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Technische Anschlußbedingungen ... - Stadtwerke Kapfenberg GmbH

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TECHNISCHE<br />

ANSCHLUSSBEDINGUNGEN<br />

(TAB-Wärme)<br />

für den Anschluss von Warmwasserheizungsanlagen und<br />

Brauchwasser-Erwärmungsanlagen an die Wärmenetze des<br />

Wärmeversorgungsunternehmens der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kapfenberg</strong><br />

(SWK)<br />

Indirekte Wärmeversorgung über Wärmetauscher<br />

Version<br />

Dezember 2010<br />

TAB –SWK (Stand Dezember 2010) Seite 1 von 19


Inhalt<br />

1.0 Allgemeines ....................................................... Seite 3<br />

2.0 Begriffsbestimmungen ..................................... Seite 3<br />

3.0 Bautechnische Maßnahmen ........................... Seite 3<br />

4.0 Planung ............................................................ Seite 4<br />

5.0 Fernwärme - Übergabestation ........................ Seite 5<br />

6.0 Anforderungen ans das Sekundärsystem ...... Seite 7<br />

7.0 Montage ............................................................ Seite 8<br />

8.0 Elektrische Anlage ........................................... Seite 9<br />

9.0 Wärmezähler .................................................... Seite 10<br />

10.0 Inbetriebnahme ................................................ Seite 11<br />

11.0 Betrieb ............................................................... Seite 11<br />

12.0 Datenblätter<br />

12.1 <strong>Technische</strong> Auslegung<br />

12.2 Kombiregler - Ventilauswahl<br />

12.3 Wärmezähler - Einbaurichtlinie<br />

12.4 Eintritt von Fernwärmeleitungen<br />

13.0 Prinzipschema – Fernwärme-Übergabestation<br />

Schema - A Heizung – ohne WWB<br />

Witterungsgeführte Vorlauftemperaturregelung mit<br />

gleitender Rücklauftemperaturbegrenzung<br />

Schema - B Heizung - mit WW - Speichersystem<br />

Witterungsgeführte Vorlauftemperaturregelung mit<br />

gleitender Rücklauftemperaturbegrenzung und<br />

Trinkwassererwärmung im Speichersystem<br />

Schema - C Heizung - mit Speicher - Ladesystem<br />

Witterungsgeführte Vorlauftemperaturregelung mit<br />

gleitender Rücklauftemperaturbegrenzung und<br />

Trinkwassererwärmung im Speicher-Ladesystem<br />

TAB –SWK (Stand Dezember 2010) Seite 2 von 19


1.0 ALLGEMEINES<br />

1.1 Die Wärmeversorgung für den Versorgungsbereich der erfolgt durch die<br />

Wärmeversorgung der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kapfenberg</strong> <strong>GmbH</strong> (kurz: SWK).<br />

1.2 Als Grundlage für die Planung und Ausführung der Fernwärme-Übergabestationen<br />

dienen diese TECHNISCHE RICHTLINIEN. Geltende Gesetze, Normen und die<br />

Allgemeine Dienstnehmerschutzverordnung werden durch diese Richtlinien nicht ersetzt.<br />

1.3 Die planenden und ausführenden Firmen sind zur Einhaltung der TECHNISCHEN<br />

RICHTLINIE samt Anhang -angehalten. Abweichungen davon (aus technisch<br />

zwingendem Anlass) sind mit SWK rechtzeitig abzustimmen.<br />

1.4 Bei der Planung und Ausführung der FW-Übergabestation ist auf den „letzten Stand<br />

der allgemeinen Regeln der Technik“ zu achten.<br />

1.5 Bestehende sekundäre Heizungsanlagen sind vor Anschluss an das Fernheiznetz so<br />

umzurüsten, dass sie den <strong>Anschlußbedingungen</strong> entsprechen.<br />

1.6 SWK wird bei der Beseitigung von <strong>Technische</strong>n Mängel im Bereich der sekundären<br />

Heizungssysteme beratend mitwirken.<br />

2.0 BEGRIFFSBESTIMMUNGEN<br />

2.1 Fernwärmeanschluß Jener Anlagenteil (Vor- und Rücklaufleitungen), der das Objekt<br />

des Wärmekunden mit dem Fernwärmenetz verbindet. Endpunkt des<br />

Fernwärmeanschlußes sind die ersten Absperrvorrichtungen nach Eintritt in das Objekt<br />

des Wärmekunden.<br />

2.2 Wärmeübergabeeinrichtung Jener Anlagenteil, der die kundeneigene Heizungsanlage<br />

mit dem Fernwärmesystem verbindet. Diese besteht im wesentlichen aus den Vor- und<br />

