Wein deutsch - K+S KALI GmbH
Wein deutsch - K+S KALI GmbH
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Qualitätswein<br />
Qualitätswein<br />
Information zur Grund- und Blattdüngung von Reben<br />
Die Kompetenz in Kalium und Magnesium
2<br />
Grundlagen der Rebenernährung<br />
Nährstoffaufnahme<br />
Die Rebe nimmt sowohl über die Wurzeln als<br />
auch über das Blatt Nährstoffe auf. Die<br />
Hauptnährstoffe müssen überwiegen über die<br />
Wurzelspitzen aufgenommen werden. Dabei<br />
unterscheidet man zwischen aktiver (Diffusion)<br />
und passiver (Massenfluss) Aufnahme.<br />
Art der<br />
Nährstoffaufnahme Element<br />
Diffusion Kalium, Phosphor<br />
Massenfluss Ammonium, Nitrat,<br />
Sulfat, Magnesium,<br />
Calcium, Mangan,<br />
Bor<br />
Gesetz vom Minimum<br />
(Justus von Liebig)<br />
Wie diese Tonne durch ungleiche Höhe der<br />
Dauben nicht voll werden kann, so kann die<br />
<strong>Wein</strong>rebe bei Mangel eines Wachstumsfaktors<br />
– z. B. Kalium – keine guten Qualitäten und<br />
stabile Erträge bringen.<br />
Stressfaktoren wie Trockenheit und Bodenverdichtung<br />
hemmen zuerst die Nährstoffaufnahme<br />
aus dem Massenfluss. Dies betrifft<br />
hauptsächlich Magnesium. Als Folge davon<br />
treten Ernährungsstörungen wie Stiellähme,<br />
Chlorosen und Spurenelementmangel auf.<br />
Hier stellt die Blattdüngung bei auftretenden<br />
Mangelerscheinungen die schnellstmögliche<br />
Maßnahme dar, Nährstoffdefizite auszugleichen.<br />
Darüber hinaus können Vegetationsphasen<br />
überwunden werden, in denen die<br />
Nährstoffaufnahme über die Wurzel zeitweilig<br />
unterbrochen oder behindert ist.
<strong>Wein</strong>qualität beginnt mit der Düngung<br />
Hauptziel der Rebenernährung ist es, Düngung<br />
im Einklang mit Bodenfruchtbarkeit, Ertrag und<br />
Qualität zu optimieren. Dazu müssen alle<br />
Makro- und Mikronährstoffe im Boden in leicht<br />
aufnehmbarer Form und in harmonischem<br />
Verhältnis zueinander vorliegen. Die Rebe<br />
benötigt während der gesamten Vegetationsperiode<br />
– insbesondere bei Bedarfsspitzen und<br />
Jährlicher Entzug des Rebstockes in kg/ha bei ca. 10 t/ha Trauben<br />
Stickstoff Phosphor Kalium Magnesium Calcium<br />
70 20 90 20 65<br />
Bei der Düngung ist je nach Bodenversorgung<br />
ein Zu- oder Abschlag zu berücksichtigen.<br />
Restriktive Düngungsempfehlungen bis hin<br />
zum Düngungsverzicht haben negative Folgen<br />
für die Rebe, die <strong>Wein</strong>qualität und langfristig<br />
für die Bodenfruchtbarkeit.<br />
Düngungsverzicht hat Folgen<br />
● Der Abbau von Nährstoffreserven vermindert<br />
die Bodenfruchtbarkeit<br />
● Langfristige Schwächung des Holzkörpers<br />
● Nachlassende Winterhärte des Holzes<br />
● Frühere Alterung und Stockausfälle<br />
● Verstärkte Nährstoffkonkurrenz zwischen<br />
Rebe und Begrünung<br />
● Flache, fade <strong>Wein</strong>e durch weniger<br />
Extraktstoffe<br />
● Untypische Alterungstöne (UTA)<br />
Stresssituationen – eine gesicherte Nährstoffnachlieferung.<br />
Ernährungsstörungen führen zu<br />
Chlorosen, Traubenwelke, Stiehllähme, Wachstumsdepressionen<br />
und Stockausfällen bis hin<br />
zu verminderter <strong>Wein</strong>qualität, wie beispielsweise<br />
zu untypischen Alterungstönen (UTA)<br />
und Böckserbildung.<br />
3
4<br />
