Ausstellung „Kohle-Zeche- Kraftwerk-Strom“ im ... - Kraftwerk Datteln
Ausstellung „Kohle-Zeche- Kraftwerk-Strom“ im ... - Kraftwerk Datteln
Ausstellung „Kohle-Zeche- Kraftwerk-Strom“ im ... - Kraftwerk Datteln
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8<br />
<strong>Datteln</strong> Verantwortung<br />
<strong>Ausstellung</strong> <strong>„Kohle</strong>-<strong>Zeche</strong>-<br />
<strong>Kraftwerk</strong>-<strong>Strom“</strong> <strong>im</strong> Infocenter.<br />
Unter dem Motto „Ohne <strong>Zeche</strong> kein <strong>Kraftwerk</strong><br />
in <strong>Datteln</strong>“ ergänzte <strong>im</strong> November eine <strong>Ausstellung</strong><br />
zur Entwicklung des Kohleabbaus,<br />
der Energieversorgung und zum <strong>Kraftwerk</strong>sbau<br />
am Standort das Angebot <strong>im</strong> Treffpunkt Energie<br />
<strong>Datteln</strong> (TED). Bürgermeister Wolfgang Werner, der Vorsitzende<br />
der Pensionärsgruppe der <strong>Zeche</strong> Emscher-Lippe,<br />
Heinz Schürmann, und TED-Administrator Jörg Schlottmann<br />
eröffneten vor 50 Besuchern und Vertretern von<br />
zwei Traditionsvereinen aus dem Bergbau die <strong>Ausstellung</strong>.<br />
Die Idee dazu entstand bei einem Besuch einer<br />
Gruppe von ehemaligen Führungskräften der stillgelegten<br />
<strong>Zeche</strong> Emscher-Lippe <strong>im</strong> TED.<br />
Computerraum für<br />
die Böckenheckschule.<br />
A<br />
ls erste Grundschule in<br />
<strong>Datteln</strong> verfügt die Böckenheckschule<br />
über einen<br />
Computerraum. E.ON<br />
<strong>Kraftwerk</strong>e spendete 20 komplette PC-<br />
Systeme und ein Lehrer-Notebook.<br />
Schulleiter Heiko Kückes und Roland<br />
Huppmann, Vorsitzender des Fördervereins,<br />
freuten sich über die technische<br />
Ausstattung. Die 92 Kinder der<br />
ersten bis vierten Klasse werden künftig<br />
in wohl allen Unterrichtsfächern<br />
auf digitale Lernhilfen und Recherchemöglichkeiten<br />
zugreifen können. Ent-<br />
Roland Huppmann, Heiko Kückes und Ulrich Krause <strong>im</strong> Computerraum<br />
der Böckenheckschule (v. l. n. r.).<br />
Das <strong>Kraftwerk</strong> <strong>Datteln</strong> 1 – 3 steht ebenso wie der Treffpunkt<br />
Energie auf dem ehemaligen Betriebsgelände<br />
der <strong>Zeche</strong>, so dass E.ON <strong>Kraftwerk</strong>e als <strong>Kraftwerk</strong>sbetreiber<br />
in <strong>Datteln</strong> auch der geschichtlichen Entwicklung<br />
des Standortes verbunden ist. In Bildern, Filmdokumenten<br />
und Tafeln zeichnet die <strong>Ausstellung</strong> die Entwicklung<br />
von Kohleabbau und Energieerzeugung von 1902<br />
bis heute nach. Während der <strong>Ausstellung</strong>, die zu den<br />
Öffnungszeiten des TED, <strong>im</strong>mer mittwochs und samstags<br />
zwischen 10 und 17 Uhr, besucht werden konnte,<br />
waren ehemalige <strong>Zeche</strong>nan gehörige anwesend und<br />
bereicherten mit authentischen Erzählungen das Besuchserlebnis.<br />
Der Treffpunkt Energie.<br />
Öffnungszeiten: Der Treffpunkt Energie, Seilscheibe<br />
8 in <strong>Datteln</strong>, ist mittwochs und samstags<br />
jeweils von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Andere Termine<br />
nach Vereinbarung. Gruppen-Führungen<br />
(mindestens zehn Teilnehmer) können unter<br />
0 23 63-9 77-27 99 während der Öffnungszeiten<br />
vereinbart werden oder per E-Mail an treffpunktdatteln@eon-energie.com.<br />
Das Gebäude ist<br />
barrierefrei, ein Aufzug vorhanden.<br />
sprechende Software wurde über die<br />
Stadt <strong>Datteln</strong> bereits bestellt. Zwar sind<br />
die Computer, die von der E.ON-eigenen<br />
Konzerntochter für IT-Ausstattung stammen,<br />
gebraucht. „Doch alle Rechner<br />
wurden gereinigt, geprüft und neu aufgesetzt“,<br />
sagte Ulrich Krause, Projekt-<br />
Kommunikator der E.ON <strong>Kraftwerk</strong>e in<br />
<strong>Datteln</strong> bei der Übergabe der Spende.<br />
Sogar ein Jahr Garantie gibt es über den<br />
Servicepartner. Maus, Tastatur, Flachbildschirm<br />
