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1<br />

<strong>kompakt</strong><br />

Trenner & Friedl<br />

Duke 2010<br />

Siehe Seite 14<br />

Pro-Ject ART 1<br />

Ein Dialog<br />

Siehe Seite Seite 21<br />

Apple AirPlay<br />

So funktioniert‘s...<br />

Siehe Seite 33<br />

Schallpl<strong>at</strong>ten-Pflege<br />

Kleiner R<strong>at</strong>geber<br />

Siehe Seite 40<br />

Jänner 2011


Sonos<br />

2<br />

More to see.<br />

More to play.<br />

More to love.<br />

Drahtlose Steuerung über iPhone und iPad.<br />

Der Sonos ® S5 liefert mit 5 integrierten<br />

Lautsprechern und 5 digitalen Verstärkern einen<br />

kristallklaren, kraftvollen Sound. Genießen Sie die<br />

Musik auf Ihrem PC oder Mac – einschließlich<br />

iTunes ® – und hören Sie Tausende von Internetradiosendern.<br />

Laden Sie die Sonos Controller<br />

Gr<strong>at</strong>is-App herunter, und steuern Sie den S5 drahtlos<br />

| Drahtloses Musiksystem<br />

mit Ihrem iPad, IPod Touch or IPhone. Finden<br />

Sie bestimmte Interpreten oder Bands mithilfe<br />

der virtuellen iPad-Tast<strong>at</strong>ur, durchstöbern Sie die<br />

Albumcover in Ihrer Musikbibliothek, wählen Sie<br />

Titel aus, und fügen Sie sie per Drag&Drop Ihrer<br />

Playliste hinzu. Schnell und einfach – mit einem<br />

Fingertipp. Jeder Song. In jedem Raum. Drahtlos.<br />

Sehen Sie sich das Demovideo an: www.sonos.com<br />

© 2004-2010 Sonos Inc. Alle Rechte vorbehalten. iPhone, iPod, iPad und iTunes sind Marken von Apple Inc., registriert in den USA und anderen Ländern.<br />

Alle weiteren Produkte und Dienstleistungen sind gegebenenfalls Marken der jeweiligen Rechtsinhaber.


Editorial<br />

3<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser...<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> startete zu Beginn<br />

des Jahres 2009 zunächst als<br />

reines Hobby-Projekt. Ziel war es,<br />

die vernetzte Welt des <strong>audio</strong>visuellen<br />

Erlebens anschaulich in Form<br />

von News, Reports, Workshops und<br />

Hintergrundberichten umfassend<br />

darzustellen und die umfassenden,<br />

überaus flexiblen Möglichkeiten<br />

aufzuzeigen. Zudem erweiterten<br />

immer mehr ausführliche Produkttests<br />

das Angebot und n<strong>at</strong>ürlich<br />

durften auch die entsprechenden<br />

Musik-Tipps nicht fehlen. Schließlich<br />

sollte ja bei all der Technik das wirklich<br />

wesentliche, die Musik nicht zu<br />

kurz kommen.<br />

Nach und nach entwickelte sich die<br />

Webseite zu einem immer größeren<br />

Projekt, sodass im Herbst 2009<br />

aus dem Hobby eine Profession<br />

wurde. Im Laufe der Mon<strong>at</strong>e entwickelte<br />

sich <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> immer<br />

mehr zur zentralen Anlaufstelle für<br />

all jene, die sich mit der M<strong>at</strong>erie<br />

der vernetzten Welt der HiFi sowie<br />

hochwertigem Musik- und Videogenuss<br />

befassten. Inzwischen zählt<br />

das Web-Magazin <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />

bzw. <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.de und <strong>sempre</strong><strong>audio</strong>.ch<br />

nicht nur in Österreich,<br />

sondern auch in Deutschland und<br />

der Schweiz zu den führenden Pl<strong>at</strong>tformen<br />

in diesem Bereich. In Österreich<br />

ist es uns zudem - nicht zuletzt<br />

dank Ihrer kontinuierlichen Unterstützung<br />

- gelungen, ganz klar die<br />

führende Online-Pl<strong>at</strong>tform, mehr<br />

noch, das führende österreichische<br />

HiFi-Magazin insgesamt zu werden.<br />

Das wir dieses Ziel so schnell erreichen<br />

konnten, haben wir selbst in<br />

unseren kühnsten Träumen nicht zu<br />

hoffen gewagt. Umso mehr freut es<br />

uns n<strong>at</strong>ürlich, dass unser Angebot<br />

auf derart großes Interesse stößt<br />

und verstehen diese Treue als Auftrag,<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> noch umfangreicher,<br />

aktueller und somit inform<strong>at</strong>iver<br />

zu gestalten.<br />

Erste Schritte dazu waren die Erweiterung<br />

um neue Bereiche, etwa den<br />

unserer Ansicht nach immens wich-<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

tigen Netzwerk-Bereich. Hier soll die<br />

zugrundeliegende Infrastruktur them<strong>at</strong>isiert<br />

werden, die die Vorraussetzung<br />

für all die Möglichkeiten einer<br />

vernetzten Unterhaltungselektronik<br />

darstellt. Ebenso ist das Segment<br />

der mobilen Devices immens spannend,<br />

denn auch diese reihen sich<br />

inzwischen nahtlos in AV- und HiFi-<br />

Systeme ein und dienen vielfach als<br />

flexible Steuerungsoption.<br />

Oft werden wir gefragt, ob sich<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> als Fachhandels-<br />

oder Konsumenten-Pl<strong>at</strong>tform versteht.<br />

Unsere Antwort ist stets die<br />

gleiche: beides! <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />

soll die Schnittstelle zwischen Konsumenten,<br />

dem Fachhandel und der<br />

Industrie sein. Aus diesem Grund<br />

zählen regelmässige Fachhandels-<br />

Events, Schulungen und Workshops<br />

ebenso zum Repertoire des Teams<br />

von <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> wie die Betreuung<br />

von Hausmessen und Workshops<br />

für Kunden. Zudem ergänzen<br />

Händler-Reportagen und ein stets<br />

gut gepflegtes Fachhandelsverzeichnis<br />

zu den Service-Leistungen<br />

des Portals. So finden Kunden stets<br />

die richtigen Ansprechpartner im<br />

Fachhandel.<br />

Die letzten Wochen haben wir dazu<br />

genutzt, das Layout der Webseite<br />

grundlegend zu überarbeiten. So<br />

sollte das gesamte Portal noch übersichtlicher<br />

und nicht zuletzt schicker<br />

werden. Zahlreiche Detailverbesserungen<br />

wie etwa die einfache Suche<br />

in Themenbereichen anhand von<br />

Keywords, die Möglichkeit zur Interaktion<br />

über Facebook bis hin einem<br />

gestraften Gesamtaufbau, der eine<br />

gleichmässige Darstellung auf allen<br />

Pl<strong>at</strong>tformen erlaubt sind das Result<strong>at</strong><br />

dieser Änderungen.<br />

Auch ein neuer Blog findet sich<br />

nun auf <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong>, der es<br />

uns erlaubt, Kurzmeldungen, die so<br />

manch andere Webseite schon mal<br />

als News „verkauft“ entsprechend<br />

rasch und in <strong>kompakt</strong>er Form zu<br />

präsentieren. Hier finden sich auch<br />

nahezu täglich Musik-Tipps, wobei<br />

wir bei der Auswahl keineswegs den<br />

neuesten Veröffentlichungen hinterher<br />

hetzen, sondern uns hierbei<br />

den Luxus erlauben, Aufnahmen<br />

ganz unseren eigenen Vorstellungen<br />

entsprechend zu präsentieren.<br />

Dies h<strong>at</strong> sich auch bei den ausführlichen<br />

Musik-Rezensionen bestens<br />

bewährt und diese Tradition werden<br />

wir auch hier weiter fortsetzen.<br />

Und nun folgt mit dem als Download<br />

angebotenen PDF <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />

<strong>kompakt</strong> ein weiterer Schritt. Auch<br />

wenn wir nach wie vor fest davon<br />

überzeugt sind, dass die Zukunft<br />

Online-Magazinen gehört - die stetig<br />

sinkenden Auflagen der klassischen<br />

Print-Magazine beweisen dies<br />

jedes Quartal aufs neue - so wollen<br />

wir mit dem nunmehr als Download<br />

verfügbaren <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong><br />

eine Art Mon<strong>at</strong>srückblick bieten,<br />

der eben auch „offline“ als Lektüre<br />

genutzt werden kann. Wie der<br />

Name bereits vermuten lässt, soll es<br />

sich dabei um einen <strong>kompakt</strong> gehaltenen<br />

Überblick der wichtigsten<br />

News, Tests und Musik-Rezensionen<br />

des vergangenen Mon<strong>at</strong>s handeln,<br />

die mit, aus unserer Sicht, wesentlichen<br />

Hintergrund-Berichten ergänzt<br />

werden. Unser Fokus liegt also<br />

auch weiterhin ganz klar auf einer<br />

möglichst aktuellen, umfassenden<br />

Online-Berichterst<strong>at</strong>tung, die nunmehr<br />

jedoch zudem als PDF-Download<br />

am Mon<strong>at</strong>sende zusammen<br />

gefasst wird.<br />

Wir hoffen, mit all den Neuerungen<br />

auf Ihr Wohlwollen zu stoßen und<br />

das Angebot für Sie noch <strong>at</strong>traktiver<br />

und inform<strong>at</strong>iver gestalten zu<br />

können. Wir würden uns freuen,<br />

wenn Sie uns Ihre Meinung, Kritik,<br />

Anregungen zukommen lassen, sodass<br />

wir künftig das Angebot noch<br />

besser an Ihre Bedürfnisse anpassen,<br />

und Sie somit hoffentlich noch<br />

mehr als bisher für das wunderbare<br />

Hobby HiFi, Home-Cinema, mobile<br />

Audio und Streaming begeistern<br />

können.<br />

Michael Holzinger<br />

Chefredakteur von<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong>


Inhalt<br />

4<br />

Lautsprecher<br />

Trenner & Friedl The Duke 2010 - Ein Lebenswerk!<br />

Im Jahr 1994 gründeten Peter Trenner und Andreas Friedl eine Lautsprecher-Manufaktur, deren Ziel es war, einen der<br />

besten, wenn nicht gar den absolut besten Lautsprecher überhaupt zu entwickeln. Eine Zielsetzung, die sich auch<br />

zahllose andere Klangtüftler setzen, aber das wunderbare an der Welt der HiFi ist ja, dass es die absolute, allgemein<br />

gültige Perfektion ohnedies nicht gibt.<br />

Siehe Seite 14<br />

Apple<br />

So funktioniert‘s... Apple AirPlay<br />

Mit dem neuesten Upd<strong>at</strong>e der mobilen Devices Apple iPod<br />

touch, iPhone sowie iPad hielt unter anderem die Funktion<br />

AirPlay Einzug...<br />

Siehe Seite 33<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

Test<br />

Bryston BDP-1 im Test - Zukunfts-Musik<br />

Derzeit schießen neue Streaming-Clients geradezu<br />

wie die sprichwörtlichen Pilze hervor.<br />

Man möge uns dieses Bild verzeihen, aber es<br />

erscheint uns überaus passend, denn nach<br />

Jahren der Ignoranz gegenüber den Möglichkeiten<br />

moderner IT-Lösungen auch im<br />

Umfeld von Audio setzt nun ein etablierter<br />

HiFi-Hersteller nach dem anderen auf das<br />

Thema Streaming. Nicht so der kanadische<br />

Hersteller Bryston Ltd. Mit dem Bryston<br />

BDP-1 geht man gänzlich andere Wege und<br />

kommt dennoch als Ziel.<br />

Siehe Seite 10


Inhalt<br />

Pl<strong>at</strong>tenspieler<br />

Pro-Ject ART 1<br />

Im Rahmen einer exklusiven Präsent<strong>at</strong>ion<br />

in der Wiener Secession<br />

wurde der Pro-Ject ART 1 by Barbara<br />

Mungenast präsentiert und die ersten<br />

der lediglich 100 Stück von der<br />

Künstlerin signiert.<br />

Siehe Seite 21<br />

R<strong>at</strong>geber<br />

Schallpl<strong>at</strong>tenpflege<br />

Es muss nicht knacksen und knistern,<br />

richtig gepflegte Schallpl<strong>at</strong>ten<br />

sind die beste Voraussetzung für genussvolle,<br />

<strong>audio</strong>phile Musikwiedergabe<br />

auf höchstem Niveau.<br />

Siehe Seite 40<br />

Lautsprecher<br />

Boston Acoustics A Serie<br />

Im Rahmen eines exklusiven Events<br />

lud Boston Acoustics zur Präsent<strong>at</strong>ion<br />

der neuen A Serie nach<br />

Eindhoven.<br />

Siehe Seite 26<br />

5 <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

Inhalt<br />

CES 2011<br />

CES-News ........................................................................... Seite 6<br />

News von der Consumer Electronics Show 2011 in Las Vegas<br />

Pro-Ject Stream Box SE ................................................ Seite 8<br />

Das österreichische Unternehmen Pro-Ject Audio System<br />

nutzt die CES in Las Vegas zur Präsent<strong>at</strong>ion der<br />

Pro-Ject Stream Box SE.<br />

Testberichte<br />

Bryston BDP-1 im Test .................................................. Seite 10<br />

Nein, der Bryston BDP-1 ist kein Streaming-Client, und<br />

dennoch bestens für die Wiedergabe hochauflösender<br />

Audio-D<strong>at</strong>en in <strong>audio</strong>philer Qualität geeignet.<br />

Reports<br />

Trenner & Friedl The Duke 2010 .................................. Seite 14<br />

Der Duke sei nicht weniger als ihr „Lautsprecher-Lebenswerk“,<br />

so Peter Trenner und Andreas Friedl über den Duke 2010.<br />

Pro-Ject ART 1 ................................................................. Seite 21<br />

Im Rahmen einer exklusiven Präsent<strong>at</strong>ion in der<br />

Wiener Secession wurde der Pro-Ject ART 1 by<br />

Barbara Mungenast präsentiert.<br />

Boston Acoustics A Serie ............................................. Seite 26<br />

Im Rahmen eines exklusiven Events lud Boston Acoustics zur<br />

Präsent<strong>at</strong>ion der neuen A Serie nach Eindhoven.<br />

So funktioniert‘s... Apple AirPlay ............................. Seite 33<br />

Mit dem neuesten Upd<strong>at</strong>e der mobilen Devices Apple<br />

iPod touch, iPhone sowie iPad hielt unter anderem die<br />

Funktion AirPlay Einzug...<br />

Musical Fidelity M1 CLIC - Streaming Client .......... Seite 37<br />

Mit dem M1 CLIC erweitert die englische HiFi-Schmiede<br />

Musical Fidelity die <strong>kompakt</strong>e M1-Serie um einen flexiblen<br />

Streaming-Client mit österreichischem Herz.<br />

Kleiner R<strong>at</strong>geber Schallpl<strong>at</strong>ten-Pflege ................ Seite 40<br />