Kalium – Grundlage für Ertrag und Qualität<br />
Kalium übernimmt in der Rebe zahlreiche<br />
Funktionen für Ertrag und Qualität:<br />
● Erhöht die Frosthärte und die Holzausreife<br />
● Steuert ca. 60 Enzyme<br />
● Verbessert den Extraktgehalt<br />
● Erhöht die Mostgewichte<br />
● Fördert den Fruchtansatz<br />
● Schützt gegen Trockenheit<br />
Mangelhafte Kaliumversorgung führt<br />
bei Rebe und <strong>Wein</strong> zu Problemen:<br />
● Schwache Assimilation<br />
● Unreifer <strong>Wein</strong>geschmack<br />
● Schlechte Säurepufferung<br />
● Geringe Ertragssicherheit<br />
● Erhöhte Frostempfindlichkeit<br />
● Schwächerer Holzkörper<br />
● Unproduktive Verdunstung<br />
Beginnender Mangel Kaliummangel bei Junganlage im Juli<br />
Wasserhaushalt<br />
Eine hohe Kalium-Konzentration im Zellsaft fördert<br />
das Wasseraufnahmevermögen und reguliert<br />
die Wasserabgabe durch effizientere Steuerung<br />
der Spaltöffnungen auf der Blattunterseite. Bei<br />
Kaliummangel verzögert sich die Reaktionszeit<br />
der Spaltöffnungen und die Wasserausnutzung<br />
geht zurück. Optimal versorgte Pflanzen haben<br />
daher bei Trocken- und Hitzestress einen deutlich<br />
geringeren Wasserverbrauch von bis zu 35%.<br />
Kaliumfixierung<br />
Schwere Böden mit hohem Anteil an den Tonmineralen<br />
Illit und Vermiculit neigen dazu, Kalium in<br />
ihren Zwischenschichten festzulegen. Besonders<br />
in Aueböden, aber auch im Unterboden vieler<br />
Lösse findet man kaliumfixierende Tonminerale.<br />
Abhilfe schafft nur eine längerfristig deutlich über<br />
dem Entzug liegende Kaliumdüngung.<br />
Schwere Muschelkalk- und Keuperstandorte<br />
neigen oft bei längerer Trockenheit trotz hoher<br />
Bodenversorgung dazu, Kaliumionen „festzuklemmen“.<br />
Dieser Vorgang ist als Trockenfixierung<br />
bekannt und von Boden sowie Witterung<br />
abhängig. In allen Fällen zeigt sich mehr oder<br />
weniger starker Kaliummangel. „Kaliummangelweine“<br />
schmecken durchweg sauer und unreif,<br />
während <strong>Wein</strong>e mit hoher Kaliumabpufferung<br />
geschmacklich sauber sind und auch im Hinblick<br />
auf Körper und Blume viel hergeben.<br />
Blattnekrosen
Inhaltsstoffe im Most und Frostempfindlichkeit in Abhängigkeit von der gedüngten<br />
Kaliumform (nach Edelbauer)<br />
Zucker titrierbare Polyphenole Frostempfindlichkeit<br />
Säure (Tannine)<br />
g/l rel. % rel mg/l rel. % rel.<br />
Kaliumchlorid 153,8 100 7,30 100 185 100 30,8 100<br />
Kaliumsulfat 160,2 104 7,65 105 208 112 28,6 93<br />
Kaliumform<br />
Die Rebe gilt als bedingt chloridsensible Kultur<br />
und bevorzugt deswegen Kalium in der Sulfatform,<br />
wie es in Patentkali oder Kaliumsulfat enthalten<br />
ist. Vor allem Junganlagen sollten in den<br />
ersten Standjahren ausschließlich sulfatisch<br />
gedüngt werden. Sulfatische Kaliumdüngung bietet<br />
gegenüber der Chloridform folgende Vorteile:<br />
● Geringere Anfälligkeit gegen Botrytis<br />
● Höhere Mostgewichte<br />
● Höhere Tannin- und Farbstoffgehalte<br />
(Rotwein)<br />
● Mehr titrierbare Säure (Weißwein)<br />
● Geringere Frostempfindlichkeit<br />
● Keine Chloridschäden bei Junganlagen<br />
Hohe Kaliumkonzentrationen im Zellsaft und<br />
damit verbundene höhere Zuckergehalte erniedrigen<br />
den Gefrierpunkt und verringern dadurch<br />
