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1<br />
<strong>kompakt</strong><br />
Trenner & Friedl<br />
Duke 2010<br />
Siehe Seite 14<br />
Pro-Ject ART 1<br />
Ein Dialog<br />
Siehe Seite Seite 21<br />
Apple AirPlay<br />
So funktioniert‘s...<br />
Siehe Seite 33<br />
Schallpl<strong>at</strong>ten-Pflege<br />
Kleiner R<strong>at</strong>geber<br />
Siehe Seite 40<br />
Jänner 2011
Sonos<br />
2<br />
More to see.<br />
More to play.<br />
More to love.<br />
Drahtlose Steuerung über iPhone und iPad.<br />
Der Sonos ® S5 liefert mit 5 integrierten<br />
Lautsprechern und 5 digitalen Verstärkern einen<br />
kristallklaren, kraftvollen Sound. Genießen Sie die<br />
Musik auf Ihrem PC oder Mac – einschließlich<br />
iTunes ® – und hören Sie Tausende von Internetradiosendern.<br />
Laden Sie die Sonos Controller<br />
Gr<strong>at</strong>is-App herunter, und steuern Sie den S5 drahtlos<br />
| Drahtloses Musiksystem<br />
mit Ihrem iPad, IPod Touch or IPhone. Finden<br />
Sie bestimmte Interpreten oder Bands mithilfe<br />
der virtuellen iPad-Tast<strong>at</strong>ur, durchstöbern Sie die<br />
Albumcover in Ihrer Musikbibliothek, wählen Sie<br />
Titel aus, und fügen Sie sie per Drag&Drop Ihrer<br />
Playliste hinzu. Schnell und einfach – mit einem<br />
Fingertipp. Jeder Song. In jedem Raum. Drahtlos.<br />
Sehen Sie sich das Demovideo an: www.sonos.com<br />
© 2004-2010 Sonos Inc. Alle Rechte vorbehalten. iPhone, iPod, iPad und iTunes sind Marken von Apple Inc., registriert in den USA und anderen Ländern.<br />
Alle weiteren Produkte und Dienstleistungen sind gegebenenfalls Marken der jeweiligen Rechtsinhaber.
Editorial<br />
3<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser...<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> startete zu Beginn<br />
des Jahres 2009 zunächst als<br />
reines Hobby-Projekt. Ziel war es,<br />
die vernetzte Welt des <strong>audio</strong>visuellen<br />
Erlebens anschaulich in Form<br />
von News, Reports, Workshops und<br />
Hintergrundberichten umfassend<br />
darzustellen und die umfassenden,<br />
überaus flexiblen Möglichkeiten<br />
aufzuzeigen. Zudem erweiterten<br />
immer mehr ausführliche Produkttests<br />
das Angebot und n<strong>at</strong>ürlich<br />
durften auch die entsprechenden<br />
Musik-Tipps nicht fehlen. Schließlich<br />
sollte ja bei all der Technik das wirklich<br />
wesentliche, die Musik nicht zu<br />
kurz kommen.<br />
Nach und nach entwickelte sich die<br />
Webseite zu einem immer größeren<br />
Projekt, sodass im Herbst 2009<br />
aus dem Hobby eine Profession<br />
wurde. Im Laufe der Mon<strong>at</strong>e entwickelte<br />
sich <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> immer<br />
mehr zur zentralen Anlaufstelle für<br />
all jene, die sich mit der M<strong>at</strong>erie<br />
der vernetzten Welt der HiFi sowie<br />
hochwertigem Musik- und Videogenuss<br />
befassten. Inzwischen zählt<br />
das Web-Magazin <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
bzw. <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.de und <strong>sempre</strong><strong>audio</strong>.ch<br />
nicht nur in Österreich,<br />
sondern auch in Deutschland und<br />
der Schweiz zu den führenden Pl<strong>at</strong>tformen<br />
in diesem Bereich. In Österreich<br />
ist es uns zudem - nicht zuletzt<br />
dank Ihrer kontinuierlichen Unterstützung<br />
- gelungen, ganz klar die<br />
führende Online-Pl<strong>at</strong>tform, mehr<br />
noch, das führende österreichische<br />
HiFi-Magazin insgesamt zu werden.<br />
Das wir dieses Ziel so schnell erreichen<br />
konnten, haben wir selbst in<br />
unseren kühnsten Träumen nicht zu<br />
hoffen gewagt. Umso mehr freut es<br />
uns n<strong>at</strong>ürlich, dass unser Angebot<br />
auf derart großes Interesse stößt<br />
und verstehen diese Treue als Auftrag,<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> noch umfangreicher,<br />
aktueller und somit inform<strong>at</strong>iver<br />
zu gestalten.<br />
Erste Schritte dazu waren die Erweiterung<br />
um neue Bereiche, etwa den<br />
unserer Ansicht nach immens wich-<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
tigen Netzwerk-Bereich. Hier soll die<br />
zugrundeliegende Infrastruktur them<strong>at</strong>isiert<br />
werden, die die Vorraussetzung<br />
für all die Möglichkeiten einer<br />
vernetzten Unterhaltungselektronik<br />
darstellt. Ebenso ist das Segment<br />
der mobilen Devices immens spannend,<br />
denn auch diese reihen sich<br />
inzwischen nahtlos in AV- und HiFi-<br />
Systeme ein und dienen vielfach als<br />
flexible Steuerungsoption.<br />
Oft werden wir gefragt, ob sich<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> als Fachhandels-<br />
oder Konsumenten-Pl<strong>at</strong>tform versteht.<br />
Unsere Antwort ist stets die<br />
gleiche: beides! <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
soll die Schnittstelle zwischen Konsumenten,<br />
dem Fachhandel und der<br />
Industrie sein. Aus diesem Grund<br />
zählen regelmässige Fachhandels-<br />
Events, Schulungen und Workshops<br />
ebenso zum Repertoire des Teams<br />
von <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> wie die Betreuung<br />
von Hausmessen und Workshops<br />
für Kunden. Zudem ergänzen<br />
Händler-Reportagen und ein stets<br />
gut gepflegtes Fachhandelsverzeichnis<br />
zu den Service-Leistungen<br />
des Portals. So finden Kunden stets<br />
die richtigen Ansprechpartner im<br />
Fachhandel.<br />
Die letzten Wochen haben wir dazu<br />
genutzt, das Layout der Webseite<br />
grundlegend zu überarbeiten. So<br />
sollte das gesamte Portal noch übersichtlicher<br />
und nicht zuletzt schicker<br />
werden. Zahlreiche Detailverbesserungen<br />
wie etwa die einfache Suche<br />
in Themenbereichen anhand von<br />
Keywords, die Möglichkeit zur Interaktion<br />
über Facebook bis hin einem<br />
gestraften Gesamtaufbau, der eine<br />
gleichmässige Darstellung auf allen<br />
Pl<strong>at</strong>tformen erlaubt sind das Result<strong>at</strong><br />
dieser Änderungen.<br />
Auch ein neuer Blog findet sich<br />
nun auf <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong>, der es<br />
uns erlaubt, Kurzmeldungen, die so<br />
manch andere Webseite schon mal<br />
als News „verkauft“ entsprechend<br />
rasch und in <strong>kompakt</strong>er Form zu<br />
präsentieren. Hier finden sich auch<br />
nahezu täglich Musik-Tipps, wobei<br />
wir bei der Auswahl keineswegs den<br />
neuesten Veröffentlichungen hinterher<br />
hetzen, sondern uns hierbei<br />
den Luxus erlauben, Aufnahmen<br />
ganz unseren eigenen Vorstellungen<br />
entsprechend zu präsentieren.<br />
Dies h<strong>at</strong> sich auch bei den ausführlichen<br />
Musik-Rezensionen bestens<br />
bewährt und diese Tradition werden<br />
wir auch hier weiter fortsetzen.<br />
Und nun folgt mit dem als Download<br />
angebotenen PDF <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
<strong>kompakt</strong> ein weiterer Schritt. Auch<br />
wenn wir nach wie vor fest davon<br />
überzeugt sind, dass die Zukunft<br />
Online-Magazinen gehört - die stetig<br />
sinkenden Auflagen der klassischen<br />
Print-Magazine beweisen dies<br />
jedes Quartal aufs neue - so wollen<br />
wir mit dem nunmehr als Download<br />
verfügbaren <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong><br />
eine Art Mon<strong>at</strong>srückblick bieten,<br />
der eben auch „offline“ als Lektüre<br />
genutzt werden kann. Wie der<br />
Name bereits vermuten lässt, soll es<br />
sich dabei um einen <strong>kompakt</strong> gehaltenen<br />
Überblick der wichtigsten<br />
News, Tests und Musik-Rezensionen<br />
des vergangenen Mon<strong>at</strong>s handeln,<br />
die mit, aus unserer Sicht, wesentlichen<br />
Hintergrund-Berichten ergänzt<br />
werden. Unser Fokus liegt also<br />
auch weiterhin ganz klar auf einer<br />
möglichst aktuellen, umfassenden<br />
Online-Berichterst<strong>at</strong>tung, die nunmehr<br />
jedoch zudem als PDF-Download<br />
am Mon<strong>at</strong>sende zusammen<br />
gefasst wird.<br />
Wir hoffen, mit all den Neuerungen<br />
auf Ihr Wohlwollen zu stoßen und<br />
das Angebot für Sie noch <strong>at</strong>traktiver<br />
und inform<strong>at</strong>iver gestalten zu<br />
können. Wir würden uns freuen,<br />
wenn Sie uns Ihre Meinung, Kritik,<br />
Anregungen zukommen lassen, sodass<br />
wir künftig das Angebot noch<br />
besser an Ihre Bedürfnisse anpassen,<br />
und Sie somit hoffentlich noch<br />
mehr als bisher für das wunderbare<br />
Hobby HiFi, Home-Cinema, mobile<br />
Audio und Streaming begeistern<br />
können.<br />
Michael Holzinger<br />
Chefredakteur von<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong>
Inhalt<br />
4<br />
Lautsprecher<br />
Trenner & Friedl The Duke 2010 - Ein Lebenswerk!<br />
Im Jahr 1994 gründeten Peter Trenner und Andreas Friedl eine Lautsprecher-Manufaktur, deren Ziel es war, einen der<br />
besten, wenn nicht gar den absolut besten Lautsprecher überhaupt zu entwickeln. Eine Zielsetzung, die sich auch<br />
zahllose andere Klangtüftler setzen, aber das wunderbare an der Welt der HiFi ist ja, dass es die absolute, allgemein<br />
gültige Perfektion ohnedies nicht gibt.<br />
Siehe Seite 14<br />
Apple<br />
So funktioniert‘s... Apple AirPlay<br />
Mit dem neuesten Upd<strong>at</strong>e der mobilen Devices Apple iPod<br />
touch, iPhone sowie iPad hielt unter anderem die Funktion<br />
AirPlay Einzug...<br />
Siehe Seite 33<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
Test<br />
Bryston BDP-1 im Test - Zukunfts-Musik<br />
Derzeit schießen neue Streaming-Clients geradezu<br />
wie die sprichwörtlichen Pilze hervor.<br />
Man möge uns dieses Bild verzeihen, aber es<br />
erscheint uns überaus passend, denn nach<br />
Jahren der Ignoranz gegenüber den Möglichkeiten<br />
moderner IT-Lösungen auch im<br />
Umfeld von Audio setzt nun ein etablierter<br />
HiFi-Hersteller nach dem anderen auf das<br />
Thema Streaming. Nicht so der kanadische<br />
Hersteller Bryston Ltd. Mit dem Bryston<br />
BDP-1 geht man gänzlich andere Wege und<br />
kommt dennoch als Ziel.<br />
Siehe Seite 10
Inhalt<br />
Pl<strong>at</strong>tenspieler<br />
Pro-Ject ART 1<br />
Im Rahmen einer exklusiven Präsent<strong>at</strong>ion<br />
in der Wiener Secession<br />
wurde der Pro-Ject ART 1 by Barbara<br />
Mungenast präsentiert und die ersten<br />
der lediglich 100 Stück von der<br />
Künstlerin signiert.<br />
Siehe Seite 21<br />
R<strong>at</strong>geber<br />
Schallpl<strong>at</strong>tenpflege<br />
Es muss nicht knacksen und knistern,<br />
richtig gepflegte Schallpl<strong>at</strong>ten<br />
sind die beste Voraussetzung für genussvolle,<br />
<strong>audio</strong>phile Musikwiedergabe<br />
auf höchstem Niveau.<br />
Siehe Seite 40<br />
Lautsprecher<br />
Boston Acoustics A Serie<br />
Im Rahmen eines exklusiven Events<br />
lud Boston Acoustics zur Präsent<strong>at</strong>ion<br />
der neuen A Serie nach<br />
Eindhoven.<br />
Siehe Seite 26<br />
5 <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
Inhalt<br />
CES 2011<br />
CES-News ........................................................................... Seite 6<br />
News von der Consumer Electronics Show 2011 in Las Vegas<br />
Pro-Ject Stream Box SE ................................................ Seite 8<br />
Das österreichische Unternehmen Pro-Ject Audio System<br />
nutzt die CES in Las Vegas zur Präsent<strong>at</strong>ion der<br />
Pro-Ject Stream Box SE.<br />
Testberichte<br />
Bryston BDP-1 im Test .................................................. Seite 10<br />
Nein, der Bryston BDP-1 ist kein Streaming-Client, und<br />
dennoch bestens für die Wiedergabe hochauflösender<br />
Audio-D<strong>at</strong>en in <strong>audio</strong>philer Qualität geeignet.<br />
Reports<br />
Trenner & Friedl The Duke 2010 .................................. Seite 14<br />
Der Duke sei nicht weniger als ihr „Lautsprecher-Lebenswerk“,<br />
so Peter Trenner und Andreas Friedl über den Duke 2010.<br />
Pro-Ject ART 1 ................................................................. Seite 21<br />
Im Rahmen einer exklusiven Präsent<strong>at</strong>ion in der<br />
Wiener Secession wurde der Pro-Ject ART 1 by<br />
Barbara Mungenast präsentiert.<br />
Boston Acoustics A Serie ............................................. Seite 26<br />
Im Rahmen eines exklusiven Events lud Boston Acoustics zur<br />
Präsent<strong>at</strong>ion der neuen A Serie nach Eindhoven.<br />
So funktioniert‘s... Apple AirPlay ............................. Seite 33<br />
Mit dem neuesten Upd<strong>at</strong>e der mobilen Devices Apple<br />
iPod touch, iPhone sowie iPad hielt unter anderem die<br />
Funktion AirPlay Einzug...<br />
Musical Fidelity M1 CLIC - Streaming Client .......... Seite 37<br />
Mit dem M1 CLIC erweitert die englische HiFi-Schmiede<br />
Musical Fidelity die <strong>kompakt</strong>e M1-Serie um einen flexiblen<br />
Streaming-Client mit österreichischem Herz.<br />
Kleiner R<strong>at</strong>geber Schallpl<strong>at</strong>ten-Pflege ................ Seite 40<br />
Es muss nicht knacksen und knistern, richtig gepflegte<br />
Schallpl<strong>at</strong>ten sind die beste Voraussetzung für genussvolle,<br />
<strong>audio</strong>phile Musikwiedergabe auf höchstem Niveau.<br />
CD-Reviews<br />
Paul Simon - Graceland .......................................... Seite 44<br />
Mit „Graceland“ lieferte Paul Simon ein wunderbares Album ab,<br />
musste aber gleichzeitig viel Kritik hinnehmen und löste<br />
dennoch einen neuen Trend aus.<br />
CD-Reviews ....................................................................... Seite 48<br />
Hörbücher<br />
Hörbücher ................................................................ Seite 50<br />
Impressum ............................................................... Seite 52
CES 2011<br />
6<br />
CES 2011<br />
Peachtree Audio iNova - Kompakter<br />
Vollverstärker mit digitalem<br />
iPod Dock<br />
Der Peachtree Audio iNova ist ein<br />
<strong>kompakt</strong>er Vollverstärker, der die<br />
Tugenden klassischer Röhren mit<br />
der digitalen Welt verbinden soll.<br />
mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
CES 2011<br />
Peachtree Audio iDac -<br />
D/A-Wandler mit iPod-Dock<br />
Peachtree Audio präsentiert mit<br />
dem iDac einen D/A-Wandler für<br />
Apple iPad und iPhone und fünf weitere<br />
digitale Quellen.<br />
CES 2011<br />
T+A Solitaire<br />
CWT 2000<br />
mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
Man h<strong>at</strong> den Entwicklern keinerlei<br />
Grenzen gesetzt, so T+A, und die Solitaire<br />
CWT 2000 sei das eindrucksvolle<br />
Ergebnis...<br />
mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
CES 2011<br />
Sony BRAVIA LCD-Fernseher mit<br />
Skype, USB-Recording und X-<br />
Reality PRO<br />
Eine Kombin<strong>at</strong>ion aus hochwertiger<br />
Musik- und Filmwiedergabe von Bluray<br />
soll der neue Arcam FMJ BDP100<br />
Blu-ray Player ermöglichen.<br />
CES 2011<br />
Arcam FMJ BDP100<br />
Blu-ray Player<br />
CES 2011<br />
T+A K8 7.1<br />
Blu-ray HD-Receiver<br />
mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
Eine Kombin<strong>at</strong>ion aus hochwertiger<br />
Musik- und Filmwiedergabe von Bluray<br />
soll der neue Arcam FMJ BDP100<br />
Blu-ray Player ermöglichen.<br />
mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
Erstmals präsentierte T+A auf der<br />
Consumer Electronics Show in Las<br />
Vegas den neuen K8 7.1 Blu-ray HD-<br />
Receiver.<br />
mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
CES 2011<br />
Sony stellt neue<br />
Blu-ray Player-Range und<br />
Heimkino-Systeme vor<br />
Als flexible Multimedia-Zentrale<br />
bezeichnet Sony die neuen Blu-ray<br />
Player und Heimkino-Systeme.<br />
mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
CES 2011<br />
Sony Wireless HomeShare<br />
Audio System<br />
Nach Ansicht von Panasonic stellt<br />
das neue VIERA Tablet die Fernbedienung<br />
der Zukunft dar.<br />
mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
CES 2011<br />
Sony MHS-FS3 und MHS-FS1 -<br />
Bloggie für 3D und Einsteiger<br />
Laut Sony steht Bloggie für Spass,<br />
Lebensfreude und eine einfache Anbindung<br />
ans Internet. Mit dem neuen<br />
MHS-FS1 werden Einsteiger, und<br />
mit dem MHS-FS3 3D Fans bedient.<br />
mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong>
CES 2011<br />
7<br />
CES 2011<br />
Zikmu Dragon Red Parrot<br />
by Philippe Starck<br />
Nun gibt es das außergewöhnliche<br />
Audio-System von Parrot auch in<br />
wunderschönem Rot.<br />
CES 2011<br />
Boxee für Apple iPad<br />
mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
Das Entwickler-Team der Boxee Inc.<br />
zeigte in Las Vegas erstmals eine<br />
Preview von Boxee für Apple iPad.<br />
mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
CES 2011<br />
Auch Iomega TV setzt auf Boxee<br />
Mit dem so genannten Iomega TV<br />
kündigt Iomega einen Netzwerk-<br />
Mediaplayer auf der Basis von Boxee<br />
an.<br />
mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
CES 2011<br />
Parrot Asteroid - „All-in-one PC“<br />
fürs Auto<br />
Mit dem Asteroid spielt das französische<br />
Unternehmen seine ganze<br />
Kompetenz im Bereich mobile Kommunik<strong>at</strong>ion<br />
und Multimedia aus.<br />
mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
CES 2011<br />
Griffin Beacon - Das iPhone als<br />
Universal-Fernbedienung<br />
Diese Lösung macht das Apple iPhone<br />
zur Universal-Fernbedienung,<br />
und zwar ohne lästigen Infrarot-<br />
Aufs<strong>at</strong>z.<br />
mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
CES 2011<br />
Sennheiser In-ear Hörer CXC 700<br />
mit NoiseGard digital<br />
Mit dem Sennheiser CXC 700 erweitert<br />
der Audio-Spezialist seine Travel<br />
Linie um einen In-ear Hörer mit aktiver<br />
Lärmreduzierung.<br />
mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
CES 2011<br />
Panasonic präsentiert<br />
VIERA Tablet<br />
Nach Ansicht von Panasonic stellt<br />
das neue VIERA Tablet die Fernbedienung<br />
der Zukunft dar.<br />
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CES 2011<br />
Iomega SuperHero - Backup und<br />
Ladegerät für Apple iPhone<br />
Einen iPod Dock mit integrierter<br />
Backup-Lösung stellt Iomega mit<br />
dem Superhero vor.<br />
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CES 2011<br />
Bowers & Wilkins Zeppelin Air<br />
Mit dem Zeppelin Air präsentiert Bowers<br />
& Wilkins das lange erwartete<br />
Audio-System mit Apple AirPlay-Unterstützung.<br />
mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong>
CES 2011<br />
8<br />
Pro-Ject Stream Box SE<br />
Pro-Ject Audio Systems präsentiert<br />
Stream Box SE<br />
Es kann durchaus ein sehr großer Vorteil sein, wenn man eines<br />
der führenden Unternehmen der HiFi-Welt defakto vor<br />
der Haustür h<strong>at</strong>. So konnten wir die neue Stream Box SE aus<br />
der Box Design-Serie von Pro-Ject Audio Systems bereits als<br />
erstes Medium überhaupt exklusiv einem ersten kurzen Test<br />
unterziehen, bevor diese ihren Weg in die USA zur Präsent<strong>at</strong>ion<br />