Es muss nicht knacksen und knistern, richtig gepflegte<br />

Schallpl<strong>at</strong>ten sind die beste Voraussetzung für genussvolle,<br />

<strong>audio</strong>phile Musikwiedergabe auf höchstem Niveau.<br />

CD-Reviews<br />

Paul Simon - Graceland .......................................... Seite 44<br />

Mit „Graceland“ lieferte Paul Simon ein wunderbares Album ab,<br />

musste aber gleichzeitig viel Kritik hinnehmen und löste<br />

dennoch einen neuen Trend aus.<br />

CD-Reviews ....................................................................... Seite 48<br />

Hörbücher<br />

Hörbücher ................................................................ Seite 50<br />

Impressum ............................................................... Seite 52


CES 2011<br />

6<br />

CES 2011<br />

Peachtree Audio iNova - Kompakter<br />

Vollverstärker mit digitalem<br />

iPod Dock<br />

Der Peachtree Audio iNova ist ein<br />

<strong>kompakt</strong>er Vollverstärker, der die<br />

Tugenden klassischer Röhren mit<br />

der digitalen Welt verbinden soll.<br />

mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />

CES 2011<br />

Peachtree Audio iDac -<br />

D/A-Wandler mit iPod-Dock<br />

Peachtree Audio präsentiert mit<br />

dem iDac einen D/A-Wandler für<br />

Apple iPad und iPhone und fünf weitere<br />

digitale Quellen.<br />

CES 2011<br />

T+A Solitaire<br />

CWT 2000<br />

mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />

Man h<strong>at</strong> den Entwicklern keinerlei<br />

Grenzen gesetzt, so T+A, und die Solitaire<br />

CWT 2000 sei das eindrucksvolle<br />

Ergebnis...<br />

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<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

CES 2011<br />

Sony BRAVIA LCD-Fernseher mit<br />

Skype, USB-Recording und X-<br />

Reality PRO<br />

Eine Kombin<strong>at</strong>ion aus hochwertiger<br />

Musik- und Filmwiedergabe von Bluray<br />

soll der neue Arcam FMJ BDP100<br />

Blu-ray Player ermöglichen.<br />

CES 2011<br />

Arcam FMJ BDP100<br />

Blu-ray Player<br />

CES 2011<br />

T+A K8 7.1<br />

Blu-ray HD-Receiver<br />

mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />

Eine Kombin<strong>at</strong>ion aus hochwertiger<br />

Musik- und Filmwiedergabe von Bluray<br />

soll der neue Arcam FMJ BDP100<br />

Blu-ray Player ermöglichen.<br />

mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />

Erstmals präsentierte T+A auf der<br />

Consumer Electronics Show in Las<br />

Vegas den neuen K8 7.1 Blu-ray HD-<br />

Receiver.<br />

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CES 2011<br />

Sony stellt neue<br />

Blu-ray Player-Range und<br />

Heimkino-Systeme vor<br />

Als flexible Multimedia-Zentrale<br />

bezeichnet Sony die neuen Blu-ray<br />

Player und Heimkino-Systeme.<br />

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CES 2011<br />

Sony Wireless HomeShare<br />

Audio System<br />

Nach Ansicht von Panasonic stellt<br />

das neue VIERA Tablet die Fernbedienung<br />

der Zukunft dar.<br />

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CES 2011<br />

Sony MHS-FS3 und MHS-FS1 -<br />

Bloggie für 3D und Einsteiger<br />

Laut Sony steht Bloggie für Spass,<br />

Lebensfreude und eine einfache Anbindung<br />

ans Internet. Mit dem neuen<br />

MHS-FS1 werden Einsteiger, und<br />

mit dem MHS-FS3 3D Fans bedient.<br />

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CES 2011<br />

7<br />

CES 2011<br />

Zikmu Dragon Red Parrot<br />

by Philippe Starck<br />

Nun gibt es das außergewöhnliche<br />

Audio-System von Parrot auch in<br />

wunderschönem Rot.<br />

CES 2011<br />

Boxee für Apple iPad<br />

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Das Entwickler-Team der Boxee Inc.<br />

zeigte in Las Vegas erstmals eine<br />

Preview von Boxee für Apple iPad.<br />

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CES 2011<br />

Auch Iomega TV setzt auf Boxee<br />

Mit dem so genannten Iomega TV<br />

kündigt Iomega einen Netzwerk-<br />

Mediaplayer auf der Basis von Boxee<br />

an.<br />

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<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

CES 2011<br />

Parrot Asteroid - „All-in-one PC“<br />

fürs Auto<br />

Mit dem Asteroid spielt das französische<br />

Unternehmen seine ganze<br />

Kompetenz im Bereich mobile Kommunik<strong>at</strong>ion<br />

und Multimedia aus.<br />

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CES 2011<br />

Griffin Beacon - Das iPhone als<br />

Universal-Fernbedienung<br />

Diese Lösung macht das Apple iPhone<br />

zur Universal-Fernbedienung,<br />

und zwar ohne lästigen Infrarot-<br />

Aufs<strong>at</strong>z.<br />

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CES 2011<br />

Sennheiser In-ear Hörer CXC 700<br />

mit NoiseGard digital<br />

Mit dem Sennheiser CXC 700 erweitert<br />

der Audio-Spezialist seine Travel<br />

Linie um einen In-ear Hörer mit aktiver<br />

Lärmreduzierung.<br />

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CES 2011<br />

Panasonic präsentiert<br />

VIERA Tablet<br />

Nach Ansicht von Panasonic stellt<br />

das neue VIERA Tablet die Fernbedienung<br />

der Zukunft dar.<br />

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CES 2011<br />

Iomega SuperHero - Backup und<br />

Ladegerät für Apple iPhone<br />

Einen iPod Dock mit integrierter<br />

Backup-Lösung stellt Iomega mit<br />

dem Superhero vor.<br />

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CES 2011<br />

Bowers & Wilkins Zeppelin Air<br />

Mit dem Zeppelin Air präsentiert Bowers<br />

& Wilkins das lange erwartete<br />

Audio-System mit Apple AirPlay-Unterstützung.<br />

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CES 2011<br />

8<br />

Pro-Ject Stream Box SE<br />

Pro-Ject Audio Systems präsentiert<br />

Stream Box SE<br />

Es kann durchaus ein sehr großer Vorteil sein, wenn man eines<br />

der führenden Unternehmen der HiFi-Welt defakto vor<br />

der Haustür h<strong>at</strong>. So konnten wir die neue Stream Box SE aus<br />

der Box Design-Serie von Pro-Ject Audio Systems bereits als<br />

erstes Medium überhaupt exklusiv einem ersten kurzen Test<br />

unterziehen, bevor diese ihren Weg in die USA zur Präsent<strong>at</strong>ion<br />

auf der CES 2011 antr<strong>at</strong>.<br />

Pro-Ject Audio Systems gilt zwar<br />

als der unangefochtene Marktführer<br />

bei Schallpl<strong>at</strong>tenspielern, in den<br />

letzten Mon<strong>at</strong>en weitete das österreichische<br />

Unternehmen das Betätigungsfeld<br />

aber zunehmend aus und<br />

konzipierte die inzwischen ebenfalls<br />

überaus erfolgreiche Pro-Ject Box<br />

Design-Serie.<br />

Diese Produktreihe verfolgt ein<br />

durchaus außergewöhnliches Konzept.<br />

Reduziert auf das Wesentliche,<br />

und zwar auf eine erstklassige<br />

Audio-Qualität zu einem überaus<br />

<strong>at</strong>traktiven Preis ist die grundsätzliche<br />

Idee, die Heinz Lichtenegger,<br />

Gründer und Geschäftsführer von<br />

Pro-Ject Audio Systems hier vorgab.<br />

Die Systeme zeichnen sich somit vor<br />

allem dadurch aus, dass sie jeweils<br />

für eine Aufgabe konzipiert sind.<br />

N<strong>at</strong>ürlich gibt es somit inzwischen<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

ein großes Angebot, aus dem sich<br />

der Kunde sein individuelles System<br />

zusammen stellt. Doch selbst wenn<br />

man mehrere Geräte zu einem System<br />

kombiniert, so ist dieses in den<br />

meisten Fällen deutlich kleiner, als<br />

herkömmliche HiFi-Komponenten,<br />

denn eine weitere Eigenheit der<br />

Pro-Ject Box Design-Serie ist deren<br />

besonders <strong>kompakt</strong>es Design. Zudem<br />

setzt Pro-Ject Audio Systems<br />

auf eine möglichst einfache Bedienung<br />

mit lediglich ein, zwei Bedienelementen<br />

direkt am Gerät sowie,<br />

in den meisten Fällen, einer zusätzlichen<br />

Fernbedienung. Zudem, und<br />

dies ist unserer Ansicht nach keineswegs<br />

unerheblich, werden die<br />

Produkte der Box Design-Serie ausschließlich<br />

in Europa gefertigt.<br />

Neben einer Standard-Serie, die<br />

bereits auf einem herausragenden<br />

Niveau spielt, gibt es mit der so genannten<br />

SE-Linie eine <strong>audio</strong>phile<br />

Produktlinie für höchste Ansprüche.<br />

Diese SE-Produktlinie wird nunmehr<br />

um die so genannte Pro-Ject Stream<br />

Box SE erweitert, einen überaus vielseitigen,<br />

aber dennoch sehr einfach<br />

und komfortabel zu bedienenden<br />

Streaming-Client.<br />

Die neue Stream Box SE aus der Pro-<br />

Ject Box Design-Serie präsentiert<br />

sich n<strong>at</strong>ürlich ebenfalls mit einem<br />

äußerst <strong>kompakt</strong>en Gehäuse, das<br />

komplett aus Metall gefertigt ist und<br />

ebenso wie alle anderen Geräte aus<br />

dem Hause Pro-Ject Audio Systems<br />

in Schwarz als auch Silber angeboten<br />

wird. Die aus massivem Aluminium<br />

gefertigte Frontseite präsentiert<br />

sich im wahrsten Sinne des<br />

Wortes sehr aufgeräumt. Mehr als<br />

einen Hauptschalter gibt es nämlich<br />

nicht. Lediglich ein 3,5 Zoll Farb-TFT-<br />

Display ist hier zu finden und nimmt<br />

fast die gesamte Front ein. Die Bedienung<br />

des Geräts erfolgt somit<br />

zunächst in erster Linie über die im<br />

Lieferumfang enthaltene Infrarot-<br />

Fernbedienung.<br />

Auch das Angebot an Schnittstellen<br />

auf der Rückseite ist, nun ja, überschaubar,<br />

aber getreu dem eingangs<br />

erwähnten Motto „...auf das Wesentliche<br />

reduziert“ als durchaus ausreichend<br />

zu bezeichnen. Neben einem<br />

Netzwerk-Anschluss in Form einer<br />

RJ45-Buchse sowie einem Anschluss<br />

für die im Lieferumfang n<strong>at</strong>ürlich<br />

enthaltenen Antenne für das integrierte<br />

WiFi-Modul steht lediglich der<br />

Anschluss für das externe Netzteil,<br />

ein USB-Port sowie ein analoger Audio-Ausgang<br />

in Form eines Cinch-<br />

Buchsenpärchens und eine koaxiale<br />

S/PDIF-Schnittstelle zur Verfügung.<br />

Die neue Stream Box SE gleicht<br />

nicht nur Äußerlich der bereits<br />

seit einigen Mon<strong>at</strong>en verfügbaren<br />

Pro-Ject CD Box SE, dem <strong>audio</strong>philen<br />

CD-Player der Box Design-Serie.<br />

Auch das Innenleben weist durchaus<br />

Parallelen auf, da Pro-Ject Audio<br />

Systems bei beiden Produkten mit


CES 2011<br />

9<br />

Pro-Ject Stream Box SE<br />

einem weiteren intern<strong>at</strong>ional überaus<br />

renommierten Unternehmen<br />

aus Österreich zusammen arbeitete,<br />

und zwar mit StreamUnlimited<br />

Engineering GmbH aus Wien. Die<br />

Pro-Ject Stream Box SE ist somit<br />

eine Kombin<strong>at</strong>ion aus der CD Box SE<br />

sowie der eben erst von StreamUnlimited<br />

vorgestellten Referenz-Pl<strong>at</strong>tform<br />

StreamUnlimited Stream700<br />

Audio Streaming Client.<br />

Der Streaming-Client von Pro-Ject<br />

Audio Systems kann somit überaus<br />

komfortabel und intuitiv allein mit<br />

der Fernbedienung und dem großzügig<br />

dimensionierten Display bedient<br />

werden. Damit navigiert man<br />

durch das übersichtlich gestaltete<br />

Menü und ruft Musik von UPnP-<br />

bzw. dlna-zertifizierten NAS-Systemen<br />

oder PCs bzw. Macs mit entsprechenden<br />

Software-Lösungen<br />

ab. Die Pro-Ject Stream Box SE kann<br />

n<strong>at</strong>ürlich nicht nur MP3-D<strong>at</strong>eien<br />

wiedergeben, sondern ist in erster<br />

Linie für die Wiedergabe von verlustfrei<br />

komprimierten D<strong>at</strong>en wie<br />

etwa Apple Lossless und FLAC konzipiert.<br />

Auch LPCM-D<strong>at</strong>en können<br />

wiedergegeben werden. Neben der<br />

typischen „CD-Auflösung“ mit 16 Bit<br />

und 44,1 kHz können zudem auch<br />

hochauflösende Audio-D<strong>at</strong>en mit<br />

bis zu 24 Bit und 192 kHz abgespielt<br />

werden. Allerdings weist Pro-Ject<br />

Audio Systems ausdrücklich darauf<br />

hin, dass man in diesem Fall auf eine<br />

Netzwerkintegr<strong>at</strong>ion mittels Kabel,<br />

und nicht auf WiFi setzen soll um bei<br />

derart hohen D<strong>at</strong>enr<strong>at</strong>en dennoch<br />

eine stets reibungslose Wiedergabe<br />

zu garantieren.<br />

Über die USB-Schnittstelle an der<br />

Rückseite können zudem D<strong>at</strong>en<br />

direkt von entsprechenden Speichersticks<br />

oder auch externen Festpl<strong>at</strong>ten<br />

abgespielt werden. Auch ein<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