die Gefahr von Frostschäden.<br />
Traubenwelke<br />
Traubenwelke wird in vielen <strong>Wein</strong>bauregionen ein<br />
zunehmendes Problem. Sie tritt mit Beginn der<br />
Beerenreife verstärkt bei starkwüchsigen Reben<br />
auf. Auslösender Faktor ist in der Regel ein<br />
Umschwung von einer längeren nassen auf eine<br />
trockene, strahlungsintensive Wetterperiode.<br />
Eindeutiges Unterscheidungsmerkmal gegenüber<br />
Stiellähme ist, dass das Stielgerüst lange grün ist<br />
und intakt bleibt, während die Beeren meist von<br />
der Traubenspitze her welken.<br />
Begünstigende Faktoren:<br />
● Kaliummangel durch geringe Bodenversorgung<br />
● Kaliummangel durch unterlassene Düngung<br />
● Ungünstiges Kalium zu Stickstoff-Verhältnis<br />
(1 : >1,5)<br />
● Überhitzung der Trauben in der Reifephase<br />
bei ungenügender Wassernachlieferung<br />
Die beste Vorsorge ist eine ausgewogene Düngung,<br />
speziell eine rechtzeitige Kaliumdüngung. In<br />
gefährdeten Lagen und bei anfälligen Sorten hat<br />
sich eine vorbeugende Blattdüngung, vor Erscheinen<br />
der sichtbaren Symptome, mit Kaliumsulfat<br />
52% K O sehr gut bewährt.<br />
2<br />
Foto Andert<br />
Traube mit beginnender Welke (links) und im<br />
fortgeschrittenen Stadium<br />
5
6<br />
Magnesium – das Schlüsselelement im <strong>Wein</strong>bau<br />
Fehlt Magnesium während der Vegetationszeit<br />
auch nur vorübergehend, führt das bei weißen<br />
Sorten zu den charakteristischen Gelbverfärbungen<br />
der Blätter, bei Rotweinsorten zu Rotverfärbungen.<br />
Die Magnesium-Aufnahme<br />
durch die Pflanzenwurzel wird durch einseitig<br />
überhöhtes Angebot an Kalium und/oder<br />
Calcium in der Bodenlösung, sowie durch<br />
ammoniumbetonte N-Düngung beeinträchtigt.<br />
Magnesium<br />
● Ist das Zentralatom des Blattgrüns<br />
● Verbessert den Assimilattransport<br />
● Ist verantwortlich für die Bildung von Zuckerund<br />
Aromastoffen<br />
● Sorgt für deutlich weniger Stiellähme<br />
● Erhöht die Gesundheit des Lesegutes<br />
Magnesiummangel hat negative Folgen für<br />
Rebe und <strong>Wein</strong>:<br />
● Gelbfärbung der Blätter, vorzeitiger Blattfall<br />
● Niedrigere Zuckergehalte<br />
● Vermindertes Wurzelwachstum<br />
● Schlechtere Phosphor-Verwertung<br />
● Erhöhte Stiellähmegefahr<br />
Kalium : Magnesium-Verhältnis<br />
von 2 : 1 anstreben<br />
Ein zu niedriger Magnesium-Gehalt (unter<br />
10 mg/100g Boden), sowie ein zu weites<br />
K/Mg-Verhältnis im Boden schränkt die<br />
Mg-Verfügbarkeit deutlich ein. Dies gilt<br />
vor allem für leichte, humusarme Böden<br />
und Trockenstandorte.<br />
Aus diesem Grund wird der Bedeutung der<br />
Mg-Düngung vermehrt Rechnung getragen,<br />
indem bei einem K/Mg-Verhältnis im Boden<br />
von >2,5:1 ein Zuschlag von 200 kg/ha<br />
Kieserit über den Entzug hinaus empfohlen<br />
wird.<br />
Demgegenüber wird die Kaliumaufnahme<br />
durch hohe Magnesiumgehalte im Boden<br />
nicht beeinträchtigt.<br />
Magnesium-Mangelsymptome Rheinriesling Magnesium-Mangelsymptome Spätburgunder
Löslichkeit verschiedener Magnesium-Formen in g/l<br />
Kieserit MgSO x H O 4 2 417<br />
Magnesit MgCO3 0,034<br />
Magnesiumoxid MgO 0,0062<br />
Magnesiumhydroxid Mg(OH) 2 0,009<br />
Magnesiumsilikat MgO Si 3 unlöslich<br />
Magnesium in der hochwertigen Kieseritform<br />
