen. Und fast nebenbei<br />

kamen auf der Station<br />

drei neue Erdenbürger<br />

zur Welt.<br />

Text und Fotos:<br />

Ute Glaser<br />

Perinataler Schwerpunkt<br />

Seit Herbst 2007 gilt das EVK als „Perinataler<br />

Schwerpunkt“. Damit wird eine Arbeit<br />

formell „geadelt“, <strong>die</strong> seit etwa acht Jahren<br />

in der Klinik Früchte trägt. Denn so lange<br />

besteht schon <strong>die</strong> enge Zusammenarbeit der<br />

Abteilung <strong>Geburt</strong>shilfe mit der Neonatologie<br />

der Kinderklinik der Stadt Köln, Amsterdamer<br />

Straße. Neonatologen sind Ärzte, <strong>die</strong><br />

auf <strong>die</strong> ersten vier Lebenswochen nach der<br />

Entbindung spezialisiert sind. Dr. Marc<br />

Hoppenz, Leiter der Neonatologie, oder sein<br />

Oberarzt kommen täglich ins EVK, <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />

Neugeborenen zu untersuchen. Außerdem<br />

besteht eine 24-Stunden-Rufbereitschaft.<br />

„Und bei allen Risikogeburten werden sie<br />

auch hinzugezogen“, erläutert EVK-Oberarzt<br />

David Tenckhoff. Dann sei der erfahrene<br />

Neonatologe bereits während der <strong>Geburt</strong> vor<br />

Ort, <strong>um</strong> eine bestmögliche Versorgung des<br />

Säuglings zu gewährleisten. Die Kooperation<br />

läuft positiv: „Die Verlegungszahl der Neugeborenen<br />

ist seit <strong>die</strong>ser Zusammenarbeit<br />

zurückgegangen“, weiß Eleonore Belker.<br />

Auch kommt es schneller zu einer Rückverlegung<br />

aus der Kinderklinik. „Das ist für<br />

<strong>die</strong> Mütter ein enormer Vorteil“, so Tenckhoff.<br />

Die Kriterien für <strong>die</strong> Anerkennung als Perinataler<br />

Schwerpunkt stellt <strong>die</strong> Bundesqualitätssicherung<br />

auf. Chefarzt Professor Dr.<br />

Liedtke freut sich über das neue Prädikat für<br />

<strong>die</strong> kontinuierliche Arbeit seiner Frauenklinik.<br />

„Als ich anfing, gab es eine interne<br />

Qualitätssicherung“, blickt er zurück. „Jetzt<br />

ist per Gesetz <strong>die</strong> Qualitätssicherung eingeführt.“<br />

Er selbst arbeitet in der Arbeitsgemeinschaft<br />

Qualitätssicherung Nordrhein-Westfalen<br />

für <strong>Geburt</strong>shilfe und Senologie<br />

(qs-nrw) mit. Das neue Prädikat<br />

„Perinataler Schwerpunkt“ ist für das EVK<br />

insofern wichtig, als dass es für werdende<br />

Eltern ein wichtiges Kriteri<strong>um</strong> bei der Klinikwahl<br />

sein kann.<br />

StippVisite<br />

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