Rücklaufleitungen, Schmutzfänger, Wärmetauscher, Absperrarmaturen, Temperatur-<br />

und Druckmeßgeräte, Volumenstromregler mit Mengenbegrenzer, fernwärmegeeigneten<br />

Heizungsregler (PI-Regler) und Wärmezähler.<br />

2.3 Kundenanlage Die im Objekt des Fernwärmekunden ab dem Endpunkt des<br />

Fernwärmeanschlußes (Absperreinrichtungen beim Eintritt in das Objekt) installierte, im<br />

Eigentum des Fernwärmeabnehmers befindliche Heizungsanlage einschließlich<br />

Wärmeübergabeeinrichtung, ausgenommen der Meßeinrichtung (Wärmezähler).<br />

2.4 Wärmetauscher Jener Teil der Wärmeübergabeeinrichtung, der das primärseitige<br />

Heizmedium des Fernwärmesystems vom sekundärseitigen Heizmedium der<br />

kundeneigenen Heizungsanlage trennt und gleichzeitig die Wärmeenergie von der<br />

Primärseite auf die Sekundärseite übertragen wird.<br />

2.5 Primärseite Jener der Teil der Kundenanlage, in dem sich das fernwärmeseitige<br />

Heizungsmedium befindet.<br />

2.6 Sekundärseite Jener Teil der Kundenanlage, in dem sich das Heizungsmedium der<br />

kundeneigenen Heizungsanlage befindet.<br />

TAB –SWK (Stand Dezember 2010) Seite 3 von 19


3.0 BAUTECHNISCHE MASSNAHMEN<br />

3.1 Die FW-Übergabestation ist in einem geeigneten und trockenen Raum, der leicht<br />

zugänglich ist, unterzubringen. Auf Schallschutz ist zu achten.<br />

3.2 Der Raum, in dem die FW-Übergabestation aufgestellt werden soll, muss frostsicher<br />

eingerichtet und ausreichend be- und entlüftet sein. Die Raumtemperatur darf +40 °C<br />

nicht übersteigen.<br />

3.3 An der FW-Übergabestation müssen die erforderlichen Bedienungs-, Wartungs- und<br />

Reparaturarbeiten jederzeit und ohne erschwerte Arbeitsbedingungen durchgeführt<br />

werden können.<br />

3.4 Im Aufstellungsraum ist auf geeignete Entwässerung (Kanalanschluß oder<br />

Pumphebewerk) zu achten<br />

3.5 Die Stelle der Mauerdurchbrüche für die Einführung der Fernleitungen werden durch die<br />

SWK einvernehmlich mit dem Abnehmer festgelegt.<br />

3.6 Hauseinführung von Fernwärmeleitungen – siehe Datenblatt 12.4 – Eintritt von<br />

Fernwärmeleitungen in das Gebäude.<br />

4.0 PLANUNG<br />

4.1 Eine FW-Übergabestation darf nur von einem befugten Installationsunternehmen – mit<br />

Befähigungsnachweis der Oberstufe für den Bau von Zentralheizungsanlagen - errichtet<br />

werden.<br />

4.2 Grundlage für die Planung und Ausführung der Fernwärme-Übergabestation ist die<br />

<strong>Technische</strong> Auslegung (siehe Datenblatt 12.1 - <strong>Technische</strong> Auslegung)<br />

4.3 Die Wärmeabgabe aus dem Fernheiznetz erfolgt indirekt mittels Wärmetauscher.<br />

4.4 Bei der Planung und Auslegung der FW-Übergabestation ist sicherzustellen, dass die<br />

Sekundäranlage den erforderlichen Voraussetzungen, insbesondere den – Gleitbereich<br />

der primärseitigen Vorlauftemperatur entspricht. (siehe Kapitel 6 – Sekundäres<br />

Anlagensystem)<br />

4.5 Grundlage für die Dimensionierung und Einstellung der Regelorgane bildet:<br />

� die erforderliche Heizlast und<br />

� die Art der Wärmeversorgung<br />

(Heizung, Warmwasserbereitung, Lüftungs- und Klimaanlagen, Fabrikationszwecke,<br />

etc.).<br />

4.6 Der SWK ist ein hydraulisches Prinzipschema in zweifacher Ausfertigung vor Beginn der<br />

Montage zu übergeben. Davon wird ein Exemplar rückerstattet.<br />

4.7 Im Prinzipschema (siehe Muster SWK – im Anhang) muss enthalten sein:<br />

� Name und Anschrift des Wärmeabnehmers<br />

� Ausführungsart – (siehe Prinzipschema Fernwärmeübergabestation - A, B, und C)<br />