und PC entsprechen den neuesten<br />
Standards. Das besondere an dem<br />
neuen Computerraum: Alle Com puter<br />
sind auch mit dem Internet verbunden –<br />
ein hochwertiges Sicherheits system<br />
sorgt dafür, dass die Schüler auch nur<br />
auf die Seiten zugreifen können, auf<br />
die sie zugreifen sollen.<br />
Bürgermeister Wolfgang Werner während der <strong>Ausstellung</strong>seröffnung<br />
<strong>im</strong> Gespräch mit Jörg Schlottmann (re.) und Mitgliedern der<br />
Traditionsvereine.<br />
Impressum<br />
Adresse<br />
E.ON <strong>Kraftwerk</strong>e GmbH<br />
<strong>Kraftwerk</strong> <strong>Datteln</strong><br />
Zum <strong>Kraftwerk</strong> 5<br />
45711 <strong>Datteln</strong><br />
www.kraftwerk-datteln.com<br />
Redaktion<br />
E.ON <strong>Kraftwerk</strong>e GmbH<br />
Regionalzentrum West<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Alexander-Humboldt-Straße 1<br />
45896 Gelsenkirchen<br />
Sabine Weichelt<br />
T 02 09-601-83 67<br />
F 02 09-601-53 23<br />
sabine.weichelt@eon-energie.com<br />
Ulrich Krause<br />
T 0 23 63-9 77-26 98<br />
F 0 23 63-9 77-26 62<br />
ulrich.krause@eon-energie.com<br />
Texte<br />
Sabine Weichelt, Andreas Kahle,<br />
Ulrich Krause<br />
Fotos<br />
Elmar Müller<br />
Realisation<br />
ENGELMANN & KRYSCHAK<br />
Werbeagentur GmbH, Düsseldorf<br />
01.2010<br />
Ausgabe 01.2010<br />
neben.an<br />
Zeitung für die Nachbarn des E.ON-<strong>Kraftwerk</strong>s <strong>Datteln</strong>.<br />
Herzstück<br />
Turbosatz vor<br />
der Vollendung<br />
02<br />
Kunststück<br />
Udo Siemienski ist<br />
Bauleiter Logistik<br />
04<br />
Meisterstück<br />
Eine Schicht mit<br />
<strong>Kraftwerk</strong>smeister<br />
Andreas Kahle<br />
06
2 <strong>Datteln</strong> aktuell<br />
01.2010<br />
01.2010<br />
<strong>Datteln</strong> aktuell 3<br />
Liebe Nachbarinnen und Nachbarn,<br />
wie stellt man sicher, dass auf über<br />
50 Hek tar rund 50 Firmen neben-<br />
und mit einander arbeiten können,<br />
Platz haben für ihre Materialien und<br />
Fahrzeuge oder auch für die Vormontage<br />
von Anlagenteilen, dass Lieferungen<br />
ihren Weg über die Baustelle<br />
finden und jedes Fahrzeug einen<br />
Platz? Das ist täglich eine große<br />
Herausforderung für den Bauleiter<br />
Logistik. Wie er das schafft, zeigen<br />
wir Ihnen in unserer neuen Ausgabe<br />
der Nach barschaftszeitung neben.an,<br />
zu deren Lektüre ich Sie wieder herzlich<br />
ein laden möchte.<br />
Wir stellen Ihnen außerdem die Turbine<br />
für das neue <strong>Kraftwerk</strong> vor, die<br />
kurz vor ihrer Fertigstellung steht,<br />
Sie können zwei unserer Partnerfirmen<br />
vor Ort kennen lernen oder eine<br />
Schicht <strong>im</strong> <strong>Kraftwerk</strong> miterleben.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen<br />
be<strong>im</strong> Lesen und natürlich ein erfolgreiches<br />
Jahr 2010 voller neuer Anregungen<br />
und Einsichten – vielleicht<br />
auch durch unsere neben.an, die wir<br />
gern nach Ihren Wünschen und Hinweisen<br />
gestalten.<br />
Übrigens, zu den aktuellen Entwicklungen<br />
rund um den <strong>Kraftwerk</strong>sneubau<br />
informieren wir Sie jederzeit<br />
<strong>im</strong> Internet unter:<br />
www.kraftwerk-datteln.com in der<br />
Rubrik „Aktuelles“.<br />
(www.kraftwerk-datteln.com/pages/<br />
ekw_de/Aktuelles/Pressemitteilungen/index.htm)<br />
Ihr Matthias Hube<br />
Leiter des <strong>Kraftwerk</strong>s <strong>Datteln</strong><br />
Schwergewicht mit Überschall.<br />
Montage der Dampfturbine fast abgeschlossen.<br />
Sie ist das Herzstück, der Mittelpunkt<br />
des neuen Kraftwer<br />
kes: die Dampfturbine.<br />
Mit einer elektrischen Leistung<br />
von 1.100 Megawatt (MW), das<br />
entspricht der Leistung von fast 10.000<br />
Mittelklasse-PKW, ist sie eine der modernsten<br />
und effizientesten in ganz<br />
Europa. Ihre Montage auf einem eigenen<br />
Stahlbetonturbinentisch in 16,5<br />
Meter Höhe <strong>im</strong> Maschinenhaus ist<br />
