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Gemein<strong>de</strong>mitglie<strong>de</strong>r in Bad Warmbrunn 2006<br />

PASTOREN DER ST. CHRISTOPHORIKIRCHENGEMEINDE<br />

Probst Andrzej Fober Pfarrvikar Dawid Mendrok<br />

afober@poczta.onet.pl mendrokd@tlen.pl<br />

Tel. 0048 601 731 332 Tel. 0048 607 297 187<br />

Gemein<strong>de</strong>schwester Lidia Podżorska<br />

lidl@tlen.pl<br />

Tel. 0048 604 185 724<br />

Tel. 0048/ 71/ 348 45 98 - Probst Parafia św. Krzysztofa<br />

Tel. 0048/ 71/ 348 73 17 - Pfarrvikar ul. Partyzantów 60<br />

Fax. 0048/ 71/ 348 45 90 PL 51-675 Wrocław<br />

E-Mail: christophori@poczta.onet.pl www.stchristophori.eu<br />

SPENDENKONTO POLEN: KB IV O/WROCŁAW, KONTO<br />

(IBAN) PL20 1500 1793 1217 9000 4110 0000 (BIC) KRDBPLPW<br />

SPENDENKONTO DEUTSCHLAND: SPARKASSE OBERLAUSITZ - NIEDERSCHLESIEN<br />

Girokonto 3100 0369 04 BLZ 850 501 00<br />

Für die Unterstützung <strong>de</strong>r St. Christophorigemein<strong>de</strong><br />

sind wir je<strong>de</strong>m Spen<strong>de</strong>r herzlich dankbar!<br />

Christophoribote<br />

Mitteilungsblatt <strong>de</strong>r ev. Gemein<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>utscher Sprache<br />

in <strong>Breslau</strong> und Nie<strong>de</strong>rschlesien<br />

Juni, Juli, August 2010 / Nr. 06-07-08 (62-63-64)<br />

Monatsspruch für Juni: Gott spricht: Suchet mich, so wer<strong>de</strong>t ihr leben. Am 5,4<br />

Monatsspruch für Juli: So bekehre dich nun zu <strong>de</strong>inem Gott,<br />

halte fest an Barmherzigkeit und Recht und hoffe stets auf <strong>de</strong>inen Gott! Hos 12,7<br />

Monatsspruch für August: Jesus Christus spricht: Ihr urteilt, wie Menschen urteilen,<br />

ich urteile über keinen. Joh 8,15<br />

<strong>Breslau</strong> - Zimpel, Sommer 2009, Kin<strong>de</strong>rfreizeit


2<br />

Michael Moran – „Kraj z Księżyca. Podróże do serca Polski”<br />

[Ein Land vom Mond. Reisen ins Herz von Polen]<br />

ins Polnische übersetzt von Janusz Ochab. Wydawnictwo „Czarne”, Wołowiec 2010; in <strong>de</strong>r<br />

englischen Ausgabe „A Country in the Moon: Travels in Search of the Heart of Poland“,<br />

Verlag Granta UK 2009 (Paperback)<br />

Kurz vor Ostern war es mir gelungen, das Buch „Ein Land, das vom Mond gefallen ist.<br />

Reisen ins Herz von Polen” (in <strong>de</strong>r polnischen Ausgabe) zu erwerben. Der Autor Michael<br />

Moran, geboren und aufgewachsen in Australien, ein Reisen<strong>de</strong>r mit irischen Wurzeln,<br />

Mitglied zahlreicher geographischer Gesellschaften in Großbritannien und Australien.<br />

Einst hatte er seinem Onkel, einem Pianisten in <strong>de</strong>r Zwischenkriegszeit, <strong>de</strong>r von Chopin<br />

fasziniert war, versprochen, <strong>de</strong>ssen Asche rund um Chopins Geburtsort, Żelazowa Wola,<br />

zu verstreuen. Dieses Versprechen hat er nie eingelöst.<br />

Als sich in <strong>de</strong>n neunziger Jahren eine Gelegenheit ergibt, nach Polen zu fahren, im<br />

Rahmen eines internationalen Management-Projekts, das <strong>de</strong>n Polen die „neue” Wirtschaft<br />

beibringen soll, nimmt er ohne zu zögern an. So beginnt sein faszinieren<strong>de</strong>s Abenteuer<br />

mit Polen und <strong>de</strong>n Polen, mit <strong>de</strong>r polnischen Geschichte, Mentalität, Landschaft,<br />

Natur, <strong>de</strong>n Kultur<strong>de</strong>nkmälern und unserer Bürokratie.<br />

Es ist kein einfaches Abenteuer. Der Zusammenstoß zweier Zivilisationen, <strong>de</strong>r britischen<br />

und <strong>de</strong>r polnischen in <strong>de</strong>n Jahren <strong>de</strong>s politischen Umbruchs, bringt <strong>de</strong>n Autor beinahe<br />

dazu, <strong>de</strong>n Vertrag zu kündigen und auf die Südhalbkugel zurückzukehren. Jedoch<br />

je länger er in Polen lebt und <strong>de</strong>n Alltag, die Menschen beobachtet, umso mehr möchte<br />

er erfahren: warum „ist das hier so?”, irgendwo muss doch <strong>de</strong>r Grund dafür sein. Er fängt<br />

an, verschie<strong>de</strong>nste Bücher zur Geschichte Polens und <strong>de</strong>r Polen zu lesen, er verschlingt<br />

Dutzen<strong>de</strong> von ihnen, egal, wie dick sie sind, bis er schließlich zu <strong>de</strong>r Überzeugung gelangt:<br />

dieses Land muss man verstehen, und das kann man, in <strong>de</strong>m man es kreuz und<br />

quer bereist.<br />

So beginnt eine von vielen Reisen in seinem Leben, vielleicht die wichtigste. Der Autor<br />

legt ungezählte Kilometer mit verschie<strong>de</strong>nen Verkehrsmitteln zurück. Er trifft bekannte<br />

und unbekannte Menschen, lernt die Kultur<strong>de</strong>nkmäler kennen, Orte <strong>de</strong>r nationalen Erinnerung,<br />

die Umstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r nationalen Erfolge und Nie<strong>de</strong>rlagen. Er ent<strong>de</strong>ckt ein unbekanntes<br />

Land, und das anfangs frem<strong>de</strong> Land wird, Tag für Tag, langsam, Kilometer für<br />

Kilometer, <strong>de</strong>n er zurücklegt, immer interessanter, faszinieren<strong>de</strong>r und näher.<br />

Das Buch enthält wun<strong>de</strong>rvolle Beschreibungen <strong>de</strong>r Landschaften. Der Autor begeistert<br />

sich für Orte und Blickwinkel, die wir oft nicht bemerken. Mit enormen Kenntnissen<br />

und in wun<strong>de</strong>rvoller Sprache nennt und beschreibt er die angetroffenen Blumen, Sträucher,<br />

Bäume, aber auch die Sehenswürdigkeiten und <strong>de</strong>ren architektonische Details. Er<br />

beschreibt und charakterisiert die Menschen, <strong>de</strong>nen er begegnet, treffend und mit Humor,<br />

selbstverständlich echtem britischen Humor. Er ta<strong>de</strong>lt Schwächen und Laster, aber nie<br />

macht er sich über sie lustig. Im Gegenteil, er ist voller Bewun<strong>de</strong>rung für <strong>de</strong>n Einfallsreichtum<br />

<strong>de</strong>r Polen und die Fähigkeit, in aussichtslosen Situationen zurechtzukommen.<br />

Als <strong>de</strong>r aus England importiere private Rolls Royce auf „polnischen Straßen“ kaputt geht,<br />

23


22<br />

erweist sich ein zufällig angetroffener Wła<strong>de</strong>k, irgendwo im Osten Polens, als Experte<br />

dieser Marke, die er selbst erfun<strong>de</strong>n hat und <strong>de</strong>r die Werkzeuge, die zur Reparatur notwendig<br />

sind, angefertigt hat.<br />

Das größte Plus <strong>de</strong>s Buches ist <strong>de</strong>r durchdringen<strong>de</strong> Versuch <strong>de</strong>s Autors, unsere Mentalität<br />

zu verstehen, die von unserer Geschichte geprägt wor<strong>de</strong>n ist. Die Polen verstehen<br />

kann man also nur dann, wenn man ihre persönliche Geschichte und die Geschichte ihres<br />

Lan<strong>de</strong>s kennt. Der Autor sieht diese Sache sehr <strong>de</strong>utlich. Seiner Meinung nach trägt<br />

je<strong>de</strong>r von uns, außer seiner eigenen, privaten Geschichte o<strong>de</strong>r Lebenserfahrung auch die<br />

Geschichte seines Lan<strong>de</strong>s. Diese bei<strong>de</strong>n Erfahrungen sind untrennbar miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n.<br />

Das gegenseitige Misstrauen <strong>de</strong>r Polen, das Misstrauen gegen Versprechen in-<br />

o<strong>de</strong>r ausländischer Politiker, das Misstrauen gegenüber Deklarationen und Bündnissen,<br />

kommt daher, dass wir in <strong>de</strong>r Vergangenheit vielfach betrogen wor<strong>de</strong>n sind, sowohl von<br />

Feind als auch von Freund, von <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren und von <strong>de</strong>n eigenen Leuten.<br />

Das Fehlen einer eigenen Regierung und einer nationalen, freien staatlichen Verwaltung,<br />

angefangen beim ersten Wahlkönig bis zum Jahr 1989, mit einer kurzzeitigen Ausnahme<br />

in <strong>de</strong>n Jahren zwischen <strong>de</strong>n Weltkriegen, hat in uns ein solches und kein an<strong>de</strong>res<br />

Verhältnis zum eigenen Staat, seinen Organen und Vertretern ausgeprägt. Michael Moran<br />

versteht ganz beson<strong>de</strong>rs die Tatsache, dass wenige Jahre einer sich erst ausbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Demokratie nicht in imstan<strong>de</strong> waren, eine Bürgergesellschaft und eine funktionsfähige,<br />

gerechte Verwaltung zu schaffen. Der Autor ist traurig über die Tatsachen, dass die<br />

Wie<strong>de</strong>rerlangung <strong>de</strong>r Freiheit und <strong>de</strong>r Beitritt Polens zur Europäischen Union eine <strong>de</strong>r<br />

größten Wellen von Erwerbsmigration von Polen in ihrer Geschichte zur Folge hatte.<br />

Ein extra, recht umfangreicher Teil <strong>de</strong>s Buches ist <strong>de</strong>n Orten gewidmet, die mit Fre<strong>de</strong>ric<br />

Chopin und seiner Musik verbun<strong>de</strong>n sind. Man könnte behaupten, wenn Chopin nicht<br />

gewesen wäre, wäre dieses Buch nie entstan<strong>de</strong>n. Michael Moran analysiert die Musik<br />

unseres Nationalkomponisten mit einem Kenntnisreichtum, <strong>de</strong>r je<strong>de</strong>m professionellen<br />

Musikkritiker zur Ehre gereichen wür<strong>de</strong>. Im Buch gibt es keinerlei Bemerkung in dieser<br />

Richtung, aber man kann <strong>de</strong>n Eindruck gewinnen, dass er mit dieser Musik das Interesse<br />