auf der CES 2011 antr<strong>at</strong>.<br />
Pro-Ject Audio Systems gilt zwar<br />
als der unangefochtene Marktführer<br />
bei Schallpl<strong>at</strong>tenspielern, in den<br />
letzten Mon<strong>at</strong>en weitete das österreichische<br />
Unternehmen das Betätigungsfeld<br />
aber zunehmend aus und<br />
konzipierte die inzwischen ebenfalls<br />
überaus erfolgreiche Pro-Ject Box<br />
Design-Serie.<br />
Diese Produktreihe verfolgt ein<br />
durchaus außergewöhnliches Konzept.<br />
Reduziert auf das Wesentliche,<br />
und zwar auf eine erstklassige<br />
Audio-Qualität zu einem überaus<br />
<strong>at</strong>traktiven Preis ist die grundsätzliche<br />
Idee, die Heinz Lichtenegger,<br />
Gründer und Geschäftsführer von<br />
Pro-Ject Audio Systems hier vorgab.<br />
Die Systeme zeichnen sich somit vor<br />
allem dadurch aus, dass sie jeweils<br />
für eine Aufgabe konzipiert sind.<br />
N<strong>at</strong>ürlich gibt es somit inzwischen<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
ein großes Angebot, aus dem sich<br />
der Kunde sein individuelles System<br />
zusammen stellt. Doch selbst wenn<br />
man mehrere Geräte zu einem System<br />
kombiniert, so ist dieses in den<br />
meisten Fällen deutlich kleiner, als<br />
herkömmliche HiFi-Komponenten,<br />
denn eine weitere Eigenheit der<br />
Pro-Ject Box Design-Serie ist deren<br />
besonders <strong>kompakt</strong>es Design. Zudem<br />
setzt Pro-Ject Audio Systems<br />
auf eine möglichst einfache Bedienung<br />
mit lediglich ein, zwei Bedienelementen<br />
direkt am Gerät sowie,<br />
in den meisten Fällen, einer zusätzlichen<br />
Fernbedienung. Zudem, und<br />
dies ist unserer Ansicht nach keineswegs<br />
unerheblich, werden die<br />
Produkte der Box Design-Serie ausschließlich<br />
in Europa gefertigt.<br />
Neben einer Standard-Serie, die<br />
bereits auf einem herausragenden<br />
Niveau spielt, gibt es mit der so genannten<br />
SE-Linie eine <strong>audio</strong>phile<br />
Produktlinie für höchste Ansprüche.<br />
Diese SE-Produktlinie wird nunmehr<br />
um die so genannte Pro-Ject Stream<br />
Box SE erweitert, einen überaus vielseitigen,<br />
aber dennoch sehr einfach<br />
und komfortabel zu bedienenden<br />
Streaming-Client.<br />
Die neue Stream Box SE aus der Pro-<br />
Ject Box Design-Serie präsentiert<br />
sich n<strong>at</strong>ürlich ebenfalls mit einem<br />
äußerst <strong>kompakt</strong>en Gehäuse, das<br />
komplett aus Metall gefertigt ist und<br />
ebenso wie alle anderen Geräte aus<br />
dem Hause Pro-Ject Audio Systems<br />
in Schwarz als auch Silber angeboten<br />
wird. Die aus massivem Aluminium<br />
gefertigte Frontseite präsentiert<br />
sich im wahrsten Sinne des<br />
Wortes sehr aufgeräumt. Mehr als<br />
einen Hauptschalter gibt es nämlich<br />
nicht. Lediglich ein 3,5 Zoll Farb-TFT-<br />
Display ist hier zu finden und nimmt<br />
fast die gesamte Front ein. Die Bedienung<br />
des Geräts erfolgt somit<br />
zunächst in erster Linie über die im<br />
Lieferumfang enthaltene Infrarot-<br />
Fernbedienung.<br />
Auch das Angebot an Schnittstellen<br />
auf der Rückseite ist, nun ja, überschaubar,<br />
aber getreu dem eingangs<br />
erwähnten Motto „...auf das Wesentliche<br />
reduziert“ als durchaus ausreichend<br />
zu bezeichnen. Neben einem<br />
Netzwerk-Anschluss in Form einer<br />
RJ45-Buchse sowie einem Anschluss<br />
für die im Lieferumfang n<strong>at</strong>ürlich<br />
enthaltenen Antenne für das integrierte<br />
WiFi-Modul steht lediglich der<br />
Anschluss für das externe Netzteil,<br />
ein USB-Port sowie ein analoger Audio-Ausgang<br />
in Form eines Cinch-<br />
Buchsenpärchens und eine koaxiale<br />
S/PDIF-Schnittstelle zur Verfügung.<br />
Die neue Stream Box SE gleicht<br />
nicht nur Äußerlich der bereits<br />
seit einigen Mon<strong>at</strong>en verfügbaren<br />
Pro-Ject CD Box SE, dem <strong>audio</strong>philen<br />
CD-Player der Box Design-Serie.<br />
Auch das Innenleben weist durchaus<br />
Parallelen auf, da Pro-Ject Audio<br />
Systems bei beiden Produkten mit
CES 2011<br />
9<br />
Pro-Ject Stream Box SE<br />
einem weiteren intern<strong>at</strong>ional überaus<br />
renommierten Unternehmen<br />
aus Österreich zusammen arbeitete,<br />
und zwar mit StreamUnlimited<br />
Engineering GmbH aus Wien. Die<br />
Pro-Ject Stream Box SE ist somit<br />
eine Kombin<strong>at</strong>ion aus der CD Box SE<br />
sowie der eben erst von StreamUnlimited<br />
vorgestellten Referenz-Pl<strong>at</strong>tform<br />
StreamUnlimited Stream700<br />
Audio Streaming Client.<br />
Der Streaming-Client von Pro-Ject<br />
Audio Systems kann somit überaus<br />
komfortabel und intuitiv allein mit<br />
der Fernbedienung und dem großzügig<br />
dimensionierten Display bedient<br />
werden. Damit navigiert man<br />
durch das übersichtlich gestaltete<br />
Menü und ruft Musik von UPnP-<br />
bzw. dlna-zertifizierten NAS-Systemen<br />
oder PCs bzw. Macs mit entsprechenden<br />
Software-Lösungen<br />
ab. Die Pro-Ject Stream Box SE kann<br />
n<strong>at</strong>ürlich nicht nur MP3-D<strong>at</strong>eien<br />
wiedergeben, sondern ist in erster<br />
Linie für die Wiedergabe von verlustfrei<br />
komprimierten D<strong>at</strong>en wie<br />
etwa Apple Lossless und FLAC konzipiert.<br />
Auch LPCM-D<strong>at</strong>en können<br />
wiedergegeben werden. Neben der<br />
typischen „CD-Auflösung“ mit 16 Bit<br />
und 44,1 kHz können zudem auch<br />
hochauflösende Audio-D<strong>at</strong>en mit<br />
bis zu 24 Bit und 192 kHz abgespielt<br />
werden. Allerdings weist Pro-Ject<br />
Audio Systems ausdrücklich darauf<br />
hin, dass man in diesem Fall auf eine<br />
Netzwerkintegr<strong>at</strong>ion mittels Kabel,<br />
und nicht auf WiFi setzen soll um bei<br />
derart hohen D<strong>at</strong>enr<strong>at</strong>en dennoch<br />
eine stets reibungslose Wiedergabe<br />
zu garantieren.<br />
Über die USB-Schnittstelle an der<br />
Rückseite können zudem D<strong>at</strong>en<br />
direkt von entsprechenden Speichersticks<br />
oder auch externen Festpl<strong>at</strong>ten<br />
abgespielt werden. Auch ein<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
Apple iPod bzw. iPhone kann hier<br />
angeschlossen werden, wobei die<br />
D<strong>at</strong>en digital aus dem Speicher des<br />
mobilen Players von Apple ausgelesen<br />
werden.<br />
Selbstverständlich werden bei der<br />
Wiedergabe alle relevanten Inform<strong>at</strong>ionen<br />
der Musiktitel auf dem<br />
großen Display angezeigt, bis hin<br />
zum Cover-Artwork.<br />
Steht über das Netzwerk auch eine<br />
Verbindung ins World Wide Web<br />
zur Verfügung, so kann die Pro-Ject<br />
Stream Box SE n<strong>at</strong>ürlich auch auf<br />
Internet-Radiost<strong>at</strong>ionen zugreifen,<br />
wobei hierfür der Dienst vTuner genutzt<br />
wird um bei den zig tausenden<br />
St<strong>at</strong>ionen stets die Übersicht zu<br />
bewahren und seine persönlichen<br />
Favoriten verwalten zu können.<br />
Die Audioqualität betreffend kann<br />
man von der Pro-Ject Stream Box SE<br />
durchaus sehr viel erwarten. Heinz<br />
Lichtenegger zeigte sich im Gespräch<br />
mit <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> davon<br />
überzeugt, dass sein neuestes Baby<br />
aus der Box Design-Serie ganz vorne<br />
im breit gefächerten und inzwischen<br />
sehr umfangreichen Angebot<br />
an Streaming-Clients mitspielen<br />
wird und selbst den Ansprüchen<br />
audiphiler Anwender voll und ganz<br />
gerecht werden soll.<br />
Ein Blick ins D<strong>at</strong>enbl<strong>at</strong>t des StreamUnlimited<br />
Stream700 Audio Streaming<br />
Client zeigt auch, was in diesem<br />
Fall die Grundlage dafür bildet.<br />
So weist die Referenz-Pl<strong>at</strong>tform nicht<br />
nur eine S/PDIF-Schnittstelle auf,<br />
sondern auch ein I2S-Schnittstelle,<br />
das so genannte Inter-IC Sound Interface<br />
bzw. Bussystem. Da auch<br />
die aus der CD Box SE stammenden<br />
DAC-Baugruppen direkt auf diesem<br />
ursprünglich von Philips entwickeltem<br />
seriellen Bus aufsetzen, ist eine<br />
perfekte D<strong>at</strong>enübertragung sichergestellt.<br />
Die D/A-Wandlung erfolgt<br />
mittels Burr-Brown PCM1796-DACs<br />
mit 24 Bit 192 kHz.<br />
Die neue Pro-Ject Stream Box SE<br />
soll bereits im ersten Quartal 2011<br />
im Fachhandel erhältlich sein. Zum<br />
jetzigen Zeitpunkt wollte sich Heinz<br />
Lichtenegger den Preis betreffend<br />
noch nicht verbindlich festlegen.<br />
Angedacht ist derzeit ein Preispunkt<br />
rund um € 1.000,-, was angesichts<br />
der versprochenen Qualität durchaus<br />
als überaus <strong>at</strong>traktiver Preis erscheint.<br />
Somit dürfte die Pro-Ject<br />
Box Design-Serie um eine überaus<br />
flexible, intuitive und vielseitige<br />
Streaming-Lösung ergänzt werden,<br />
die sich nahtlos in das bestehende<br />
Angebot einfügt. Betrachtet man<br />
die bisherige Str<strong>at</strong>egie rund um die<br />
Box Design-Serie von Pro-Ject Audio<br />
Systems, so dürfte es wohl klar sein,<br />
dass der Stream Box SE in gar nicht<br />
allzuferner Zukunft eine etwas kleinere<br />
Box in der Standard-Serie folgt.<br />
Aber darüber dürfen wir leider noch<br />
nichts sagen...<br />
Text: Michael Holzinger<br />
mehr über Pro-Ject - Produkte<br />
lesen Sie auf <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong>
Test<br />
10<br />
Bryston BDP-1<br />
Bryston BDP-1 im Test<br />
Zukunfts-Musik<br />
Derzeit schießen neue Streaming-Clients geradezu wie die<br />
sprichwörtlichen Pilze hervor. Man möge uns dieses Bild verzeihen,<br />
aber es erscheint uns überaus passend, denn nach Jahren<br />
der Ignoranz gegenüber den Möglichkeiten moderner IT-Lösungen<br />
auch im Umfeld von Audio setzt nun ein etablierter HiFi-Hersteller<br />
nach dem anderen auf das Thema Streaming. Nicht so der<br />
kanadische Hersteller Bryston Ltd. Mit dem Bryston BDP-1 geht<br />
man gänzlich andere Wege und kommt dennoch als Ziel.<br />
Die kanadische HiFi-Schmiede zählt<br />
sicher nicht zu jenen Herstellern,<br />
die überhastet jedem neuen Trend<br />
nachhetzen. Dennoch gilt Bryston<br />
Ltd. keineswegs als konserv<strong>at</strong>iv oder<br />
gar altmodisch, ganz im Gegenteil.<br />
Allerdings weiss man sehr genau,<br />
dass man einer sehr anspruchsvollen<br />
Klientel verpflichtet ist und es<br />
daher sehr wohl überlegt sein muss,<br />
auf welche Entwicklungen man<br />
wann und vor allem wie reagieren<br />
muss.<br />
Daher war es schon immer die Philosophie<br />
des kanadischen Herstel-<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
lers, nicht unbedingt in erster Reihe<br />
stehen zu müssen, wenn sich neue<br />
Trends am Markt abzuzeichnen beginnen,<br />
sondern vielmehr genau<br />
dann mit den richtigen Lösungen<br />
aufwarten zu können, wenn sich<br />
eine bestimmte Entwicklung klar als<br />
zukunftsweisend und vor allem zukunftssicher<br />
herauskristallisiert h<strong>at</strong>.<br />
So verhält es sich auch jetzt, da das<br />
Thema Streaming nun endgültig die<br />
oft belächelte „Freak-Ecke“ und das<br />
Sch<strong>at</strong>tendasein im IT-Umfeld verlassen<br />
h<strong>at</strong> und im HiFi-Segment, selbst<br />
im High-end Bereich, angekommen<br />
ist. Doch während sich nunmehr<br />
viele renommierte HiFi-Hersteller<br />
bemühen, möglichst rasch Streaming-Lösungen<br />
in den unterschiedlichsten<br />
Preis- und Qualitätsklassen<br />
sowie in den verschiedensten „Geschmacksrichtungen“<br />
auf den Markt<br />
zu bringen, geht die kanadische<br />
HiFi-Schmiede aus Peterborough in<br />
Ontario einmal mehr einen etwas<br />
anderen Weg.<br />
Der Bryston BDP-1 ist kein<br />
Streaming-Client<br />
So bringt das Unternehmen den<br />
neuen Bryston BDP-1 an den Start,<br />
den Bryston Digital Player. Und um<br />
das gleich zu Beginn klar herauszustreichen,<br />
der Bryston BDP-1 ist kein<br />
Streaming-Client, auch wenn er kein<br />
optisches Laufwerk aufweist und<br />
sich allein auf die Wiedergabe digi-
Test<br />
11<br />
Bryston BDP-1 im Test<br />
taler Audio-D<strong>at</strong>eien beschränkt.<br />
Nach dem Verständnis von Bryston<br />
Ltd. fand in den letzten Mon<strong>at</strong>en ein<br />
Umbruch in der Welt der HiFi st<strong>at</strong>t.<br />
Immer mehr etablieren sich Downloads<br />
als überaus <strong>at</strong>traktive Altern<strong>at</strong>ive<br />
zur Distribution von Musik in<br />
Form optischer D<strong>at</strong>enträger wie der<br />
Audio CD, vor allem auch im Highend<br />
Segment. Denn mit Angeboten,<br />
die abseits des Mainstream-Markts<br />
von Apple iTunes Store und Amazon<br />
D<strong>at</strong>en inzwischen zumindest in<br />
„CD-Qualität“ als WAV oder FLAC-<br />
D<strong>at</strong>eien, teilweise sogar bereits als<br />
hochauflösende Aufnahmen in Studio<br />
Master-Qualität anbieten, steigt<br />
n<strong>at</strong>ürlich auch das Interesse an<br />
Hardware, die die gebotene Qualität<br />
t<strong>at</strong>sächlich voll zur Geltung bringt.<br />
Ein Spezialist, keine „All-in-<br />
One“-Lösung<br />
Bei Bryston verfolgte man diese Entwicklung<br />
der letzten Mon<strong>at</strong>e und<br />
kam zur Erkenntnis, dass immer<br />
mehr „All-in-One“-Lösungen in diesem<br />
Bereich zu finden sind, bei denen<br />
Hersteller auf irgendeine Form<br />
eines Computers setzen bzw. Lösungen<br />
bevorzugen, die unmittelbar<br />
auf eine Infrastruktur aus der IT-Welt<br />
aufsetzen. Für Bryston entspricht<br />
dieser Ans<strong>at</strong>z eher dem klassischen<br />
Konzept eines Receivers, bei dem<br />
alle Komponenten in einem Gerät<br />
vereint sind. Dieser Lösungsans<strong>at</strong>z<br />
passt somit nicht in die in Peterborough<br />
verfolgte Str<strong>at</strong>egie, nach der<br />
man strikt auf Einzelkomponenten<br />
setzt. Nur das Konzept der Einzelkomponenten,<br />
also hochspezialisierte<br />
Werkzeuge, die ihre jeweils<br />
zugedachten Aufgaben perfekt erfüllen,<br />
erlaubt nach Ansicht der ka-<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
nadischen HiFi-Schmiede eine Kette<br />
auf allerhöchstem Niveau.<br />
Kein Laufwerk,<br />
keine Festpl<strong>at</strong>te...<br />
N<strong>at</strong>ürlich sah man auch bei Bryston<br />
die unbestrittenen Vorteile einer<br />
typischen Streaming-Lösung,<br />
allerdings wollte man keinerlei<br />
Kompromisse eingehen. Und das<br />
hätte man nach Ansicht von Bryston<br />
getan, wenn man auf ein reines<br />
Netzwerk-Device gesetzt hätte. Zumal<br />
man gerade im Umgang mit<br />
hochauflösenden D<strong>at</strong>enform<strong>at</strong>en<br />
dann auf Gedeih und Verderb der<br />
Leistungskapazität eines Netzwerks<br />
ausgeliefert wäre.<br />
Daher entwickelte man den Bryston<br />
BDP-1, der kein CD-Laufwerk<br />
enthält, keine integrierte Festpl<strong>at</strong>te<br />
aufweist, auf jedweden störenden<br />
Lüfter verzichtet und eben keine<br />
Streaming-Funktion bietet. Bryston<br />
will mit dem BDP-1 einzig und allein<br />
einen kompromisslosen Player für<br />
hochauflösende Musik-D<strong>at</strong>en geschaffen<br />
haben, dessen D<strong>at</strong>enspeicher<br />
entweder ein USB-Speicherstick<br />
oder eine externe Festpl<strong>at</strong>te<br />
darstellt. Zudem, so Bryston, würde<br />
man durch die konsequente Ausrichtung<br />
allein auf eine einzige Aufgabe<br />
eine sehr einfache und komfortable<br />
Bedienung erzielen.<br />
Um es auf den Punkt zu bringen,<br />
der Bryston BDP-1 tut nichts anderes,<br />
als Musik direkt von einem USB-<br />
Speicherstick oder einer externen<br />
Festpl<strong>at</strong>te abzuspielen. Dabei konzentrierte<br />
sich Bryston vor allem auf<br />
hochauflösende Audio-D<strong>at</strong>en, die<br />
das Gerät über ausschließlich digitale<br />
Schnittstellen ausgibt. Die Steuerung<br />
des Systems erfolgt entweder<br />
über eine Infrarot-Fernbedienung<br />
oder aber über zahllose netzwerkfähige<br />
Devices wie ein Notebook, ein<br />
Tablet oder ein Smartphone.<br />
Der PC, der als solcher nicht zu<br />
erkennen ist...<br />
Denn n<strong>at</strong>ürlich ist auch der Bryston<br />
BDP-1 irgendwie auch ein „Computer“,<br />
wovon der Anwender in<br />
diesem Fall aber zunächst rein gar<br />
nichts bemerkt. Bryston setzt bereits<br />
an der Basis auf bestens bewährte<br />
Komponenten, und zwar auf ein<br />
Motherboard, das für Industrieanwendungen<br />
konzipiert wurde, geht<br />
aber darüber hinaus auf keine weiteren<br />
Details ein. Man verrät lediglich,<br />
dass man beim Betriebssystem des<br />
Bryston BDP-1 auf das OpenSource<br />
System Linux setzt, was ebenfalls<br />
nicht weiter erstaunt. Vor allem im<br />
industriellen Bereich h<strong>at</strong> sich Linux<br />
als verlässliche und ressourcenschonende<br />
Lösung längst etabliert und<br />
vielfach bewährt.<br />
In diesem Fall kann es durch die „IT“<br />
auch zu keinerlei störenden Einflüssen<br />
auf die Klangqualität kommen,<br />
denn die Ingenieure von Bryston<br />
konzipierten das Gerät so, dass hier<br />
der „Computer“ nur das zu tun h<strong>at</strong>,<br />
was er perfekt kann: digitale D<strong>at</strong>en<br />
verarbeiten. Die „analoge Welt“ existiert<br />
für den Bryston BDP-1 somit gar<br />
nicht. Dennoch h<strong>at</strong> Bryston viel Aufwand<br />
getrieben, um jedwede Beeinflussung<br />
durch das Mainboard auf<br />
das Audio-Interface innerhalb des<br />
BDP-1 zu unterbinden. So sind die<br />
beiden Systemkomponenten sogar<br />
galvanisch getrennt.<br />
Hochauflösend ja,<br />
MP3 und Co sind tabu...<br />
Die Herrschaft über die Signalverarbeitung<br />
h<strong>at</strong> eine eigene hochexakte<br />
Masterclock, die laut Hersteller für<br />
Jitterwerte von unter 20 Picosekunden<br />
im Bereich von 10 Hz bis 10
Test<br />
12<br />
Bryston BDP-1 im Test<br />
MHz erlaubt. Sie gibt den Takt für die<br />
Verarbeitung von D<strong>at</strong>en in den Form<strong>at</strong>en<br />
FLAC, WAV und AIFF mit bis<br />
zu 24 Bit und einer Sampler<strong>at</strong>e von<br />
44,1, 48, 88,2, 96, 176,4 sowie 192<br />
kHz. Um dies nochmals ausdrücklich<br />
hervorzuheben, wir haben bei dieser<br />
Auflistung nichts vergessen. Der<br />
Bryston BDP-1 versteht sich nur auf<br />
die Wiedergabe von nicht verlustbehafteten<br />
komprimierten Audio-<br />
D<strong>at</strong>en, also FLAC, WAV und AIFF.<br />
Andere Form<strong>at</strong>e wie etwa MP3 oder<br />
AAC sind für den Bryston BDP-1<br />
tabu. Allerdings hätten wir uns noch<br />
Apple Lossless gewünscht, aber das<br />
ist eher eine Frage des persönlichen<br />
Geschmacks...<br />
USB-Ports für<br />
D<strong>at</strong>enlieferanten<br />
D<strong>at</strong>en nimmt der Bryston BDP-1<br />
über insgesamt vier USB-Schnittstellen<br />
entgegen, wobei sich zwei<br />
davon an der Front, die beiden übrigen<br />
an der Rückseite des Geräts<br />
finden. Somit kann man etwa USB-<br />
Speichersticks einfach und komfortabel<br />
an der Frontseite anschließen,<br />
wohingegen externe Festpl<strong>at</strong>ten,<br />
die man als ständige D<strong>at</strong>enquelle<br />
