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filitheyogrossfisch-insel - lemontree media

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vorwort<br />

liebe leserin, lieber leser,<br />

dass sich faszinierende Naturwelten unter der Wasseroberfl<br />

äche der Ozeane verbergen, war mir bewusst. Auch<br />

das Meer als solches mochte ich schon immer. Doch<br />

dass mich die Unterwasserwelt beim Start der Dreharbeiten<br />

zum Dokumentarfi lm „Die Schöne und der Hai“<br />

so unvermittelt packen würde, hat mich doch ein wenig<br />

überrascht. Im Film geht es um die Haie Südafrikas und<br />

deren Bedrohung, allem voran durch den Menschen.<br />

Die Unterwasserwelt zog mich regelrecht in ihren Bann.<br />

Nicht nur die Schönheit der Tiere und ihre Anmut –<br />

auch die archaische Kraft und Gewalt der Haie nahm<br />

mir den Atem. Sie weist den Menschen in seine Grenzen.<br />

Es gab auch eine brenzlige Situation während der<br />

Dreharbeiten, als wir im Wasser waren und ein Rudel<br />

Schwarzspitzenhaie sich so sehr in Rage jagte, dass das<br />

Wasser brodelte. Es war überdeutlich, wer der „Herr im<br />

Haus“ war. Wir Menschen können wohl bestenfalls neugierige<br />

Besucher für beschränkte Zeit sein und es wäre<br />

ein Segen für die Meere und deren Bewohner, wenn<br />

die Menschheit das verstünde. Doch das tut sie nicht.<br />

Im Dokumentarfi lm von Regisseur Florian Guthknecht<br />

geht es genau darum: Die vermeintlichen „Biester“ á la<br />

Spielbergs „Der Weiße Hai“ gibt es in Wirklichkeit nicht<br />

– wir sind die Bestien. Wir, die Menschen, schlachten<br />

die Haie im großen Stil ab – viele von ihnen sterben<br />

für Potenzmittel und Wunderpillen, zu denen die<br />

Haifl ossen in Asien weiterverarbeitet werden. Auch die<br />

berühmt-berüchtigte Haifl ossensuppe steht in Asien für<br />

Wohlstand und ist aus der dortigen Kultur kaum wegzudenken.<br />

Die Erfahrungen beim Dreh bedeuten mir<br />

insofern einerseits große Dankbarkeit und Freude: Es<br />

ist ein riesiges Geschenk, in den Lebensraum der Haie<br />

eintauchen und an vielen wundervollen Naturerlebnissen<br />

teilhaben zu dürfen. Andererseits erfüllt mich das alles<br />

aber auch mit Trauer. Das Bewusstsein, dass diese wunderbare<br />

Welt bedroht ist und das Gleichgewicht des<br />

Ökosystems aus den Fugen geraten könnte, ist besorgniserregend.<br />

Die „Silent World“ unter der Oberfl äche<br />

verdient unseren Schutz und unsere Aufmerksamkeit –<br />

auch und gerade die Haie, die gejagten Jäger.<br />

Herzlichst,<br />

Wolke Hegenbarth<br />

4 | SILENT WORLD | AUSGABE 2 / 2010 |<br />

© Foto dgV

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