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RP Gießen - Naturschutz-Akademie Hessen

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Regierungspräsidium Gießen<br />

Maßnahmenumsetzung für die Gelbbauchunke<br />

im FFH-Gebiet „Gewässer in den Gailschen Tongruben“<br />

Wetzlar, 24.11.09<br />

Gemeinsamer Vortrag von:<br />

Ulrike Brockerhoff, Regierungspräsidium Gießen<br />

Johannes Müller-Lewinski, Landschaftsarchitekt<br />

Matthias Korn, Büro für faunistische Fachfragen<br />

im Rahmen der Veranstaltung der <strong>Naturschutz</strong>-<strong>Akademie</strong> <strong>Hessen</strong><br />

„Artenhilfskonzept Gelbbauchunke“ in Wetzlar<br />

Regierungspräsidium Gießen<br />

Ulrike Brockerhoff, Dezernat 53.3 Schutzgebiete 3 24.11.2009<br />

- von der FFH-Gebietsmeldung bis zum Pflegevertrag -<br />

Regierungspräsidium Gießen<br />

Ulrike Brockerhoff, Dezernat 53.3 Schutzgebiete 2 24.11.2009<br />

Dreiteiliger Vortrag:<br />

Teil 1: von der FFH-Gebietsmeldung bis zum Pflegevertrag<br />

Teil 2: Umsetzung der Pflegemaßnahme<br />

Teil 3: Monitoring<br />

Gliederung Teil 1:<br />

Vorstellung des FFH-Gebietes, warum gemeldet, FFHrelevante<br />

Vorkommen<br />

Wesentliche Inhalte der vertraglichen Vereinbarung mit den<br />

Firmen MTG (Mittelhessische Tonbergbau GmbH & Co. KG) und SBM<br />

(Sekundärbrennstoffe Mittelhessen GmbH)<br />

Kurze Darstellung der Pflegeplaninhalte<br />

Regierungspräsidium Gießen<br />

Ulrike Brockerhoff, Dezernat 53.3 Schutzgebiete 4 24.11.2009<br />

- von der FFH-Gebietsmeldung bis zum Pflegevertrag -


Regierungspräsidium Gießen<br />

Ulrike Brockerhoff, Dezernat 53.3 Schutzgebiete 5 24.11.2009<br />

- von der FFH-Gebietsmeldung bis zum Pflegevertrag -<br />

FFH-Gebiet „Gewässer in den Gailschen Tongruben“<br />

- ein FFH-Gebiet im Gewerbegebiet und randlich -<br />

Bis einschließlich 3. Tranche kein Gebietsvorschlag<br />

In 2003 nach Bewertung durch kontinentales biogeographisches Seminar<br />

unter anderem für Kammmolch Nachmeldebedarf<br />

Landesweite Auswertung von Daten ergab, dass Kammmolchvorkommen in<br />

den ehemaligen Gailschen Tongruben zu den 5 besten im Naturraum<br />

Westhessisches Bergland gehört � also meldepflichtig um fachliche<br />

Konsistenz der Meldung zu gewährleisten<br />

Prüfung wie die Flächen bisher beplant sind: Rekultivierungsflächen mit Ziel<br />