einsetzen möchte, an der Rückseite<br />
des Geräts Anschluss finden.<br />
Wie bereits mehrfach erwähnt,<br />
Audio-Signale werden im BDP-1<br />
nicht gewandelt, sondern verlassen<br />
das Gerät als 0 und 1 entweder<br />
über eine AES/EBU XLR oder koaxiale<br />
S/PDIF-Schnittstelle. Leider setzt<br />
Bryston bei der S/PDIF-Schnittstelle<br />
nicht auf die übliche Cinch-Buchse,<br />
sondern ausschließlich auf einen<br />
BNC-Anschluss. Laut Bryston sei dies<br />
die deutlich zuverlässigere Variante.<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
Stimmt! Aber...<br />
Den Abschluss an Anschlüssen bildet<br />
eine Ethernet-Schnittstelle, auf<br />
deren Funktion wir ein wenig später<br />
eingehen werden sowie Trigger-Anschlüsse<br />
und eine RS232 Schnittstelle<br />
zur Integr<strong>at</strong>ion in Steuerungssysteme.<br />
Unspektakulärer Auftritt...<br />
Das Äußere des Bryston BDP-1 präsentiert<br />
sich in der für den kanadischen<br />
Hersteller seit Jahr und Tag typischen<br />
Design-Linie. Das Gerät mit<br />
solidem Metallgehäuse und gebürsteter<br />
Metallfront weist die üblichen<br />
Gardemaße von HiFi-Komponenten<br />
auf und bringt es - man höre und<br />
staune - auf immerhin 5,44 kg. Dies<br />
allein lässt erahnen, welchen Aufwand<br />
die Entwickler von Bryston bei<br />
der Konzeption des Geräts getrieben<br />
haben. Denn nochmals, eigent-<br />
lich ist ja nicht viel drin... abgesehen<br />
von ein paar Pl<strong>at</strong>inen und einer<br />
entsprechend ausgefeilten Stromversorgung.<br />
Der Bryston BDP-1 ist in<br />
Schwarz als auch Silber zu haben.<br />
Bewusst einfach gehalten...<br />
Die Frontseite ziert ein zweizeiliges,<br />
nicht grafikfähiges LC-Display sowie<br />
die üblichen Wiedergabe-Steuerungstasten<br />
plus vier weitere Tasten,<br />
die als Steuerkreuz zum Navigieren<br />
durch die Menü-Struktur des Bryston<br />
BDP-1 dienen.<br />
Zugegeben, zunächst waren wir<br />
sehr skeptisch, ob sich mit einer vergleichsweise<br />
derart spartanischen<br />
Ausst<strong>at</strong>tung eine komfortable und<br />
intuitive Bedienung realisieren lässt.<br />
Um es kurz zu machen, es geht! Vor<br />
allem dann, wenn man ein wenig<br />
mit Sorgfalt bei der D<strong>at</strong>enverwaltung<br />
am PC oder Mac vorgeht, die<br />
ja in diesem Fall - wie übrigens bei<br />
allen anderen Streaming-Lösungen<br />
auch - unerlässlich ist. Denn wie<br />
sonst kommt man zu seinen digitalen<br />
Audio-D<strong>at</strong>en? Diese werden<br />
entweder von CD mit entsprechenden<br />
Tools eingerippt, oder aber als<br />
Download erworben und dann in<br />
eine logische, übersichtliche D<strong>at</strong>eistruktur<br />
gebracht, und, in diesem<br />
Fall, auf eine externe Festpl<strong>at</strong>te<br />
oder einen USB-Stick überspielt.<br />
Somit kann man problemlos selbst<br />
in umfangreichen Medi<strong>at</strong>heken die<br />
gewünschten Songs abrufen - auch<br />
mit dem vergleichsweise kleinen<br />
Display und den „wenigen“ Tasten<br />
an der Gerätefront. Dies gilt übrigens<br />
auch für die Infrarot-Fernbedienung<br />
Bryston BR2 Remote.<br />
Ins Netzwerk eingebunden...<br />
Auch wenn der Bryston BDP-1 dezitiert<br />
kein Streaming-Client ist, so<br />
kann er dennoch ins Netzwerk integriert<br />
werden. Allerdings werden in<br />
diesem Fall keinerlei Audio-D<strong>at</strong>en<br />
übers Netzwerk entgegen genommen<br />
und auch auf Internet Radiost<strong>at</strong>ionen<br />
kann das Gerät nicht zugreifen.<br />
Die Netzwerkfunktionalität<br />
beschränkt sich im konkreten Fall<br />
ausschließlich auf die Steuerungs-<br />
Option des Bryston BDP-1.<br />
Dazu h<strong>at</strong> Bryston das Gerät mit einem<br />
Web-Interface ausgest<strong>at</strong>tet,<br />
auf das man über jedwedes netzwerkfähige<br />
Device und über jeden<br />
Webbrowser zugreifen kann. Dabei<br />
unterscheidet das Gerät zwischen<br />
mobilen Lösungen, wie etwa einem<br />
Smartphone sowie einem „normalen“<br />
Gerät mit großem Display, etwa<br />
einem Notebook oder einem Tablet,<br />
und offeriert ein entsprechend<br />
angepasstes grafisches Benutzer-<br />
Interface. Bryston setzt auch hier<br />
auf etablierte Standards sowie Open<br />
Source, sodass künftige Erweiterungen<br />
problemlos implementiert wer-
Test<br />
13<br />
Bryston BDP-1 im Test<br />
den können und jeder individuelle<br />
Steuerungs-Lösungen für den Bryston<br />
BDP-1 entwickeln kann. Spätestens<br />
mit dieser Option steht einem<br />
wirklich ungetrübten Vergnügen bei<br />
der Wiedergabe nichts im Weg. Hier<br />
findet man mühelos jeden Musiktitel<br />
und kann so seine ganz persönlichen<br />
Playlists für jede Stimmungslage<br />
abrufen.<br />
Fazit<br />
Irgendwie ist es völlig ungewohnt,<br />
aber an dieser Stelle können wir<br />
Ihnen keine abschließende Beurteilung<br />
des klangtechnischen Potentials<br />
des Bryston BDP-1 liefern. Wie<br />
denn auch? Ein Blick ins D<strong>at</strong>enbl<strong>at</strong>t<br />
zeigt, dass auch Bryston hier vor<br />
einem Problem stand, denn D<strong>at</strong>en<br />
wie Kanaltrennung, Frequenzgang,<br />
Signalrauschabstand und Dynamikumfang<br />
gehören doch irgendwie<br />
geradezu zwingend zu edlen HiFi-<br />
Produkten. Aber was soll man in diesem<br />
Fall hier angeben? Also lies man<br />
die entsprechenden Felder einfach<br />
leer und verweist darauf, dass diese<br />
Eckd<strong>at</strong>en im konkreten Fall nicht<br />
wirklich anwendbar sind. Und so<br />
müssen es auch wir an dieser Stelle<br />
halten, denn die Klangqualität entscheidet<br />
sich erst bei der dem Bryston<br />
BDP-1 nachgeschalteten Stufe<br />
in der Kette, dem D/A-Wandler.<br />
Hier kann n<strong>at</strong>ürlich jedweder D/A-<br />
Wandler eingesetzt werden, wobei<br />
man sich in Anbetracht der vom<br />
BDP-1 gelegten Basis wohl eher in<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
den gehobenen Klassen umsehen<br />
sollte. Denn es ist letztendlich die<br />
Qualität des D/A-Wandlers, die über<br />
das t<strong>at</strong>sächliche Ergebnis entscheidet.<br />
Primär empfiehlt sich n<strong>at</strong>ürlich<br />
der Bryston BDA-1 DAC, den der kanadische<br />
Hersteller selbst als idealen<br />
Spielpartner empfiehlt. So haben<br />
es auch wir gehalten und werden<br />
Ihnen die Ergebnisse des Bryston<br />
BDA-1 DAC in einem eigenen Testbericht<br />
nachreichen.<br />
Nun bleibt uns also nur, das prinzipielle<br />
Konzept des Bryston BDP-1 zu<br />
beurteilen und unsere Erfahrungen<br />
im praktischen Eins<strong>at</strong>z zu schildern.<br />
Wie gesagt, zunächst begegneten<br />
wir dem Konzept des Bryston BDP-<br />
1 durchaus skeptisch. Warum sollte<br />
man sich auf einen derartigen Player<br />
„beschränken“, der noch dazu einen<br />
durchaus stolzen Preis aufweist und<br />
auf den ersten Blick eigentlich rein<br />
gar nichts von all den Komfortfunktionen<br />
eines modernen Streaming-<br />
Clients zu bieten h<strong>at</strong>? Nun, setzt man<br />
sich mit dem Gerät etwas genauer<br />
auseinander, so ist die Antwort auf<br />
diese Frage sehr einfach zu beantworten.<br />
Mit dem BDP-1 von Bryston<br />
ergeben sich keinerlei Probleme mit<br />
einem Netzwerk. Man kann es zwar<br />
nutzen, es ist aber nicht Pflicht. Es<br />
dient ausschließlich zur Steuerung,<br />
sodass Probleme mit mangelnder<br />
Performance ebensowenig relevant<br />
sind, wie das Einrichten eines zentralen<br />
Netzwerk-D<strong>at</strong>enspeichers.<br />
Dennoch h<strong>at</strong> man damit alle Komfort-Funktionen,<br />
die auch eine Stre-<br />
aming-Lösung so interessant machen.<br />
Und zur Not reichen in diesem<br />
Fall aber auch die herkömmlichen<br />
paar Tasten direkt am Gerät, sodass<br />
man eigentlich fast das Gefühl h<strong>at</strong>,<br />
man habe es mit einem „normalen“<br />
CD-Player zu tun und nicht mit einem<br />
komplexen IT-System.<br />
Zudem ist in diesem Fall immer eine<br />
bestmögliche Qualität gewährleistet,<br />
da sich der Bryston BDP-1 allen<br />
minderen D<strong>at</strong>enform<strong>at</strong>en wie MP3,<br />
WMA, AAC oder auch Internet Radiost<strong>at</strong>ionen<br />
schlichtweg verweigert.<br />
Nur feinstes D<strong>at</strong>enm<strong>at</strong>erial mit<br />
zumindest „CD-Qualität“ akzeptiert<br />
er an seinen USB-Schnittstellen. Und<br />
damit diese Qualität auch wirklich<br />
voll zur Geltung kommt, überlässt<br />
der Bryston BDP-1 - ganz Profi durch<br />
und durch - die delik<strong>at</strong>e Aufgabe<br />
der Signalwandlung einem anderen<br />
Spezialisten. Kurzum, ein durchaus<br />
schlüssiges und stimmiges Konzept,<br />
dass Bryston mit dem BDP-1 verfolgt<br />
und das Gerät zur perfekten Basis<br />
für anspruchsvollste Musikliebhaber<br />
mit Zukunftsperspektive macht.<br />
Das Gerät ist ab sofort im Fachhandel<br />
erhältlich. Weitere Inform<strong>at</strong>ionen<br />
erhalten Sie direkt beim<br />
österreichischen sowie deutschen<br />
Vertrieb, der Firma AViTech in Wien.<br />
Text: Michael Holzinger<br />
mehr über Bryston - Produkte<br />
lesen Sie auf <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong>
14<br />
Trenner & Friedl The Duke 2010<br />
- Ein Lebenswerk!<br />
Im Jahr 1994 gründeten Peter Trenner und Andreas Friedl eine<br />
Lautsprecher-Manufaktur, deren Ziel es war, einen der besten,<br />
wenn nicht gar den absolut besten Lautsprecher überhaupt<br />
zu entwickeln. Eine Zielsetzung, die sich auch zahllose andere<br />
Klangtüftler setzen, aber das wunderbare an der Welt der HiFi ist<br />
ja, dass es die absolute, allgemein gültige Perfektion ohnedies<br />
nicht gibt.<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011
15<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011
16<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
Seine Prämiere feierte der<br />
neue Duke auf der CES 2011 in<br />
Las Vegas, wobei allein der Transport<br />
des Lautsprecher-Systems<br />
in die Wüstenstadt von Nevada<br />
eine logistische Meisterleistung<br />
erforderte.<br />
Kein Wunder, schließlich kann man<br />
den Duke von Trenner & Friedl<br />
schon allein auf Grund seiner beeindruckenden<br />
Abmessungen und des<br />
Gewichts eigentlich nicht nach den<br />
Massstäben herkömmlicher Lautsprecher<br />
beurteilen.<br />
Selten passte es besser, ein Lautsprecher-System<br />
als solches zu<br />
bezeichnen. Denn es handelt sich<br />
t<strong>at</strong>sächlich um ein komplexes System,<br />
das in Summe den Duke von<br />
Trenner & Friedl ergibt.
17<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
Das System besteht aus zahlreichen<br />
Komponenten, allein schon aus<br />
mehreren Chassis, in denen die zahlreichen<br />
Treiber untergebracht sind.<br />
Bei den Gehäusen setzten die Entwickler<br />
auf einen ihrer Ansicht nach<br />
rel<strong>at</strong>iv leichten, aber extrem steifen<br />
M<strong>at</strong>erialmix aus Bambus-Sandwich<br />
sowie Birkenholz, die in bewährter<br />
Weise von Tischlermeistern in Handarbeit<br />
gefertigt werden.
18<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011
19<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
Über dem Hochton-Modul des Duke<br />
von Trenner & Friedl thront noch ein<br />
Super-Hochtöner mit einer 360° Abstrahlung.<br />
Während der Entwicklung<br />
zeigte sich, dass Signale über 15 kHz<br />
so stark gebündelt sind, dass der<br />
optimale Klangeindruck lediglich<br />
an einem einzigen Punkt im Raum<br />
wahrnehmbar sei. Daher sei dieser<br />
zusätzliche Rund-Strahler geradezu<br />
Pflicht, zumal die Vorgabe für den<br />
Duke lautete, dass er Frequenzen bis<br />
100 kHz abdecken sollte.<br />
Dafür gaben Trenner & Friedl einen<br />
kleinen Hochtöner mit 19 mm Diamantmembran<br />
bei den Spezialisten<br />
von Thiel in Auftrag, dessen Schall<br />
von einem Bleikristall-Brillanten<br />
aus dem Hause Swarovski im Raum<br />
verteilt wird. Die besondere Schliffform<br />
habe sich als besonders günstig<br />
für diese Aufgabe erwiesen, so<br />
die Entwickler. Zudem gibt es dem<br />
Lautsprecher-System n<strong>at</strong>ürlich den<br />
entsprechenden letzten Schliff...<br />
mehr über The Duke 2010 von<br />
Trenner&Friedel lesen Sie auf<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong>
20<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011
21<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
Pro-Ject ART 1 - Ein Dialog von<br />
bildender Kunst und<br />
analoger Musikwiedergabe<br />
Als einen einzigartigen Dialog von bildender Kunst und analoger<br />
Musikwiedergabe beschreiben die Künstlerin Barbara Mungenast<br />
und Pro-Ject Audio Systems Geschäftsführer Heinz Lichtenegger<br />
ihr gemeinsames Projekt, den in limitierter Stückzahl<br />
produzierten Schallpl<strong>at</strong>tenspieler Pro-Ject ART 1.
22<br />
„Mit der Schallpl<strong>at</strong>te wird das Musikhören<br />
ritualisiert“, so Heinz Lichtenegger,<br />
Geschäftsführer und Gründer<br />
von Pro-Ject Audio Systems und unbestritten<br />
einer der treibenden Kräfte,<br />
die für den neuerlichen intern<strong>at</strong>ionalen<br />
Erfolg des Pl<strong>at</strong>tenspielers<br />
verantwortlich zeichnen.<br />
„Die behutsame Pflege der Vinyloberfläche<br />
als Teil einer Reihe liebevoll<br />
gesetzter Vorbereitungshandlungen,<br />
zu der auch die achtsame<br />
Pflege des Tonabnehmers zählt, das<br />
sanfte Herablassen des Tonarms<br />
und schließlich die kontempl<strong>at</strong>ive<br />
Stille, bevor sich der Tonarm in die<br />
Rille niedersenkt, all das ist Teil des<br />
Sich-Einlassens und Zeitnehmen für<br />
einen besonderen Kunstgenuss.“<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011
23<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011
Report<br />
24<br />
Pro-Ject Art 1<br />
Der Pro-Ject ART 1 des österreichischen<br />
Marktführers bei Schallpl<strong>at</strong>tenspielern<br />
Pro-Ject Audio Systems<br />
gehört mit Sicherheit zu jenen Projekten,<br />
die in der Welt der HiFi viel zu<br />
selten anzutreffen sind. Dabei wäre<br />
es überaus wichtig, in der allzuoft<br />
rein auf technische Details fixierten<br />
und oft auch sehr schnelllebigen<br />
Unterhaltungselektronik den wahren<br />
Wert, nämlich den des Genuss<br />
herauszustreichen und die Aufmerksamkeit<br />
wieder auf das Wesentliche<br />
zu lenken, die Kunst des sich Zeit<br />
nehmen zu können und nicht zu<br />
konsumieren, sondern vielmehr bewusst<br />
zu Hören.<br />
Durchaus selbstkritisch muss man<br />
sagen, dass es gerade die modernen,<br />
vernetzten Möglichkeiten der<br />
Unterhaltungselektronik sind, die<br />
uns davon ablenken. Denn sie erst<br />
ermöglichen es, auf abertausende<br />
Inhalte unmittelbar zuzugreifen. Dabei<br />
ist die Gefahr groß, dass diese Inhalte<br />
für uns an Bedeutung verlieren<br />
und so zum einfachen Konsumgut<br />
verkommen.<br />
Es erstaunt also keineswegs, dass<br />
gerade im Zuge der zunehmenden<br />
Vernetzung der IT- und Unterhaltungselektronik<br />
der längst totgesagte<br />
Schallpl<strong>at</strong>tenspieler und das gute,<br />
altbewährte Vinyl eine Renaissance<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
feiern, an die selbst eingeschworene<br />
Schallpl<strong>at</strong>tenliebhaber etwa in den<br />
90iger Jahren des letzten Jahrtausends,<br />
also zur Blütezeit der CD nicht<br />
einmal zu hoffen wagten. Denn<br />
während Streaming-Lösungen und<br />
digitale Medien, aber n<strong>at</strong>ürlich auch<br />
die stets präsenten mobilen Lösungen<br />
bei all dem gebotenen Komfort<br />
und ihrer Flexibilität dazu verleiten,<br />
Musik einfach nebenbei zu konsumieren,<br />
verbietet sich dies bei einem<br />
Schallpl<strong>at</strong>tenspieler schon auf<br />
Grund seines Prinzips.<br />
„Mit der Schallpl<strong>at</strong>te wird das Musikhören<br />
ritualisiert“, so Heinz Lichtenegger,<br />
Geschäftsführer und Gründer<br />
von Pro-Ject Audio Systems und<br />
unbestritten einer der treibenden<br />
Kräfte, die für den neuerlichen intern<strong>at</strong>ionalen<br />
Erfolg des Pl<strong>at</strong>tenspielers<br />
verantwortlich zeichnen. „Die<br />
behutsame Pflege der Vinyloberfläche<br />
als Teil einer Reihe liebevoll gesetzter<br />
Vorbereitungshandlungen,<br />
zu der auch die achtsame Pflege des<br />
Tonabnehmers zählt, das sanfte Herablassen<br />
des Tonarms und schließlich<br />
die kontempl<strong>at</strong>ive Stille, bevor<br />
sich der Tonarm in die Rille niedersenkt,<br />
all das ist Teil des Sich-Einlassens<br />
und Zeitnehmen für einen<br />
besonderen Kunstgenuss.“ Heinz<br />
Lichtenegger, dessen Unterneh-<br />
men Pro-Ject Audio Systems 2011<br />
bereits das 20. jährige Firmenjubiläum<br />
feiert und seit Jahr und Tag klarer<br />
Weltmarktführer im Bereich der<br />
Entwicklung und Produktion von<br />
Schallpl<strong>at</strong>tenspielern ist, versteht<br />
seine Tätigkeit durchaus ein klein<br />
wenig als missionarische Aufgabe,<br />
im positivsten Sinn des Wortes. „Aus<br />
der Musik ziehe ich die Kraft, mein<br />
Leben zu bestehen.“ Und dies will er<br />
möglichst vielen Menschen näher<br />
bringen. Dies war auch die Intension,<br />
als er 1991 das Unternehmen<br />
Pro-Ject Audio Systems gründete,<br />
da seiner Ansicht nach der Schallpl<strong>at</strong>tenspieler<br />
nach wie vor die kostengünstigste<br />
Möglichkeit darstellt,<br />
Musik auf höchstem Niveau genießen<br />
zu können.<br />
Und es ist auch die prinzipielle Idee,<br />
die hinter dem nunmehr präsentierten<br />
Pro-Ject ART 1 steht. „Der Pro-<br />
Ject ART 1 by Barbara Mungenast<br />
ist eine gelungene Symbiose von<br />
hochwertiger Kunst und perfektem<br />
Klang. Er schlägt eine Brücke zwischen<br />
unterschiedlichen Disziplinen.“<br />
Die finale Initialzündung für die<br />
Umsetzung dieses Vorhabens aber<br />
gab ein soziales Hilfsprojekt rund<br />
um WALKforhelp von Mag. Helmut
25<br />
Berg, das dem neunerHAUS und somit<br />
einem Verein, der sich nunmehr<br />
bereits seit über zehn Jahren für obdachlose<br />
Menschen engagiert, zu<br />
Gute kommen sollte.<br />
Gemeinsam mit der Künstlerin Barbara<br />
Mungenast wurde für eine karit<strong>at</strong>ive<br />
Versteigerung der Prototyp<br />
des Pro-Ject ART 1 entwickelt. Die<br />
Versteigerung des Master-Stück<br />
des Pro-Ject ART 1 erbrachte im Mai<br />
2010 einen Reinerlös von immerhin<br />
€ 2.300,-. Dieses Projekt soll mit<br />
dem nunmehr in streng limitierter<br />
Auflage erhältlichen Schallpl<strong>at</strong>tenspielers<br />
fortgesetzt werden.<br />
Die Künstlerin Barbara Mungenast<br />
lebt und arbeitet in Wien und h<strong>at</strong><br />
sich der ganz besonderen Bildsprache<br />
der Kreisform verschrieben.<br />
Darauf setzt sie auch bei ihrer<br />
Umsetzung für den Pro-Ject ART 1.<br />
„Die Kreisform betont Dynamik und<br />
spielt raffiniert mit unserer Wahrnehmung.<br />
Gehörtes und Gesehenes<br />
verbinden sich zu einer Einheit“<br />
so Barbara Mungenast über ihr<br />
Werk. Das bewusst schlichte, zeitlose<br />
Gerätedesign des Pl<strong>at</strong>tenspielers<br />
