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Schulungsunterlagen zur Gehörbildung

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1.<br />

ÜBERSICHT<br />

Mannheimer Bläserschule D1<br />

‐ <strong>Gehörbildung</strong> ‐<br />

Prüfungsrelevante Themen im Bereich der <strong>Gehörbildung</strong><br />

Rhythmus: ‐ Fehlersuche Rhythmus<br />

‐ einfache Rhythmen hören<br />

Melodie: ‐ Fehlersuche Melodie<br />

‐ einfache Melodien hören<br />

Intervalle: ‐ Intervalle hören<br />

2.<br />

ERKLÄRUNG<br />

2.1.<br />

Rhythmus<br />

2.1.1.<br />

Fehlersuche Rhythmus (MBS S. 90/91)<br />

‐ ein notierter Rhythmus wird falsch vorgespielt, der Schüler muss den Fehler im<br />

Notenbild markieren (siehe Kopie S. 91)<br />

Tipps für den Unterricht: ‐ auf jeden Fall mit Taktell proben<br />

‐ am besten in einer Gruppe von zwei oder mehr Schüler<br />

‐ jeder Schüler überlegt sich eine falsche und eine richtige<br />

Version von einem Rhythmusbeispiel und stellt diese dann der<br />

Gruppe vor (mit oder ohne Instrument)<br />

2.1.2.<br />

Einfache Rhythmen hören (MBS S. 92)<br />

‐ ein zweitaktiger Rhythmus (4/4 Takt) wird vorgespielt, der Schüler muss die<br />

richtigen Notenwerte notieren, wobei die erste Note vorgegeben ist (in der Prüfung)<br />

(siehe Kopie S. 92)


Tipps für den Unterricht: ‐ mit Taktell proben<br />

‐ die Schüler sollten ein Rhythmusbeispiel immer zuerst mit<br />

dem Instrument oder klatschend wiederholen, der Rhythmus<br />

wird so besser verinnerlicht<br />

‐ der 2. Schritt ist dann die Notierung<br />

‐ auch hier kann natürlich sehr gut in der Gruppe gearbeitet<br />

werden<br />

Generelle Tipps zu den beiden Rhythmusaufgaben<br />

Ein gutes Körperrhythmusgefühl ist sehr wichtig <strong>zur</strong> Bewältigung dieser Aufgaben, d.h. schon<br />

vor der eigentlichen D1 – Prüfungsvorbereitung immer wieder kleine Lauf – und Klatsch ‐<br />

übungen in den wöchentlichen Unterricht mit einbauen.<br />

z.B. ‐ Klatschduette<br />

‐ Laufübungen<br />

‐ <strong>zur</strong> Musik laufen<br />

‐ zum Taktell laufen ‐> einen Rhythmus dazu klatschen<br />

‐ die Schüler können auch eigene Musik mitbringen und dazu klatschen oder laufen<br />

‐ zum Taktell spielen oder klatschen<br />

2.2.<br />

Melodie<br />

2.2.1.<br />

Fehlersuche Melodie (MBS S. 96/97)<br />

‐ eine notierte zweitaktige Tonfolge wird falsch vorgespielt, der Schüler muss den<br />

falschen Ton markieren (siehe Kopie S. 97)<br />

Tipps für den Unterricht: ‐ damit die Schüler sich besser an die neue Aufgabe gewöhnen<br />

können, die ersten Versuche am besten mit dem Instrument<br />

durchführen<br />

‐ auch hier ist Gruppenarbeit sehr wichtig<br />

‐ die Schüler können sich zusammen Notenbeispiele überlegen<br />

(der Tonumfang sollte höchstens eine Quinte betragen), danach<br />

darf jeder ein Beispiel vorspielen, natürlich mit einem falschen<br />

Ton<br />

‐ sind die Schüler mit dieser Arbeitsweise vertraut kann man<br />

problemlos auf das Klavier wechseln um auf die Prüfung<br />

vorzubereiten


2.2.2.<br />

Einfache Melodien hören (MBS S. 93/94/95)<br />

‐ die Schüler müssen eine einfache zweitaktige Melodie hören, wobei der erste Ton<br />

vorgegeben ist<br />

Tipps für den Unterricht: ‐ <strong>zur</strong> Einführung in das Thema mit einfachen Liedern arbeiten<br />