inzwischen fast abgeschlossen, seit<br />
Januar waren 40 Spezialisten damit<br />
beschäftigt.<br />
Regelventil der Hochdruckturbine.<br />
Mit dem Schiff wurden die großen Turbinenteile<br />
über den Dortmund-Ems-<br />
Kanal angeliefert und über den eigens<br />
angelegten Parallelhafen verladen. Gebaut<br />
hat sie die Firma Alstom in mehreren<br />
europäischen Fertigungsstätten<br />
und sogar in Übersee.<br />
Diese neue Turbine für das <strong>Kraftwerk</strong><br />
<strong>Datteln</strong> 4 besteht <strong>im</strong> Wesentlichen aus<br />
einem Hochdruck-, einem Mitteldruck-<br />
und zwei Niederdruckteilen mit angeschlossenem<br />
Kondensator. Jedes dieser<br />
Teile wird aus mehreren Gehäusen<br />
und den Leitschaufelträgern gebildet,<br />
durch die die Turbinenwelle verläuft.<br />
Auf dieser Welle sind die Turbinenschaufeln<br />
montiert. Ähnlich den Rotorblättern<br />
eines Propellers stehen diese<br />
Schaufeln dicht nebeneinander und in<br />
mehreren Reihen hintereinander. Die<br />
Wellen ragen aus den Gehäusen hinaus<br />
und werden mittels großer Kupplungen<br />
zu einem 30 Meter langen Strang<br />
verbunden, an dessen Ende der Gene-<br />
rator noch montiert wird. Wird nun der<br />
Dampf aus dem Dampferzeuger auf<br />
die Schaufeln geleitet, beginnt sich der<br />
300 Tonnen schwere Wellenstrang zu<br />
drehen. Bis zu 3.000 Tonnen Dampf<br />
pro Stunde versetzen das stählerne<br />
Gebilde während des Volllastbetriebes<br />
in Rotation.<br />
Die Betriebsdrehzahl der Turbine beträgt<br />
50 Umdrehungen in der Sekunde,<br />
3.000 Umdrehungen pro Minute. Dabei<br />
erreichen die Schaufelspitzen des <strong>im</strong><br />
Durchmesser 4,50 Meter breiten Niederdruckteiles<br />
eine Geschwindigkeit<br />
von bis zu von 2.540 Kilometer pro<br />
Stunde. Das entspricht etwa der zweifachen<br />
Schallgeschwindigkeit. Um den<br />
hohen Belastungen gerecht zu werden,<br />
sind die längsten Turbinenschau feln<br />
aus Titan hergestellt.<br />
Noch aber ist sie nicht komplett, die<br />
Rohrleitungen und Ölantriebe müssen<br />
noch aufgesetzt und montiert werden.<br />
„Die Montage der neuen Turbine<br />
war oftmals nicht einfach“, erläutert<br />
der verantwortliche E.ON-Bauleiter<br />
Christian Berndt, „<strong>im</strong>merhin bringen<br />
alle Teile zusammen ein Leergewicht<br />
von rund 2.100 Tonnen auf die Waage.<br />
Da ist das genaue Ausrichten auf wenige<br />
hundertstel Mill<strong>im</strong>eter eine echte<br />
Meister leis tung.“<br />
Dampfturbine zum Antrieb einer der<br />
drei Kesselspeisewasserpumpen.<br />
Auf 20 Achsen zur Baustelle.<br />
Wasservorwärmer für das Maschinenhaus per<br />
Schwertransport angeliefert.<br />
Auf 20 Achsen eines sogenannten Plateauwagens der Spezialfirma Baumann aus Bornhe<strong>im</strong> bei Bonn<br />
rollte Mitte November der erste, fast 300 Tonnen schwere Wasservorwärmer vom Anlagenbauer in<br />
Neubeckum auf die <strong>Kraftwerk</strong>sbaustelle in <strong>Datteln</strong>. Zwei Zugmaschinen, jede mit über 600 PS, zogen<br />
und schoben den insgesamt 403 Tonnen schweren Transport über Ahlen, Mersch, Herbern, Capelle, Südkirchen,<br />
Bork, Lünen und Waltrop nach <strong>Datteln</strong>.<br />
Rund fünf Monate hatten die Planungen für den Transport in Anspruch genommen. Mehrere Ampelanlagen,<br />
Laternen und Schilder mussten abgebaut werden, denn der Anhänger mit dem Wärme tauscher<br />
war 7,40 Meter breit, 5,50 Meter hoch und 42 Meter lang. Die Route war mit Laser technik vermessen,<br />
digital erarbeitet und der Transport vorher am Computer s<strong>im</strong>uliert worden.<br />
Ende November rollte dann noch ein Schwertransport über die Strecke. Er brachte zwei weitere Hochdruck-Wasservorwärmer<br />
für das Maschinenhaus <strong>im</strong> Konvoi nach <strong>Datteln</strong>. Mittels Schubgerüst und Kran<br />
wurden auch diese dann <strong>im</strong> Maschinenhaus eingebaut.<br />
Blick auf die Turbine, <strong>im</strong> Vordergrund<br />
die beiden Niederdruckteile.