von Pro-Ject Audio Systems bildete<br />
für die spezielle Ausdrucksform von<br />
Barbara Mungenast die wohl beste<br />
Basis.<br />
„Barbara Mungenast visualisiert<br />
beim Pro-Ject ART 1 die Überschneidung<br />
von Bild und Ton direkt<br />
am Pl<strong>at</strong>tenteller des Turn-Tables.<br />
Als Gestaltungselement wählt sie<br />
kreisende schwarze Linien, die über<br />
einen weißen Pl<strong>at</strong>tenteller laufen<br />
und durch ihren rhythmischen<br />
Verlauf bereits ein Zusammenwirken<br />
von Bild und Ton visualisieren.“<br />
<strong>at</strong>testierte die Kunsthistorikerin<br />
Ursula Maria Probst anlässlich der<br />
exklusiven Präsent<strong>at</strong>ion des Pro-<br />
Ject ART 1 in der Wiener Secession.<br />
Die Basis des Pro-Ject ART 1 stellt<br />
der weltweit meistverkaufte Pl<strong>at</strong>tenspieler<br />
dar, der Pro-Ject Debut III.<br />
mehr über den Pro-Ject ART 1<br />
lesen Sie auf <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011
26<br />
Boston Acoustics A Serie - Best<br />
value for money...<br />
Für das US-amerikanische Unternehmen Boston<br />
Acoustics stellen die neuen Lautsprecher der so<br />
genannten A Serie vor allem im Bezug auf den europäischen<br />
Markt ein immens wichtiges Produktsortiment<br />
dar. Welch hohe Bedeutung man der<br />
Markteinführung beimisst zeigte allein die überaus<br />
prominent besetzte Präsent<strong>at</strong>ion im europäischen<br />
Headquarter im niederländischen Eindhoven.<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
Bereits zu Beginn des Jahres kündigte<br />
der US-amerikanische Produzent<br />
Boston Acoustics - wie berichtet<br />
- erstmals die neue Boston Acoustics<br />
A Serie an. Mitte Januar 2011<br />
lud das Unternehmen die wichtigsten<br />
europäischen Vertriebe sowie<br />
ausgewählte Journalisten zu einer<br />
besonders hochkarätig besetzten<br />
Präsent<strong>at</strong>ion in die europäische<br />
Zentrale des Mutterkonzerns D&M<br />
Holdings Inc. nach Eindhoven.<br />
Während der theoretische Teil allen<br />
voran von Eli Harary, Senior Vice President,<br />
Global Brand Management &<br />
Business Development von Boston<br />
Acoustics sowie Rainer Fink, General<br />
Manager bei Boston Acoustics Europe<br />
abgehalten wurde, h<strong>at</strong>ten die<br />
angereisten Vertreter der lokalen<br />
europäischen Vertriebe und Journalisten<br />
im Anschluss die Möglichkeit,<br />
die neuen Lautsprecher einem ersten<br />
Praxis-Test zu unterziehen. Und<br />
zwar in einem der wohl besten Hörräumen<br />
überhaupt, dem Test-Raum<br />
von Marantz, einem Unternehmen,<br />
das wie Denon ebenso zur D&M Holdings<br />
Inc. gehört, wie Boston Acoustics.<br />
Niemand geringerer als Ken<br />
Ishiw<strong>at</strong>a, Klang-Guru und Entwickler-Legende<br />
, nunmehr Brand Ambassador<br />
von Marantz, übernahm<br />
daher auch die Demonstr<strong>at</strong>ion der<br />
neuen Boston Acoustics A Serie im<br />
Hörraum.<br />
Es h<strong>at</strong>te durchaus einen ganz banalen<br />
Hintergrund, dass Boston<br />
Acoustics eine derart hochkarätige<br />
Besetzung für die Präsent<strong>at</strong>ion<br />
der eigentlich als Einstiegs- bzw.<br />
Mittelklasse-System konzipierten<br />
Lautsprecher-Serie aufbot. Abgesehen<br />
davon, dass dieses Marktsegment<br />
ohnedies schon an sich ein<br />
überaus lukr<strong>at</strong>ives und dementsprechend<br />
gut bestücktes und heftigst<br />
umkämpftes Marktfeld darstellt, für<br />
den US-amerikanischen Herstellers<br />
stellt die Präsent<strong>at</strong>ion der neue A
27<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011
28<br />
Serie durchaus einen Umbruch in<br />
der langjährigen Unternehmensgeschichte<br />
dar.<br />
Das 1979 in Boston im US-Bundessta<strong>at</strong><br />
Massachusetts gegründete<br />
Unternehmen war bislang vor allem<br />
auf den Heim<strong>at</strong>markt fokussiert,<br />
auch wenn die Qualität der Produkte<br />
des Herstellers n<strong>at</strong>ürlich seit Jahr<br />
und Tag auch intern<strong>at</strong>ional dafür<br />
sorgten, dass Boston Acoustics zu<br />
den renommierten Lautsprecher-<br />
Produzenten zählt. Mit der Übernahme<br />
durch D&M Holdings im Jahr<br />
2005 ergaben sich aber völlig neue<br />
Möglichkeiten, das Unternehmen<br />
sowie das Produktsortiment auch<br />
intern<strong>at</strong>ional völlig neu und breiter<br />
aufstellen zu können. Diese Entwicklung<br />
war zwar bereits bei den<br />
Neuvorstellungen der letzten Jahre<br />
zu bemerken, bei der neuen A Serie<br />
aber wurde diese neue Str<strong>at</strong>egie<br />
konsequent von Anbeginn angewendet.<br />
So wurde die neue A Serie von Boston<br />
Acoustics bereits mit Hinblick<br />
auf einen globalen Markt entwickelt,<br />
aber mit einem starken Fokus<br />
auf Europa. So meinte etwa Eli<br />
Harary übereinstimmend mit Rainer<br />
Fink, dass die weltweit erfolgreichstenLautsprecher-Produzenten<br />
aus Europa stammen, hier also<br />
ein besonderes Gespür für Design<br />
und die spezielle Abstimmung von<br />
Lautsprecher-Systemen vorhanden<br />
sei, auf das künftig auch Boston<br />
Acoustic verstärkt setzen werde. So<br />
wurde für das Design der neuen<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
Boston Acoustic A Serie ein englisches<br />
Designer-Team beauftragt,<br />
das eine sehr reduzierte, durchaus<br />
bewusst schlichte, aber überaus<br />
elegante Design-Linie entwickelte.<br />
Das akustische Design überließ<br />
man Experten aus Deutschland, die<br />
jedoch eine einzige Vorgabe mit auf<br />
den Weg bekamen: auch wenn die<br />
Akustik-Designer ihre ganze Expertise<br />
einbringen sollten, der spezielle<br />
Charakter, der „Boston Acoustic“<br />
Sound sollte nach wie vor durchblitzen.<br />
Ein weiteres wesentliches Indiz dafür,<br />
wie wichtig die neue A Serie für<br />
Boston Acoustic ist, ist der Name<br />
selbst. Denn dieser ist keineswegs<br />
zufällig gewählt, sondern als Reminiszenz<br />
an die ersten Lautsprecher<br />
aus dem Hause Boston Acoustic<br />
überhaupt, die Boston Acoustics A<br />
200 aus dem Jahr 1979.<br />
Die Boston Acoustic A Serie wurde<br />
sowohl für klassisches Stereo als<br />
auch Home-Cinema Lösungen mit<br />
Surround-Sound Setup entwickelt.<br />
So stellt das Topmodell der Stand-<br />
Lautsprecher Boston Acoustics<br />
A 360 dar, der von dem zweiten<br />
Stand-Lautsprechersystem Boston<br />
Acoustics A 250 ergänzt wird. Mit<br />
den Modellen Boston Acoustics A<br />
23, A 25 und A 26 stehen insgesamt<br />
drei Regal-Lautsprecher-Systeme<br />
zur Verfügung. Selbstverständlich<br />
darf auch ein Center-Speaker nicht<br />
fehlen, den Boston Acoustics mit<br />
dem A 225C liefert. Nach unten hin,<br />
im wahrsten Sinne des Wortes, wird<br />
die Serie durch die aktiven Subwoofer<br />
Boston Acoustics APS 250 sowie<br />
Boston Acoustics APS 650 abgerundet.<br />
Die Boston Acoustics A Serie soll sich<br />
durch einige Ausst<strong>at</strong>tungsmerkmale<br />
auszeichnen, die nach Ansicht<br />
des US-amerikanischen Herstellers<br />
in dieser Preisklasse einzigartig sind.<br />
Diese fasst das Unternehmen unter<br />
dem Begriff Smart Fe<strong>at</strong>ures zusammen,<br />
wobei wir darüber bereits<br />
ausführlich berichteten. Wir verweisen<br />
daher an dieser Stelle auf die<br />
entsprechende News-Meldung und<br />
konzentrieren uns abschließend auf<br />
den in Eindhoven gewonnen ersten<br />
Höreindruck.<br />
Ken Ishiw<strong>at</strong>a h<strong>at</strong> sich für seine Präsent<strong>at</strong>ion<br />
n<strong>at</strong>ürlich das Topmodell<br />
Boston Acoustics A360 auserkoren,<br />
die er - noblesse oblige - n<strong>at</strong>ürlich<br />
an „seinen“ KI Pearls aus dem Hause<br />
Marantz vorführte.<br />
Mit diversen, durchaus teils ungewöhnlichen<br />
Klangbeispielen führte<br />
Ken Ishiw<strong>at</strong>a die Möglichkeiten des<br />
Flaggschiffs der neue Lautsprecher-<br />
Serie von Boston Acoustics vor.<br />
Dabei zeigte sich, dass das Top-Management<br />
von Boston Acoustics in<br />
ihrem theoretischen Teil nicht zuviel<br />
versprochen h<strong>at</strong>ten. Die neue Boston<br />
Acoustics h<strong>at</strong> - soviel ist bereits<br />
nach diesem ersten Höreindruck<br />
klar - durchaus das Zeug, das angestrebte<br />
Ziel „Klassen-Primus“ zu<br />
erreichen. Der Vortrag der Boston<br />
Acoustics A 360 war sehr detailreich,<br />
bildete eine breite Bühne mit guter<br />
Tiefenstaffelung ab und überzeugte<br />
durch Spritzigkeit und Agilität. Den<br />
doch recht hohen Anspruch, „Best<br />
value for money...“, den sowohl Eli<br />
Harary als auch Rainer Fink zuvor<br />
für die neue Serie beanspruchten,<br />
könnte die Boston Acoustic A Serie<br />
also durchaus erfüllen. Aber das<br />
muss die Serie in ihrer Gesamtheit<br />
im Rahmen eines ausführlichen Praxistests<br />
beweisen. Der erste Vorgeschmack<br />
in Eindhoven aber machte<br />
sehr neugierig...<br />
Boston Acoustic wird die neue A<br />
Serie bereits Ende Januar 2011 an<br />
den Fachhandel ausliefern. Vorerst
29<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011
Report<br />
30<br />
Boston Acoustics A Serie<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011
Report<br />
31<br />
Boston Acoustics A Serie<br />
wird es das komplette Line-up in<br />
den Varianten Hochglanz Schwarz<br />
sowie Kirschholz-Finish angeboten.<br />
Zudem war in Eindhoven auch ein<br />
Modell in Hochglanz Weiss zu bestaunen,<br />
allerdings nur als Sample.<br />
Boston Acoustics wollte sich diesbezüglich<br />
noch nicht festlegen, ob es<br />
einzelne Modelle A Serie oder eventuell<br />
sogar die komplette Modellreihe<br />
auch in anderen Farbvarianten,<br />
etwa in Hochglanz Weiss geben<br />
wird.<br />
Für das Flaggschiff Boston Acoustics<br />
A 360 gibt das Unternehmen einen<br />
empfohlenen Verkaufspreis von €<br />
399,- an, das kleinere Modell Boston<br />
Acoustics A 250 soll zum Preis von<br />
€ 249,- erhältlich sein. Die Boston<br />
Acoustics A 26 soll € 149,- und die<br />
Boston Acoustics A 25 € 129,- kosten.<br />
Den Center-Speaker Boston Acoustics<br />
A 225 C wird das Unternehmen<br />
zum Preis von € 199,- anbieten und<br />
die S<strong>at</strong>elliten Boston Acoustics A<br />
23 werden mit einem empfohlenen<br />
Verkaufspreis von € 99,- angegeben.<br />
Der aktive Subwoofer Boston Acoustics<br />
ASW 650 wird zum empfohlenen<br />
Verkaufspreis von € 499,- und<br />
der Boston Acoustics ASW 250 um €<br />
299,- erhältlich sein.<br />
Weitere Inform<strong>at</strong>ionen erhalten Sie<br />
direkt beim österreichischen Generalimporteur<br />
Audio Tuning Vertriebs<br />
GmbH in Wien.<br />
Text: Michael Holzinger<br />
mehr über die Boston Acoustics A<br />
Serie lesen Sie auf<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011
Report<br />
32<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011
Report<br />
33<br />
So funktioniert‘s...<br />
Apple AirPlay<br />
Mit AirPlay erweitert Apple nicht nur die mobile Produkt-Range<br />
um eine wirklich überaus interessante Funktion. Damit ist es<br />
möglich, Musik, Videos und Fotos direkt von einem iPhone, iPod<br />
touch, iPad oder n<strong>at</strong>ürlich über Apples Medienverwaltungs-<br />
Software iTunes über WiFi auf entsprechend ausgest<strong>at</strong>tete Geräte<br />
einfach und komfortabel zu übertragen.<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> Magazin Jänner 2011<br />
Apple AirPlay ist nicht ganz so neu,<br />
wie es den Anschein haben mag.<br />
Schon seit geraumer Zeit steht die<br />
Basis-Funktionalität zumindest rund<br />
um Apples Medienverwaltungs-<br />
Software iTunes für Microsoft Windows<br />
sowie Apple MacOS X zur<br />
Verfügung. Allerdings wurde diese<br />
Funktion bislang unter dem Namen<br />
Apple AirTunes geführt und<br />
bezeichnete die Option, Musik über<br />
WiFi direkt von iTunes auf komp<strong>at</strong>ible<br />
Geräte zu übertragen. AirTunes<br />
war aber bislang allein auf die Apfel-<br />
Welt beschränkt, denn es gab genau<br />
zwei Geräte, die diese Option boten.<br />
Das war zunächst der Wireless LAN<br />
Access-Point Apple Airport Express<br />
sowie die Settop-Box Apple TV. Mittels<br />
Apple AirTunes verwandelten<br />
sich die beiden Lösungen von Apple<br />
in einfache, aber sehr elegant zu bedienende<br />
Audio Streaming-Clients.<br />
Durch einen kleinen „Trick“ konnte<br />
sich zudem der französische Hersteller<br />
Micromega mit dem AirStream<br />
WM-10 in diese Reihe einordnen.<br />
Man setzte bei diesem Produkt einfach<br />
ebenfalls auf einen Apple Airport<br />
Express, entmündigte diesen<br />
aber bei der Audio-Verarbeitung,<br />
sodass der AirStream WM-10 auf<br />
einem gänzlich anderen Qualitätsniveau<br />
aufspielen konnte, als das Original<br />
von Apple. Mit AirPlay wächst<br />
das Angebot an derartiger Lösungen<br />
anderer Anbieter, wie erste Ankündigungen<br />
zeigen.<br />
Und damit zurück zu AirPlay... Mit<br />
dem Upd<strong>at</strong>e auf iOS 4.2 führte Apple<br />
diese neue Produktbezeichnung<br />
ein, und das aus sehr gutem Grund.<br />
War AirTunes, wie bereits erwähnt,<br />
allein auf Audio beschränkt, so können<br />
mit AirPlay nun auch Videos<br />
und Fotos sehr simpel und ohne<br />
umfangreiche Setup-Prozeduren<br />
über drahtlose Netzwerke verteilt<br />
werden. Sehen wir uns also einmal<br />
an, wie AirPlay funktioniert und was<br />
damit alles möglich ist.
Report<br />
34<br />
Apple Airplay<br />
Die Grundlagen bei der<br />
Quelle...<br />
Die Funktion Apple AirPlay ist n<strong>at</strong>ürlich<br />
in erster Linie auf Lösungen<br />
aus dem Hause Apple zugeschnitten.<br />
Das bedeutet, das Quellgerät ist<br />
immer irgendeine Lösung aus dem<br />
Hause Apple. In erster Linie stellt<br />
Apples Medienverwaltungs-Software<br />
iTunes für Microsoft Windows<br />
sowie Apple MacOS X die zentrale<br />
Schnittstelle dar. Voraussetzung ist<br />
hier Apple iTunes ab Version 10.1,<br />
die erstmals mit der Unterstützung<br />
von Apple AirPlay aufwartet.<br />
Darüber hinaus können nunmehr<br />
aber auch eine Vielzahl an mobilen<br />
Geräten als Quellgeräte genutzt<br />
werden, wie etwa das Apple iPhone,<br />
der Apple iPod touch sowie das<br />
Apple iPad. Als Voraussetzung muss<br />
iOS ab Version 4.2.1 installiert sein.<br />
Nicht geeignet sind diverse NAS-Lösungen,<br />
die über einen so genannten<br />
iTunes-Server verfügen. Auf deren<br />
D<strong>at</strong>en kann zwar Apple iTunes<br />
zugreifen, mehr aber ist damit nicht<br />
möglich!<br />
Die möglichen Clients...<br />
Wie bereits angedeutet ist man bei<br />
den Abspielgeräten aber nicht mehr<br />
allein auf Apple angewiesen.<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
N<strong>at</strong>ürlich stehen aber auch hier Produkte<br />
des kalifornischen Herstellers<br />
aus Cupertino an erster Stelle. Da<br />
wäre zunächst die Netzwerk-Lösung<br />
Apple Airport Express. Dieser Wireless<br />
LAN Access Point weist eine<br />
Audio-Schnittstelle für analoge als<br />
auch digitale Signale auf und ist somit<br />
allein auf die Wiedergabe von<br />
Audio beschränkt. Gleiches gilt vorerst<br />
für das Apple TV der ersten Gener<strong>at</strong>ion.<br />
Dieses Gerät setzt auf eine<br />
abgespeckte Version des Desktop-<br />
Betriebssystems MacOSX, weist eine<br />
interne Festpl<strong>at</strong>te auf und wird mit<br />
Apples iTunes synchronisiert, um<br />
D<strong>at</strong>en auf die Settop-Box zu übertragen.<br />
Auch dieses Gerät kann für<br />
AirPlay eingesetzt werden, unterstützt<br />
allerdings ebenfalls nur die<br />
Wiedergabe von Audio-D<strong>at</strong>en.<br />
Ganz anders sieht es beim neuesten<br />
Apple TV aus. Das nunmehr deutlich<br />
kleinere Gerät weist keine interne<br />
Festpl<strong>at</strong>te mehr auf und setzt mit<br />
iOS auf das gleiche Betriebssystem,<br />
wie Apple iPod touch, iPhone und<br />
iPad. Damit können multimediale<br />
Inhalte nicht auf dem kleinen Gerät<br />
abgespeichert werden, sondern<br />
werden ausschließlich mittels Air-<br />
Play übertragen, also gestreamt.<br />
Somit kann Apple TV ab der zweiten<br />
Gener<strong>at</strong>ion nicht nur Audio-D<strong>at</strong>en,<br />
sondern auch Fotos und Videos über<br />
AirPlay empfangen.<br />
Bereits unmittelbar zur Vorstellung<br />
von Apples AirPlay kündigten zudem<br />
weitere Hersteller der Unterhaltungselektronik<br />
ebenfalls komp<strong>at</strong>ible<br />
Lösungen an, allen voran<br />
n<strong>at</strong>ürlich Micromega. Der Micromega<br />
AirStream WM-10 ist n<strong>at</strong>ürlich<br />
ebenfalls für AirPlay gerüstet, wenngleich<br />
allein auf die Wiedergabe von<br />
Audio-D<strong>at</strong>en beschränkt. Dies gilt<br />
auch für die neuen Produkte des<br />
französischen Herstellers, den Vollverstärker<br />
Micromega IA-400 sowie<br />
den Vollverstärker AS-400.<br />
Auch Denon und Marantz haben<br />
bereits entsprechende Lösungen für<br />
Apple AirPlay angekündigt, wobei<br />
auch deren Produkte allein auf die<br />
Wiedergabe von Audio-D<strong>at</strong>en beschränkt<br />
sind. Dies gilt auch für Lösungen,<br />
die voraussichtlich zur CES<br />
2011 erstmals zu sehen sein werden,<br />
wie etwa aus dem Hause Bowers &<br />
Wilkins, Klipsch, und vielen mehr.<br />
Die Verbindung...<br />
Als Basis für AirPlay dient ein ganz<br />
normales drahtloses Netzwerk, in<br />
das alle Komponenten integriert<br />
sind. Es sind also keinerlei zusätzliche<br />
Investitionen in eine Infrastruktur<br />
erforderlich und auch auf komplexe<br />
Setup-Prozeduren ist man<br />
nicht angewiesen. Im einfachsten
Report<br />
35<br />
Apple Airplay<br />
Fall benötigt man nahezu keine zusätzlichen<br />
Setup-Routinen.<br />
Apple setzt bei AirPlay auf die Netzwerk-Technologie<br />
Bonjour, die fester<br />
Bestandteil des Betriebssystems<br />
Apple MacOS X ist und für Microsoft<br />
Windows als kostenloser Download<br />
angeboten wird, wobei diese Komponenten<br />
bei der Install<strong>at</strong>ion von<br />
iTunes für Windows autom<strong>at</strong>isch<br />
mit installiert werden. Ohne allzusehr<br />
ins Detail gehen zu wollen sei<br />
angeführt, dass Apple Bonjour dafür<br />
sorgt, dass Netzwerkdienste autom<strong>at</strong>isch<br />
erkannt werden und keine<br />
zusätzliche Konfigur<strong>at</strong>ion erforderlich<br />
ist.<br />
Somit ist sicher gestellt, dass iTunes,<br />
aber auch iPhone, iPod touch oder<br />
iPad etwaige Apple AirPlay komp<strong>at</strong>ible<br />
Clients im Netzwerk autom<strong>at</strong>isch<br />
erkennen und unmittelbar<br />
nutzen können.<br />
Und nun zur Praxis<br />
Beginnen wir bei Apple iTunes für<br />
Windows oder MacOS X. Findet sich<br />
ein AirPlay-komp<strong>at</strong>ibles Device im<br />
Netzwerk, so taucht autom<strong>at</strong>isch<br />
am rechten unteren Fensterrand<br />
eine Auswahl-Option auf. Hier kann<br />
die Ausgabe von iTunes direkt auf<br />
das entsprechende Gerät geroutet<br />
werden.<br />
Ob es nun nur Audio-, oder aber<br />