z.B. Hänschen klein<br />

Fuchs du hast die Gans gestohlen<br />

Alle meine Entchen<br />

Bruder Jakob<br />

Jingle Bells etc.<br />

‐ die Schüler sollen lernen diese Lieder auswendig zu spielen,<br />

d.h. ein Gefühl für Intervalle bzw. Tonabstände entwickeln<br />

‐ damit die Übung interessant bleibt einfach die Anfangstöne<br />

verändern (dann müssen auch noch Vorzeichen beachtet<br />

werden)<br />

‐ über Gesang arbeiten, wenn es auch mit Sicherheit eine der<br />

effektivsten Methoden ist, wird in den meisten Fällen wohl<br />

etwas schwierig werden, da sich die meisten Schüler in dem<br />

Alter sowieso nicht trauen „richtig“ zu singen<br />

‐ zu zweit oder in einer Gruppe üben<br />

‐ ein bestimmter Tonumfang (Terz o. Quart) und Anfangston<br />

festlegen, ein Schüler spielt dann beliebig 6 Töne vor, alle<br />

anderen notieren die Melodie<br />

‐ sind die Schüler einigermaßen sicher mit dieser Arbeitsweise<br />

kann der Umstieg auf das Klavier folgen<br />

Generelle Tipps zu den beiden Melodieaufgaben<br />

Kleine Tonspielereien helfen den Schülern sich an Melodien & Tonabstände zu gewöhnen.<br />

Schon im Vorfeld <strong>zur</strong> D1 – Vorbereitung sollten deshalb immer wieder kurze Übungen in den<br />

Unterricht mit eingebaut werden.<br />

z.B. ‐ Echo – Übung: ein Schüler spielt einen beliebigen Ton vor, ein anderer versucht den<br />

Ton zu wiederholen<br />

‐ Echo – Übung: ein Schüler spielt eine kurze Tonfolge (2 oder 3 Töne), ein anderer<br />

versucht diese zu wiederholen<br />

‐ kleine Melodien und einfache Lieder mit dem Mundstück spielen


2.3.<br />

Intervalle<br />

2.3.1.<br />

Feinbestimmung der Intervalle (MBS S. 100 – 107)<br />

‐ der Schüler hört 2 nacheinander gespielte Töne und muss den genauen Tonabstand<br />

bestimmen (von der reinen Prime bis <strong>zur</strong> reinen Oktave)<br />

Tipps für den Unterricht: ‐ wenn möglich sofort mit dem Klavier proben<br />

‐ jedes Intervall braucht einen bestimmten Charakter<br />

deshalb ist es wichtig erst einmal eine grobe Einteilung zu<br />

machen (z.B. konsonante und dissonante Intervalle)<br />

‐ nicht alle Intervalle auf einmal einführen, sondern auf<br />

mehrere Unterrichtseinheiten verteilen, wobei man mit den<br />

einfachen Intervallen starten kann und sich zu den schwierigen<br />

vorarbeiten sollte:<br />

Ich empfehle folgende Reihenfolge:<br />

r 1 + r 8 + k2 + g7 + g6 + r5 + T + g3 + k7 + g2 + r 4 + k6 + k3<br />

‐ sehr sinnvoll ist auch das Einprägen über Liedanfänge<br />

Generelle Tipps <strong>zur</strong> Intervallbestimmung<br />

Prime: der gleiche Ton, somit völlig Spannungsfrei<br />

Kleine Sekunde: sehr dissonant, schrill und beißend<br />

Liedanfang: Kommt ein Vogel geflogen<br />

Große Sekunde: etwas weniger dissonant<br />

Liedanfang: Alle meine Entchen, Fuchs du hast die Gans gestohlen<br />

Kleine Terz: klingt sehr traurig<br />

Liedanfang: Moll – Dreiklang, Hänschen klein (abwärts!!)<br />

Große Terz: wohlklingend, fröhlich<br />

Liedanfang: Dur – Dreiklang, Alle Vögel sind schon da<br />

Reine Quarte: fanfaren ‐, posaunenhaft, Jagdlieder<br />

Liedanfang: Ich geh mit meiner Laterne<br />

Tritonus: sehr viel Spannung, klingt dissonant<br />

Liedanfang: Maria (WestSideStory), Simpsons – Theme<br />

Reine Quinte: sehr neutral und sachlich<br />

Liedanfang: Dur – Dreiklang, Alle Vöglein sind schon da


Kleine Sexte: Spannungsgeladen, ähnlich wie der Tritonus<br />

Liedanfang: Go down Moses<br />

Große Sexte: sehr feierlich<br />

Liedanfang: Ein Prosit<br />

Kleine Septime: Spannung ja, jedoch keine Dissonanz<br />

Liedanfang: Stille Nacht…Alles schläft<br />

Große Septime: tendiert <strong>zur</strong> Oktave, große Spannung<br />

Liedanfang: Some where over the rainbow…<br />

Reine Oktave: rein, neutral<br />

Liedanfang: Some where over the rainbow…<br />

Kontakt:<br />

Bei Fragen zu dem Thema <strong>Gehörbildung</strong> oder dem Handout bin ich zu erreichen unter:<br />

Thomas Wolf<br />

Bezirksdirigent Allgäu<br />

Tel. 07561 7516 (eher selten erreichbar – Handy funktioniert normalerweise besser!)<br />

Mob. 0172 169 1547<br />

Email samott@web.de

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