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Das Magazin 1/2011 - Evangelische Heimstiftung

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Ausgabe 1/<strong>2011</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>.<br />

„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“<br />

Neuer Mann an der Spitze<br />

Schneider ist Haupt geschäftsführer<br />

Seiten 4 bis 10<br />

Qualität messen<br />

EHS beteiligt sich an Pilotprojekt<br />

Seiten 16 und 17<br />

Platz für Begegnung<br />

Haus auf dem Wimberg ist saniert<br />

Seite 24


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Editorial<br />

Wolfgang D. Wanning<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

die Bilder über diesem Editorial<br />

zeigen an, dass sich etwas verän-<br />

dert: Zum Beginn des Jahres hat<br />

Bernhard Schneider die Hauptge-<br />

schäftsführung der <strong>Evangelische</strong>n<br />

<strong>Heimstiftung</strong> übernommen. Er ist<br />

nun Ihr neuer Ansprechpartner.<br />

Ich bin mir sicher: Die Evangeli-<br />

sche <strong>Heimstiftung</strong> ist bei Bernhard<br />

Schneider in guten Händen. Ge-<br />

meinsam mit den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern wird er mit<br />

großem Fachwissen, Erfahrung<br />

und Engagement daran arbeiten,<br />

den Menschen, die in den Häusern<br />

der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong><br />

leben, beste Qualität in der Pfl ege<br />

und individuelle, liebevolle Ver-<br />

sorgung zu bieten. Die Evangeli-<br />

sche <strong>Heimstiftung</strong> wird das blei-<br />

ben, was sie ist: ein diakonisches<br />

Unternehmen und das Flaggschiff<br />

der Altenpfl ege in unserem Land.<br />

Ich wünsche Bernhard Schneider<br />

und mit ihm allen Mitarbeiterin-<br />

nen und Mitarbeitern der Evange-<br />

lischen <strong>Heimstiftung</strong> eine glück-<br />

liche Hand und Gottes Segen.<br />

Wolfgang D. Wanning<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Bernhard Schneider<br />

Inhalt<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>. Aus der <strong>Heimstiftung</strong><br />

Nachrichten, Meinungen und Berichte aus der <strong>Evangelische</strong>n<br />

<strong>Heimstiftung</strong> GmbH Stuttgart und ihren Tochterunternehmen<br />

Titel<br />

Bernhard Schneider steht jetzt an der<br />

Spitze der EHS Seiten 4 – 7<br />

Interview mit Bernhard Schneider<br />

Auszüge aus der Predigt von<br />

Seiten 8 – 9<br />

OKR Kaufmann Seite 10<br />

Impuls<br />

Gedanken zur Jahreslosung von Dekan<br />

Erich Hartmann, Calw Seite 13<br />

Ehrenamt<br />

Engagement aus Dankbarkeit – die<br />

Ehrenamtlichen im Stephansheim<br />

Gäufelden Seite 14<br />

Porträt<br />

Hausmeister mit Herz und Seele<br />

Aus meinem Leben<br />

Seite 15<br />

Erwin Späth, Haus Zabergäu Bracken-<br />

heim Seiten 20 – 21<br />

Reportage<br />

Aktivierung im Martin-Haug-Stift<br />

Freudenstadt Seiten 22 – 23<br />

Pflegebeispiel<br />

Pfl egevisite – ein Besuch der beson-<br />

deren Art Seiten 18 – 19<br />

Aus der <strong>Heimstiftung</strong><br />

Ein umfassendes Kulturprogramm ver-<br />

bessert die Lebensqualität Seite 11<br />

Nächstenliebe als Verpfl ichtung<br />

Impressum<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“<br />

Verantwortlich Bernhard Schneider<br />

Redaktion Albert Thiele<br />

Redaktionssekretariat Jens Zanzinger<br />

Telefon (07 11) 6 36 76-122<br />

Telefax (07 11) 6 36 76-554<br />

j.zanzinger@ev-heimstiftung.de<br />

Anschrift der Redaktion<br />

„<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>. Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“<br />

Hackstraße 12, 70190 Stuttgart<br />

Schlussredaktion<br />

Susanne Wetterich Kommunikation, Stuttgart<br />

Gestaltung<br />

CD/S Concept & Design Stuttgart GmbH<br />

Produktion und Druck<br />

Henkel GmbH Druckerei, Stuttgart<br />

Bildnachweise der Ausgabe 1/<strong>2011</strong><br />

Schlegel (Seiten 11, 12, 16, 17, 18, 19, 22, 23)<br />

Nachdruck und elektronische Verwendung nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung. „<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>. Aus der<br />

<strong>Heimstiftung</strong>“ erscheint 4x im Jahr. Aufl age: 21.000<br />

Herausgeber<br />

<strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> GmbH Stuttgart<br />

www.ev-heimstiftung.de<br />

Der Bezugspreis ist durch den Beitrag abgegolten.<br />

Seite 12<br />

EHS beteiligt sich an einem Pilotpro-<br />

jekt zur Messung von Qualität<br />

Seiten 16 – 17<br />

<strong>Das</strong> sanierte Haus auf dem Wimberg<br />

in Calw bietet viel Platz und moderne<br />

Pfl ege Seite 24<br />

Kurzberichte und Informationen<br />

Namen und Anschriften<br />

Verzeichnis der Einrichtungen<br />

Seite 25<br />

Seiten 26 – 27<br />

„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong> 3


Titel<br />

Bernhard Schneider ist<br />

neuer Hauptgeschäftsführer<br />

Am Freitag, 14. Januar <strong>2011</strong> genau um 13:27 Uhr<br />

übergab der Aufsichtsratsvorsitzende der<br />

<strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong>, Helmut Mäule, die<br />

Hauptgeschäftsführung des Unternehmens an<br />

Bernhard Schneider. „Die Stärke der <strong>Heimstiftung</strong><br />

liegt in ihrer Vielfalt und in der kreativen Kraft<br />

ihrer haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter“, sagte der neue EHS-Chef<br />

vor 250 Ehrengästen. Auf den folgenden Seiten<br />

lesen Sie Berichte vom feierlichen Gottesdienst<br />

und vom Festakt, Auszüge aus der Predigt von<br />

Oberkirchenrat Kaufmann und ein Interview<br />

mit Bernhard Schneider, in dem er seine Vorstellungen<br />

umreißt und sich persönlich vorstellt.<br />

4 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong>


Bernhard Schneider an der Spitze<br />

der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong><br />

Der neue Hauptgeschäftsführer wurde am 14. Januar in sein Amt eingeführt<br />

Die Gesamtverantwortung<br />

für den größten kirchlichen<br />

Altenpflegeträger in Deutschland<br />

mit 71 Einrichtungen und<br />

zirka 6400 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern trägt jetzt<br />

Bernhard Schneider.<br />

Aufsichtsratsvorsitzender Helmut Mäule<br />

Weit über 200 Gäste waren nach<br />

Stuttgart-Degerloch gekommen,<br />

um die Amtseinführung des neuen<br />

Hauptgeschäftsführers der Evangeli-<br />

schen <strong>Heimstiftung</strong> (EHS), Bernhard<br />

Schneider, feierlich zu begehen. Der<br />

52-Jährige hat zum 1. Januar <strong>2011</strong> die<br />

Nachfolge von Wolfgang D. Wanning<br />

angetreten, der zum 30. Juni <strong>2011</strong> in<br />

den Ruhestand gehen wird.<br />

Der Festtag begann mit einem Gottes-<br />

dienst in der Versöhnungskirche, den<br />

Dekan Martin Luscher (Besigheim),<br />

stellvertretender Vorsitzender des<br />

Aufsichtsrats der EHS, leitete. Die<br />

Predigt hielt Oberkirchenrat Dieter<br />

Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des<br />

Diakonischen Werks Württemberg.<br />

Die feierlich bewegende Atmosphäre<br />

des Gottesdienstes wurde auch ge-<br />

tragen von den Beiträgen des Figural-<br />

chores der Gedächtniskirche Stuttgart<br />

unter der Leitung von Alexander<br />

Burda. Bezirkskantorin Barbara Straub<br />

(Orgel) und Armin G. Veil (Trompete),<br />

Mitarbeiter der Hauptverwaltung,<br />

rundeten den instrumentellen Teil<br />

stimmungsvoll ab.<br />

Vor der feierlichen Einführung des<br />

neuen Hauptgeschäftsführers stellten<br />

die Mitglieder des Aufsichtsrats die<br />

Einführungsfrage an Herrn Schneider.<br />

Die anschließende Einsegnung er-<br />

folgte durch Dekan Luscher. Ehren-<br />

amtliche und hauptamtliche Mitar-<br />

beiterinnen und Mitarbeiter sprachen<br />

im Wechsel das Fürbittengebet. Der<br />

Gottesdienst bezeugte in besonderer<br />

Weise die feste Verankerung der EHS<br />

in der evangelischen Kirche.<br />

„Wir haben im Aufsichtsrat mit<br />

Verstand, aber auch mit großer<br />

Leidenschaft und mit Herz<br />

um die Besetzung dieser für<br />

uns und das Unternehmen so<br />

bedeutenden Stelle gerungen.“<br />

Helmut Mäule<br />

Nach dem Gottesdienst wechselten<br />

die Gäste zum Festakt in das benach-<br />

barte SSB-Veranstaltungszentrum<br />

Waldaupark. Helmut Mäule, Auf-<br />

sichtsratsvorsitzender der EHS,<br />

führte Bernhard Schneider vor über<br />

200 Gästen aus Kirche, Diakonie,<br />

Verbänden, Kommunen und Politik<br />

offi ziell in sein neues Amt ein. Er<br />

wünschte ihm in seiner neuen Funk-<br />

tion „viel Glück und Erfolg, Gottes<br />

reichen Segen und vor allem viel<br />

Freude an der neuen Aufgabe“ und<br />

äußerte zudem die Erwartung,<br />

„dass Sie sich in Zukunft voll und<br />

ganz dafür einsetzen werden, die<br />

Geschicke der EHS in engem Schulter-<br />

schluss mit dem Aufsichtsrat zu<br />

lenken“. Er sei sich sicher, dass Herr<br />

Schneider in der neuen Verantwor-<br />

tung mit dazu beitragen werde, die<br />

<strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> weiterhin<br />

wirksam und sichtbar aufzustellen.<br />

Dekan Martin Luscher<br />

Titel<br />

„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong> 5


Titel<br />

Beim Gottesdienst: Der Aufsichtsrat stellt die Einführungsfrage<br />

Dieter Hillebrand, MdL, Staatssekretär<br />

im Ministerium für Arbeit und Sozial-<br />

ordnung, Familien und Senioren, ver-<br />

trat Ministerin Dr. Monika Stolz, die<br />

aus dienstlichen Gründen kurzfristig<br />

absagen musste. Er stellte in seinem<br />

Grußwort fest, dass „Bernhard<br />

Schneider als neuer Hauptgeschäfts-<br />

führer der <strong>Heimstiftung</strong>, aufgrund<br />

seiner bisherigen berufl ichen Lauf-<br />

bahn, beste Voraussetzungen für diese<br />

6 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong><br />

neue Aufgabe mitbringt“. Bernhard<br />

Schneider kenne den Pfl egebereich<br />

aus allen Perspektiven. Hillebrand<br />

sagte: „Gerade wenn ein Chef sowohl<br />

den Blickwinkel der unmittelbaren<br />

Pfl egetätigkeit und auch die Sicht aus<br />

Leitungsfunktionen einnehmen<br />

kann, dann kann er sich gut in die<br />

Situation der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter hineinversetzen. <strong>Das</strong> hilft<br />

sehr bei der täglichen Arbeit.“<br />

„Bei allem, was wir tun, ist eines<br />

entscheidend: Unser Handeln<br />

wird daran gemessen, wie<br />

viel davon direkt bei den alten<br />

und pflegebedürftigen Menschen<br />

ankommt.“<br />

Bernhard Schneider<br />

In seiner Antrittsrede umriss Haupt-<br />

geschäftsführer Bernhard Schneider<br />

die Zielsetzungen seiner zukünftigen<br />

Aufgabe. Die EHS müsse nicht nur<br />

ihre Position im Pfl egemarkt behaupten<br />

und diese langfristig weiter ausbauen,<br />

sondern sie müsse als „diakonisches<br />

Flaggschiff der Altenhilfe in Süd-<br />

deutschland den Kurs in der Altenhilfe<br />

mit bestimmen“. Er sei der Überzeu-<br />

gung, dass „unser Handeln daran<br />

gemessen wird, wie viel davon direkt<br />

bei den alten und pfl egebedürftigen<br />

Menschen ankommt und wie sich<br />

dadurch deren persönliche Lebens-<br />

qualität verbessert“.<br />

An die Kostenträger gewandt, sagte er:<br />

„Um unsere gute Qualität zu sichern<br />

und den Ansprüchen von Kunden und<br />

Mitarbeitern gerecht werden zu kön-<br />

nen, müssen wir uns für mehr Zeit in<br />

der Pfl ege einsetzen.“ Vertrauend auf<br />

die Stärke der EHS, ist der neue Chef<br />

der EHS sich sicher, dass dank „der<br />

kreativen Kraft unserer Einrichtun-<br />

gen und Dienste vor Ort und in dem<br />

Engagement von vielen tausenden<br />

Menschen es möglich sein wird, die<br />

EHS auf ihrem Erfolgskurs zu halten.“<br />

Grüße der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter der EHS überbrachten<br />

Heike Zinser, Vorsitzende des Heim-<br />

leiterkonvents, und Otto Ziegler,<br />

Vorsitzender der Gesamtmitarbeiter-<br />

vertretung. Beide bekundeten ihr<br />

großes Interesse an einer guten Zu-<br />

sammenarbeit und wünschten Herrn<br />

Schneider Gottes reichen Segen und<br />

viel Glück in seiner neuen Aufgabe.


Auch Wolfgang D. Wanning hieß<br />

seinen Nachfolger auf das Herzlichste<br />

willkommen. In seinem Festvortrag<br />

beleuchtete der scheidende Hauptge-<br />

schäftsführer den Pfl egemarkt unter<br />

besonderer Berücksichtigung der EHS.<br />

Seine Analyse war prägnant und<br />

manchmal auch provozierend. Seine<br />

Prognosen in Bezug auf die Entwick-<br />

lung einiger großer, privater Betreiber<br />

von Pfl egeheimen könnten im Pfl ege-<br />

markt eine hohe Sprengkraft entwi-<br />

ckeln, sollten sie Wahrheit werden.<br />

Dann wird Wolfgang D. Wanning<br />

aber sicherlich nicht mehr die Geschi-<br />

cke der EHS lenken, denn er scheidet<br />

zum 30. Juni <strong>2011</strong> aus seinem Amt<br />

aus. Bis dahin wird er seinen Nachfol-<br />

ger begleiten und ihn in die vielfälti-<br />

gen Aufgaben des größten kirchlichen<br />

Altenpfl egeträgers einführen.<br />

Der neue <strong>Heimstiftung</strong>s-Chef Bernhard<br />

Schneider ist Dank seiner großen Er-<br />

fahrungen im Sozialbereich für seine<br />

neue Aufgabe bestens gewappnet. Er<br />

studierte Sozialpädagogik und Sozial-<br />

arbeit und war zunächst beim Arbeits-<br />

amt Heilbronn tätig. Danach vertiefte<br />

er in verschiedenen Institutionen der<br />

Sozialwirtschaft sein Fachwissen.<br />

So war Schneider von 1996 bis 2000<br />

Referent bei der baden-württembergi-<br />

Beim Festakt: Eingerahmt von Staatssekretär Hillebrand:<br />

Wolfgang D. Wanning (l.) und Bernhard Schneider<br />

Beim Gottesdienst: Figuralchor der Gedächtniskirche<br />

schen Krankenhausgesellschaft. Zum<br />

1. Juli 2000 übernahm der gebürtige<br />

Freudentaler (LKR Ludwigsburg) die<br />

Geschäfts führung des Eigenbetriebs<br />

Leben und Wohnen der Landeshaupt-<br />

stadt Stuttgart.<br />

Außerdem geben ihm seine Familie<br />

und Freunde Kraft und Mut, die neue<br />

Aufgabe zu meistern. Wer seine<br />

Beim Festakt: Begrüßung durch den Vorsitzenden der Gesamt-<br />

Mitarbeitervertretung, Otto Ziegler<br />

Familie und Freunde beim Festakt<br />

kennenlernen durfte, spürt den<br />

großen Rückhalt, den er aus diesem<br />

Kreis für seinen neuen, anspruchs-<br />

vollen Dienst erhält.<br />

Weitere Infos und Unterlagen gibt es<br />

im Internet unter<br />

www.ev-heimstiftung.de/Pressedienst<br />

Albert Thiele<br />

Titel<br />

Beim Festakt: Blumen vom Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

Helmut Mäule für Frau Schneider<br />

„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong> 7


Titel<br />

Der Altenpflege den notwendigen<br />

Stellenwert verschaffen<br />

Interview mit Bernhard Schneider, dem neuen Hauptgeschäftsführer der EHS<br />

Seit 1. Januar trägt Bernhard Schneider die Verantwortung für das<br />

Unternehmen <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> (EHS) mit ihren 6700 Mitarbeitern.<br />