Apple iPod bzw. iPhone kann hier<br />

angeschlossen werden, wobei die<br />

D<strong>at</strong>en digital aus dem Speicher des<br />

mobilen Players von Apple ausgelesen<br />

werden.<br />

Selbstverständlich werden bei der<br />

Wiedergabe alle relevanten Inform<strong>at</strong>ionen<br />

der Musiktitel auf dem<br />

großen Display angezeigt, bis hin<br />

zum Cover-Artwork.<br />

Steht über das Netzwerk auch eine<br />

Verbindung ins World Wide Web<br />

zur Verfügung, so kann die Pro-Ject<br />

Stream Box SE n<strong>at</strong>ürlich auch auf<br />

Internet-Radiost<strong>at</strong>ionen zugreifen,<br />

wobei hierfür der Dienst vTuner genutzt<br />

wird um bei den zig tausenden<br />

St<strong>at</strong>ionen stets die Übersicht zu<br />

bewahren und seine persönlichen<br />

Favoriten verwalten zu können.<br />

Die Audioqualität betreffend kann<br />

man von der Pro-Ject Stream Box SE<br />

durchaus sehr viel erwarten. Heinz<br />

Lichtenegger zeigte sich im Gespräch<br />

mit <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> davon<br />

überzeugt, dass sein neuestes Baby<br />

aus der Box Design-Serie ganz vorne<br />

im breit gefächerten und inzwischen<br />

sehr umfangreichen Angebot<br />

an Streaming-Clients mitspielen<br />

wird und selbst den Ansprüchen<br />

audiphiler Anwender voll und ganz<br />

gerecht werden soll.<br />

Ein Blick ins D<strong>at</strong>enbl<strong>at</strong>t des StreamUnlimited<br />

Stream700 Audio Streaming<br />

Client zeigt auch, was in diesem<br />

Fall die Grundlage dafür bildet.<br />

So weist die Referenz-Pl<strong>at</strong>tform nicht<br />

nur eine S/PDIF-Schnittstelle auf,<br />

sondern auch ein I2S-Schnittstelle,<br />

das so genannte Inter-IC Sound Interface<br />

bzw. Bussystem. Da auch<br />

die aus der CD Box SE stammenden<br />

DAC-Baugruppen direkt auf diesem<br />

ursprünglich von Philips entwickeltem<br />

seriellen Bus aufsetzen, ist eine<br />

perfekte D<strong>at</strong>enübertragung sichergestellt.<br />

Die D/A-Wandlung erfolgt<br />

mittels Burr-Brown PCM1796-DACs<br />

mit 24 Bit 192 kHz.<br />

Die neue Pro-Ject Stream Box SE<br />

soll bereits im ersten Quartal 2011<br />

im Fachhandel erhältlich sein. Zum<br />

jetzigen Zeitpunkt wollte sich Heinz<br />

Lichtenegger den Preis betreffend<br />

noch nicht verbindlich festlegen.<br />

Angedacht ist derzeit ein Preispunkt<br />

rund um € 1.000,-, was angesichts<br />

der versprochenen Qualität durchaus<br />

als überaus <strong>at</strong>traktiver Preis erscheint.<br />

Somit dürfte die Pro-Ject<br />

Box Design-Serie um eine überaus<br />

flexible, intuitive und vielseitige<br />

Streaming-Lösung ergänzt werden,<br />

die sich nahtlos in das bestehende<br />

Angebot einfügt. Betrachtet man<br />

die bisherige Str<strong>at</strong>egie rund um die<br />

Box Design-Serie von Pro-Ject Audio<br />

Systems, so dürfte es wohl klar sein,<br />

dass der Stream Box SE in gar nicht<br />

allzuferner Zukunft eine etwas kleinere<br />

Box in der Standard-Serie folgt.<br />

Aber darüber dürfen wir leider noch<br />

nichts sagen...<br />

Text: Michael Holzinger<br />

mehr über Pro-Ject - Produkte<br />

lesen Sie auf <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong>


Test<br />

10<br />

Bryston BDP-1<br />

Bryston BDP-1 im Test<br />

Zukunfts-Musik<br />

Derzeit schießen neue Streaming-Clients geradezu wie die<br />

sprichwörtlichen Pilze hervor. Man möge uns dieses Bild verzeihen,<br />

aber es erscheint uns überaus passend, denn nach Jahren<br />

der Ignoranz gegenüber den Möglichkeiten moderner IT-Lösungen<br />

auch im Umfeld von Audio setzt nun ein etablierter HiFi-Hersteller<br />

nach dem anderen auf das Thema Streaming. Nicht so der<br />

kanadische Hersteller Bryston Ltd. Mit dem Bryston BDP-1 geht<br />

man gänzlich andere Wege und kommt dennoch als Ziel.<br />

Die kanadische HiFi-Schmiede zählt<br />

sicher nicht zu jenen Herstellern,<br />

die überhastet jedem neuen Trend<br />

nachhetzen. Dennoch gilt Bryston<br />

Ltd. keineswegs als konserv<strong>at</strong>iv oder<br />

gar altmodisch, ganz im Gegenteil.<br />

Allerdings weiss man sehr genau,<br />

dass man einer sehr anspruchsvollen<br />

Klientel verpflichtet ist und es<br />

daher sehr wohl überlegt sein muss,<br />

auf welche Entwicklungen man<br />

wann und vor allem wie reagieren<br />

muss.<br />

Daher war es schon immer die Philosophie<br />

des kanadischen Herstel-<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

lers, nicht unbedingt in erster Reihe<br />

stehen zu müssen, wenn sich neue<br />

Trends am Markt abzuzeichnen beginnen,<br />

sondern vielmehr genau<br />

dann mit den richtigen Lösungen<br />

aufwarten zu können, wenn sich<br />

eine bestimmte Entwicklung klar als<br />

zukunftsweisend und vor allem zukunftssicher<br />

herauskristallisiert h<strong>at</strong>.<br />

So verhält es sich auch jetzt, da das<br />

Thema Streaming nun endgültig die<br />

oft belächelte „Freak-Ecke“ und das<br />

Sch<strong>at</strong>tendasein im IT-Umfeld verlassen<br />

h<strong>at</strong> und im HiFi-Segment, selbst<br />

im High-end Bereich, angekommen<br />

ist. Doch während sich nunmehr<br />

viele renommierte HiFi-Hersteller<br />

bemühen, möglichst rasch Streaming-Lösungen<br />

in den unterschiedlichsten<br />

Preis- und Qualitätsklassen<br />

sowie in den verschiedensten „Geschmacksrichtungen“<br />

auf den Markt<br />

zu bringen, geht die kanadische<br />

HiFi-Schmiede aus Peterborough in<br />

Ontario einmal mehr einen etwas<br />

anderen Weg.<br />

Der Bryston BDP-1 ist kein<br />

Streaming-Client<br />

So bringt das Unternehmen den<br />

neuen Bryston BDP-1 an den Start,<br />

den Bryston Digital Player. Und um<br />

das gleich zu Beginn klar herauszustreichen,<br />

der Bryston BDP-1 ist kein<br />

Streaming-Client, auch wenn er kein<br />

optisches Laufwerk aufweist und<br />

sich allein auf die Wiedergabe digi-


Test<br />

11<br />

Bryston BDP-1 im Test<br />

taler Audio-D<strong>at</strong>eien beschränkt.<br />

Nach dem Verständnis von Bryston<br />

Ltd. fand in den letzten Mon<strong>at</strong>en ein<br />

Umbruch in der Welt der HiFi st<strong>at</strong>t.<br />

Immer mehr etablieren sich Downloads<br />

als überaus <strong>at</strong>traktive Altern<strong>at</strong>ive<br />

zur Distribution von Musik in<br />

Form optischer D<strong>at</strong>enträger wie der<br />

Audio CD, vor allem auch im Highend<br />

Segment. Denn mit Angeboten,<br />

die abseits des Mainstream-Markts<br />

von Apple iTunes Store und Amazon<br />

D<strong>at</strong>en inzwischen zumindest in<br />

„CD-Qualität“ als WAV oder FLAC-<br />

D<strong>at</strong>eien, teilweise sogar bereits als<br />

hochauflösende Aufnahmen in Studio<br />

Master-Qualität anbieten, steigt<br />

n<strong>at</strong>ürlich auch das Interesse an<br />

Hardware, die die gebotene Qualität<br />

t<strong>at</strong>sächlich voll zur Geltung bringt.<br />

Ein Spezialist, keine „All-in-<br />

One“-Lösung<br />

Bei Bryston verfolgte man diese Entwicklung<br />

der letzten Mon<strong>at</strong>e und<br />

kam zur Erkenntnis, dass immer<br />

mehr „All-in-One“-Lösungen in diesem<br />

Bereich zu finden sind, bei denen<br />

Hersteller auf irgendeine Form<br />

eines Computers setzen bzw. Lösungen<br />

bevorzugen, die unmittelbar<br />

auf eine Infrastruktur aus der IT-Welt<br />

aufsetzen. Für Bryston entspricht<br />

dieser Ans<strong>at</strong>z eher dem klassischen<br />

Konzept eines Receivers, bei dem<br />

alle Komponenten in einem Gerät<br />

vereint sind. Dieser Lösungsans<strong>at</strong>z<br />

passt somit nicht in die in Peterborough<br />

verfolgte Str<strong>at</strong>egie, nach der<br />

man strikt auf Einzelkomponenten<br />

setzt. Nur das Konzept der Einzelkomponenten,<br />

also hochspezialisierte<br />

Werkzeuge, die ihre jeweils<br />

zugedachten Aufgaben perfekt erfüllen,<br />

erlaubt nach Ansicht der ka-<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

nadischen HiFi-Schmiede eine Kette<br />

auf allerhöchstem Niveau.<br />

Kein Laufwerk,<br />

keine Festpl<strong>at</strong>te...<br />

N<strong>at</strong>ürlich sah man auch bei Bryston<br />

die unbestrittenen Vorteile einer<br />

typischen Streaming-Lösung,<br />

allerdings wollte man keinerlei<br />

Kompromisse eingehen. Und das<br />

hätte man nach Ansicht von Bryston<br />

getan, wenn man auf ein reines<br />

Netzwerk-Device gesetzt hätte. Zumal<br />

man gerade im Umgang mit<br />

hochauflösenden D<strong>at</strong>enform<strong>at</strong>en<br />

dann auf Gedeih und Verderb der<br />

Leistungskapazität eines Netzwerks<br />

ausgeliefert wäre.<br />

Daher entwickelte man den Bryston<br />

BDP-1, der kein CD-Laufwerk<br />

enthält, keine integrierte Festpl<strong>at</strong>te<br />

aufweist, auf jedweden störenden<br />

Lüfter verzichtet und eben keine<br />

Streaming-Funktion bietet. Bryston<br />

will mit dem BDP-1 einzig und allein<br />

einen kompromisslosen Player für<br />

hochauflösende Musik-D<strong>at</strong>en geschaffen<br />

haben, dessen D<strong>at</strong>enspeicher<br />

entweder ein USB-Speicherstick<br />

oder eine externe Festpl<strong>at</strong>te<br />

darstellt. Zudem, so Bryston, würde<br />

man durch die konsequente Ausrichtung<br />

allein auf eine einzige Aufgabe<br />

eine sehr einfache und komfortable<br />

Bedienung erzielen.<br />

Um es auf den Punkt zu bringen,<br />

der Bryston BDP-1 tut nichts anderes,<br />

als Musik direkt von einem USB-<br />

Speicherstick oder einer externen<br />

Festpl<strong>at</strong>te abzuspielen. Dabei konzentrierte<br />

sich Bryston vor allem auf<br />

hochauflösende Audio-D<strong>at</strong>en, die<br />

das Gerät über ausschließlich digitale<br />

Schnittstellen ausgibt. Die Steuerung<br />

des Systems erfolgt entweder<br />

über eine Infrarot-Fernbedienung<br />

oder aber über zahllose netzwerkfähige<br />

Devices wie ein Notebook, ein<br />

Tablet oder ein Smartphone.<br />

Der PC, der als solcher nicht zu<br />

erkennen ist...<br />

Denn n<strong>at</strong>ürlich ist auch der Bryston<br />

BDP-1 irgendwie auch ein „Computer“,<br />

wovon der Anwender in<br />

diesem Fall aber zunächst rein gar<br />

nichts bemerkt. Bryston setzt bereits<br />

an der Basis auf bestens bewährte<br />

Komponenten, und zwar auf ein<br />

Motherboard, das für Industrieanwendungen<br />

konzipiert wurde, geht<br />

aber darüber hinaus auf keine weiteren<br />

Details ein. Man verrät lediglich,<br />

dass man beim Betriebssystem des<br />

Bryston BDP-1 auf das OpenSource<br />

System Linux setzt, was ebenfalls<br />

nicht weiter erstaunt. Vor allem im<br />

industriellen Bereich h<strong>at</strong> sich Linux<br />

als verlässliche und ressourcenschonende<br />

Lösung längst etabliert und<br />

vielfach bewährt.<br />

In diesem Fall kann es durch die „IT“<br />

auch zu keinerlei störenden Einflüssen<br />

auf die Klangqualität kommen,<br />

denn die Ingenieure von Bryston<br />

konzipierten das Gerät so, dass hier<br />

der „Computer“ nur das zu tun h<strong>at</strong>,<br />

was er perfekt kann: digitale D<strong>at</strong>en<br />

verarbeiten. Die „analoge Welt“ existiert<br />

für den Bryston BDP-1 somit gar<br />

nicht. Dennoch h<strong>at</strong> Bryston viel Aufwand<br />

getrieben, um jedwede Beeinflussung<br />

durch das Mainboard auf<br />

das Audio-Interface innerhalb des<br />

BDP-1 zu unterbinden. So sind die<br />

beiden Systemkomponenten sogar<br />

galvanisch getrennt.<br />

Hochauflösend ja,<br />

MP3 und Co sind tabu...<br />

Die Herrschaft über die Signalverarbeitung<br />

h<strong>at</strong> eine eigene hochexakte<br />

Masterclock, die laut Hersteller für<br />

Jitterwerte von unter 20 Picosekunden<br />

im Bereich von 10 Hz bis 10


Test<br />

12<br />

Bryston BDP-1 im Test<br />

MHz erlaubt. Sie gibt den Takt für die<br />

Verarbeitung von D<strong>at</strong>en in den Form<strong>at</strong>en<br />

FLAC, WAV und AIFF mit bis<br />

zu 24 Bit und einer Sampler<strong>at</strong>e von<br />

44,1, 48, 88,2, 96, 176,4 sowie 192<br />

kHz. Um dies nochmals ausdrücklich<br />

hervorzuheben, wir haben bei dieser<br />

Auflistung nichts vergessen. Der<br />

Bryston BDP-1 versteht sich nur auf<br />

die Wiedergabe von nicht verlustbehafteten<br />

komprimierten Audio-<br />

D<strong>at</strong>en, also FLAC, WAV und AIFF.<br />

Andere Form<strong>at</strong>e wie etwa MP3 oder<br />

AAC sind für den Bryston BDP-1<br />

tabu. Allerdings hätten wir uns noch<br />

Apple Lossless gewünscht, aber das<br />

ist eher eine Frage des persönlichen<br />

Geschmacks...<br />

USB-Ports für<br />

D<strong>at</strong>enlieferanten<br />

D<strong>at</strong>en nimmt der Bryston BDP-1<br />

über insgesamt vier USB-Schnittstellen<br />

entgegen, wobei sich zwei<br />

davon an der Front, die beiden übrigen<br />

an der Rückseite des Geräts<br />

finden. Somit kann man etwa USB-<br />

Speichersticks einfach und komfortabel<br />

an der Frontseite anschließen,<br />

wohingegen externe Festpl<strong>at</strong>ten,<br />

die man als ständige D<strong>at</strong>enquelle<br />

einsetzen möchte, an der Rückseite<br />

des Geräts Anschluss finden.<br />

Wie bereits mehrfach erwähnt,<br />

Audio-Signale werden im BDP-1<br />

nicht gewandelt, sondern verlassen<br />

das Gerät als 0 und 1 entweder<br />

über eine AES/EBU XLR oder koaxiale<br />

S/PDIF-Schnittstelle. Leider setzt<br />

Bryston bei der S/PDIF-Schnittstelle<br />

nicht auf die übliche Cinch-Buchse,<br />

sondern ausschließlich auf einen<br />

BNC-Anschluss. Laut Bryston sei dies<br />

die deutlich zuverlässigere Variante.<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