4 <strong>Datteln</strong> mobil<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
17 auf einer Skala von 1 bis 10.<br />
Udo Siemienski ist Bauleiter Logistik für <strong>Datteln</strong> 4. Wir hatten Gelegenheit, ihn bei seiner Arbeit zu begleiten.<br />
D<br />
raußen wird gebaut – das sagt Udo Siemienski<br />
allen, die sich beschweren oder ihn augenzwinkernd<br />
damit aufziehen wollen, dass man ihn so<br />
selten in seinem Büro antrifft. Udo Siemienski<br />
ist auf der <strong>Kraftwerk</strong>sbaustelle der für die Logistik zuständige<br />
Bauleiter. Und draußen – das sind über 50 Hektar<br />
Fläche, auf denen etwa 50 Firmen parallel arbeiten.<br />
Die Straßen, Wege und Plätze sind seine Aufgabe, dazu die<br />
Aufstellung von Kränen, Einfuhrerlaubnisse, Transportankündigungen<br />
… alles, was nötig und geeignet ist, auf der<br />
Baustelle reibungslose Abläufe zu gewährleisten. Dabei<br />
klingen über 50 Hektar viel, aber das täuscht, Fläche ist<br />
Gold wert bei so einem Projekt, denn alle brauchen Platz:<br />
Hier wird Material angeliefert, dort macht der Baufortschritt<br />
die Umlegung einer Straße notwendig, da startet<br />
eine neue Firma mit ihrem Auftrag und muss sich einrichten<br />
oder Teile vormontieren.<br />
Udo Siemienski ist morgens einer der Ersten auf der Baustelle.<br />
Er beginnt <strong>im</strong> Büro und die Gelegenheit ergreifen<br />
gleich mehrere Kollegen – um sieben Uhr stehen vier Leute<br />
vor seinem Schreibtisch und packen ihm ihre Anliegen drauf:<br />
Bei der Montage der Brücke für Ver- und Entsor gungs lei tun -<br />
gen werden Netze gebraucht, damit niemand ein ver sehent -<br />
lich herabfallendes Teil auf den Kopf bekommt, <strong>im</strong> Maschinenhaus<br />
fehlt ein Gerüst, ein Termin wurde verschoben …<br />
Die Baustelle verändert sich jeden Tag.<br />
Danach beginnt der Bauleiter zu einem Rundgang, denn<br />
die Baustelle verändert sich jeden Tag. Unterwegs gibt es<br />
überall Gespräche, Fragen, neue Entscheidungen. Beispielsweise<br />
werden gerade Gräben für die Feuerlöschwasserleitung<br />
ausgeschachtet – das geht nur stückweise, da Wege<br />
und Zufahrten beachtet und bei Bedarf verlegt werden<br />
müssen. Heute ist an der Pfahlgründung für den Maschinen-<br />
trafo erst mal Schluss. Wenn die fertig ist, geht es weiter.<br />
Aber wer hat die Ziegel da drüben hingestellt, die Fläche ist<br />
nicht an die Baufirma vergeben. Wie lange werden die dort<br />
stehen? Kann die Firma, die eigentlich Anspruch auf die<br />
Fläche hat, so lange darauf verzichten? Nach zwei Telefonaten<br />
ist auch das geklärt und der Rundgang geht weiter.<br />
„Im Prinzip ist es ein ständiges Geben und Nehmen“, versucht<br />
Udo Siemienski das Erfolgsrezept für seinen Job zu<br />
beschreiben. „Als ich angefangen habe, das war <strong>im</strong> Mai 2008,<br />
habe ich einfach versucht, jedes Problem zu lösen. Das ist<br />
nicht leicht, aber mit gutem Willen meist irgendwie machbar.<br />
Zum Beispiel war einmal eine spezielle Schraube kaputt.<br />
Die Firma hätte sicher irgendwo Ersatz beschaffen können,<br />
aber das dauert und in der Zeit hätten 30 Mann und zwei<br />
Bagger sinnlos rumgestanden. Also habe ich die Schraube<br />
sozusagen auf dem kleinen Dienstweg in der Werkstatt des<br />
<strong>Kraftwerk</strong>s <strong>Datteln</strong> anfertigen lassen. Das ging schneller<br />
und allen war geholfen. Nach einer Weile hat man mit dieser<br />
Methode bei vielen Leuten einen Stein <strong>im</strong> Brett und<br />
sie kommen einem auch entgegen, wenn man selbst ein<br />
Anliegen hat. Mit 97 Prozent der Firmen kann man auf die<br />
Art super arbeiten.“ Und der Rest? „Mein Fell ist so dick an<br />
der dünnsten Stelle“, grinst Siemienski und zeigt ungefähr<br />
zwölf Zent<strong>im</strong>eter zwischen Daumen und Zeigefinger.<br />
Ein paar Schritte weiter werden die Rauchgaskanäle probehalber<br />
vormontiert, geprüft, wieder zerlegt und dann eingebaut.<br />
Die großen Teile sind <strong>im</strong>posant, für den Bauleiter<br />
Logistik <strong>im</strong> Moment aber kein Aufreger. Alles plan- und vereinbarungsgemäß,<br />
also weiter.<br />
Am nächsten Gebäude kann man schon die Fassadenverkleidung<br />
sehen – anthrazitfarbene Klinker und hellblaue<br />