Im Interview mit Susanne Wetterich erläutert er seine Vorhaben<br />

und Ziele und spricht über seinen bisherigen beruflichen Weg.<br />

Herr Schneider, ganz herzlichen<br />

Glück wunsch zu Ihrem neuen Amt als<br />

Hauptgeschäftsführer der Evangeli-<br />

schen <strong>Heimstiftung</strong>. Wie fühlen Sie sich<br />

nach den ersten Wochen bei der EHS?<br />

Ich fühle mich ausgezeichnet. Ich<br />

bin sehr freundlich und sehr offen<br />

aufgenommen worden und ich durfte<br />

erfahren, dass die <strong>Heimstiftung</strong> nicht<br />

nur ein wunderbares Unternehmen<br />

ist, sondern dass es auch wunderbare<br />

Mitarbeiter hat. Mitarbeiter, die<br />

engagiert und kompetent sind und<br />

die mich sehr gut in die neue Aufgabe<br />

einführen.<br />

Was hat Sie, als Sie sich beworben<br />

haben, an der Aufgabe besonders<br />

gereizt?<br />

Besonders interessant fand ich<br />

natürlich, dass die <strong>Evangelische</strong> Heim-<br />

stiftung das diakonische Flaggschiff<br />

der Altenhilfe ist. Damit ist die Mög-<br />

lichkeit verbunden, sich auch über<br />

die Grenzen von Stuttgart hinaus für<br />

die Altenhilfe einzusetzen.<br />

Sie waren zuvor beim Stuttgarter<br />

Eigenbetrieb Leben und Wohnen.<br />

<strong>Das</strong> ist ein öffentlicher Träger.<br />

Was ist für Sie der Unterschied zu<br />

einem diakonischen Träger?<br />

Zunächst einmal das Gemeinsame:<br />

<strong>Das</strong> ist mit Sicherheit der Umstand,<br />

dass beide Träger den Menschen und<br />

die Qualität der Arbeit in den Vorder-<br />

grund stellen. Der entscheidende<br />

8 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong><br />

Unterschied ist das diakonische Profi l<br />

der <strong>Heimstiftung</strong> mit gemeinsamen<br />

Werten, die im christlichen Glauben<br />

verankert sind. Ich denke, partei- und<br />

kommunalpolitische Erwägungen<br />

spielen bei den Entscheidungspro-<br />

zessen innerhalb der <strong>Heimstiftung</strong><br />

keine Rolle. <strong>Das</strong> war beim Eigenbetrieb<br />

sicher anders.<br />

Welche Ziele verfolgen Sie persönlich<br />

in der Altenpflege?<br />

Ein ganz großes Ziel ist, der Altenpfl ege<br />

den Stellenwert in der Gesellschaft zu<br />

verschaffen, den sie verdient. Jeder<br />

redet vom demographischen Wandel<br />

und weiß, wie viele alte und pfl ege-<br />

bedürftige Menschen es in Zukunft<br />

geben wird. Alle Menschen wollen<br />

möglichst alt werden, aber niemand<br />

will alt sein. Dieser Widerspruch<br />

spiegelt sich auch in der öffentlichen<br />

Wahrnehmung wider. Wir müssen da<br />

gegenüber anderen Branchen noch<br />

viel nachholen und dafür sorgen, dass<br />

die Altenpfl ege ein positiveres Image<br />

bekommt. Natürlich ist die Arbeit<br />

anstrengend und oft belastend. Sie ist<br />

aber auch erfüllend und abwechs-<br />

lungsreich. Schauen Sie sich zum Bei-<br />

spiel in den Altenpfl egeschulen um:<br />

Pfl ege ist jung, dynamisch, engagiert<br />

und liebenswert. Ich glaube, das<br />

Schicksal der Pfl ege wird sich daran<br />

entscheiden, wie es uns in der Zu-<br />

kunft gelingt, noch mehr Menschen<br />

für eine Arbeit in der Pfl ege zu begeis-<br />

tern. Dafür brauchen wir aber nicht<br />

nur ein gutes Image, sondern auch<br />

bessere Rahmenbedingungen.<br />

Was verstehen Sie konkret darunter?<br />

Es mag für die Kostenträger und<br />

unsere Kunden unpopulär sein, aber<br />

ich trete ganz klar für mehr Personal<br />

und eine höhere Fachkraftquote ein.<br />

Die Grundlage der heutigen personel-<br />

len Ausstattung für Pfl ege und Betreu-<br />

ung geht zurück auf den seinerzeit<br />

noch einheitlichen Personalschlüssel<br />

von 1 zu 2,37. Der stammt aus dem<br />

Jahr 1989, ist also eine Ewigkeit her.<br />

Seither hat sich in der stationären<br />

Pfl ege Unglaubliches verändert: Die<br />

Bewohner der Pfl egeheime sind multi-<br />

morbid und um ein Vielfaches pfl ege-<br />

bedürftiger geworden, die Demenz-<br />

problematik hat dramatisch zu- und<br />

die Verweilzeit ebenso abgenommen.<br />

Der Bürokratieaufwand in der Pfl ege<br />

hat in den letzten Jahren genauso<br />

exorbitant zugelegt wie die Prüfungen<br />

durch Heimaufsicht und MDK. Den-<br />

noch haben wir im Schnitt immer<br />

noch die gleiche Personalausstattung<br />

wie vor 20 Jahren. Da muss dringend<br />

was passieren. Welche Verbesserung<br />

der Lebensqualität der pfl egebedürf-<br />

tigen Menschen dadurch erreicht<br />

werden kann, zeigen ja die zusätz-<br />

lichen Betreuungskräfte, die durch<br />

die Reform der Pfl egeversicherung<br />

eingestellt werden konnten.<br />

Verbesserung in der Pflege heißt<br />

natürlich auch, dass genügend Geld<br />

dafür vorhanden sein muss. <strong>Das</strong> ist<br />

ja das, worüber in der Öffentlichkeit<br />

am meisten gestritten wird.


Ja. Deshalb sind wir natürlich auch<br />

daran interessiert, dass es mit einer<br />

Reform der sozialen Pfl egeversiche-<br />

rung langfristig Rahmenbedingungen<br />

gibt, damit die Pfl ege nachhaltig<br />

fi nanziert werden kann. Aber da bin<br />

ich wieder am ersten Punkt, über<br />

den wir gesprochen haben. Image<br />

und die Bedeutung der Pfl ege in der<br />

Gesellschaft richtig zu vermitteln<br />

heißt auch, Akzeptanz für die Arbeit,<br />

Akzeptanz für die Leistung und<br />

damit auch Akzeptanz für den Preis<br />

zu erreichen.<br />

Die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> hat<br />

72 Häuser. Sie hat in den letzten<br />

Jahren kontinuierlich ihr Angebot<br />

ausgebaut, viele neue Häuser sind<br />

entstanden. Werden Sie diesen<br />

Expansionskurs fortsetzen?<br />

Die <strong>Heimstiftung</strong> hat in den letzten<br />

Jahren Enormes geleistet. Hier gebührt<br />

meinem Vorgänger Wolfgang D.<br />

Wanning großer Respekt und großer<br />

Dank, weil er die <strong>Heimstiftung</strong> auf<br />

eine gute organisatorische Grundlage<br />

gestellt und die wirtschaftlichen<br />

Voraussetzungen dafür geschaffen<br />

hat. Er hat zusammen mit den Be-<br />

schäftigten in den Einrichtungen und<br />

der Hauptverwaltung eine beispiel-<br />

lose Expansion bewältigt. Ich glaube,<br />

jeder Expansionsphase muss auch<br />

eine Konsolidierungsphase folgen,<br />

um Kräfte zu sammeln, Prozesse und<br />

Strukturen anzuschauen und anzu-<br />

passen. Innovation und Wachstum<br />

entstehen nicht nur in Gebäuden und<br />

Standorten. Genauso wichtig sind<br />

moderne Konzepte und zukunftsge-<br />

richtete Strategien, beispielsweise in<br />

Bezug auf neue Produkte, ein umfas-<br />

sendes strategisches Personalkonzept<br />

oder neue technische Assistenz-<br />

systeme. Mein Ziel ist es, eine stabile<br />

Grundlage für weiteres Wachstum zu<br />

schaffen. <strong>Das</strong> ist sicher notwendig,<br />

aber nicht um jeden Preis.<br />

Zu Ihrer Person: Sie selbst<br />

sind, soweit ich weiß,<br />

beruflich von Anfang an<br />

in der Altenpflege tätig<br />

gewesen. Was war Ihr<br />

Motiv, in die Altenpflege<br />

zu gehen?<br />

Ich bin von Hause aus So-<br />

zialpädagoge und bin auch<br />

stolz darauf. Ich habe diese<br />

Entscheidung nie bereut,<br />

denn sie hat mir die Mög-<br />

lichkeit eröffnet, für alte<br />

Menschen zu arbeiten<br />

und ihnen einen wert-<br />

schätzenden und respekt-<br />

vollen Lebensabend zu<br />

ermöglichen. Als ich vor<br />

über 30 Jahren zunächst<br />

als Pfl egehelfer in die<br />

Pfl ege eingestiegen bin,<br />

habe ich eine Verantwortung gespürt,<br />

diesen Menschen etwas zurückzuge-<br />

ben für ihre Lebensleistung, die sie in<br />

den Dienst ihrer Familie und Dienst<br />

der Gesellschaft gestellt haben. <strong>Das</strong><br />

hat meinen Berufsweg sicher ganz<br />

entscheidend mitgeprägt.<br />

Können Sie die wichtigsten Stationen<br />

Ihres beruflichen Lebens kurz zusam-<br />

menfassen?<br />

In Fulda und Esslingen habe ich<br />

Sozialpädagogik studiert und danach<br />

bei der Arbeitsverwaltung noch eine<br />

Ausbildung im gehobenen Verwal-<br />

tungsdienst absolviert. 1989 hat mich<br />

meine frühe Berufung in die Alten-<br />

hilfe wieder eingeholt und mich als<br />

Heimleiter in das Heim gebracht, wo<br />

ich 1978 als Pfl egehelfer angefangen<br />

hatte. Als Heimleiter habe ich dort<br />

quasi alle Höhen und Tiefen erlebt,<br />

die man als junge Führungskraft<br />

erleben kann. Überwiegend waren es<br />

Höhen, ich habe diese Zeit in einer<br />

sehr schönen Erinnerung. Nach fünf<br />

Jahren habe ich die Chance ergriffen,<br />

bei der Baden-Württembergischen<br />

Krankenhausgesellschaft (BWKG) als<br />

Referent anzufangen. <strong>Das</strong> war 1995,<br />

die Zeit der Einführung der Pfl egever-<br />

sicherung, in der die BWKG die Ver-<br />

bandsvertretung für die kommunalen<br />

Pfl egeheime aufgebaut hat. <strong>Das</strong> war<br />

eine spannende Aufgabe. Mit dieser<br />

Erfahrung habe ich dann im Jahr<br />

2000 die Geschäftsführung des Eigen-<br />

betriebs Leben und Wohnen der Stadt<br />

Stuttgart übernommen, zuerst im<br />

Managementvertrag mit der Sana und<br />

seit 2005 in direkter Anstellung bei<br />

der Stadt Stuttgart. Vom Berufseinstieg<br />

als Pfl egehelfer stehe ich jetzt nach<br />

30 Jahren als Hauptgeschäftsführer<br />

der <strong>Heimstiftung</strong> in meiner letzten<br />

berufl ichen Etappe und darf, voraus-<br />

gesetzt, Gott schenkt mir die Gesund-<br />

heit und der Aufsichtsrat sein Ver-<br />

trauen, bis zu meiner Rente für dieses<br />

wunderbare Unternehmen Evangeli-<br />

sche Heim stiftung tätig sein. Schöner<br />

kann man es sich nicht wünschen.<br />

Ich wünsche Ihnen dafür allen Erfolg,<br />

Glück und Gottes Segen!<br />

Dankeschön.<br />

Titel<br />

„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong> 9


Titel<br />

Auszüge aus der Predigt von<br />

Oberkirchenrat Dieter Kaufmann<br />

Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg und Aufsichtsratsmitglied der EHS<br />

Lieber Herr Schneider,<br />

liebe Festgemeinde!<br />

Mose, von Gott ausersehen, sein Volk<br />

ins gelobte Land zu führen. Mose –<br />

„der einsamste und mächtigste Held<br />

der biblischen Geschichte. Wegen der<br />

ungeheuren Größe seiner Aufgabe<br />

und der Fülle seiner Erfahrung ge-<br />

bührt ihm Bewunderung und heilige<br />

Ehrfurcht“ – so beschreibt Elie Wiesel<br />

ihn in seinem Porträt einer Führungs-<br />

persönlichkeit.<br />

Mose hat mit Widrigkeiten zu kämp-<br />

fen. Gottes Auftrag lehnt er anfangs ab.<br />

In seiner Sandwichposition reibt er<br />

sich fast auf. „Die Fleischtöpfe Ägyp-<br />

tens“ verklären die Vergangenheit.<br />

Auf dem Sinai empfängt er Gottes<br />

Gebote. Währenddessen gießen sie<br />

unten das Goldene Kalb. Gottes Zorn<br />

muss Mose besänftigen. „Er hatte so<br />

sehr an seinem Volk gelitten, dass er<br />

schließlich an sich selbst und seiner<br />

Mission zu zweifeln begann.“ Deshalb<br />

bittet er: „Lass mich deine Herrlich-<br />

10 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong><br />

keit sehen!“ Als die „grandioseste<br />

Szene“ des Alten Testaments hat sie<br />

einer bezeichnet, die vorher verlesenen<br />

Worte auf 2. Mose 33. Weil sie uns<br />

an das heranführen, was unser diako-<br />

nisches Tun kennzeichnet: Wir setzen<br />

darauf, dass wir aus dem Segen Gottes<br />

Kraft und Weisheit, aber auch Orien-<br />

tierung und Korrektur für unser Tun<br />

erfahren.<br />

Sie, lieber Herr Schneider, werden<br />

von uns hier in diesem Gottesdienst<br />

in Ihre Aufgabe als neuer Hauptge-<br />

schäftsführer der <strong>Evangelische</strong>n<br />

<strong>Heimstiftung</strong> eingeführt. Sie ver-<br />

sprechen dabei, dass Sie diese Aufgabe<br />

im Auftrag, den Jesus Christus den<br />

Seinen gegeben hat, übernehmen.<br />

Und in diesem Gottesdienst sprechen<br />

wir Ihnen den Segen zu. Segen, das ist<br />

der mitgehende Gott. Damit wir nicht<br />

auf Goldene Kälber uns verlassen.<br />

Sondern in seinem Geist hier und<br />

heute uns dem Menschen zuwenden.<br />

In den Bedingungen, die zu uns gehö-<br />

ren. In der Pfl ege, in der Organisation,<br />

in der Leitung und der Geschäftsfüh-<br />

rung, in der Zentrale: Alle Mitar-<br />

beiterinnen und Mitarbeiter stehen<br />

in diesem Dienst der Diakonie. Und<br />

das mit allen Seiten des Alltäglichen.<br />

<strong>Das</strong> ist die Wirklichkeit des Lebens<br />

mit dem mitgehenden Gott. (…)<br />

Lieber Herr Schneider, nicht dass<br />

Sie alle Mose-Erfahrungen machen<br />

müssen in Ihrem neuen Dienst, das<br />

wünsche ich Ihnen nicht. Aber dass<br />

Sie dies in Ihrem Innersten tragen<br />

möge in Ihrem Dienst: all meine<br />

Güte; von Gott auf guten Grund<br />

gestellt, auch wenn wir ihn nicht<br />

sehen; dass im Nachhinein Sie<br />

Gottes Spuren erkennen mögen,<br />

das wünsche ich Ihnen. Und wir<br />

sprechen Ihnen so Gottes Segen<br />

für Ihren Weg im Dienst als Haupt-<br />

geschäftsführer der <strong>Evangelische</strong>n<br />

<strong>Heimstiftung</strong> zu.<br />

Wenn Sie dabei ab und zu nach<br />

dem Mose schauen, dann könnte<br />

das ein gutes geistliches Führungs-<br />

kräfte-Training für Sie sein.<br />

Amen.