ist wasserlöslich, sofort pflanzenverfügbar<br />
und wirkt unabhängig vom pH-Wert bei allen<br />
Bodenverhältnissen. Die Unterscheidung<br />
nach wasserlöslichem und nicht wasserlöslichem<br />
Magnesium ist in der Düngemittelverordnung<br />
vorgeschrieben. Fehlt in der Deklaration<br />
bei der Angabe des MgO-Gehaltes der<br />
Begriff „wasserlöslich“, handelt es sich um<br />
schwerlösliche bzw. unlösliche Magnesiumformen.<br />
Stiellähme<br />
Eine rasche Abfolge von Stillstand des vegetativen<br />
Wachstums – meist bedingt durch<br />
Trockenheit – und neuem Wachstumsschub<br />
Vorbeugung<br />
● Angepasste Bodenbearbeitung<br />
● Keine empfindlichen Sorten auf anfälligen<br />
Standorten<br />
● Auf K:Mg-Verhältnis achten<br />
● Bei kühler Blütewitterung und empfindlichen<br />
Sorten keine frühe Entblätterung<br />
Die beste Vorbeugung gegen Stiellähme ist<br />
eine optimale Magnesium-Versorgung über<br />
den Boden in Form von Patentkali oder<br />
Stiellähmeanfälligkeit<br />
● Mittel<br />
● Stark bis sehr stark<br />
in Folge von Niederschlägen während der<br />
Beerenreife gefolgt von wüchsigem Wetter,<br />
löst Stiellähme aus.<br />
Weitere Ursachen im Überblick<br />
● Zu geringer Magnesiumgehalt im Boden<br />
● Zu weites K:Mg-Verhältnis im Boden<br />
● Magnesiummangel<br />
● Zu geringer Humusgehalt<br />
● Geringe Temperaturen zur Blüte und während<br />
der Beerenentwicklung<br />
● Hohe N-Versorgung bzw. späte N-Nachlieferung<br />
Bekämpfung<br />
● Regelmäßiger Einsatz von EPSO Top<br />
ab der Blüte<br />
● Ertragsreduzierung bei hohem Behang<br />
● Befallene Traubenteile vor oder während<br />
der Lese abtrennen<br />
● Abrütteln der Stöcke bei der Lese<br />
ESTA ® Kieserit, sowie eine zusätzliche Blattdüngung<br />
mit EPSO Top und EPSO Microtop,<br />
insbesondere zu besonders anfälligen Sorten.<br />
anfällige Sorten<br />
● Rheinriesling, Blaufränkisch,<br />
Blauburger<br />
● Welschriesling, Müller Thurgau,<br />
Gutedel, Trollinger<br />
7
8<br />
Stiellähme bei verschiedenen Rebsorten<br />
Stiellähme bei Grüner Veltliner Stiellähme bei Grauburgunder<br />
Stiellähme bei Blaufränkisch Stiellähme bei Sauvignon 4<br />
Bilder: G.Götz, DLR Neustadt
Erste Schadsymptome der Stiellähme zeigen<br />
sich in Form von scharf abgegrenzten<br />
Nekrosen am Stielgerüst. Früher Botrytisbefall,<br />
besonders im Mittelteil der Traube, kann sehr<br />
leicht mit Stiellähme verwechselt werden.<br />
Sobald die Nekrosen den Stiel abschnüren,<br />
beginnen die Beeren zu welken. Sehr starker<br />
Befall schädigt das komplette Traubengerüst.<br />
Im Gegesatz dazu bleibt bei Traubenwelke das<br />
Stielgerüst lange grün und intakt.<br />
Blauburgunderklonen<br />
je zwei Behandlungen, mit 10 und 20 kg/ha EPSO Top<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
Befallsstärke % Stiellähmebefall bei zwei<br />
5<br />
0<br />
Klon 1 Klon 2<br />
Kontrolle<br />
EPSO Top<br />
Quelle: W. Siegfried, Wädenswil, 2006<br />
Außer einer deutlichen Verminderung des<br />
Stiellähmebefalls führt eine Behandlung mit<br />
EPSO Microtop zu vermehrter Fructose- und<br />
Glucose-Bildung und damit einer Erhöhung<br />
der Oechsle-Grade.<br />
Zur vorbeugenden Bekämpfung gibt es gute<br />
praktische Erfahrungen mit zwei- bis dreimaliger<br />