auch Video-D<strong>at</strong>en sein können, definiert<br />
sich n<strong>at</strong>ürlich über die Art<br />
des Geräts auf das der D<strong>at</strong>enstrom<br />
geschickt werden soll. So steht bei<br />
der Videowiedergabe ein Airport Express<br />
erst gar nicht zur Auswahl zur<br />
Verfügung, da das Gerät ohnedies<br />
nichts damit anfangen könnte. Das<br />
klappt eben nur mit einem neuen<br />
Apple TV.<br />
Zudem kann man nicht nur ein Device<br />
mit D<strong>at</strong>en versorgen, sondern<br />
auch mehrere gleichzeitig. So kann<br />
z.B. das Audio-Signal mittels mehrere<br />
Apple Airport Express, Apple<br />
TV oder Lösungen anderer Hersteller<br />
gleichzeitig in mehrere Räume<br />
gesendet werden. Dazu wählt<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
man einfach die Option „Mehrere<br />
Lautsprecher“ und markiert die<br />
entsprechenden Geräte. Fotos können<br />
derzeit leider nur über Apple<br />
iTunes für Apple TV freigegeben,<br />
aber etwa nicht über Apple iPhoto<br />
direkt als Diashow ebenfalls gestreamt<br />
werden.<br />
Sehen wir uns nun die Funktionsweise<br />
von Apple AirPlay auf mobilen<br />
Devices an. Wie bereits beschrieben,<br />
als Quellgerät kann nun ein Apple<br />
iPhone, iPod touch oder iPad genutzt<br />
werden. Mit dem Upd<strong>at</strong>e auf<br />
iOS 4.2.1 steht AirPlay in einigen Applik<strong>at</strong>ionen<br />
zur Verfügung.<br />
Dies beginnt n<strong>at</strong>ürlich in der iPod<br />
App, also dem Musik-Player von<br />
iPhone, iPod touch und iPad. Hier<br />
findet sich nun ebenfalls ein AirPlay<br />
Auswahl-Menü, sobald ein komp<strong>at</strong>ibles<br />
Gerät im Netzwerk gefunden<br />
wird. Ähnlich wie in iTunes am PC<br />
oder Mac wählt man einfach ein<br />
Gerät aus, auf das das Audio-Signal<br />
über Wireless LAN gestreamt werden<br />
soll. Das bedeutet, es können<br />
alle Musikd<strong>at</strong>en, die sich im Speicher<br />
des mobilen Device befinden,<br />
direkt über das HiFi- oder AV-System<br />
wiedergegeben werden. Die Steuerung<br />
erfolgt dabei in gewohnter<br />
Weise direkt am iPod touch, iPhone<br />
oder iPad, so, als würde man die Musik<br />
über den Kopfhörer genießen.<br />
Die Funktion AirPlay beschränkt<br />
sich aber auch bei den mobilen<br />
Lösungen nicht allein auf Audio.<br />
Ebenso können Videos gestreamt<br />
werden, wobei auch hier einfach<br />
eine Auswahl des entsprechenden<br />
Quellgeräts reicht. Zudem ist man<br />
nicht allein auf die Wiedergabe von<br />
Videos aus dem Apple iTunes Store<br />
beschränkt. Auch die YouTube App<br />
des iPhone, iPod touch und iPad<br />
weist nunmehr das Apple AirPlay<br />
Auswahl-Menü auf. Ebenso verhält<br />
es sich bei Fotos. Diese können nunmehr,<br />
sogar als Diashow mit Musikuntermalung,<br />
direkt vom iPhone,<br />
iPod touch und iPad auf ein Apple<br />
TV der zweiten Gener<strong>at</strong>ion über Wireless<br />
LAN übertragen werden.<br />
Alles im Griff...<br />
Während man beim Streamen direkt<br />
vom iPod touch, iPad oder iPhone<br />
die Steuerung ohnedies unmittelbar<br />
über das mobile Device erledigt,<br />
können all die angeführten Geräte<br />
von Apple auch zur Steuerung des<br />
PCs oder Macs genutzt werden,<br />
wenn Apple iTunes die Quelle darstellt.<br />
Dazu bedient man sich einfach der<br />
kostenlos von Apple angebotenen<br />
App Remote, die es für Apple iPhone,<br />
iPod touch als auch das iPad gibt.<br />
Man kann zwar einzelne Geräte wie<br />
iTunes oder Apple TV direkt mit dieser<br />
App verknüpfen, der einfachste<br />
Weg stellt aber die so genannte<br />
Priv<strong>at</strong>freigabe dar, die man sowohl<br />
in Apple iTunes als auch Apple Remote<br />
eingeben kann. Anhand eines<br />
Account im Apple iTunes Online<br />
Store dürfen alle Geräte miteinander<br />
kommunizieren, sodass in der<br />
App Remote autom<strong>at</strong>isch alle iTunes<br />
Medi<strong>at</strong>heken, Apple TV und AirPlaykomp<strong>at</strong>ible<br />
Lösungen beliebiger<br />
Anbieter auftauchen und gesteuert
Report<br />
36<br />
Apple Airplay<br />
werden können. Es handelt sich dabei<br />
um eine so genannte bidirektionale<br />
Fernbedienung. Das bedeutet,<br />
man sieht n<strong>at</strong>ürlich unmittelbar alles<br />
direkt auf dem Display des mobilen<br />
Geräts. Man stöbert also in seiner<br />
Medi<strong>at</strong>hek anhand von Cover-Artwork,<br />
kann auf Playlisten zugreifen<br />
und diese auch erstellen bzw. bearbeiten,<br />
und nach allen erdenklichen<br />
Kriterien im D<strong>at</strong>enbestand suchen.<br />
Dies macht deutlich, wie umfassend<br />
die Möglichkeiten rund um Apple<br />
AirPlay sind. Dem kalifornischen<br />
Unternehmen ist es gelungen, eine<br />
wirklich perfekte Infrastruktur aufzubauen,<br />
die an Flexibilität und<br />
Vielseitigkeit kaum Wünsche offen<br />
lässt - zumindest im Grundprinzip.<br />
N<strong>at</strong>ürlich fügen Kritiker zurecht an,<br />
dass man damit allein auf die „Welt“<br />
von Apple beschränkt ist, vor allem<br />
im Bezug auf die abspielbaren Inhalte.<br />
Hier ist man entweder auf eigene<br />
Inhalte, oder auf bei Apple im iTunes<br />
Store erworbene D<strong>at</strong>en beschränkt.<br />
Für viele dürfte dies aber keine allzu<br />
drastische Einschränkung darstellen,<br />
sonst würde Apple nicht ganz<br />
klar Marktführer sowohl im Bereich<br />
mobile Audio-Player sowie der Online-Distribution<br />
von Musik, Video<br />
und TV-Serien sein.<br />
Da dürfte vielmehr die intuitive, absolut<br />
unkomplizierte Handhabung<br />
und Vernetzung verschiedenster<br />
Produkte und die flexiblen Eins<strong>at</strong>zmöglichkeiten<br />
im Mittelpunkt stehen.<br />
Und genau dafür steht Apple<br />
AirPlay als geradezu perfektes Beispiel.<br />
Kein Wunder also, dass bereits<br />
etliche Unternehmen ebenfalls entsprechende<br />
Produkte im Angebot<br />
haben und noch viel mehr folgen<br />
werden. Andere Anbieter in diesem<br />
Marktsegment werden es daher<br />
künftig noch schwerer haben, mit<br />
ihren teils propriäteren Lösungen<br />
gegen die n<strong>at</strong>ürlich ebenfalls nicht<br />
immer heile „vernetzte Welt“ Apples<br />
zu bestehen.<br />
Text: Michael Holzinger<br />
mehr über Apple - Produkte<br />
lesen Sie auf <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
News<br />
Marantz bietet Upd<strong>at</strong>e für Apple<br />
AirPlay ab sofort an<br />
Ein wenig später als ursprünglich<br />
angekündigt ist es nun verfügbar,<br />
das Upd<strong>at</strong>e für Netzwerk-Produkte<br />
von Marantz. Aber gut Ding<br />
braucht bekanntlich, und dieses<br />
Upd<strong>at</strong>e bringt ja wirklich eine sehr<br />
außergewöhnliche, überaus komfortable<br />
Funktion mit sich. Damit<br />
werden sämtliche Netzwerk-Geräte<br />
von Marantz um Apple AirPlay<br />
erweitert und somit zu besonders<br />
hochwertigen Audio-Devices in<br />
der vernetzten Welt von Apple.<br />
Mit Apple AirPlay steht eine überaus<br />
komfortable Funktion zum einfachen<br />
Streamen von Musik entweder<br />
direkt aus Apples Medien-Verwaltungssoftware<br />
iTunes für Apple MacOS<br />
X und Microsoft Windows, aber<br />
auch direkt von einem Apple iPhone,<br />
iPod touch und iPad zur Verfügung.<br />
Bereits unmittelbar nach der<br />
Vorstellung dieser neuen Funktion<br />
von Apple gaben auch weitere Unternehmen<br />
die Unterstützung von<br />
AirPlay bekannt. Darunter auch Marantz.<br />
Die japanische HiFi-Schmiede<br />
und Spezialist für hochwertige<br />
Heimkino-Systeme h<strong>at</strong> nunmehr<br />
das entsprechende Upd<strong>at</strong>e fertig<br />
gestellt und bietet es zum Download<br />
an.<br />
Mit diesem Upd<strong>at</strong>e fügen sich die<br />
entsprechenden Systeme von Marantz<br />
nahtlos in die Infrastruktur<br />
rund um Apples iTunes ein. Sind<br />
die HiFi- oder AV-Komponenten ins<br />
Netzwerk integriert, so h<strong>at</strong> der Kunde<br />
die Möglichkeit, die Musikwiedergabe<br />
etwa direkt in Apples iTunes<br />
auf das Audio-System zu senden<br />
- drahtlos n<strong>at</strong>ürlich. Dabei werden<br />
n<strong>at</strong>ürlich auch Inform<strong>at</strong>ionen wie<br />
der Titel, der Interpret und selbst<br />
das Album-Cover übertragen und<br />
die abgelaufene und die verblei-<br />
bende Zeit übertragen und können<br />
angezeigt werden. Die Audio-D<strong>at</strong>en<br />
werden n<strong>at</strong>ürlich in bestmöglicher<br />
Qualität ohne zusätzliche D<strong>at</strong>enreduktion<br />
übertragen. Setzt man etwa<br />
auf Apple Lossless-kodierte D<strong>at</strong>en,<br />
so spielt ein derartiges System auf<br />
allerhöchstem Niveau.<br />
Dies gilt auch für die Wiedergabe<br />
von Musik direkt von einem Apple<br />
iPhone, iPod touch oder iPad, denn<br />
auch diese mobilen Devices verfügen<br />
selbstverständlich über Apple<br />
AirPlay und können somit Musik direkt<br />
an entsprechend ausgest<strong>at</strong>tete<br />
Geräte von Marantz übertragen.<br />
In jedem Fall kann die Wiedergabe<br />
komfortabel direkt vom mobilen<br />
Device gesteuert werden. Dies<br />
gilt nicht nur dann, wenn der iPod<br />
touch, das iPhone oder das iPad<br />
selbst die Quelle darstellt, sondern<br />
eben auch dann, wenn die D<strong>at</strong>en<br />
auf einem PC oder Mac liegen. Denn<br />
dafür stellt Apple die App Remote<br />
als kostenlosen Download zur Verfügung,<br />
die eine intuitive Steuerung<br />
erlaubt.<br />
Das Upd<strong>at</strong>e von Marantz wird über<br />
eine eigene Webseite angeboten.<br />
Hier stehen alle Inform<strong>at</strong>ionen über<br />
den Upd<strong>at</strong>e-Vorgang zur Verfügung.<br />
Leider gibt‘s das Upd<strong>at</strong>e nicht kostenlos.<br />
Mit einem Preis von € 49,- ist<br />
es aber sehr günstig, vor allem wenn<br />
man den damit einhergehenden<br />
Komfort bedenkt.<br />
Das Upd<strong>at</strong>e kann derzeit für das<br />
Lifestyle-System Marantz Melody<br />
Media M-CR603, den Netzwerk-<br />
Audioplayer Marantz NA7004 und<br />
den AV-Receiver Marantz SR7005<br />
als auch die AV-Vorstufe Marantz<br />
AV7005 eingesetzt werden.<br />
Wie bereits erwähnt soll das Upd<strong>at</strong>e<br />
laut Herstellerangaben problemlos<br />
vom Kunden selbst durchgeführt<br />
werden können. Zur Not steht n<strong>at</strong>ürlich<br />
der Fachhändler Ihres Vertrauens<br />
sowie der österreichische<br />
Vertrieb von Marantz, die Firma<br />
Novis Electronics GmbH bei etwaigen<br />
Fragen und Problemen zur<br />
Verfügung.
Report<br />
37<br />
Musical Fidelity M1 CLIC - Stre aming Client<br />
Musical Fidelity M1 CLIC -<br />
Streaming Client mit<br />
österreichischem Herz<br />
Sie wächst langsam, aber mit<br />
Bedacht, die neue M1-Serie der<br />
englischen HiFi-Schmiede Musical<br />
Fidelity. H<strong>at</strong>te man bisher<br />
mit dem M1 DAC einen erstklassigen<br />
D/A-Wandler und<br />
mit dem M1 HPA einen vorzüglichen<br />
Kopfhörer-Verstärker<br />
im Angebot, so folgt in Kürze<br />
der M1 CLIC, der prinzipiell als<br />
Streaming-Client konzipiert<br />
wurde, aber zu weit mehr in<br />
der Lage ist.<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
Die englische HiFi-Schmiede aus<br />
Middlesex ist vor allem für ihre leistungsstarken<br />
Verstärker bekannt.<br />
Das Entwickler-Team von Musical<br />
Fidelity rund um CEO Antony Michaelson<br />
h<strong>at</strong> sich ganz und gar<br />
dem Credo verschrieben, dass man<br />
eigentlich nie genug W<strong>at</strong>t haben<br />
kann, auch wenn da durchaus der<br />
ein oder andere inzwischen legendäre<br />
„Ausreißer“ wie der Stereo-<br />
Vollverstärker Musical Fidelity A1 in<br />
reiner Class A und vergleichsweise<br />
geradezu bescheidener Leistung<br />
in der Unternehmensgeschichte zu<br />
finden sind.<br />
Prinzipiell h<strong>at</strong> man sich aber den<br />
eher wuchtigen, massiven HiFi-<br />
Lösungen verschrieben. Selbst die<br />
neue Einstiegs-Serie bestehend aus<br />
Musical Fidelity M3i und M3CD bezeugen<br />
dies eindrucksvoll.<br />
Dann h<strong>at</strong> man aber auch eine so genannte<br />
V-Serie im Angebot, die mit<br />
dem D/A-Wandler Musical Fidelity<br />
V-DAC, dem Kopfhörer-Verstärker<br />
Musical Fidelity V-CAN und der Phono-Vorstufe<br />
Musical Fidelity V-LPS<br />
aber ausschließlich Spezialisten für<br />
einzelne Aufgaben umfasst und somit<br />
das „reguläre“ Produktsortiment<br />
lediglich ergänzt.<br />
Diesen Anschein erweckte auch die<br />
vor Kurzem eingeführte Musical<br />
Fidelity M1-Serie, denn auch hier<br />
gab es bislang mit dem Kopfhörer-<br />
Verstärker Musical Fidelity M1 HPA<br />
sowie dem D/A-Wandler Musical
Report<br />
38<br />
Musical Fidelity M1 CLIC - Streaming Client<br />
Fidelity M1 DAC bloss zwei weitere<br />
auf bestimmte Aufgaben fokussierte<br />
Lösungen.<br />
Insofern mag der neue Musical Fidelity<br />
M1 CLIC so gar nicht in dieses<br />
Bild passen, denn diese Lösung<br />
ist, bei genauerer Betrachtung, weit<br />
mehr, als ein einfacher Streaming-<br />
Client.<br />
Ja, auch auf Streaming versteht sich<br />
der neue Musical Fidelity M1 CLIC<br />
n<strong>at</strong>ürlich, darüber hinaus kann er<br />
aber ebenso Inhalte von Apples<br />
iPod in bestmöglicher Qualität wiedergeben,<br />
dient als D/A-Wandler<br />
und kann über USB auch als externe<br />
Audio-Lösung für PCs und Macs eingesetzt<br />
werden und bietet zudem<br />
alles, um als zentraler Vorverstärker<br />
in einem kompletten HiFi-System zu<br />
fungieren. Daher trägt der Musical<br />
Fidelity M1 CLIC auch den Beinamen<br />
Universal Music Controller.<br />
Der Musical Fidelity CLIC präsentiert<br />
sich in der gewohnten Form der<br />
M1-Serie des englischen Herstellers,<br />
die die halbe Breite der Musical Fidelity<br />
M3- und M6-Serien aufweist.<br />
Das aus Metall gefertigte, durchaus<br />
schicke Gehäuse mit einer soliden<br />
Front aus Aluminium weist ein sehr<br />
großzügig dimensioniertes TFT-<br />
Display, aber keine Bedienelemente<br />
auf. Lediglich ein Hauptschalter ist<br />
am Musical Fidelity CLIC zu finden.<br />
N<strong>at</strong>ürlich gibt‘s auch eine Infrarot-<br />
Fernbedienung, aber im Prinzip<br />
setzt Musical Fidelity primär auf die<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
Steuerung mittels mobiler, vernetzter<br />
Devices wie etwa dem Apple<br />
iPhone, iPod touch oder iPad. Ob<br />
es eine dedizierte Applik<strong>at</strong>ion vom<br />
Hersteller selbst geben wird, steht<br />
derzeit noch nicht fest. An Altern<strong>at</strong>iven<br />
wie etwa dem überaus flexiblen<br />
PlugPlayer gibt es aber ohnedies<br />
längst keinen Mangel.<br />
Viel üppiger präsentiert sich die<br />
Rückseite des Musical Fidelity M1<br />
CLIC. Ins Netzwerk wird das Gerät<br />
entweder über Ethernet oder über<br />
WiFi integriert. Außerdem steht ein<br />
USB-Anschluss für PCs und Macs,<br />
ein weiterer für den Anschluss eines<br />
Apple iPod zur Verfügung. An analogen<br />
Anschlüssen bietet der Musical<br />
Fidelity M1 CLIC jede Menge, und<br />
zwar mehr, als für die eigentliche<br />
Aufgabe als Streaming-Device nötig<br />
wäre. So findet man nicht nur ein<br />
Pre-Out, sondern auch ein so genannter<br />
Tape-Out. Außerdem stehen<br />
drei AUX-Eingänge zur Verfügung.<br />
Allesamt ausgeführt als klassische<br />
Cinch-Buchsenpärchen. Zudem finden<br />
sich zwei digitale Eingänge in<br />
Form von koaxialen S/PDIF-Buchsen<br />
sowie ein optischer TOS-Link an der<br />
Rückseite des Musical Fidelity M1<br />
CLIC. Eine RS232-Schnittstelle und<br />
ein Trigger-Ausgang runden das Angebot<br />
an Schnittstellen ab.<br />
Ach ja, auch an der Front-Seite steht<br />
ein USB-Anschluss zur Verfügung,<br />
wobei dieser etwa für USB-Speichersticks<br />
genutzt werden kann.<br />
Ein Blick auf die Menü-Struktur des<br />
Musical Fidelity M1 CLIC zeigt, dass<br />
sich die englische HiFi-Schmiede<br />
Unterstützung aus Österreich sicherte.<br />
Das Herzstück des M1 CLIC<br />
ist nichts anderes, als ein Referenz-<br />
Design der in Wien ansässigen<br />
Hightech-Spezialisten StreamUnlimited.<br />
Dieses trägt die Bezeichnung<br />
StreamUnlimited Stream700 Audio<br />
Streaming Client und zeigt sich als<br />
wirklich sehr flexible Pl<strong>at</strong>tform.<br />
Ins Netzwerk eingebunden fungiert<br />
der Musical Fidelity M1 CLIC als Streaming-Client,<br />
der einen UPnP- bzw.<br />
dlna-Server voraussetzt. Ebenso<br />
kann er auf Internet-Radioangebote<br />
zugreifen, wobei zur Verwaltung<br />
der zigtausenden St<strong>at</strong>ionen auf den<br />
Dienst vTuner zurückgegriffen werden<br />
kann.<br />
N<strong>at</strong>ürlich kann er auch Musik-D<strong>at</strong>en<br />
direkt von USB-Speichersticks abspielen<br />
und auch Inhalte von Apples<br />
iPod sollen anstandslos ausgelesen<br />
werden, wobei nicht nur hier Cover-<br />
Artwork auf dem üppigen Farb TFT-<br />
Display mit 3,5 Zoll und einer QVGA-<br />
Auflösung dargestellt wird.<br />
Der Musical Fidelity unterstützt<br />
dabei n<strong>at</strong>ürlich alle gängigen Audio-Form<strong>at</strong>e.<br />
Angefangen von verlustbehaftet<br />
komprimierten D<strong>at</strong>enform<strong>at</strong>en<br />
wie MP3, WMA und AAC<br />
werden somit n<strong>at</strong>ürlich auch WAV,<br />
Apple Lossless und FLAC unterstützt.<br />
Dabei reicht das Spektrum<br />
bin hin zu hochauflösenden D<strong>at</strong>en<br />
mit bis zu 24 Bit und 192 kHz.<br />
Über USB an einen PC oder Mac<br />
angeschlossen können D<strong>at</strong>en allerdings<br />
nur mit 16 Bit und bis zu<br />
48 kHz abgespielt werden. Nutzt<br />
man den Musical Fidelity M1 CLIC<br />
als D/A-Wandler, so werden über<br />
dessen digitale Eingänge ebenfalls<br />
D<strong>at</strong>en mit bis zu 24 Bit und 192 kHz<br />
unterstützt.<br />
Kurz noch zurück zum Streaming:<br />
Nach Herstellerangaben soll vom<br />
Musical Fidelity M1 CLIC auch die<br />
unterbrechungsfreie Wiedergabe,<br />
das so genannte gapless Playback
Report<br />
39<br />
Musical Fidelity M1 CLIC - Streaming Client<br />
unterstützt werden. Live-Mitschnitte<br />
oder klassische Aufnahmen<br />
werden somit anstandslos ohne<br />
„Zwangspausen“ zwischen den einzelnen<br />
Titeln wiedergegeben.<br />
Es ist also ein überaus vielseitiges<br />
Gerät, dass Musical Fidelity voraussichtlich<br />
ab April 2011 an den<br />
Fachhandel ausliefern wird. Es dient<br />
eben nicht nur als ein weiterer reiner<br />
Streaming-Cient, sondern kann<br />
durch seine Ausst<strong>at</strong>tung mit digitalen<br />
Schnittstellen, einer direkten<br />
Anbindung an PCs und Macs sowie<br />
den zusätzlichen analogen Eingängen<br />
ein flexibler, zentraler Bestandteil<br />
eines HiFi-Systems sein. Insofern<br />
erscheint der voraussichtliche Verkaufspreis<br />
von € 1.590,- als mehr als<br />
gerechtfertigt, zumal man in diesem<br />
Fall wohl bedenkenlos davon ausgehen<br />
kann, dass Musical Fidelity auch<br />
beim M1 CLIC höchsten Wert auf<br />
eine erstklassige Klangqualität legte<br />
und somit auch diesbezüglich keine<br />
Blöße gibt. Weitere Inform<strong>at</strong>ionen<br />
