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Wohin mit dem Regenwasser - Landratsamt Waldshut

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TECHNISCHE GRUNDLAGEN<br />

4.5 Grenzen der Versickerung<br />

Eine wichtige Voraussetzung für die<br />

Versickerung bildet die ausreichende<br />

Durchlässigkeit der im Untergrund<br />

anstehenden Böden einschließlich<br />

ihrer belebten, humosen Deckschichten.<br />

In Tonböden versickert das Wasser<br />

nur sehr langsam. Im ausgetrocknetem<br />

Zustand bilden sich tiefe Risse,<br />

so dass Oberflächenwasser ohne<br />

Filterwirkung versickert. Die Versickerungsleistung<br />

von sandigen Böden<br />

kann <strong>dem</strong>gegenüber bis zu 100.000<br />

mal höher sein. Bei stark durchlässigen<br />

Bodenarten, z. B. reinem Kies, ist<br />

eine Versickerung nur <strong>mit</strong> einem besonders<br />

sorgfältigem Aufbau einer<br />

Sickermulde möglich. Sickert das <strong>Regenwasser</strong><br />

un<strong>mit</strong>telbar ins Grundwasser,<br />

ist kein ausreichender Grundwasserschutz<br />

gegeben. Es ist zu gewährleisten,<br />

dass die Qualität des humosen<br />

Oberbodens (> 30 cm) eine optimale<br />

Filterwirkung erzielt (k -Wert 10 f -4<br />

bis 10-6 m/s).<br />

Durch den Bau von Versickerungsanlagen<br />

sollen stauende, das Grundwasser<br />

schützende Deckschichten<br />

(z. B. ausgeprägte Lehmschichten)<br />

nicht durchstoßen werden.<br />

Die Durchlässigkeit des anstehenden<br />

Bodens wird durch den k -Wert aus-<br />

f<br />

gedrückt. Dieser kann berechnet oder<br />

durch Sickerversuche bestimmt werden.<br />

Für die Versickerung eignen sich<br />

nur Böden, deren Durchlässigkeits-<br />

Bodenart Durchlässigkeit Durchlässigkeitsbeiwert<br />

Steingeröll sehr stark durchlässig > 10 m/s<br />

Grobkies sehr stark durchlässig 10-2 bis 1 m/s<br />

Fein-/Mittelkies stark durchlässig 10-3 bis 10-2 m/s<br />

Sandiger Kies stark durchlässig 10-4 bis 10-2 m/s<br />

Grobsand stark durchlässig 10-4 bis 10-2 m/s<br />

Mittelsand (stark) durchlässig 10-4 m/s<br />

Feinsand durchlässig 10-5 bis 10-4 m/s<br />

schluffiger Sand (schwach) durchlässig 10-7 bis 10-4 m/s<br />

Schluff schwach durchlässig 10-8 bis 10-5 m/s<br />

toniger Schluff (sehr) schwach durchlässig 10-10 bis 10-6 m/s<br />

schluffiger Ton, Ton (sehr) schwach durchlässig 10-11 bis 10-9 m/s<br />

Durchlässigkeitsbeiwerte verschiedener Bodenarten. Nur blau markierte Böden kommen für<br />

eine Versickerung in Frage.<br />

beiwert zwischen 5x10-3 m/s (1800<br />

cm/h) und 5x10-6 m/s (1,8 cm/h) liegt.<br />

Je geringer die Durchlässigkeit eines<br />

Bodens ist, um so größer ist der Flächenbedarf<br />

für die Versickerung bzw.<br />

um so mehr Speicherraum muss zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

Um Gebäudevernässungen durch die<br />

Versickerung von Niederschlagswasser<br />

zu vermeiden, sollte bei unterkellerten<br />

Gebäuden der Abstand der<br />

Versickerungsanlage zur Bebauung<br />

das 1,5-fache der Baugrubentiefe<br />

nicht unterschreiten. Bei Hanglagen<br />

ist eine mögliche Beeinträchtigung<br />

von Unterliegern zu prüfen.<br />

Die Verschmutzung des zur Bewirtschaftung<br />

anfallenden Niederschlagswassers<br />

resultiert aus Verunreinigun-<br />

gen der Luft sowie aus Stoffen, die aus<br />

den Abflussflächen gelöst oder abgeschwemmt<br />

werden.<br />

Hinsichtlich ihres Verschmutzungsgrades<br />

werden Abflüsse von befestigten<br />

Flächen in drei Kategorien eingeteilt:<br />

* unbedenklicher Niederschlagswasserabfluss<br />

* tolerierbarer Niederschlagswasserabfluss<br />

* nicht tolerierbarer Niederschlagswasserabfluss<br />

Die Tabelle auf der nachfolgenden<br />

Seite teilt die Niederschlagsabflüsse<br />

unter Berücksichtigung der abflussliefernden<br />

Flächen in die o. g. drei<br />

genannten Kategorien ein.<br />

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