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Der Heimkurier - und Seniorenpflegeheim gGmbH Zwickau

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Bergbau - Erfahrungsberichte Seite 17<br />

Erinnerungen aus dem Haus Planitz<br />

- eine Region <strong>und</strong> der Bergbau<br />

Herr H.:<br />

,,Einmal Bergmann immer Bergmann.<br />

Ich arbeitete bis 1976 im Martin Hoop Schacht 4 als Schießhauer <strong>und</strong> später<br />

Schießmeister. Bergmann zu sein, war eine sehr schwere Arbeit. Man bewegte<br />

sich teils kriechend, teils auf den Knien rutschend vorwärts. Besonders gefährlich<br />

wurde es, wenn die Stützbalken versetzt werden mussten. So wie der Kohleabbau<br />

vorrückte, versetzten die sogenannten Pfeilsetzer die Balken. Zur<br />

Steinkohlebeförderung wurde dann eine Schüttelrutsche genutzt. Und von hier<br />

aus gelangte die Kohle auf Gummibändern bis zum Bunker <strong>und</strong> schließlich nach<br />

Übertage bis hin zum 4 a Schacht.<br />

<strong>Der</strong> Bergbau war ein gefährlicher Beruf mit dem Verzicht auf Licht <strong>und</strong> Sonne.<br />

Dafür haben die Kumpel allerdings zusammen gehalten wie Pech <strong>und</strong> Schwefel.<br />

Einer war für den anderen da <strong>und</strong> fast jeder besaß einen Spitznamen. Diese<br />

Namen müssen jedoch Untertage bleiben, denn der Schachthumor ist ziemlich<br />

derb.<br />

Auf Gr<strong>und</strong> der schweren Arbeit gab es für uns Bergleute den Schachterschnaps,<br />

den sogenannten Schachterfusel. 100 Zentner Kohlen <strong>und</strong> nicht zu vergessen<br />

den Bergmannstag mit dem dazugehörigen Bergmannsgeld waren ebenfalls ein<br />

Anreiz den Beruf des Bergmanns auszuüben.“<br />

Frau M.:<br />

„Ich bin damals mit einer Besucherseilfahrt in die Grube eingefahren. Angst hatte<br />

ich dabei nicht. Ich fand es interessant zu sehen, unter welchen Bedingungen die<br />

Bergleute arbeiteten. Aber der Bergbau hatte auch seine Kehrseite. Ich erinnere<br />

mich, dass im Winter der frische Schnee immer bereits am zweiten Tag von der<br />

Flugasche schwarz gefärbt war. Auch im Sommer, wenn wir Wäsche auf die<br />

Bleiche legen wollten, ging dies nur bei günstiger Windrichtung. Wenn wir Pech<br />

hatten, mussten wir von vorn beginnen. Generell empfand ich die<br />

Luftverschmutzung in <strong>Zwickau</strong> als unerfreulich.“<br />

Herr I.:<br />

„Ich habe in der geologischen Abteilung vom Uranbergbau gearbeitet. Wir haben<br />

nach Erzadern gesucht. So wie das Erz gebrochen war, wurde es mit Hunten<br />

abtransportiert. Dann wurde die Radioaktivität gemessen <strong>und</strong> das Erz<br />

entsprechend sortiert.“

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