Stimmt! Aber...<br />

Den Abschluss an Anschlüssen bildet<br />

eine Ethernet-Schnittstelle, auf<br />

deren Funktion wir ein wenig später<br />

eingehen werden sowie Trigger-Anschlüsse<br />

und eine RS232 Schnittstelle<br />

zur Integr<strong>at</strong>ion in Steuerungssysteme.<br />

Unspektakulärer Auftritt...<br />

Das Äußere des Bryston BDP-1 präsentiert<br />

sich in der für den kanadischen<br />

Hersteller seit Jahr und Tag typischen<br />

Design-Linie. Das Gerät mit<br />

solidem Metallgehäuse und gebürsteter<br />

Metallfront weist die üblichen<br />

Gardemaße von HiFi-Komponenten<br />

auf und bringt es - man höre und<br />

staune - auf immerhin 5,44 kg. Dies<br />

allein lässt erahnen, welchen Aufwand<br />

die Entwickler von Bryston bei<br />

der Konzeption des Geräts getrieben<br />

haben. Denn nochmals, eigent-<br />

lich ist ja nicht viel drin... abgesehen<br />

von ein paar Pl<strong>at</strong>inen und einer<br />

entsprechend ausgefeilten Stromversorgung.<br />

Der Bryston BDP-1 ist in<br />

Schwarz als auch Silber zu haben.<br />

Bewusst einfach gehalten...<br />

Die Frontseite ziert ein zweizeiliges,<br />

nicht grafikfähiges LC-Display sowie<br />

die üblichen Wiedergabe-Steuerungstasten<br />

plus vier weitere Tasten,<br />

die als Steuerkreuz zum Navigieren<br />

durch die Menü-Struktur des Bryston<br />

BDP-1 dienen.<br />

Zugegeben, zunächst waren wir<br />

sehr skeptisch, ob sich mit einer vergleichsweise<br />

derart spartanischen<br />

Ausst<strong>at</strong>tung eine komfortable und<br />

intuitive Bedienung realisieren lässt.<br />

Um es kurz zu machen, es geht! Vor<br />

allem dann, wenn man ein wenig<br />

mit Sorgfalt bei der D<strong>at</strong>enverwaltung<br />

am PC oder Mac vorgeht, die<br />

ja in diesem Fall - wie übrigens bei<br />

allen anderen Streaming-Lösungen<br />

auch - unerlässlich ist. Denn wie<br />

sonst kommt man zu seinen digitalen<br />

Audio-D<strong>at</strong>en? Diese werden<br />

entweder von CD mit entsprechenden<br />

Tools eingerippt, oder aber als<br />

Download erworben und dann in<br />

eine logische, übersichtliche D<strong>at</strong>eistruktur<br />

gebracht, und, in diesem<br />

Fall, auf eine externe Festpl<strong>at</strong>te<br />

oder einen USB-Stick überspielt.<br />

Somit kann man problemlos selbst<br />

in umfangreichen Medi<strong>at</strong>heken die<br />

gewünschten Songs abrufen - auch<br />

mit dem vergleichsweise kleinen<br />

Display und den „wenigen“ Tasten<br />

an der Gerätefront. Dies gilt übrigens<br />

auch für die Infrarot-Fernbedienung<br />

Bryston BR2 Remote.<br />

Ins Netzwerk eingebunden...<br />

Auch wenn der Bryston BDP-1 dezitiert<br />

kein Streaming-Client ist, so<br />

kann er dennoch ins Netzwerk integriert<br />

werden. Allerdings werden in<br />

diesem Fall keinerlei Audio-D<strong>at</strong>en<br />

übers Netzwerk entgegen genommen<br />

und auch auf Internet Radiost<strong>at</strong>ionen<br />

kann das Gerät nicht zugreifen.<br />

Die Netzwerkfunktionalität<br />

beschränkt sich im konkreten Fall<br />

ausschließlich auf die Steuerungs-<br />

Option des Bryston BDP-1.<br />

Dazu h<strong>at</strong> Bryston das Gerät mit einem<br />

Web-Interface ausgest<strong>at</strong>tet,<br />

auf das man über jedwedes netzwerkfähige<br />

Device und über jeden<br />

Webbrowser zugreifen kann. Dabei<br />

unterscheidet das Gerät zwischen<br />

mobilen Lösungen, wie etwa einem<br />

Smartphone sowie einem „normalen“<br />

Gerät mit großem Display, etwa<br />

einem Notebook oder einem Tablet,<br />

und offeriert ein entsprechend<br />

angepasstes grafisches Benutzer-<br />

Interface. Bryston setzt auch hier<br />

auf etablierte Standards sowie Open<br />

Source, sodass künftige Erweiterungen<br />

problemlos implementiert wer-


Test<br />

13<br />

Bryston BDP-1 im Test<br />

den können und jeder individuelle<br />

Steuerungs-Lösungen für den Bryston<br />

BDP-1 entwickeln kann. Spätestens<br />

mit dieser Option steht einem<br />

wirklich ungetrübten Vergnügen bei<br />

der Wiedergabe nichts im Weg. Hier<br />

findet man mühelos jeden Musiktitel<br />

und kann so seine ganz persönlichen<br />

Playlists für jede Stimmungslage<br />

abrufen.<br />

Fazit<br />

Irgendwie ist es völlig ungewohnt,<br />

aber an dieser Stelle können wir<br />

Ihnen keine abschließende Beurteilung<br />

des klangtechnischen Potentials<br />

des Bryston BDP-1 liefern. Wie<br />

denn auch? Ein Blick ins D<strong>at</strong>enbl<strong>at</strong>t<br />

zeigt, dass auch Bryston hier vor<br />

einem Problem stand, denn D<strong>at</strong>en<br />

wie Kanaltrennung, Frequenzgang,<br />

Signalrauschabstand und Dynamikumfang<br />

gehören doch irgendwie<br />

geradezu zwingend zu edlen HiFi-<br />

Produkten. Aber was soll man in diesem<br />

Fall hier angeben? Also lies man<br />

die entsprechenden Felder einfach<br />

leer und verweist darauf, dass diese<br />

Eckd<strong>at</strong>en im konkreten Fall nicht<br />

wirklich anwendbar sind. Und so<br />

müssen es auch wir an dieser Stelle<br />

halten, denn die Klangqualität entscheidet<br />

sich erst bei der dem Bryston<br />

BDP-1 nachgeschalteten Stufe<br />

in der Kette, dem D/A-Wandler.<br />

Hier kann n<strong>at</strong>ürlich jedweder D/A-<br />

Wandler eingesetzt werden, wobei<br />

man sich in Anbetracht der vom<br />

BDP-1 gelegten Basis wohl eher in<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

den gehobenen Klassen umsehen<br />

sollte. Denn es ist letztendlich die<br />

Qualität des D/A-Wandlers, die über<br />

das t<strong>at</strong>sächliche Ergebnis entscheidet.<br />

Primär empfiehlt sich n<strong>at</strong>ürlich<br />

der Bryston BDA-1 DAC, den der kanadische<br />

Hersteller selbst als idealen<br />

Spielpartner empfiehlt. So haben<br />

es auch wir gehalten und werden<br />

Ihnen die Ergebnisse des Bryston<br />

BDA-1 DAC in einem eigenen Testbericht<br />

nachreichen.<br />

Nun bleibt uns also nur, das prinzipielle<br />

Konzept des Bryston BDP-1 zu<br />

beurteilen und unsere Erfahrungen<br />

im praktischen Eins<strong>at</strong>z zu schildern.<br />

Wie gesagt, zunächst begegneten<br />

wir dem Konzept des Bryston BDP-<br />

1 durchaus skeptisch. Warum sollte<br />

man sich auf einen derartigen Player<br />

„beschränken“, der noch dazu einen<br />

durchaus stolzen Preis aufweist und<br />

auf den ersten Blick eigentlich rein<br />

gar nichts von all den Komfortfunktionen<br />

eines modernen Streaming-<br />

Clients zu bieten h<strong>at</strong>? Nun, setzt man<br />

sich mit dem Gerät etwas genauer<br />

auseinander, so ist die Antwort auf<br />

diese Frage sehr einfach zu beantworten.<br />

Mit dem BDP-1 von Bryston<br />

ergeben sich keinerlei Probleme mit<br />

einem Netzwerk. Man kann es zwar<br />

nutzen, es ist aber nicht Pflicht. Es<br />

dient ausschließlich zur Steuerung,<br />

sodass Probleme mit mangelnder<br />

Performance ebensowenig relevant<br />

sind, wie das Einrichten eines zentralen<br />

Netzwerk-D<strong>at</strong>enspeichers.<br />

Dennoch h<strong>at</strong> man damit alle Komfort-Funktionen,<br />

die auch eine Stre-<br />

aming-Lösung so interessant machen.<br />

Und zur Not reichen in diesem<br />

Fall aber auch die herkömmlichen<br />

paar Tasten direkt am Gerät, sodass<br />

man eigentlich fast das Gefühl h<strong>at</strong>,<br />

man habe es mit einem „normalen“<br />

CD-Player zu tun und nicht mit einem<br />

komplexen IT-System.<br />

Zudem ist in diesem Fall immer eine<br />

bestmögliche Qualität gewährleistet,<br />

da sich der Bryston BDP-1 allen<br />

minderen D<strong>at</strong>enform<strong>at</strong>en wie MP3,<br />

WMA, AAC oder auch Internet Radiost<strong>at</strong>ionen<br />

schlichtweg verweigert.<br />

Nur feinstes D<strong>at</strong>enm<strong>at</strong>erial mit<br />

zumindest „CD-Qualität“ akzeptiert<br />

er an seinen USB-Schnittstellen. Und<br />

damit diese Qualität auch wirklich<br />

voll zur Geltung kommt, überlässt<br />

der Bryston BDP-1 - ganz Profi durch<br />

und durch - die delik<strong>at</strong>e Aufgabe<br />

der Signalwandlung einem anderen<br />

Spezialisten. Kurzum, ein durchaus<br />

schlüssiges und stimmiges Konzept,<br />

dass Bryston mit dem BDP-1 verfolgt<br />

und das Gerät zur perfekten Basis<br />

für anspruchsvollste Musikliebhaber<br />

mit Zukunftsperspektive macht.<br />

Das Gerät ist ab sofort im Fachhandel<br />

erhältlich. Weitere Inform<strong>at</strong>ionen<br />

erhalten Sie direkt beim<br />

österreichischen sowie deutschen<br />

Vertrieb, der Firma AViTech in Wien.<br />

Text: Michael Holzinger<br />

mehr über Bryston - Produkte<br />

lesen Sie auf <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong>


14<br />

Trenner & Friedl The Duke 2010<br />

- Ein Lebenswerk!<br />

Im Jahr 1994 gründeten Peter Trenner und Andreas Friedl eine<br />

Lautsprecher-Manufaktur, deren Ziel es war, einen der besten,<br />

wenn nicht gar den absolut besten Lautsprecher überhaupt<br />

zu entwickeln. Eine Zielsetzung, die sich auch zahllose andere<br />

Klangtüftler setzen, aber das wunderbare an der Welt der HiFi ist<br />

ja, dass es die absolute, allgemein gültige Perfektion ohnedies<br />

nicht gibt.<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011


15<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011


16<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

Seine Prämiere feierte der<br />

neue Duke auf der CES 2011 in<br />

Las Vegas, wobei allein der Transport<br />

des Lautsprecher-Systems<br />

in die Wüstenstadt von Nevada<br />

eine logistische Meisterleistung<br />

erforderte.<br />

Kein Wunder, schließlich kann man<br />

den Duke von Trenner & Friedl<br />

schon allein auf Grund seiner beeindruckenden<br />

Abmessungen und des<br />

Gewichts eigentlich nicht nach den<br />

Massstäben herkömmlicher Lautsprecher<br />

beurteilen.<br />

Selten passte es besser, ein Lautsprecher-System<br />

als solches zu<br />

bezeichnen. Denn es handelt sich<br />

t<strong>at</strong>sächlich um ein komplexes System,<br />

das in Summe den Duke von<br />

Trenner & Friedl ergibt.


17<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

Das System besteht aus zahlreichen<br />

Komponenten, allein schon aus<br />

mehreren Chassis, in denen die zahlreichen<br />

Treiber untergebracht sind.<br />

Bei den Gehäusen setzten die Entwickler<br />

auf einen ihrer Ansicht nach<br />

rel<strong>at</strong>iv leichten, aber extrem steifen<br />

M<strong>at</strong>erialmix aus Bambus-Sandwich<br />

sowie Birkenholz, die in bewährter<br />

Weise von Tischlermeistern in Handarbeit<br />

gefertigt werden.


18<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011


19<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

Über dem Hochton-Modul des Duke<br />

von Trenner & Friedl thront noch ein<br />

Super-Hochtöner mit einer 360° Abstrahlung.<br />

Während der Entwicklung<br />

zeigte sich, dass Signale über 15 kHz<br />

so stark gebündelt sind, dass der<br />

optimale Klangeindruck lediglich<br />

an einem einzigen Punkt im Raum<br />

wahrnehmbar sei. Daher sei dieser<br />

zusätzliche Rund-Strahler geradezu<br />

Pflicht, zumal die Vorgabe für den<br />

Duke lautete, dass er Frequenzen bis<br />

100 kHz abdecken sollte.<br />

Dafür gaben Trenner & Friedl einen<br />

kleinen Hochtöner mit 19 mm Diamantmembran<br />

bei den Spezialisten<br />

von Thiel in Auftrag, dessen Schall<br />

von einem Bleikristall-Brillanten<br />

aus dem Hause Swarovski im Raum<br />

verteilt wird. Die besondere Schliffform<br />

habe sich als besonders günstig<br />

für diese Aufgabe erwiesen, so<br />

die Entwickler. Zudem gibt es dem<br />

Lautsprecher-System n<strong>at</strong>ürlich den<br />

entsprechenden letzten Schliff...<br />

mehr über The Duke 2010 von<br />

Trenner&Friedel lesen Sie auf<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong>


20<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011


21<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

Pro-Ject ART 1 - Ein Dialog von<br />

bildender Kunst und<br />

analoger Musikwiedergabe<br />

Als einen einzigartigen Dialog von bildender Kunst und analoger<br />

Musikwiedergabe beschreiben die Künstlerin Barbara Mungenast<br />

und Pro-Ject Audio Systems Geschäftsführer Heinz Lichtenegger<br />

ihr gemeinsames Projekt, den in limitierter Stückzahl<br />

produzierten Schallpl<strong>at</strong>tenspieler Pro-Ject ART 1.