Für jeden Geschmack<br />

ist etwas dabei<br />

Ein umfassendes Kulturprogramm verbessert die<br />

Lebensqualität der Bewohner<br />

Es vergeht fast kein Tag im Haus Zabergäu der <strong>Evangelische</strong>n<br />

<strong>Heimstiftung</strong> (EHS) in Brackenheim, an dem keine Veranstaltung<br />

angeboten wird. Neben Andachten, Bibelstunden, Kraft- und<br />

Balancetrainings oder dem „Stickstüble“ gibt es für die Bewohner<br />

auch viel Kultur zu entdecken.<br />

Konzerte, Gesangsdarbietungen, Thea-<br />

teraufführungen, Vernissagen – mehr<br />

als 60 kulturelle Darbietungen stehen<br />

über das Jahr verteilt auf dem Ver-<br />

anstaltungskalender des Hauses, die<br />

jahreszeitlichen Feste und kirchlichen<br />

Veranstaltungen nicht eingerechnet.<br />

Vor allem zu Vernissagen kommen<br />

viele Menschen aus der Nachbar-<br />

schaft und dem Ort. „Wir wollen die<br />

Leute von außen reinholen“, sagt<br />

Hausdirektorin Lilli Haldenwanger.<br />

Vor allem aber sind es die Bewohne-<br />

rinnen und Bewohner des Hauses,<br />

die die Veranstaltungen besuchen.<br />

Zwischen 40 und 45 von ihnen, fast<br />

jeder Zweite, kommen jeweils. Ein<br />

Schwerpunkt des Kulturprogramms<br />

liegt auf der Musik: „Sie tut vor allem<br />

den Dementen gut, sie beteiligen sich<br />

Angeregte Gespräche bei einer Vernissage<br />

und hören gerne zu“, sagt Irmgard<br />

Wolf, die für das Haus die Veranstal-<br />

tungen koordiniert. „Einige, die sonst<br />

immer ruhelos herumlaufen, bleiben<br />

plötzlich ruhig sitzen.“ Andere,<br />

die sonst gar nicht sprechen, reden<br />

plötzlich mit oder singen das ganze<br />

Lied auswendig.<br />

Auch Theateraufführungen, Clown-<br />

darbietungen oder Diavorträge fi nden<br />

sich in dem Programm, das in dieser<br />

Intensität freilich nur möglich ist,<br />

wenn Organisation dahinter steckt<br />

und Mittel zur Verfügung stehen.<br />

Der Förderverein des Hauses steuert<br />

eine erkleckliche Summe bei und<br />

eine Spende der Jupiterkellerei ermög-<br />

licht es, den Künstlern eine Flasche<br />

Wein oder eine andere Aufmerk-<br />

samkeit zugute kommen zu lassen.<br />

„Die meisten Künstler kommen aus<br />

der Region und kennen das Haus“,<br />

sagt Irmgard Wolf. Darunter sind<br />

durchaus bekannte und hochkarätige<br />

Ensembles, Profi s wie Mitglieder des<br />

Württembergischen Kammerorches-<br />

ters oder etablierte Freizeitkünstler,<br />

beispielsweise das Männerquartett<br />

„BariQ“. Hinzu kommen Vereine und<br />

kirchliche Chöre aus der Region oder<br />

Rentner, die einen Diavortrag halten.<br />

Mittlerweile gibt es bereits einen<br />

„festen Stamm“ an Ensembles, die<br />

regelmäßig ins Haus kommen.<br />

Ein Alphornbläser erfreut die Bewohner<br />

Aus der <strong>Heimstiftung</strong><br />

Irmgard Wolf schließt die Verträge mit<br />

den Künstlern. Sie legt ebenso Wert<br />

auf Vielfalt wie auf Qualität. „Fehler<br />

werden sehr wohl bemerkt. Vor allem<br />

die Menschen mit Demenz verzeihen<br />

keinen Fehler“, berichtet sie. Deshalb<br />

sieht sie sich auch die Künstler, die sie<br />

noch nicht kennt, vorher an. „Sie müs-<br />

sen zu uns passen und einen Zugang zu<br />

den Bewohnern fi nden.“ Mit der Zeit<br />

haben sich auch Veranstaltungen „einge-<br />

bürgert“, die von Bewohnern selbst ge-<br />

staltet werden, etwa der Bewohnerabend<br />

im Sommer. Mitarbeiter und Bewohner<br />

sitzen dann abends auf der Terrasse zu-<br />

sammen. „Die Bewohner können sich<br />

mitteilen, einbringen, treffen sich,<br />

kennen sich. Wir haben wunderschöne<br />

Erlebnisse dort gehabt. So hat eine Frau,<br />

die an Depressionen leidet, Gedichte für<br />

den Abend ausgesucht.“ Irmgard Wolf<br />

legt besonderen Wert darauf, dass für<br />

jeden Geschmack und für jeden Bewoh-<br />

ner etwas geboten ist und der Jahres-<br />

lauf bei der Programmauswahl berück-<br />

sichtigt wird. Einige Künstler gehen<br />

nach der Veranstaltung auch im Haus<br />

herum und geben noch in den Wohn-<br />

bereichen oder, wo es gewünscht ist,<br />

sogar am Bett Darbietungen. „Ein solch<br />

intensives Kulturprogramm bieten an-<br />

dere Häuser nicht. Es ist daher durchaus<br />

ein Alleinstellungsmerkmal unseres<br />

Hauses“, sagt Lilli Haldenwanger.<br />

Susanne Wetterich<br />

„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong> 11


Aus der <strong>Heimstiftung</strong><br />

Nächstenliebe als<br />

Verpflichtung<br />

Die Stuttgarter EHS-Häuser liefern regelmäßig<br />

Essen für „EVAs Tisch“<br />

Die Zugehörigkeit zur Diakonie bedeutet für die EHS und ihre<br />

Mit arbeiterinnen und Mitarbeiter einen praktischen Auftrag in Wort<br />

und Tat. Ein besonderes Beispiel hierzu aus Stuttgart.<br />

Die Stuttgarter EHS-Einrichtungen<br />

praktizieren über ihre eigentliche<br />

Aufgabenstellung hinaus eine ganz<br />

besondere Form der Nächstenliebe:<br />

Sie beliefern regelmäßig „EVAs Tisch“.<br />

Menschen, die auf der Straße, in einer<br />

Notunterkunft oder am Existenzmini-<br />

mum leben, erhalten hier fünfmal<br />

in der Woche und jeden zweiten<br />

Sonntag eine warme, gesunde Mahl-<br />

zeit. „EVAs Tisch“ ist ein Angebot der<br />

<strong>Evangelische</strong>n Stadtmission in Stutt-<br />

gart, die wiederum zur <strong>Evangelische</strong>n<br />

Gesellschaft (EVA) Stuttgart gehört,<br />

ebenfalls eine Einrichtung der Diako-<br />

nie. Verschiedene Unternehmen und<br />

Einrichtungen stellen die Mahlzeiten<br />

wechselweise im Wochenturnus.<br />

Als sich ein größeres Unternehmen<br />

vor zwei Jahren nicht mehr beteiligen<br />

konnte, war es für die drei Stuttgarter<br />

12 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong><br />

EHS-Häuser, die über eine eigene<br />

Küche verfügen, keine Frage, einzu-<br />

springen. Seither sind das Haus auf<br />

der Waldau, das Karl-Wacker-Heim<br />

und das Paul-Collmer-Heim regel-<br />

mäßig an der Reihe, „EVAs Tisch“<br />

zu beliefern. Im Paul-Collmer-Heim<br />

kommt Daniela Feldweg und ihrem<br />

Küchenteam alle acht Wochen die<br />

Aufgabe zu, von Montag bis Freitag<br />

80 zusätzliche Portionen zu kochen.<br />

Die Hausdirektorin Christa Wendel<br />

und Daniela Feldweg haben sich zu-<br />

nächst im Haus der Diakonie in der<br />

Stuttgarter Büchsenstraße alles genau<br />

angesehen. Ihnen war gleich klar: Es<br />

ist nicht damit getan, einfach etwas<br />

mehr in die Töpfe zu füllen. Vielmehr<br />

muss das Essen für „EVAs Tisch“<br />

anderen Anforderungen genügen.<br />

„Ich mache immer einen besonderen<br />

Speiseplan“, berichtet Feldweg, „denn<br />

bei ‚EVAs Tisch‘ geht es vor allem<br />

darum, dass die Menschen satt wer-<br />

den.“ Die Portionen sind so bemessen,<br />

dass trotz der großen Mengen, die<br />

verzehrt werden, immer Reste übrig<br />

bleiben. Diese bekommen diejenigen,<br />

die zwei Euro für das Essen nicht<br />

bezahlen können, am Nachmittag für<br />

einen geringen Betrag. „Wir kochen<br />

deftig, aber selbstverständlich ein<br />

hochwertiges, ordentliches Essen“,<br />

sagt Daniela Feldweg. Sie macht sich<br />

Gedanken, wie sie eine gute Ernäh-<br />

rung und eine abwechslungsreiche<br />

Kost bieten kann. „Wenn es möglich<br />

ist, liefern wir auch Kuchen mit,<br />

damit die Menschen nachmittags<br />

noch etwas bekommen.“<br />

Spende für Heiligabend<br />

Besonders berührt war Christa Wendel,<br />

als sie sah, dass die Mitarbeiter und<br />

ehrenamtlichen Helfer der EVA die<br />

Zutaten für das traditionelle Essen an<br />

Heiligabend immer zusammenbetteln<br />

müssen. Da gibt es in der Büchsen-<br />

straße ein Weihnachtsfest für die<br />

Bedürftigen mit Saitenwürstle und<br />

Kartoffelsalat. Die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des Paul-Collmer-<br />

Heims ließ das nicht kalt. Deshalb<br />

haben sie beschlossen, ebenfalls einen<br />

Beitrag zu leisten. Sie spenden Geld<br />

oder beteiligen sich am Kartoffelschä-<br />

len am Morgen des Heiligen Abends.<br />

Auch Ehrenamtliche helfen mit. „Wir<br />

haben seither am 24. Dezember einen<br />

richtig schönen, festlichen Vormittag<br />

zusammen“, berichtet Christa Wendel.<br />

Der Metzger, der das Haus beliefert,<br />

hat ebenfalls Saitenwürstle spendiert.<br />

<strong>Das</strong> Ergebnis: Stolze 50 Kilo Kartoffel-<br />

salat und 600 Paar Saiten konnte das<br />

Paul-Collmer-Heim am vergangenen<br />

Heiligabend in der Büchsenstraße<br />

anliefern. „<strong>Das</strong> wollen wir fortsetzen,<br />

so lange wir es können“, sagt die<br />

Hausdirektorin.


Besinnung statt Vergeltung<br />

Gedanken zur Jahreslosung von Dekan Erich Hartmann<br />

Auge um Auge, Zahn um Zahn – wenn diese<br />

Regel gilt, gibt es bald nur noch Einäugige<br />

und Zahnlose. Dabei handelt es sich dabei<br />

um ein Bibelwort. Aber was ursprünglich als<br />

Begrenzung der Rache gemeint war – wenn<br />

einem Böses zugefügt wird, soll die Rache<br />

nicht maßlos sein, sondern sich am Schaden<br />

orientieren – ist pervertiert zu einem plumpen<br />

„wie du mir, so ich dir“.<br />

Für das Jahr <strong>2011</strong> ist uns eine Jahreslosung<br />

gegeben, die das starre Gesetz der Vergel-<br />

tung überwinden will. Sie fi ndet sich im<br />

Brief des Apostels Paulus an die Römer im<br />

12. Kapitel und lautet: „Lass dich nicht vom<br />

Bösen überwinden, sondern überwinde das<br />

Böse mit Gutem!“ Dieser Satz steht am Ende<br />

eines Abschnittes, der sich mit dem Zusam-<br />

menleben von Menschen in einer christlichen<br />

Gemeinde befasst. Eine lange Reihe von<br />

Mahnungen zum Frieden, zum Verzicht<br />

auf Rache und zur Liebe gipfelt in ihm.<br />

Offenbar rechnet Paulus damit, dass uns<br />

Böses widerfährt. Wie sollte es auch anders<br />

sein: Wir leben ja mit anderen Menschen<br />

zusammen, die uns durchaus nicht immer<br />

wohlgesonnen sind.<br />

Der Autor ist Theologe und seit 2004 Dekan des Kirchenbezirks Calw. Er ist Vorsitzender des Beirats<br />

Und doch rät uns Paulus zu einem Umgang<br />

mit dem Bösen, der uns überrascht. Da heißt<br />

es nicht: Lass dir nichts gefallen, wehre dich!<br />

Oder: Lass dich nicht unterkriegen! Sondern:<br />

Überwinde das Böse mit Gutem! Ein Bibel-<br />

wort also, das eng verwandt scheint mit dem<br />

Gebot Jesu zur Feindesliebe. Kaum ein Satz,<br />

den Jesus gesagt hat, ist so herausfordernd<br />

wie die Forderung, seine Feinde zu lieben<br />

der beiden Calwer EHS-Häuser „Haus auf dem Wimberg“ und „Seniorenzentrum Torgasse“<br />

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern<br />

über winde das Böse mit Gutem! – Röm. 12,12.<br />

Jahreslosung <strong>2011</strong><br />

und für die Verfolger zu beten. Jesus ist<br />

überzeugt, dass die Liebe eine Himmels-<br />

macht ist, die wir auf Erden brauchen.<br />

Denn wenn wir es schaffen würden, unsere<br />

Feinde zu lieben, dann wären sie keine mehr.<br />

Aber ist es nicht eine Utopie, dieses<br />

„Lass dich nicht vom Bösen überwinden,<br />

sondern überwinde das Böse mit Gutem“?<br />

<strong>Das</strong> mag schon sein. Und doch gab es und<br />

gibt es nicht nur unter uns Christen Men-<br />

schen, die genau so zu leben versuchen.<br />

Im vergangenen Jahr kam ein Dokumen-<br />

tarfi lm mit dem Titel „<strong>Das</strong> Herz von Jenin“<br />

in unsere Kinos. Er erzählt die wahre<br />

Geschichte Ismael Khatibs, dessen zwölf-<br />

jähriger Sohn Ahmed 2005 im Flüchtlings-<br />

lager von Jenin von Kugeln israelischer<br />

Soldaten tödlich am Kopf getroffen wurde.<br />

Nachdem die Ärzte im Krankenhaus nur<br />

noch Ahmeds Hirntod feststellen konnten,<br />

entschied der Palästinenser Ismael Khatib,<br />

die Organe seines Sohnes israelischen<br />

Kindern zu spenden und damit deren<br />

Leben zu retten.<br />

Gutes und Böses wird auch dieses Jahr mit<br />

sich bringen. Und mit beidem werden wir<br />

es unmittelbar zu tun bekommen. Doch wir<br />

haben die Chance, dem „Auge um Auge“-<br />

Prinzip etwas Neues entgegenzusetzen.<br />

Genau dazu lädt die Jahreslosung uns ein:<br />

„Lass dich nicht vom Bösen überwinden,<br />

sondern überwinde das Böse mit Gutem!“<br />

Aus eigener Kraft oder durch den Willen<br />

allein wird es uns nicht gelingen. Aber aus<br />

dem Glauben an Gottes Liebe, von der wir<br />

leben, kann etwas wachsen und gedeihen.<br />

Überall da, wo Menschen sich dem Teufels-<br />

kreis des Bösen verweigern und Wege der<br />

Liebe und Wege zum Frieden suchen.<br />

Mahatma Gandhi in Indien oder Nelson<br />

Mandela in Südafrika sind dafür große<br />

Vorbilder. Aber auch schon die kleinen<br />

Dinge des Alltags können ein Anfang sein:<br />

Streitschlichterprojekte in den Schulen,<br />

runde Tische. Der schlichte Rat, auf andere<br />

zuzugehen, die Hand zu reichen und nicht<br />

aufzuhören, dem Mitmenschen in Liebe zu<br />

begegnen. Einfach ist das gewiss nicht.<br />

Aber verheißungsvoll!<br />

Jedes Jahr versuchen Grafi ker, die Jahres-<br />

losung künstlerisch darzustellen. Eine<br />

Lösung, die mir gut gefällt, stammt von der<br />

Grafi kerin Dorothee Krämer. Sie zeigt das<br />

Böse als einen tiefen Riss, der mitten durch<br />

die Welt zu gehen scheint. Aber mit einem<br />

zarten Rot, der Farbe der Liebe, ist eine<br />

Brücke angedeutet, die den Riss überwindet.<br />

Die Liebe ist die einzige Macht, die dem<br />

Bösen überlegen ist: „Lass dich nicht vom<br />

Bösen überwinden, sondern überwinde das<br />

Böse mit Gutem!“<br />

Die Franz von Assisi zugeschriebenen Worte<br />

eines Gebets bringen es so zum Ausdruck:<br />

„O Herr, mache mich zu einem Werkzeug<br />

deines Friedens, dass ich liebe, wo man<br />

sich hasst; dass ich verzeihe, wo man sich<br />

beleidigt; dass ich verbinde, da wo Streit ist;<br />

dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;<br />

dass ich den Glauben bringe, wo Zweifel<br />

drückt; dass ich die Hoffnung wecke,<br />

wo Verzweifl ung quält; dass ich ein Licht<br />

entzünde, wo die Finsternis regiert, und<br />

dass ich Freude bringe, wo der Kummer<br />

wohnt!“<br />

Impuls<br />

„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong> 13


Ehrenamt<br />

Engagement aus Dankbarkeit<br />

Im Stephansheim Gäufelden bringen sich<br />

Ehrenamtliche auf ganz unterschiedliche Weise ein<br />

<strong>Das</strong> kleine Pflegeheim der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong> (EHS) in<br />