erhalten Sie direkt beim österreichischen<br />
Generalimporteur Audio Tuning<br />
Vertriebs GmbH.<br />
Text: Michael Holzinger mehr über Musical Fidelity - Produkte lesen Sie in <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011
Report<br />
40<br />
Schallpl<strong>at</strong>ten-Pflege<br />
Kleiner R<strong>at</strong>geber<br />
Schallpl<strong>at</strong>ten-Pflege<br />
Trotz aller Vorteile und all den Möglichkeiten einer vernetzten<br />
digitalen Welt ist die Wiedergabe von Schallpl<strong>at</strong>ten nach<br />
wie vor für viele <strong>audio</strong>phile Anwender die erste Wahl und<br />
auch Neu- oder Wiedereinsteiger finden zurück zur Magie der<br />
schwarzen Scheiben. Nur eins kann den Genuss trüben: verschmutze<br />
Schallpl<strong>at</strong>ten!<br />
Nun, so mancher mag der Ansicht<br />
sein, das Knacksen, Rauschen und<br />
ein wenig Knistern einfach dazu gehört,<br />
wenn man Musik von Schallpl<strong>at</strong>te<br />
hört. Unvergesslich das Zit<strong>at</strong><br />
eines treuen Schallpl<strong>at</strong>ten-Anhängers<br />
in diesem Zusammenhang:<br />
„Wenn ich etwas knacksen und<br />
knistern hören will, dann nehme ich<br />
das Stanniolpapier meines Butterbrots...“<br />
Musik über Schallpl<strong>at</strong>ten zu hören,<br />
muss also keineswegs mit störenden<br />
Nebengeräuschen einhergehen.<br />
Vielmehr ist es sogar sehr einfach,<br />
zumindest die schlimmsten Störgeräusche<br />
zu eliminieren. Oberster<br />
Grunds<strong>at</strong>z ist aber immer der mög-<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
lichst sorgsame Umgang mit den<br />
kostbaren Schallpl<strong>at</strong>ten. Die richtige<br />
Pflege durchaus sensibler Schallpl<strong>at</strong>ten<br />
ist dann die beste Voraussetzung,<br />
um einen stets ungetrübten<br />
Musikgenuss zu garantieren.<br />
Der sicher schlimmste Feind des<br />
Vinyl-Freunds ist ganz klar Staub.<br />
Schon allein das M<strong>at</strong>erial der Schallpl<strong>at</strong>te<br />
und dessen elektrost<strong>at</strong>ische<br />
Aufladung ist ein wesentlicher<br />
Grund dafür, dass diese selbst feinste<br />
Staubpartikel geradezu magisch<br />
anziehen.<br />
Oberste Regel ist also, Schallpl<strong>at</strong>ten<br />
niemals länger als notwendig<br />
auf dem Schallpl<strong>at</strong>tenspieler lie-<br />
gen zu lassen und diese nach dem<br />
Abspielen sofort ins schützende<br />
Cover zurück zu stecken. Zudem<br />
ist es durchaus empfehlenswert,<br />
Schallpl<strong>at</strong>ten vor allem bei mitunter<br />
sehr eng anliegenden Cover<br />
mit einer speziellen Innenhülle zu<br />
schützen. Diese weisen im Idealfall<br />
nicht nur eine Außenhülle etwa aus<br />
Papier auf, sondern eine zusätzliche<br />
Kunststofffütterung, die antist<strong>at</strong>isch<br />
wirkt. Derartige Hüllen sind um wenig<br />
Geld im Fachhandel oder bei<br />
Online-Anbietern erhältlich, wie<br />
etwa die Protected LP-Innenhüllen<br />
Deluxe. Eine derartige Hülle schützt<br />
die Oberfläche der Pl<strong>at</strong>te beim Einstecken<br />
bzw. Herausnehmen der<br />
Schallpl<strong>at</strong>te zumeist deutlich effizienter<br />
als die Original-Hüllen.<br />
Ein weiteres, geradezu essentielles<br />
Werkzeug ist eine so genannte<br />
Carbonfaserbürste, mit der man einfach<br />
sanft die gröbsten Staubpartikel<br />
entfernt, sobald die Schallpl<strong>at</strong>te<br />
auf dem Teller des Laufwerks liegt<br />
und bevor der Tonarm abgesenkt<br />
wird.<br />
Während man oberflächliche, grö-
Report<br />
41<br />
Schallpl<strong>at</strong>tenpflege<br />
bere Verschmutzungen also recht<br />
einfach entfernen kann, so sammeln<br />
sich feinste Staubpartikel in den Rillen<br />
an und sind nicht so ohne weiteres<br />
zu entfernen. Mit der Zeit leidet<br />
dadurch n<strong>at</strong>ürlich die Klangqualität<br />
gravierend. Gleichgültig, wie sehr<br />
man auch auf seine Schätze aus Vinyl<br />
im täglichen Gebrauch achtet, irgendwann<br />
ist immer eine etwas umfangreichere<br />
Reinigungsprozedur<br />
angesagt. Und da führt kein Weg daran<br />
vorbei, die Pl<strong>at</strong>ten zu waschen,<br />
so skurril das nun für so manchen<br />
auch klingen mag.<br />
N<strong>at</strong>ürlich heisst dies nicht, dass man<br />
die schwarzen Scheiben einfach mal<br />
eben unter fließendes Wasser hält,<br />
aber irgendwie geht‘s schon in diese<br />
Richtung.<br />
Durchforstet man ein wenig die<br />
Weiten des Internets zum Thema<br />
Reinigung von Schallpl<strong>at</strong>ten, so<br />
wird man sehr rasch in einschlägigen<br />
Foren fündig. Allerdings ist hier<br />
das Spektrum der empfohlenen Methoden<br />
sehr vielseitig und so manche<br />
Lösung erschien zumindest uns<br />
als sehr fragwürdig, umständlich<br />
bzw. doch etwas sehr, nun ja, abgehoben.<br />
So kann es zum Beispiel ja<br />
durchaus funktionieren, die Schallpl<strong>at</strong>ten<br />
einfach in den Geschirrspüler<br />
zu stecken und im „Schongang“,<br />
also durch reines Spülen ohne (!!!)<br />
Erhitzen zu reinigen, und auch so<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
manche „Mixtur“ aus dem Drogeriefachmarkt<br />
aufgetragen mit Mikrofasertüchern<br />
mag wohl durchaus ihren<br />
Sinn erfüllen. Bedenkt man aber,<br />
zu welch günstigen Preisen wirklich<br />
gut funktionierende, zuverlässige<br />
Lösungen bereits erhältlich sind,<br />
zahlt es sich unserer bescheidenen<br />
Meinung nach nicht wirklich aus,<br />
fragwürdige Experimente im Umgang<br />
mit wertvollen Vinyl-Schätzen<br />
zu riskieren.<br />
Das Angebot an zumeist sehr einfach<br />
zu handhabenden und vor allem<br />
sicheren Reinigungs-Systemen<br />
für Schallpl<strong>at</strong>ten ist sehr groß und<br />
vielseitig. In nahezu jeder Preisklasse<br />
finden sich Lösungen, die allesamt<br />
ihren Zweck erfüllen - manche n<strong>at</strong>ürlich<br />
effizienter und komfortabler,<br />
manche mit etwas mehr Aufwand<br />
verbunden und mit nicht immer absolut<br />
perfekten, aber durchaus befriedigenden<br />
Ergebnissen.<br />
Die wohl günstigsten Lösungen<br />
stellen rein mechanische Systeme<br />
dar, die mitunter bereits seit Jahrzehnten<br />
in völlig unveränderter<br />
Form am Markt erhältlich sind und<br />
nach wie vor angeboten werden.<br />
Bei diesen Systemen muss der Kunde<br />
also selbst Hand anlegen, erhält<br />
aber alles, was für die Prozedur<br />
erforderlich ist. Etwa eine Wasch-<br />
Wanne, versehen mit Bürsten, in<br />
denen die die Schallpl<strong>at</strong>ten gedreht<br />
und dabei von einer ebenfalls im<br />
Lieferumfang enthaltenen Reinigungsflüssigkeit<br />
gesäubert werden.<br />
Diese Reinigungsflüssigkeit wirkt<br />
zumeist auch antist<strong>at</strong>isch, sodass<br />
die damit gereinigten Schallpl<strong>at</strong>ten<br />
Staub nicht mehr „anziehen“. Die<br />
durchaus empfindlichen Etiketen<br />
werden dabei zumeist von einer<br />
Vorrichtung geschützt, in die man<br />
die Schallpl<strong>at</strong>te einspannt. Bei manchen<br />
Systemen ist dann auch gleich<br />
eine Abtropfvorrichtung, zumindest<br />
aber ein weiches, nicht fuselndes<br />
Tuch zum Trocknen im Lieferumfang<br />
enthalten. Die Preise derartiger<br />
Lösungen beginnen bei geradeeinmal<br />
rund € 30,- wie etwa im Fall des<br />
disco-antist<strong>at</strong> von knosti oder dem<br />
System Spin-Clean!, das ebenfalls<br />
um sehr günstige € 99,90 im Fachhandel<br />
angeboten wird.<br />
Deutlich kostspieliger sind halbautom<strong>at</strong>ische<br />
oder komplett autom<strong>at</strong>ischeSchallpl<strong>at</strong>ten-Waschmaschinen,<br />
die ab ein paar Hundert Euro<br />
im Fachhandel zu finden sind und<br />
mitunter auch um ein paar Tausend<br />
Euro angeboten werden. Je nach<br />
System, und n<strong>at</strong>ürlich auch Preislage,<br />
erfolgt hier der Reinigungsvorgang<br />
entweder teilweise, oder vollständig<br />
autom<strong>at</strong>isch. Im letzteren<br />
Fall muss der Anwender nur die Pl<strong>at</strong>te<br />
auflegen und den Vorgang starten.<br />
Bei derartigen Lösungen, vor<br />
allem bei den etwas teureren, wird
Report<br />
42<br />
Schallpl<strong>at</strong>tenpflege<br />
nicht nur die Reinigungslösung effizient<br />
samt allen Schmutzrückständen<br />
abgesaugt, auch die Reinigung<br />
selbst erfolgt mit verschiedensten<br />
Vorrichtungen bis hin zu rotierenden<br />
Bürsten sehr effizient.<br />
Schon allein auf Grund der vergleichsweise<br />
hohen Anschaffungskosten<br />
muss man aber klar sagen,<br />
dass derartige Lösungen vor allem<br />
für jene geeignet sind, die entweder<br />
wirklich viele Schallpl<strong>at</strong>ten ihr Eigen<br />
nennen und diese auch intensiv<br />
nutzen, oder sich sehr oft mit neuen<br />
Schätzen auf Tauschbörsen und<br />
Flohmärkten eindecken.<br />
Viele Fachhändler bieten übrigens<br />
das Reinigen von Schallpl<strong>at</strong>ten auch<br />
als Dienstleistung an, sodass man<br />
für gelegentliche „Härtefälle“ also<br />
durchaus nicht selbst die Anschaffung<br />
einer vergleichsweise teuren<br />
Schallpl<strong>at</strong>ten-Waschmaschine in Betracht<br />
ziehen muss, sondern dafür<br />
die Dienste des Fachhandels zu sehr<br />
moder<strong>at</strong>en Kosten von ein paar Euro<br />
im Anspruch nehmen kann. Die „alltägliche“<br />
Basis-Reinigung kann man<br />
ja dann durchaus mit einer günstigen<br />
manuellen Lösung bewerkstelligen.<br />
Ein Wort noch zum Abschluss: Wenn<br />
wir schon von der sorgfältigen Reinigung<br />
von Schallpl<strong>at</strong>ten sprechen,<br />
dann sollte man n<strong>at</strong>ürlich nicht auf<br />
den Tonabnehmer vergessen. Auch<br />
dieser sollte von Zeit zu Zeit mit<br />
einer speziellen Bürste vom Staub<br />
befreit werden. Diese Bürstchen liegen<br />
so manchen Tonabnehmern bei<br />
oder sind im Fachhandel erhältlich.<br />
Zur Not reicht auch ein nicht zu weicher,<br />
aber eben auch nicht zu harter<br />
Pinsel aus dem Bastelmarkt. Ab und<br />
an kann man zudem einen speziellen<br />
Nadelreiniger nutzen, um auch<br />
hartnäckig anhaftende Schmutzpartikel<br />
zu entfernen, wenngleich die<br />
Meinungen zu Lösungen wie etwa<br />
dem durchaus sehr verbreiteten<br />
Nadelreiniger von Dynavox unter<br />
Vinyl-Freunden unterschiedlich ausfallen<br />
und deren Eins<strong>at</strong>z sehr kontroversiell<br />
diskutiert wird.<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
Schallpl<strong>at</strong>ten erfordern eine durchaus<br />
sensible Handhabung, um ihr<br />
volles Potential möglichst lange<br />
ausspielen zu können. Allerdings<br />
zeichnen sich Schallpl<strong>at</strong>ten aber<br />
durch eine erstaunliche Robustheit<br />
aus, die etwa moderne D<strong>at</strong>enträger<br />
wie optische Medien, sei es nun CD,<br />
DVD oder Blu-ray, aber n<strong>at</strong>ürlich<br />
auch Festpl<strong>at</strong>ten in keinster Weise<br />
aufwarten können. Es ist erstaunlich,<br />
was man mit einer intensiven<br />
Reinigung selbst aus sehr alten<br />
Schallpl<strong>at</strong>ten im wahrsten Sinne des<br />
Wortes noch herauskitzeln kann.<br />
So manche Schallpl<strong>at</strong>te, die also<br />
bereits seit Jahren „ungepflegt“ ihr<br />
Dasein fristet, ist also keineswegs<br />
minderwertig oder gar kaputt, sie<br />
ist schlicht und einfach dreckig und<br />
muss gereinigt werden. Wer also<br />
glaubt, seine alten Schätze vom<br />
Dachboden sind ohnedies nicht<br />
mehr zu gebrauchen, der könnte<br />
einem großen Irrtum aufsitzen. Eine<br />
intensive Reinigung wirkt zumeist<br />
Wunder und von der eben noch total<br />
verdreckten Pl<strong>at</strong>te erklingen nach<br />
einer intensiven Reinigung wieder<br />
reinste Töne mit immenser Dynamik<br />
und zumindest weitgehend frei von<br />
störendem Knacksen und Knistern.<br />
Insofern darf man sich also auch<br />
durchaus recht unbeschwert am<br />
Gebrauchtmarkt umsehen. Zumeist<br />
reicht auch hier eine intensive Reinigung,<br />
und schon präsentiert sich so<br />
manches Schätzchen wie neu.<br />
Abschließend muss man sich aber<br />
klar eingestehen, dass auch größte<br />
Sorgfalt und selbst mit höchster<br />
Akribie betriebene Pflege nicht alle<br />
störenden Einflüsse, n<strong>at</strong>ürlich allen<br />
voran Staub vermeidet. Die Wiedergabe<br />
von Schallpl<strong>at</strong>ten ist nunmal<br />
eine sehr sensible Angelegenheit,<br />
vor allem dann, wenn man dies auf<br />
höchstem Niveau betreibt. Ein gelegentlicher<br />
Knackser, hin und wieder<br />
ein dezentes Knistern gehört<br />
dann doch irgendwie dazu. Dafür<br />
wird man selbst bei sehr günstigen<br />
Schallpl<strong>at</strong>tenspielern eines renommierten<br />
Herstellers mit einer unvergleichlichen<br />
Klangqualität, einer<br />
erstaunlichen Dynamik und einer<br />
immensen Feinzeichnung belohnt,<br />
die man zu vergleichbaren Kosten<br />
mit digitalen Lösungen nicht erwarten<br />
darf. Nach wie vor gilt die<br />
Wiedergabe von Schallpl<strong>at</strong>te somit<br />
völlig zu Recht als die günstigste<br />
Art und Weise für eine <strong>audio</strong>phile<br />
Musikwiedergabe. Insofern lohnt<br />
es sich in jedem Fall, den schwarzen<br />
Scheiben etwas mehr Aufmerksamkeit<br />
und Sorgfalt zuteil werden zu<br />
lassen. Schließlich ist dies ja auch<br />
mit ein Teil der Faszin<strong>at</strong>ion, die das<br />
Thema Vinyl ausmacht.<br />
Text: Michael Holzinger<br />
Vinylreiniger<br />
Spin-Clean! - Für stets<br />
saubere Rillen...<br />
Saubere Schallpl<strong>at</strong>ten klingen<br />
nicht nur deutlich besser, eine<br />
saubere Rille schont n<strong>at</strong>ürlich<br />
auch die empfindliche Mechanik<br />
des Tonabnehmer-Systems.<br />
Ein besonders günstiges<br />
und dennoch sehr effizientes<br />
Reinigungs-System stellt das<br />
Set Spin-Clean! dar.<br />
Eine sehr einfache und zudem sehr<br />
günstige Möglichkeit zur Reinigung<br />
von Schallpl<strong>at</strong>ten stellt das System<br />
Spin-Clean! dar. Bei dieser Lösung<br />
handelt es sich um keine aufwendige<br />
und mitunter recht sperrige<br />
Schallpl<strong>at</strong>ten Reinigungs-Maschine,<br />
sondern um eine wirklich einfache<br />
manuelle Lösung.
Report<br />
43<br />
Schallpl<strong>at</strong>tenpflege<br />
Das Reinigungs-Set besteht zunächst<br />
aus einer Wanne aus Kunststoff,<br />
in die die Reinigungsflüssigkeit<br />
gegossen wird. An den Innenseiten<br />
der Wanne sind kleine Bürsten<br />
angebracht, zwischen denen die<br />
Schallpl<strong>at</strong>te durch einfaches Drehen<br />
mit der Hand gereinigt wird.<br />
Führungs-Rollen an den Seitenteilen<br />
sorgen für eine möglichst exakte<br />
und leichtgängige Rot<strong>at</strong>ion der<br />
Vinyl-Scheiben.<br />
Im Set von Spin-Clean! ist alles enthalten,<br />
was man für die einfache<br />
Reinigung benötigt. Neben der bereits<br />
erwähnten Reinigungs-Wanne<br />
und den Reinigungsbürsten ist somit<br />
auch ein Reinigungskonzentr<strong>at</strong><br />
mit dabei. Alles, was noch fehlt, ist<br />
destilliertes Wasser, das man sehr<br />
kostengünstig in Drogeriemärkten<br />
oder der Apotheke erhält. Das Reinigungskonzentr<strong>at</strong><br />
muss nur noch<br />
im richtigen Verhältnis mit destilliertem<br />
Wasser gemischt werden, und<br />
schon kann man loslegen.<br />
Das Reinigungs-Set von Spin-Clean!<br />
kann sowohl für LPs, Singles, aber<br />
auch Schellacks eingesetzt werden.<br />
Durch das langsame Drehen der<br />
Schallpl<strong>at</strong>ten in der Reinigungsflüssigkeit<br />
zwischen den Bürsten wird<br />
Staub sehr schonend entfernt und<br />
verbleibt in der Flüssigkeit. Danach<br />
muss man die Schallpl<strong>at</strong>ten lediglich<br />
trocknen lassen und etwaige<br />
Tropfen mit dem ebenfalls im Lieferumfang<br />
enthaltenen Trockentuch<br />
wegwischen.<br />
Das Spin-Clean! Reinigungs-Set wird<br />
ab sofort in Österreich von Audio<br />
Tuning Vertriebs GmbH angeboten.<br />
Das Set ist bereits im Fachhandel erhältlich<br />
und kostet € 99,90. Damit ist<br />
es deutlich günstiger, als die billigste<br />
Reinigungs-Maschine.<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
Selbstverständlich sind alle relevanten<br />
Utensilien des Sets auch als Zubehör<br />
erhältlich. So etwa die Spin-<br />
Clean! Reinigungsflüssigkeit.<br />
Um € 17,- gibt‘s ein Fläschchen mit<br />
rund 230 ml, um € 25,- eine Flasche<br />
mit rund 440 ml und um € 37,- eine<br />
Flache mit rund 870 ml. Auch die<br />
Reinigungs-Bürsten können nachgekauft<br />
werden. Sie sind zum Preis<br />
von € 20,- erhältlich. Ers<strong>at</strong>zrollen<br />
werden zum Preis von € 25,- und<br />
Trockentücher zum Preis von € 20,-<br />
angeboten.<br />
Vinylreiniger<br />
Okki Nokki MK II<br />
Pl<strong>at</strong>ten-Waschmaschine<br />
Die Okki Nokki Pl<strong>at</strong>tenwaschmaschine<br />
stellt eine besonders<br />
<strong>kompakt</strong>e und auch kostengünstige<br />
Lösung dar, um<br />
Schallpl<strong>at</strong>ten gründlich und<br />
gleichzeitig sehr einfach reinigen<br />
zu können. Nun steht mit<br />
der Okki Nokki MK II ein nach<br />
Herstellerangaben komplett<br />
überarbeitetes Modell zur Verfügung.<br />
Daher steht nunmehr die Okki Nokki<br />
MK II zur Verfügung, die nach Herstellerangaben<br />
komplett überarbeitet<br />
wurde.<br />
Dass es sich bei der Okki Nokki um<br />
eine besonders <strong>kompakt</strong>e Lösung<br />
handelt, daran h<strong>at</strong> sich auch beim<br />
neuesten MK II Modell nichts geändert.<br />
Allerdings ist das Gehäuse<br />
nach Herstellerangaben nun aus<br />
einem Alumnium-Compound M<strong>at</strong>erial,<br />
sodass die Maschine nun deutlich<br />
leiser arbeiten soll, auch wenn<br />
gleichzeitig die Saugleistung erhöht<br />
wurde.<br />
Auch beim neuesten Modell h<strong>at</strong><br />
sich am prinzipiellen Arbeitsprinzip<br />
nichts geändert. Nach wie vor<br />
wird die Waschflüssigkeit von Hand<br />
aufgetragen. Danach wird mittels<br />
einer Bürste die Reinigung vorgenommen.<br />
Das Absaugen der Flüssigkeit<br />
erfolgt dann mittels eines<br />
Absaugrohrs und einem leistungsstarken,<br />
eingebauten Motor. Dieses<br />
Absaugrohr kann, leicht nach rechts<br />
geschwenkt, während des Auftragens<br />
der Reinigungsflüssigkeit und<br />
beim Reinigen mit der Bürste als<br />
Handstütze verwendet werden. Zudem<br />
kann die Tellerdrehrichtung<br />
umgeschalten werden, sodass auch<br />
tiefsitzender Schmutz restlos gelöst<br />
werden soll. Das Absaugen der Reinigungsflüssigkeit<br />
soll mit nur einer<br />
Umdrehung erledigt sein, sodass<br />
der komplette Vorgang nicht nur<br />
sehr einfach, sondern auch rasch erfolgen<br />
kann.<br />
Nach fünf Jahren erachtete es der<br />
Hersteller wohl als guten Zeitpunkt,<br />
die Schallpl<strong>at</strong>tenwaschmaschine<br />
Okki Nokki zu überarbeiten. Auch,<br />
oder vielleicht gerade weil das bisherige<br />
Modell derart erfolgreich<br />
war. Schlußendlich soll man sich ja<br />
bekanntlich selbst auf redlich erworbenen<br />
Lorbeeren nicht allzulange<br />
ausruhen. Erhältlich bei Amazon.
