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filitheyogrossfisch-insel - lemontree media

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travelpapua travelpapua<br />

DEN HÖHEPUNKT UNSERER REISE BILDET EIN TAGESAUSFLUG ZU DER „PASSAGE“<br />

VON WAIGEO ... NACH WENIGEN METERN BIN ICH MIR SICHER, MICH IN EINEM DER<br />

SCHÖNSTEN WEICHKORALLENGÄRTEN ZU BEFINDEN, DEN ICH JE GESEHEN HABE.<br />

Am Abend, kurz vor Sonnenuntergang, steht der erste<br />

Nachttauchgang auf dem Programm. Mit dem Speedboot<br />

geht es um die Insel herum in eine Bucht, in<br />

der die scheuen Mandarinfi sche zur Dämmerung aktiv<br />

werden und ihr Liebesleben zur Schau stellen. Das dominante,<br />

deutlich größere Männchen paart sich vorzugsweise<br />

gleich mit mehreren seiner ergebenen Damen.<br />

Nach Einbruch der Dunkelheit verschwinden sie<br />

in ihren Löchern und wir folgen unserem Weg durchs<br />

Riff. Es wimmelt geradezu von nachtaktiven Tieren.<br />

Rot ist die dominierende Farbe und die Motive stehen<br />

Schlange. Nur nicht zu lange an einem Platz verweilen<br />

ist die Devise, da sich vor den Lampen sofort eine<br />

Unmenge an Kleingetier sammelt, was das Fotografi eren<br />

unmöglich macht. Gerade deshalb gibt es auch so<br />

viele Jäger, die nachts unterwegs sind. Muränen, die<br />

durchs Riff streifen, Krabben, die über Korallen staksen,<br />

Nacktschnecken, die hangelnd von Schwamm zu<br />

Schwamm kriechen. Aus jedem Loch leuchten die roten<br />

Augen unzähliger Krebstiere. Für die einen Schlafenszeit,<br />

für die anderen ein gedeckter Tisch. Doch auch<br />

wir kommen nicht zu kurz: Nach dem erlebnisreichen<br />

Tauchgang ist das Bier gekühlt und das Nachtmahl<br />

bereitet. Der gemütliche Teil des Tages kann beginnen<br />

und eine ganz eigene, sehr lebendige Sprache ist nun<br />

am Tisch zu hören: das Taucherlatein. Und das kommt<br />

hier, am Ende der Welt, keinesfalls zu kurz …<br />

Nach einem einfachen Frühstück geht es mit dem<br />

Speedboot zu einem steilen Korallenabhang. Trotz mäßiger<br />

Sicht ist es ein spannender Tauchgang mit super<br />

Gorgonien- und Weichkorallenbewuchs. Hier scheint alles<br />

ein bisschen größer und ein bisschen mehr zu sein.<br />

Die Zackis stehen hinter jeder dritten Koralle, die Süß-<br />

lippen rotten sich zu Dutzenden zusammen und die<br />

Pferdekopfmakrelen machen durch ihre Größe ihrem<br />

Namen alle Ehre. Wir verbringen die Oberfl ächenpause<br />

auf dem Boot, um den zweiten Tauchgang am Nachmittag<br />

weit im Westen an einem strömungsreichen<br />

Platz zu starten. Hier lassen sich häufi g Wobbegongs<br />

beobachten. Die Strömung ist heftig, aber noch vertretbar.<br />

Wie Hubschrauber fl iegen wir über Korallenblöcke,<br />

durch schmale Canyons und entlang an senkrechten<br />

Wänden, bis die Strömung abrupt abreißt und<br />

wir uns auf einer weiten Sandfl äche mit kleinen Korallenblöcken<br />

wiederfi nden. Karoly sucht unter jedem und<br />

wird schnell fündig. Ein großer Wobbegong liegt faul<br />

darunter. Das gutmütige Tier lässt sich nicht von den<br />

Blitzen unserer Kameras beeindrucken.<br />

Am kommenden Tag wollen wir besonders früh aus<br />

den Federn. Eine Mangroven- und Wasserfalltour steht<br />

auf dem Plan. Noch ist der Himmel in tiefe Dunkelheit<br />

gehüllt, als wir uns am Jetty treffen, um in den Kanälen<br />

der Mangroven den Sonnenaufgang zu erleben.<br />

Über die Bäume fl iegen bereits weiße Vögel dahin,<br />

ein vielstimmiges Gezwitscher liegt in der Luft. Durch<br />

dichtes Buschwerk ziehen Nebelschwaden bis weit über<br />

die Gipfel der Inseln. Seltsame Laute dringen zu uns<br />

herüber. Ein Brüllen oder Krächzen, singende Töne, die<br />

sich mit lautem Geschrei vermischen. Da bewegt sich<br />

etwas – eine Gruppe Papageien fl iegt auf und macht<br />

sich mit verärgerten Rufen davon. Der Kanal zwischen<br />

den Mangroven wird immer enger. Wir sind am Ziel<br />

unserer Bootsfahrt. Von hier aus müssen wir zu Fuß<br />

bis zum Wasserfall. Nach einer guten halben Stunde<br />

haben wir ihn erreicht. Zur meiner Überraschung ist er<br />

sogar richtig groß und lädt zu einem erfrischenden Bad.<br />

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