Bleche: „Das sieht doch richtig gut aus“, begeistert sich Siemienski.<br />
„So könnte ich mir auch ein Wohnhaus vorstellen.“<br />
Daneben ist eine kleinere Fläche abgesperrt: „Schnell sein<br />
muss man auch“, lacht er. „Hier soll in einigen Tagen ein<br />
Fundament ausgehoben werden. Wenn man die Fläche frei<br />
hat, muss sofort ein Zaum drum, sonst wächst das in Nullkommanix<br />
wieder zu.“<br />
Immer wieder knifflige Aufgaben.<br />
Nach dem Rundgang steht die tägliche Sitzung der Bauleitung<br />
auf Siemienskis Programm. 22 Leute sitzen <strong>im</strong> Raum,<br />
die Moderation ist mit straff und vorwärtsdrängend wohl am<br />
besten beschrieben. Zeit für einen Schwatz hat hier niemand.<br />
Es geht um den Stand der Arbeiten in den einzelnen Bau-<br />
und Montageabschnitten, Terminverschiebungen, Straßensperrungen,<br />
Behördenbesuche. Sobald Details diskutiert<br />
werden, wird abgebrochen und in bilaterale Gespräche verwiesen.<br />
Nach einer guten halben Stunde ist deshalb schon<br />
Schluss.<br />
Auf die Frage, wie man sich vorbereitet auf so einen Job,<br />
weiß Udo Siemienski keine erschöpfende Antwort. „Ich bin<br />
da irgendwie reingewachsen. Ich habe ursprünglich mal<br />
Betriebsschlosser gelernt, nebenbei das Abi gemacht, mich<br />
drei Jahre zum <strong>Kraftwerk</strong>er weitergebildet und war <strong>im</strong><br />
<strong>Kraftwerk</strong> Scholven auf Wechselschicht. Dann kamen der<br />
Maschinenbau-Techniker, der Ausbilder, der Schweißtechniker.<br />
Später bin ich zum Anlagenservice gewechselt, war<br />
auf Montage, habe als Projektleiter gearbeitet. Das war<br />
auch ein super Job – vom Auftragseingang bis zur Gewährleistung<br />
für alles verantwortlich. Danach war ich für eine<br />
Zeit eher <strong>im</strong> Büro – das ging gar nicht.“<br />
Aber eins weiß Udo Siemienski ganz genau: „Dieser Job ist<br />
genau mein Ding. Das liegt mir richtig und ist genau das,<br />
was ich machen möchte. Ich mag das, wenn man <strong>im</strong>mer<br />
wieder vor einer Herausforderung steht, vor irgendeiner<br />
kniffligen Aufgabe. Und wenn es am Ende hinhaut, fühle<br />
ich mich gut. Natürlich wird nicht alles zu Gold, was man<br />
anfasst, manchmal braucht man innerhalb von fünf Sekunden<br />
eine Entscheidung und manchmal ist die auch falsch.<br />
Aber dann hat man eben gleich die nächste Aufgabe. Von<br />
mir kriegt dieser Job auf einer Skala von 1 bis 10 eine 17.“<br />
01.2010 01.2010 <strong>Datteln</strong> Partner 5<br />
Michael Bastiani bei der Prüfung eines Gerätes.<br />
taxi<br />
In zehn Minuten an der Baustelle.<br />
Taxi Thoridt arbeitet seit der Grundsteinlegung für <strong>Datteln</strong> 4.<br />
„S<br />
chon seit wir hier in <strong>Datteln</strong><br />
tätig sind, fahren wir<br />
für das alte <strong>Kraftwerk</strong>“,<br />
erinnert sich Geschäftsführer<br />
Wolfgang Thoridt. „Unser erster<br />
Auftrag für den <strong>Kraftwerk</strong>sneubau kam<br />
dann bei der Grund steinlegung zustande.<br />
Für die Veranstaltung wurden rund zehn<br />
Fahrzeuge gebraucht. Das ist schon eine<br />
Menge und nicht so leicht zu machen. Wir<br />
haben das organisiert und seitdem verlassen<br />
sich die Leute von der Baustelle<br />
dienstlich und auch privat oft auf unsere<br />
Zuverlässigkeit.“<br />
1988 übernahm Wolfgang Thoridt die Firma<br />
Taxi Pla<strong>im</strong>er in <strong>Datteln</strong>. Neben dem Taxi-<br />
betrieb gehören Flughafentransfer, Kurierdienste<br />
und Krankentransporte zum<br />
Angebot der Firma, die selbst über zehn<br />
Fahr zeuge verfügt. In der Taxizentrale am<br />
Neumarkt betreibt Taxi Thoridt auch ein<br />
Kunden cen ter für den VRR. Inklusive Aushilfen<br />
sind 30 Mitarbeiter in der Firma<br />
beschäftigt.<br />
„E.ON ist für uns einer von einer Handvoll<br />
großer Kunden, so viele große Firmen gibt<br />
es in <strong>Datteln</strong> ja nicht“, sagt Wolfgang Thoridt.<br />
Durch den Neubau gäbe es natürlich<br />
mehr Aufträge. Mal seien es drei, mal zehn<br />
Fahrten pro Woche – oft zu den Flug häfen<br />
Düsseldorf oder Osnabrück, zum Hauptbahnhof<br />
nach Dortmund, aber auch in ihrer<br />
Flexibel auf kurzfristige<br />
Anforderungen reagieren.<br />
Bei Elektro Benterbusch sorgte der <strong>Kraftwerk</strong>sneubau für einen neuen Arbeitsplatz.<br />
„I<br />
