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Wissenswert 1/2011 - Wilken Entire AG

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36<br />

Pioniere<br />

für neuen<br />

branchenstandard<br />

in/exkasso<br />

Thomas Schmitz,<br />

Abteilungsleiter Finanzbuchhaltung<br />

Helmut Mertens,<br />

Abteilungsleiter Anwendungsentwicklung<br />

über die rHeinlAnd VerSiCHerUnGSGrUPPe<br />

130 Jahre Erfahrung in der Versicherungswirtschaft prägen das Geschäft der<br />

mittelständischen, privat geführten RheinLand Versicherungsgruppe mit Sitz in<br />

Neuss. Unter dem Konzerndach sind Versicherungsgesellschaften verbunden,<br />

die unterschiedliche Vertriebswege und Zielgruppen bedienen: die RheinLand<br />

Versicherungen für das Geschäft des eigenen Außendienstes, die ONTOS<br />

Lebensversicherung als Risikolebensversicherer der Gruppe, die Rhion Versicherung<br />

als Maklerversicherer und Credit Life International in den Niederlanden<br />

für den Bankenvertrieb. Gesteuert wird die Versicherungsgruppe durch die<br />

RheinLand Holding <strong>AG</strong>. Das Unternehmen hat rund 820 Beschäftigte.<br />

Seit längerer Zeit suchten die RheinLand<br />

Versicherungen ein neues In/Exkasso,<br />

das die eigenprogrammierte Software<br />

ablösen sollte. Eine Modernisierung tut<br />

schon lange not. Denn die Anforderungen<br />

an Versicherungssoftware steigen<br />

Jahr für Jahr. Gesetzliche Anforderungen<br />

wie beispielsweise die Einführung<br />

von Sepa zwingen zu immer neuen EDV­<br />

Anpassungen. Diese müssen bislang<br />

aufwendig programmiert werden. Um<br />

das zu ändern, holte das Versicherungsunternehmen<br />

aus Neuss viele Angebote<br />

ein. „Wir haben uns wirklich viele Anbieter<br />

angeschaut“, erinnert sich Helmut<br />

Mertens, Abteilungsleiter System­ und<br />

Ressourcenmanagement.<br />

hOchgEkREmpELTE ÄRmEL unD<br />

schwEIss übER ZwEI JAhRE<br />

Die RheinLand Versicherungen erklärten<br />

sich bereit, in die Entwicklung das fach­<br />

liche Know­how einzubringen. <strong>Wilken</strong><br />

sollte als Hersteller von Standardsoftware<br />

für die technologische Umsetzung<br />

sorgen. Workshops wurden ins Leben<br />

gerufen, um die fachlichen Themen auszuloten.<br />

Insgesamt steckten die beiden<br />

Partner seit März 2009 an 16 Strategietagen<br />

die Köpfe zusammen – und dies<br />

allein um, die fachlichen Anforderungen<br />

beispielsweise im Zahlungsverkehr oder<br />

im Mahnwesen zu definieren. Es galt,<br />

dabei auch eine gemeinsame Sprache zu<br />

finden, die sicherstellt, dass alle wissen,<br />

was wirklich gemeint ist. Im Laufe des<br />

vergangenen Jahres wurden insgesamt<br />

rund 25 Einzelpakete geschnürt, die<br />

seit dem nach und nach abgearbeitet<br />

werden. Die größte Herausforderung:<br />

Was muss getreu der 90/10­Regel in den<br />

Standard? Von welchen liebgewonnenen<br />

Vorteilen einer individuellen Programmierung<br />

muss man sich verabschieden? Derzeit<br />

laufen weitere Abstimmungsgesprä­<br />

klarer (Versicherungs-) Fall: Standard bei in/exkasso bringt<br />

Vorteile. doch die Suche nach einem it-System kann sich<br />

hinziehen – so wie bei den rheinland Versicherungen.<br />

Schließlich nahm das mittelständische Unternehmen aus<br />

neuss die Angelegenheit beherzt selbst in die Hand –<br />

zusammen mit erP-Hersteller <strong>Wilken</strong> als „Juniorpartner“.<br />

„Es war aber keiner darunter, der zu einem<br />

vernünftigen Preis ein gutes Produkt<br />

angeboten hätte.“<br />

Der Ulmer ERP­Hersteller <strong>Wilken</strong> kam<br />

bei den RheinLand Versicherungen 2002<br />

zunächst mit seiner Finanz­ und Anlagenbuchhaltung<br />

ins Geschäft und setzte<br />

sich dabei unter anderem gegen Oracle<br />

und SAP durch. Später kamen die Module<br />

„Controlling“ und „Einkauf“ hinzu.<br />

Im März 2009 machte Helmut Mertens<br />

einen ungewöhnlichen Vorschlag. Warum<br />

nicht den vermeintlichen Außenseiter<br />

<strong>Wilken</strong> fragen? Die Mitarbeiter der <strong>Wilken</strong>­<br />