Blattdüngung mit EPSO Top und EPSO<br />
Microtop. Diese wird in zweiwöchigem<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
82,3 °Oe<br />
84,0 °Oe<br />
Stiellähme-Befall in % Versuch Deidesheim, Rheinpfalz<br />
0<br />
82,7 °Oe<br />
87,7 °Oe<br />
28% 9% 6% 9%<br />
Kontrolle<br />
Kontrolle<br />
2 x 3 x 2 x<br />
EPSO Top 15.6.+10.8.<br />
EPSO Top 2.6. + 15.6. + 10.8.<br />
EPSO Microtop 2.6.+15.6.<br />
Abstand nach der Blüte durchgeführt. Nach<br />
Schweizer Untersuchungen werden beste<br />
Erfolge mit einer Applikation bereits kurz nach<br />
der Blüte erzielt. Bei späteren Applikationen ist<br />
der Effekt am größten, wenn mit ca. 20 kg/ha<br />
EPSO Top direkt die Traubenzone behandelt<br />
wird. Eine negative Beeinflussung der Reintönigkeit<br />
des <strong>Wein</strong>es kann ausgeschlossen<br />
werden.<br />
9
10<br />
Kellerwirtschaftliche Vorbehalte<br />
unbegründet<br />
Gelegentlich wird der alte Produktname<br />
Bittersalz mit Bitterstoffen im <strong>Wein</strong> in Verbindung<br />
gebracht. Die sehr schnelle Aufnahme<br />
der Nährstoffe Magnesium und Schwefel<br />
übers Blatt innerhalb weniger Stunden widerlegen<br />
die Annahme, dass „Bittere Salze“ im<br />
<strong>Wein</strong> auftauchen. Aus diesem Grund sind<br />
auch Schwefelböckser auszuschließen, da<br />
das Sulfat (SO ) im Bittersalz nichts mit dem<br />
4<br />
elementaren Schwefel (S) als Netzschwefel<br />
zur Pilzbekämpfung zu tun hat. Ein ordnungsgemäßer<br />
Einsatz bis zur Abschlussbehandlung<br />
in der ersten Augustwoche ist hinsichtlich<br />
der <strong>Wein</strong>qualität völlig unbedenklich.<br />
Fazit dreijähriger Versuche der LVWO<br />
<strong>Wein</strong>sberg mit EPSO Top bei Rotwein<br />
● Keine Sulfatbelastung im Traubengut<br />
● Keine Böckserbildung<br />
● Keine Geschmacksbeeinträchtigung<br />
● Kein negativer Einfluss auf die <strong>Wein</strong>qualität<br />
● Höhere Gesundheit des Lesegutes<br />
● Weniger Bodentrauben
Schwefel<br />
Funktionen von Schwefel<br />
● Aufbau von Aminosäuren und Eiweiß<br />
● Beteiligung an der Bildung von Enzymen<br />
und S-haltigen Aromastoffen<br />
● Verbesserung der N-Effizienz<br />
Schwefelmangel bei Reben ist eher selten, da<br />
zur Düngung überwiegend sulfatische Düngemittel<br />
eingesetzt werden. Werden keine sulfathaltigen<br />
Dünger verwendet, kann es wegen<br />
der geringen Schwefeleinträge aus der<br />
Atmosphäre und unter ungünstigen Boden-<br />
Kaliumsulfat Kaliumchlorid<br />
und Witterungsverhältnissen zu Schwefelmangel<br />
kommen. Netzschwefel als Fungizid<br />
kann die Schwefel-Versorgung nicht sicherstellen.<br />
Sulfatische Kaliumdüngung (Patentkali) bietet<br />
gegenüber der Chloridform folgende Vorteile:<br />
● Geringere Anfälligkeit gegen Botrytis<br />
● Höhere Mostgewichte<br />
● Höhere Tannin- und Farbstoffgehalte<br />
● Gesicherte Schwefelversorgung<br />
Schwefel-Mangelsymptome:<br />
Hellgrüne bis gelbliche<br />
Blattfarbe ähnlich wie bei<br />
N-Mangel, im Extremfall mit<br />
deutlich kleineren Blättern<br />
11
12<br />
Spurenelemente<br />
gewinnen immer mehr an Bedeutung<br />
Wichtige Spurenelemente für die Rebe sind in<br />
erster Linie Bor, Eisen und Mangan. Wenn es<br />
bei diesen Elementen zu einem Mangel<br />
kommt, liegt es meist an deren Verfügbarkeit<br />