<strong>de</strong>s Lesers wecken will, weil er selbst von ihr berührt und fasziniert ist. Dann sie ist in einer<br />

Zeit entstan<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>r Polen nicht existiert hat. Polen existierte und lebte in <strong>de</strong>n Herzen<br />

<strong>de</strong>r Polen unter <strong>de</strong>n Teilungsmächten, im Exil, bei <strong>de</strong>n in die Gulags Verbannten. Polen<br />

besteht und lebt auch in <strong>de</strong>r Musik von Chopin. In dieser Musik ist das polnische Herz<br />

enthalten, <strong>de</strong>r polnische Geist, <strong>de</strong>r polnische Stolz, aber auch die polnische Wut, Bitterkeit,<br />

Trauer, aber auch die Hoffnung aus die Rückgewinnung wenigstens eines Teils <strong>de</strong>ssen,<br />

was verloren gegangen ist. Nach Meinung <strong>de</strong>s Autors ist nur eine Nation, die das<br />

erlebt hat, was wir erlebt haben, im Stand, so und nicht an<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>n Tod zu zelebrieren.<br />

Nur ein Polen konnte ein solch ergreifen<strong>de</strong>s Werk schreiben, wie <strong>de</strong>r Trauermarsch aus<br />

<strong>de</strong>r Sonate B-Moll, Opus 35 von Chopin.<br />

Die Lektüre <strong>de</strong>s Buchs habe ich am Abend <strong>de</strong>s 9. April 2010 abgeschlossen.* Ich habe<br />

das Buch auf <strong>de</strong>n Nachttisch meiner Frau gelegt und gesagt: „Das musst Du lesen! Es<br />

scheint, als ob die Auslän<strong>de</strong>r am besten über die Geschichte Polens schreiben, insbeson<strong>de</strong>re<br />

aber die Briten.“ Das Buch en<strong>de</strong>t symbolisch:<br />

3


„Als <strong>de</strong>r letzte Augenblick gekommen war, wur<strong>de</strong>n die Straßen <strong>de</strong>r Altstadt (in Warschau,<br />

Anm. AF) von Glocken und Sirenen erfüllt. Es war <strong>de</strong>r 2. April 2005. Es begann<br />

eine sechstägige Trauer <strong>de</strong>s ganzen Volkes. (…) Die für die polnische Gesellschaft typische<br />

Faszination <strong>de</strong>s To<strong>de</strong>s trat in vollem Umfang in Erscheinung, in <strong>de</strong>n Supermärkten<br />

wur<strong>de</strong>n Massen von Grablichtern verkauft. Polnische Adler und Nationalflaggen, verwebt<br />

mit Flaggen <strong>de</strong>s Vatikans, wur<strong>de</strong>n mit schwarzen Schleifen versehen (…). Die Menschen<br />

schickten sich SMS-Nachrichten, um sich an <strong>de</strong>m und <strong>de</strong>m Ort zu treffen, Kerzen an <strong>de</strong>r<br />

und <strong>de</strong>r Straße anzuzün<strong>de</strong>n, die mit Johannes Paul II. verbun<strong>de</strong>n war, o<strong>de</strong>r auch zu einer<br />

bestimmten Uhrzeit zu Hause das Licht zu löschen. Der SMS-Nachricht gehorchend habe<br />

ich abends um elf Uhr das Licht gelöscht. Jedoch bemerkte ich, dass in vielen Fenstern<br />

meiner Wohnsiedlung noch immer hell war. „Verdammt Auslän<strong>de</strong>r!“ brummte ich, als ich<br />

eine Kerze auf meiner Terrasse aufstellte.<br />

Das Buch ist, meiner Meinung nach, nicht nur lesenswert, son<strong>de</strong>rn ist es sogar wert,<br />

auf die Liste <strong>de</strong>r Pflichtlektüre im Lyzeum aufgenommen zu wer<strong>de</strong>n. Sein Wert zeigt sich<br />

darin, dass es ein Polen beschreibt, das es nicht mehr gibt.<br />

4<br />

Pfr. Andrzej Fober<br />

aus <strong>de</strong>m Polnischen übersetzt von Sonja Stankowski<br />

*Anmerkung <strong>de</strong>r Übers.: Am 10. April 2010 hat sich das schwere Flugzeugunglück<br />

bei Smolensk ereignet, bei <strong>de</strong>m 96 Menschen ums Leben gekommen sind,<br />

u.a. <strong>de</strong>r polnische Staatspräsi<strong>de</strong>nt und seine Ehefrau.<br />

Die Tätigkeit <strong>de</strong>r Pastoren<br />

Es ist gut, dass in <strong>de</strong>r Arbeit so wie in unserem Dienst alles einen geordneten Lauf<br />

hat. Es war in <strong>de</strong>r letzten Zeit möglich, vieles nach Plan zu machen: Gottesdienste, Religionsunterricht,<br />

Bibelstun<strong>de</strong>n, die zu Frauenbegegnungen gewor<strong>de</strong>n sind und Geburtstag-<br />

wie Hausbesuche. Dieser geordnete Lauf wur<strong>de</strong> aber durch die Tragödie bei<br />

Smolensk zerstört. Wir trauern um alle Opfer <strong>de</strong>s Fluges und sprechen <strong>de</strong>n hinterbliebenen<br />

Familien unser tiefes Beileid aus. Diese Tragödie hat das Leben in Polen für zwei<br />

Wochen verän<strong>de</strong>rt, auch bei uns war es zu spüren. Pastor Fober als Militärseelsorger<br />

musste mehrmals nach Warschau, um an <strong>de</strong>n Trauerfeiern teilzunehmen.<br />

Das Leben im Land geht weiter wie früher, die Stellen sind neu besetzt wor<strong>de</strong>n, nur in<br />

<strong>de</strong>n Familien voller Trauer sind die leeren Plätze <strong>de</strong>r Ehepartner, Vater o<strong>de</strong>r Mutter, Geschwister<br />

geblieben. Allen, die uns in <strong>de</strong>r Trauerzeit durch E-Mail und Telefongespräch<br />

ihr Beileid ausgesprochen haben, danken wir herzlichst.<br />

Am 28. März feierte Frau Charlotte Lamek (geb. En<strong>de</strong>) aus Krausendorf mit <strong>de</strong>r ganzen<br />

Familie ihren 80. Geburtstag. Es sind über 30 Personen gewesen und es wur<strong>de</strong> festlich<br />

im Restaurant in Lan<strong>de</strong>shut gefeiert. Pastor Mendrok hat zu Beginn <strong>de</strong>n Psalm 104<br />

vorgelesen und dann mit kurzen Worten <strong>de</strong>n interessanten Lebenslauf vorgestellt, um bewusst<br />

zu machen, was für eine Freu<strong>de</strong> es ist, <strong>de</strong>n 80. Geburtstag von Frau Lamek zu fei-<br />

SONNTAG 04.07.2010 5. S. N. TRINITATIS<br />

<strong>Breslau</strong> 10:00 Pfr. Dawid Mendrok<br />

Liegnitz 13:00 Pfr. Dawid Mendrok<br />

SONNABEND 10.07.2010 6. S. N. TRINITATIS<br />

Lauban 10:00 Pfr. Dawid Mendrok<br />

Bad Warmbrunn 14:00 Pfr. Dawid Mendrok<br />

SONNTAG 11.07.2010 6. S. N. TRINITATIS<br />

<strong>Breslau</strong> 10:00 Pfr. Dawid Mendrok<br />

Wal<strong>de</strong>nburg 14:00 Pfr. Dawid Mendrok<br />

SONNTAG 18.07.2010 7. S. N. TRINITATIS<br />

<strong>Breslau</strong> 10:00 Pfr. Dawid Mendrok<br />

Liegnitz 13:00 Pfr. Dawid Mendrok<br />

SONNABEND 24.07.2010 8. S. N. TRINITATIS<br />

Schweidnitz 9:00 Pfr. Dawid Mendrok<br />

Wal<strong>de</strong>nburg 14:00 Pfr. Dawid Mendrok<br />

SONNTAG 25.07.2010 8. S. N. TRINITATIS<br />

<strong>Breslau</strong> 10:00 Pfr. Michael Tetzner<br />

Lauban 10:00 Pfr. Dawid Mendrok<br />

Bad Warmbrunn 14:00 Pfr. Dawid Mendrok<br />

SONNTAG 1.08.2010 9. S. N. TRINITATIS<br />

<strong>Breslau</strong> 10:00 Pfr. Klaus Dieter Härtel<br />

Liegnitz 13:00 Pfr. Klaus Dieter Härtel<br />

SONNTAG 8.08.2010 10. S. N. TRINITATIS<br />

<strong>Breslau</strong> 10:00 Pfr. Klaus Dieter Härtel<br />

Wal<strong>de</strong>nburg 14:00 Pfr. Klaus Dieter Härtel<br />

SONNTAG 15.06.2010 11. S. N. TRINITATIS<br />

Lauban 10:00 Pfr. Andrzej Fober<br />

Bad Warmbrunn 14:00 Pfr. Andrzej Fober<br />

IN BAD WAR<strong>MB</strong>RUNN BESUCH VON GRUPPE DER KULTURBUND SCHMIEDEBERG<br />