CD-Review<br />
44<br />
Paul Simon - Graceland<br />
Graceland - Das Album<br />
Die Geschichte dieses Albums begann im Sommer 1984,<br />
als Paul Simon eine Kassette mit der Aufnahme des Albums<br />
„Gumboots: Accordion Jive Hits, Volume II“ von einem Freund<br />
erhielt. Eine Aufnahme, die nach Ansicht Simon‘s irgendwie<br />
klang, wie eine alte Rock‘n‘Roll Scheibe aus den 50igern, irgendwie<br />
vertraut, und doch fremd klang und für Paul Simon<br />
derart eindrucksvoll war, dass er versuchte, mit den Musikern<br />
in Kontakt zu treten.<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
Schnell war klar, dass dieses<br />
Album des Labels Gallo Records aus<br />
Südafrika stammte. Die Form<strong>at</strong>ion<br />
Gumboots, in einer Besetzung mit<br />
Akkordion, Bass, Schlagzeug und E-<br />
Gitarre repräsentierte eine Stilrichtung,<br />
die am südlichen Zipfel Afrikas<br />
unter „Township Jive“ oder „Mbaqanga“<br />
bekannt war. Der damals populäre<br />
Musik-Stil in den Strassen von<br />
Soweto.<br />
Paul Simon tr<strong>at</strong> über Vermittlung seiner<br />
Pl<strong>at</strong>tenfirma mit einem der führenden<br />
Produzenten Südafrikas in<br />
Kontakt, der ihm gut zwei Dutzend<br />
Alben aktueller Musiker Südafrikas<br />
übersandte. Eine bunte Mischung
CD-Review Paul Simon - Graceland<br />
45<br />
aus traditioneller afrikanischer Musik<br />
bis zu Funk, die eine repräsent<strong>at</strong>ive<br />
Auswahl über die Szene Mitte der<br />
80iger Jahre darstellte.<br />
Im Februar 1985 reiste Paul Simon<br />
nach Johannesburg, um gemeinsam<br />
mit seinem Freund und Tontechniker<br />
Roy Halee erste Aufnahme-Sessions<br />
mit drei Bands durchzuführen,<br />
die er zuvor auf den Alben hörte.<br />
Doch das war nur der Beginn eines<br />
ganz offensichtlich überaus kre<strong>at</strong>iven<br />
Prozesses, an dessen Ende nicht<br />
nur ein in jeder Beziehung außergewöhnliches<br />
Album stand, die darauf<br />
enthaltenen Werke wurden auch auf<br />
drei verschiedenen Kontinenten in<br />
den verschiedensten Konstell<strong>at</strong>ionen<br />
und unter Beteiligung eigentlich<br />
völlig unterschiedlicher Musiker<br />
aufgenommen.<br />
Für Paul Simon war die Zusammenarbeit<br />
mit Musikern anderer Kulturkreise<br />
keineswegs neu. Bereits zu<br />
Beginn seiner Karriere widmete er<br />
sich immer wieder vor allem südamerikanischer<br />
Musik. So war einer<br />
der größten Erfolge des Duos Simon<br />
& Garfunkel „El Condor Pasa“ vom<br />
Album “Bridge over troubled w<strong>at</strong>er“,<br />
und auch nach der Trennung von<br />
Art Garfunkel tr<strong>at</strong> der Musiker aus<br />
New Jersey immer wieder mit Musikern<br />
aus Südamerika auf und gab<br />
damit seiner Begeisterung zum so<br />
genannten Weltmusik-Genre Ausdruck.<br />
In den späten 70igern und Anfang<br />
der 1980iger war es aber rel<strong>at</strong>iv still<br />
geworden um Paul Simon. Seine Karriere<br />
als Musiker war nach einigen<br />
kommerziell als auch künstlerisch<br />
keineswegs erfolgreichen Alben<br />
defakto beendet. Es war das Album<br />
„Graceland“, das den Künstler wieder<br />
zurück ins Rampenlicht brachte,<br />
wenngleich der künstlerische und<br />
auch kommerzielle Erfolg mit zum<br />
Teil heftigster Kritik begleitet wurde.<br />
Denn Mitte der 80iger Jahre regierte<br />
in Südafrika noch das Apartheit-<br />
System, das zu diesem Zeitpunkt<br />
auch intern<strong>at</strong>ional im Mittelpunkt<br />
des Interesses stand. So herrschte<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
damals nicht nur ein Wirtschafts- als<br />
auch Kulturboykott der Vereinten<br />
N<strong>at</strong>ionen, durch die Südafrika von<br />
sämtlichen intern<strong>at</strong>ionalen Events<br />
ausgeschlossen war. Nach Ansicht<br />
der Kritiker und auch etlicher Bürgerrechtsaktivisten<br />
verstieß Paul<br />
Simon mit seiner Arbeit an dem Album<br />
„Graceland“ in Südafrika gegen<br />
diese Resolutionen. Selbst in Südafrika<br />
war sein Engagement heftigst<br />
umstritten.<br />
Allerdings verkannten die Kritiker<br />
damals völlig die T<strong>at</strong>sache, dass<br />
Paul Simon genau die Menschen in<br />
den Mittelpunkt stellte, die unter<br />
der Apartheit litten. Dadurch, dass<br />
Simon schwarzen Musikern eine<br />
intern<strong>at</strong>ionale Bühne schuf, wurde<br />
die gesamte Tragödie des Systems<br />
in Südafrika ganz anders wahrgenommen.<br />
Rückblickend kann man<br />
sogar sagen, dass Paul Simons Album<br />
„Graceland“ einigen daran<br />
beteiligten afrikanischen Musikern<br />
zum Durchbruch verhalf und eine<br />
intern<strong>at</strong>ionale Karriere ermöglichte.<br />
Als Beispiel sei nur der aus Senegal<br />
stammende Sänger und Komponist<br />
Youssou N’Dour angeführt, der auf<br />
„Graceland“ zusammen mit seiner<br />
damaligen Band an dem Stück „Diamonds<br />
on the soles of her shoes“<br />
mitwirkte. Auch Ladysmith Black<br />
Mambazo und Stimela sind auf „Gra-<br />
celand“ zu hören, die ebenfalls vor<br />
allem durch dieses Album auch intern<strong>at</strong>ional<br />
bekannt wurden. Sieht<br />
man sich die Liste der Musiker an, so<br />
stechen außerdem Los Lobos, The<br />
Everly Brothers und Linda Ronstadt<br />
hervor.<br />
Zugegeben, auch Paul Simon h<strong>at</strong><br />
all der Trubel rund um das Album<br />
rückblickend nicht geschadet. Als<br />
Musiker war er wieder zurück „im<br />
Geschäft“ und zählte mehr als zuvor<br />
als intern<strong>at</strong>ionaler Top-Star und<br />
gewann mit „Graceland“ zudem einen<br />
Grammy.<br />
Bei all dem damaligen Trubel und<br />
der Aufregung über das Album<br />
wurde fast auf den wesentlichsten<br />
Punkt vergessen, und zwar die herausragende<br />
Qualität dieses Albums,<br />
dessen ganz spezieller Zauber sich<br />
vor allem durch die nahtlose Vermischung<br />
der verschiedensten Stile<br />
ergibt. Denn im Gegens<strong>at</strong>z zu so<br />
manch anderem ähnlich ausgerichtetem<br />
Projekt, das im Fahrwasser<br />
von Graceland und in dem damit<br />
einsetzenden World-Music Hype<br />
entstand, setzte Paul Simon ganz<br />
bewusst nicht auf allzuviel Ethno-<br />
Touch, sondern verwob die verschiedensten<br />
Stile ganz n<strong>at</strong>ürlich,<br />
als könnte es gar nicht anders gehen,<br />
zu einem neuen, homogenem<br />
Ganzen. Schon allein die unglaub-
CD-Review<br />
46<br />
Paul Simon - Graceland<br />
liche Bandbreite der afrikanischen<br />
Musiker ist erstaunlich, fügt sich<br />
aber nahtlos in den Folk-Sound von<br />
Paul Simon ein.<br />
Der bunten Mischung entsprechend<br />
entstand das Album, wie bereits einleitend<br />
erwähnt, auf drei Kontinenten.<br />
So wurde „Graceland“ nicht nur<br />
in Südafrika, hier überwiegend in<br />
Johannesburg aufgenommen, sondern<br />
zudem in den USA und zwar in<br />
Los Angeles, New York und teils sogar<br />
in Großbritannien, in den Abbey<br />
Road Studios in London.<br />
Paul Simon meinte einst in einem<br />
Interview, er liebe es, Geschichten<br />
zu erzählen, so wie sie jeder Tag ein,<br />
Tag aus erlebt. Daher würden seine<br />
Songs zumeist ganz banal beginnen,<br />
so nach dem Schema „Kommt<br />
ein Typ ins Lokal...“ oder „The man<br />
walks down the street...“ wie bei „You<br />
can call me Al“ Und t<strong>at</strong>sächlich finden<br />
sich derartige Ansätze auch in<br />
vielerlei weiteren Varianten auf „Graceland“<br />
Wie etwa „I‘m having this<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
discussion in a taxi in Downtown...“<br />
beim Song „Gumboots“<br />
Doch all diese, zum Teil auf den<br />
ersten Blick t<strong>at</strong>sächlich banalen<br />
Geschichten entpuppen sich bald<br />
als überaus tiefsinnige Gedankenspiele<br />
und Bilder. Diese spinnt Paul<br />
Simon mit überaus feiner Feder<br />
und entpuppt sich einmal mehr als<br />
wahrer Meister feiner Textzeilen, der<br />
es eben nicht nur versteht, wunderschöne<br />
Melodien zu erschaffen,<br />
sondern diese zusätzlich mit überaus<br />
berührenden und einfühlsamen<br />
Lyrics begleitet. Wie etwa beim, dem<br />
Album namensgebenden zweiten<br />
Titel „Graceland“ Hier findet sich im<br />
Refrain die Passage „And I see losing<br />
loveI is like a window in your heart.<br />
Everybody sees you‘re blown apart.<br />
Everybody sees the wind blow...“<br />
Dann sind da Wortspiele wie „Diamonds<br />
on the soles of her shoes...“,<br />
ein Titel, der schon viel über den Inhalt<br />
des Songs verrät.<br />
Aber auch andere Songs des Albums<br />
verdienen es, sehr genau auf<br />
die Texte zu hören, wie etwa „Under<br />
african skys“. Poetische Textzeilen,<br />
die schon für sich allein, gänzlich<br />
ohne Musik als Lyrik begeistern können,<br />
von den sanften Melodien aber<br />
geradezu geadelt werden.<br />
Überhaupt ist dieses Album eine<br />
wahre Freude für die ganz besonders<br />
feinen Ohren, die sich an immer<br />
neuen Details erfreuen können.<br />
Denn sie werden hier reichlich gefordert.<br />
Paul Simon und der großen<br />
Schar an Musikern gelang es auf Graceland,<br />
wunderbar vertrackte Arrangements<br />
zu erstellen, die in Summe<br />
aber dennoch stets flott dahin treibende<br />
Songs ergeben, die augenscheinlich<br />
alles andere als komplex<br />
oder kompliziert erscheinen. Erst<br />
beim genaueren Hinhören offenbaren<br />
sich zahllose Details, blitzen<br />
einzelne Instrumente, einzelne Riffs<br />
und Klänge hervor. Allerdings ist es<br />
nicht immer einfach, diese auch t<strong>at</strong>sächlich<br />
zu entdecken. Allzuleicht<br />
lässt man sich dazu verleiten, sich<br />
eine der zahllosen ineinander verwobenen<br />
Melodielinien herauszupicken,<br />
und dieser zu folgen.<br />
Dies ist der Verdienst wirklich herausragender<br />
Musiker, die sich aber<br />
nicht etwa durch einzelne Solo-Parts<br />
in den Mittelpunkt stellen, sondern<br />
ihre virtuose Leistung ganz in den<br />
Dienst des Gesamtwerks stellen und<br />
ihre teils einfach genialen Riffs, Licks<br />
und Fills perfekt in die Arrangements<br />
integrieren. Es würde viel zu<br />
weit führen, all die Musiker, die eine<br />
Erwähnung verdienen würden, einzeln<br />
anzuführen, denn gleichgültig,<br />
ob die quirlig, verspielt antreibende<br />
Rhythmus-Sektion, die stets akkur<strong>at</strong><br />
und mit ebenfalls viel Spielfreude<br />
agierenden Bläser sowie die zumeist<br />
funkig, fetzigen Gitarren tragen<br />
in Summe die Stücke, die einfach<br />
smooth dahinfließen und unweigerlich<br />
dafür sorgen, dass zumindest<br />
der Fuss mitwippt, in den meisten<br />
Fällen aber der ganze Körper irgendwie<br />
dem Takt folgt. Das ganze wird<br />
angereichert durch die typisch weiche,<br />
angenehme Stimme von Paul<br />
Simon sowie etlichen sehr typisch<br />
afrikanischen weiteren Vokal-Tracks.<br />
Das wohl am meisten mit Afrika zu<br />
assoziierende Stück ist „Homeless“,<br />
und somit ausgerechnet jener Titel,<br />
der weit Weg in London aufgenommen<br />
wurde. Ein reines Vokal-Stück,<br />
das Paul Simon gemeinsam mit<br />
Joseph Shabalala schrieb und mit<br />
dessen Form<strong>at</strong>ion Ladysmith Black<br />
Mambazo aufnahm. Und zwar Simon<br />
die englischen Texte, Shabalala<br />
und seine Gruppe ebenfalls teils in<br />
Englisch, aber zumeist in Zulu.<br />
Besonders beeindruckend sind<br />
zudem nahezu bei allen Titel die<br />
Basslinien ger<strong>at</strong>en. Es ist beeindruckend,<br />
wie ein einziges Instrument<br />
so herausstechen kann, ohne dabei<br />
aufdringlich zu wirken. Zudem ist<br />
es schier unglaublich, was Baghiti<br />
Kbumalu mit seinem Bass auf Titeln<br />
wie „The boy in the bubble“, „Graceland“,<br />
„I know wh<strong>at</strong> I know“, aber vor<br />
allem bei dem wohl bekanntesten<br />
Titel des Albums „You can call me Al“<br />
vollbringt. Er sorgt dafür, dass „Graceland“<br />
nahezu als Lehrstück für alle<br />
angehenden Virtuosen am E-Bass<br />
dienen kann. Und wer sich nach „You<br />
can call me Al“ die Frage stellt: „Wie
CD-Review<br />
47<br />
Paul Simon - Graceland<br />
verdammt noch mal h<strong>at</strong> der Junge<br />
dieses Bass-Solo gespielt?“, der sei<br />
beruhigt, trotz aller Genialität h<strong>at</strong><br />
hier die Studiotechnik ein wenig<br />
mitgeholfen. Das kurze Solo wurde<br />
einfach kopiert, und verkehrt rum<br />
abgespielt als zweiter Teil angefügt.<br />
Alles andere aber ist „handgemacht“,<br />
was Kbumalu auch im Rahmen eines<br />
Live-Konzerts mit Paul Simon in<br />
Südafrika auf eindrucksvolle Art und<br />
Weise beweisen konnte.<br />
„Graceland“ entstand am Ende der<br />
großen Schallpl<strong>at</strong>ten-Ära und zu<br />
Beginn des Siegeszugs der CD. Das<br />
Album von Paul Simon erschien daher<br />
sowohl auf Vinyl als auch auf CD.<br />
Wer aber erfahren will, mit welcher<br />
Bravour die Meisterleistung der Musiker<br />
t<strong>at</strong>sächlich festgehalten wurde,<br />
der wird dies nicht auf der CD-Version<br />
von damals zu hören bekommen.<br />
Denn dieser Version fehlt es an<br />
allem: Dynamik, Feinzeichnung, Farbe...<br />
Glücklicherweise wurde dieses<br />
herausragende Album inzwischen<br />
Remastered, sodass man, sofern<br />
man nicht zu den glücklichen Besitzern<br />
der Original-Vinylpressung<br />
zählt, ebenfalls in den Genuss der<br />
überaus farbenfrohen, sehr ansprechenden<br />
Klangqualität kommt.<br />
Ganz besonders gelungen ist eine<br />
japanische sowie US-amerikanische<br />
Version des Albums, die je nach<br />
Herkunftsland als Paul Simon Graceland<br />
Vinyl Replica bzw. Paul Simon<br />
Graceland Authentic Original LP<br />
Packaging geführt wird. Diese Versionen<br />
enthalten nicht nur eine Mini<strong>at</strong>ur-Ausführung<br />
des Original-Inleys<br />
mit allen Song-Texten, sondern zudem<br />
ein Booklet mit ausführlichen<br />
Erläuterungen rund um die Entstehungsgeschichte<br />
des Albums.<br />
Zudem sind auf diesen Versionen,<br />
ebenso wie der Paul Simon Graceland<br />
Remastered drei Bonus-Tracks<br />
zu finden. Diese sind leider auf der<br />
vereinzelt noch erhältlichen Schallpl<strong>at</strong>te<br />
n<strong>at</strong>ürlich nicht enthalten.<br />
Text: Michael Holzinger<br />
mehr CD-Reviews auf <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
Musik-Tipp<br />
The Be<strong>at</strong>les „Love“<br />
im Apple iTunes Store<br />
Das Album „Love“ zur gleichnamigen<br />
Cirque du Soleil-Show steht<br />
völlig zu Recht in den Regalen vieler<br />
<strong>audio</strong>philer Be<strong>at</strong>les-Fans. Das von<br />
Sir George Martin und dessen Sohn<br />
Giles Martin produzierte Album<br />
wurde nicht nur mit einem Grammy<br />
ausgezeichnet, es präsentiert all die<br />
Hits der Fab Four aus Liverpool in einem<br />
teils völlig neuem Kontext und<br />
in bester Qualität.<br />
Nachdem nach jahrelangen Verhandlungen<br />
seit November 2010<br />
alle 13 legendären Be<strong>at</strong>les Studio-<br />
Alben als Remaster auch in Apple<br />
virtuellen Pl<strong>at</strong>tenladen erhältlich<br />
sind folgt nun mit The Be<strong>at</strong>les „Love“<br />
ein weiteres essentielles Album für<br />
Fans der Fab Four. Dabei handelt es<br />
sich zwar „lediglich“ um den Soundtrack<br />
zur Cirque du Soleil-Show, allerdings<br />
um einen ganz besonderen<br />
Remix, erstellt von niemand geringerem<br />
als Sir George Martin, der dieses<br />
Album mit Unterstützung seines<br />
Sohns Giles in erstklassiger Qualität<br />
produzierte. Nicht umsonst gilt die<br />
Aufnahme The Be<strong>at</strong>les „Love“ auf Vinyl<br />
zum Standard-Repertoire jedes<br />
HiFi-Fachhändlers. Aber auch auf CD<br />
kann „Love“ n<strong>at</strong>ürlich überzeugen.<br />
Über die ab 8. Februar 2011 erhältlliche<br />
Version im Apple iTunes Store<br />
zum Preis von € 12,99 wird diese<br />
Aufnahme wohl noch mehr Freunde<br />
finden, auch wenn die Qualität im<br />
verlustbehafteten AAC-Form<strong>at</strong> nicht<br />
ganz an jene auf CD, und schon<br />
gar nicht auf Vinyl heranreicht. Dafür<br />
wird The Be<strong>at</strong>les „Love“ in einer<br />
iTunes LP-Version mit diversen Bonus-Inhalten<br />
angeboten. Auch der<br />
zugehörige Dokumentar-Film „All<br />
together now“ steht ab 15. Februar<br />
in HD- und SD-Qualität zum Preis<br />
von € 9,99 zum Download bereit.<br />
Musik-Tipp<br />
The best of Bond...<br />
James Bond<br />
John Barry erhielt in seiner Karriere<br />
vier Grammys und fünf Oscars, unter<br />
anderem für die Musik zu „Jenseits<br />
von Afrika“ oder „Der mit dem Wolf<br />
tanzt“. Seine Karriere begründete er<br />
jedoch mit Bond... James Bond.<br />
Auch wenn das legendäre Bond-<br />
Thema von Monty Norman stammt,<br />
John Barry h<strong>at</strong>te durch sein Arrangement<br />
und umfangreiche Bearbeitungen<br />
maßgeblichen Anteil an<br />
dessen Erfolg. Und für alle weiteren<br />
unvergesslichen Soundtracks<br />
zeichnete John Barry verantwortlich.<br />
So stammen „Goldfinger“ und<br />
„Diamonds are forever“, aber auch<br />
„Moonraker“ - alle drei gesungen<br />
von Shirley Bassey - ebenso aus seiner<br />
Feder wie „You only live twice“<br />
von Nancy Sin<strong>at</strong>ra oder Tom Jones‘<br />
„Thunderball“. Selbst „A view to a<br />
kill“ von Duran Duran und „The living<br />
daylights“ von A-Ha stammen<br />
von John Berry.<br />
Ebenso n<strong>at</strong>ürlich die Musik zu einer<br />
der wohl bewegendsten Szenen<br />
eines Bond-Films überhaupt, Louis<br />
Armstrongs“ We have all the time<br />
in the world“ aus „On Her Majesty’s<br />
Secret Service“. All diese Titel finden<br />
sich etwa auf einer der neuesten Zusammenstellungen<br />
„Best of Bond...<br />
James Bond“, die zudem auch alle<br />
weiteren Titel-Tracks, zumindest bis<br />
hin zum ersten, des nunmehr aktuellen<br />
Bond „Casino Royal“ enthält.<br />
Abgesehen von echten Ausrutschern<br />
oder gar Fehltritten wie etwa<br />
Madonna, deren Song jedweden<br />
typischen Bond-Touch vermissen<br />
lässt, tönen all die meisten neuen<br />
Tracks ganz anständig, erreichen<br />
aber keineswegs mehr das Form<strong>at</strong><br />
der alten Klassiker. John Barry starb<br />
am 30. Januar 2011 in Glen Cove.