und nur in Ausnahmefällen an zu niedrigen<br />
Gehalten im Boden. Entscheidend für die<br />
Verfügbarkeit sind pH-Wert und Witterung.<br />
Element Verhalten im Boden Mangelsymptome<br />
Bor Festlegung in Kalkböden, bei Schwaches Triebwachstum,<br />
Sauerstoffmangel Verrieseln, verkümmerte Beeren<br />
und Trockenheit<br />
Mangan Festlegung in Kalkböden, Aufhellungen junger Blätter, später<br />
in gut durchlüfteten Böden Marmorierung, verminderte<br />
und bei Trockenheit Zuckerbildung<br />
Eisen Festlegung in Kalkböden, Chlorose, beginnend an den jüngsten<br />
in gut durchlüfteten Böden Blättern; Verrieseln; im Extremfall<br />
und bei Trockenheit Stockausfälle<br />
Bor-Mangel bei Reben<br />
Bor-Mangel bei Reben
Mangan-Mangel bei Reben<br />
Chlorosen durch Eisenmangel bei ungünstigen Witterungsbedingungen<br />
Chlorosen durch Eisenmangel bei ungünstigen Witterungsbedingungen<br />
13
14<br />
Anwendungshinweise<br />
Zur vorbeugenden Behandlung von Bor- und<br />
Mangan-Mangel empfiehlt sich der Einsatz<br />
von EPSO Microtop schon ab dem Stadium<br />
der Vorblüte (BBCH 53 bis 60).<br />
Die Produkte aus der EPSO-Reihe sind sehr<br />
kulturverträglich, sofort pflanzenverfügbar<br />
und mit den gängigen Pflanzenschutzmitteln<br />
mischbar. Sie sollten jedoch nicht bei großer<br />
Hitze und in praller Sonne ausgebracht werden.<br />
Anwendungstermine<br />
Bei Tankmischungen mit mehreren Pflanzenschutzmitteln<br />
ist im Zweifelsfall die technische<br />
Mischbarkeit in einem Messbecher zu prüfen.<br />
Beim Einfüllen von EPSO-Produkten sollte die<br />
Pflanzenschutzspritze zur Hälfte gefüllt sein.<br />
Nicht mischbar sind die EPSO-Produkte mit<br />
Kalksalpeter oder anderen calciumhaltigen<br />
Produkten.<br />
Austrieb 1. Vorblüte letzte Vorblüte Vollblüte Ende Blüte Traubenschluss Abschluss<br />
Zur Sicherstellung einer optimalen Borversorgung<br />
sollte EPSO Microtop möglichst schon<br />
einmal vor der Blüte eingesetzt werden.<br />
In die Vollblüte sollten keine Blattdünger<br />
appliziert werden!<br />
● Einfache Anwendung<br />
● Sehr gute Pflanzenverträglichkeit<br />
● Gute Mischbarkeit<br />
Bittersalz +<br />
B + Mn<br />
®<br />
Produced by<br />
<strong>K+S</strong> <strong>KALI</strong> <strong>GmbH</strong><br />
34131 Kassel<br />
Germany<br />
A <strong>K+S</strong> Group Company
Unsere Empfehlung zur<br />
Blattdüngung<br />
EPSO Top ®<br />
16% MgO, 13% S<br />
EPSO Microtop ®<br />
15% MgO, 12% S, 1% B, 1% Mn<br />
als 2-5%ige Lösung<br />
(je nach Wassermenge)<br />
entsprechend 20-25 kg/ha je Anwendung<br />
EPSO Combitop ®<br />
13% MgO, 13% S, 4% Mn, 1% Zn<br />
als 2-5%ige Lösung<br />
(je nach Wassermenge)<br />
entsprechend 20-25 kg/ha je Anwendung<br />
Unsere Empfehlung zur<br />
Bodendüngung<br />
Patentkali ®<br />
30% K 2 O, 10% MgO, 17% S<br />
3-4 dt/ha bei guter Bodenversorgung<br />
ESTA ® Kieserit gran.<br />
25% MgO, 20% S<br />
2 dt/ha bei guter Bodenversorgung<br />
Kaliumsulfat gran.<br />
50% K 2 O,<br />
2 dt/ha bei guter Bodenversorgung<br />
Kalium : Magnesium-Verhältnis beachten!<br />
Sollwert < 2 : 1<br />
15
16<br />
Alles aus einer Hand<br />
EPSO Top ®<br />
EG-DÜNGEMITTEL<br />
Magnesiumsulfat 16+13<br />
16% MgO wasserlösliches Magnesiumoxid<br />
13% S wasserlöslicher Schwefel<br />
EPSO Top ist ein schnell wirksames<br />