<strong>Breslau</strong> 10:00 Pfr. Klaus Dieter Härtel<br />

Liegnitz 13:00 Pfr. Klaus Dieter Härtel<br />

SONNTAG 22.08.2010 12. S. N. TRINITATIS<br />

<strong>Breslau</strong> 10:00 Pfr. Vertretung<br />

Lauban 10:00 Pfr. Andrzej Fober<br />

Bad Warmbrunn 14:00 Pfr. Andrzej Fober<br />

SONNABEND 28.08.2010 13. S. N. TRINITATIS<br />

Schweidnitz 9:00 Pfr. Dawid Mendrok<br />

Wal<strong>de</strong>nburg 14:00 Pfr. Dawid Mendrok<br />

SONNTAG 29.08.2010 13. S. N. TRINITATIS<br />

<strong>Breslau</strong> 10:00 Pfr. Andrzej Fober<br />

21


20<br />

Gemein<strong>de</strong>termine und Informationen<br />

3. Juni 11.00 Uhr Gustaf Adolf Fest in <strong>de</strong>r<br />

Gustaf-Adolf-Gedächtnis-Kirche in Zimpel<br />

9. Juni Begegnung im Rahmen <strong>de</strong>r Luther<strong>de</strong>ka<strong>de</strong><br />

mit Thema „Ehe“ im Pfarrhaus in Zimpel<br />

11. Sep. 10.00 – 16.00 Uhr Begegnung <strong>de</strong>r Ev. Diözese <strong>Breslau</strong><br />

und Ev. Kirche Oberlausitz in Hoyerswerda<br />

3. Oktober 10.00 Uhr Erntedankfest in <strong>Breslau</strong><br />

3. Oktober 13.00 Uhr Erntedankfest mit Jubiläumskonfirmation<br />

in <strong>de</strong>r Liebfrauenkirche zu Liegnitz<br />

18. Dezember Weihnachtsfeier in <strong>Breslau</strong><br />

GOTTESDIENSTORDNUNG IM JUNI, JULI UND AUGUST 2010<br />

DONNERSTAG 3.06.2010 GUSTAF ADOLF FEST<br />

<strong>Breslau</strong> 11:00 Pfr. Marcin Undas<br />

GUSTAV-ADOLF-GEDÄCHTNIS-KIRCHE IN BRESLAU-ZIMPEL<br />

SONNTAG 6.06.2010 1. S. N. TRINITATIS<br />

<strong>Breslau</strong> 10:00 Pfr. Andrzej Fober<br />

Liegnitz 13:00 Pfr. Andrzej Fober<br />

SONNABEND 12.06.2010 2. S. N. TRINITATIS<br />

Lauban 10:00 Pfr. Andrzej Fober<br />

Bad Warmbrunn 14:00 Pfr. Andrzej Fober<br />

SONNTAG 13.06.2010 2. S. N. TRINITATIS<br />

<strong>Breslau</strong> 10:00 Pfr. Andrzej Fober<br />

Wal<strong>de</strong>nburg 14:00 Pfr. Andrzej Fober<br />

SONNTAG 20.06.2010 3. S. N. TRINITATIS<br />

<strong>Breslau</strong> 10:00 Pfr. Dawid Mendrok<br />

Liegnitz 13:00 Pfr. Dawid Mendrok<br />

SONNABEND 26.06.2010 4. S. N. TRINITATIS<br />

Schweidnitz 9:00 Pfr. Dawid Mendrok<br />

Wal<strong>de</strong>nburg 14:00 Pfr. Dawid Mendrok<br />

SONNTAG 27.04.2010 4. S. N. TRINITATIS<br />

<strong>Breslau</strong> 10:00 Pfr. Andrzej Fober<br />

Lauban 10:00 Pfr. Dawid Mendrok<br />

Bad Warmbrunn 14:00 Pfr. Dawid Mendrok<br />

ern. Frau Lamek ist als jüngstes Kind in <strong>de</strong>r Familie En<strong>de</strong> auf die Welt gekommen. Als<br />

junges Mädchen erkrankte sie so schwer, dass viele dachten, sie wür<strong>de</strong> sterben, in <strong>de</strong>r<br />

Kriegszeit musste sie vor <strong>de</strong>n russischen Truppen fliehen, grün<strong>de</strong>te in Krausendorf eine<br />

Familie mit Herrn Lamek und freut sich über ihre sieben Kin<strong>de</strong>r und mehrere Enkel und<br />

Urenkel. Frau Lamek, wir gratulieren Ihnen nochmals und wünschen Gottes Segen für<br />

je<strong>de</strong>n Tag.<br />

Am 31. März feierte Herr Friedrich Wil<strong>de</strong>mann <strong>de</strong>n 70. Geburtstag. Es war wie<strong>de</strong>r ein<br />

Grund zum Dankgebet, <strong>de</strong>nn Herr Wil<strong>de</strong>mann führt einen guten Kampf gegen die Krebskrankheit.<br />

Lei<strong>de</strong>r ist es keine fröhliche Zeit für ihn, <strong>de</strong>nn vor einem Jahr ist seine Frau verstorben.<br />

Herr Wil<strong>de</strong>mann, bleiben Sie tapfer und lassen Sie sich von Gottes Hand führen.<br />

Die ersten Tage im April gehörten zur Karwoche und zum Osterfest – für Pastoren<br />

wie immer ein Dienst, <strong>de</strong>r Freu<strong>de</strong> bringt, aber danach sind ein paar Tage frei ganz gut.<br />

Am 9. April haben wir uns zum ersten Mal in einem neuen Kreis in <strong>Breslau</strong> getroffen,<br />

<strong>de</strong>m Frauenkreis. Wir haben über <strong>de</strong>n Wert <strong>de</strong>r Frau in <strong>de</strong>r Bibel gesprochen. Mehr darüber<br />

im Artikel von Frau Waltraud Fricke.<br />

10. April, 8 Uhr 41 – Absturz <strong>de</strong>s Präsi<strong>de</strong>nten-Flugzeuges in Smolensk auf <strong>de</strong>m Weg<br />

nach Katyn, wo vor 70 Jahren zumin<strong>de</strong>st 21 768 polnische Offiziere und Staatsbeamte<br />

ermor<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n, um dort <strong>de</strong>n Ermor<strong>de</strong>ten bei einem ökumenischen Gottesdienst Dank<br />

und Ehre zu erweisen. In <strong>de</strong>m tragischen Absturz <strong>de</strong>s Flugzeugs in Smolensk erlitt die<br />

Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen einen riesigen Verlust. Pfr. Obst. Adam Pilch,<br />

<strong>de</strong>r als Stellvertreter <strong>de</strong>s Militärbischofs <strong>de</strong>n vorletzten Tag seines Amtes absolvierte,<br />

kam ums Leben. Er hat seine Ehefrau und eine Tochter hinterlassen.<br />

Am 14. April tagte in Trauer <strong>de</strong>r Pfarrkonvent in <strong>Breslau</strong>.<br />

Am18. April verunglückte auf <strong>de</strong>m Weg von Warschau nach Lodz <strong>de</strong>r Bischof <strong>de</strong>r<br />

5


Warschauer Diözese, Mieczysław Cieślar. Bischof Cieślar übernahm nach <strong>de</strong>m To<strong>de</strong> von<br />

Adam Pilch kurzfristig die Leitung <strong>de</strong>r Himmelfahrtsgemein<strong>de</strong> in Warschau, bis die Gemein<strong>de</strong><br />

einen neuen Pfarrer bekommt. Er hat sich nach <strong>de</strong>m Gottesdienst mit <strong>de</strong>r Leitung<br />

<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> getroffen, um die laufen<strong>de</strong>n Angelegenheiten <strong>de</strong>r Trauergemein<strong>de</strong> zu besprechen,<br />

darunter auch die Vorbereitung <strong>de</strong>s Abschieds von Adam Pilch.<br />

Am 19. April fand in Wal<strong>de</strong>nburg die Bibelstun<strong>de</strong> statt. Wir haben, so wie in <strong>Breslau</strong>,<br />

über <strong>de</strong>n Wert <strong>de</strong>r Frau in <strong>de</strong>r Bibel gesprochen. Die Gedanken und Bemerkungen waren<br />

an<strong>de</strong>rs als bei Frauen in <strong>Breslau</strong>. Hier muss man erwähnen, dass es Unterschied im Alter<br />

und in <strong>de</strong>n beruflichen Hintergrün<strong>de</strong>n gibt, <strong>de</strong>nn man dabei in Betracht ziehen muss. Ein<br />

Gespräch über Wert und Wertschätzung <strong>de</strong>r Frau war für sie wichtig und vielleicht einige<br />

Jahre zu spät… aber es hat sie so interessiert, dass wir es weiter fortführen wollen.<br />

Am 19. April feierte Frau Rosemarie Kwaśnik aus Reichenbach ihren 70. Geburtstag.<br />

Neben vielen Telefongesprächen hat Pastor Mendrok persönlich die Glückwünsche im<br />

Namen <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> ausgesprochen.<br />

Am 21. April wur<strong>de</strong> statt <strong>de</strong>s<br />

Festgottesdienstes zum Protestantischen<br />

Kulturfestival ein<br />

Ökumenischer Trauergottesdienst<br />

in <strong>de</strong>r Hofkirche zu<br />

<strong>Breslau</strong> gehalten. Es kamen<br />

zahlreiche Gäste aus <strong>de</strong>r<br />

<strong>Breslau</strong>er Ökumene mit Kardinal<br />

Gulbinowicz an <strong>de</strong>r Spitze<br />

und Vertretern aus allen<br />

christlichen Kirchen <strong>de</strong>r Stadt,<br />

aus <strong>de</strong>r Jüdischen Gemein<strong>de</strong><br />

und ein Imam <strong>de</strong>r Muslime. Die Predigt hielt Bischof Ryszard Bogusz. Mit Hilfe <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen<br />

Technik wur<strong>de</strong>n die Bil<strong>de</strong>r von allen Opfern <strong>de</strong>r<br />

Katastrophe in <strong>de</strong>r Kirche gezeigt. Einen Nachruf auf<br />

Adam Pilch hielt Pfarrer Andrzej Fober, Militär<strong>de</strong>kan <strong>de</strong>s<br />