� Wärmeleistung, Wassermengen, und Druckverlust<br />

Temperaturangaben der sekundären Vor- und Rücklauftemperatur.<br />

TAB –SWK (Stand Dezember 2010) Seite 4 von 19


4.8 Eventuell erforderliche behördliche Bewilligungsverfahren sind vom Kunden rechtzeitig zu<br />

erwirken.<br />

4.9 Der Druckverlust des primärseitigen Kreislaufes darf bei Nenndurchfluss (=max.<br />

Durchfluss bei VAW und Nennspreizung, gemessen von und bis zu den<br />

Hauptabsperrungen (Liefergrenzen), ohne Wärmezähler, 700 mbar nicht<br />

überschreiten.<br />

4.10 Die Verantwortung für die richtige Auslegung und Dimensionierung, sowie das<br />

einwandfreie Funktionieren der Anlage liegt ausschließlich beim Kunden. Dies<br />

gilt auch für allfällige Maßnahmen zum Schutz des Betreibers und Nutzers<br />

dieser Anlage z.b. bei der Brauchwassererwärmung (Legionellenprävention).<br />

4.11 primärseitige Regelung<br />

4.11.1 Differenzdruck und Mengenstrom<br />

Auf der Primärseite wird die Durchflußmenge (Mengenstrom) des Fernheizwassers und der<br />

Differenz-druck (zwischen Vor- und Rücklauf) mit einem Mengen-Differenzdruckregler<br />

(Kombiregler) - unter der Berücksichtigung einer möglichst niedrigen Rücklauftemperatur –<br />

geregelt.<br />

� Der Kombiregler muss ohne Fremdenergie auf ein druckentlastetes,<br />

dichtschließendes Einsitz-Durchgangsventil (Druckstufe PN 16) gegen den<br />

maximal auftretenden Differenzdruck wirken.<br />

� Am Kombiregler wird die erforderliche Durchflußmenge, gemäß der erforderlichen<br />

Anschlußleistung bei einer Temperaturdifferenz von 30 K eingestellt. (Grundlage<br />

dazu bildet die vertragliche Vereinbarung gemäß Wärmeliefervertrag)<br />

� Die Funktion des Kombireglers darf durch keinerlei Maßnahmen beeinträchtigt und<br />

die Einstellung am Regler nicht verändert werden.<br />

� Ein Durchsatz des Wärmeträgers ohne Abkühlung ist unzulässig.<br />

4.11.2 Temperaturregelung<br />

Zur Temperaturregelung ist ein für Fernwärmeversorgung geeignetes witterungsgeführtes<br />

Vorlaufregelsystem mit folgenden Funktionen vorzusehen:<br />

� Minimal- und Maximalbegrenzung der primärseitigen Vorlauftemperatur<br />

� Maximalbegrenzung der Rücklauftemperatur (mit konstanter Grenzwerteinstellung)<br />

4.11.3 Temperaturfühler<br />

Der Einbau des Temperaturfühlers im Sekundärvorlauf (Vorlauffühler) muss unmittelbar am<br />

Sekundär-Vorlaufstutzen des Wärmetauschers -noch vor dem nächstliegenden Absperrventil -<br />

erfolgen.<br />

TAB –SWK (Stand Dezember 2010) Seite 5 von 19


Temperaturfühler für den Sicherheitstemperaturbegrenzer (90 °C elektrische<br />

Ausführung) im Sekundärvorlauf unmittelbar in den Anschlussstutzen des<br />

Wärmetauschers reichend (der Fühler muss auch bei fehlender sekundärer<br />

Durchströmung ansprechen).<br />

4.11.4 Ventilantriebe<br />

Ventilantriebe dürfen nur langsam schließen, um Druckstöße im Fernwärmenetz verlässlich<br />

zu verhindern. (Mindestlaufzeit = 90 s).<br />

4.11.5 Die sekundärseitigen Regelsysteme sind gemäß den <strong>Technische</strong>n<br />

Auslegungsbedingungen einzustellen. (gemäß Datenblatt 12.1 )<br />

Im Besonderen ist auf die erforderliche Rücklauftemperatur (max. 60 °C) zu achten.<br />

