12 News <strong>Pro</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Säckingen</strong> Zwei Jahre Entwicklung für einen Wunschtraum Angela Döbele aus Obersäckingen hat eine Figurine des Trompeters entworfen und in weißem Porzellan selbst hergestellt – Künftig kann die Figur direkt bei ihr bestellt werden. Puppenliebhaber, die das Haus von Ehepaar Döbele in Obersäckingen betreten, verlassen es mit vielen schönen Eindrücken. Der Grund dafür steht, sitzt, lümmelt oder lächelt aus den Vitrinen in allen Räumen. Die Kleider der Puppen sind prächtig und bunt. Manche haben sogar ein Spielwerk eingebaut und bewegen sich zum Klang der Musik. Doch das ist nicht das Besondere daran. Alle Puppen – angefangen von den vielen Körpern bis hin zu der Kleidung – sind von Angela Döbele liebevoll selbst und von Hand gefertigt. Der Stolz und die Freude, Puppenmutti dieser Kunstwerke zu sein, stehen Angela Döbele ins strahlende Gesicht geschrieben. Vor 30 Jahren hat Angela Döbele damit begonnen Stoffpuppen herzustellen. „Doch das wurde mir bald zu langweilig“, erinnert sie sich. Vor 25 Jahren begann sie mit Porzellan- Puppen, später fing sie an aus verschiedenen, selbsttrocknenden Materialien diverse Puppen-Figuren herzustellen. Doch damit noch lange nicht genug: Jetzt hat die Obersäckingerin eine Figurine in Gestalt des Trompeters von <strong>Säckingen</strong> entworfen und hergestellt. Das ist eine Porzellanfigur, die aus einem Stück gegossen wird. Damit hat sie sich einen langjährigen Traum erfüllt. Die Puppenliebhaberin war stets berufstätig und entsprechend eingespannt. Erst der Ruhestand verschaffte ihr den Freiraum zur Umsetzung ihres Traums, welcher aber eine wahre Odyssee nach sich zog: „Viel Zeit mit Bruch und Tränen liegen hinter mir“, sagt sie mit einem Seufzer in der Stimme. Denn immer wieder musste sie von vorne beginnen, weil das Material und das Modell nicht immer so wollten wie sie. Zunächst fing sie an, eine Zeichnung der künftigen Figur zu Blatt zu bringen. Dabei musste sie genau darauf achten, dass die einzelnen Elemente nah beieinander sind. So musste zum Beispiel die Hutkrempe leicht auf der Schulter des Trompeters ruhen, damit später beim Gießvorgang des Porzellanrohlings dieser gut aus der Form herausgenommen werden kann, erklärtAngela Döbele. Danach folgte die Modellierung der Figur in Handarbeit aus einer weichen Tonmasse. Das erste Modell habe ich leider viel zu lange stehen und austrocknen lassen, wodurch die weitere Feinbearbeitung nicht mehr möglich war. Doch das sollte nicht die einzige Schwierigkeit bleiben, die filigrane Trompete zerbrach am Anfang immer wieder beim Bearbeiten. Auch die richtige Mischung der Farben war nicht einfach, da die Farbtöne sich durch den Brennvorgang verändern. So wurde die Farbgebung zu einem Geduldspiel und musste mehrmals wiederholt werden. Der erste gemeinsame Weg führte Angela Döbele samt Trompeter nach Luzern, wo sich die Obersäckingerin an dem internationalen Wettbewerb der Doll Artisan Guild (DAG) beteiligte. Die DAG ist neben der Global Doll Society (GDS) die wichtigste internationale Vereinigung von Puppenbauern. Dort holten die Beiden prompt den ersten Preis in ihrer Kategorie. Stolz zeigt Angela Döbele auf die lilafarbene Schleife, mit der sie und die Porzellanfigur ausgezeichnet worden sind. Immerhin 160 Teilnehmer aus 17 Nationen haben an diesem Wettbewerb teilgenommen. Angela Döbele hat inzwischen einen Geschmacksmusterschutz beim deutschen Patent- und Markenamt in München eintragen lassen. Der besteht jetzt 25 Jahre auf die von ihr hergestellt Form. Auf Wunsch wird die Figur inzwischen auch auf Bestellung ange- fertigt. Allerdings ist der Trompeter in Porzellan nicht ganz billig, weshalb künftig eine kleinere Version des <strong>Pro</strong>totyps produziert werden soll. Trotzdem bleibt derAufwand sehr hoch. Zwei Wochen braucht es, bis die Figur fertig ist. Für die Trompete, die Knöpfe und das Schwert wird der Trompeter immerhin mit Gold veredelt. Mit der Erfüllung ihres Traumes von der Herstellung einer Trompeterfigur, wurde gleich eine neue Idee geboren. Eine weitere berühmte Säckinger Gestalt soll in Szene gesetzt und in Porzellan gegossen werden. Doch soll dies an dieser Stelle noch nicht verraten werden. „Damit bin ich auch noch ganz am Anfang“, lächelt sie verschmitzt. Kontakt: Angela Döbele, Telefon 07761/2680; E-Mail: a_doebele@web.de
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