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Web-Artikel-2/04-6 - Experteach.de

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Seite 2<br />

f o c u s<br />

1.2 Die Lösung von City Carrier 1: Festverbindungen<br />

Der erste City Carrier bietet zur Kopplung zwischen <strong>de</strong>n Standorten<br />

Festverbindungen an. Die Palette reicht von 2 MBit/s bis 2,5 GBit/s.<br />

Die Preise sind – wie bei Festverbindungen üblich – pauschal, also<br />

nutzungsunabhängig. Die QoS <strong>de</strong>r Festverbindungen setzt <strong>de</strong>n<br />

Maßstab, an <strong>de</strong>m die Alternativen sich messen lassen müssen.<br />

Zum Anschluss <strong>de</strong>r Festverbindungen wer<strong>de</strong>n passen<strong>de</strong> Interfaces<br />

benötigt. Die LAN Switches <strong>de</strong>r Muster-Bank verfügen standardmäßig<br />

nur über Ethernet-Schnittstellen. WAN-Schnittstellen können<br />

zugekauft wer<strong>de</strong>n, führen aber zu verblüffend hohen Folgekosten.<br />

Sie benötigen nämlich zu ihrem Betrieb Routing-Module, welche<br />

die Funktionalität <strong>de</strong>r LAN Switches hin zu Routern erweitern. Für<br />

<strong>de</strong>nselben Preis hätten auch separate Router angeschafft wer<strong>de</strong>n<br />

können.<br />

Um das Budget nicht zu sprengen, wird auf eine sternförmige Topologie<br />

gesetzt. Redundanz wird nur auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r Übertragungstechnik<br />

geschaffen – durch doppelte Hauseinführung und durch<br />

Path Protection in <strong>de</strong>r SDH. Der City Carrier bietet eine Verfügbarkeit<br />

von 99,99%, also pro Jahr und Leitung maximal ca. 53 Minuten<br />

Ausfall. Bei Verletzung wer<strong>de</strong>n Konventionalstrafen vereinbart.<br />

Die Vorteile <strong>de</strong>r Lösung sind klar:<br />

• Die Festverbindungen sind protokolltransparent. Datenverkehr<br />

aller Art kann fließen, nicht nur IP. Die SNA-Anwendungen benötigen<br />

daher keine ineffiziente Verpackung.<br />

• Die QoS <strong>de</strong>r Leitungen – insbeson<strong>de</strong>re Laufzeit und Bandbreite –<br />

ist absolut stabil. VoIP kann daher ebenso wie SNA-Anwendungen<br />

ohne Qualitätsprobleme genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Nachteile sind unter an<strong>de</strong>rem:<br />

• Die beachtliche Investition in WAN-Schnittstellen für die LAN<br />

Switches ist störend.<br />

• Die sternförmige Topologie macht Anwendungen wie VoIP wenig<br />

effizient: Aller Verkehr zwischen <strong>de</strong>n Filialen geht über die<br />

Zentrale.<br />

• Die Kosten bleiben auch in Zeiten geringer Nutzung unverän<strong>de</strong>rt.<br />

Grundsätzlich sollte die sehr hohe garantierte Verfügbarkeit nicht<br />

darüber hinwegtäuschen, dass die genannten Zahlen letztlich nur<br />

ein Spiel mit Statistiken sind. Gelingt es einem Bagger, <strong>de</strong>n Glasfaserring<br />

<strong>de</strong>s City Carriers an zwei verschie<strong>de</strong>nen Stellen aufzutrennen,<br />

fallen die Festverbindungen aus. Auch Sabotage o<strong>de</strong>r Naturkatastrophen<br />

kommen als Ursache für einen Komplettausfall trotz<br />

Redundanz in Frage. Dass dann die Reparatur innerhalb von weniger<br />

als einer Stun<strong>de</strong> gelingt, ist unwahrscheinlich. An<strong>de</strong>rs ausgedrückt:<br />

die Wahrscheinlichkeit eines solchen Falls wird vom City<br />

Carrier als so gering eingeschätzt, dass er damit kalkuliert, die Konventionalstrafen<br />

nicht bezahlen zu müssen. Technisch lässt sich eine<br />

Verfügbarkeit von 99,99% kaum garantieren.<br />

1.3 Die Lösung von City Carrier 2: Virtual Private LAN Service<br />

(VPLS)<br />

Der zweite City Carrier hat sein Netzwerk ohne SDH-Komponenten<br />

aufgebaut. Er betreibt seine Glasfasern mit WDM Equipment, an<br />

das er mo<strong>de</strong>rne MPLS Switches angeschlossen hat.<br />

Die optischen Anschlussleitungen zu <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>nstandorten wer<strong>de</strong>n<br />

mit Ethernet-Schnittstellen betrieben. Der City Carrier bietet<br />

gegen Aufpreis einen Konverter an, <strong>de</strong>r von optischen auf elektrische<br />

Schnittstellen umsetzt. Der Kun<strong>de</strong> kann somit zwischen 10,<br />

100 und 1.000 MBit/s optisch o<strong>de</strong>r elektrisch wählen. In Zukunft<br />

sind auch 10 GBit/s angedacht. Die Tarifierung erfolgt auf Wunsch<br />

nutzungsabhängig, also volumenbasierend. Die Alternative ist wie<br />

üblich eine Flat Rate.

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