Gäufelden ist seit April 2009 in Betrieb. 38 Bewohner leben dort,<br />

die meisten stammen aus dem Ort oder der Umgebung. Neben den<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses sind 34 Ehrenamt -<br />

liche im Stephansheim tätig.<br />

Wie kann es gelingen, dass ein neues<br />

Haus so schnell im Ort Wurzeln<br />

schlägt? „Es war ein Zusammenwirken<br />

verschiedener Faktoren“, sagt Haus-<br />

leiter Uwe Gerold. Zunächst die Lage:<br />

Mitten im Dorfkern des Teilorts<br />

Nebringen, zu Geschäften und Kirche<br />

sind es nur ein paar Schritte, man<br />

kennt sich. Die EHS legt Wert darauf,<br />

dass ihre Pfl egeheime in die örtliche<br />

Gemeinschaft eingebunden sind.<br />

Dann ist in das Gebäude die Begeg-<br />

nungsstätte integriert, die in Besitz<br />

der Gemeinde ist. Dies alles hat es<br />

be günstigt, dass sich so schnell Men-<br />

schen gefunden haben, die sich ein-<br />

bringen wollten. <strong>Das</strong> Wichtigste aber<br />

ist der Diakonieverein Gäufelden, der<br />

die Begegnungsstätte betreibt. Als das<br />

Stephansheim noch im Rohbau stand,<br />

hat er bereits dazu aufgerufen mitzu-<br />

helfen. Mehr als 30 Menschen interes-<br />

sierten sich und fast alle blieben dabei.<br />

14 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong><br />

Helga Kohler beispielsweise. Zunächst<br />

hat sie bei der Essensausgabe geholfen,<br />

mittlerweile kommt sie regelmäßig<br />

montagnachmittags ins Haus, besucht<br />

die Bewohner, liest vor, spielt mit<br />

ihnen oder geht mit ihnen spazieren.<br />

Oder Helga Schulz, die zunächst das<br />

Sonntagscafé in der Begegnungsstätte<br />

übernommen hat. Da sie sehr gerne<br />

singt, hat Helga Schulz dieses Hobby<br />

mittlerweile ebenfalls mit ihrem ehren-<br />

amtlichen Engagement verknüpft.<br />

Immer freitags singt sie mit den Be-<br />

wohnern. Bettlägerigen, die es mögen,<br />

wird im Zimmer vorgesungen. Mittler-<br />

weile ist Schulz auch Mitglied im<br />

Heimbeirat. Renate Elser hat ebenfalls<br />

ihren festen Tag, an dem sie in das<br />

Stephansheim kommt. Die Rollstuhl-<br />

ausfahrt und der Kreativtreff sind ihr<br />

Metier, oft liest sie auch einfach vor.<br />

Ursula Ullrich wollte sich sozial enga-<br />

gieren und hat zunächst ehrenamtlich<br />

im Diakonieladen geholfen. Über den<br />

Kontakt zum Ehepaar Elser kam sie<br />

zum Stephansheim. Sie hilft beim<br />

Basteln und macht ebenfalls regel-<br />

mäßig Besuchsdienst.<br />

Auf das, was sie mit ihrem Engage-<br />

ment erreichen, sind alle vier stolz.<br />

Zum Beispiel auf die Bastelarbeiten,<br />

die – je nach Jahreszeit – Wände und<br />

Tische im Haus schmücken. „Häufi g<br />

sagen die Bewohner zu mir: ‚Schau<br />

mal, das kann ich noch.‘ <strong>Das</strong> zeigt,<br />

wie viel man bewirken kann“, sagt<br />

Renate Elser. „Man bekommt eine<br />

enge Beziehung zu den Bewohnern<br />

und merkt, man wird gebraucht“,<br />

ergänzt Helga Schulz. „Man kann so<br />

viel bewirken, wenn man fünf Minu-<br />

ten Hände hält oder mit den Bewoh-<br />

nern spricht“, sagt Ursula Ullrich, die<br />

auch für ihr eigenes Leben viel profi -<br />

tiert: „Ich habe ganz neue Erkenntnisse<br />

über das Leben und Sterben gewon-<br />

nen.“ Es sei nicht nur ein Geben, es<br />

sei auch ein Nehmen: „Man schätzt<br />

es selber wieder viel mehr, dass es<br />

einem gut geht“, sagt Helga Kohler.<br />

Freude, anderen zu helfen, Mitmensch-<br />

lichkeit – das zeichnet alle Ehrenamt-<br />

lichen im Stephansheim aus. Darüber<br />

hinaus hat jede auch sein ganz persön-<br />

liches Motiv. Für Renate Elser beispiels-<br />

weise bedeutet ihr Engagement gelebtes<br />

Christentum. Sie zitiert aus Matthäus<br />

21: „Was ihr für einen meiner gerings-<br />

ten Brüder getan habt, das habt ihr<br />

mir getan.“ Allen gemeinsam ist es,<br />

eine Möglichkeit gefunden zu haben,<br />

sich ihren Interessen entsprechend<br />

einzubringen. „Deshalb macht es so<br />

Spaß“, sagen sie unisono. „Wir sehen<br />

unser Engagement als Ausdruck der<br />

Dankbarkeit, dass es einem gut geht.“<br />

Susanne Wetterich


Hausmeister mit Herz<br />

Rainer Kleinknecht ist seit 40 Jahren im Paul-Gerhardt-Stift in Giengen tätig<br />

100 Bewohner leben im Paul-Gerhardt-Stift der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong>,<br />

120 Menschen sind hier beschäftigt. Rainer Kleinknecht kennt<br />

nicht nur jeden mit Namen und ist mit vielen seit Jahren bekannt.<br />

Er kennt auch sprichwörtlich jede Schraube. <strong>Das</strong> ist kein Wunder,<br />

denn Kleinknecht ist dort seit mehr als 40 Jahren Hausmeister.<br />

Hausmeister im Pfl egeheim sein – das<br />

heißt nicht nur reparieren, was kaputt<br />

ist. Es bedeutet auch Verantwortung<br />

zu tragen für den technischen Ablauf<br />

im Haus: Fuhrpark, Heizung, Brand-<br />

schutz und Sicherheit, Maschinen,<br />

Emissionsschutz, Energieeinsparung,<br />

Garten, Winterdienst – das alles<br />

und noch viel mehr zählt zu den<br />

Aufgaben von Rainer Kleinknecht.<br />

Vor allem aber geht es darum, für<br />

die Bewohnerinnen und Bewohner<br />

da zu sein.<br />

22 Jahre war der gelernte Mechaniker<br />

alt, als er im Paul-Gerhardt-Stift anfi ng.<br />

In der Schreinerei seines Onkels half<br />

er neben der Lehre aus, und so lernte<br />

er seinerzeit das Paul-Gerhardt-Stift<br />

schon vor der Eröffnung kennen,<br />

denn der Onkel hatte dort Türen,<br />

Schränke und Schließanlage einzu-<br />

bauen. Als dann ein neuer Hausmeister<br />

gesucht wurde, bekam Kleinknecht<br />

den Job – schließlich war er schon<br />

bekannt und seine damalige Verlobte<br />

war ebenfalls in einer EHS-Einrich-<br />

tung in Heidenheim beschäftigt.<br />

Die Zusage war allerdings an zwei<br />

Bedingungen geknüpft: Heiraten und<br />

ins Paul-Gerhardt-Stift einziehen.<br />

Er erfüllte sie beide: 30 Jahre lang<br />

haben Rainer Kleinknecht und seine<br />

Frau im Paul-Gerhardt-Stift gewohnt,<br />

die drei gemeinsamen Kinder sind<br />

dort aufgewachsen. Seine Frau hilft<br />

noch heute ehrenamtlich mit, bei-<br />

spielsweise im Garten.<br />

Überhaupt der Garten: <strong>Das</strong> ist nicht<br />

nur eine wunderschöne Anlage rings<br />

um die verschiedenen Gebäude des<br />

Stifts, sondern mitsamt all den Tieren<br />

auch Kleinknechts großer Stolz.<br />

Familie und Freundeskreis werden<br />

häufi g einbezogen: Ein Drittel der Eh-<br />

renamtlichen, die ins Haus kommen,<br />

sind Freunde oder Familienmitglieder<br />

von Kleinknechts.<br />

Vor zehn Jahren sind Rainer Klein-<br />

knecht und seine Frau aus der Woh-<br />

nung im Paul-Gerhardt-Stift aus- und<br />

in das elterliche Haus im fünf Kilometer<br />

entfernten Hermaringen eingezogen.<br />

Auch wenn er nicht mehr im Haus<br />

wohnt, ändert das an seiner engen<br />

Bindung an das Stift wenig: „Viele<br />

Mitarbeiter sind schon seit Jahren im<br />

Haus, wir kennen uns alle gut, sind<br />

ein Team, das zusammenhält.“ Ge-<br />

danklich ist er auch nach Feierabend<br />

im Wohnzimmer in Hermaringen<br />

voll dabei. Er steigt ins Auto, wenn<br />

um 23 Uhr die Nachtschwester anruft,<br />

und kommt morgens um halb fünf,<br />

um Schnee zu schippen. Schnee<br />

räumt er auch, wenn er Urlaub hat,<br />

und selbst wenn er mit dem Rad<br />

unterwegs ist, schaltet er sein Handy<br />

nicht aus. „Wenn es den Heimbewoh-<br />

nern zugute kommt, ist es mir lieber,<br />

ich werde angerufen, als dass etwas<br />

schief geht.“<br />

Ebenso eng wie zum Haus ist sein<br />

Verhältnis zu den Bewohnern: Er holt<br />

morgens die Bewohner der Tages-<br />

pfl ege ab und bringt sie abends nach<br />

Hause. Seine Arbeitszeit richtet er<br />

danach aus. Tagsüber begleitet er Be-<br />

wohner zum Arzt und versorgt sie mit<br />

Getränken. Wer Rainer Kleinknecht<br />

kennt, der weiß: <strong>Das</strong> Paul-Gerhardt-<br />

Stift und alles, was damit zusammen-<br />

hängt, ist „sein Ding“. Er lebt mit<br />

dem und für das Haus, ist mit Herz<br />

und Seele dabei, denn: „So abwechs-<br />

lungsreich kann ein Beruf nicht sein,<br />

wie Hausmeister im Altenheim.“<br />

Susanne Wetterich<br />

Porträt<br />

„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong> 15


Aus der <strong>Heimstiftung</strong><br />

Transparenz und<br />

Qualität im Fokus<br />

Die EHS beteiligte sich an einem bundesweiten<br />

Pilotprojekt, wie Qualität gemessen werden kann<br />

Qualitätsmessung und Transparenz sind für Anbieter sozialer<br />

Dienstleistungen von zentraler Bedeutung. Um die Forschung und<br />

Entwicklung in diesem Bereich zu unterstützen, hat die <strong>Evangelische</strong><br />

<strong>Heimstiftung</strong> (EHS) sich mit ihrer Einrichtung „Haus Laurentius“ in<br />

