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Pfarrbrief als PDF-Download - Katholische Pfarrgemeinde Liebfrauen

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Kinderseiten<br />

Die Geschichte von Elsie<br />

Nur ein einziges Mal versuchte Elsie, genauso Pipi zu machen wie<br />

ihre fünf Brüder, und gleich ging das schief.<br />

Am Weihnachtsnachmittag hatte Mutter den alten Badeofen angeheizt.<br />

Sie hatte angeordnet, dass zuerst Jörg und Uli, die beiden<br />

Großen baden sollten, danach Tin, Veit und Stefan zusammen,<br />

schließlich Elsie allein. Tin hatte gewettet, dass alle sechs in die Badewanne<br />

passen. Veit hatte gesagt, das ginge nicht. Sie hatten es<br />

probiert, und es ging, wenn sie kreuz und quer übereinander lagen<br />

und die Beine über den Rand hingen. Es platschte mächtig, fast<br />

alles Wasser aus der Wanne schwamm auf dem Fußboden, aber<br />

es machte tollen Spaß. Mutter hämmerte gegen die Tür und rief,<br />

sie sollten sich beeilen, Vater hätte Durst auf Tee. Und dann wollten<br />

sie bald mit der Bescherung anfangen, denn die dauert bei sechs<br />

Kindern immer recht lange.<br />

Sie entknoteten und entwirrten sich, trockneten sich<br />

ab, und dann rannten alle<br />

schnell den Gang entlang noch<br />

einmal auf das Klo. Jörg stellte<br />

sich auf den Brillenrand, und das<br />

machten ihm alle nach. Alle nur<br />

Elsie nicht.<br />

„Du bist eben ein Weib“, sagte<br />

Tin. „Sie hat Angst, dass sie<br />

umkippt“, rief Stefan. „Du traust<br />

dich nicht“, rief Veit.<br />

Ein Mädchen, das fünf Brüder hat, traut sich allerlei. Elsie kletterte<br />

nackt und naß auf den Rand und stellte sich genauso hin wie die<br />

Buben.<br />

„Guckt weg, sonst geht es nicht“, sagte sie, und alle mussten lachen.<br />

Da rutschte Elsie aus und fuhr mit beiden Beinen in die Kloschüssel.<br />

Erst mussten sie noch mehr lachen, aber weil Elsie etwas<br />

jammerte, griffen sie zu und wollten ihr hinaus helfen.<br />

Nun war das kein gewöhnliches Klo, alles in diesem Haus war uralt.<br />

Die Kloschüssel war wie ein Trichter, der an der Hausmauer draußen<br />

in ein Rohr überging. Das endete unten über einer Grube. Es<br />

gab auch keine Wasserspülung, sondern nur eine Kanne, aus<br />

der man das Wasser kippen musste.<br />

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