Schlesischen Wehrbereichs.<br />

In <strong>de</strong>n Tagen von 21. bis 27. April besuchte Pastor<br />

Heinz Lischke zu seinem 83. Geburtstag seine Geburtsstadt<br />

<strong>Breslau</strong>. Mehr dazu im Artikel vom Pastor Lischke.<br />

Am 23. April wur<strong>de</strong> in Konradswaldau Frau Elli Jaron<br />

geb. Heisler verabschie<strong>de</strong>t. Sie kam am 29. April<br />

1929 in Fellhammer bei Gottesberg auf die Welt und<br />

lebte nach <strong>de</strong>m Krieg mit ihrem Mann in Konradswaldau,<br />

wo sie zusammen eine Wirtschaft leiteten. Schwer<br />

arbeitend blieb Frau Jaron zuletzt als Witwe bis Sommer<br />

2008 in Schlesien, dann haben ihre Kin<strong>de</strong>r sie nach<br />

6<br />

14.06.1963 Wiśniewski Karol Wrocław / <strong>Breslau</strong><br />

16.06.2001 Kunkel Leonie Wrocław / <strong>Breslau</strong><br />

24.06.1925 Kowacz Charlotte Wałbrzych / Wal<strong>de</strong>nburg<br />

27.06.1928 Turska Ilse (Elżbieta) Jelenia Góra / Hirschberg<br />

27.06.1933 Fenosz Jolanta Legnica / Liegnitz<br />

29.06.1937 Kurowska Marianne Cieplice / Bad Warmbrunn<br />

30.06.1925 Fabisiak Bernhard Szczawno – Zdrój / Bad Salzbrunn<br />

30.06.1929 Manthei Grete Lubań / Lauban<br />

02.07.1934 Wiemer Annelies Wałbrzych / Wal<strong>de</strong>nburg<br />

05.07.1961 Marchlewski Mirosław Lubań / Lauban<br />

07.07.1965 von Kap – herr Dag Kondratowice / Kurtwitz<br />

08.07.1938 Sigrid Raschke Lubin / Lüben<br />

09.07.1931 Fatyga Lilli Wrocław / <strong>Breslau</strong><br />

09.07.1975 Mendrok Monika Wrocław / <strong>Breslau</strong><br />

10.07.1958 Polok Susanne Zawidów / Sei<strong>de</strong>nberg<br />

10.07.1985 Kleinert Agnes Wrocław / <strong>Breslau</strong><br />

17.07.1938 Radoła Brigitte Wałbrzych / Wal<strong>de</strong>nburg<br />

19.07.1978 Kunkel Patrizia Wrocław / <strong>Breslau</strong><br />

21.07.1915 Schmidt Elfrie<strong>de</strong> Milikowice / Arnsdorf<br />

23.07.1932 Husiatyńska Marta Jelenia Góra / Hirschberg<br />

23.07.1963 Marchlewska Gerlin<strong>de</strong> Lubań / Lauban<br />

28.07.1928 Najmrodzka Charlotte Jelenia Góra / Hirschberg<br />

29.07.1923 Hawdziej Ilse Leśna / Marklissa<br />

31.07.1970 Wysopal Aneta Gryfów Śląski / Greifenberg<br />

01.08.1922 Alwin Gerda Legnica / Liegnitz<br />

01.08.1934 Synowiec Eva Wałbrzych / Wal<strong>de</strong>nburg<br />

05.08.1923 Böhme Gertraud Lubań / Lauban<br />

05.08.1929 Roszak E<strong>de</strong>ltraud Wałbrzych / Wal<strong>de</strong>nburg<br />

06.08.1938 Wysopal Barbara Gryfów Śląski / Greifenberg<br />

08.08.1928 Oprzałek Elli Sulików / Schöneberg<br />

14.08.1978 Mendrok Dawid Wrocław / <strong>Breslau</strong><br />

15.08.1945 Scholz Eberhard Pątnów Legnicki / Panten<br />

17.08.1961 Steglich Volker Czernikowice / Sandwaldau<br />

21.08.1931 Wojtasiewicz Elwira Szklarska Poręba / Ober Schreiberhau<br />

24.08.1948 Mikos Teresa Wrocław / <strong>Breslau</strong><br />

24.08.2009 Mendrok Helen Sofie Wrocław / <strong>Breslau</strong><br />

25.08.1923 An<strong>de</strong>rs Frieda Wrocław / <strong>Breslau</strong><br />

Allen Jubilarinnen und Jubilaren möchten wir von ganzen Herzen<br />

viel Gesundheit, Kraft und Tapferkeit wünschen,<br />

aber vor allem Gottes reichen Segen. Wir freuen uns,<br />

dass Sie gemeinsam mit uns in <strong>de</strong>r Christophorigemein<strong>de</strong> pilgern.<br />

19


Wupper sprang, zum Glück ohne sich dabei ernsthaft zu verletzen.<br />

Zum Mittagessen gingen wir zum Chinesen in die City - Arka<strong>de</strong>n. Pfr. Mendrok beherrschte<br />

sogar <strong>de</strong>n Umgang mit <strong>de</strong>n Stäbchen, gelernt bei Pastor Pai, seinem Mitbru<strong>de</strong>r<br />

aus Korea. So ein Einkaufspalast ist <strong>de</strong>n <strong>Breslau</strong>ern nichts Neues; wir haben gleich mehrere<br />

davon in <strong>de</strong>r Stadt.<br />

Am Nachmittag besuchten wir bei bestem Wetter das Kin<strong>de</strong>rgartenfest <strong>de</strong>r Dönberg -<br />

Gemein<strong>de</strong> und anschließend sahen wir ein buntes Kin<strong>de</strong>rmusical, einstudiert und aufgeführt<br />

von einer Grundschule aus Dönberg. Das Stück han<strong>de</strong>lte vom Umgang mit Frem<strong>de</strong>n.<br />

Ich hatte an diesem Abend noch die Gelegenheit, ein paar Stun<strong>de</strong>n mit einem in<br />

Wuppertal leben<strong>de</strong>n Schulfreund zu verbringen.<br />

Viel zu schnell war dann schon <strong>de</strong>r Sonntag und damit <strong>de</strong>r Tag unserer Abreise gekommen.<br />

Ein Höhepunkt unseres Aufenthaltes stand bevor: Ein Gottesdienst mit Gol<strong>de</strong>ner<br />

Konfirmation und Abendmahl in <strong>de</strong>r schönen ev. Kirche zu Dönberg. Pfr. Mendrok<br />

sprach zu Beginn ein Gruß- und Dankeswort an die Gemein<strong>de</strong> und ihren “wahren Seelsorger”,<br />

Pastor Fröhmelt. Er wirkte dann auch bei <strong>de</strong>r Segnung <strong>de</strong>r Konfirman<strong>de</strong>n mit.<br />

Unter <strong>de</strong>n Goldkonfirman<strong>de</strong>n war ein Pfarrer, <strong>de</strong>r die Predigt hielt. Viele schöne Lie<strong>de</strong>r,<br />

die auch in unserer Gemein<strong>de</strong> gerne und oft gesungen wer<strong>de</strong>n, hier allerdings nur mit<br />

zwei bis drei Strophen, bereicherten <strong>de</strong>n feierlichen Gottesdienst, bei <strong>de</strong>m das Abendmahl<br />

von drei Pfarrern ausgeteilt wur<strong>de</strong>.<br />

Nach einem schmackhaften Mittagsmahl zusammen mit <strong>de</strong>n Konfirman<strong>de</strong>n und einer<br />

letzten Tasse Kaffee nahte dann <strong>de</strong>r Aufbruch. Nicht nur <strong>de</strong>r Himmel weinte, auch wir bedauerten,<br />

dass die erlebnisreiche Zeit nun schon vorbei war. Gut von Frau Bialek mit Reiseproviant<br />

versorgt, machten wir uns auf <strong>de</strong>n langen Weg nach Hause. Unterwegs konnten<br />

wir noch einen Halt bei meiner Tochter einlegen, die mit ihrer Familie auf einem Bauernhof<br />

in <strong>de</strong>r Nähe von Kassel lebt. Ich freute mich, nach längerer Zeit mal wie<strong>de</strong>r meine<br />

bei<strong>de</strong>n Enkelkin<strong>de</strong>r zu sehen.<br />

Die Heimfahrt wur<strong>de</strong> von schweren Regenschauern begleitet, aber nicht unterbrochen,<br />

so dass wir endlich gegen Mitternacht <strong>Breslau</strong> erreichten. Eine Reise voller schöner<br />

Eindrücke und Erlebnisse ging damit zu En<strong>de</strong>.<br />

18<br />

JUBILARE IM JUNI, JULI UND AUGUST<br />

01.06.1922 Wiśniewska Kaete Wrocław / <strong>Breslau</strong><br />

04.06.1922 Manthei Rudi Lubań / Lauban<br />

06.06.1936 Kurowiak Czesław Legnica / Liegnitz<br />

10.06.1990 Marchlewski Sebastian Lubań / Lauban<br />

10.06.1966 Lenarcik Czesław Świdnica / Schweidnitz<br />

11.06.1943 Wilhelm Hartmut Wrocław / <strong>Breslau</strong><br />

12.06.1975 Stankowski Sonja Świdnica / Schweidnitz<br />

13.06.1934 Gu<strong>de</strong>r Helga Wałbrzych / Wal<strong>de</strong>nburg<br />

Eilert Hörmann<br />

Deutschland geholt, um sie von <strong>de</strong>r Arbeit, die immer auf einer Wirtschaft zu fin<strong>de</strong>n ist, zu<br />

entlasten. Weit von Zuhause und ihrem Heimatland starb sie am 16. April 2010. Vergiss<br />

nie <strong>de</strong>ine Heimat, wo Deine Wiege stand – du fin<strong>de</strong>st in <strong>de</strong>r Frem<strong>de</strong> kein zweites Heimatland!<br />

Als wir Sie zum 79. Geburtstag mit diesem<br />

Spruch verabschie<strong>de</strong>t haben, war es<br />

uns nicht bewusst, dass ihr Heimweh so<br />

groß wird. Sie ruht neben ihrem Ehemann in<br />

Konradswaldau, hier in Schlesien.<br />

Am 26. April wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Geburtstag von<br />

Pastor Lischke und Pastor Fober im Pfarrhaus<br />

gefeiert. Es kamen rund 20 Personen,<br />

auch paar Gäste aus Deutschland, die irgendwie<br />

am Sonntag <strong>de</strong>n Weg nach St.<br />

Christophori gefun<strong>de</strong>n hatten. Es wur<strong>de</strong> gebetet,<br />

gesungen, erzählt, erinnert, gelacht,<br />

gegessen und getrunken. Die Stimmung war<br />

sehr gut, was auch in <strong>de</strong>m Bericht von Pastor<br />

Lischke weiter in <strong>de</strong>m Gemein<strong>de</strong>brief zu<br />

fin<strong>de</strong>n ist.<br />

In <strong>de</strong>n Monaten April und Mai hat Pastor Mendrok bei verschie<strong>de</strong>nen Architekten<br />

nachgefragt, wie und ob es möglich wäre, <strong>de</strong>n Dachbo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r St. Christophori Kirche<br />

für Gemein<strong>de</strong>räumlichkeiten zu adaptieren. Der Gedanke kommt von <strong>de</strong>r Koreanischen<br />

Gemein<strong>de</strong>, die bei uns in <strong>de</strong>r Kirche betet und mit uns <strong>de</strong>n Deutsch–Koreanischen St.<br />

Christophori Verein gegrün<strong>de</strong>t hat. Ergebnis dieser Gespräche ist eine Firma, die uns drei<br />

verschie<strong>de</strong>ne Konzeptionen <strong>de</strong>r Adaptation vorgestellt hat. Jetzt hängt alles vom Denk-<br />

7


malschutz und an<strong>de</strong>ren Ämtern, die die Bauerlaubnis geben (o<strong>de</strong>r nicht), wie das jetzt <strong>de</strong>r<br />

Fall mit <strong>de</strong>m Umbau unseres Pfarrhauses ist. Wir wollten schon Anfang dieses Jahres mit<br />

<strong>de</strong>r Renovierung und Umbau beginnen, aber wir können lei<strong>de</strong>r nicht, <strong>de</strong>nn wir bekommen<br />

keine Erlaubnis für unseren Umbau. Wir hoffen aber, es wird ein gutes En<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>n und<br />

sie wer<strong>de</strong>n bei uns mehrere Übernachtungsmöglichkeiten, nicht nur zur Fußball- EM<br />

2012, fin<strong>de</strong>n.<br />

Am 8. Mai freute sich die Gemein<strong>de</strong><br />

in Lauban über <strong>de</strong>n Besuch<br />

<strong>de</strong>r St. Matthäus- Gemein<strong>de</strong><br />

aus Heibach/Aschaffenburg. Mehr<br />

dazu im Artikel von Frau Gertraud<br />

Boehme.<br />

Am 10. Mai fand die erste Bibelstun<strong>de</strong><br />

in Bad Warmbrunn<br />

statt. Weil ich bemerkt habe, dass<br />

für die Frauen das Thema Wert<br />

<strong>de</strong>r Frau in <strong>de</strong>r Bibel sehr wichtig<br />

ist, habe ich auch hier mit unseren<br />

Damen darüber gesprochen. Es<br />

war eine gute Entscheidung. Gleichzeitig konnte ich erfahren, wer wo gearbeitet hat und<br />

ob er mit seiner Arbeit und Arbeitsstelle zufrie<strong>de</strong>n war. Alle Frauen bestätigten auch, dass<br />

ihre Arbeit von <strong>de</strong>r damaliger Regierung und Firma anerkannt wur<strong>de</strong>.<br />

Das Beisammensein hat allen so gut getan, dass wir beschlossen haben, dass die Bibelstun<strong>de</strong><br />

in Bad Warmbrunn regelmäßig stattfin<strong>de</strong>n soll, so wie in Wal<strong>de</strong>nburg am dritten<br />