22<br />

„Mit der Schallpl<strong>at</strong>te wird das Musikhören<br />

ritualisiert“, so Heinz Lichtenegger,<br />

Geschäftsführer und Gründer<br />

von Pro-Ject Audio Systems und unbestritten<br />

einer der treibenden Kräfte,<br />

die für den neuerlichen intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Erfolg des Pl<strong>at</strong>tenspielers<br />

verantwortlich zeichnen.<br />

„Die behutsame Pflege der Vinyloberfläche<br />

als Teil einer Reihe liebevoll<br />

gesetzter Vorbereitungshandlungen,<br />

zu der auch die achtsame<br />

Pflege des Tonabnehmers zählt, das<br />

sanfte Herablassen des Tonarms<br />

und schließlich die kontempl<strong>at</strong>ive<br />

Stille, bevor sich der Tonarm in die<br />

Rille niedersenkt, all das ist Teil des<br />

Sich-Einlassens und Zeitnehmen für<br />

einen besonderen Kunstgenuss.“<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011


23<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011


Report<br />

24<br />

Pro-Ject Art 1<br />

Der Pro-Ject ART 1 des österreichischen<br />

Marktführers bei Schallpl<strong>at</strong>tenspielern<br />

Pro-Ject Audio Systems<br />

gehört mit Sicherheit zu jenen Projekten,<br />

die in der Welt der HiFi viel zu<br />

selten anzutreffen sind. Dabei wäre<br />

es überaus wichtig, in der allzuoft<br />

rein auf technische Details fixierten<br />

und oft auch sehr schnelllebigen<br />

Unterhaltungselektronik den wahren<br />

Wert, nämlich den des Genuss<br />

herauszustreichen und die Aufmerksamkeit<br />

wieder auf das Wesentliche<br />

zu lenken, die Kunst des sich Zeit<br />

nehmen zu können und nicht zu<br />

konsumieren, sondern vielmehr bewusst<br />

zu Hören.<br />

Durchaus selbstkritisch muss man<br />

sagen, dass es gerade die modernen,<br />

vernetzten Möglichkeiten der<br />

Unterhaltungselektronik sind, die<br />

uns davon ablenken. Denn sie erst<br />

ermöglichen es, auf abertausende<br />

Inhalte unmittelbar zuzugreifen. Dabei<br />

ist die Gefahr groß, dass diese Inhalte<br />

für uns an Bedeutung verlieren<br />

und so zum einfachen Konsumgut<br />

verkommen.<br />

Es erstaunt also keineswegs, dass<br />

gerade im Zuge der zunehmenden<br />

Vernetzung der IT- und Unterhaltungselektronik<br />

der längst totgesagte<br />

Schallpl<strong>at</strong>tenspieler und das gute,<br />

altbewährte Vinyl eine Renaissance<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

feiern, an die selbst eingeschworene<br />

Schallpl<strong>at</strong>tenliebhaber etwa in den<br />

90iger Jahren des letzten Jahrtausends,<br />

also zur Blütezeit der CD nicht<br />

einmal zu hoffen wagten. Denn<br />

während Streaming-Lösungen und<br />

digitale Medien, aber n<strong>at</strong>ürlich auch<br />

die stets präsenten mobilen Lösungen<br />

bei all dem gebotenen Komfort<br />

und ihrer Flexibilität dazu verleiten,<br />

Musik einfach nebenbei zu konsumieren,<br />

verbietet sich dies bei einem<br />

Schallpl<strong>at</strong>tenspieler schon auf<br />

Grund seines Prinzips.<br />

„Mit der Schallpl<strong>at</strong>te wird das Musikhören<br />

ritualisiert“, so Heinz Lichtenegger,<br />

Geschäftsführer und Gründer<br />

von Pro-Ject Audio Systems und<br />

unbestritten einer der treibenden<br />

Kräfte, die für den neuerlichen intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Erfolg des Pl<strong>at</strong>tenspielers<br />

verantwortlich zeichnen. „Die<br />

behutsame Pflege der Vinyloberfläche<br />

als Teil einer Reihe liebevoll gesetzter<br />

Vorbereitungshandlungen,<br />

zu der auch die achtsame Pflege des<br />

Tonabnehmers zählt, das sanfte Herablassen<br />

des Tonarms und schließlich<br />

die kontempl<strong>at</strong>ive Stille, bevor<br />

sich der Tonarm in die Rille niedersenkt,<br />

all das ist Teil des Sich-Einlassens<br />

und Zeitnehmen für einen<br />

besonderen Kunstgenuss.“ Heinz<br />

Lichtenegger, dessen Unterneh-<br />

men Pro-Ject Audio Systems 2011<br />

bereits das 20. jährige Firmenjubiläum<br />

feiert und seit Jahr und Tag klarer<br />

Weltmarktführer im Bereich der<br />

Entwicklung und Produktion von<br />

Schallpl<strong>at</strong>tenspielern ist, versteht<br />

seine Tätigkeit durchaus ein klein<br />

wenig als missionarische Aufgabe,<br />

im positivsten Sinn des Wortes. „Aus<br />

der Musik ziehe ich die Kraft, mein<br />

Leben zu bestehen.“ Und dies will er<br />

möglichst vielen Menschen näher<br />

bringen. Dies war auch die Intension,<br />

als er 1991 das Unternehmen<br />

Pro-Ject Audio Systems gründete,<br />

da seiner Ansicht nach der Schallpl<strong>at</strong>tenspieler<br />

nach wie vor die kostengünstigste<br />

Möglichkeit darstellt,<br />

Musik auf höchstem Niveau genießen<br />

zu können.<br />

Und es ist auch die prinzipielle Idee,<br />

die hinter dem nunmehr präsentierten<br />

Pro-Ject ART 1 steht. „Der Pro-<br />

Ject ART 1 by Barbara Mungenast<br />

ist eine gelungene Symbiose von<br />

hochwertiger Kunst und perfektem<br />

Klang. Er schlägt eine Brücke zwischen<br />

unterschiedlichen Disziplinen.“<br />

Die finale Initialzündung für die<br />

Umsetzung dieses Vorhabens aber<br />

gab ein soziales Hilfsprojekt rund<br />

um WALKforhelp von Mag. Helmut


25<br />

Berg, das dem neunerHAUS und somit<br />

einem Verein, der sich nunmehr<br />

bereits seit über zehn Jahren für obdachlose<br />

Menschen engagiert, zu<br />

Gute kommen sollte.<br />

Gemeinsam mit der Künstlerin Barbara<br />

Mungenast wurde für eine karit<strong>at</strong>ive<br />

Versteigerung der Prototyp<br />

des Pro-Ject ART 1 entwickelt. Die<br />

Versteigerung des Master-Stück<br />

des Pro-Ject ART 1 erbrachte im Mai<br />

2010 einen Reinerlös von immerhin<br />

€ 2.300,-. Dieses Projekt soll mit<br />

dem nunmehr in streng limitierter<br />

Auflage erhältlichen Schallpl<strong>at</strong>tenspielers<br />

fortgesetzt werden.<br />

Die Künstlerin Barbara Mungenast<br />

lebt und arbeitet in Wien und h<strong>at</strong><br />

sich der ganz besonderen Bildsprache<br />

der Kreisform verschrieben.<br />

Darauf setzt sie auch bei ihrer<br />

Umsetzung für den Pro-Ject ART 1.<br />

„Die Kreisform betont Dynamik und<br />

spielt raffiniert mit unserer Wahrnehmung.<br />

Gehörtes und Gesehenes<br />

verbinden sich zu einer Einheit“<br />

so Barbara Mungenast über ihr<br />

Werk. Das bewusst schlichte, zeitlose<br />

Gerätedesign des Pl<strong>at</strong>tenspielers<br />

von Pro-Ject Audio Systems bildete<br />

für die spezielle Ausdrucksform von<br />

Barbara Mungenast die wohl beste<br />

Basis.<br />

„Barbara Mungenast visualisiert<br />

beim Pro-Ject ART 1 die Überschneidung<br />

von Bild und Ton direkt<br />

am Pl<strong>at</strong>tenteller des Turn-Tables.<br />

Als Gestaltungselement wählt sie<br />

kreisende schwarze Linien, die über<br />

einen weißen Pl<strong>at</strong>tenteller laufen<br />

und durch ihren rhythmischen<br />

Verlauf bereits ein Zusammenwirken<br />

von Bild und Ton visualisieren.“<br />

<strong>at</strong>testierte die Kunsthistorikerin<br />

Ursula Maria Probst anlässlich der<br />

exklusiven Präsent<strong>at</strong>ion des Pro-<br />

Ject ART 1 in der Wiener Secession.<br />

Die Basis des Pro-Ject ART 1 stellt<br />

der weltweit meistverkaufte Pl<strong>at</strong>tenspieler<br />

dar, der Pro-Ject Debut III.<br />

mehr über den Pro-Ject ART 1<br />

lesen Sie auf <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011


26<br />

Boston Acoustics A Serie - Best<br />

value for money...<br />

Für das US-amerikanische Unternehmen Boston<br />

Acoustics stellen die neuen Lautsprecher der so<br />

genannten A Serie vor allem im Bezug auf den europäischen<br />

Markt ein immens wichtiges Produktsortiment<br />

dar. Welch hohe Bedeutung man der<br />

Markteinführung beimisst zeigte allein die überaus<br />

prominent besetzte Präsent<strong>at</strong>ion im europäischen<br />

Headquarter im niederländischen Eindhoven.<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

Bereits zu Beginn des Jahres kündigte<br />

der US-amerikanische Produzent<br />

Boston Acoustics - wie berichtet<br />

- erstmals die neue Boston Acoustics<br />

A Serie an. Mitte Januar 2011<br />

lud das Unternehmen die wichtigsten<br />

europäischen Vertriebe sowie<br />

ausgewählte Journalisten zu einer<br />

besonders hochkarätig besetzten<br />

Präsent<strong>at</strong>ion in die europäische<br />

Zentrale des Mutterkonzerns D&M<br />

Holdings Inc. nach Eindhoven.<br />

Während der theoretische Teil allen<br />

voran von Eli Harary, Senior Vice President,<br />

Global Brand Management &<br />

Business Development von Boston<br />

Acoustics sowie Rainer Fink, General<br />

Manager bei Boston Acoustics Europe<br />

abgehalten wurde, h<strong>at</strong>ten die<br />

angereisten Vertreter der lokalen<br />

europäischen Vertriebe und Journalisten<br />

im Anschluss die Möglichkeit,<br />

die neuen Lautsprecher einem ersten<br />

Praxis-Test zu unterziehen. Und<br />

zwar in einem der wohl besten Hörräumen<br />

überhaupt, dem Test-Raum<br />

von Marantz, einem Unternehmen,<br />

das wie Denon ebenso zur D&M Holdings<br />

Inc. gehört, wie Boston Acoustics.<br />

Niemand geringerer als Ken<br />

Ishiw<strong>at</strong>a, Klang-Guru und Entwickler-Legende<br />

, nunmehr Brand Ambassador<br />

von Marantz, übernahm<br />

daher auch die Demonstr<strong>at</strong>ion der<br />

neuen Boston Acoustics A Serie im<br />

Hörraum.<br />

Es h<strong>at</strong>te durchaus einen ganz banalen<br />

Hintergrund, dass Boston<br />

Acoustics eine derart hochkarätige<br />

Besetzung für die Präsent<strong>at</strong>ion<br />

der eigentlich als Einstiegs- bzw.<br />

Mittelklasse-System konzipierten<br />

Lautsprecher-Serie aufbot. Abgesehen<br />

davon, dass dieses Marktsegment<br />

ohnedies schon an sich ein<br />

überaus lukr<strong>at</strong>ives und dementsprechend<br />

gut bestücktes und heftigst<br />

umkämpftes Marktfeld darstellt, für<br />

den US-amerikanischen Herstellers<br />

stellt die Präsent<strong>at</strong>ion der neue A


27<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011


28<br />

Serie durchaus einen Umbruch in<br />

der langjährigen Unternehmensgeschichte<br />

dar.<br />

Das 1979 in Boston im US-Bundessta<strong>at</strong><br />

Massachusetts gegründete<br />

Unternehmen war bislang vor allem<br />

auf den Heim<strong>at</strong>markt fokussiert,<br />

auch wenn die Qualität der Produkte<br />

des Herstellers n<strong>at</strong>ürlich seit Jahr<br />

und Tag auch intern<strong>at</strong>ional dafür<br />

sorgten, dass Boston Acoustics zu<br />

den renommierten Lautsprecher-<br />

Produzenten zählt. Mit der Übernahme<br />

durch D&M Holdings im Jahr<br />

2005 ergaben sich aber völlig neue<br />

Möglichkeiten, das Unternehmen<br />

sowie das Produktsortiment auch<br />

intern<strong>at</strong>ional völlig neu und breiter<br />

aufstellen zu können. Diese Entwicklung<br />

war zwar bereits bei den<br />

Neuvorstellungen der letzten Jahre<br />

zu bemerken, bei der neuen A Serie<br />

aber wurde diese neue Str<strong>at</strong>egie<br />

konsequent von Anbeginn angewendet.<br />

So wurde die neue A Serie von Boston<br />

Acoustics bereits mit Hinblick<br />

auf einen globalen Markt entwickelt,<br />

aber mit einem starken Fokus<br />

auf Europa. So meinte etwa Eli<br />

Harary übereinstimmend mit Rainer<br />

Fink, dass die weltweit erfolgreichstenLautsprecher-Produzenten<br />

aus Europa stammen, hier also<br />

ein besonderes Gespür für Design<br />

und die spezielle Abstimmung von<br />

Lautsprecher-Systemen vorhanden<br />

sei, auf das künftig auch Boston<br />

Acoustic verstärkt setzen werde. So<br />

wurde für das Design der neuen<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