� Verteil-Regelsysteme (Einspritzschaltung) sind daher nicht geeignet.<br />

� Bestehende Verteilregelregelungen sind auf geeignete Systeme<br />

(Beimischregelung, Durchgangsregelung) umzurüsten.<br />

� (siehe Kapitel 6 - Sekundäres Anlagensystem)<br />

5.0 FERNWÄRME - ÜBERGABESTATION<br />

5.1 FERNWÄRME-ÜBERGABESTATIONEN<br />

Fernwärme-Übergabestationen müssen dieser <strong>Technische</strong>n Richtlinie entsprechen.<br />

Fernwärme - Kompaktstationen<br />

Der Einbau von Fernwärme-Kompaktstationen ist generell zulässig, sofern diese Station<br />

den Anforderungen dieser TAB voll entsprechen. Die Kompaktstation muss mit einer CE –<br />

Kennzeichnung versehen sein.<br />

5.2 WÄRMETAUSCHER<br />

Platten- oder Rohrbündel-Wärmetauscher<br />

Differenzdruck: max. 0,2 bar<br />

Druckstufe: PN 16<br />

Plattenwärmetauscher in geschraubter Ausführung sind nur in<br />

Ausnahmefällen und bei ausdrücklicher Bestätigung durch SWK zulässig.<br />

Fabrikat-Beispiele: Alfa-Laval, Svep, CTP ……<br />

Anmerkung: Die Verwendung von Buntmetallen ist nicht zulässig!<br />

TAB –SWK (Stand Dezember 2010) Seite 6 von 19


5.3 REGELGERÄTE<br />

5.3.1 Temperaturregler<br />

Witterungsgeführter Vorlaufregler bestehend aus den Funktionen:<br />

� Minimal- und Maximalbegrenzung der primärseitigen Vorlauftemperatur<br />

� Maximalbegrenzung der primärseitigen Rücklauftemperatur mit konstanter<br />

Grenzwerteinstellung<br />

� Minimalbegrenzung der sekundären Vorlauftemperatur<br />

Fabrikat: z.b SAMSON Reihe 5400, IWK, Siemens, Kieback&Peter<br />

5.3.2 Differenzdruckregler (Kombiregler)<br />

Kombiregelventil mit Elektrischem Antrieb (stromlos zu) für Differenzdruck und<br />

Volumenstrom samt Not-Handbetätigung.<br />

Druckstufe: PN 16<br />

Fabrikat: z.b SAMSON 2488, Danfoss, IWK<br />

5.4 MATERIALIEN - PRIMÄRSEITIG<br />

Stahlrohr: nahtloses Siederohr nach DIN 2448 - St 37.0<br />

technische Lieferbedingungen nach DIN 1629<br />

Rohrbögen: nahtlose Rohrschweißbogen nach DIN 2605 (Bogen ´= Rohr ´)<br />

Flanschen: Vorschweißflanschen nach DIN 2633, PN-16<br />

Schmutzfänger: aus GG mit NIRO-Feinsieb und Abschlammventil, PN-16 Fabrikat:<br />

ÖAG - 2849 (oder gleichwertig)<br />

Maschenweiten<br />

� DN 15 – 20 ................. 0,50 mm<br />

� DN 25 – 65 ..................0,75 mm<br />

� ab DN 80 ......................1,20 mm<br />

Druckanzeige: Metallrohrfeder-Manometer, Anschluss R-1/2“ mit U-Rohr oder<br />

Trompetenrohr (Mindestwandstärke = 4mm) Messwert: 0 – 10 bar<br />

Fabr.: JAKO - 2607 (oder gleichwertig)<br />

Manometerhahn: KLINGER MABA 12 – PN 16 (oder gleichwertig)<br />

Thermometer: Maschinenthermometer, Anschluss R-½“<br />

Meßbereich: 0 - 120°C<br />

Fabr.: JAKO – Nr. 40 (42) oder gleichwertig<br />

TAB –SWK (Stand Dezember 2010) Seite 7 von 19


6.0 ANFORDERUNGEN AN DAS SEKUNDÄRSYSTEM<br />

6.1 Sicherheitstechnische Ausrüstung<br />

Die sicherheitstechnische Ausrüstung des sekundären Heizungssystems<br />

(Druckausdehnung, Sicherheitsabblaseventil) ist normgemäß (nach Önorm B 3115)<br />

auszuführen.<br />

6.2 Regelung der Vorlauftemperatur<br />

Um eine möglichst niedrige Rücklauftemperatur zu gewährleisten, ist die<br />

sekundärseitigen Vorlauftemperatur mit einem witterungsgeführten Fernwärmeregler zu<br />

regeln.<br />

6.3 Regelung mehrere Heizungsgruppen<br />

Wenn mehrere Heizungsgruppen versorgt werden, die mit einer Beimischregelung und<br />