Montag im Monat. Im Wal<strong>de</strong>nburg ist sie um 10 Uhr, so soll in Bad Warmbrunn um 14<br />

sein – und wenn wir uns verspäten sollten, be<strong>de</strong>utet es, das wir länger als eine Stun<strong>de</strong><br />

mit <strong>de</strong>r Bibel zusammen gesessen haben.<br />

Mir ist auch jetzt <strong>de</strong>r Gedanke gekommen, es könnte auch durchaus möglich sein,<br />

dass wir im Wal<strong>de</strong>nburg unsere Gemein<strong>de</strong>mitglie<strong>de</strong>r in unseren VW-Bus nehmen und<br />

über Schwarzwaldau, Krausendorf und Lan<strong>de</strong>shut nach Bad Warmbrunn fahren, um uns<br />

dort in größerem Kreis zu treffen, um über die Frauen <strong>de</strong>r Bibel und in <strong>de</strong>r heutigen Welt<br />

zu sprechen. Was <strong>de</strong>nken Sie dazu, liebe Gemein<strong>de</strong>mitglie<strong>de</strong>r?<br />

Am 11. April hat eine Gruppe aus Westfalen unsere St. Christophorikirche besucht<br />

und so <strong>de</strong>n Anfang für die Sommerbesuche gemacht. Es ist hier wichtig, anzumerken,<br />

dass die St. Christophorikirche in Stadtzentrum an <strong>de</strong>r wichtigsten Kreuzung steht, ul. Kazimierza<br />

Wielkiego und ul. Piotra Skargi direkt auf <strong>de</strong>m Alten und weiter so genannten<br />

Plac św. Krzysztofa (St. Christophori-Platz). Die Adresse ul. Partyzantów 60 ist das Pfarramt<br />

und Pfarrhausadresse, wo wir, die Pastoren <strong>de</strong>r St. Christophorigemein<strong>de</strong>, zu Hause<br />

sind.<br />

Am 11. April war ich zum 173. Geburtstag in Görlitz-Ost. Am 10. April feierte Frau Elfrie<strong>de</strong><br />

Szapiel ihren 85. Geburtstag und am 11. April Frau Gerda Sawicka ihren 88. Geburtstag.<br />

So habe ich die jüngere Jubilarin zur älteren mitgenommen und gemeinsam hat-<br />

8<br />

haus, wo wir schon<br />

vom Ehepaar Fröhmelt<br />

erwartet und mit einem<br />

leckeren Aben<strong>de</strong>ssen<br />

bewirtet wur<strong>de</strong>n.<br />

Nach einem ausgiebigen<br />

Frühstück bei<br />

unseren Gastgebern,<br />

<strong>de</strong>m Ehepaar Tonn,<br />

holte uns Pastor Fröhmelt<br />

am Freitagmorgen<br />

zu einer Besichtigungstour<br />

durch seine<br />

Gemein<strong>de</strong> und die umliegen<strong>de</strong><br />

Bergische<br />

Landschaft ab. (Kein<br />

Schreibfehler, <strong>de</strong>nn wir befan<strong>de</strong>n uns im „Bergischen Land“). Nach <strong>de</strong>m Mittagessen in<br />

einem netten Lokal ging es dann gestärkt und ohne Mittagsruhe hinein in die Stadt Wuppertal,<br />

genauer in <strong>de</strong>n früher einmal selbständigen Stadtteil Barmen. Dort ermöglichte<br />

Pastor Fröhmelt, in seiner bewun<strong>de</strong>rnswerten Art auf Menschen zuzugehen, einen nicht<br />

angemel<strong>de</strong>ten Besuch <strong>de</strong>r neu errichteten Synagoge. Der bewaffnete Sicherheitsmann<br />

führte uns herum und beantwortete, ebenso wie <strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> anwesen<strong>de</strong> Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

jüdischen Gemein<strong>de</strong>, Herr Goldberg, unsere vielen Fragen. Es waren nur wenige Schritte<br />

bis zu unserem nächsten Ziel, <strong>de</strong>r Gemarker Kirche. Dieses, in <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r Ev.<br />

Kirche so be<strong>de</strong>utsame Gotteshaus, steht unmittelbar neben <strong>de</strong>m jüdischen Tempel, einmalig<br />

in <strong>de</strong>r Welt, auf <strong>de</strong>m gleichen Grundstück, das <strong>de</strong>r jüdischen Gemein<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Ev.<br />

Kirche geschenkt wur<strong>de</strong>. In dieser Kirche wur<strong>de</strong> vor fast genau 76 Jahren, am 31. Mai<br />

1934, die “Theologische Erklärung zur gegenwärtigen Lage <strong>de</strong>r Deutschen Evangelischen<br />

Kirche”, die sogenannte “Barmer Erklärung” von <strong>de</strong>r Syno<strong>de</strong> beschlossen. Diese<br />

Erklärung, die mutig die Überzeugung <strong>de</strong>r Bekennen<strong>de</strong>n Kirche gegen die nationalsozialistische<br />

I<strong>de</strong>ologie vertrat, ist noch heute eine <strong>de</strong>r Grundlagen <strong>de</strong>r Ev. Kirche.<br />

Am Abend gab es ein gemütliches Beisammensein mit unseren Gastgebern im<br />

Wohnzimmer <strong>de</strong>s Pfarrhauses, bei <strong>de</strong>m Pfr. Mendrok mit vielen Fotos unsere<br />

Christophori-Gemein<strong>de</strong> vorstellte.<br />

Den Sonnabend / Samstag verbrachten wir zunächst im Stadtteil Elberfeld und<br />

“schwebten” dort durch die Stadt. Ein hoch interessantes Erlebnis ist so eine Fahrt mit<br />

<strong>de</strong>r weltbekannten Schwebebahn. Man steigt zum Bahnsteig hinauf, wie bei einer S-Bahn<br />

und - - - wo sind die Gleise? Sie hängen über unseren Köpfen! Leicht schwankend fährt<br />

die Bahn über <strong>de</strong>m Flussbett <strong>de</strong>r Wupper und teilweise auch entlang einer Straße, auf<br />

<strong>de</strong>r sich gera<strong>de</strong> an diesem Tag Menschenmassen durch einen Flohmarkt drängten. Wir<br />

hörten die wahre Geschichte vom kleinen Elefanten Tuffi, <strong>de</strong>r, vom Zirkusdirektor zu einer<br />

Werbeaktion gezwungen, vor Angst aus <strong>de</strong>r fahren<strong>de</strong>n, nein schweben<strong>de</strong>n Bahn in die<br />

17


chor aus Kreuzburg und ein Kin<strong>de</strong>rchor aus Kunzendorf. Sowie die Blaskapelle Lowkowitz<br />

O/S. Die Kin<strong>de</strong>r sangen schlesische Heimatlie<strong>de</strong>r. Der Höhepunkt war das Riesengebirgslied,<br />

wie wir es auch singen. Der stellvertreten<strong>de</strong> Bürgermeister aus Kreuzburg mit<br />

Dolmetscher, Kaplan Jan Golba aus Kreuzburg und Pastor Dawid Mendrok von <strong>de</strong>r<br />

Christophori-Gemein<strong>de</strong> in <strong>Breslau</strong>, <strong>de</strong>n wir sehr gut kennen und mit <strong>de</strong>m wir je<strong>de</strong>s Jahr,<br />

bei unserer Reise in die Heimat <strong>de</strong>n ev. Gottesdienst in Bad Warmbrunn feiern, gehörten<br />

zu <strong>de</strong>n Ehrengästen. Die Zeit am Samstag verlief wie im Flug durch die guten Gespräche,<br />

die wir mit Herrn Manfred Richter und Pastor Mendrok, sowie vielen Kreuzburgern führten.<br />

Die Blaskapelle umrahmte mit ihrer Musik die Veranstaltung. Am Sonntag waren wir Gäste<br />

beim ökumenischen Gottesdienst in <strong>de</strong>r Mauritius-Kirche in Hil<strong>de</strong>sheim, <strong>de</strong>n Pastor<br />

Mendrok und Kaplan Golba festlich gestalteten. Die Blaskapelle aus Kreuzburg untermalte<br />

mit ihrer Musik <strong>de</strong>n Gottesdienst. Anschließend fand die Feierstun<strong>de</strong> im Hotel Berghölzchen<br />

statt. Es sprachen, die Herren stellvertreten<strong>de</strong> Bürgermeister Pahland aus Hil<strong>de</strong>sheim<br />

und Andreas Nowack aus Kreuzburg. Herr Nowack sagte zum Schluß folgen<strong>de</strong>n<br />

Spruch: Es gibt keine neue Richtung - nur eine Richtung von Menschen zu Menschen.<br />

Ein wahrer Spruch. Die Festansprache hielt Herr Oliver Dix vom BdV. Pastor<br />

Mendrok hielt eine zu Herzen gehen<strong>de</strong> Fürbitte. Der Kin<strong>de</strong>rchor sang heimatliche Lie<strong>de</strong>r:<br />

Kein schöner Land, Oberschlesien<br />

ist mein liebes Heimatland und viele<br />

mehr.<br />

Die Veranstaltung war ein voller<br />

Erfolg. Allen, die an diesen Tagen<br />

uns Freu<strong>de</strong> bereitet haben sage<br />

ich hiermit ein herzliches Dankeschön.<br />

Mit freundlichen Grüßen E<strong>de</strong>ltraut<br />

An<strong>de</strong>rs 1. Vorsitzen<strong>de</strong> im Kulturbund<br />

Schmie<strong>de</strong>berg /Rsgb.<br />

16<br />

Viele Grüsse<br />

E<strong>de</strong>ltraut An<strong>de</strong>rs<br />

Deisterplatz 9, 30982 Pattensen;<br />

Tel.: 05101-12398;<br />

Mail: trautel.an<strong>de</strong>rs@t-online.<strong>de</strong><br />

Besuch in Dönberg<br />

Am Do., <strong>de</strong>n 27. Mai, machten wir uns mit unserem neuen VW Touran auf <strong>de</strong>n Weg<br />

nach Wuppertal. Pastor Mendrok, Schwester Lidia, Frau Koltuniewicz und meine Wenigkeit<br />

folgten <strong>de</strong>r Einladung von Pastor Eckehard Fröhmelt in seine ev. Gemein<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>m<br />

Dönberg, einem Ortsteil von Wuppertal. Nach schneller Fahrt durch die schöne, maigrüne<br />