Schönaich an dem bundesweiten Projekt „Entwicklung und Erprobung<br />

von Instrumenten zur Messung der Ergebnisqualität“ beteiligt.<br />

Immer wieder wird in der Öffentlich-<br />

keit von den hohen Kosten der Pfl ege<br />

gesprochen. Die Anbieter von Pfl ege-<br />

dienstleistungen und anderen Dienst-<br />

leistungen im sozialen Bereich<br />

müssen daher deutlich machen, dass<br />

ihre Produkte, also die Leistungen,<br />

die sie erbringen, ihren Preis recht-<br />

fertigen. In diesem Zusammenhang<br />

kommt dem Vertrauen der Kunden<br />

eine wesentliche Bedeutung zu.<br />

Ist dieses Vertrauen nicht gegeben,<br />

wird ein Kunde nicht bereit sein,<br />

dafür zu bezahlen.<br />

16 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong><br />

Für Anbieter sozialer Dienstleistungen<br />

ist zudem die Transparenz von beson-<br />

derer Bedeutung, da sie in erster Linie<br />

personenbezogene Dienstleistungen<br />

erbringen, beispielsweise Pfl ege und<br />

Betreuung. Diesen Leistungen ist zu<br />

eigen, dass Produkt und Produktions-<br />

prozesse identisch sind und der Kunde<br />

daher das Produkt nicht vor dem<br />

Konsum testen kann. Es gibt daher<br />

eine große Unsicherheit, wie er die<br />

Qualität des Produktes beurteilen<br />

kann. Zur Qualität sozialer Dienst-<br />

leistungen zählen zudem etliche<br />

„weiche Faktoren“, so vor allem die<br />

persönliche Beziehung zwischen dem<br />

Kunden und demjenigen, der die<br />

Dienstleistung erbringt.<br />

In der Altenhilfe gab und gibt es<br />

heftige Diskussionen um die „Trans-<br />

parenzberichte“. Immer wieder wird<br />

den Heimträgern vorgeworfen, sie<br />

wünschten keine Transparenz. Auf-<br />

grund der besonderen Eigenschaften<br />

sozialer Dienstleistungen muss jedoch<br />

davon ausgegangen werden, dass die<br />

Anbieter sich nicht gegen Transpa-<br />

renz wehren, sondern es vielmehr<br />

schwierig ist, diese herzustellen und<br />

die Qualität objektiv messbar zu<br />

machen. Bei allen Diskussionen um<br />

Qualität muss daher die Ergebnisqua-<br />

lität, also das, was letztlich bei den<br />

Kunden ankommt, im Vordergrund<br />

stehen.<br />

Aufgrund der Besonderheiten sozialer<br />

Dienstleistungen ist die Messung<br />

methodisch und inhaltlich schwierig.<br />

Da Qualität und Transparenz von so<br />

großer Bedeutung sind, müssen, selbst<br />

wenn es sicherlich nicht möglich ist,<br />

die Ergebnisqualität in all ihren Di-<br />

mensionen zu messen, zumindest die<br />

möglicherweise messbaren Anteile<br />

betrachtet werden. Diese Messungen<br />

sollten die Lebensqualität der pfl ege-<br />

bedürftigen Menschen in den Mittel-<br />

punkt rücken und dürfen sich nicht<br />

darin erschöpfen, lediglich medizi-<br />

nisch-pfl egerische Kriterien zu erfassen.<br />

<strong>Das</strong> Projekt Ergebnisqualität<br />

Aus diesen Gründen hat es die EHS<br />

sehr begrüßt, dass die Bundesarbeits-<br />

gemeinschaft der Freien Wohlfahrts-<br />

pfl ege (BAGFW) ein Projekt initiiert<br />

hat, das Instrumente zur Beurteilung<br />

der Ergebnisqualität in der stationären<br />

Altenhilfe entwickeln und erproben<br />

soll. <strong>Das</strong> Projekt wurde seit 2008 vom


Institut für Pfl egewissenschaft der<br />

Universität Bielefeld und vom Institut<br />

für Sozialforschung und Gesellschafts-<br />

politik in Köln durchgeführt. Die<br />

Herausforderung war nicht nur, geeig-<br />

nete Qualitätsindikatoren zu fi nden,<br />

sondern auch Instrumente zu testen<br />

und zu entwickeln, mit denen die<br />

Indikatoren erhoben werden können.<br />

In 46 Piloteinrichtungen wurden<br />

zahlreiche Daten gesammelt und eine<br />

Vielzahl von Indikatoren entwickelt.<br />

In regionalen Gruppen wurden die<br />

Erfahrungen der Einrichtungen und<br />

jeder Indikator intensiv diskutiert.<br />

Eine zentrale Frage war immer, ob<br />

die Indikatoren überhaupt von den<br />

Pfl egenden zu beeinfl ussen sind: Falls<br />

dies nicht der Fall ist, können sie zwar<br />

etwas über die Versorgungssituation<br />

der Bewohner aussagen, nichts aber<br />

über die Arbeit, die die Mitarbeiter<br />

eines Heimes leisten. Nach kritischen<br />

Diskussionen und detaillierten<br />

Datenauswertungen wurden immer<br />

wieder Indikatoren verworfen und<br />

die übrigen konkretisiert.<br />

Sehr positive Ergebnisse<br />

Messungen und Einschätzungen<br />

wurden in bestimmten Abständen<br />

wiederholt. Zur Beurteilung der<br />

Qualität wurden die jeweiligen Ver-<br />

änderungen und nicht ein einzelner<br />

Zeitpunkt herangezogen. Ein Beispiel:<br />

Es wurde untersucht, bei wie viel Be-<br />

wohnern sich die Mobilität innerhalb<br />

eines Zeitraumes verbessert oder<br />

zumindest nicht verschlechtert hat.<br />

Unterschiede in der Bewohner-<br />

struktur und die damit verbundenen<br />

unterschiedlichen Risiken wurden<br />

berücksichtigt. Dies geschah auf<br />

einfache und wirkungsvolle Weise,<br />

indem für jeden Indikator defi niert<br />

wurde, wer aus der Erhebung ausge-<br />

nommen wird. Außerdem wurden die<br />

gleichen Indikatoren für bestimmte<br />

Gruppen (zum Beispiel Bewohner mit<br />

kognitiven Beeinträchtigungen und<br />

ohne) getrennt erhoben.<br />

Der Zeitaufwand für die Mitarbeiter<br />

war recht gering. Die erforderlichen<br />

Daten liegen in der EDV-gestützten<br />

Pfl egedokumentation bereits jetzt vor.<br />

Kämen die Instrumente dauerhaft zur<br />

Anwendung, könnte der Aufwand für<br />

die Heime weiter reduziert werden,<br />

indem automatische EDV-Auswertun-<br />

gen eingerichtet werden. Positiv im<br />

Vergleich zu den bisherigen Transpa-<br />

renzberichten, welche auf viel zu klei-<br />

nen Stichproben basieren, war auch,<br />

dass alle Bewohner einer Einrichtung,<br />

die die Kriterien erfüllen, in die Un-<br />

tersuchung einbezogen sind. Neben<br />

gesundheitsbezogenen Indikatoren<br />

werden zudem Aspekte der Lebens-<br />

qualität mit Hilfe von Indikatoren im<br />

Bereich Wohnen, hauswirtschaftliche<br />

Versorgung, Tagesgestaltung und<br />

soziale Beziehungen erfasst.<br />

Die ersten Projektergebnisse wurden<br />

Ende des vergangenen Jahres bei einer<br />

Fachtagung in Berlin unter Beteiligung<br />

der Bundesministerien für Gesundheit<br />

und für Familie, Senioren, Frauen und<br />

Jugend präsentiert und diskutiert. Die<br />

erste Resonanz war überaus positiv.<br />

Im Frühjahr wird der abschließende<br />

Forschungsbericht des Projektes vor-<br />

liegen. Die EHS geht davon aus, dass<br />

daraus ein geeignetes Instrument zur<br />

Qualitätsberichterstattung erarbeitet<br />

Literatur<br />

Akerlof, George A. (1970): The market for „Lemons“: Quality Uncertainty and the market<br />

Mechanism, in Quarterly journal of Economics, vol. 84, pp. 485–500.<br />

Arrow, Kenneth J.: The Economics of Agency, in: Principals and Agents: The Structure of<br />

Business, ed. by John W. Pratt, Richard J. Zeckhauser, Boston 1985, pp. 37–51.<br />

Aus der <strong>Heimstiftung</strong><br />

wird. Dieses muss die Transparenz-<br />

berichte ersetzen, damit die Bewoh-<br />

nerinnen und Bewohner von Heimen,<br />

ihre Angehörigen und auch die<br />

Öffentlichkeit künftig zuverlässiger<br />

als bisher informiert werden können.<br />

Denn bei den derzeitigen Berichten<br />

„ist kein Nachweis der Validität des<br />

Verfahrens gegeben, um zu belegen,<br />

ob das Verfahren tatsächliche Pfl ege-<br />

qualität misst“, schreiben die Münch-<br />

ner Wissenschaftlerinnen Martina<br />

Hasseler und Karin Wolf-Ostermann<br />

in einer Ausarbeitung über die Pfl ege-<br />

Transparenzvereinbarung.<br />

Die EHS ist froh, dass sie dank der<br />

engagierten Mitarbeit der Projekt-<br />

mitglieder des Hauses Laurentius in<br />

Schönaich einen kleinen Beitrag zu<br />

dieser zukunftsweisenden Entwick-<br />

lung leisten konnte. Die Diskussion,<br />

wie Qualität transparent dargestellt<br />

werden kann, wird die <strong>Heimstiftung</strong><br />

weiterhin konstruktiv begleiten.<br />

Michael Conzelmann<br />

Hasseler, Martina, Wolf-Ostermann, Karin: Wissenschaftliche Evaluation zur Beurteilung der Pfl ege-<br />

Transparenzvereinbarungen für den ambulanten (PTVA) und stationären (PTVS) Bereich 2010, S. V.<br />

„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong> 17


Pflegebeispiel<br />

Pflegevisite – ein Besuch<br />

der besonderen Art<br />

Bewohner, Fachkräfte und Angehörige planen gemeinsam die bestmögliche Versorgung<br />

Die Bewohner mit ihren Wünschen und Bedürfnissen wahrnehmen und<br />

ihr Befinden in den Mittelpunkt stellen: <strong>Das</strong> ist die Definition einer<br />

Pflegevisite, wie es sie in den Häusern der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong><br />

(EHS) gibt. So auch im Johannes-Sichart-Haus in Tauberbischofsheim.<br />

Mindestens einmal im Jahr, bei Bedarf<br />

auch öfter, erfährt jeder Bewohner<br />

besondere Aufmerksamkeit. Dann<br />

steht er im Zentrum des Interesses<br />

von Hausdirektion, Pfl egedienstleitung<br />

und Pfl egefachkräften. Sie nehmen<br />

sich viel Zeit, um sich von seinem<br />

Befi nden und seiner Entwicklung ein<br />

Bild zu machen. Natürlich hat ein<br />

Bewohner immer die Gelegenheit,<br />

seine Wünsche zu äußern, und wird<br />

auch im Rahmen der Pfl egeplanung<br />

18 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong><br />

über die zukünftigen Behandlungen<br />

und Ziele unterrichtet. Bei der Pfl ege-<br />

visite aber kommen alle Beteiligten<br />

zusammen, um die Angebote der<br />

Pfl ege, Mobiler Dienste und der Be-<br />

treuung gemeinsam zu überprüfen.<br />

Der Dialog mit Bewohnern und<br />

Angehörigen steht dabei im Vorder-<br />

grund: Sind sie zufrieden, werden<br />

die Schwerpunkte richtig gesetzt?<br />

Was darüber hinaus könnte das<br />

Wohlbefi nden steigern? Stimmt<br />

die Qualität der Dienstleistungen?<br />

In einem solchen Gespräch, das bis<br />

zu zwei Stunden dauern kann,<br />

werden auch Ressourcen und Pfl ege-<br />

diagnosen thematisiert, Ziele formu-<br />

liert und die Evaluation der Pfl ege über-<br />

prüft. Mit anderen Worten: Es geht<br />

um die gemeinsame Einschätzung,<br />

welche Fortschritte der Bewohner<br />

machen kann und welche pfl egerische<br />

Unterstützung er dazu braucht.<br />

Teil der Qualitätssicherung<br />

Bis Mitte der 1990er Jahre wurde die<br />

Pfl egevisite überwiegend im Kranken-<br />

haus thematisiert. Mit der Einführung<br />

der Pfl egeversicherung 1995 in der<br />

ambulanten und 1996 in der statio-<br />

nären Pfl ege ist sie auch in der Alten-<br />

pfl ege fest verankert. Sie ist ein Be-<br />

wertungsinstrument im Rahmen der


Qualitätssicherung und die logische<br />

Fortsetzung der Pfl egeplanung, in der<br />

Kern- und Folgeprobleme herausgear-<br />

beitet sind. Letztere ist Grundlage der<br />

Visite, die dem Mitarbeiter hilft, seine<br />

Arbeit zu prüfen und zu verbessern.<br />

Ein zusätzlicher Aspekt ist das Selbst-<br />

bestimmungsrecht des Bewohners:<br />

Er wird gehört, kann seine Bedürf-<br />

nisse artikulieren und sicher sein,<br />

dass alles getan wird, um ihm gerecht<br />

zu werden.<br />

Einheitliche Kriterien<br />

Um die Ergebnisse vergleichbar und<br />

überprüfbar zu machen, sind einheit-<br />

liche Kriterien sinnvoll. Zum Beispiel<br />

kann die Häufi gkeit nach Pfl egegrup-<br />

pen festgelegt werden: bei Pfl egestufe<br />

eins einmal jährlich, bei Pfl egestufe<br />

zwei und drei zweimal pro Jahr. Die<br />

Vorgabe im Johannes-Sichart-Haus<br />

und in allen Heimen der EHS ist, dass<br />

80 Prozent der Bewohner einmal im<br />

Jahr besucht werden. Aber der Haus-<br />

direktorin Anna-Maria Witte ist das<br />

nicht genug: Sie ist darum bemüht,<br />

jeden einzelnen Bewohner mindestens<br />

einmal im Jahr durch die Pfl egevisite<br />

zu erfassen. Sie war selbst jahrelang in<br />

der Pfl ege tätig und weiß, dass da-<br />

durch Pfl egefehler vermieden werden<br />

können und die Versorgung insge-<br />

samt sichergestellt werden kann.<br />

Wenn die Visite einen regelmäßigen<br />

Turnus hat, ist für die Beurteilung der<br />

Qualität eine breite Basis vorhanden.<br />

Neben der Routinevisite kann auch<br />

eine aktuelle Beschwerde eines Be-<br />

wohners oder die Veränderung seines<br />

Zustandes die Pfl egevisite erforderlich<br />

machen.<br />

In aller Regel wird im Vorfeld festge-<br />

legt, bei wem die Visite stattfi nden<br />

soll. Der Bewohner wird rechtzeitig<br />

über den Besuch informiert, Ange-<br />

hörige oder Betreuer schriftlich dazu<br />

eingeladen. Die Fragen im Formular<br />

sind als Leitfragen gedacht, an denen<br />

sich die Beteiligten orientieren. Jede<br />

ist mit einer Empfehlung zur metho-<br />

dischen Vorgehensweise versehen,<br />

etwa: „Beobachtung während des<br />

Gesprächs“ oder „Frage direkt an den<br />

Bewohner gestellt“.<br />

Angehörige, die zum ersten Mal eine<br />

Pfl egevisite miterleben, sind oft sehr<br />

erstaunt über den Umfang der Doku-<br />

mentation, berichtet Tobias Rüdenauer,<br />

der als Pfl egedienstleiter neben der<br />

Hausdirektorin mit der Durchfüh-<br />

Pflegebeispiel<br />

rung der Visiten befasst ist. Er achtet<br />

darauf, eine gemeinsame Kommuni-<br />

kationsbasis zu schaffen. Alle begeg-<br />

nen sich auf Augenhöhe, Fachbegriffe<br />

werden nicht gebraucht, man sitzt am<br />

Tisch oder am Bett des Besuchten.<br />

Wenn dieser durch seinen schlechten<br />

Zustand nicht in der Lage ist, den<br />

Fragen zu folgen, werden auch die<br />

Angehörigen, Betreuer oder Pfl ege-<br />

fachkräfte mit einbezogen. Deshalb<br />

fi ndet die Pfl egevisite in der Regel<br />

während der Grundpfl ege statt.<br />

Ängste abbauen<br />

Die Ergebnisse werden nachbereitet,<br />

Ziele und notwendige oder mögliche<br />

Maßnahmen besprochen. <strong>Das</strong> alles<br />

wird dem Pfl egepersonal mitgeteilt,<br />

zeitnah kontrolliert, bewertet und<br />

wenn nötig auch korrigiert. Sorgfältig<br />

und konsequent durchgeführt ist die<br />

Pfl egevisite nach Tobias Rüdenauers<br />

Einschätzung ein Beitrag dazu, dass<br />

Unsicherheiten und Ängste der Be-<br />

wohner abgebaut werden – und sie<br />

sich wohl und sicher fühlen.<br />

Heide Kiefer-Fischer<br />

„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong> 19


Aus meinem Leben<br />

Erwin Späth mit Eltern<br />

vor der Backstube,<br />

Mitte der 20er Jahre.<br />

Erwin Späth in Uniform mit Eltern und Bruder.<br />

Unteroffi zier<br />

Erwin Späth mit<br />

seiner Verlobten<br />

und späteren Frau,<br />

Ende der 30er Jahre.<br />

Auf dem Weg zum Westwall werden die Waffen<br />

gereinigt, 1939.<br />

Ostfront in Russland: den Weg freischippen<br />

für den Wagen des Regimentskommandeurs,<br />

Winter 1942/43.<br />

20 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong><br />

Mit Fleiß und Geschick<br />

glücklich durchs Leben<br />

<strong>Das</strong> Bäckerhandwerk, das Erwin Späth noch vor dem Krieg erlernt<br />