Wald und Erhalt der größeren Gewässer, im FNP der Stadt Gießen zum Erhalt<br />

als Grünflächen festgesetzt<br />

Aufnahme in die 4. Meldetranche � Beginn eines großen<br />

Abstimmungsmarathons (betroffene Firmen; Bergaufsicht, Obere<br />

Forstbehörde, Regionalplanung; Stadt Gießen; u. a.)<br />

Regierungspräsidium Gießen<br />

Ulrike Brockerhoff, Dezernat 53.3 Schutzgebiete 7 24.11.2009<br />

- von der FFH-Gebietsmeldung bis zum Pflegevertrag -<br />

Ende 2006 FFH-Grunddatenerhebung:<br />

Reproduktionsflächen der Gelbbauchunke komplett<br />

außerhalb des FFH-Gebietes<br />

Bester bekannter Bestand im ganzen Raum<br />

südöstlich Gießen mit guten Laichhabitaten und sehr<br />

guter Populationsstruktur<br />

Landesweiter Erhaltungszustand nach Art. 17-<br />

Bericht 2007 (Ampelschema) für Gelbbauchunke<br />

gelb = ungünstig - unzureichend mit Trend zur<br />

Verschlechterung<br />

Erneutes Zugehen auf die betroffenen Firmen mit<br />

Ergebnis 2008: Abschluss eines langfristigen<br />

Pflegevertrages mit den Firmen MTG<br />

(Mittelhessische Tonbergbau GmbH & Co. KG) und<br />

SBM (Sekundärbrennstoffe Mittelhessen GmbH)<br />

Regierungspräsidium Gießen<br />

Ulrike Brockerhoff, Dezernat 53.3 Schutzgebiete 6 24.11.2009<br />

- von der FFH-Gebietsmeldung bis zum Pflegevertrag -<br />

Regierungspräsidium Gießen<br />

Ulrike Brockerhoff, Dezernat 53.3 Schutzgebiete 8 24.11.2009<br />

- von der FFH-Gebietsmeldung bis zum Pflegevertrag -


Regierungspräsidium Gießen<br />

Ulrike Brockerhoff, Dezernat 53.3 Schutzgebiete 9 24.11.2009<br />

- von der FFH-Gebietsmeldung bis zum Pflegevertrag -<br />

Inhalte der vertraglichen Vereinbarung:<br />

Ziel der Vereinbarung ist der langfristige Erhalt und<br />

die Umsiedlung der Gelbbauchunken- und der Kreuzkrötenpopulation<br />

Gültig bis Tonabbau und Aufbereitung am Standort Gießen beendet<br />

sind (hochwertiger Ton für mehrere Jahrzehnte verfügbar) oder<br />

Betrieb aus sonstigen Gründen eingestellt wird oder die<br />

Vertragsfirmen nicht mehr Eigentümer der angrenzenden Flächen<br />

sind<br />

Enthält für Gelbbauchunke, Kreuzkröte und Kammmolch die<br />

Verträglichkeitsaussage als vorgezogene Ausgleichsmaßnahme<br />

gemäß § 42 Abs. 5 BNatSchG<br />

Umfasst die in der FFH-Grunddatenerhebung empfohlene<br />

Entwicklungsfläche zur Anlage von Flachgewässern und darüber<br />

hinausgehende, unmittelbar angrenzende Fläche<br />

Enthält als Anlage den eigentlichen Pflegeplan<br />

Regierungspräsidium Gießen<br />

Ulrike Brockerhoff, Dezernat 53.3 Schutzgebiete 11 24.11.2009<br />

- von der FFH-Gebietsmeldung bis zum Pflegevertrag -<br />

Inhalte des Pflegeplans:<br />

Schaffung von Landhabitaten (Deckung, Tages-/Winterquartiere)<br />

durch Einbringen von gemischtem Grobsubstrat (Steinblöcke,<br />

Schotter, Steinerde, unbelasteter Bauschutt und Holzabfälle,<br />

Wurzelstubben)<br />

Schaffung von Laichgewässern Typ Gelbbauchunke: Tümpel und<br />

Gräben (Wagenspuren), Tiefe 0,1-0,4m, Durchmesser 2-4m bzw. 0,5-<br />

10m, Flachufer mind. an 1 Stelle, Lage und Größe zufällig verteilt,<br />

angepasst an Bodengegebenheiten, Verdichtung des Untergrundes<br />

durch mehrfaches befahren mit Großgerät, ev. Einbringen von<br />

bindigem Substrat<br />

Wichtig: die regelmäßige Wiederherstellung des Pionier- bzw.<br />

Rohbodenzustandes nach Bedarf in den Herbst-Wintermonaten, falls<br />

sinnvoll Teilung in 2 Teilflächen, die im Wechsel gepflegt werden<br />

Regierungspräsidium Gießen<br />

Ulrike Brockerhoff, Dezernat 53.3 Schutzgebiete 10 24.11.2009<br />

- von der FFH-Gebietsmeldung bis zum Pflegevertrag -<br />

Regierungspräsidium Gießen<br />

Ulrike Brockerhoff, Dezernat 53.3 Schutzgebiete 12 24.11.2009<br />

- von der FFH-Gebietsmeldung bis zum Pflegevertrag -<br />

Karte aus dem Pflegeplan<br />

Anmerkung: Die Kammmolchgewässer<br />

sollen aus dem Nahbereich der<br />

Gelbbauchunkengewässer heraus nach<br />

Westen verlegt werden;<br />

Es handelt sich lediglich um eine<br />

schematische Skizze, die an die<br />

örtlichen Gegebenheiten angepasst<br />

wird.