<strong>de</strong>utsche Mittelgebirgslandschaft erreichten wir am frühen Abend unser Ziel, das Pfarr-<br />

ten wir einen wun<strong>de</strong>rschönen<br />

Nachmittag bei vielen Fotos,<br />

die ich auf <strong>de</strong>m Laptop gezeigt<br />

habe. Frau Sawicka<br />

stammt aus Kreuzburg, <strong>de</strong>r<br />

Heimat meiner Mutter, hat viele<br />

Jahre in einer Kofferfabrik<br />

gearbeitet und wohnt jetzt im<br />

9. Stock mit Blick auf die Lan<strong>de</strong>skrone.<br />

Frau Szapiel, geboren<br />

in Friedland (heute Tschechien),<br />

gearbeitet in Görlitz-<br />

West (Deutschland), wohnt in<br />

Görlitz-Ost (Polen). Sie ist eine echt internationale Bürgerin. Für <strong>de</strong>n Doppelten Geburtstag<br />

haben wir mit Lobgesang und Gebet <strong>de</strong>m Herrn gedankt.<br />

Am 12. Mai folgte die Fortsetzung unserer neuer Frauengruppe in <strong>Breslau</strong>. Diskutiert<br />

wur<strong>de</strong>, wie bei <strong>de</strong>r ersten Begegnung, über die Rolle <strong>de</strong>r Frauen in <strong>de</strong>r Bibel, was natürlich<br />

sehr schnell erweitert wur<strong>de</strong>, um interessante Überlegungen über die Rolle <strong>de</strong>r Frauen<br />

in <strong>de</strong>r Kirche, Gemein<strong>de</strong>, in unserem Leben. Die einzigen Männer bei <strong>de</strong>r Sitzung waren<br />

die Herren Mendrok und Fober. Bei<strong>de</strong> Pastoren haben Ehefrauen und „nur“ Töchter,<br />

Pfarrer Mendrok im Moment zwei, Pfarrer Fober hat drei und dabei soll es wohl bleiben.<br />

Bei<strong>de</strong> haben festgestellt, dass das Leben ohne unsere Damen nichts wäre.<br />

Am 15. und 16. Mai fand in Hil<strong>de</strong>sheim das 37. Kreuzburger Heimattreffen statt. Am<br />

Sonntag wur<strong>de</strong> ein Ökumenischer Gottesdienst gefeiert, bei <strong>de</strong>m Pastor Mendrok die<br />

Predigt hielt. Beim Treffen waren nicht nur die Kreuzburger, aber auch Bekannte aus Nie<strong>de</strong>rschlesien<br />

dabei, wie das Ehepaar An<strong>de</strong>rs (ursprünglich aus Schmie<strong>de</strong>berg) und Herr<br />

Richter (ursprünglich aus Gottesberg). Die Heimattreffen lassen die Erinnerungen und<br />

Gedanken wach wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Predigt, die sich auf Christi Himmelfahrt bezog, habe ich<br />

über die wichtigste Heimat für uns gesprochen, die Heimat, die wir bei Gott haben. Heimat<br />

ist <strong>de</strong>r Ort, an <strong>de</strong>n wir gern wie<strong>de</strong>r zurückgehen und <strong>de</strong>n wir nie vergessen wollen.<br />

Neuer Gesprächskreis<br />

Das erste Gesprächskreis-Treffen fand im April im Gemein<strong>de</strong>haus in Zimpel zum Thema<br />

„Wert <strong>de</strong>r Frau in <strong>de</strong>r Bibel“ statt. Annemarie v. Kap-herr und Pfarrer Mendrok hatten<br />

interessante Informationen aus <strong>de</strong>m Internet recherchiert und diese <strong>de</strong>m Gesprächskreis<br />

als Gedankenanstoß ausgehändigt. Zu<strong>de</strong>m stellte Pfarrer Mendrok beson<strong>de</strong>re Passagen<br />

aus <strong>de</strong>r Bibel vor. Das Zitat „Lob <strong>de</strong>r tüchtigen Frau“ aus Sprüche 31, 10-31, diente anfangs<br />

als Diskussionsgrundlage.<br />

Es entwickelte sich ein sehr reger Austausch und eine Vielfalt an möglichen weiteren<br />

Themen offenbarte sich. Diesem Forum eine Regelmäßigkeit zu geben, wur<strong>de</strong> im Mai in<br />

die Tat umgesetzt. In <strong>de</strong>m zweiten Gesprächskreis wur<strong>de</strong> die Konzentration auf beson<strong>de</strong>re<br />

Frauen in <strong>de</strong>r Kirchengeschichte gelegt.<br />

9


Das Buch von Betsy Caram „Frauen in <strong>de</strong>r Bibel“ (von Pfarrer Mendrok zur Verfügung<br />

gestellt) bot gute Möglichkeiten zur Vorbereitung. Die ersten bei<strong>de</strong>n Kapitel aus diesem<br />

Buch: „Eine Frau Gottes wer<strong>de</strong>n“ sowie „Die erste Frau – Eva“ lieferten ausreichend<br />

„Gesprächsstoff“. Pfarrer Fober und Pfarrer Mendrok untermauerten die Diskussion über<br />

Frauen, Beruf und Kirche, nicht nur mit theologischem Wissen, son<strong>de</strong>rn auch durch die<br />

Vermittelung von wertvollen Erkenntnissen <strong>de</strong>r Theologie und aus <strong>de</strong>r Bibel. Dies regte<br />

<strong>de</strong>n weiteren Austausch über Themen <strong>de</strong>s menschlichen Miteinan<strong>de</strong>rs an. Der Gesprächskreis<br />

widmet sich Themen wie Glaube, Ehe, Familie und nicht zuletzt, <strong>de</strong>n uns<br />

alle betreffen<strong>de</strong>n, für viele oft zu hektischen, Alltag.<br />

Im Austausch erhalten die Teilnehmer je<strong>de</strong> Menge Anregungen, um ihre Sinne zu erweitern<br />

und zu schärfen.<br />

Bei künftigen Treffen <strong>de</strong>s Gesprächskreises sollen die Frauen, 28 <strong>de</strong>s Alten Testaments,<br />

sowie 15 <strong>de</strong>s Neuen Testaments, mit all ihren Eigenschaften genauer besprochen<br />

und die Botschaften, die sie uns übermitteln, analysiert wer<strong>de</strong>n. Lassen wir uns inspirieren<br />

von Rebekka, Mirjam, Debora, Abigajil, Ester, Maria Magdalena, Priszilla..... um nur<br />

einige Wenige zu nennen. Weitere monatliche Treffen wer<strong>de</strong>n stattfin<strong>de</strong>n, das Nächste<br />

am 9. Juni 2010.<br />

Alle Interessent/innen sind herzlichst eingela<strong>de</strong>n.<br />

10<br />

W. Fricke<br />

Ein Land in tiefer Trauer – Reisebericht Schlesien 2010<br />

Im vergangenen Jahr habe ich zweimal meine Heimatstadt <strong>Breslau</strong> besucht: Einmal<br />

im August und danach zum Jahresen<strong>de</strong>. Bei meinem letzten Aufenthalt bekam ich die<br />

Einladung zu einem erneuten Besuch am Monatsen<strong>de</strong> April. Anlass dazu war ein geplantes<br />

protestantisches Kulturfestival mit Bonhoeffer-Ehrung. Am 24. April sollte in einer Feierstun<strong>de</strong><br />

im Rathaus die Enthüllung einer Bonhoeffer-Büste vorgenommen wer<strong>de</strong>n. Doch<br />

es kam alles ganz an<strong>de</strong>rs. „Der Mensch <strong>de</strong>nkt und Gott lenkt.“ Die mit weltweitem Erschrecken<br />

einhergehen<strong>de</strong>n Katastrophen im April warfen alle Planungen über <strong>de</strong>n Haufen.<br />

Nach <strong>de</strong>r furchtbaren Flugkatastrophe bei Smolensk wur<strong>de</strong> in Polen staatsweite<br />

Trauer verkün<strong>de</strong>t, die dann in <strong>Breslau</strong> zur Absage <strong>de</strong>s geplanten Kulturfestivals führte.<br />

Die Sperrung <strong>de</strong>r meisten europäischen Flughäfen infolge <strong>de</strong>s Vulkanausbruchs auf Island<br />

und <strong>de</strong>r Absturz jenes Flugzeugs mit fast 100 To<strong>de</strong>sopfern aus <strong>de</strong>r polnischen Elite<br />

führten dazu, dass das ganze Land in tiefe Trauer geriet. Ich wollte mich jedoch durch<br />

diese geschil<strong>de</strong>rten Ereignisse nicht von meiner Schlesienreise abbringen lassen.<br />

So stehe ich am Morgen <strong>de</strong>s 21. April am Bahnsteig in Zerbst, zu <strong>de</strong>m mich mein<br />

Sohn gefahren hat. Der Zug fährt von Mag<strong>de</strong>burg kommend pünktlich ein. Ich fahre die<br />

kurze Strecke bis Roßlau, um dort in <strong>de</strong>n Zug nach Berlin umzusteigen. Gleich danach<br />

wer<strong>de</strong> ich durch die wun<strong>de</strong>rschöne Frühlingslandschaft <strong>de</strong>s Fläming gefahren. Je<strong>de</strong><br />

Bahnstation wird zuvor mit <strong>de</strong>m musikalischen Motto: „Wer recht in Freu<strong>de</strong>n wan<strong>de</strong>rn will“<br />

angekündigt. Als wir <strong>de</strong>n Großraum Berlin erreichen, än<strong>de</strong>rt sich die Melodie: „Jetzt kommen<br />

die lustigen Tage“. Um 9.16 Uhr läuft <strong>de</strong>r Zug im ehemaligen Schlesischen Bahnhof,<br />

treut.<br />

Ein beson<strong>de</strong>res Erlebnis war die Fahrt zum Fürst-Pückler-Park nach Bad Muskau. Der<br />

Landschaftspark in <strong>de</strong>r Oberlausitz ist mit einer Gesamtfläche von 750 ha, die sich beidseitig<br />

<strong>de</strong>r Neisse ersteckt, <strong>de</strong>r grösste Landschaftspark Mitteleuropas. Der Park wur<strong>de</strong><br />

von Hermann Fürst Pückler-Muskau in <strong>de</strong>r Zeit von 1815 bis 1845 im englischen Stil angelegt.<br />

Das im barocken Stil erbaute Jagdschloss<br />

im Herzen <strong>de</strong>s Muskauer Parkes wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m<br />

2. Weltkrieg wie<strong>de</strong>r vollständig aufgebaut und wird<br />

heute als Unesco Weltkulturerbe erhalten.<br />

Den Höhepunkt bil<strong>de</strong>te <strong>de</strong>r sonntägliche Gottesdienst,<br />

zu <strong>de</strong>m die Johanniterritter mit Ihren<br />

schwarzen Or<strong>de</strong>nsmänteln in die Peterskirche einzogen<br />

und im vor<strong>de</strong>ren Teil <strong>de</strong>s Kirchenschiffes<br />

geschlossen ihre Plätze einnahmen. Sechs neue<br />

Or<strong>de</strong>nsmitglie<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n feierlich in die Genossenschaft<br />

eingeführt. Gemeinsam mit <strong>de</strong>r Kirchengemein<strong>de</strong><br />

wur<strong>de</strong> ein ausgefüllter Gottesdienst unter<br />

<strong>de</strong>r Leitung <strong>de</strong>s Görlitzer Regionalbischofes Herr<br />