hat, brachte ihn in Lohn und Brot. Damit glänzte er in amerikanischer<br />

Gefangenschaft; später brachte er es bei der Firma Knorr zur<br />

hochdotierten Anstellung. Prägend für sein Leben erscheint dem<br />

Stuttgarter Schwaben ein fortwährend hohes Maß an Glück, das ihm<br />

selbst in dunkelsten Momenten an den Kriegsfronten beschieden<br />

war. Heute lebt der rüstige Senior glücklich im Pflegezentrum Haus<br />

Zabergäu im schönen Heuss-Städtchen Brackenheim.<br />

Kurzbiografie<br />

Erwin Späth<br />

wohnt seit 2008<br />

im Haus Zabergäu<br />

in Brackenheim.<br />

Erwin Späth ist mein Name, geboren<br />

bin ich am 3. Januar 1920 in Stutt-<br />

gart. Als ich sieben Jahre alt war, be-<br />

kam ich noch ein Brüderchen. Rund<br />

300 Bäcker gab es damals in der Lan-<br />

deshauptstadt. Einer von ihnen war<br />

mein Vater. Auch die Mutter arbeitete<br />

im Geschäft. Es war eine Zeit, in der<br />

es auf der Straße teilweise „hoch her-<br />

ging“: Ich weiß noch, wie wir als zehn-<br />

jährige Steppkes in Hauseingängen<br />

geduckt auf den Stuttgarter Wilhelms-<br />

platz starrten und gespannt den Blas-<br />

musikaufmarsch der KPD verfolgten.<br />

Da wussten wir: „Jetzt kommt gleich<br />

wieder die SA von der anderen Seite!“<br />

Was folgte, waren Schlägereien, dann<br />

ein Pfi ff – berittene Polizisten trieben<br />

„die Kerle“ mit blanken Säbeln aus-<br />

einander. Mit 14 Jahren verließ ich<br />

die Schule. „Bua, du brauchscht<br />

net auf a höhere Schul’, du wirschd<br />

Bäcker!“, hieß es zu Hause. Also trat<br />

ich in die Fußstapfen meines Vaters.<br />

„Auf dich kommt‘s a’!“, hieß es oft.<br />

Heimlich wurde ich frühmorgens<br />

mit Backwerk zu den Marktfrauen<br />

geschickt, damit sie „a Weckle zum<br />

Schnäppsle“ hatten. Auch der Gang<br />

mit „süße Stückle“ ins Rotlichtviertel<br />

gleich um die Ecke war für mich<br />

nicht ungewöhnlich. Der Vater wollte<br />

keinen anderen Gesellen schicken:<br />

„Der bleibt womöglich dort …“<br />

Mein Hobby war das Fußballspiel. Auf<br />

der Straße durften die katholischen<br />

Jungs nicht gegen uns evangelische<br />

spielen, im Verein war das aber kein<br />

Problem. 1938 war der Spaß allerdings<br />

vorbei. Der Reichsarbeitsdienst zog<br />

mich ein, ich ging nach Baden-Baden<br />

zum Bunkerbau und Kabelverlegen<br />

für den Autobahnbau. Noch im selben<br />

Jahr wurde ich als Hitler-Junge zum<br />

Rekruten ausgebildet. 1939 begann<br />

der Krieg für mich mit dem Ruf an<br />

den Westwall in der Pfalz. Unser<br />

Infanterie-Pionierzug ermöglichte<br />

mit Floßsäcken und Leichtbaustegen<br />

das Überqueren von Flüssen und Ka-<br />

nälen. Über Luxemburg und Belgien<br />

ging es nach Frankreich. In Paris<br />

machte ich den Führerschein und im<br />

Städtchen Bourges nächtigten wir im<br />

verlassenen Trakt eines Frauenklosters.<br />

Dann wurden wir in die Heimat<br />

gerufen: Zu Fuß marschierten wir in<br />

vier Wochen 800 Kilometer bis nach<br />

Stuttgart. Dort angekommen, gab es<br />

keine Zeit zum Ausruhen. In der Ka-<br />

serne wurden wir gleich für den Russ-<br />

landfeldzug motorisiert. An Pfi ngsten


1941 brachen wir auf. Über Polen<br />

ging es in die Ukraine, wo der Winter<br />

kam. Und wie! 52 Grad unter Null –<br />

Mensch und Material kamen an ihre<br />

Grenzen. Kleine Feuer unter den<br />

Wagen wärmten die Motoren und das<br />

Maschinenöl, um die Waffen gängig<br />

zu machen. Südlich von Moskau kam<br />

dann die Wende: Russen in schnee-<br />

weißen Tarnkleidern und auf Skiern<br />

zwangen uns zur Umkehr. Was haben<br />

sie wohl empfunden, als wir dabei<br />

alle Dörfer auf dem Weg angezündet<br />

und Frauen, Kinder und alte Men-<br />

schen obdachlos hinterließen?<br />

<strong>Das</strong> ging mir oft durch den Kopf.<br />

Kurz vor Polen führten wir dann zwei<br />

Jahre Stellungskrieg. Am 28. Juni<br />

1944 erlitt ich bei einem Waldgefecht<br />

im russischen Minsk einen Lungen-<br />

durchschuss. Tagelang lag ich in<br />

einem russischen Beutepanzer in der<br />

Hängematte. „Alle Verwundeten<br />

zurücklassen!“, hörte ich plötzlich –<br />

und schaffte wieder die Flucht, fand<br />

Kameraden, die mich in eine alte<br />

Junkers verluden, mit der ich nach<br />

Warschau gefl ogen wurde. Von einem<br />

Lazarett im Sudetenland durfte ich<br />

14 Tage auf „Bombenurlaub“ in die<br />

Heimat. Am 4. November 1944 heira-<br />

tete ich, musste aber weiter behandelt<br />

werden – erst zu Weihnachten wurde<br />

ich aus dem Lazarett entlassen. Dank<br />

der Verletzung blieb mir der erneute<br />

Frontbesuch erspart. Ich kam nach<br />

Ulm, wo ich Rekruten ausbildete. Im<br />

April 1945 sollten wir Jungingen bei<br />

Ulm gegen die Alliierten verteidigen,<br />

doch ich wusste: <strong>Das</strong> wäre eine<br />

Dummheit. Also ergaben wir uns den<br />

Amerikanern. Es folgte die Gefangen-<br />

schaft in Heilbronn und Ludwigs-<br />

hafen, dann in Epinal und Nancy,<br />

wo sie Bäcker suchten. Was für ein<br />

Glück für mich! Ein Jahr später kam<br />

ich heim, doch welch ein Schreck<br />

ereilte mich zu Hause: <strong>Das</strong> elterliche<br />

Haus lag komplett in Trümmern.<br />

Meine Eltern zogen daraufhin nach<br />

Sontheim und eröffneten dort eine<br />

Bäckerei. Ich hingegen fi ng 1948<br />

bei Knorr in Heilbronn an, wo ich<br />

32 Jahre blieb und zum bestbezahlten<br />

Abteilungsleiter aufstieg. Anfang der<br />

1970er Jahre bauten meine Frau und<br />

ich in Brackenheim und zogen einen<br />

Sohn groß. <strong>Das</strong> Ende unserer gemein-<br />

samen Zeit war genau unser 56. Hoch-<br />

zeitstag, an dem meine liebe Frau<br />

auf dem Sofa neben mir verstarb.<br />

Am 17. Mai 2008 fand ich meinen<br />

Platz hier im Pfl egezentrum Haus<br />

Zabergäu, wo ich mich sehr wohl<br />

fühle. Bis auf ein schweres Augen-<br />

leiden bin ich noch „gut unterwegs“<br />

und freue mich täglich auf die ausge-<br />

zeichneten Mahlzeiten.<br />

Welches waren die schönsten<br />

Momente in Ihrem Leben?<br />

Die Zeit als Stürmer für die „Stuttgar-<br />

ter Sportfreunde“, die zu der Zeit dem<br />

VfB und den „Stuttgarter Kickers“<br />

ebenbürtig waren. Aber auch die<br />

Hochzeit mitten im Krieg, gefolgt von<br />

56 gemeinsamen Jahren.<br />

An welche Momente denken<br />

Sie nur ungern zurück?<br />

An den Moment, als ich im Russ land-<br />

Feldzug auf einmal zehn meiner<br />

Kameraden habe sterben sehen, mit<br />

denen ich jahrelang Seite an Seite<br />

gekämpft hatte. Und als am 56. Hoch-<br />

zeitstag meine Frau für immer von<br />

mir ging.<br />

Erwin Späth („Stuttgarter Kickers“)<br />

beim Fallrückzieher, 60er Jahre.<br />

Welche Ereignisse und<br />

Umstände haben Ihr Leben<br />

besonders geprägt?<br />

Aus meinem Leben<br />

Meine erfolgreiche Zeit als Abtei-<br />

lungsleiter bei Knorr. <strong>Das</strong> war eine<br />

großartige Sache, die mir viel Kraft<br />

gegeben hat. Überhaupt der Umstand,<br />

dass mir immer wieder – und gerade<br />

im Krieg – unglaubliches Glück be-<br />

schieden war.<br />

Was sind für Sie die wichtigsten<br />

Lebenserfahrungen, die Sie<br />

einem jungen Menschen mit auf<br />

den Weg geben würden?<br />

Schon als Bäckerjunge habe ich ge-<br />

lernt, jeden Kunden freundlich und<br />

achtsam zu grüßen. Achtung vor dem<br />

Mitmenschen, das sollten gerade<br />

junge Menschen wieder mehr zeigen.<br />

Christoph Ludwig<br />

Wir bedanken uns bei Erwin Späth, der<br />

uns freundlicherweise Fotos aus seinem<br />

privaten Album zur Verfügung gestellt hat.<br />

Erwin Späth beim Betriebsausfl ug bei Knorr/Heilbronn,<br />

Mitte der 60er Jahre.<br />

Erwin Späth prüft eine Spaghetti-Maschine/Knorr,<br />

Anfang der 60er Jahre.<br />

„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong> 21


Reportage<br />

22 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong><br />

Kirschkuchen hält<br />

das Gehirn auf Trab<br />

Im Martin-Haug-Stift in Freudenstadt werden die<br />

Fähigkeiten der Bewohner täglich trainiert<br />

Leise Musik ertönt, Kichern, Vorfreude,<br />

es riecht nach schmelzender Butter.<br />

Eine freundliche Stimme erklärt,<br />

wie aus den süßen Zutaten ein<br />

Kirsch kuchen wird: „<strong>Das</strong> Mehl lang-<br />

sam sieben.“ In der Wohngruppe<br />

im ersten Stock des Freudenstädter<br />

Martin-Haug-Stifts, ein Haus der<br />

<strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong> (EHS),<br />

steht Aktivierung auf dem Programm.<br />

„Gell, Sie hatten ein Café“, sagt Christa<br />

Klumpp zu einer der fünf Frauen, die<br />

gemeinsam mit einem Mann rund<br />

um den mit Teigschüsseln vollgestell-<br />

ten Tisch sitzen. Die Angesprochene<br />

kann sich nicht sofort erinnern.<br />

Mit näheren Beschreibungen hilft die<br />

Betreuerin, die jeden Werktag fünf<br />

Stunden lang in der Wohngruppe<br />

arbeitet, ihr auf die Sprünge. „<strong>Das</strong> ist<br />

schon so lange her“, erwidert die<br />

Dame langsam, und dann fällt es ihr<br />

wieder ein: „Wir hatten Cremetorten<br />

und Obstkuchen“, sagt sie und sie<br />

lächelt dabei. Genau darum geht es:<br />

Die Bewohner sollen nicht verlieren,<br />

was sie behalten können. Und viel-<br />

leicht sogar etwas wieder zurückge-<br />

winnen. <strong>Das</strong> gilt für die Gedächtnis-<br />

leistung, für die Mobilität oder für<br />

Tätigkeiten, die früher wie selbstver-<br />

ständlich von der Hand gingen – wie<br />

zum Beispiel Backen.<br />

Christa Klumpp hat sich einen dicken<br />

grünen Ordner angelegt mit beliebten<br />

Fragen – zum warmen Fallwind, dem<br />

schiefen Turm von Pisa, der ewigen<br />

Stadt Rom –, mit Liedtexten und Spie-<br />

len, die Mobilität oder Textverständ-<br />

nis erhalten sollen. Sogar eine über-<br />

regionale Tageszeitung liegt aus.<br />

Jeden Morgen gibt es gut eineinhalb<br />

Stunden Programm. <strong>Das</strong> Kirsch-<br />

kuchenbacken gehört dazu: „Die<br />

meisten unserer Bewohner können<br />

das nicht mehr selbst“, sagt Hausleiter<br />

Johannes Miller. „Aber hier erleben<br />

sie das Gefühl, wie es ist, wenn man<br />

gemeinsam einen Kuchen backt.“<br />

<strong>Das</strong> Haus, nicht weit von dem berühm-<br />

ten großen Marktplatz Freudenstadts<br />

entfernt, hat sich ein ambitioniertes<br />

Programm verordnet. „Wir wollen auf<br />

allen Ebenen erreichen, was möglich<br />

ist“, sagt Miller. Sei es nun im Café,<br />

das nicht nur den Bewohnern offen<br />

steht, bei Vernissagen, Konzerten und<br />

Festen, in den verschiedenen Gruppen,<br />

in der jeder seine Geschichte erzählt<br />

oder in denen gemeinsam gemalt,<br />

gesungen, gebastelt wird oder aber im<br />

Souterrain an Sitzfahrrädern mit elek-<br />

trischem Antrieb. In den einzelnen<br />

Wohngruppen kümmern sich tagsüber<br />

Präsenzkräfte um die Bewohner, sie<br />

spielen und basteln mit ihnen, lesen<br />

vor oder halten einfach einmal ein<br />

Schwätzchen. Unabhängig davon gibt<br />

es für alle das Aktivierungsprogramm,<br />

in dessen Rahmen Tag für Tag min-<br />

destens ein Programmpunkt auf dem<br />

Kalender des Hauses steht.<br />

Eine kleine Frau mit schlohweißem<br />

Haar und Knoten im Nacken kommt<br />

in den Ess- und Küchenbereich.<br />

Sie könnte als in Ehren gealtertes


Hausmädchen einem Schwarzwaldfi lm<br />

ent stiegen sein. Ohne auf eine Anwei-<br />

sung zu warten, räumt sie den Geschirr-<br />

spüler aus und deckt die Tische ein,<br />

halblaut vor sich hinmurmelnd, jedoch<br />

keinesfalls unzufrieden. „<strong>Das</strong> macht<br />

sie, wenn sie will, ganz selbständig“,<br />

erzählt Silke Kübler, die Pfl egedienst-<br />

leiterin. „Und wenn sie nicht will,<br />

lässt sie sich auch nicht überzeugen.“<br />

Die Bewohnerinnen und Bewohner<br />

seien „einfach bezaubernd mit ihren<br />

Ecken und Kanten“. Viel Einfühlungs-<br />

vermögen gehöre dazu, den vielen<br />

Frauen und wenigen Männern, die im<br />

Martin-Haug-Stift wohnen, jene Atmos-<br />

phäre zu vermitteln, die Basis der Ak-<br />

tivierung ist. „Wir wollen ein Zuhause<br />

sein“, lautet der Anspruch. Eines, das<br />

sich zwangsläufi g von dem früheren<br />

unterscheiden muss, das aber Gebor-<br />

genheit und zugleich ein bestimmtes<br />

Maß an Herausforderung bietet, so<br />

die Pfl egedienstleiterin: „Jeder soll<br />

das tun können, was er kann.“<br />

Angebot fürs ganze Haus<br />

Szenenwechsel. Wer die Wohngruppe<br />

verlassen kann, ist ein Fall für Astrid<br />

Spielmann. Die Ergotherapeutin bietet<br />

von der Sturzprophylaxe bis zu Arm-<br />

festigkeitstraining, Gymnastik und<br />

Gedächtnistraining ein differenziertes<br />

Programm für Körper und Geist an.<br />

Sie will, dem Motto des Hauses ent-<br />

sprechend, „fördern, erhalten und<br />

reaktivieren“. Zum Beispiel am Barren,<br />

dessen tiefer gelegte Holme als Geh-<br />

hilfen dienen. Oder mit den Bällen<br />

im großen Joghurtbecher. Die können<br />

Eine kleine Kostprobe<br />

von einem in den anderen umgeleert,<br />

aber auch geworfen und gefangen<br />

werden. Über die Möglichkeiten, die<br />

sich ihr im Martin-Haug-Stift bieten,<br />

ist Astrid Spielmann begeistert.<br />

Gerade auch beim Gedächtnistrai-<br />

ning. Viele Aufgaben bestehen<br />

aus Texten mit mehreren Sätzen.<br />

„Es ist famos, was unsere Leute alles<br />

wissen“, sagt Silke Kübler. Und Astrid<br />

Spielmann ergänzt:„Es ist immer<br />

wieder überraschend, was reaktiviert<br />

werden kann, wenn man nicht nur<br />

rumsitzt.“ Im Gymnastikraum<br />

wird geradelt, im Zimmer daneben<br />

wird eifrig gelesen und geschrieben.<br />

So eifrig, dass die Beteiligten einen<br />

Urlaub der Ergotherapeutin als unan-<br />

gemessene Unterbrechung empfi nden.<br />

Längst hat sie darauf reagiert und<br />

bereitet Aufgaben auch für ihre Ab-<br />

wesenheitszeiten vor.<br />

In der Wohngruppe im ersten Stock<br />

ist derweil der Teig gerührt, die Form<br />

gebuttert, der Backofen vorgeheizt.<br />

Die letzten Arbeitsschritte stehen an,<br />

jeder legt Kirschen auf. Dann macht<br />

die Schüssel die Runde. Als es um die<br />

süßen Reste an den Spachteln geht,<br />

muss keiner mehr erinnert oder akti-<br />

viert werden: Zwei Damen begeistern<br />

sich für den Teig, und der einzige Mann<br />

am Tisch lässt sich hinreißen zu einem:<br />

„Hm, das schmeckt!“ Wieder Kichern,<br />

die Finger werden abgeschleckt.<br />

Für Momente ist alles wie früher.<br />

Die unbeschwerte Freude der alten<br />

Menschen ist deutlich zu spüren.<br />

Brigitte-Johanna Henkel-Waidhofer<br />

Im Martin-Haug-Stift wird besonderer Wert auf Gedächtnistraining gelegt. Es sollten möglichst<br />

alle mittun können, damit jeder sein Erfolgserlebnis hat. Zum Beispiel bei Wortpaaren: Der<br />

erste Teil wird eingegeben – die Teilnehmer der Runde ergänzen den Rest. Ein paar Beispiele:<br />

Mit Rat und (Tat), außer Rand und (Band), mit Mann und (Maus), in Schnee und (Eis),<br />

ohne Rast und (Ruh), mit Sang und (Klang), in Bausch und (Bogen), in Saus und (Braus).<br />

