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Systematisierte Nutzerbefragung mit LEWO

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Insgesamt hat sich die Mitarbeit der beiden NutzerInnen im Evaluationsteam<br />

Scharrenbroicher Straße als produktiv erwiesen. Es bestätigte sich die<br />

These, daß die Einbeziehung von Menschen <strong>mit</strong> einer geistigen<br />

Behinderung in einen systematischen Arbeitskontext nicht nur möglich,<br />

sondern auch sinnvoll und bedeutsam ist, und zwar sowohl individuell (für<br />

die Selbst-wahrnehmung und -definition der NutzerInnen) als auch<br />

interaktional (für die Beziehungen zwischen den NutzerInnen und den an<br />

der Evaluation beteiligten MitarbeiterInnen und Angehörigen).<br />

Gleichwohl wurde auch deutlich, daß die Mitarbeit von NutzerInnen im<br />

Evaluationsteam sowohl Phantasie (hinsichtlich der einzusetzenden<br />

Methoden) als auch Disziplin (hinsichtlich der "Gesprächskultur" innerhalb<br />

der Evaluationsgruppe und der Art der sprachlichen Darstellung der<br />

behandelten Themenbereiche) erfordert. Insbesondere den<br />

MitarbeiterInnen, die die NutzerInnen in Assistenzfunktion bei der<br />

Bearbeitung der Gegen-standsbereiche unterstützten, kam eine zentrale<br />

Bedeutung für die Integration der NutzerverteterInnen in das<br />

Evaluationsteam zu.<br />

Zu berücksichtigen ist, daß diese Form einer direkten, aufgabenbezogenen<br />

Zusammenarbeit für alle Beteiligten in diesem Umfang eine neue Erfahrung<br />

darstellte. Im Hinblick auf die zumindest in Deutschland noch kaum<br />

entwickelte Partizipation von Menschen <strong>mit</strong> geistiger Behinderung an<br />

Planungs-, Entscheidungs- und Evaluationsprozessen zur Qualifizierung<br />

der sie betreffenden Leistungen und Hilfen wurde die Arbeit im<br />

Evaluationsteam zweifellos als eine gemeinsame "Pionierleistung"<br />

verstanden.<br />

Zur Einbeziehung der NutzerInnen in das Evaluationsteam haben sich<br />

folgende Arbeitsvereinbarungen im Verlauf der Evaluation als sinnvoll und<br />

praktikabel erwiesen:<br />

• Organisatorische Fragen und Inhalte wurden zeitlich getrennt bearbeitet.<br />

Die ersten eineinhalb Stunden jeder Sitzung galten methodischen und<br />

organisatorischen Absprachen, sowie dem Erfahrungsaustausch. Hier<br />

wurde den NutzerInnen eine Teilnahme freigestellt. Im Anschluß daran<br />

wurden die Ergebnisse der Evaluation zusammengetragen.<br />

Wenn NutzerverteterInnen <strong>mit</strong>arbeiteten, wurde nach Möglichkeit nur<br />

über Inhalte, nicht aber über methodische und theoretische Fragen<br />

gesprochen.<br />

• Die NutzerverteterInnen erhielten in den Sitzungen persönliche<br />

Assistenten, deren Aufgabe es war, Verständigungshilfen zu leisten.<br />

26. Januar 2001 - Fachtagung Lebensqualität Seite - 51 -

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