Johannes Müller-Lewinski, Landschaftsarchitekt<br />

- Die Umsetzung der Pflegemaßnahme -<br />

Johannes Müller-Lewinski, Landschaftsarchitekt<br />

- Die Umsetzung der Pflegemaßnahme -<br />

1 24.11.2009<br />

3 24.11.2009<br />

Johannes Müller-Lewinski, Landschaftsarchitekt<br />

- Die Umsetzung der Pflegemaßnahme -<br />

Johannes Müller-Lewinski, Landschaftsarchitekt<br />

- Die Umsetzung der Pflegemaßnahme -<br />

2 24.11.2009<br />

4 24.11.2009


Johannes Müller-Lewinski, Landschaftsarchitekt<br />

- Die Umsetzung der Pflegemaßnahme -<br />

Johannes Müller-Lewinski, Landschaftsarchitekt<br />

- Die Umsetzung der Pflegemaßnahme -<br />

5 24.11.2009<br />

7 24.11.2009<br />

Johannes Müller-Lewinski, Landschaftsarchitekt<br />

- Die Umsetzung der Pflegemaßnahme -<br />

- Monitoring -<br />

Situation im Jahr 2006<br />

6 24.11.2009<br />

1 24.11.2009


- Monitoring -<br />

Gewässer<br />

Max.<br />

Anzahl<br />

adulte<br />

Max<br />

Anzahl<br />

Jungtiere<br />

2 24.11.2009<br />

Max.<br />

Anzahl<br />

Larven<br />

Laichballen<br />

Gesamtzahl<br />

erfasster<br />

Tiere<br />

Geschätzte<br />

Population<br />

E 4 Ind. 4 Ind. - 3 8-10 Ind. 10-15 Ind.<br />

F 5 Ind. 15 Ind. 20-40<br />

Ex.<br />

2 bis 6 15-20 Ind. 15-20 Ind.<br />

Tontümpel knapp Ca. 20- wenige ?? ?? mind. 20 30-50 Ind.<br />

außerhalb 30 Ind.<br />

Ind.<br />

Summe im FFH - 5-10 Ind. 5-10 keine keine 5-10 Ind. 10-20 Ind.<br />

Gebiet<br />

Ind.<br />

- Monitoring -<br />

4 24.11.2009<br />

- Monitoring -<br />

Situation im Jahr 2009<br />

- Monitoring -<br />

3 24.11.2009<br />

5 24.11.2009<br />

Max. Anzahl Max Anzahl Max. Anzahl Gesamtzahl<br />

Gewässer adulte Jungtiere Larven erfasster Tiere<br />

7 10-15 Ind. 10-15 vj. - mind. 20-30 Ind.<br />

8 10-12 Ind. 2 vj. - mind. 12-15 Ind.<br />

10 - - 50<br />

11 3 Ind. 1 Ind. 50 4 Ind.<br />

12 1 Ind. - - mind. 1 Ind.<br />

13 1 Ind. - - mind. 1 Ind.<br />

14 1 Ind. - - mind. 1 Ind.<br />

17 2 Ind. 10 Ind. - mind. 11 Ind.<br />

Summe im<br />

FFH - Gebiet 28-35 Ind. 23-28 Ind. 100<br />

51-63 Ind.<br />

(60-80 Ind.)


- Monitoring -<br />

6 24.11.2009<br />

Max.<br />

Max. Gesamtzahl<br />

Anzahl Max Anzahl Anzahl<br />

Gewässer adulte Jungtiere Larven erfasster Tiere<br />

1 5 Ind. 1 Ind. - 6 Ind.<br />

3 - 1 vj. - 1 Ind.<br />

6<br />

Summe<br />

außerhalb<br />

des FFH -<br />

6 Ind. 6 Ind. - mind. 12 Ind.<br />

Gebietes 11 Ind. 8 Ind. keine 19 Ind.<br />

- Monitoring -<br />

Meldebogen<br />

8 24.11.2009<br />

Taxon Name Popu- Rel. Gr. Bio- Erhalt. Ges.Wert Status/ Jahr<br />

lationsgeo.<br />

Zust.<br />

größe N L D Bed.<br />

N L D Grund<br />

AMP Bombina<br />

variegata<br />

(Gelbbau<br />

chunke)<br />

3 2 1 1 h B C C C r/- 2004<br />

3 1 1 1 h C C C C w/K, Z 2006<br />

AMP (Gelbbau<br />

chunke)<br />

4 5 2 1 h A B B C w/K, Z 2009<br />

- Monitoring -<br />

7 24.11.2009<br />

Wenn innerhalb eines Monats in den Gewässern registrierte<br />

Unken 26 % des errechneten Gesamtbestandes der Population<br />

nicht übersteigen, dann kann die Gesamtpopulation für<br />

das Pflegegebiet (FFH - Gebiet Gailsche Tongruben und<br />

angrenzende Fläche) auf mindestens<br />

200 bis 250 Individuen geschätzt werden.<br />

Die Gesamt-Metapopulation von Gießen-Süd (Stadtwald,<br />

Gailsche Tongruben, Hohe Warte) wird sicherlich bei 300 bis<br />

500 Individuen (oder noch deutlich mehr?) liegen.

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