Reportage<br />

„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong> 23


Aus der <strong>Heimstiftung</strong><br />

Ein lebendiges Haus<br />

voller Begegnung<br />

<strong>Das</strong> sanierte Haus auf dem Wimberg in Calw<br />

bietet viel Platz und moderne Pflege<br />

Ein schickes Café, großzügige Aufenthaltsräume, ein riesiger Park<br />

rund ums Haus, ein Glasaufzug, von dem man weit über den<br />

Schwarzwald blicken kann – modern und schmuck ist das traditionsreiche<br />

Haus der EHS in Calw-Wimberg nach der Generalsanierung.<br />

1976, als das Haus auf dem Wimberg<br />

eingeweiht wurde, zogen überwiegend<br />

Menschen ins Altenheim, die dort ihren<br />

Lebensabend verbrachten und mehrere<br />

Jahre lang lebten. Entsprechend – und<br />

natürlich im Zeitgeschmack – war das<br />

Haus gebaut. 140 Menschen lebten<br />

hier, viele im Doppelzimmer, es gab<br />

lange Flure und viel Beton.<br />

Hell, heimelig und großzügig, so ist<br />

der heutige Eindruck des Hauses.<br />

Dabei handelt es sich immer noch<br />

um dasselbe Gebäude, das aber<br />

grundlegend in zwei Bauabschnitten<br />

saniert worden ist. Die Platzzahl<br />

wurde auf 102 reduziert; zuvor hatte<br />

die EHS in der Stadtmitte, in der<br />

Torgasse, ein neues Kleinpfl egeheim<br />

mit 50 Plätzen eröffnet. Gleich neben<br />

dem mittlerweile an andere Stelle<br />

verlegten Haupteingang befi ndet sich<br />

ein Frisiersalon, der auch von der<br />

24 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong><br />

Nachbarschaft besucht wird. An ihm<br />

und einer freundlich gestalteten<br />

Empfangstheke vorbei gelangt man<br />

direkt in das lebendige, offene Café,<br />

das auch Besuchern zur Verfügung<br />

steht und in dem ein offener Mittags-<br />

tisch angeboten wird. Daneben be-<br />

fi ndet sich ein Veranstaltungsraum.<br />

Die Trennwand zum Café lässt sich<br />

entfernen – dann steht ein Raum<br />

150 bis 200 Personen zur Verfügung.<br />

Selbstverständlich können auch die<br />

Bewohner des Hauses hier zu Mittag<br />

essen, der überwiegende Teil von<br />

ihnen hält sich jedoch zumeist im<br />

jeweiligen Wohnbereich auf, wo es<br />

großzügige Aufenthaltsbereiche mit<br />

Wohnküchen gibt.<br />

Eine Attraktion sind die Bewohner-<br />

zimmer, unter ihnen 88 Einzelzimmer.<br />

Die Balkone wurden „eingehaust“<br />

und das gesamte Haus mit einem<br />

Vollwärmeschutz eingepackt, was sich<br />

nicht nur unter räumlichen, sondern<br />

auch unter energetischen Gesichts-<br />

punkten als Vorteil erweist. Rund<br />

6,2 Millionen Euro hat die Sanierung<br />

des Hauses auf dem Wimberg ge-<br />

kostet, das Land förderte den Umbau<br />

mit rund 1,37 Millionen Euro, jeweils<br />

343 000 Euro brachten die Stadt und<br />

der Landkreis Calw auf, den Rest steu-<br />

erte die EHS aus Eigenmitteln bei. Auch<br />

die Ehrenamtlichen leisteten einen<br />

Beitrag: Der Förderverein fi nanzierte<br />

einen Teil des Sinnesgartens auf der<br />

großen Terrasse im ersten Stock. Wäh-<br />

rend der Sanierung gelang das Kunst-<br />

stück, die beiden Bauabschnitte bei<br />

„laufendem Betrieb“ zu bewerkstelligen.<br />

<strong>Das</strong>s es trotz vieler Beeinträchtigungen<br />

insgesamt nur wenige Beschwerden<br />

und Klagen gab, lag auch an einer<br />

guten Kommunikation: Bewohner und<br />

Angehörige wurden rechtzeitig und<br />

ehrlich informiert, auch mögliche<br />

Komplikationen offen angesprochen.<br />

Vor allem aber wurde die Sanierung<br />

durch einen Beirat begleitet. Auf Be-<br />

dürfnisse und Wünsche wurde so weit<br />

wie möglich eingegangen.<br />

Seit November vergangenen Jahres ist<br />

das Haus auf dem Wimberg nun wieder<br />

vollständig in Betrieb. Mit viel Grün,<br />

einem großzügigen Garten, weiter Aus-<br />

sicht und guter Luft kann es besonders<br />

punkten. Die großzügige Ausstattung,<br />

eine enge und über viele Jahre gewach-<br />

sene Verbindung zu der Nachbarschaft<br />

und der Kirchengemeinde, der Förder-<br />

verein des Hauses und die vielen eh-<br />

renamtlichen Helfer tragen dazu bei,<br />

dass das Haus auf dem Wimberg „ein<br />

Haus voller Begegnung ist, wo mit-<br />

einander gefeiert, gelacht aber auch<br />

geweint werden darf“, wie es Haus-<br />

direktorin Monika Volaric ausdrückt.<br />

Susanne Wetterich


Amtseinführung und Wiedereinweihung<br />

Am 23. November 2010 wurde Monika Volaric durch Hauptgeschäftsführer Wolfgang<br />

D. Wanning in ihr neues Amt als Hausdirektorin im Calwer Haus auf dem Wimberg<br />

eingeführt. Außerdem feierten die geladenen Gäste nach achtzehnmonatiger Sanierung<br />

die Wiedereinweihung des Pfl egezentrums. Die EHS hat rund 6,3 Millionen Euro<br />

in die Generalsanierung des geförderten Projektes investiert. <strong>Das</strong> Haus verfügt jetzt<br />

über 88 Einzelzimmer und sieben Doppelzimmer. Aus einem in die Jahre gekommenen<br />

Pfl egeheim ist ein modernes Zentrum mit allen Angeboten einer zeitgemäßen Pfl ege<br />

und Betreuung geworden (siehe auch den Artikel auf Seite 24). Auf dem Foto v.l.n.r.:<br />

Isabel Götz, Landkreis Calw, Projektsteuerer Eberhard Popp, Geschäftsführer Eberhard<br />

Rommel, Firma Rommel, Architekt Hermann Denzer, Prokurist Ralf Oldendorf, HGF<br />

Wolfgang D. Wanning, HD Monika Volaric, OB Manfred Dunst, Dekan Erich Hartmann,<br />

RD Clemens Miola, Konventsvorsitzende Heike Zinser.<br />

Grundsteinlegung in Hirschberg<br />

Am 11. November 2010 wurde der Grundstein für das Seniorenzentrum und die Kleinkindkrippe<br />

in Hirschberg an der Bergstraße gelegt. <strong>Das</strong> neue Zentrum ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />

der Gemeinde Hirschberg, der FWD Hausbau- und Grundstücks GmbH,<br />

Dossenheim, des Postillion e.V., Wilhelmsfeld, und der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong>.<br />

Die EHS errichtet ein Pfl egeheim mit 48 Plätzen, das ausschließlich über Einzelzimmer<br />

verfügen wird. Die Kosten belaufen sich auf ca. 4,4 Millionen Euro. Geschäftsführer ist<br />

Regionaldirektor Thomas Becker. Die FWD Hausbau baut eine Seniorenwohnanlage<br />

mit Betreuungsservice auf dem ortsnah gelegenen Grundstück. Insgesamt entstehen<br />

27 barrierefreie Zwei- und Drei-Zimmerwohnungen mit Wohnfl ächen von 51 bis 80<br />

Quadratmetern. Die EHS wird die Betreuung der Hausbewohner übernehmen, Postillion<br />

e.V., ein Verein der Kinder- und<br />

Jugendhilfe im Rhein-Neckar-Kreis,<br />

wird die benachbarte Kleinkindkrippe<br />

betreiben. Mit der Fertigstellung<br />

der Gesamtanlage wird im<br />

Laufe des Jahres gerechnet. Bei der<br />

Grundsteinlegung: Prokurist Ralf<br />

Oldendorf (7.v.l.), neben ihm BM<br />

Manuel Just (6.v.l.) und Landrat<br />

Stefan Dallinger, hinter dem Landrat,<br />

leicht verdeckt, Thomas Becker.<br />

Aus der <strong>Heimstiftung</strong><br />

Hoher Besuch in Ilsfeld<br />

Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch besuchte im Rahmen ihrer Vor-Ort-Aktionen das Königin-<br />

Charlotte-Stift in Ilsfeld. Empfangen wurde die Landtagsabgeordnete zusammen mit drei Vertretern<br />

des Gemeinderates und Mitgliedern der Ilsfelder CDU von Hausdirektor Jochen Burkert und Regionaldirektor<br />

Jürgen Link. Besonders beeindruckt waren die Staatssekretärin und die CDU-Gemeinderäte, wie<br />

der Schwerpunkt in der Betreuung der Heimbewohner auf Menschlichkeit und Selbstbestimmung liegt.<br />

So versucht die EHS in Ilsfeld, das Leben der Pfl egebedürftigen durch attraktive Angebote und Aufgabenverteilung<br />

so abwechslungsreich und sinnvoll wie möglich zu gestalten. Auf dem Bild v.l.n.r.: Martin<br />

Schäfer, Jennifer Horvath, Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, Hausdirektor Jochen Burkert.<br />

Jubiläum in Vaihingen/Enz<br />

In Anwesenheit von HGF Bernhard Schneider (3.v.l.), GF<br />

Ralf-Rüdiger Kirchhof (2.v.l.), RD Walter Kohler (4.v.l.),<br />

Aufsichtsratsvorsitzendem Helmut Mäule (1.v.r.) und Dekan<br />

Reiner Zeyer (2.v.r.) überreichte Oberbürgermeister Gerd<br />

Maisch (3.v.r.) am 11. November 2010 in einer Feierstunde<br />

aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums ein Luftbild des Karl-<br />

Gerok-Stifts in Vaihingen/Enz an Hausdirektor Heiko Seitz<br />

(1.v.l.). Nach den Plänen der „Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft<br />

des Hilfswerks der evangelischen Kirchen in<br />

Deutschland mbH“ konnte am 22. September 1958 mit dem<br />

ersten Neubau in der Geschichte der EHS begonnen werden.<br />

Im Dezember 1960 wurde der Betrieb aufgenommen. <strong>Das</strong><br />

Vaihinger Alten- und Pfl egeheim hieß lange Zeit einfach<br />

„Altenheim“. Erst 30 Jahre nach seiner Fertigstellung, am<br />

16. Oktober 1990, wurde das Haus nach dem Stuttgarter<br />

Dichter und Prälaten Karl Friedrich Gerok benannt. Die EHS<br />

war bemüht, mittels regelmäßiger Sanierungen die Wohnqualität<br />

des in die Jahre gekommenen Heims zu erhalten.<br />

Spätestens aber 40 Jahre nach dem Bau des Hauses am<br />

Vaihinger Sonnenberg war klar, dass das Karl-Gerok-Stift<br />

aus bautechnischer und pfl egerisch-konzeptioneller Sicht<br />

nur durch einen Um- oder Neubau ein den modernen<br />

Anforderungen entsprechendes Heim bleiben konnte. In<br />

mehr als drei Jahren und bei laufendem Betrieb wurde der<br />

ursprüngliche Bau Stück für Stück abgerissen und ein Ersatzneubau<br />

am selben Standort errichtet. Im August 2006<br />

wurde das heutige Gebäude fertig gestellt. Zwölf Millionen<br />

Euro investierte die EHS in den Vaihinger Neubau. Dieser<br />

bietet seither 133 stationäre Pfl egeplätze überwiegend in<br />

Einzelzimmern, sowie zwei Tagespfl egeplätze. <strong>Das</strong> „Gerok-<br />

Stift“, wie das Heim von den Vaihingern genannt wird,<br />

präsentiert sich seitdem als modernes Altenpfl egeheim,<br />

das den heutigen Ansprüchen in bester Qualität genügt.<br />

„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong> 25


Einrichtungen<br />

73553 Alfdorf-Pfahlbronn 4<br />

„Stiftungshof im<br />

Haubenwasen GmbH“<br />

Jutta Zimmermann<br />

Haubenwasenhof 2<br />

Telefon (0 71 72) 9 27 17-0<br />

71522 Backnang 4<br />

„Haus am Aspacher Tor GmbH“<br />

Heike Munz<br />

Friedrichstraße 26<br />

Telefon (0 71 91) 3 41 01-0<br />

73087 Bad Boll 4<br />

„Michael-Hörauf-Stift“<br />

Gudrun Auracher<br />

Michael-Hörauf-Weg 4<br />

Telefon (0 71 64) 8 09-0<br />

97980 Bad Mergentheim 12<br />

„Mobile Dienste Bad Mergentheim“<br />

Maximilianstraße 31<br />

Silke Breuninger<br />

Telefon (0 79 31) 9 49-1 50<br />

97980 Bad Mergentheim 12<br />

„Eduard-Mörike-Haus“<br />

Gerhard Schilling<br />

Austraße 40<br />

Telefon (0 79 31) 4 95-0<br />

97980 Bad Mergentheim 12<br />

„Franz-Gehrig-Haus GmbH“<br />

Ute Kuschel<br />

Milchlingstraße 41<br />

Telefon (0 79 31) 9 31-0<br />

75323 Bad Wildbad 2<br />

„König-Karl-Stift GmbH“<br />

Helene Zipf<br />

König-Karl-Straße 81<br />

Telefon (0 70 81) 9 23 67-0<br />

75323 Bad Wildbad 2<br />

„Ludwig-Uhland-Stift“<br />

Helene Zipf<br />

König-Karl-Straße 17<br />

Telefon (0 70 81) 1 78-0<br />

72336 Balingen 7<br />

„Haus am Stettberg“<br />

Arthur Edinger<br />

Ostdorfer Straße 83<br />

Telefon (0 74 33) 9 56-0<br />

„Mobile Dienste“<br />

Gudrun Conzelmann<br />

Telefon (0 74 33) 9 56-1 31<br />

72336 Balingen 7<br />

„Seniorenresidenz an der<br />

Eyach GmbH“<br />

Marlies Kempka<br />

Hirschbergstraße 4<br />

Telefon (0 74 33) 9 09 71-0<br />

74354 Besigheim 11<br />

„Robert-Breuning-Stift“<br />

Peter Störl<br />

Bülzenstraße 3<br />

Telefon (0 71 43) 67-0<br />

„Mobile Dienste“<br />

Rita Held<br />

Telefon (0 71 43) 80 13-06<br />

74321 Bietigheim-Bissingen 11<br />

„Pfl egezentrum an der Metter“<br />

Ursula Uhlig<br />

Pforzheimer Straße 34-36<br />

Telefon (0 71 42) 9 62-0<br />

74321 Bietigheim-Bissingen 11<br />

„Mobile Dienste<br />

Bietigheim-Bissingen“<br />

Karin Sabat<br />

Pforzheimer Straße 34-36<br />

Telefon (0 71 42) 96 22-96<br />

89143 Blaubeuren 5<br />

„Karl-Christian-Planck-Spital“<br />

Susanne Barthel<br />

Zeppelinstraße 19<br />

Telefon (0 73 44) 1 74-0<br />

74572 Blaufelden 10<br />

„Altenzentrum Blaufelden“<br />

Ute Richter<br />

Kleistweg 21<br />

Telefon (0 79 53) 92 61 30<br />

Gute Pfl ege hat einen Namen<br />

Namen und Anschriften<br />

Die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> GmbH (EHS) versorgt in 71 Einrichtungen und mit 15 Mobilen<br />

Diensten über 7500 Menschen in Baden-Württemberg. Mit mehr als 6400 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern ist sie der größte Anbieter von Altenhilfedienstleistungen in der deutschen Diakonie.<br />

<strong>Das</strong> 1952 gegründete Unternehmen ist Mitglied des Diakonischen Werkes Württemberg.<br />

<strong>Das</strong> Leistungsspektrum der EHS umfasst die Bereiche Altenpfl ege, Rehabilitation, stationäre,<br />

teilstationäre und ambulante Pfl ege und Betreuung. In Verbindung mit vielen EHS-Pfl ege-<br />

heimen wird auch Betreutes Wohnen angeboten. <strong>Das</strong> Angebot der einzelnen Pfl egezentren<br />

reicht über Pfl ege und Betreuung hinaus: Seien es Tages-, Kurzzeit- und Stundenpfl ege,<br />

spezielle Angebote für Menschen mit demenzieller Erkrankung bis hin zur Spezialpfl ege,<br />

beispielsweise für Multiple Sklerose und Wachkoma.<br />

Wenden Sie sich an uns – wir suchen und fi nden die für Sie passende Lösung.<br />

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf – wir freuen uns auf ein persönliches Gespräch!<br />

Einrichtungen (Orte alphabetisch geordnet) Legende: Mobile Dienste Regionaldirektion Ansprechpartner<br />