Dr. Hans-Wilhelm Pietz gefeiert.<br />

Der Johanniteror<strong>de</strong>n hat sich <strong>de</strong>m Dienst an<br />

kranken und schwachen Mitmenschen verschrieben<br />

und tritt aktiv für <strong>de</strong>n evangelischen Glauben<br />

ein. Die Schlesische Genossenschaft engagiert<br />

sich im <strong>de</strong>utschen und polnischen Teil Schlesiens mit gemeinnützigen Projekten. So wer<strong>de</strong>n<br />

zum Beispiel in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n evangelischen Kirchengemein<strong>de</strong>n Sozial-<br />

und Verleihstationen u.a. in <strong>Breslau</strong>, Wal<strong>de</strong>nburg, Krumhübel und Gross Wartenberg, betrieben,<br />

die Bedürftige aller Konfessionen und Nationalität aufsuchen dürfen. Rehabilitationsgeräte<br />

wie z.B. Gehhilfen, Rollstühle, Pflegebetten, Armstützen etc. wer<strong>de</strong>n kostenlos<br />

verliehen. Elementare Sanitätsbetreuung wird in <strong>de</strong>n Sozialstationen angeboten. Betreuung,<br />

die sich viele Menschen in einem Krankenhaus o<strong>de</strong>r Altersheim aus finanziellen<br />

Grün<strong>de</strong>n nicht leisten können.<br />

Bischof Borski, Pfarrer Fober, Axel Ilgmann, Ulrich von Küster und ich sind beson<strong>de</strong>rs<br />

dankbar, dass wir als im polnischen Teil Schlesiens leben<strong>de</strong> Bürger <strong>de</strong>m Or<strong>de</strong>n beitreten<br />

konnten und uns in das christliche Leben sowohl im Johanniteror<strong>de</strong>n, als auch in unserer<br />

Christophori-Gemein<strong>de</strong> einbringen dürfen.<br />

Dag von Kap-herr<br />

Liebe Gemein<strong>de</strong>glie<strong>de</strong>r!<br />

Im Mai konnten wir mit vielen Schlesiern fröhliche Stun<strong>de</strong>n verbringen. Mitte Mai fand<br />

das Kreuzburger Heimattreffen in Hil<strong>de</strong>sheim im Hotel Berghölzchen statt. Am Samstag<br />

konnte <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Heimatkreis-Verban<strong>de</strong>s Kreuzburg O/S 218 Teilnehmer begrüßen.<br />

Viele Gäste aus <strong>de</strong>r Heimat reisten mit Bussen an. Unter an<strong>de</strong>rem ein Kin<strong>de</strong>r-<br />

15


meißelt stehen: „Einen Friedhof kann man zerstören – nicht aber die Erinnerung“. Das ist<br />

für mich ein großer Trost.<br />

Propst Fober hat dann für uns im Pfarrhaus Zimpel im Gemein<strong>de</strong>raum eine feine Geburtstagsrun<strong>de</strong><br />

angesetzt. Dort fin<strong>de</strong>n sich am Kaffeetisch vereint die bei<strong>de</strong>n Pfarrerfamilien<br />

Fober und Mendrok mit Gemein<strong>de</strong>schwester Lidia und <strong>de</strong>m Kirchendiener, sowie<br />

Franziska Druzga mit Sohn Christoph, das Ehepaar Kehr und mein katholischer Freund<br />

Gerhard mit einigen Gemein<strong>de</strong>glie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Christophorigemein<strong>de</strong>. Es entsteht eine fröhliche,<br />

entspannte Atmosphäre, zu <strong>de</strong>r fast je<strong>de</strong>r etwas beiträgt. Ich kann wie<strong>de</strong>r auf meiner<br />

Mundharmonika aufspielen, wozu tüchtig gesungen wird.<br />

Beim Verabschie<strong>de</strong>n ist <strong>de</strong>r Wunsch nach einem Wie<strong>de</strong>rsehen laut gewor<strong>de</strong>n. So Gott<br />

will, wer<strong>de</strong> ich im Oktober wie<strong>de</strong>rkommen, um beim 100-jährigen Jubiläum <strong>de</strong>r Johanniskirche,<br />

meiner Konfirmationskirche, dabei zu sein.<br />

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Heinz Lischke, Zerbst/Anhalt, im Mai 2010<br />

25 Jahre Patenschaft von Aschaffenburg für Lauban<br />

Wir könnten in diesem Monat die 25 jährige, liebe Betreuung unserer Gemein<strong>de</strong> durch<br />

die Patengemein<strong>de</strong> Aschaffenburg und <strong>de</strong>r umliegen<strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n feiern. Angefangen<br />

hat es mit Pfarrer Michael und Frau Eichert, einer gebürtigen Laubanerin.<br />

Es war dann so, dass die eine Hälfte <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> von Aschaffenburg betreut wur<strong>de</strong>,<br />

die an<strong>de</strong>re von Frau Eicherts Schwester Frau Schleifer aus Triangel bei Gifhorn und<br />

Pfarrer Meisick. Weitergeführt wur<strong>de</strong> die Spen<strong>de</strong>naktion dann von Pfarrer Schüttlöffel. Als<br />

Frau Schleifer 2004 verstarb, hat uns diese Gemein<strong>de</strong> nicht mehr betreut. In Haibach war<br />

inzwischen 1992 Frau Eichert durch Autounfall verstorben, und Frau Metzele übernahm<br />

alles zusammen mit Pfarrer Dietmar. Diese Gemein<strong>de</strong> übernahm auch noch unsere zweite<br />

Hälfte zur Betreuung, und das ist bis heute so geblieben. Wie viele freiwillige Arbeitsstun<strong>de</strong>n<br />

in dieser 25 jährigen Spen<strong>de</strong>naktion stecken, kann man gar nicht ermessen. Wir<br />

können nur dankbar sein für ihre Hilfe, beson<strong>de</strong>rs auch Pfarrer Gitter für sein Bemühen,<br />

Hilfe aus <strong>de</strong>r jetzt ziemlich schwierigen Lage zu fin<strong>de</strong>n, zusammen mit Frau Metzele. Wir<br />

bedanken uns für ihre großherzige langandauern<strong>de</strong> Hilfe. Gott vergelt´s!<br />

Ihre<br />

Gertraud Boehme<br />

Rittertag <strong>de</strong>r Schlesischen Genossenschaft <strong>de</strong>s Johanniteror<strong>de</strong>ns<br />

Vom 13. bis zum 16. Mai diesen Jahres fand <strong>de</strong>r Rittertag <strong>de</strong>r Schlesischen Genossenschaft<br />

<strong>de</strong>s Johanniteror<strong>de</strong>ns statt. Hierzu fan<strong>de</strong>n sich die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Or<strong>de</strong>ns mit<br />

Ihren Familien in Görlitz ein, um gemeinsam Andachten zu feiern, Vorträge mit christlichem<br />

Hintergrund zu hören und sich über die Schlesienhilfe <strong>de</strong>r Johanniter auszutauschen.<br />

Am Samstag Nachmittag wur<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Exkursionen in <strong>de</strong>n Fürst-<br />

Pückler-Park nach Muskau, in das Kloster Marienthal und in das Zittauer Gebirge angeboten.<br />

Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche wur<strong>de</strong>n mit abwechslungsreichen Begleitprogrammen be-<br />

<strong>de</strong>m heutigen Ostbahnhof ein.<br />

Der Anschlusszug „Wawel“ aus Hamburg-Altona in Richtung Krakau erreicht uns mit<br />

halbstündiger Verspätung. Es beginnt für mich die letzte Etappe, die mich über Cottbus,<br />

Forst, Liegnitz nach <strong>Breslau</strong> führt. Auf polnischem Gebiet begegnen uns an <strong>de</strong>r Wegstrecke<br />

die weiß-roten Fahnen mit schwarzem Trauerflor, die mir dann in <strong>Breslau</strong> in Fülle,<br />

und nicht nur an öffentlichen Gebäu<strong>de</strong>n, begegnen wer<strong>de</strong>n. Beim Einlaufen <strong>de</strong>s Zuges in<br />

<strong>de</strong>n Hauptbahnhof sehe ich Propst Fober am Bahnsteig stehen. Auch er hat mich im Abteil<br />

stehend erkannt. So ergibt sich bereits beim Ausstieg eine herzliche Begrüßung.<br />

Durch enorme Bauarbeiten auf <strong>de</strong>m Bahnhofsgelän<strong>de</strong> müssen wir einen Umweg bis zu<br />

seinem parken<strong>de</strong>n Auto nehmen. Doch dann fährt er mich zügig bis zur ehemaligen Hofkirche,<br />

<strong>de</strong>r jetzigen Predigtkirche <strong>de</strong>s polnisch-evangelischen Bischofs Bogusz. Dahinter<br />

ist im früheren Schlesischen Konsistorium eine Unterkunft für mich vorgesehen. Viel Zeit<br />

bleibt mir aber nicht zum Einrichten. Um 18.00 Uhr beginnt schon in <strong>de</strong>r Kirche <strong>de</strong>r Trauergottesdienst<br />

für die Flugzeugopfer von Smolensk, unter <strong>de</strong>nen auch zwei ranghohe evangelische<br />

Geistliche sind. Als ich kurz zuvor eintreffe, ist das Gotteshaus fast voll. Ich<br />

wer<strong>de</strong> in die dritte Reihe geleitet. In <strong>de</strong>r Nähe sitzt mein polnischer Freund Janusz Witt,<br />

<strong>de</strong>r die Rolle <strong>de</strong>s Übersetzers übernommen hat. Ich bekomme einen Kopfhörer und kann<br />

<strong>de</strong>n auf polnisch gehaltenen Gottesdienst für mich verständlich verfolgen. Er wird von<br />

Bischof Bogusz zelebriert. An<strong>de</strong>re, unter an<strong>de</strong>ren auch Propst Fober, assistieren dabei.<br />

Rechts und links vom Altar sind die Kirchenfahne und die polnische Staatsflagge mit<br />

schwarzem Trauerflor angebracht. Als Ehrengäste sind erschienen: <strong>de</strong>r katholische Alt-<br />

Kardinal Gulbinowicz, <strong>de</strong>r evangelische Regionalbischof Pietz aus Görlitz, Vertreter <strong>de</strong>r<br />

griechisch-orthodoxen Kirche, <strong>de</strong>r jüdischen Gemein<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r Freikirchen und viele an<strong>de</strong>re.<br />

Durch ein ausgelegtes Programm kann ich <strong>de</strong>m Gottesdienst mühelos folgen. Auf einer<br />

Leinwand erscheinen die Bil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r vielen To<strong>de</strong>sopfer von Smolensk. Nach <strong>de</strong>r Trauerfeier<br />

fin<strong>de</strong>t ein kleiner Empfang statt, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Bischof Bogusz gibt. Ich komme dabei in<br />

ein freundliches Gespräch mit <strong>de</strong>m mir bekannten Bischof Pietz.<br />

Am 22. April bin ich schon früh bei einem Morgenspaziergang unterwegs, auf <strong>de</strong>n<br />

mich <strong>de</strong>r aus <strong>Breslau</strong>-Zimpel anrollen<strong>de</strong> Pastor Mendrok ent<strong>de</strong>ckt und mich im Auto zur<br />

Hofkirche mitnimmt.<br />

Um 8.00 Uhr nehme ich dort an einem Frühstück bei Bischof Bogusz teil, zu <strong>de</strong>m<br />

auch Bru<strong>de</strong>r Mendrok, Janusz Witt, etliche Pfarrer aus Deutschland und an<strong>de</strong>re Gäste<br />

gela<strong>de</strong>n sind. Wir verabschie<strong>de</strong>n uns aber bald und ich mache mich zu Fuß auf <strong>de</strong>n Weg<br />

in die Piastenstraße zu unserer bewährten Dolmetscherin Franziska Druzga, bei <strong>de</strong>r ich<br />

zum Mittagessen eingela<strong>de</strong>n bin und dabei noch eine Fernsehübertragung <strong>de</strong>r großen<br />

