Schlauch - Rala GmbH & Co.
Schlauch - Rala GmbH & Co.
Schlauch - Rala GmbH & Co.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Techn. Infos<br />
10<br />
Physikalische <strong>Schlauch</strong>charaktere:<br />
In der Praxis unterscheiden wir zwischen 2 Hauptschlauchgruppen:<br />
1. Elastomerschlauch<br />
(im allgemeinen<br />
Sprachgebrauch<br />
Gummischlauch)<br />
1. Elastomerschlauch:<br />
Gummi, in der technischen Verwendung als Elastomere<br />
bezeichnet, sind Werkstoffe mit hoher Elastizität und großem<br />
Rückfederungsvermögen. Die Ausgangsmaterialien<br />
zur Herstellung der Elastomere basieren auf Natur- und<br />
Synthese-Kautschuken. Als Mischung unter Beifügung<br />
verschiedener Zusatzstoffe wird der Kautschuk in der<br />
Wärme vulkanisiert. Erst nach dieser Vulkanisation erhalten<br />
die Elastomerqualitäten die für Gummi typischen<br />
Eigenschaften wie elastisches Verhalten, hohe Reißdehnung,<br />
Abriebbeständigkeit usw..<br />
Elastomere weisen bei Tieftemperaturen eine zunehmende<br />
Tendenz zur Verhärtung und im höheren Temperaturbereich<br />
zur Erweichung auf. Beim Überschreiten der<br />
zulässigen Verwendungstemperatur tritt im Gegensatz zu<br />
thermoplastischen Kunststoffen kein viskoses Fließen<br />
auf. Elastomere behalten bis zur Zersetzung und dem<br />
damit verbundenen Strukturabbau ihre Form.<br />
<strong>Schlauch</strong>leitungen aus Elastomeren sind gegen mechanische<br />
und dynamische Einflüsse robuster und daher einfacher<br />
zu handhaben als Kunststoffschläuche.<br />
Wir unterscheiden bei Elastomerschläuchen zwischen<br />
Druckschläuchen (D) und Saug-/Druck-Schläuchen (SD).<br />
Saug-/Druck-Schläuche zeichnen sich aus durch<br />
a) eine formstabilisierende Stützwendel<br />
b) ein formstabilisierendes Stützgewebe<br />
c) einen entsprechenden Wandstärkenaufbau<br />
(Wanddicke).<br />
Eine weitere Differenzierung der Elastomerschläuche liegt in<br />
der Verwendung von elektrisch leitfähigen Materialien bzw.<br />
elektrostatisch nicht leitfähigen Materialien innerhalb der<br />
Werkstoffkombination.<br />
Z.B. sind bei den Chemieschläuchen die leitfähigen<br />
<strong>Schlauch</strong>leitungen basierend auf leitfähigen Materialien mit<br />
einem Ableitwiderstand < 10 6 Ohm durch ein Ω-Zeichen<br />
gekennzeichnet bzw. die Schläuche, die lediglich metallisch<br />
ableiten, mit einem M gekennzeichnet. Die elektrische<br />
Leitfähigkeit der Ω-Schläuche wird z.B. durch Beimengen<br />
spezieller Ruße erreicht. Bei den letztgenannten Typen<br />
(M-Schläuche) wird die elektrische Ableitung möglicher<br />
Potentiale durch eine im <strong>Schlauch</strong>verbund integrierte über<br />
Kreuz eingearbeitete Kupferlitze sichergestellt.<br />
Nähere Informationen zur Entstehung von elektrostatischen<br />
Aufladungen und deren Vermeidung finden Sie in den<br />
"Richtlinien für die Vermeidung von Zündgefahren infolge<br />
elektrischer Aufladung", herausgegeben vom Hauptverband<br />
der gewerblichen Berufsgenossenschaften, Fachausschuss<br />
Chemie, Bonn (ZH 1/200)<br />
2. Thermoplastischer <strong>Schlauch</strong><br />
(im allgemeinen<br />
Sprachgebrauch<br />
Kunststoffschlauch)<br />
Technische Informationen<br />
Biegeradius:<br />
Unter dem Biegeradius eines <strong>Schlauch</strong>es versteht man den<br />
Radius der kleinsten Trommel, um welche der <strong>Schlauch</strong><br />
gelegt werden kann, ohne dass sich der Querschnitt gegenüber<br />
der ursprünglichen Form nennenswert verändert.<br />
<strong>Schlauch</strong>enden:<br />
Je nach Einsatzfall ist es notwendig, den an den <strong>Schlauch</strong>schnittkanten<br />
freiliegenden Druckträger gegen chemische<br />
Angriffe, z.B. durch Eindringen von Flüssigkeit, zu schützen.<br />
Dies kann man erreichen durch:<br />
a) Versiegelte Enden: Zum Schutz der Einlagen vor Feuchtigkeitseinwirkung<br />
werden die <strong>Schlauch</strong>enden mit selbstvulkanisierter<br />
Gummilösung verschlossen.<br />
b) Verdeckte Enden: Bei dieser Ausführung sind die<br />
Einlagen durch Aufvulkanisieren eines Gummiringes vor<br />
Angriffen des Durchflussmediums geschützt (vorzugsweise<br />
bei Spiralschläuchen).<br />
Darüberhinaus gibt es noch sogenannte Muffen:<br />
a) Spiralfreie Muffen: Um die Montage der Kupplung zu<br />
erleichtern, endet die Spirale schon vor dem, mit einem<br />
zusätzlichen Gewebe verstärkten <strong>Schlauch</strong>ende, Der<br />
Innendurchmesser von <strong>Schlauch</strong> und Muffe ist gleich.<br />
b) Erweiterte Muffen: Sind auf Wunsch bei jeder Art von<br />
Spiralschläuchen lieferbar.<br />
2. Thermoplast-Schläuche (Kunststoffschläuche)<br />
Grundsätzlich treffen alle Eigenschaften eines Elastomerschlauches<br />
auch auf Kunststoffschläuche zu. Auch hier<br />
werden zum Erreichen von Druckstandfestigkeiten Druckträger<br />
bzw. für Unterdruckschläuche formstabilisierende<br />
Kunststoff- oder Stahlwendel eingearbeitet.<br />
Im Unterschied zu Elastomerschläuchen ist bei den thermoplastischen<br />
Schläuchen der Einfluss von Kälte und<br />
Wärme von Bedeutung.<br />
Wie die Bezeichnung „Thermoplast“ schon andeutet, verändern<br />
diese Kunststoffe bei Temperaturschwankungen<br />
ihre spezifischen Eigenschaften. Sie haben die Eigenart<br />
bei Temperaturen unter 0°C zu „gefrieren“ und bei<br />
Temperaturen nahe dem jeweiligen produktbezogenen<br />
Schmelzpunkt des Kunststoffes in den plastischen,<br />
d.h. verformbar fließenden Zustand überzugehen.<br />
Auf Grund dieser Eigenschaften sind die Druckangaben<br />
bei Kunststoffschläuchen meist mit einem Temperaturwert<br />
von 20°C gekoppelt, d.h., dass die Druckwerte in<br />
unmittelbarem Zusammenhang mit der jeweiligen<br />
Betriebstemperatur stehen.