Boston Acoustic A Serie ein englisches<br />

Designer-Team beauftragt,<br />

das eine sehr reduzierte, durchaus<br />

bewusst schlichte, aber überaus<br />

elegante Design-Linie entwickelte.<br />

Das akustische Design überließ<br />

man Experten aus Deutschland, die<br />

jedoch eine einzige Vorgabe mit auf<br />

den Weg bekamen: auch wenn die<br />

Akustik-Designer ihre ganze Expertise<br />

einbringen sollten, der spezielle<br />

Charakter, der „Boston Acoustic“<br />

Sound sollte nach wie vor durchblitzen.<br />

Ein weiteres wesentliches Indiz dafür,<br />

wie wichtig die neue A Serie für<br />

Boston Acoustic ist, ist der Name<br />

selbst. Denn dieser ist keineswegs<br />

zufällig gewählt, sondern als Reminiszenz<br />

an die ersten Lautsprecher<br />

aus dem Hause Boston Acoustic<br />

überhaupt, die Boston Acoustics A<br />

200 aus dem Jahr 1979.<br />

Die Boston Acoustic A Serie wurde<br />

sowohl für klassisches Stereo als<br />

auch Home-Cinema Lösungen mit<br />

Surround-Sound Setup entwickelt.<br />

So stellt das Topmodell der Stand-<br />

Lautsprecher Boston Acoustics<br />

A 360 dar, der von dem zweiten<br />

Stand-Lautsprechersystem Boston<br />

Acoustics A 250 ergänzt wird. Mit<br />

den Modellen Boston Acoustics A<br />

23, A 25 und A 26 stehen insgesamt<br />

drei Regal-Lautsprecher-Systeme<br />

zur Verfügung. Selbstverständlich<br />

darf auch ein Center-Speaker nicht<br />

fehlen, den Boston Acoustics mit<br />

dem A 225C liefert. Nach unten hin,<br />

im wahrsten Sinne des Wortes, wird<br />

die Serie durch die aktiven Subwoofer<br />

Boston Acoustics APS 250 sowie<br />

Boston Acoustics APS 650 abgerundet.<br />

Die Boston Acoustics A Serie soll sich<br />

durch einige Ausst<strong>at</strong>tungsmerkmale<br />

auszeichnen, die nach Ansicht<br />

des US-amerikanischen Herstellers<br />

in dieser Preisklasse einzigartig sind.<br />

Diese fasst das Unternehmen unter<br />

dem Begriff Smart Fe<strong>at</strong>ures zusammen,<br />

wobei wir darüber bereits<br />

ausführlich berichteten. Wir verweisen<br />

daher an dieser Stelle auf die<br />

entsprechende News-Meldung und<br />

konzentrieren uns abschließend auf<br />

den in Eindhoven gewonnen ersten<br />

Höreindruck.<br />

Ken Ishiw<strong>at</strong>a h<strong>at</strong> sich für seine Präsent<strong>at</strong>ion<br />

n<strong>at</strong>ürlich das Topmodell<br />

Boston Acoustics A360 auserkoren,<br />

die er - noblesse oblige - n<strong>at</strong>ürlich<br />

an „seinen“ KI Pearls aus dem Hause<br />

Marantz vorführte.<br />

Mit diversen, durchaus teils ungewöhnlichen<br />

Klangbeispielen führte<br />

Ken Ishiw<strong>at</strong>a die Möglichkeiten des<br />

Flaggschiffs der neue Lautsprecher-<br />

Serie von Boston Acoustics vor.<br />

Dabei zeigte sich, dass das Top-Management<br />

von Boston Acoustics in<br />

ihrem theoretischen Teil nicht zuviel<br />

versprochen h<strong>at</strong>ten. Die neue Boston<br />

Acoustics h<strong>at</strong> - soviel ist bereits<br />

nach diesem ersten Höreindruck<br />

klar - durchaus das Zeug, das angestrebte<br />

Ziel „Klassen-Primus“ zu<br />

erreichen. Der Vortrag der Boston<br />

Acoustics A 360 war sehr detailreich,<br />

bildete eine breite Bühne mit guter<br />

Tiefenstaffelung ab und überzeugte<br />

durch Spritzigkeit und Agilität. Den<br />

doch recht hohen Anspruch, „Best<br />

value for money...“, den sowohl Eli<br />

Harary als auch Rainer Fink zuvor<br />

für die neue Serie beanspruchten,<br />

könnte die Boston Acoustic A Serie<br />

also durchaus erfüllen. Aber das<br />

muss die Serie in ihrer Gesamtheit<br />

im Rahmen eines ausführlichen Praxistests<br />

beweisen. Der erste Vorgeschmack<br />

in Eindhoven aber machte<br />

sehr neugierig...<br />

Boston Acoustic wird die neue A<br />

Serie bereits Ende Januar 2011 an<br />

den Fachhandel ausliefern. Vorerst


29<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011


Report<br />

30<br />

Boston Acoustics A Serie<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011


Report<br />

31<br />

Boston Acoustics A Serie<br />

wird es das komplette Line-up in<br />

den Varianten Hochglanz Schwarz<br />

sowie Kirschholz-Finish angeboten.<br />

Zudem war in Eindhoven auch ein<br />

Modell in Hochglanz Weiss zu bestaunen,<br />

allerdings nur als Sample.<br />

Boston Acoustics wollte sich diesbezüglich<br />

noch nicht festlegen, ob es<br />

einzelne Modelle A Serie oder eventuell<br />

sogar die komplette Modellreihe<br />

auch in anderen Farbvarianten,<br />

etwa in Hochglanz Weiss geben<br />

wird.<br />

Für das Flaggschiff Boston Acoustics<br />

A 360 gibt das Unternehmen einen<br />

empfohlenen Verkaufspreis von €<br />

399,- an, das kleinere Modell Boston<br />

Acoustics A 250 soll zum Preis von<br />

€ 249,- erhältlich sein. Die Boston<br />

Acoustics A 26 soll € 149,- und die<br />

Boston Acoustics A 25 € 129,- kosten.<br />

Den Center-Speaker Boston Acoustics<br />

A 225 C wird das Unternehmen<br />

zum Preis von € 199,- anbieten und<br />

die S<strong>at</strong>elliten Boston Acoustics A<br />

23 werden mit einem empfohlenen<br />

Verkaufspreis von € 99,- angegeben.<br />

Der aktive Subwoofer Boston Acoustics<br />

ASW 650 wird zum empfohlenen<br />

Verkaufspreis von € 499,- und<br />

der Boston Acoustics ASW 250 um €<br />

299,- erhältlich sein.<br />

Weitere Inform<strong>at</strong>ionen erhalten Sie<br />

direkt beim österreichischen Generalimporteur<br />

Audio Tuning Vertriebs<br />

GmbH in Wien.<br />

Text: Michael Holzinger<br />

mehr über die Boston Acoustics A<br />

Serie lesen Sie auf<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011


Report<br />

32<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011


Report<br />

33<br />

So funktioniert‘s...<br />

Apple AirPlay<br />

Mit AirPlay erweitert Apple nicht nur die mobile Produkt-Range<br />

um eine wirklich überaus interessante Funktion. Damit ist es<br />

möglich, Musik, Videos und Fotos direkt von einem iPhone, iPod<br />

touch, iPad oder n<strong>at</strong>ürlich über Apples Medienverwaltungs-<br />

Software iTunes über WiFi auf entsprechend ausgest<strong>at</strong>tete Geräte<br />

einfach und komfortabel zu übertragen.<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> Magazin Jänner 2011<br />

Apple AirPlay ist nicht ganz so neu,<br />

wie es den Anschein haben mag.<br />

Schon seit geraumer Zeit steht die<br />

Basis-Funktionalität zumindest rund<br />

um Apples Medienverwaltungs-<br />

Software iTunes für Microsoft Windows<br />

sowie Apple MacOS X zur<br />

Verfügung. Allerdings wurde diese<br />

Funktion bislang unter dem Namen<br />

Apple AirTunes geführt und<br />

bezeichnete die Option, Musik über<br />

WiFi direkt von iTunes auf komp<strong>at</strong>ible<br />

Geräte zu übertragen. AirTunes<br />

war aber bislang allein auf die Apfel-<br />

Welt beschränkt, denn es gab genau<br />

zwei Geräte, die diese Option boten.<br />

Das war zunächst der Wireless LAN<br />

Access-Point Apple Airport Express<br />

sowie die Settop-Box Apple TV. Mittels<br />

Apple AirTunes verwandelten<br />

sich die beiden Lösungen von Apple<br />

in einfache, aber sehr elegant zu bedienende<br />

Audio Streaming-Clients.<br />

Durch einen kleinen „Trick“ konnte<br />

sich zudem der französische Hersteller<br />

Micromega mit dem AirStream<br />

WM-10 in diese Reihe einordnen.<br />

Man setzte bei diesem Produkt einfach<br />

ebenfalls auf einen Apple Airport<br />

Express, entmündigte diesen<br />

aber bei der Audio-Verarbeitung,<br />

sodass der AirStream WM-10 auf<br />

einem gänzlich anderen Qualitätsniveau<br />

aufspielen konnte, als das Original<br />

von Apple. Mit AirPlay wächst<br />

das Angebot an derartiger Lösungen<br />

anderer Anbieter, wie erste Ankündigungen<br />

zeigen.<br />

Und damit zurück zu AirPlay... Mit<br />

dem Upd<strong>at</strong>e auf iOS 4.2 führte Apple<br />

diese neue Produktbezeichnung<br />

ein, und das aus sehr gutem Grund.<br />

War AirTunes, wie bereits erwähnt,<br />

allein auf Audio beschränkt, so können<br />

mit AirPlay nun auch Videos<br />

und Fotos sehr simpel und ohne<br />

umfangreiche Setup-Prozeduren<br />

über drahtlose Netzwerke verteilt<br />

werden. Sehen wir uns also einmal<br />

an, wie AirPlay funktioniert und was<br />

damit alles möglich ist.


Report<br />

34<br />

Apple Airplay<br />

Die Grundlagen bei der<br />

Quelle...<br />

Die Funktion Apple AirPlay ist n<strong>at</strong>ürlich<br />

in erster Linie auf Lösungen<br />

aus dem Hause Apple zugeschnitten.<br />

Das bedeutet, das Quellgerät ist<br />

immer irgendeine Lösung aus dem<br />

Hause Apple. In erster Linie stellt<br />

Apples Medienverwaltungs-Software<br />

iTunes für Microsoft Windows<br />

sowie Apple MacOS X die zentrale<br />

Schnittstelle dar. Voraussetzung ist<br />

hier Apple iTunes ab Version 10.1,<br />

die erstmals mit der Unterstützung<br />

von Apple AirPlay aufwartet.<br />

Darüber hinaus können nunmehr<br />

aber auch eine Vielzahl an mobilen<br />

Geräten als Quellgeräte genutzt<br />

werden, wie etwa das Apple iPhone,<br />

der Apple iPod touch sowie das<br />

Apple iPad. Als Voraussetzung muss<br />

iOS ab Version 4.2.1 installiert sein.<br />

Nicht geeignet sind diverse NAS-Lösungen,<br />

die über einen so genannten<br />

iTunes-Server verfügen. Auf deren<br />

D<strong>at</strong>en kann zwar Apple iTunes<br />

zugreifen, mehr aber ist damit nicht<br />

möglich!<br />

Die möglichen Clients...<br />

Wie bereits angedeutet ist man bei<br />

den Abspielgeräten aber nicht mehr<br />

allein auf Apple angewiesen.<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

N<strong>at</strong>ürlich stehen aber auch hier Produkte<br />

des kalifornischen Herstellers<br />

aus Cupertino an erster Stelle. Da<br />

wäre zunächst die Netzwerk-Lösung<br />

Apple Airport Express. Dieser Wireless<br />

LAN Access Point weist eine<br />

Audio-Schnittstelle für analoge als<br />

auch digitale Signale auf und ist somit<br />

allein auf die Wiedergabe von<br />

Audio beschränkt. Gleiches gilt vorerst<br />

für das Apple TV der ersten Gener<strong>at</strong>ion.<br />

Dieses Gerät setzt auf eine<br />

abgespeckte Version des Desktop-<br />

Betriebssystems MacOSX, weist eine<br />

interne Festpl<strong>at</strong>te auf und wird mit<br />

Apples iTunes synchronisiert, um<br />

D<strong>at</strong>en auf die Settop-Box zu übertragen.<br />

Auch dieses Gerät kann für<br />

AirPlay eingesetzt werden, unterstützt<br />

allerdings ebenfalls nur die<br />

Wiedergabe von Audio-D<strong>at</strong>en.<br />

Ganz anders sieht es beim neuesten<br />

Apple TV aus. Das nunmehr deutlich<br />

kleinere Gerät weist keine interne<br />

Festpl<strong>at</strong>te mehr auf und setzt mit<br />

iOS auf das gleiche Betriebssystem,<br />

wie Apple iPod touch, iPhone und<br />

iPad. Damit können multimediale<br />

Inhalte nicht auf dem kleinen Gerät<br />

abgespeichert werden, sondern<br />

werden ausschließlich mittels Air-<br />

Play übertragen, also gestreamt.<br />

Somit kann Apple TV ab der zweiten<br />

Gener<strong>at</strong>ion nicht nur Audio-D<strong>at</strong>en,<br />

sondern auch Fotos und Videos über<br />

AirPlay empfangen.<br />

Bereits unmittelbar zur Vorstellung<br />

von Apples AirPlay kündigten zudem<br />

weitere Hersteller der Unterhaltungselektronik<br />

ebenfalls komp<strong>at</strong>ible<br />

Lösungen an, allen voran<br />

n<strong>at</strong>ürlich Micromega. Der Micromega<br />

AirStream WM-10 ist n<strong>at</strong>ürlich<br />

ebenfalls für AirPlay gerüstet, wenngleich<br />

allein auf die Wiedergabe von<br />

Audio-D<strong>at</strong>en beschränkt. Dies gilt<br />

auch für die neuen Produkte des<br />

französischen Herstellers, den Vollverstärker<br />

Micromega IA-400 sowie<br />

den Vollverstärker AS-400.<br />

Auch Denon und Marantz haben<br />

bereits entsprechende Lösungen für<br />

Apple AirPlay angekündigt, wobei<br />

auch deren Produkte allein auf die<br />

Wiedergabe von Audio-D<strong>at</strong>en beschränkt<br />

sind. Dies gilt auch für Lösungen,<br />

die voraussichtlich zur CES<br />

2011 erstmals zu sehen sein werden,<br />

wie etwa aus dem Hause Bowers &<br />

Wilkins, Klipsch, und vielen mehr.<br />

Die Verbindung...<br />

Als Basis für AirPlay dient ein ganz<br />

normales drahtloses Netzwerk, in<br />

das alle Komponenten integriert<br />

sind. Es sind also keinerlei zusätzliche<br />

Investitionen in eine Infrastruktur<br />

erforderlich und auch auf komplexe<br />

Setup-Prozeduren ist man<br />

nicht angewiesen. Im einfachsten


Report<br />

35<br />

Apple Airplay<br />

Fall benötigt man nahezu keine zusätzlichen<br />

Setup-Routinen.<br />

Apple setzt bei AirPlay auf die Netzwerk-Technologie<br />

Bonjour, die fester<br />

Bestandteil des Betriebssystems<br />

Apple MacOS X ist und für Microsoft<br />

Windows als kostenloser Download<br />

angeboten wird, wobei diese Komponenten<br />

bei der Install<strong>at</strong>ion von<br />

iTunes für Windows autom<strong>at</strong>isch<br />

mit installiert werden. Ohne allzusehr<br />

ins Detail gehen zu wollen sei<br />

angeführt, dass Apple Bonjour dafür<br />

sorgt, dass Netzwerkdienste autom<strong>at</strong>isch<br />

erkannt werden und keine<br />

zusätzliche Konfigur<strong>at</strong>ion erforderlich<br />

ist.<br />

Somit ist sicher gestellt, dass iTunes,<br />

aber auch iPhone, iPod touch oder<br />

iPad etwaige Apple AirPlay komp<strong>at</strong>ible<br />

Clients im Netzwerk autom<strong>at</strong>isch<br />

erkennen und unmittelbar<br />

nutzen können.<br />

Und nun zur Praxis<br />

Beginnen wir bei Apple iTunes für<br />

Windows oder MacOS X. Findet sich<br />

ein AirPlay-komp<strong>at</strong>ibles Device im<br />

Netzwerk, so taucht autom<strong>at</strong>isch<br />

am rechten unteren Fensterrand<br />

eine Auswahl-Option auf. Hier kann<br />

die Ausgabe von iTunes direkt auf<br />

das entsprechende Gerät geroutet<br />

werden.<br />

Ob es nun nur Audio-, oder aber<br />

auch Video-D<strong>at</strong>en sein können, definiert<br />

sich n<strong>at</strong>ürlich über die Art<br />

des Geräts auf das der D<strong>at</strong>enstrom<br />

geschickt werden soll. So steht bei<br />

der Videowiedergabe ein Airport Express<br />

erst gar nicht zur Auswahl zur<br />

Verfügung, da das Gerät ohnedies<br />

nichts damit anfangen könnte. Das<br />

klappt eben nur mit einem neuen<br />

Apple TV.<br />

Zudem kann man nicht nur ein Device<br />

mit D<strong>at</strong>en versorgen, sondern<br />

auch mehrere gleichzeitig. So kann<br />

z.B. das Audio-Signal mittels mehrere<br />

Apple Airport Express, Apple<br />

TV oder Lösungen anderer Hersteller<br />

gleichzeitig in mehrere Räume<br />

gesendet werden. Dazu wählt<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

