November 2012 - Pfarre Vorchdorf
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Wie feiern wir Weihnachten?<br />
Weihnachten in der Familie,<br />
Weihnachten im Kloster. Gibt<br />
es da Gemeinsamkeiten? Familie<br />
Sumedinger und P. Franz Ackerl<br />
geben uns einen Einblick:<br />
Ausgabe 47 - Dez. 12 - Feb. 13 - Seite 4<br />
Sauerkraut und Kartoffeln. Allzu<br />
lange darf sich das Essen nicht<br />
hinziehen, denn dann werden die<br />
Kinder unruhig. Wenn dann das<br />
Glöckchen bimmelt, dürfen alle ins<br />
Wohnzimmer. Während die Kerzen<br />
Natascha und Gerhard Sumedinger mit Kevin und Yasmin. Für Daniel ,9 Monate,(nicht im Bild) ist es das erste Weihnachtsfest.<br />
Familie Sumedinger:<br />
Wenn wir bei der Adventkranzweihe<br />
die erste Kerze anzünden, dann<br />
beginnt für uns und unsere Kinder<br />
das Warten auf Weihnachten. Am<br />
23. Dezember schmücken mein<br />
Mann und ich gemeinsam am Abend<br />
den Christbaum im Wohnzimmer.<br />
Dieser Raum bleibt bis zur<br />
Bescherung versperrt. Ja, dann<br />
beginnt das Warten auf den Heiligen<br />
Abend. Zu Mittag essen wir gemeinsam<br />
mit Opa und Oma, den<br />
Nachmittag spielen wir mit den<br />
Kindern oder/und machen einen<br />
Spaziergang, auch dürfen sie an<br />
diesem Tag ein bisschen fernsehen.<br />
Es ist für uns alle ein sehr ruhiger<br />
Tag, die freudige Erwartung<br />
auf das Christkind spürt man bei den<br />
Kindern, aber auch wir freuen uns<br />
darauf. Irgendwie hat man die eigene<br />
Kindheit immer im Kopf und<br />
man möchte den eigenen Kindern<br />
das, was uns damals zu Weihnachten<br />
so viel gegeben hat, irgendwie vermitteln.<br />
Nach der Stallarbeit essen<br />
wir gemeinsam zu Abend, es gibt<br />
eigentlich immer Bratwürstel mit<br />
brennen, singen wir Weihnachtslieder,<br />
zwischendurch wird gebetet. Dann<br />
werden die Geschenke ausgeteilt.<br />
Jedes Kind bekommt von uns ein<br />
Geschenk, denn am nächsten Tag<br />
werden sie auch von den Verwandten<br />
beschenkt. Wenn dann die Kleinen<br />
schlafen gehen, darf uns Kevin in<br />
die Mette begleiten. Am nächsten<br />
Tag geht es dann zu den anderen<br />
Großeltern, auch dort gibt es<br />
Geschenke für die Kinder. Ich hatte<br />
voriges Jahr den Eindruck, dass<br />
die Kinder überfordert waren mit<br />
den vielen Geschenken. Wir werden<br />
heuer versuchen, mit dem<br />
Motto „Weniger ist mehr“ die<br />
Geschenkeflut mittels Absprachen<br />
ein wenig zu reduzieren.<br />
Weihnachten im Kloster<br />
P. Franz Ackerl erzählt:<br />
Seit meinem Noviziat im Jahr 2006<br />
ist Weihnachten für mich etwas<br />
ganz Besonderes. Das beginnt<br />
schon im Advent. Einerseits natürlich<br />
durch die Liturgie, die uns hinführt<br />
zum Fest der Menschwerdung<br />
Jesu. Andererseits darf man auch<br />
im Kloster einen Wunschzettel (mit<br />
einem Geschenkewunsch) abgeben.<br />
Unser „Christkind“ Sr. Lydia<br />
packt dann die Geschenke ein. Am<br />
Heiligen Abend singen wir um 18:00<br />
die feierliche Vesper. Anschließend<br />
ist eine kurze Pause. Diese Zeit<br />
der Stille schätze ich sehr, damit<br />
ich mich auch ganz persönlich auf<br />
die kommende Feier einstimmen<br />
kann. Nach dem Besuch der<br />
Mitbrüder in der Krankenabteilung<br />
und dem Totengedenken auf dem<br />
Klosterfriedhof gehen wir ins kleine<br />
Refektorium, wo schon der<br />
Christbaum (den immer der jüngste<br />
Mönch schmückt) auf uns wartet.<br />
Dort wird die Ankündigung der<br />
Geburt Christi (Martyrologium) gesungen,<br />
anschließend wird das<br />
Weihnachtsevangelium gelesen.<br />
Sehr berührend finde ich immer, dass<br />
sich dann alle Mönche niederknien,<br />
um der Geburt Jesu zu gedenken.<br />
Es folgen Lieder, Ansprachen von<br />
Abt und Prior und schließlich bekommen<br />
wir unsere Geschenke<br />
vom Abt überreicht. Danach gibt es<br />
eine festliche Jause und für jeden<br />
Mitbruder einen Keksteller, bevor<br />
jene Mitbrüder, die eine Mette haben,<br />
schön langsam aufbrechen. Die<br />
anderen beten dann von halb elf<br />
bis zwölf die Weihnachtsvigil und<br />
anschließend folgt die feierliche<br />
Mitternachtsmette. Am 25.<br />
Dezember ist dann „Ausschlaftag“,<br />
das heißt, das Morgengebet ist erst<br />
um 07:30 Uhr. Am Weihnachtstag<br />
am Nachmittag fahr ich dann immer<br />
zu meiner Familie und um<br />
18:00 Uhr singen wir im Kloster wieder<br />
gemeinsam die Vesper. Ich<br />
persönlich finde Weihnachten im<br />
Kloster immer sehr schön und innig<br />
und es berührt mich immer<br />
neu, dass Jesus wirklich auch heute<br />
noch – in uns – geboren wird.<br />
Danke für die Beiträge!<br />
Monika Mitterlehner