n Spitzenzeiten sind wir mit drei bis vier Leuten<br />
ständig auf der Baustelle“, rechnet Jürgen Benterbusch,<br />
Geschäftsführer der <strong>Datteln</strong>er Firma<br />
Elektro Benterbusch, vor. „Etwa 15 bis 20 Prozent<br />
machen die Aufträge von der <strong>Kraftwerk</strong>sbaustelle vom<br />
monatlichen Umsatz aus.“<br />
Kommunikations-, Gebäude- und Sicherheitstechnik sowie<br />
regenerative Energien gehören zum Geschäft seines Unternehmens.<br />
Auf der Baustelle ist die Firma seit 2007 für die<br />
Arbeitsgemeinschaften Kühlturm und <strong>Kraftwerk</strong> tätig, vor<br />
allem für die monatlichen Schutzschalterprüfungen und<br />
bei der Installation, Wartung und Reparatur von Baustromverteilern.<br />
Besonders spannend, erzählt Jürgen Benterbusch,<br />
war das be<strong>im</strong> Bau des Kühlturms. Die Baustromverteiler<br />
„kletterten“ ja auch mit nach oben, mussten also auch auf<br />
den Bühnen gewartet werden. Allein für den Kühlturmbau<br />
wurden 16 Baustromverteiler benötigt. Insgesamt sind es<br />
manchmal bis zu 50.<br />
„Der <strong>Kraftwerk</strong>sneubau hat bei uns einen neuen Arbeitsplatz<br />
geschaffen“, resümiert Jürgen Benterbusch. 1996 hatte er<br />
die GmbH gekauft, mit zwei Monteuren und einem Azubi.<br />
Heute sind acht Monteure in seinem Unternehmen angestellt,<br />
dazu zwei Azubis. Seit etwa zwei Jahren ist der Neue<br />
Freizeit ließen sich viele Leute von der Baustelle<br />
von seinem Unternehmen fahren.<br />
„Wir wollen für unsere Kunden der Ansprechpartner<br />
sein, bei dem er Personenbeförderung<br />
von einer bis 50 Personen aus<br />
einer Hand bekommt. Das schätzen die<br />
Kunden. Und unseren Service: Unser Ziel<br />
ist es, die Wagen möglichst innerhalb von<br />
10 Minuten an der Baustelle zu haben. Das<br />
schaffen wir auch in den meisten Fällen.<br />
Wir fahren gern für E.ON. Die Leute sind<br />
nett und es ist wirklich <strong>im</strong>ponierend, das<br />
<strong>Kraftwerk</strong> wachsen zu sehen.“<br />
Bereits seit über 20 Jahren fährt Ludger<br />
Honvehlmann für Taxi Thoridt.<br />
Lothar Stasch misst die Spannung an einem Baustromverteiler.<br />
jetzt dabei. „Durch den Neubau gab es einfach so viel Arbeit,<br />
dass wir jemanden zusätzlich einstellen konnten. Er hat<br />
sich gut eingearbeitet und wird auch bei uns bleiben,<br />
sollten die Aufträge auf der Baustelle weniger werden.“<br />
Im Moment sieht es danach aber nicht aus. Außer für die<br />
beiden Arbeitsgemeinschaften ist Elektro Benterbusch für<br />
weitere fünf Firmen auf der Baustelle tätig: „Wir schließen<br />
auch Container an oder installieren Kommunikationstechnik.<br />
Unser Plus ist, dass wir sehr flexibel auf die oft kurzfristigen<br />
Anforderungen der Baustelle reagieren.“
6 <strong>Datteln</strong> Wissen<br />
01.2010 01.2010 <strong>Datteln</strong> Standort 7<br />
Nachts, wenn alles schläft ... Betriebsmannschaft seit<br />
Eine Nachtschicht mit <strong>Kraftwerk</strong>smeister Andreas Kahle und seinen Kollegen.<br />
1.000 Tagen ohne Unfall.<br />
Es ist 21:30 Uhr, als <strong>Kraftwerk</strong>smeister Andreas Kahle und seine<br />
Kollegen ihre Schicht in den Blöcken 1 bis 3 des <strong>Kraftwerk</strong>s <strong>Datteln</strong><br />
beginnen. Mit dem Schichtführer und zwei weiteren Meistern<br />
werden die wichtigsten Ereignisse des Tages besprochen. Alles<br />
ist in Ordnung. Die fünf Generatoren, die, von Dampfturbinen angetrieben,<br />
den Strom erzeugen, sind in Betrieb. Am Netz, wie es<br />
unter den Kollegen heißt. Der Dampf für die Tur binen kommt aus<br />
fünf großen Kesseln, die mithilfe mächtiger Steinkohlefeuer das<br />
Wasser auf 535 °Celsius erhitzen.<br />
Jeweils elf Mann betreuen die<br />
Anlage, in drei Schichten, rund<br />
um die Uhr. Ein Schichtführer<br />
leitet das Team, das aus sechs<br />
Meistern, zwei Schlossern und zwei<br />
Elektrikern besteht. Die Aufgabe von<br />
Andreas Kahle und den beiden Schlossern<br />
ist heute die Kontrolle einer der<br />
insgesamt 15 Kohlemühlen.<br />
Andreas Kahle <strong>im</strong> Gespräch mit Wartenmeister<br />
Christian Letzel.<br />
Kohlenmühlen zerkleinern die angelieferte<br />
Rohkohle auf die Feinheit von<br />
Mehl. Diese Arbeit übernehmen zehn<br />
rotierende Arme, an denen 15 Kilogramm<br />