Magnesium- und Schwefel-Düngemittel<br />
zur Blattdüngung. Es ist ein bewährtes Mittel<br />
für den modernen Pflanzenbau zur schnellen<br />
Beseitigung von Magnesium- und Schwefel-<br />
Mangelerscheinungen im Pflanzenbestand.<br />
EPSO Microtop ®<br />
EG-DÜNGEMITTEL<br />
Magnesiumsulfat<br />
mit Spurennährstoffen 15+12<br />
15% MgO wasserlösliches Magnesiumoxid<br />
12% S wasserlöslicher Schwefel<br />
1% B wasserlösliches Bor<br />
1% Mn wasserlösliches Mangan<br />
EPSO Microtop ist ein sofort wirksamer Blattdünger<br />
mit den Nährstoffen Magnesium,<br />
Schwefel sowie Bor und Mangan. Es ergänzt<br />
wirkungsvoll den Bedarf an Mikronährstoffen<br />
und verhindert Mangelerscheinungen während<br />
des Wachstums schnell und sicher.<br />
EPSO Combitop ®<br />
Magnesiumsulfat mit Mangan und Zink 13+13<br />
13% MgO wasserlösliches Magnesiumoxid<br />
13% S wasserlöslicher Schwefel<br />
4% Mn wasserlösliches Mangan<br />
1% Zn wasserlösliches Zink<br />
EPSO Combitop ist speziell abgestimmt auf<br />
den Spurennährstoffbedarf von Getreide in<br />
idealer Kombination mit Magnesium und<br />
Schwefel. Alle Nährstoffe liegen in wasserlöslicher<br />
Form vor.<br />
Bittersalz<br />
Bittersalz +<br />
B + Mn<br />
Bittersalz +<br />
Mn + Zn<br />
Produced by<br />
<strong>K+S</strong> <strong>KALI</strong> <strong>GmbH</strong><br />
34131 Kassel<br />
Germany<br />
A <strong>K+S</strong> Group Company<br />
®<br />
Produced by<br />
<strong>K+S</strong> <strong>KALI</strong> <strong>GmbH</strong><br />
34131 Kassel<br />
Germany<br />
A <strong>K+S</strong> Group Company<br />
Produced by<br />
<strong>K+S</strong> <strong>KALI</strong> <strong>GmbH</strong><br />
34131 Kassel<br />
Germany<br />
A <strong>K+S</strong> Group Company
Patentkali ®<br />
EG-DÜNGEMITTEL<br />
Kaliumsulfat mit Magnesium 30+(10+17)<br />
30% K2O wasserlösliches Kaliumoxid<br />
10% MgO wasserlösliches Magnesiumoxid<br />
17% S wasserlöslicher Schwefel<br />
minderchloridhältig<br />
Patentkali ist ein Kali-Spezialdünger, bei dem<br />
Kalium, Magnesium und Schwefel in sulfatischer<br />
Form vorliegen. Er eignet sich besonders<br />
für chloridempfindliche Kulturen wie<br />
Kartoffeln, Obst, Gemüse, Reben, Hopfen und<br />
Sonnenblumen.<br />
Kaliumsulfat gran.<br />
EG-DÜNGEMITTEL<br />
Kaliumsulfat 50 (+18)<br />
50% K 2O wasserlösliches Kaliumoxid<br />
18% S wasserlöslicher Schwefel<br />
Kaliumsulfat gran. wird als hochprozentiger<br />
Kalidünger auf sulfatischer Basis vorzugsweise<br />
zur Qualitätssteigerung im Tabakbau und in<br />
Sonderkulturen verwendet.<br />
ESTA ® Kieserit gran.<br />
EG-DÜNGEMITTEL<br />
Kieserit 25+20<br />
25% MgO wasserlösliches Magnesiumoxid<br />
20% S wasserlöslicher Schwefel<br />
minderchloridhältig<br />
Kieserit ist ein hochprozentiger Magnesium-<br />
Schwefeldünger, der direkt pflanzenverfügbares<br />
Magnesium und Schwefel in sulfatischer<br />
Form enthält und unter allen Bodenbedingungen<br />
unabhängig vom pH-Wert schnell und<br />
nachhaltig wirksam ist.<br />
Patentkali ®<br />
Produced by<br />
<strong>K+S</strong> <strong>KALI</strong> <strong>GmbH</strong><br />
34131 Kassel<br />
Germany<br />
A <strong>K+S</strong> Group Company<br />
Kaliumsulfat<br />
Produced by<br />
<strong>K+S</strong> <strong>KALI</strong> <strong>GmbH</strong><br />