Dreiwegventilen ausgestattet sind, so müssen diese Regelventile durch 2-Wegventile<br />

und Bypass mit Rückschlagventil (Einspritzschaltung) ersetzt und mit einer<br />

druckgeregelten Hauptpumpe versorgt werden. Die Heizungsregler sind mit<br />

witterungsgeführten Reglern auszustatten.<br />

6.4 Differenzdruckregler bei größeren Anlagen<br />

Bei größeren Anlagen sind die Verteilleitungen, bzw. Steigstränge hydraulisch<br />

abzugleichen und entsprechende Messmöglichkeiten für die Messung von<br />

Differenzdruck und Volumenstrom vorzusehen.<br />

6.5 Einrohr- und Zweirohrsysteme<br />

Neu zu errichtende Heizungsanlagen sind im Zweirohrsystem auszuführen.<br />

Einrohrsysteme sind bedingt durch die hohen Rücklauftemperaturen nur bedingt<br />

geeignet. Der Anschluss von Einrohrsystemen bedarf gegenständlich einer genaueren<br />

technischen Befundung.<br />

6.6 Heizkörper-Thermostatventile<br />

Werden Heizkörper mit Thermostastventilen ausgestattet, so dürfen nur für Fernwärme<br />

geeignete feineinstellbare Heizkörperventile (kvs < 0,85 m³/h) verwendet werden.<br />

Ausgenommen sind Einrohrsysteme. (Bei Einrohrsystemen ist die Funktion mit diesen<br />

Heizkörperventilen beeinträchtigt).<br />

6.7 Überströmventile<br />

Überströmventile in fernwärmeversorgten Heizungsanlagen sind generell nicht gestattet.<br />

Eventuell vorhandene Überströmarmaturen müssen ausgebaut werden.<br />

Bei Neuanlagen sind anstelle von Überströmventilen drehzahlgeregelte Umwälzpumpen<br />

vorzusehen. Bei Altanlagen wird der Einbau von drehzahlgeregelten Umwälzpumpen<br />

angeraten.<br />

6.8 Überströmleitungen<br />

Überströmleitungen, die zum hydraulischen Druckausgleich vorgesehen sind, wie<br />

hydraulische Weichen, Einspritzschaltungen mit Dreiwegventilen etc., sind unwirksam zu<br />

machen.<br />

Überströmleitungen, die dem Frostschutz dienen, sind mit thermostatischen Reglern<br />

auszustatten.<br />

TAB –SWK (Stand Dezember 2010) Seite 8 von 19


6.9 Luftheizgeräte<br />

Wärmetauscher (z.B. Luftheizapparate, Klimatruhen, etc.), die direkt (ohne<br />

witterungsgeführter Regelung) versorgt werden, müssen mit einem Zonenventil im<br />

Rücklauf oder mit einer thermischen Rücklaufbegrenzung ausgestattet werden.<br />

Zusätzlich sind Strangregulierventile im Rücklauf zur Einregulierung der<br />

Wassermengen vorzusehen.<br />

6.10 Brauchwasserbereitung<br />

Brauchwarmwasserbereitungsanlagen sind vorzugsweise mit Ladesystem<br />

auszuführen. Die Rücklauftemperatur von Warmwasserbereitungsanlagen (WW-<br />

Boiler) zur Übergabestation darf max. 60°C betragen. (siehe Datenblatt 12.1)<br />

7.0 MONTAGE<br />

7.1 Montagebeginn<br />

Der Beginn der Montage ist der SWK mindestens 5 Werktage vorher<br />

bekanntzugeben. Dazu müssen folgende Punkte vorweg geklärt sein:<br />

� Bautechnische Voraussetzungen (siehe Kapitel 2.0)<br />

� Planunterlagen (Ausführungspläne, Prinzipschema, etc.)<br />

� Eventuelles behördliches Bewilligungsverfahren.<br />

� Klärung aller offenen Fragen (Erforderlichenfalls ist eine Besprechung vor Ort<br />

anzuberaumen)<br />

� Die Ausführung der FW-Übergabestation muss den freigegebenen<br />

Planunterlagen (Prinzipschema) und der <strong>Technische</strong>n Richtlinie entsprechen.<br />