schwere Hämmer, die sogenannten<br />
Schlägerköpfe, befestigt<br />
sind. Anschließend wird der feine Kohlenstaub<br />
mit 230 °Celsius heißer Luft in<br />
den Kessel geblasen, wo er verbrennt.<br />
Sicherheit hat absolute Priorität.<br />
Eine ganze Schicht werden die Kontrolle<br />
und die dadurch anfallenden<br />
Arbei ten dauern, doch vorher sind umfangreiche<br />
Vorbereitungen nötig. Kahle<br />
legt die Vorgehensweise fest und protokolliert<br />
sie. Sicherheit hat <strong>im</strong> <strong>Kraftwerk</strong><br />
absolute Priorität. Der zuständige<br />
Leitstandmeister n<strong>im</strong>mt die Mühle<br />
außer Betrieb. Ein Elektriker unterbricht<br />
die Stromversorgung des Mühlenmotors<br />
durch den Ausbau der Sicherungen.<br />
Freischalten nennt sich dieser Vorgang.<br />
Kahle und seine Kollegen machen sich<br />
auf den Weg. Nach genauen Vorgaben<br />
kontrollieren sie penibel Luftklappen<br />
und Kohleschieber.<br />
Die Schlosser rücken mit dem Werkzeug<br />
an. Vorsichtig öffnet das Team nun<br />
die erste von vier, ungefähr zwei Quadratmeter<br />
großen Türen der Mühle.<br />
Nur sehr schwer lässt sie sich in ihren<br />
Angeln drehen, zu groß ist ihr Gewicht.<br />
Sorgfältig führt Kahle eine Gaskonzentrationsmessung<br />
der Luft in der Mühle<br />
durch. Durch diese Messung beugen<br />
er und seine Kollegen einer Kohlestaubexplosion<br />
vor. Erst dann werden alle<br />
Türen geöffnet und die eigentliche Arbeit<br />
kann beginnen.<br />
Alle Teile, die mit der Kohle in Berührung<br />
kommen, unterliegen großen<br />
Kräften und hohem Verschleiß. Ein besonderes<br />
Augenmerk legen die drei<br />
erfahrenen Männer auf die Schlägerköpfe.<br />
Nahezu mit Schallgeschwindigkeit<br />
schlagen diese auf die Kohle ein.<br />
Das hinterlässt Spuren.<br />
Erfolgreiche Statistik wird fortgeschrieben.<br />
Mehrere Schlägerköpfe und neun von<br />
mehreren Hundert Panzerplatten, die<br />
die Innenseite der Türen vor der zertrümmerten<br />
Kohle schützt, müssen gewechselt<br />
werden. Für Kahle und seine<br />
beiden Kollegen ist das kein Problem.<br />
Seit acht Jahren arbeiten sie nun zusammen<br />
in einer Schichtgruppe. Mehrere<br />
hundert Mal haben sie diese Tätig keit<br />
bereits durchgeführt. Weil sie gut zusammenarbeiten,<br />
aufeinander achten<br />
und die Gefahren kennen, ist noch nie<br />
etwas passiert. Die erfolgreiche Statistik<br />
wird auch in dieser Schicht fortgeschrieben.<br />
Zusammen verschließen sie die Mühle<br />
und öffnen die dazugehörigen Schieber.<br />
Die Kohlemühle ist wieder einsatzbereit.<br />
Die drei Männer entsorgen den<br />
Schrott, reinigen das Werkzeug und<br />
schließlich sich selbst. Es ist bereits<br />
4:00 Uhr in der Früh. Bevor Kahle sich<br />
als verantwortlicher Meister an das<br />
Schreiben des Reparatur- und Kontrollberichtes<br />
macht, gönnt er sich und<br />
seinen Kollegen eine eiskalte Cola und<br />
man unterhält sich über das bevorstehende<br />
Wochenende.<br />
Mit dem Sonnenaufgang kommt die<br />
nächste Mannschaft, die Frühschicht.<br />
Ab 6:00 Uhr wird wieder Volllast gefahren<br />
– die Bahn braucht Strom. Jeder<br />
fünfte Zug in Deutschland fährt<br />
mit Bahnstrom aus <strong>Datteln</strong>.<br />
Tag der Arbeitssicherheit <strong>im</strong> <strong>Kraftwerk</strong> Knepper.<br />
F<br />
ür 1.000 Tage unfallfreies Arbeiten wurde die Betriebsmannschaft<br />
des <strong>Kraftwerk</strong>es <strong>Datteln</strong> <strong>im</strong> September von der Berufsgenossenschaft<br />
Energie, Textil, Elektro ausgezeichnet.<br />
Bernhard Beckmann, Technischer Aufsichtsbeamter der BG<br />
ETE, übergab die Urkunde <strong>im</strong> Rahmen eines Tages der Arbeitssicherheit<br />
<strong>im</strong> <strong>Kraftwerk</strong>.<br />
„Diese Leistung zeigt“, so Beckmann, „dass hier nicht nur geredet wird<br />
und Plakate an den Wänden hängen, sondern dass sich Arbeits- und<br />
Gesundheitsschutz einerseits in den Köpfen der Führungskräfte festgesetzt<br />
hat und anderseits von der Mannschaft entsprechend gehandelt<br />
wird.“ Statistisch gesehen ereignet sich in vergleichbaren Anlagen<br />
etwa alle 160 Tage ein meldepflichtiger Arbeitsunfall.<br />
<strong>Kraftwerk</strong>sleiter Matthias Hube dankte allen Mitarbeitern für ihr<br />