34131 Kassel<br />
Germany<br />
A <strong>K+S</strong> Group Company<br />
®<br />
ESTA Kieserit<br />
gran.<br />
Produced by<br />
<strong>K+S</strong> <strong>KALI</strong> <strong>GmbH</strong><br />
34131 Kassel<br />
Germany<br />
A <strong>K+S</strong> Group Company<br />
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Informationen von kompetenten Partnern:<br />
Ihr <strong>K+S</strong> <strong>KALI</strong>-Regionalberater in Österreich<br />
Ing. Martin Schuh<br />
Beratung Düngemittel Österreich<br />
Ambach 95, 3124 Oberwölbling<br />
Tel.: +43 2786 63175<br />
Fax: +43 2786 68739<br />
Mobil: +43 664 3949365<br />
martin.schuh@kali-gmbh.com<br />
Optimale Kalidüngung mit dem Untergrundlockerer
www.kali-gmbh.com<br />
Der optimale Einsatz der Mineraldüngung<br />
spielt für den wirtschaftlichen Erfolg landwirtschaftlicher<br />
Produkte nach wie vor eine entscheidende<br />
Rolle. Zunehmend sind Spezialinformationen<br />
gefragt, die eine gezielte, standortgerechte<br />
Bewertung von Düngerhöhe,<br />
Nährstoffform und Düngungszeitpunkt erlauben<br />
sowie Auskünfte über bestimmte Düngemittelsorten<br />
und -systeme geben. Diese liefern wir<br />
Ihnen für die Nährstoffe Kalium, Magnesium,<br />
Schwefel und Natrium. Sie können sie gerne<br />
bei uns anfordern, oder Sie besuchen uns im<br />
Internet.<br />
Hier finden Sie unsere komplette<br />
Produktpalette im Detail sowie aktuelle<br />
Versuchsergebnisse und Informationen<br />
mit direkter Bestellmöglichkeit von Informationsmaterial.<br />
Bei der Anwendungsberatung<br />
bieten wir wissenswerte Tipps zu den Nährstoffen<br />
und selbstverständlich alles zu den<br />
wichtigsten Kulturen.<br />
Weiterhin bieten wir Ihnen ein umfangreiches<br />
Bildarchiv mit Nährstoffmangelsymptomen.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Klick.<br />
Ihre Anwendungsberatung<br />
der <strong>K+S</strong> <strong>KALI</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Herausgeber:<br />
<strong>K+S</strong> <strong>KALI</strong> <strong>GmbH</strong>, 34131 Kassel<br />
Bearbeitung und Redaktion:<br />
Anwendungsberatung und Vertrieb<br />
<strong>K+S</strong> <strong>KALI</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Alle Angaben und Aussagen in dieser<br />
Broschüre sind unverbindlich. Änderungen<br />
behalten wir uns vor.<br />
Ihr Kontakt zu uns<br />
Ausführliche Informationen und<br />
detaillierte Angaben zu allen<br />
Bereichen der <strong>K+S</strong> <strong>KALI</strong> Gmbh<br />
erhalten Sie unter<br />
www.kali-gmbh.com<br />
Ihre Ansprechpartner<br />
<strong>K+S</strong> <strong>KALI</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Anwendungsberatung<br />
Bertha-von-Suttner-Str. 7<br />
34131 Kassel<br />
Telefon 0561 9301 2316<br />
Fax 0561 9301 1416<br />
duengemittel@kali-gmbh.com<br />
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<strong>K+S</strong> <strong>KALI</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Bertha-von-Suttner-Str. 7, 34131 Kassel<br />
Telefon +49 (0)561 9301 2316 · Fax +49 (0)561 9301 1416<br />
duengemittel@kali-gmbh.com · www.kali-gmbh.com<br />
Ein Unternehmen der <strong>K+S</strong> Gruppe<br />
6885/1109/L/<strong>deutsch</strong>/Österreich ® = Registriertes Warenzeichen der <strong>K+S</strong> <strong>KALI</strong> <strong>GmbH</strong>