� Anforderung des Wärmezählers bei WBG<br />

7.2 Schweißarbeiten<br />

Die Rohrleitungen sind durch Schweißen (Ausführung gemäß ÖNORM M 7812, Teil<br />

2, Güteklasse 2) zu verbinden. Die Güte der Schweißnaht muss dem 0,8-fachen des<br />

Grundmaterials entsprechen. Am Medienrohr dürfen nur Rundnähte im<br />

Rechtsschweißverfahren ausgeführt werden.<br />

7.3 Aufbau der FW-Übergabestation<br />

Die FW-Übergabestation ist übersichtlich aufzubauen. Bedienungs-, Wartungs- und<br />

Reparaturarbeiten müssen leicht vorgenommen werden können.<br />

� Wärmetauscher, Armaturen, Regelventile und Wärmezähler müssen sich rasch<br />

und einfach auswechseln, Schmutzfänger leicht reinigen (Entleerungsventil) und<br />

Schmutzfängersiebe leicht ersetzen lassen.<br />

� Lösbare Rohrverbindungen (Flanschverbindungen) müssen durch das<br />

Eigengewicht von Armaturen, Rohren und Formstücken durch geeignete<br />

Unterstützung entlastet werden.<br />

� Pro Wärmetauscher ist im Primärvorlauf ein Schmutzfänger vorzusehen.<br />

� Der Einbau eines Schmutzfängers im Sekundär-Rücklauf wird zwingend<br />

vorgeschrieben.<br />

� Ventile dürfen nicht hängend (Handradspindel nach unten) eingebaut werden.<br />

� Ventile mit elektrischem Antrieb müssen bei Stromausfall auch von Hand aus<br />

bedienbar sein.<br />

TAB –SWK (Stand Dezember 2010) Seite 9 von 19


7.4 Rohrdehnungen<br />

Die Wärmeausdehnung der primärseitigen Vorlauf- u. Rücklaufleitungen beträgt 2<br />

mm/lfm.<br />

� Elastische Verformungen sollen möglichst durch Richtungsänderungen<br />

aufgenommen werden.<br />

� Bei der Wärmeausdehnung ist auf den Rohr-Mindestabstand (Isolierstärke und<br />

Rohrdehnung) zu achten.<br />

� Auf das Fernleitungsnetz dürfen keine Dehnungskräfte übertragen werden.<br />

Erforderlichenfalls ist über die Rohrdehnung und Fixpunktkonstruktionen ein<br />

entsprechender Berechnungsnachweis zu erbringen.<br />

� Nicht zu sind:<br />

� Gummikompensatoren, Axialkompensatoren, Stahlbalgkompensatoren und<br />

Metallschläuche.<br />

7.5 Rohraufhängungen und Fixpunktkonstruktionen<br />

7.51 Waagrecht verlegte Rohre<br />

Waagrecht verlegte Rohre dürfen an keiner Stelle durch ihr Eigengewicht und<br />

Wasserfüllung durchhängen.<br />

7.52 Fixpunkte<br />

Fixpunkte müssen die wirkenden Kräfte sicher aufnehmen. Die Fixpunktkräfte müssen<br />

auf das Bauwerk abgeleitet werden.<br />

7.6 Entlüftungen und Entleerungen<br />

7.61 Hoch- und Tiefpunkte<br />

An allen Hochpunkten sind Entlüftungstöpfe - und an allen Tiefpunkten und zwischen<br />

zwei aufeinanderfolgenden Absperrorganen sind Entleerungsmöglichkeiten in der<br />

erforderlichen Nennweite, PN-16, vorzusehen.<br />

� Entlüftungsleitungen sind in einen Luftsammeltopf einzuschweißen<br />

� Die Entlüftungs- und Entleerungsventile (PN-16) sind mit Blindflanschen bzw.<br />

Stopfen zu verschließen.<br />

7.62 Ausführung der Entlüftungs- und Entleerungsstation :<br />

� DN 15 ......... für Rohrleitungen bis DN 50<br />

� DN 20 ......... für Rohrleitungen bis DN 80<br />

7.7 Isolierung<br />

Sämtliche wärmeführenden Rohrleitungen, Apparate (Wärmetauscher) und Armaturen<br />

sind gegen Wärmeverluste zu schützen.<br />

Ausführung: Ausführung gemäß Önorm M 7580 Wärmedämmung mit<br />

Mineralfasermatten und Umhüllung mit Kunststoff-oder ALU-<br />

Mantel<br />

Mindestisolierstärke 2/3 des äußeren Rohrdurchmessers, jedoch mindestens 50 mm.<br />