Engagement und ihre Anstrengungen auf dem Gebiet des Arbeitsschutzes,<br />
die die außergewöhnliche Leistung ermöglicht haben. Keine<br />
Tätigkeit in den Anlagen ist so wichtig, dass ein Mensch dafür einer<br />
Gefährdung oder einer Verletzung ausgesetzt werden soll, das sei er-<br />
Wärme und Kälte. 62 Ausbildungsverträge.<br />
D<br />
ie Kinder- und Jugendklinik <strong>Datteln</strong> wird von E.ON Fernwärme (EFW) mit einer<br />
Wärmeleistung vo n 2,4 Megawatt versorgt und bekommt seit kurzem auch<br />
Kälte geliefert.<br />
In enger Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Gelsenkirchen hatte E.ON Fernwärme<br />
<strong>im</strong> vergangenen Jahr eine Pilotanlage zur Raumkühlung in ihrem Verwaltungsgebäude in<br />
Gelsenkirchen installiert. Nachdem die Anlage störungsfrei für Raumkühlung sorgt, kommt<br />
dieses Verfahren „Kälte aus Fernwärme“ in der Klinik nun erstmals zur kommerziellen Anwendung.<br />
Die Kälte wird in einer Absorptionskälteanlage, betrieben mit niedrig temperierter<br />
Fernwärme, erzeugt und zur Kühlung von Räumen, medizinischen Geräten und Rechnern<br />
eingesetzt. Rund 270 Megawatt pro Stunde werden pro Jahr an Kälte benötigt. Zur<br />
Opt<strong>im</strong>ierung des Gesamtprozesses werden über eine Wärmerückgewinnung zusätzlich das<br />
Schw<strong>im</strong>mbadwasser, das Brauchwasser sowie das demineralisierte Wasser zum Betrieb<br />
der Spülmaschinen vorgewärmt. Zunächst ist dieses Prinzip der Kältegewinnung aus Fernwärme<br />
nur für Großanlagen vorgesehen.<br />
Bei der Vertragsunterzeichnung: v.l.n.r. sitzend: Thomas Pliquett (kaufm. Leiter Kinderklinik),<br />
Johann Ruhland (Geschäftsführung EFW), Andreas Wachtel (Geschäftsführer Kinderklinik),<br />
Volker Heberle (Vertriebsleiter EFW), dahinter v.l.n.r.: Thomas Jux (Planung EFW), Norbert<br />
Schlüter (techn. Leiter Kinderklinik), Kevin Bär (Vertrieb EFW).<br />
klärte Max<strong>im</strong>e des E.ON-Konzerns. Eine große Herausforderung sei es<br />
nun, solche guten Ergebnisse auch zusammen mit den <strong>im</strong> <strong>Kraftwerk</strong><br />
tätigen Partnerfirmen zu erreichen.<br />
Zum Programm des Tages der Arbeitssicherheit gehörten unter anderem<br />
Löschdemonstrationen und Informationen über Rauchmelder der<br />
Dortmunder Feuerwehr, ein Exper<strong>im</strong>entalvortrag über den Umgang<br />
mit Säuren und Basen oder Vorführungen zur Rettung aus engen<br />
Räumen. Weitere Stände informierten über Erste-Hilfe-Maßnahmen,<br />
Hautschutz oder die <strong>im</strong> <strong>Kraftwerk</strong> verfügbare persönliche Schutzausrüstung.<br />
Am praktischen Beispiel konnten Mängel be<strong>im</strong> Gerüstbau<br />
diskutiert oder auch eigenes Können und Reaktionsvermögen an S<strong>im</strong>ulatoren<br />
der Dortmunder Verkehrswacht getestet werden.<br />
Rettung aus einem engen Rohr.<br />
62<br />
Jugendliche aus dem Kreis Recklinghausen halten nach ihrer Teilnahme<br />
am Projekt „Mit Energie dabei“ nun einen Ausbildungs- oder Arbeitsvertrag<br />
in den Händen. Das Projekt „Mit Energie dabei“ ist eine Kooperation<br />
der E.ON <strong>Kraftwerk</strong>e GmbH mit der Agentur für Arbeit und der Vestischen<br />
Arbeit Recklinghausen sowie der RAG BILDUNG GmbH. Damit konnten 76 Prozent der<br />
Teilnehmer in Ausbildung oder Arbeit vermittelt werden. Sie werden ihre Ausbildung in<br />
hand werklichen, gewerblich-technischen oder kaufmännischen Berufen, beziehungsweise<br />
Berufen <strong>im</strong> sozia len und Gesundheitsbereich und vor allem in kleinen und mittleren Betrieben<br />
beginnen.<br />
Die Jugendlichen, die aus unterschiedlichen Gründen bisher keinen Erfolg auf dem Arbeitsmarkt<br />
hatten, werden zunächst in einem dre<strong>im</strong>onatigen Trainingslehrgang intensiv vorbereitet,<br />
um anschließend ein siebenmonatiges Praktikum in einem kleinen oder mittelgroßen<br />
Betrieb anzutreten. Die Kosten des ersten Teils übern<strong>im</strong>mt die Arbeitsagentur, die des<br />
Praktikums werden von E.ON getragen.<br />
Im Kreis Recklinghausen wurde „Mit Energie dabei“ bereits zum sechsten Mal durchgeführt.<br />
In dieser Zeit haben rund 480 Teilnehmer aus dem Agenturbezirk Recklinghausen<br />
das Programm absolviert. Rund 1.340 Jugendliche nahmen seit 1997 <strong>im</strong> gesamten Ruhrgebiet<br />
an dem Projekt teil.