26 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong><br />

71032 Böblingen 2<br />

„Haus am Maienplatz“<br />

Silvia Katz<br />

Waldburgstraße 1<br />

Telefon (0 70 31) 7 13-0<br />

„Mobile Dienste“<br />

Rose Marie Scholtz<br />

Telefon (0 70 31) 7 13-1 53<br />

„Psychiatrische Tagesklinik“<br />

Waldburgstraße 1<br />

Telefon (0 70 31) 7 13-1 70<br />

74336 Brackenheim 9<br />

„Haus Zabergäu“<br />

Lilli Haldenwanger<br />

Knipfelesweg 5<br />

Telefon (0 71 35) 95 66-0<br />

75365 Calw 8<br />

„Haus auf dem Wimberg“<br />

Monika Volaric<br />

Stahläckerweg 2<br />

Telefon (0 70 51) 6 09-0<br />

75365 Calw 8<br />

„Seniorenzentrum Torgasse GmbH“<br />

Franco Schöpgens<br />

Torgasse 10<br />

Telefon (0 70 51) 92 48 63-0<br />

74564 Crailsheim 10<br />

„Wolfgangstift“<br />

Michael Dombrowski<br />

Wolfgangstraße 40<br />

Telefon (0 79 51) 91 07-0<br />

„Mobile Dienste“<br />

Elisabeth Willsch<br />

Telefon (0 79 51) 91 07-1 33<br />

73265 Dettingen/Teck 1<br />

„Haus an der Teck“<br />

Diakonisse Elke Krumpa<br />

Alte Bissinger Straße 82<br />

Telefon (0 70 21) 57 07-0<br />

89160 Dornstadt 5<br />

„Betreuungs- und Pfl egezentrum<br />

Dornstadt“<br />

Frank Köhler<br />

Bodelschwinghweg 22<br />

Telefon (0 73 48) 2 02-1<br />

71735 Eberdingen-Hochdorf 11<br />

„Seniorenstift Haus im Schlösslesgarten<br />

GmbH“<br />

Martin Suchaneck<br />

Pulverdinger Straße 4<br />

Telefon (0 70 42) 2 89 20-0<br />

75331 Engelsbrand 2<br />

„Altenpfl egeheim Haus Talblick<br />

GmbH“<br />

Susanne Maier-Koltschak<br />

Pforzheimer Straße 80-82<br />

Telefon (0 72 35) 9 74 99-0<br />

75331 Engelsbrand 2<br />

„Fachpfl egeheim für psychiatrisch<br />

erkrankte Menschen“<br />

Martina Wagner<br />

Kirchweg 57<br />

Telefon (0 70 82) 94 33-3<br />

74579 Fichtenau-Wildenstein 10<br />

„Seniorenstift Auf den Wäldern<br />

GmbH“<br />

Yvonne Fuchs<br />

Farbholz 7<br />

Telefon (0 79 62) 71 19-0<br />

72250 Freudenstadt 8<br />

„Martin-Haug-Stift“<br />

Johannes Miller<br />

Karl-von-Hahn-Straße 9<br />

Telefon (0 74 41) 8 69-0<br />

„Mobile Dienste“<br />

Gisela Seid<br />

Telefon (0 74 41) 8 69-2 57<br />

88045 Friedrichshafen 6<br />

„Königin Paulinenstift“<br />

Christina Kieble<br />

Friedrichstraße 25<br />

Telefon (0 75 41) 20 78-0<br />

„Mobile Dienste“<br />

Martina Roder<br />

Telefon (0 75 41) 20 78-58<br />

71126 Gäufelden 2<br />

„Stephansheim-Gäufelden GmbH“<br />

Uwe Gerold<br />

Sindlinger Straße 10<br />

Telefon (0 70 32) 8 94 35-70<br />

89547 Gerstetten 13<br />

„Pfl egezentrum Gerstetten GmbH“<br />

Bianca Menden<br />

Goethestraße 8<br />

Telefon (0 73 23) 9 52 52-0<br />

89547 Gerstetten 13<br />

„Mobile Dienste Gerstetten“<br />

Sylvana Seeh<br />

Goethestraße 8<br />

Telefon (0 73 23) 9 52 52-15<br />

89537 Giengen 13<br />

„Paul-Gerhardt-Stift“<br />

Christine Schiller<br />

Magenaustraße 27<br />

Telefon (0 73 22) 96 59-0<br />

„Mobile Dienste“<br />

Eva Silberhorn<br />

Telefon (0 73 22) 96 59-22<br />

68542 Heddesheim 3<br />

„Haus am Seeweg GmbH“<br />

Monika Arnheiter<br />

Muckensturmer Straße 44<br />

Telefon (0 62 03) 9 54 26-0<br />

89522 Heidenheim 13<br />

„Hansegisreute“<br />

Jan Mehner<br />

Waldstraße 51<br />

Telefon (0 73 21) 93 81-0<br />

„Mobile Dienste“<br />

Ingo Mende<br />

Telefon (0 73 21) 93 81-66


74081 Heilbronn 9<br />

„Haus am Staufenberg“<br />

Michael Schneider<br />

Max-von-Laue-Straße 50<br />

Telefon (0 71 31) 58 32-0<br />

„Mobile Dienste“<br />

Elke Büche<br />

Telefon (0 71 31) 58 32-40<br />

74360 Ilsfeld 9<br />

„Königin-Charlotte-Stift GmbH“<br />

Jochen Burkert<br />

Schwabstraße 33<br />

Telefon (0 70 62) 9 16 52-0<br />

74532 Ilshofen 10<br />

„Pfl egestift Ilshofen GmbH“<br />

Christa Feuchter<br />

Hohlstraße 5<br />

Telefon (0 79 04) 94 40-0<br />

74379 Ingersheim 11<br />

„Karl-Ehmer-Stift GmbH“<br />

Kornelia Ehm-Widmann<br />

Bietigheimer Straße 17<br />

Telefon (0 71 42) 7 89 88-0<br />

88316 Isny/Allgäu 6<br />

„Haus Sonnenhalde“<br />

Helga Merk<br />

Maierhöfener Straße 61<br />

Telefon (0 75 62) 74-19 00<br />

„Mobile Dienste“<br />

Brigitte Matteossus<br />

Telefon (0 75 62) 74-19 30<br />

88316 Isny/Allgäu 6<br />

„Stephanuswerk Isny“<br />

Dirk Holst<br />

Maierhöfener Straße 56<br />

Telefon (0 75 62) 74-0<br />

74592 Kirchberg/Jagst 10<br />

„Schloß Kirchberg“<br />

Dorothea Bohn<br />

Schloßstraße 16<br />

Telefon (0 79 54) 8 02-0<br />

89129 Langenau 5<br />

„Pfl egeheim Sonnenhof<br />

Langenau GmbH“<br />

Frieda Freudenthaler<br />

Marktplatz 9<br />

Telefon (0 73 45) 8 08-0<br />

69181 Leimen 3<br />

„Dr. Ulla-Schirmer-Haus GmbH“<br />

Petra Becker<br />

Nusslocher Straße 40<br />

Telefon (0 62 24) 70 09-0<br />

73252 Lenningen 1<br />

„Haus im Lenninger Tal GmbH“<br />

Petra Annen<br />

Kirchheimer Straße 44<br />

Telefon (0 70 26) 6 01 51-0<br />

73547 Lorch 4<br />

„Kloster Lorch“<br />

Karen Zoller<br />

Telefon (0 71 72) 9 27 17-0<br />

71642 Ludwigsburg-<br />

Poppenweiler 11<br />

„Walter und Emilie Räuchle-Stift<br />

GmbH“<br />

Adriana Weitbrecht<br />

Kelterplatz 7<br />

Telefon (0 71 44) 8 87 56-0<br />

72147 Nehren<br />

„Pfl egewohnhaus Nehren GmbH“<br />

Johann Eichinger<br />

Kappelstraße 30<br />

Telefon (0 74 73) 43 33<br />

74196 Neuenstadt/Kocher 9<br />

„Dr.-Carl-Möricke-Altenstift“<br />

Matthias Kaden<br />

Öhringer Straße 1<br />

Telefon (0 71 39) 47 30-0<br />

77743 Neuried-Altenheim 8<br />

„Seniorenzentrum Neuried GmbH“<br />

Antje Wagner<br />

In der Streng 1<br />

Telefon (0 78 07) 95 73-0<br />

74226 Nordheim 9<br />

„Karl-Wagner-Stift GmbH“<br />

Peter Rüger<br />

Hauptstraße 10<br />

Telefon (0 71 33) 2 02 61-0<br />

73207 Plochingen 4<br />

„Johanniterstift“<br />

Tobias Lechner<br />

Johanniterstraße 16<br />

Telefon (0 71 53) 6 09-0<br />

73262 Reichenbach 4<br />

„Albrecht-Teichmann-Stift GmbH“<br />

Gisela Schmid<br />

Christofstraße 1<br />

Telefon (0 71 53) 6 09-2 00<br />

71686 Remseck 11<br />

„Haus am Remsufer GmbH“<br />

Klaus Hägele<br />

Am Remsufer 16<br />

Telefon (0 71 46) 9 92 57-1 01<br />

72348 Rosenfeld 7<br />

„Pfl egewohnhaus Rosenfeld GmbH“<br />

Heike Henninger<br />

Hagweg 8<br />

Telefon (0 74 28) 94 17-0<br />

74585 Rot am See 10<br />

„Pfl egezentrum Rot am See GmbH“<br />

Christine Matuszewski<br />

Hauptstraße 40<br />

Telefon (0 79 55) 38 88 90<br />

74589 Satteldorf 10<br />

„Alexandrinenstift GmbH“<br />

Diane Murrins<br />

Breitäckerweg 5<br />

Telefon (0 79 51) 2 78 91-0<br />

89601 Schelklingen 5<br />

„Bürgerheim St. Ulrich“<br />

Gabriele Müller<br />

Marktstraße 20<br />

Telefon (0 73 94) 93 34 40<br />

71101 Schönaich 2<br />

„Haus Laurentius“<br />

Gabriele Lozano<br />

Im Hasenbühl 20<br />

Telefon (0 70 31) 6 34-0<br />

73614 Schorndorf 4<br />

„Spittler-Stift“<br />

Michaela Salenbauch<br />

Ebersbacher Weg 30<br />

Telefon (0 71 81) 60 04-0<br />

74372 Sersheim 11<br />

„Haus am Schlösslesbrunnen GmbH“<br />

Michaela Sowoidnich<br />

Canaleser Straße 2<br />

Telefon (0 70 42) 2 89 29-0<br />

70597 Stuttgart (Degerloch) 1<br />

„Haus auf der Waldau“<br />

Heiko Seitz<br />

Jahnstraße 68-79<br />

Telefon (07 11) 76 84-0<br />

70195 Stuttgart (Botnang) 1<br />

„Karl-Wacker-Heim“<br />

Gabriela Scholz<br />

Vaihinger Landstraße 123<br />

Telefon (07 11) 69 95 46-0<br />

70327 Stuttgart<br />

(Untertürkheim) 1<br />

„Paul-Collmer-Heim“<br />

Christa Wendel<br />

Bertramstraße 23-25<br />

Telefon (07 11) 30 59-0<br />

70176 Stuttgart (West) 1<br />

„Württ. Lutherstift“<br />

Frank Beyrich<br />

Silberburgstraße 27<br />

Telefon (07 11) 2 29 13-0<br />

97941 Tauberbischofsheim 12<br />

„Johannes-Sichart-Haus GmbH“<br />

Anna-Maria Witte<br />

Kapellenstraße 21<br />

Telefon (0 93 41) 84 73-0<br />

72076 Tübingen 7<br />

„Luise-Wetzel-Stift“<br />

Heike Zinser<br />

Beim Herbstenhof 15<br />

Telefon (0 70 71) 6 04-0<br />

„Mobile Dienste“<br />

Olga Mantel<br />

Telefon (0 70 71) 6 04-0<br />

73066 Uhingen 4<br />

„Blumhardt-Haus“<br />

Irene Göggelmann<br />

Jahnstraße 59<br />

Telefon (0 71 61) 30 94-0<br />

89073 Ulm 5<br />

„Dreifaltigkeitshof“<br />

Kornelia Menden-Gräter<br />

Neue Straße 116<br />

Telefon (07 31) 20 73-0<br />

71665 Vaihingen/Enz 11<br />

„Karl-Gerok-Stift“<br />

Martin Bofi nger<br />

Eichendorffstraße 51<br />

Telefon (0 70 42) 97 39-0<br />

71111 Waldenbuch 2<br />

„Haus an der Aich“<br />

Ute Ulmer<br />

Hintere Seestraße 9<br />

Telefon (0 71 57) 6 69 88-0<br />

74399 Walheim 11<br />

„Haus am Bürgergarten GmbH“<br />

Kerstin Zerrenner<br />

Villastraße 25<br />

Telefon (0 71 43) 4 02 96-0<br />

88239 Wangen i.A. 6<br />

„Matthäus-Ratzeberger-Stift GmbH“<br />

Peter Paulus<br />

Erzbergerstraße 4<br />

Telefon (0 75 22) 7 07 52-0<br />

71364 Winnenden 4<br />

„Haus im Schelmenholz“<br />

Peter Hettig<br />

Forststraße 45<br />

Telefon (0 71 95) 91 50-0<br />

„Mobile Dienste“<br />

Susanne Oswald,<br />

Lydia Iseri-Dabernig<br />

Telefon (0 71 95) 91 50-1 00<br />

Tochterunternehmen<br />

70190 Stuttgart<br />

„ABG Altenhilfe Beratungs GmbH“<br />

Hackstraße 12<br />

Telefon (07 11) 6 36 76-40<br />

70190 Stuttgart<br />

„HDG mbH Hauswirtschaftliche<br />

Dienstleistungsgesellschaft“<br />

Hackstraße 12<br />

Telefon (07 11) 6 36 76-475<br />

88316 Isny/Allgäu<br />

„START gGmbH“<br />

Maierhöfener Straße 56<br />

Telefon (0 75 62) 74-26 01<br />

Beteiligungen<br />

89143 Blaubeuren<br />

„Blaubeurer/Schelklinger Pfl ege<br />

GmbH“<br />

Zeppelinstraße 19<br />

Telefon (0 73 44) 1 74-0<br />

89160 Dornstadt<br />

Diakonisches Institut<br />

Bodelschwinghweg 30<br />

Telefon (0 73 48) 98 74-0<br />

72116 Mössingen<br />

„Klinik Bad Sebastiansweiler“<br />

Volker Gurski<br />

Hechinger Straße 26<br />

Telefon (0 74 73) 37 83-0<br />

„Mobile Dienste“<br />

Olga Mantel<br />

Telefon (0 74 73) 37 83-4 91<br />

70174 Stuttgart<br />

DiaNa – Diakonie-Nachsorge<br />

Stuttgart<br />

Gymnasiumstraße 36<br />

Telefon (07 11) 72 07 17 11<br />

Hauptverwaltung<br />

70190 Stuttgart<br />

Hackstraße 12<br />

Telefon (07 11) 6 36 76-0<br />

Regionaldirektionen<br />

1 RD Stuttgart<br />

71739 Leutenbach<br />

Martin Schäfer<br />

Hirschgasse 20<br />

Telefon (0 71 95) 1 37 69 25<br />

2 RD Böblingen/Schwarzwald<br />

71032 Böblingen<br />

Susanne Maier-Koltschak<br />

Haus am Maienplatz<br />

Waldburgstraße 1<br />

Telefon (0 70 31) 7 13-1 32<br />

Einrichtungen<br />

3 RD Kurpfalz<br />

69226 Nußloch<br />

Thomas Becker<br />

Tiefer Weg 1<br />

Telefon (0 62 24) 14 52 19<br />

4 RD Rems-Neckar-Alb<br />

73119 Zell unter Aichelberg<br />

Karin Stiebler<br />

Göppinger Straße 9<br />

Telefon (0 71 64) 14 88 50<br />

5 RD Ulm<br />

89077 Ulm<br />

Schwester Ruth Schumann<br />

St.-Barbara-Straße 34<br />

Telefon (07 31) 9 45 88 82<br />

6 RD Bodensee/Allgäu<br />

88316 Isny<br />

Dirk Holst<br />

Stephanuswerk Isny<br />

Maierhöfener Straße 56<br />

Telefon (0 75 62) 74-10 00<br />

7 RD Tübingen-Zollernalb<br />

72116 Mössingen<br />

Volker Gurski<br />

Hechinger Straße 26<br />

Telefon (0 74 73) 37 83-621<br />

8 RD Freudenstadt/Ortenau<br />

72108 Rottenburg am Neckar<br />

Clemens Miola<br />

Martin-Luther-King-Straße 20<br />

Telefon (0 74 72) 44 13 37<br />

9 RD Heilbronn<br />

71717 Beilstein<br />

Jürgen Link<br />

Lindenweg 11<br />

Telefon (0 70 62) 26 76 94<br />

10 RD Hohenlohe<br />

71720 Oberstenfeld<br />

Klaus Münichsdorfner<br />

Am Brunnenrain 19<br />

Telefon (0 71 94) 95 33 64<br />

11 RD Ludwigsburg<br />

75428 Illingen<br />

Walter Kohler<br />

Sperberweg 5<br />

Telefon (0 70 42) 80 00-98<br />

12 RD Main/Tauber<br />

97980 Bad Mergentheim<br />

Swantje Popp<br />

Franz-Gehrig-Haus GmbH<br />

Milchlingstraße 41<br />

Telefon (0 79 31) 9 31-3 32<br />

13 RD Heidenheim<br />

89522 Heidenheim<br />

Achim Holl<br />

Hansegisreute<br />

Waldstraße 51<br />

Telefon (0 73 21) 93 81-0<br />

„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2011</strong> 27


Evang. <strong>Heimstiftung</strong> GmbH · Hackstr. 12 · 70190 Stuttgart<br />

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