Im Besonderen ist zu beachten:<br />

� Bei Durchbrüchen, Überschubrohren und dgl. muss die erforderliche Isolierstärke<br />

erhalten bleiben.<br />

� Die freie Durchgangshöhe unter einem isolierten Rohr muss mindestens 1,8 m<br />

betragen.<br />

TAB –SWK (Stand Dezember 2010) Seite 10 von 19


7.8 DRUCKPROBE<br />

7.81 Druckprobe der Primärseite<br />

Die Druckprobe der beträgt mindestens 16 bar.<br />

� Über das Ergebnis der Druckprobe ist ein Protokoll (Druckbescheinigungsattest)<br />

auszustellen und bei der Endabnahme der SWK zu übergeben.<br />

� Der Wärmezähler wird während der Druckprobe ausgebaut. Anstelle ist ein<br />

Passstück vorzusehen.<br />

� Nach der Druckprobe ist der freie Durchgang der Abnehmeranlage zu überprüfen.<br />

� Vor Fertigstellung der Übergabestation ist die Betriebssicherheit und<br />

Betriebsbereitschaft der sekundärseitigen Heizungsanlage herzustellen<br />

8.0 ELEKTRISCHE ANLAGE<br />

8.1 Elektroanschluss<br />

Der elektrische Anschluss muss den facheinschlägigen ÖVE-Vorschriften und den<br />

erforderlichen Schutzmaßnahmen entsprechen.<br />

� Die einschlägigen Bestimmungen für heiße und nasse Räume sind zu beachten.<br />

� Für ausreichende Beleuchtung im Bereich der FW-Übergabestation ist zu sorgen.<br />

� Für Elektrowerkzeuge und Geräte sind in unmittelbarer Nähe geeignete<br />

Anschlussmöglichkeiten (Steckdose 230 V) vorzusehen.<br />

8.2 Stromausfall<br />

Nach Stromausfall soll sich die Anlage selbsttätig einschalten und den Betrieb in vollem<br />

Umfang wieder aufnehmen. Eventuelle Einschaltverzögerungen des örtlichen EVU sind zu<br />

beachten!<br />

8.3 Elektroschaltschrank<br />

� Für die Schalt-, Steuer- und Regelgeräte sowie Bedienungsselemente ist ein geeigneter<br />

Schaltschrank – gemäß den einschlägigen ÖVE-Bestimmungen - Schutzart IP 54 -<br />

vorzusehen.<br />

� Der Schaltschrank ist gut zugänglich anzuordnen. Die einzelnen Schaltelemente und<br />

Kabelenden sind übersichtlich und in dauerhafter Form zu beschriften.<br />

� Die Elektropläne sind im Schaltschrank aufzubewahren.<br />

� Externe Leitungen (z.B.: Außenfühler) sind auf Anschlussklemmen zu führen<br />

9.0 WÄRMEZÄHLER<br />

Der amtlich geeichte Wärmemengenzähler dient zur Messung der abgenommenen<br />

Wärmemenge.<br />

� Die Lieferung erfolgt durch SWK und wird dem Abnehmer zum Einbau beigestellt.<br />

� Die amtlichen Einbauvorschriften und die Einbauvorschriften des Herstellers sind zwingend<br />

einzuhalten<br />

� Unabhängig der Herstellervorschriften ist im Besonderen auf die nachstehenden<br />

TAB –SWK (Stand Dezember 2010) Seite 11 von 19


Beruhigungsstrecken besonders zu achten<br />

o Einlaufstrecke .............. mind. 10 x DN<br />

o Auslaufstrecke ..............mind. 5 x DN<br />

� Die Kabellängen der Vor- und Rücklauffühler (Widerstandsthermometer) müssen gleich lang<br />

sein. Die max. Länge von 8 Meter darf nicht überschritten werden.<br />

� Fühler mit angeschlossenem Kabel dürfen nicht verändert (weder gekürzt – noch verlängert)<br />

werden<br />

Für den Anschluss des Volumenmessteiles und der Widerstandsthermometer nur abgeschirmte Kabel<br />

verwenden!<br />

10.0 INBETRIEBNAHME<br />

10.1 Erstinbetriebnahme<br />

Die Erstinbetriebnahme ist der SWK rechtzeitig (mind. 5 Werktage vorher) bekanntzugeben.<br />