Trauerfeier in Kattowitz mitbekomme. Danach geht es mit <strong>de</strong>r Straßenbahn zurück zur<br />

Hofkirche, wo mich um 14.00 Uhr <strong>de</strong>r befreun<strong>de</strong>te Franziskanerpater Dr. Marian Arndt<br />

abholt und mich im Auto zum Kloster Carlowitz mitnimmt.<br />

Dort ist schon eine stattliche Run<strong>de</strong> <strong>de</strong>utschsprachiger Katholiken versammelt, um<br />

von mir aus meinem Gefangenschaftsbuch „Die Umkehr“ und aus meiner Lebensgeschichte<br />

zu erfahren. Nach einem gemütlichen Kaffeetrinken begeben wir uns an das<br />

Grab <strong>de</strong>s von mir hochverehrten Paters Gerhard Leisner zu einem stillen Ge<strong>de</strong>nken. Da-<br />

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nach fährt mich Marian Arndt nach <strong>Breslau</strong>-Leerbeutel zu <strong>de</strong>m mir befreun<strong>de</strong>ten Ehepaar<br />

Maksymowicz. Staschek, <strong>de</strong>r Herr <strong>de</strong>s Hauses, war in Kriegszeiten polnischer Partisan.<br />

Wenn wir uns damals begegnet wären, hätten wir aufeinan<strong>de</strong>r schießen müssen. Magda,<br />

seine liebe Frau, bewirtet uns in bewährter Weise. Schließlich erscheint eine Lembergerin,<br />

<strong>de</strong>ren Vater als polnischer Offizier am 6. April 1940 von NKWD-Schergen in Katyn<br />

ermor<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>. Sie sollte zu <strong>de</strong>r vorgesehenen Trauerfeier nach Katyn geflogen wer<strong>de</strong>n,<br />

ist dann aber in die Eisenbahn umgeleitet wor<strong>de</strong>n, was ihr das Leben gerettet hat. Sie hat<br />

uns aus ihrer Sicht in erschüttern<strong>de</strong>r Weise von <strong>de</strong>n Verbrechen <strong>de</strong>r Nazis und <strong>de</strong>r Roten<br />

Armee berichtet.<br />

Tief beeindruckt fahre ich am späten Abend mit <strong>de</strong>r Straßenbahn zurück zu meinem<br />

Quartier.<br />

Am 23. April gehe ich bereits wie<strong>de</strong>r um 7.45 Uhr aus <strong>de</strong>m Haus . Der Weg führt mich<br />

durch die Antonienstraße am Sterbezimmer meiner Großmutter vorbei zum Königsplatz,<br />

Barbarakirche, Nicolaistraße zum Salzring. Um 9.30 Uhr sitze ich mit Janusz Witt und<br />

meinen Zimmernachbarn beim Frühstück. Danach habe ich Schreibarbeiten erledigt und<br />

um 12.30 Uhr vor <strong>de</strong>m Schweidnitzer Keller am Rathaus zu Mittag gegessen. Nach einer<br />

Mittagsruhe konnte ich mit Ehepaar Kehr gemütlich Kaffee trinken. Um 17.00 Uhr stößt<br />

Janusz Witt hinzu, und wir streben allesamt zu Fuß in Richtung Sandinsel an <strong>de</strong>r O<strong>de</strong>r.<br />

Dort soll um 18.00 Uhr in <strong>de</strong>n Räumen <strong>de</strong>r Evangelikalen Theologischen Schule ein kleineres<br />

Bonhoefferge<strong>de</strong>nken stattfin<strong>de</strong>n, mit literarischen und musikalischen Beiträgen von<br />

Bach, Schütz und Telemann. Lei<strong>de</strong>r kann ich die wertvollen Darbietungen nicht bis zum<br />

Schluss verfolgen. Ein Muskelkrampf im rechten Bein zwingt mich, <strong>de</strong>n Raum zu verlassen<br />

und ins Freie zu gehen. Nach diesem Bonhoefferge<strong>de</strong>nken wird ein Stehimbiss angeboten.<br />

Dabei komme ich kurz mit Frau Annemarie Franke vom Leitungskreis <strong>de</strong>r Stiftung<br />

Kreisau ins Gespräch. Zuletzt machen wir uns zu Fuß auf <strong>de</strong>n Rückweg und erleben<br />

in imposanter Weise <strong>Breslau</strong> bei Nacht.<br />

Am Sonnabend, <strong>de</strong>m 24. April, erfolgt bereits um 7.15 Uhr im Auto von David<br />

Mendrok die Abfahrt zum Abendmahlsgottesdienst in Schweidnitz über Gniechwitz, Zobten,<br />

Reichenbach.<br />

Unterwegs wer<strong>de</strong>n zwei Frauen eingela<strong>de</strong>n. An <strong>de</strong>r Frie<strong>de</strong>nskirche in Schweidnitz angekommen,<br />

warten schon einige Besucher vor <strong>de</strong>m Gemein<strong>de</strong>saal. Zu ihnen stößt zu<br />

meiner großen Freu<strong>de</strong> Frau Ingeborg Gräfin von Pfeil aus Lomnitz im Riesengebirge. Um<br />

9.00 Uhr beginnt <strong>de</strong>r Gottesdienst, in <strong>de</strong>m ich über „Melanchthon - ein Diener Christi und<br />

Freund Luthers“ predige. Danach entsteht im Freien ein Gruppenfoto. Auf meinen<br />

Wunsch fährt mich Bru<strong>de</strong>r Mendrok über Reichenbach nach Peterswaldau. Dort halten<br />

wir vor <strong>de</strong>m Schloss, <strong>de</strong>m Tatort <strong>de</strong>s von Gerhart Hauptmann geschil<strong>de</strong>rten Weberaufstan<strong>de</strong>s.<br />

Die Renovierung <strong>de</strong>r Außenfassa<strong>de</strong> lässt das Gebäu<strong>de</strong> im hellen Glanz erstrahlen.<br />

Wir fahren jedoch weiter und ich ent<strong>de</strong>cke in Mittel-Peterswaldau jenes Transformatorenwerk,<br />

in <strong>de</strong>m ich 1942 und 1943 als AEG-Lehrling tätig war. Zu meinem großen<br />

Erstaunen sehen wir, dass dieses Werk abgeschaltet und nicht mehr in Betrieb ist.<br />

Heraus tritt ein Mann, <strong>de</strong>r sich nach unserem Begehr erkundigt. Er ist bass erstaunt, als<br />

er erfährt, dass ich einmal in diesem Gebäu<strong>de</strong> gearbeitet habe. Sofort bietet er uns eine<br />

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Besichtigung <strong>de</strong>r nun leeren Räume an und berichtet dabei, dass sein Vater hier noch<br />

bis zu seinem Ruhestand tätig gewesen sei. Nach einigen Erinnerungsfotos verabschie<strong>de</strong>n<br />

wir uns von ihm und begeben uns noch einmal nach Schweidnitz. Dort nehmen wir in<br />

<strong>de</strong>m rustikalen Lokal „Rübezahl“ eine stärken<strong>de</strong> Mittagsmahlzeit ein. Unter<strong>de</strong>ssen habe<br />

ich per Handy erfahren, dass mich Irene Oleasc in <strong>Breslau</strong>-Oltaschin zum Nachmittagskaffee<br />

erwartet. Sie ist die Nichte <strong>de</strong>r hochverdienten und frühverstorbenen Gemein<strong>de</strong>helferin<br />

Doris Weyen von <strong>de</strong>r evangelischen Christophorigemein<strong>de</strong>.<br />

Wir machen uns auf <strong>de</strong>n Weg und erreichen zur Kaffeezeit meine Gastgeberin, die ich<br />

nun mit Pastor Mendrok bekanntmachen kann. Er fährt wie<strong>de</strong>r weiter und ich erlebe mit<br />

<strong>de</strong>r Familie einen wun<strong>de</strong>rschönen Frühlingsnachmittag. Bis jetzt hat es das Wetter mit<br />

uns gut gemeint. Gegen Abend wer<strong>de</strong> ich von Irenes Verwandten in mein Quartier gebracht<br />

und kann in seiner Nähe im „24 Uhr La<strong>de</strong>n“ noch einkaufen.<br />

25. April. Sonntag Jubilate. Um 8.00 Uhr sitze ich mit Ehepaar Kehr beim Frühstück<br />

und mache mich danach zu Fuß auf <strong>de</strong>n Weg zur Christophorikirche. Dort soll um 10.00<br />

Uhr ein Abendmahlsgottesdienst mit Propst Fober stattfin<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>m ich die Melanchthonpredigt<br />

halten soll. Bei meinem Eintreffen begegne ich ihm schon auf <strong>de</strong>r Straße und<br />

kann ihm gleich zu seinem Geburtstag gratulieren. Auch nach <strong>de</strong>m Gottesdienst gratuliere<br />

ich ihm vor versammelter Gemein<strong>de</strong> mit einem Ständchen auf meiner Mundharmonika.<br />

Nach einem Gruppenfoto begebe ich mich zurück in mein Quartier. Um 12.30 Uhr holt<br />

mich Bru<strong>de</strong>r Fober ab und fährt uns zum gemeinsamen Mittagessen in Richtung <strong>Breslau</strong>-<br />

Lissa zum Restaurant im Hause „Rheinland“. Wir besichtigen noch das Baugelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

neuen, großen Fußballstadions und das Diakoniezentrum in <strong>de</strong>r ehemaligen Blin<strong>de</strong>nanstalt<br />

in <strong>de</strong>r früheren Kniestraße. Dann setzt mich Fober an <strong>de</strong>r Hofkirche ab und fährt<br />

nach Zimpel.<br />

Montag, <strong>de</strong>r 26. April ist<br />

für mich ein beson<strong>de</strong>rer<br />

Tag: <strong>de</strong>r 83. Geburtstag.<br />

Beim Frühstück bringt mir<br />

Ehepaar Kehr ein Geburtstagsständchen.Nachher<br />

gratuliert mir Janusz<br />

Witt. Um 11.00 Uhr steigen<br />

Ehepaar Kehr und ich bei<br />

Propst Fober ins Auto. Auf<br />

<strong>de</strong>m Handy empfange ich<br />

gerührt ein Trompetengeburtstagsständchen<br />

meiner<br />

Tochter aus Schwabach.<br />

Dann fahren wir zum Alten Friedhof in <strong>de</strong>r Gräbschenerstraße, auf <strong>de</strong>m meine Großmutter<br />

am 27. September 1940 ihre letzte Ruhestätte gefun<strong>de</strong>n hat, die heute nicht mehr besteht.<br />

Der alte <strong>de</strong>utsche Friedhof wur<strong>de</strong> eingeebnet. Dagegen besuchen wir die kürzlich<br />

errichtete „Ge<strong>de</strong>nkstätte <strong>de</strong>s Erinnerns“, an <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>utsch und polnisch die Worte einge-<br />

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