man einfach die Option „Mehrere<br />

Lautsprecher“ und markiert die<br />

entsprechenden Geräte. Fotos können<br />

derzeit leider nur über Apple<br />

iTunes für Apple TV freigegeben,<br />

aber etwa nicht über Apple iPhoto<br />

direkt als Diashow ebenfalls gestreamt<br />

werden.<br />

Sehen wir uns nun die Funktionsweise<br />

von Apple AirPlay auf mobilen<br />

Devices an. Wie bereits beschrieben,<br />

als Quellgerät kann nun ein Apple<br />

iPhone, iPod touch oder iPad genutzt<br />

werden. Mit dem Upd<strong>at</strong>e auf<br />

iOS 4.2.1 steht AirPlay in einigen Applik<strong>at</strong>ionen<br />

zur Verfügung.<br />

Dies beginnt n<strong>at</strong>ürlich in der iPod<br />

App, also dem Musik-Player von<br />

iPhone, iPod touch und iPad. Hier<br />

findet sich nun ebenfalls ein AirPlay<br />

Auswahl-Menü, sobald ein komp<strong>at</strong>ibles<br />

Gerät im Netzwerk gefunden<br />

wird. Ähnlich wie in iTunes am PC<br />

oder Mac wählt man einfach ein<br />

Gerät aus, auf das das Audio-Signal<br />

über Wireless LAN gestreamt werden<br />

soll. Das bedeutet, es können<br />

alle Musikd<strong>at</strong>en, die sich im Speicher<br />

des mobilen Device befinden,<br />

direkt über das HiFi- oder AV-System<br />

wiedergegeben werden. Die Steuerung<br />

erfolgt dabei in gewohnter<br />

Weise direkt am iPod touch, iPhone<br />

oder iPad, so, als würde man die Musik<br />

über den Kopfhörer genießen.<br />

Die Funktion AirPlay beschränkt<br />

sich aber auch bei den mobilen<br />

Lösungen nicht allein auf Audio.<br />

Ebenso können Videos gestreamt<br />

werden, wobei auch hier einfach<br />

eine Auswahl des entsprechenden<br />

Quellgeräts reicht. Zudem ist man<br />

nicht allein auf die Wiedergabe von<br />

Videos aus dem Apple iTunes Store<br />

beschränkt. Auch die YouTube App<br />

des iPhone, iPod touch und iPad<br />

weist nunmehr das Apple AirPlay<br />

Auswahl-Menü auf. Ebenso verhält<br />

es sich bei Fotos. Diese können nunmehr,<br />

sogar als Diashow mit Musikuntermalung,<br />

direkt vom iPhone,<br />

iPod touch und iPad auf ein Apple<br />

TV der zweiten Gener<strong>at</strong>ion über Wireless<br />

LAN übertragen werden.<br />

Alles im Griff...<br />

Während man beim Streamen direkt<br />

vom iPod touch, iPad oder iPhone<br />

die Steuerung ohnedies unmittelbar<br />

über das mobile Device erledigt,<br />

können all die angeführten Geräte<br />

von Apple auch zur Steuerung des<br />

PCs oder Macs genutzt werden,<br />

wenn Apple iTunes die Quelle darstellt.<br />

Dazu bedient man sich einfach der<br />

kostenlos von Apple angebotenen<br />

App Remote, die es für Apple iPhone,<br />

iPod touch als auch das iPad gibt.<br />

Man kann zwar einzelne Geräte wie<br />

iTunes oder Apple TV direkt mit dieser<br />

App verknüpfen, der einfachste<br />

Weg stellt aber die so genannte<br />

Priv<strong>at</strong>freigabe dar, die man sowohl<br />

in Apple iTunes als auch Apple Remote<br />

eingeben kann. Anhand eines<br />

Account im Apple iTunes Online<br />

Store dürfen alle Geräte miteinander<br />

kommunizieren, sodass in der<br />

App Remote autom<strong>at</strong>isch alle iTunes<br />

Medi<strong>at</strong>heken, Apple TV und AirPlaykomp<strong>at</strong>ible<br />

Lösungen beliebiger<br />

Anbieter auftauchen und gesteuert


Report<br />

36<br />

Apple Airplay<br />

werden können. Es handelt sich dabei<br />

um eine so genannte bidirektionale<br />

Fernbedienung. Das bedeutet,<br />

man sieht n<strong>at</strong>ürlich unmittelbar alles<br />

direkt auf dem Display des mobilen<br />

Geräts. Man stöbert also in seiner<br />

Medi<strong>at</strong>hek anhand von Cover-Artwork,<br />

kann auf Playlisten zugreifen<br />

und diese auch erstellen bzw. bearbeiten,<br />

und nach allen erdenklichen<br />

Kriterien im D<strong>at</strong>enbestand suchen.<br />

Dies macht deutlich, wie umfassend<br />

die Möglichkeiten rund um Apple<br />

AirPlay sind. Dem kalifornischen<br />

Unternehmen ist es gelungen, eine<br />

wirklich perfekte Infrastruktur aufzubauen,<br />

die an Flexibilität und<br />

Vielseitigkeit kaum Wünsche offen<br />

lässt - zumindest im Grundprinzip.<br />

N<strong>at</strong>ürlich fügen Kritiker zurecht an,<br />

dass man damit allein auf die „Welt“<br />

von Apple beschränkt ist, vor allem<br />

im Bezug auf die abspielbaren Inhalte.<br />

Hier ist man entweder auf eigene<br />

Inhalte, oder auf bei Apple im iTunes<br />

Store erworbene D<strong>at</strong>en beschränkt.<br />

Für viele dürfte dies aber keine allzu<br />

drastische Einschränkung darstellen,<br />

sonst würde Apple nicht ganz<br />

klar Marktführer sowohl im Bereich<br />

mobile Audio-Player sowie der Online-Distribution<br />

von Musik, Video<br />

und TV-Serien sein.<br />

Da dürfte vielmehr die intuitive, absolut<br />

unkomplizierte Handhabung<br />

und Vernetzung verschiedenster<br />

Produkte und die flexiblen Eins<strong>at</strong>zmöglichkeiten<br />

im Mittelpunkt stehen.<br />

Und genau dafür steht Apple<br />

AirPlay als geradezu perfektes Beispiel.<br />

Kein Wunder also, dass bereits<br />

etliche Unternehmen ebenfalls entsprechende<br />

Produkte im Angebot<br />

haben und noch viel mehr folgen<br />

werden. Andere Anbieter in diesem<br />

Marktsegment werden es daher<br />

künftig noch schwerer haben, mit<br />

ihren teils propriäteren Lösungen<br />

gegen die n<strong>at</strong>ürlich ebenfalls nicht<br />

immer heile „vernetzte Welt“ Apples<br />

zu bestehen.<br />

Text: Michael Holzinger<br />

mehr über Apple - Produkte<br />

lesen Sie auf <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

News<br />

Marantz bietet Upd<strong>at</strong>e für Apple<br />

AirPlay ab sofort an<br />

Ein wenig später als ursprünglich<br />

angekündigt ist es nun verfügbar,<br />

das Upd<strong>at</strong>e für Netzwerk-Produkte<br />

von Marantz. Aber gut Ding<br />

braucht bekanntlich, und dieses<br />

Upd<strong>at</strong>e bringt ja wirklich eine sehr<br />

außergewöhnliche, überaus komfortable<br />

Funktion mit sich. Damit<br />

werden sämtliche Netzwerk-Geräte<br />

von Marantz um Apple AirPlay<br />

erweitert und somit zu besonders<br />

hochwertigen Audio-Devices in<br />

der vernetzten Welt von Apple.<br />

Mit Apple AirPlay steht eine überaus<br />

komfortable Funktion zum einfachen<br />

Streamen von Musik entweder<br />

direkt aus Apples Medien-Verwaltungssoftware<br />

iTunes für Apple MacOS<br />

X und Microsoft Windows, aber<br />

auch direkt von einem Apple iPhone,<br />

iPod touch und iPad zur Verfügung.<br />

Bereits unmittelbar nach der<br />

Vorstellung dieser neuen Funktion<br />

von Apple gaben auch weitere Unternehmen<br />

die Unterstützung von<br />

AirPlay bekannt. Darunter auch Marantz.<br />

Die japanische HiFi-Schmiede<br />

und Spezialist für hochwertige<br />

Heimkino-Systeme h<strong>at</strong> nunmehr<br />

das entsprechende Upd<strong>at</strong>e fertig<br />

gestellt und bietet es zum Download<br />

an.<br />

Mit diesem Upd<strong>at</strong>e fügen sich die<br />

entsprechenden Systeme von Marantz<br />

nahtlos in die Infrastruktur<br />

rund um Apples iTunes ein. Sind<br />

die HiFi- oder AV-Komponenten ins<br />

Netzwerk integriert, so h<strong>at</strong> der Kunde<br />

die Möglichkeit, die Musikwiedergabe<br />

etwa direkt in Apples iTunes<br />

auf das Audio-System zu senden<br />

- drahtlos n<strong>at</strong>ürlich. Dabei werden<br />

n<strong>at</strong>ürlich auch Inform<strong>at</strong>ionen wie<br />

der Titel, der Interpret und selbst<br />

das Album-Cover übertragen und<br />

die abgelaufene und die verblei-<br />

bende Zeit übertragen und können<br />

angezeigt werden. Die Audio-D<strong>at</strong>en<br />

werden n<strong>at</strong>ürlich in bestmöglicher<br />

Qualität ohne zusätzliche D<strong>at</strong>enreduktion<br />

übertragen. Setzt man etwa<br />

auf Apple Lossless-kodierte D<strong>at</strong>en,<br />

so spielt ein derartiges System auf<br />

allerhöchstem Niveau.<br />

Dies gilt auch für die Wiedergabe<br />

von Musik direkt von einem Apple<br />

iPhone, iPod touch oder iPad, denn<br />

auch diese mobilen Devices verfügen<br />

selbstverständlich über Apple<br />

AirPlay und können somit Musik direkt<br />

an entsprechend ausgest<strong>at</strong>tete<br />

Geräte von Marantz übertragen.<br />

In jedem Fall kann die Wiedergabe<br />

komfortabel direkt vom mobilen<br />

Device gesteuert werden. Dies<br />

gilt nicht nur dann, wenn der iPod<br />

touch, das iPhone oder das iPad<br />

selbst die Quelle darstellt, sondern<br />

eben auch dann, wenn die D<strong>at</strong>en<br />

auf einem PC oder Mac liegen. Denn<br />

dafür stellt Apple die App Remote<br />

als kostenlosen Download zur Verfügung,<br />

die eine intuitive Steuerung<br />

erlaubt.<br />

Das Upd<strong>at</strong>e von Marantz wird über<br />

eine eigene Webseite angeboten.<br />

Hier stehen alle Inform<strong>at</strong>ionen über<br />

den Upd<strong>at</strong>e-Vorgang zur Verfügung.<br />

Leider gibt‘s das Upd<strong>at</strong>e nicht kostenlos.<br />

Mit einem Preis von € 49,- ist<br />

es aber sehr günstig, vor allem wenn<br />

man den damit einhergehenden<br />

Komfort bedenkt.<br />

Das Upd<strong>at</strong>e kann derzeit für das<br />

Lifestyle-System Marantz Melody<br />

Media M-CR603, den Netzwerk-<br />

Audioplayer Marantz NA7004 und<br />

den AV-Receiver Marantz SR7005<br />

als auch die AV-Vorstufe Marantz<br />

AV7005 eingesetzt werden.<br />

Wie bereits erwähnt soll das Upd<strong>at</strong>e<br />

laut Herstellerangaben problemlos<br />

vom Kunden selbst durchgeführt<br />

werden können. Zur Not steht n<strong>at</strong>ürlich<br />

der Fachhändler Ihres Vertrauens<br />

sowie der österreichische<br />

Vertrieb von Marantz, die Firma<br />

Novis Electronics GmbH bei etwaigen<br />

Fragen und Problemen zur<br />

Verfügung.