Voraussetzungen für eine Erstinbetriebnahme sind:<br />

• Fertigstellung der FW-Übergabestation mit Druckprobe<br />

• Fertigstellung der elektrischen Anschlüsse<br />

• Elektrischer Anschluss des Wärmezählers<br />

• Betriebsbereitschaft der sekundären Heizungsanlage<br />

• Die Isolierung muss zumindest soweit aufgebracht sein, dass sich der Raum nicht<br />

unzulässig er wärmen kann – und ein Berührungsschutz gegeben ist.<br />

10.2 Maßnahmen bei der Erstinbetriebnahme<br />

Bei der Erstinbetriebnahme werden durch die SWK folgende Maßnahmen vorgenommen:<br />

• Einstellung des Kombireglers - gemäß Wärmeliefervertrag<br />

• Feststellung des Zählerstandes am Wärmezähler und Plombierung der<br />

Zähleinrichtungen und des Kombireglers.<br />

• Erstellen eines Inbetriebnahmeprotokolles. Eine Gleichschrift verbleibt beim<br />

Abnehmer. Sie enthält den Zählerstand des Wärmezählers und alle für die<br />

Einregulierung und Einstellung maßgeblichen Daten.<br />

10.3 Mängel<br />

Werden bei der Erstinbetriebnahme funktionelle Mängel festgestellt, kann die<br />

Inbetriebnahme bis zum Zeitpunkt der Behebung verschoben werden<br />

10.4 Geringfügige Mängel<br />

Zur Behebung geringfügiger Mängel kann - soweit die Funktion und Betriebssicherheit<br />

dadurch nicht beeinträchtigt ist - eine angemessene Nachfrist gesetzt werden.<br />

In Ausnahmefällen kann ein befristeter Betrieb (z.B. Bauheizung) geduldet werden - soweit<br />

allen Aspekten der Betriebssicherheit (Frostschutz, Stromversorgung, etc.) - Sorge getragen<br />

ist.<br />

10.5 Wasserentnahme<br />

Eine Wasserentnahme zu Füllzwecken aus dem Fernwärmenetz ist grundsätzlich nicht<br />

gestattet.<br />

TAB –SWK (Stand Dezember 2010) Seite 12 von 19


11.0 BETRIEB<br />

11.1 Der Betrieb der FW- Übergabestation obliegt dem Kunden.<br />

11.2 Auf regelmäßige Überprüfung (mindestens 1x jährlich) durch fachkundiges Personal wird<br />

ausdrücklich verwiesen.<br />

11.3 Störungen oder Schäden der FW-Übergabestation sind der SWK umgehend mitzuteilen.<br />

12.0 DATENBLÄTTER<br />

12.1 <strong>Technische</strong> Auslegung<br />

12.2 Wärmezähler - Einbaurichtlinie<br />

12.3 Eintritt von Fernwärmeleitungen<br />

13.0 PRINZIPSCHEMA<br />

Schema – A Heizung – ohne WWB<br />

Witterungsgeführte Vorlauftemperaturregelung mit gleitender<br />

Rücklauftemperaturbegrenzung<br />

Schema – B Heizung - mit WW-Speichersystem<br />

Witterungsgeführte Vorlauftemperaturregelung mit gleitender<br />

Rücklauftemperaturbegrenzung und Trinkwassererwärmung im<br />

Speichersystem<br />

Schema – C Heizung - mit Speicher-Ladesystem<br />

Witterungsgeführte Vorlauftemperaturregelung mit gleitender<br />

Rücklauftemperaturbegrenzung und Trinkwassererwärmung im<br />

Speicher-Ladesystem<br />

TAB –SWK (Stand Dezember 2010) Seite 13 von 19


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Wärmemengerzähler<br />

Einbaurichtlinien<br />

Datenblatt 12.2<br />

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Fernwärmeleitungen<br />

Eintritt in Abnehmeranlagen<br />

Datenblatt 12.3<br />

Eintritt in das Gebäude<br />

Ansicht von Innen<br />

Anmerkung: Wenn aus technisch zwingenden Gründen die Anordnung nicht nach diesem Schema<br />

durchgeführt werden kann, so müssen die Leitungen ab der Mauereinmündung über<br />

eine Länge von 1 Meter mit temperaturbeständiger Farbe in dauerhafter Form<br />

gekennzeichnet werden.<br />

Farbkennzeichnung: Vorlauf = ROT<br />

Rücklauf = BLAU<br />

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