Gruppe wissen über betriebswirtschaftliche<br />

Software, also über Kostenstellen,<br />

Kostenträger, Mandanten – Kernbegriffe<br />

che. Seit Mitte April sollen die Systemtests<br />

laufen, für August ist die Migration geplant.<br />

Der Produktivstart für die deutschen Gesellschaften<br />

ist für den 1. September vorgesehen.<br />

Im Jahr 2012 soll WINEX auch<br />

für den internationalen Zahlungsverkehr<br />

(zum Beispiel Polen, Ungarn, Tschechien,<br />

Italien) bei den niederländischen Gesellschaften<br />

der RheinLand Versicherungsgruppe<br />

eingeführt werden.<br />

DAs nEuE sTAnDARDpRODukT<br />

wInEx<br />

Abgebildet wird das gesamte In/Exkasso<br />

einer Versicherung. Hierzu gehören<br />

beispielsweise die Beitrags­, Schaden­,<br />

Renten­ und Leistungszahlungen sowie<br />

das Mahnverfahren. Das Standardsystem<br />

kommt durch einen buchhalterischen<br />

Kniff zustande: WINEX ist als Nebenbuch<br />

angelegt, das an das jeweils bestehende<br />

Rechnungswesen, das Hauptbuch, angeschlossen<br />

werden kann. Eine standardisierte<br />

Schnittstelle macht es möglich.<br />

WINEX erhält die Buchungen geliefert, die<br />

eigentliche Bilanzierung erfolgt im Hauptbuch<br />

des ERP­Systems. Das „Herz“ eines<br />

des Finanz­ und Rechnungswesens –<br />

bestens Bescheid. Hinzu kommen weitere<br />

Kenntnisse hinsichtlich Reporting,<br />

E­Banking, Dokumentenmanagement<br />

etc. „<strong>Wilken</strong> hat alle Funktionalitäten,<br />

um aus vorhandenen Kenntnissen ein<br />

Standardsystem In/Exkasso zu bauen“,<br />

warb der Abteilungsleiter intern für das<br />

Gespräch mit <strong>Wilken</strong>. „Wir müssen den<br />

ERP­Spezialisten nur die Versicherungssprache<br />

beibringen. Dann wird ein Schuh<br />

draus.“ Die Hoffnungen und Erwartungen<br />

sind offensichtlich nicht enttäuscht worden.<br />

„Wir haben bei unseren Gesprächspartnern<br />

die Bereitschaft gespürt, zuzuhören<br />

und dazuzulernen.“ Damit war die<br />

Grundlage für eine Partnerschaft gelegt.<br />

jeden Versicherungsunternehmens mit den<br />

Kunden­ und Vertragsdaten bleibt also<br />

unangetastet.<br />

Ein Clearing­Modul für die Verarbeitung<br />

der Zahlungseingänge ist in WINEX integriert.<br />

„Das ist ein großer Vorteil des neuen<br />

Systems“, berichtet Thomas Schmitz,<br />

Abteilungsleiter Finanzbuchhaltung und<br />

In/Exkasso bei den RheinLand Versicherungen.<br />

„Hinterlegt ist ein Regelwerk, das<br />

den Kontenausgleich nahezu automatisiert<br />

abwickelt. Eine tolle Sache vor allem<br />

zu Spitzenzeiten wie zum Jahresanfang.<br />

Im Januar­Inkasso sind es durchschnittlich<br />

rund zwei Millionen Buchungen für die<br />

Gesellschaften RheinLand Versicherung,<br />

RheinLand Lebensversicherung, Rhion,<br />

und ONTOS.“<br />

Auch das Mahnverfahren kann so automatisiert<br />

an einen externen Inkassodienstleister<br />

angeschlossen werden. „Soll<br />

etwas im Regelwerk verändert werden“,<br />

erklärt Thomas Schmitz weiter, „kann<br />

man das leicht – ohne große Programmierkenntnisse.“<br />

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