25 Jahre Onkologie-Symposium Zwickau - Südwestsächsisches ...
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13. Vorträge zur komplexen und medikamentösen Tumortherapie<br />
Die Behandlung bösartiger Kebserkrankungen erfolgt meist interdisziplinär und trägt einen multimodalen<br />
Charakter. Nur in den Frühstadien reicht die alleinige Operation manchmal aus, ansonsten<br />
gehören Chemo- und Strahlentherapie gleichermaßen zu den tragenden Säulen einer<br />
erfolgreichen Krebstherapie.<br />
Ein breites Spektrum supportiver Maßnamen ermöglicht dabei ein aggressiveres Vorgehen, weil<br />
stärkere Nebenwirkungen oder gelegentliche Komplikationen vermieden oder erheblich gesenkt<br />
werden können.<br />
Taxane und molekulare Antikörper haben die medikamentöse Tumortherapie entscheidend<br />
verändert und deren Wirksamkeit erhöht. In der Onkochirurgie haben minimal invasive Operationsmethoden<br />
Einzug gehalten und sich bei indikationsgerechter Anwendung bewährt.<br />
Adjuvante und neoadjuvante Radiochemotherapien gehören heute beim Rektumkarzinom und<br />
anderen gastrointestinalen Tumoren, z.T. auch als definitive Behandlungsmaßnahme, zum<br />
Standard. Aber auch bei anderen Geschwulsterkrankungen wie im HNO-Bereich, beim<br />
nichtkleinzelligen Bronchialkarzinom im Stadium III A/B und beim fortgeschrittenen Zervixkarzinom<br />
haben sie sich durchgesetzt.<br />
Gleichzeitig haben sich neue Methoden der Strahlentherapie entwickelt, die eine Dosiserhöhung<br />
bei verminderten Nebenwirkungen und Folgeerscheinungen zulassen. Stereotaxie, intensivitätsmodulierte<br />
Radiotherapie (IMRT), HDR-Brachytherapie oder Low-Dose-Rate-Behandlung<br />
mit Jod1<strong>25</strong>-Seeds sind nur einige Begriffe der Präzisions-Strahlentherapie, die in unseren Einrichtungen<br />
bereits angewendet oder demnächst eingeführt werden.<br />
Der Komplexcharakter der Tumortherapie erfordert auch strukturelle Anpassungen und Veränderungen.<br />
Interdisziplinäre Tumorkonsile oder Tumorboards gehören in vielen Kliniken und<br />
Krankenhäusern zum Alltag, sie werden aber die zukünftige Bildung von Behandlungszentren<br />
nicht ersetzen. Eine strukturelle Profilierung wird deshalb in den nächsten <strong>Jahre</strong>n zu erwarten<br />
sein.<br />
Viele der hier angesprochenen Themen wurden auf unseren Symposien frühzeitig diskutiert,<br />
ihre Vielzahl verdeutlicht die Aktivität und Lebendigkeit, mit der die Tumortherapie in unseren<br />
Einrichtungen ständig verbessert wird.<br />
PD Dr. med. E. Standke<br />
Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie und<br />
Radioonkologie im Heinrich-Braun-Klinikum<br />
<strong>Zwickau</strong><br />
Seit 2003 1. Vorsitzender des Tumor-<br />
zentrums<br />
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