CD-Review<br />
48<br />
CD<br />
Eric Bibb „Live à FIP“<br />
Eric Bibb gilt seit gut einem Jahrzehnt<br />
als Garant für erfreulich frischen<br />
Blues. Bibb kennt dabei keinerlei<br />
Berührungsängste, bedient<br />
sich in verschiedenen Genres und<br />
mischt daraus seine ganz persönliche<br />
Mischung aus Singer/Songwriter,<br />
Folk, eine Brise Jazz und n<strong>at</strong>ürlich<br />
Blues. Mit der neuen CD „Live à<br />
FIP“ zeigt sich der US-amerikanische<br />
Künstler einmal mehr von seiner<br />
besten Seite: mit viel Spielfreude<br />
und Virtuosität live!<br />
mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
Live <strong>at</strong> Fip [Doppel-CD]<br />
bei Amazon<br />
CD<br />
Tok Tok Tok „I wish“<br />
Inzwischen gehören sie zu den renommierten<br />
Soul-Form<strong>at</strong>ionen<br />
Deutschlands, die mit eigenständigen<br />
Kompositionen überzeugen. Zu<br />
Beginn ihrer Karriere aber veröffentlichten<br />
Tok Tok Tok zwei Alben, auf<br />
denen ausschließlich Cover-Versionen<br />
zu finden waren. Das Beste davon<br />
ist auf „I wish“ zu finden.<br />
mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
I Wish<br />
bei Amazon<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
CD<br />
The Creole Choir of Cuba - Tande-la<br />
Es ist beeindruckend, welche<br />
Kraft und Energie, welch Druck<br />
allein die menschliche Stimme<br />
entfalten kann. Zu hören etwa<br />
auf dem Album „Tande-la“ der<br />
Form<strong>at</strong>ion The Creole Choir of<br />
Cuba.<br />
In ihrer Heim<strong>at</strong> Kuba werden Sie<br />
als „Nachkommen“ oder „Nachfahren“<br />
bezeichnet, die Form<strong>at</strong>ion The<br />
Creole Choir of Cuba. Und das mit<br />
gutem Grund. Der aus Carmagüey,<br />
der drittgrößten Stadt Kubas stammende<br />
Chor h<strong>at</strong> sich einer ganz<br />
bestimmten Musik verschrieben.<br />
Es ist eine Musik, die ihre Wurzeln<br />
ursprünglich in Haiti h<strong>at</strong> und von<br />
den aus Westafrika unter schier unmenschlichen<br />
Bedingungen auf die<br />
karibische Insel verfrachteten Sklaven<br />
gepflegt wurde. Für viele führte<br />
seit dem ersten Sklavenaufstand auf<br />
Haiti 1791 der Weg von Haiti weiter<br />
nach Kuba. Viele Kubaner haben somit<br />
bis heute eine tiefe Verbundenheit<br />
zu Haiti. Dazu gehört n<strong>at</strong>ürlich<br />
auch die Musik, wenngleich bereits<br />
auf Haiti zahlreiche Einflüsse in die<br />
ursprünglich afrikanische Musik einflossen<br />
und auch auf Kuba viele weitere<br />
Stile ihren Einfluss h<strong>at</strong>ten.<br />
The Creole Choir of Cuba versuchen<br />
aber zurück zum Ursprung zu gelangen<br />
und die Revolutions- und Klagelieder<br />
in ihrer möglichst ursprünglichen<br />
Form im Stil des beginnenden<br />
19. Jahrhunderts umzusetzen.<br />
Die Musik der Form<strong>at</strong>en h<strong>at</strong> also so<br />
überhaupt nichts damit gemein,<br />
was man hierzulande sehr oft als<br />
typisch kubanische Musik ansieht.<br />
Ja, auch hier bestimmt ein lebendiger,<br />
energiegeladener Rhythmus die<br />
Lieder, aber mit dem ansonst üblichen<br />
Touristen-Klischee und Kitsch<br />
a la Tropicana-Show h<strong>at</strong> diese Musik<br />
nichts gemein.<br />
Wie bereits erwähnt stammt The<br />
Creole Choir of Cuba aus der drittgrößten<br />
Stadt der karibischen Insel,<br />
dem wunderschönen und seit 2008<br />
als Weltkulturerbe der UNESCO anerkannten<br />
Ort Carmagüey. Gegründet<br />
wurde der Chor bereits im Jahre<br />
1994, wobei die Idee dazu vor allem<br />
auf Grund der trüben Zukunftsperspektiven<br />
auf Kuba zu dieser Zeit entstand.<br />
Mit dem Wegfall der UDSSR<br />
und somit der Wirtschaftshilfe für<br />
die Freunde auf Kuba war auch das<br />
Regime von Fidel Castro im Jahr<br />
1993 defakto am Ende, ohne jedoch<br />
diese T<strong>at</strong>sache als solche zu akzeptieren.<br />
Dementsprechend trist präsentiert<br />
sich seitdem der Alltag auf<br />
Kuba abseits der typischen Hochburgen<br />
für Pauschal-Touristen.<br />
Mit Hinblick auf die sich ständig<br />
verschlechternden Lebensumstände<br />
beschlossen einige Musiker des<br />
Chors der Stadt ein neues Projekt zu<br />
gründen, das sich ausschließlich mit<br />
der Musik ihrer Vorfahren beschäftigen<br />
sollte, den Sklaven aus Haiti, die<br />
seit dem Ende des 18. Jahrhunderts<br />
nach Kuba flüchteten und unter<br />
ebenso ärmlichsten Bedingungen<br />
auf Kubas Zuckerrohr- und Kaffeeplantagen<br />
arbeiteten mussten.<br />
Die zehn Mitglieder des Chores setzen<br />
sich aus fünf Frauen und ebenso
CD-Review<br />
49<br />
fünf Männern zusammen, die allesamt<br />
auf eine fundierte musikalische<br />
Ausbildung verweisen können<br />
und somit über die beste Basis für<br />
die Aufarbeitung ihrer musikalischen<br />
Geschichte verfügen. „La Cancionistica“,<br />
das ist ihre Musik, die ihre<br />
Wurzeln ganz klar in Westafrika h<strong>at</strong>,<br />
aber durchaus ein paar typisch karibische<br />
Einflüsse aufweist und mit<br />
Texten auf Kreolisch versehen sind.<br />
Darin wird zumeist der triste Alltag<br />
beklagt, aber viel öfter ganz offen<br />
der Wut und Verzweiflung über die<br />
Lebensumstände freien Lauf gelassen.<br />
Entsprechend energiegeladen präsentieren<br />
sich die Stücke der neuesten<br />
CD der Form<strong>at</strong>ion. „Tande-la“<br />
steht dabei als Aufforderung für „hör<br />
zu“ bzw. „zuhören“, wobei man bereits<br />
nach nur wenigen Takten des<br />
ersten Stücks derart gebannt von<br />
dieser puren Energie ist, dass man<br />
ohnedies nicht anders kann.<br />
Es sind die ganz speziellen Rhythmen,<br />
die tiefen Bassstimmen der<br />
Männer, die das Fundament der<br />
Lieder bilden und ganz klar auf die<br />
afrikanischen Wurzeln der Musik<br />
verweisen, die aber mit teils sehr<br />
harmonischen, mitunter verspielten<br />
Melodien und Percussion angereichert<br />
sind und so eine völlig neue<br />
Mischung ergeben. Es ist zumeist<br />
schon die schiere Kraft, mit der die<br />
Lieder vorgetragen werden, die<br />
deren Inhalt verrät, ohne die kreolischen<br />
Texte zu verstehen: Frustr<strong>at</strong>ion,<br />
Wut und Verzweiflung und das<br />
Aufbegehren gegen die Unterdrückung<br />
und Ausweglosigkeit.<br />
Nahezu die komplette CD mit insgesamt<br />
zwölf Stücken bringt diese<br />
Kraft und Leidenschaft zum Ausdruck.<br />
Denn selbst die deutlich<br />
sanfter vorgetragenen Klagelieder<br />
gewähren dem Zuhörer gerade ausreichend<br />
Zeit, um kurz Durch<strong>at</strong>men<br />
zu können, bevor auch diese zumeist<br />
in eine mitreissende Mischung aus<br />
verschiedensten Percussions-Instrumenten<br />
und Stimmen münden. So<br />
zieht das Album einen gewaltigen<br />
Spannungsbogen auf, der von den<br />
ersten bis zu den letzten Takten anhält<br />
und fesselt.<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
Perfekt produziert entfaltet das Album<br />
eine immense Kraft und Klangfülle,<br />
was umso beeindruckender ist,<br />
da bis auf wenige Percussion-Instrumente<br />
ausschließlich Stimmen zu<br />
hören sind. The Creole Choir of Cuba<br />
entführt mit dem Album „Tande-la“<br />
all jene in eine andere Welt, die sich<br />
auf die Aufforderung des Chors „zuzuhören“<br />
einlassen.<br />
Tande-la<br />
bei Amazon<br />
CD<br />
David Munyon „More songs for<br />
planet earth“<br />
David Munyon lässt sich wohl am<br />
ehesten mit dem Begriff Singer/<br />
Songwriter umschreiben, wenngleich<br />
seine Songs neben dem<br />
Folk auch Anleihen aus dem R&B<br />
und Blues enthalten. Und genauso<br />
schwer wie sich seine Musik in eine<br />
der zahlreichen Schubladen einordnen<br />
lässt, so schwer ist auch Munyon<br />
selbst zu fassen. Eigentlich würde<br />
die Bezeichnung „Alt-Hippie“, aber<br />
im positivsten Sinne, perfekt passen.<br />
Die ersten Aufnahmen dieses Albums<br />
stammen aus den Jahren<br />
1996/97. Erst 2004 wurde es in absolut<br />
hochkarätiger Besetzung fertiggestellt.<br />
mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
More Songs for Planet Earth<br />
bei Amazon<br />
CD<br />
Retrospect Trio „Henry Purcell: Ten<br />
Son<strong>at</strong>as in four parts“<br />
Bereits unter dem Namen „The King‘s<br />
Consort“ h<strong>at</strong>te sich die Form<strong>at</strong>ion<br />
der Musik des 17. und 18.Jahrhunderts<br />
verschrieben. Nun formierte<br />
man sich neu zum Retrospect Ensemble,<br />
aus dem auch das Retrospect<br />
Trio hervorging, einer kleinen<br />
Kammermusik-Form<strong>at</strong>ion, die mit<br />
dieser Aufnahme ihr Debüt feiert.<br />
Ten Son<strong>at</strong>as in Four Parts<br />
bei Amazon<br />
CD<br />
Bryan Ferry - Dylanesque<br />
Bob Dylan zählt zu einem der wichtigsten<br />
und einflussreichsten Song-<br />
Schreibern der jüngeren Musikgeschichte.<br />
Mit diesem Album erweist<br />
Bryan Ferry dem Künstler seine Ehrerbietung.<br />
mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />
Dylanesque<br />
bei Amazon
Hörbücher<br />
50<br />
Hörbuch<br />
Die Henkerstochter und der König der Bettler<br />
Ein mittelalterlicher Hörbuchkrimi<br />
aus der Feder des Autoren<br />
Oliver Pötzsch, der als gekürzte<br />
Lesung im Audio Media Verlag<br />
erschienen ist. Spannend von der<br />
ersten Minute an.<br />
Bei dem mittelalterlichen Hörbuchkrimi<br />
„Die Henkerstochter und der<br />
König der Bettler“ nach dem Roman<br />
von Oliver Pötzsch aus dem Verlag<br />
Audio Media geht es um ein weiteres<br />
Abenteuer des Schongauer<br />
Henkers Jakob Kuisl und seiner gewitzten<br />
Tochter Magdalena, die mit<br />
ihrem Freund und Medicus Simon<br />
zusammen einen rätselhaften Fall zu<br />
lösen haben.<br />
Der Schongauer Henker Jakob Kuisl<br />
ist in eine Falle getappt: Bei einem<br />
Besuch in Regensburg findet er seine<br />
Schwester und den Schwager tot<br />
in der Badestube. Die Stadtwache<br />
verhaftet ihn als Verdächtigen und<br />
wirft ihn in den Kerker. Nun drohen<br />
ihm, dem Henker, selbst Folter und<br />
Hinrichtung. Fieberhaft suchen seine<br />
Tochter Magdalena und der Medicus<br />
Simon Fronwieser nach dem<br />
wahren Täter und stoßen dabei auf<br />
ein Komplott, bei dem die Zukunft<br />
des Kaiserreichs auf dem Spiel steht.<br />
Gelesen wird das Ganze von Michael<br />
Fitz, der mit seiner ruhigen und sonoren<br />
Stimme sowohl die spannenden<br />
als auch die ruhigeren Szenen<br />
dieser mittelalterlichen Geschichte<br />
einfühlsam interpretiert. Hinzu<br />
kommt, dass Fitz mit süddeutschem<br />
Akzent spricht, was dem Ganzen<br />
noch mehr Authentizität verleiht<br />
und die Charaktere zwangsweise<br />
symp<strong>at</strong>hisch wirken lässt.<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
Auch wenn die Beschreibungen der<br />
Folterszenen manchmal etwas auf<br />
den Magen schlagen mögen, so sind<br />
doch die Einblicke in das Leben des<br />
Henkers umso interessanter.<br />
Der Henker wird hier keineswegs als<br />
blutdürstiger Unmensch dargestellt,<br />
sondern vielmehr als ehrlicher Mann<br />
und treusorgender V<strong>at</strong>er, der unverschuldet<br />
in eine Falle gelockt wird.<br />
Das Cover zeigt eine mittelalterliche<br />
Zeichnung der Henkerstochter<br />
mit einem Buch vor der Stadt<br />
Regensburg, wo der Hauptteil der<br />
Geschichte spielt. Im Inneren finden<br />
sich Inform<strong>at</strong>ionen zum Author und<br />
zum Leser, sowie Inform<strong>at</strong>ionen zu<br />
anderen Audio Media Produktionen.<br />
Fazit: Bei Oliver Pötzsch darf auch<br />
mal ein Henker ein Held sein! Spannend<br />
von der ersten bis zur letzten<br />
Minute!<br />
Titel: Die Henkerstochter und der<br />
König der Bettler<br />
Autor: Oliver Pötzsch<br />
Sprecher: Michael Fitz<br />
Verlag: Audio Media<br />
ISBN: 9783868045857<br />
Discs: 6 CD(s)<br />
Laufzeit: 450 Minuten<br />
Fassung: Gekürzt<br />
Hörbuch<br />
Nackt duschen streng verboten<br />
Einfach unterhaltsam: Hella<br />
von Sinnen und Dirk Bach geben<br />
die aberwitzigsten und unglaublichsten<br />
Gesetze zum Besten. Die<br />
Einzel-CD ist im Hörverlag erschienen.<br />
Wussten Sie, dass es in den USA<br />
Männern verboten ist, während der<br />
Fischfangsaison zu stricken? Es in<br />
England als Landesverr<strong>at</strong> gilt, Brief-<br />
marken der Königin kopfüber aufzukleben?<br />
Und in Deutschland Gewürzmischungen<br />
Mischungen sind,<br />
die ausschließlich aus gemischten<br />
Gewürzen bestehen?<br />
Hella von Sinnen und Dirk Bach<br />
geben die aberwitzigsten und unglaublichsten<br />
Gesetze zum Besten.<br />
Mit ihrer unverwechselbaren Komik<br />
spielen sie sich gegenseitig die verworrensten<br />
Paragraphen und absurdesten<br />
Gerichtsentscheide zu, so<br />
dass ein Feuerwerk an guter Laune<br />
und Komik entsteht.<br />
Dr. Roman Leuthner leitet einen mittelständischen<br />
Verlag. Nach seinem<br />
Studium der Politik-, Wirtschafts-<br />
und Kommunik<strong>at</strong>ionswissenschaft<br />
zählen u.a. die Süddeutsche Zeitung<br />
und das Handelsbl<strong>at</strong>t zu seinen beruflichen<br />
St<strong>at</strong>ionen. Der gelernte<br />
Wirtschaftsjournalist h<strong>at</strong> zahlreiche<br />
Bücher zu verschiedenen Themen<br />
(Rhetorik, Finanzen, Management,<br />
Sprachen, S<strong>at</strong>ire) veröffentlicht.<br />
Hella von Sinnen ist Schauspielerin,<br />
Entertainerin und eine der populärsten<br />
Komikerinnen. Bekannt wurde<br />
sie 1988 durch die RTL-Fernsehunterhaltungssendung<br />
Alles nichts<br />
oder?!, die sie zusammen mit Hugo<br />
Egon Balder moderierte. Seit 2003<br />
gehört sie zum ständigen R<strong>at</strong>eteam<br />
der Sendung Genial daneben – Die<br />
Comedy Arena. 2006 erhielt sie den<br />
„Deutschen Comedypreis“ als beste<br />
Komikerin.<br />
Dirk Bach ist Schauspieler, Moder<strong>at</strong>or,<br />
Hörbuch- und Synchronsprecher<br />
und zählt im deutschen Fernsehen<br />
wie auf der Bühne zu den populärsten<br />
Komikern. Nach ersten Erfahrun-
Hörbücher<br />
51<br />
gen auf Studentenbühnen wurde er<br />
1992 festes Ensemblemitglied des<br />
Kölner Schauspielhauses. Einem<br />
breiteren Publikum wurde er 1992<br />
mit der Dirk Bach Show bekannt.<br />
Seit 2004 moderiert er zusammen<br />
mit Sonja Zietlow die RTL-Sendung<br />
Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!<br />
Zu seinen Auszeichnungen zählen:<br />
1996 der „Telestar“, 1999 und 2007<br />
der „Deutscher Comedypreis“ und<br />
2001 die „Goldene Kamera“.<br />
Titel: Nackt duschen streng<br />
verboten<br />
Autor: Roman Leuthner<br />
Sprecher: Hella von Sinnen, Dirk<br />
Bach<br />
Verlag: Hörverlag<br />
ISBN: 9783867176798<br />
Discs: 1 CD(s)<br />
Laufzeit: 78 Minuten<br />
Fassung: Gekürzt<br />
Hörbuch<br />
Die Stunde des Schakals<br />
Der Autor Bernhard Jaumann erhält<br />
den Deutschen Krimipreis<br />
2011 für „Die Stunde des Schakals“.<br />
Jaumanns Afrik<strong>at</strong>hriller ist<br />
als Hörbuch bei JUMBO/GoyaLiT<br />
erschienen.<br />
„Spannend und dynamisch nach<br />
bester Thrillermanier breitet Bernhard<br />
Jaumann seine Geschichte aus,<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />
die von einem bis heute nicht geklärten<br />
Mord erzählt. Mit Clemencia<br />
Garises, der namibischen Polizistin<br />
mit der großen Familie, h<strong>at</strong> er eine<br />
der liebenswertesten Detektivfiguren<br />
der letzten Jahre geschaffen.“,<br />
urteilt die Jury des Deutschen Krimipreis.<br />
Jaumanns Afrik<strong>at</strong>hriller ist als Hörbuch<br />
bei JUMBO/GoyaLiT erschienen.<br />
Der Sprecher Jürgen Uter<br />
versteht es gekonnt zwischen Spannung<br />
und namibianischer Atmosphäre<br />
zu nuancieren.<br />
Namibia: Im Windhuker Nobelviertel<br />
Ludwigdorf wird ein Mann, der<br />
seine Zitronenbäume wässert, über<br />
den Elektrozaun hinweg erschossen.<br />
19 Jahre nach der Ermordung<br />
der SWAPO-Anwalts Anton Lubowski<br />
beginnt mit diesem Mord eine<br />
Attent<strong>at</strong>sserie, der nach und nach<br />
die damaligen Täter vom südafrikanischen<br />
Geheimdienst zum Opfer<br />
fallen. Für die junge Windhuker Kriminalpolizistin<br />
Clemencia Garises<br />
werden die erbitterten Kämpfe aus<br />
der Endzeit der Apartheid lebendig,<br />
die sie bisher nur aus Erzählungen<br />
kannte.<br />
Der Deutsche Krimipreis wird zum<br />
27. Mal verliehen. Ausgezeichnet<br />
werden Autorinnen und Autoren,<br />
die literarisch gekonnt und inhaltlich<br />
originell dem Genre neue Impulse<br />
geben. Unter der organis<strong>at</strong>orischen<br />
Obhut des Bochumer Krimi Archivs<br />
prüft die Jury - der führende Krimi-<br />
Kritiker und Krimi-Buchhandlungen<br />
angehören - die Neuerscheinungen<br />
eines Jahres.<br />
Titel: Die Stunde des Schakals<br />
Autor: Bernhard Jaumann<br />
Sprecher: Jürgen Uter<br />
Verlag: GoyaLiT<br />
ISBN: 9783833726620<br />
Discs: 4 CD(s)<br />
Laufzeit: 496 Minuten<br />
Fassung: Gekürzt<br />
Hörbuch<br />
Hörbücher produzieren<br />
Für alle, die schon immer ein Hörbuch<br />
produzieren wollten. Dieser<br />
multimediale R<strong>at</strong>geber (eine multimediale<br />
DVD) erklärt Schritt für<br />
Schritt eine professionelle Hörbuchproduktion:<br />
HÖRBÜCHER<br />
PRODUZIEREN - Von der Idee zur<br />
fertigen Audioproduktion.<br />
Dieser multimediale R<strong>at</strong>geber hilft<br />
Autoren, Sprechern, Selbst- oder<br />
Miniverlegern, aber auch Schulen,<br />
Unternehmen und allen anderen,<br />
die an die Realis<strong>at</strong>ion einer eigenen<br />
Hörbuchproduktion denken.<br />
Hier werden die entsprechenden<br />
Aufgaben bei der Herstellung einer<br />
professionellen Audioproduktion<br />
Schritt für Schritt (u.a. mit Hörbeispielen<br />
und Produktabbildungen)<br />
erläutert, ausgehend vom Hörer und<br />
seinen Hörgewohnheiten, über die<br />
verschiedenen Arten des Hörbuchs<br />
(Lesung, mit einem oder mehreren<br />
Sprechern, inszenierte Lesung, Hörspiel,<br />
Hörfe<strong>at</strong>ure), Texteinrichtung,<br />
Sprecherauswahl, Musik und Regie<br />
sowie Urheberrechtsfragen bis<br />
hin zu Studioaufnahmen und der<br />
eigentlichen Herstellung und Ausst<strong>at</strong>tung<br />
der CD mit Kalkul<strong>at</strong>ionsbeispielen,<br />
Schlagwortregister und<br />
nützlichen Adressen.<br />
Titel: Hörbücher produzieren<br />
Autor: Peter Eckhart Reichel<br />
Verlag: hoerbuchedition words &<br />
music<br />
ISBN: 9783981302738<br />
Discs: 1 multimediale DVD
52 <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> Magazin Jänner 2011<br />
Impressum<br />
<strong>sempre</strong> <strong>audio</strong>.<strong>at</strong> versteht sich als unabhängige Inform<strong>at</strong>ionspl<strong>at</strong>tform<br />
rund um alle Aspekte des <strong>audio</strong>visuellen Erlebens. Anhand<br />
von Tests, Hintergundberichten und News informieren wir<br />
unsere Besucher über die neuesten Produkte, Trends und Technologien<br />
aus den Bereichen Audio, Video, Netzwerk- und Speicherlösungen<br />
für multimediale Inhalte sowie der Musikszene.<br />
Die Pl<strong>at</strong>tform<br />
<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> versteht sich als unabhängiges Inform<strong>at</strong>ions-<br />
und Community-Portal rund um das Thema Audio, Video und<br />
mit hohem Qualitätsanspruch. Auch die Themen mobile Audio-<br />
und Videolösungen, deren Integr<strong>at</strong>ion in HiFi- und AV-Systeme<br />
sowie die Vernetzung der IT- und Unterhaltungselektronik<br />
gehören zu unseren Schwerpunkten. Neben Inform<strong>at</strong>ionen<br />
über aktuelle Trends und Neuvorstellungen zählen ausführliche<br />
Produkttests, Rezensionen von CDs, LPs sowie Blu-rays,<br />
Reportagen und Hintergrundberichte zu den Kernkompetenzen<br />
von <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong>.<br />
Die Redaktion<br />
Michael Holzinger ist seit Jahren als Journalist in den Bereichen<br />
IT, Fotografie, Telekommunik<strong>at</strong>ion und Unterhaltungselektronik<br />
tätig. Über 10 Jahre war er Chefredakteur bei einem der wichtigsten<br />
Computer-Fachmagazine Österreichs, bevor er den Weg in<br />
die Selbstständigkeit wählte, um neue Projekte zu verfolgen. So<br />
erfüllte er sich 2009 einen Herzenswunsch und gründete das <strong>audio</strong>visuelle<br />
Webportal www.<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong>, um eine Pl<strong>at</strong>tform<br />
für die vernetzte multimediale Welt der Unterhaltungs-Elektronik<br />
zu schaffen.<br />
Bereits in der Kindheit mit dem HiFi-Virus infiziert, selbst jahrelang<br />
zumindest als ambitionierter Hobby-Musiker tätig, kehrte<br />
Michael Holzinger damit zu seinen „Wurzeln“ zurück. Ziel der<br />
Pl<strong>at</strong>tform <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> ist es damit ganz klar, Menschen in<br />
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