Report<br />

37<br />

Musical Fidelity M1 CLIC - Stre aming Client<br />

Musical Fidelity M1 CLIC -<br />

Streaming Client mit<br />

österreichischem Herz<br />

Sie wächst langsam, aber mit<br />

Bedacht, die neue M1-Serie der<br />

englischen HiFi-Schmiede Musical<br />

Fidelity. H<strong>at</strong>te man bisher<br />

mit dem M1 DAC einen erstklassigen<br />

D/A-Wandler und<br />

mit dem M1 HPA einen vorzüglichen<br />

Kopfhörer-Verstärker<br />

im Angebot, so folgt in Kürze<br />

der M1 CLIC, der prinzipiell als<br />

Streaming-Client konzipiert<br />

wurde, aber zu weit mehr in<br />

der Lage ist.<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

Die englische HiFi-Schmiede aus<br />

Middlesex ist vor allem für ihre leistungsstarken<br />

Verstärker bekannt.<br />

Das Entwickler-Team von Musical<br />

Fidelity rund um CEO Antony Michaelson<br />

h<strong>at</strong> sich ganz und gar<br />

dem Credo verschrieben, dass man<br />

eigentlich nie genug W<strong>at</strong>t haben<br />

kann, auch wenn da durchaus der<br />

ein oder andere inzwischen legendäre<br />

„Ausreißer“ wie der Stereo-<br />

Vollverstärker Musical Fidelity A1 in<br />

reiner Class A und vergleichsweise<br />

geradezu bescheidener Leistung<br />

in der Unternehmensgeschichte zu<br />

finden sind.<br />

Prinzipiell h<strong>at</strong> man sich aber den<br />

eher wuchtigen, massiven HiFi-<br />

Lösungen verschrieben. Selbst die<br />

neue Einstiegs-Serie bestehend aus<br />

Musical Fidelity M3i und M3CD bezeugen<br />

dies eindrucksvoll.<br />

Dann h<strong>at</strong> man aber auch eine so genannte<br />

V-Serie im Angebot, die mit<br />

dem D/A-Wandler Musical Fidelity<br />

V-DAC, dem Kopfhörer-Verstärker<br />

Musical Fidelity V-CAN und der Phono-Vorstufe<br />

Musical Fidelity V-LPS<br />

aber ausschließlich Spezialisten für<br />

einzelne Aufgaben umfasst und somit<br />

das „reguläre“ Produktsortiment<br />

lediglich ergänzt.<br />

Diesen Anschein erweckte auch die<br />

vor Kurzem eingeführte Musical<br />

Fidelity M1-Serie, denn auch hier<br />

gab es bislang mit dem Kopfhörer-<br />

Verstärker Musical Fidelity M1 HPA<br />

sowie dem D/A-Wandler Musical


Report<br />

38<br />

Musical Fidelity M1 CLIC - Streaming Client<br />

Fidelity M1 DAC bloss zwei weitere<br />

auf bestimmte Aufgaben fokussierte<br />

Lösungen.<br />

Insofern mag der neue Musical Fidelity<br />

M1 CLIC so gar nicht in dieses<br />

Bild passen, denn diese Lösung<br />

ist, bei genauerer Betrachtung, weit<br />

mehr, als ein einfacher Streaming-<br />

Client.<br />

Ja, auch auf Streaming versteht sich<br />

der neue Musical Fidelity M1 CLIC<br />

n<strong>at</strong>ürlich, darüber hinaus kann er<br />

aber ebenso Inhalte von Apples<br />

iPod in bestmöglicher Qualität wiedergeben,<br />

dient als D/A-Wandler<br />

und kann über USB auch als externe<br />

Audio-Lösung für PCs und Macs eingesetzt<br />

werden und bietet zudem<br />

alles, um als zentraler Vorverstärker<br />

in einem kompletten HiFi-System zu<br />

fungieren. Daher trägt der Musical<br />

Fidelity M1 CLIC auch den Beinamen<br />

Universal Music Controller.<br />

Der Musical Fidelity CLIC präsentiert<br />

sich in der gewohnten Form der<br />

M1-Serie des englischen Herstellers,<br />

die die halbe Breite der Musical Fidelity<br />

M3- und M6-Serien aufweist.<br />

Das aus Metall gefertigte, durchaus<br />

schicke Gehäuse mit einer soliden<br />

Front aus Aluminium weist ein sehr<br />

großzügig dimensioniertes TFT-<br />

Display, aber keine Bedienelemente<br />

auf. Lediglich ein Hauptschalter ist<br />

am Musical Fidelity CLIC zu finden.<br />

N<strong>at</strong>ürlich gibt‘s auch eine Infrarot-<br />

Fernbedienung, aber im Prinzip<br />

setzt Musical Fidelity primär auf die<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

Steuerung mittels mobiler, vernetzter<br />

Devices wie etwa dem Apple<br />

iPhone, iPod touch oder iPad. Ob<br />

es eine dedizierte Applik<strong>at</strong>ion vom<br />

Hersteller selbst geben wird, steht<br />

derzeit noch nicht fest. An Altern<strong>at</strong>iven<br />

wie etwa dem überaus flexiblen<br />

PlugPlayer gibt es aber ohnedies<br />

längst keinen Mangel.<br />

Viel üppiger präsentiert sich die<br />

Rückseite des Musical Fidelity M1<br />

CLIC. Ins Netzwerk wird das Gerät<br />

entweder über Ethernet oder über<br />

WiFi integriert. Außerdem steht ein<br />

USB-Anschluss für PCs und Macs,<br />

ein weiterer für den Anschluss eines<br />

Apple iPod zur Verfügung. An analogen<br />

Anschlüssen bietet der Musical<br />

Fidelity M1 CLIC jede Menge, und<br />

zwar mehr, als für die eigentliche<br />

Aufgabe als Streaming-Device nötig<br />

wäre. So findet man nicht nur ein<br />

Pre-Out, sondern auch ein so genannter<br />

Tape-Out. Außerdem stehen<br />

drei AUX-Eingänge zur Verfügung.<br />

Allesamt ausgeführt als klassische<br />

Cinch-Buchsenpärchen. Zudem finden<br />

sich zwei digitale Eingänge in<br />

Form von koaxialen S/PDIF-Buchsen<br />

sowie ein optischer TOS-Link an der<br />

Rückseite des Musical Fidelity M1<br />

CLIC. Eine RS232-Schnittstelle und<br />

ein Trigger-Ausgang runden das Angebot<br />

an Schnittstellen ab.<br />

Ach ja, auch an der Front-Seite steht<br />

ein USB-Anschluss zur Verfügung,<br />

wobei dieser etwa für USB-Speichersticks<br />

genutzt werden kann.<br />

Ein Blick auf die Menü-Struktur des<br />

Musical Fidelity M1 CLIC zeigt, dass<br />

sich die englische HiFi-Schmiede<br />

Unterstützung aus Österreich sicherte.<br />

Das Herzstück des M1 CLIC<br />

ist nichts anderes, als ein Referenz-<br />

Design der in Wien ansässigen<br />

Hightech-Spezialisten StreamUnlimited.<br />

Dieses trägt die Bezeichnung<br />

StreamUnlimited Stream700 Audio<br />

Streaming Client und zeigt sich als<br />

wirklich sehr flexible Pl<strong>at</strong>tform.<br />

Ins Netzwerk eingebunden fungiert<br />

der Musical Fidelity M1 CLIC als Streaming-Client,<br />

der einen UPnP- bzw.<br />

dlna-Server voraussetzt. Ebenso<br />

kann er auf Internet-Radioangebote<br />

zugreifen, wobei zur Verwaltung<br />

der zigtausenden St<strong>at</strong>ionen auf den<br />

Dienst vTuner zurückgegriffen werden<br />

kann.<br />

N<strong>at</strong>ürlich kann er auch Musik-D<strong>at</strong>en<br />

direkt von USB-Speichersticks abspielen<br />

und auch Inhalte von Apples<br />

iPod sollen anstandslos ausgelesen<br />

werden, wobei nicht nur hier Cover-<br />

Artwork auf dem üppigen Farb TFT-<br />

Display mit 3,5 Zoll und einer QVGA-<br />

Auflösung dargestellt wird.<br />

Der Musical Fidelity unterstützt<br />

dabei n<strong>at</strong>ürlich alle gängigen Audio-Form<strong>at</strong>e.<br />

Angefangen von verlustbehaftet<br />

komprimierten D<strong>at</strong>enform<strong>at</strong>en<br />

wie MP3, WMA und AAC<br />

werden somit n<strong>at</strong>ürlich auch WAV,<br />

Apple Lossless und FLAC unterstützt.<br />

Dabei reicht das Spektrum<br />

bin hin zu hochauflösenden D<strong>at</strong>en<br />

mit bis zu 24 Bit und 192 kHz.<br />

Über USB an einen PC oder Mac<br />

angeschlossen können D<strong>at</strong>en allerdings<br />

nur mit 16 Bit und bis zu<br />

48 kHz abgespielt werden. Nutzt<br />

man den Musical Fidelity M1 CLIC<br />

als D/A-Wandler, so werden über<br />

dessen digitale Eingänge ebenfalls<br />

D<strong>at</strong>en mit bis zu 24 Bit und 192 kHz<br />

unterstützt.<br />

Kurz noch zurück zum Streaming:<br />

Nach Herstellerangaben soll vom<br />

Musical Fidelity M1 CLIC auch die<br />

unterbrechungsfreie Wiedergabe,<br />

das so genannte gapless Playback


Report<br />

39<br />

Musical Fidelity M1 CLIC - Streaming Client<br />

unterstützt werden. Live-Mitschnitte<br />

oder klassische Aufnahmen<br />

werden somit anstandslos ohne<br />

„Zwangspausen“ zwischen den einzelnen<br />

Titeln wiedergegeben.<br />

Es ist also ein überaus vielseitiges<br />

Gerät, dass Musical Fidelity voraussichtlich<br />

ab April 2011 an den<br />

Fachhandel ausliefern wird. Es dient<br />

eben nicht nur als ein weiterer reiner<br />

Streaming-Cient, sondern kann<br />

durch seine Ausst<strong>at</strong>tung mit digitalen<br />

Schnittstellen, einer direkten<br />

Anbindung an PCs und Macs sowie<br />

den zusätzlichen analogen Eingängen<br />

ein flexibler, zentraler Bestandteil<br />

eines HiFi-Systems sein. Insofern<br />

erscheint der voraussichtliche Verkaufspreis<br />

von € 1.590,- als mehr als<br />

gerechtfertigt, zumal man in diesem<br />

Fall wohl bedenkenlos davon ausgehen<br />

kann, dass Musical Fidelity auch<br />

beim M1 CLIC höchsten Wert auf<br />

eine erstklassige Klangqualität legte<br />

und somit auch diesbezüglich keine<br />

Blöße gibt. Weitere Inform<strong>at</strong>ionen<br />

erhalten Sie direkt beim österreichischen<br />

Generalimporteur Audio Tuning<br />

Vertriebs GmbH.<br />

Text: Michael Holzinger mehr über Musical Fidelity - Produkte lesen Sie in <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011


Report<br />

40<br />

Schallpl<strong>at</strong>ten-Pflege<br />

Kleiner R<strong>at</strong>geber<br />

Schallpl<strong>at</strong>ten-Pflege<br />

Trotz aller Vorteile und all den Möglichkeiten einer vernetzten<br />

digitalen Welt ist die Wiedergabe von Schallpl<strong>at</strong>ten nach<br />

wie vor für viele <strong>audio</strong>phile Anwender die erste Wahl und<br />

auch Neu- oder Wiedereinsteiger finden zurück zur Magie der<br />

schwarzen Scheiben. Nur eins kann den Genuss trüben: verschmutze<br />

Schallpl<strong>at</strong>ten!<br />

Nun, so mancher mag der Ansicht<br />

sein, das Knacksen, Rauschen und<br />

ein wenig Knistern einfach dazu gehört,<br />

wenn man Musik von Schallpl<strong>at</strong>te<br />

hört. Unvergesslich das Zit<strong>at</strong><br />

eines treuen Schallpl<strong>at</strong>ten-Anhängers<br />

in diesem Zusammenhang:<br />

„Wenn ich etwas knacksen und<br />

knistern hören will, dann nehme ich<br />

das Stanniolpapier meines Butterbrots...“<br />

Musik über Schallpl<strong>at</strong>ten zu hören,<br />

muss also keineswegs mit störenden<br />

Nebengeräuschen einhergehen.<br />

Vielmehr ist es sogar sehr einfach,<br />

zumindest die schlimmsten Störgeräusche<br />

zu eliminieren. Oberster<br />

Grunds<strong>at</strong>z ist aber immer der mög-<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

lichst sorgsame Umgang mit den<br />

kostbaren Schallpl<strong>at</strong>ten. Die richtige<br />

Pflege durchaus sensibler Schallpl<strong>at</strong>ten<br />

ist dann die beste Voraussetzung,<br />

um einen stets ungetrübten<br />

Musikgenuss zu garantieren.<br />

Der sicher schlimmste Feind des<br />

Vinyl-Freunds ist ganz klar Staub.<br />

Schon allein das M<strong>at</strong>erial der Schallpl<strong>at</strong>te<br />

und dessen elektrost<strong>at</strong>ische<br />

Aufladung ist ein wesentlicher<br />

Grund dafür, dass diese selbst feinste<br />

Staubpartikel geradezu magisch<br />

anziehen.<br />

Oberste Regel ist also, Schallpl<strong>at</strong>ten<br />

niemals länger als notwendig<br />

auf dem Schallpl<strong>at</strong>tenspieler lie-<br />

gen zu lassen und diese nach dem<br />

Abspielen sofort ins schützende<br />

Cover zurück zu stecken. Zudem<br />

ist es durchaus empfehlenswert,<br />

Schallpl<strong>at</strong>ten vor allem bei mitunter<br />

sehr eng anliegenden Cover<br />

mit einer speziellen Innenhülle zu<br />

schützen. Diese weisen im Idealfall<br />

nicht nur eine Außenhülle etwa aus<br />

Papier auf, sondern eine zusätzliche<br />

Kunststofffütterung, die antist<strong>at</strong>isch<br />

wirkt. Derartige Hüllen sind um wenig<br />

Geld im Fachhandel oder bei<br />

Online-Anbietern erhältlich, wie<br />

etwa die Protected LP-Innenhüllen<br />

Deluxe. Eine derartige Hülle schützt<br />

die Oberfläche der Pl<strong>at</strong>te beim Einstecken<br />

bzw. Herausnehmen der<br />

Schallpl<strong>at</strong>te zumeist deutlich effizienter<br />

als die Original-Hüllen.<br />

Ein weiteres, geradezu essentielles<br />

Werkzeug ist eine so genannte<br />

Carbonfaserbürste, mit der man einfach<br />

sanft die gröbsten Staubpartikel<br />

entfernt, sobald die Schallpl<strong>at</strong>te<br />

auf dem Teller des Laufwerks liegt<br />

und bevor der Tonarm abgesenkt<br />

wird.<br />

Während man oberflächliche, grö-


Report<br />

41<br />

Schallpl<strong>at</strong>tenpflege<br />

bere Verschmutzungen also recht<br />

einfach entfernen kann, so sammeln<br />

sich feinste Staubpartikel in den Rillen<br />

an und sind nicht so ohne weiteres<br />

zu entfernen. Mit der Zeit leidet<br />

dadurch n<strong>at</strong>ürlich die Klangqualität<br />

gravierend. Gleichgültig, wie sehr<br />

man auch auf seine Schätze aus Vinyl<br />

im täglichen Gebrauch achtet, irgendwann<br />

ist immer eine etwas umfangreichere<br />

Reinigungsprozedur<br />

angesagt. Und da führt kein Weg daran<br />

vorbei, die Pl<strong>at</strong>ten zu waschen,<br />

so skurril das nun für so manchen<br />

auch klingen mag.<br />

N<strong>at</strong>ürlich heisst dies nicht, dass man<br />

die schwarzen Scheiben einfach mal<br />

eben unter fließendes Wasser hält,<br />

aber irgendwie geht‘s schon in diese<br />

Richtung.<br />

Durchforstet man ein wenig die<br />

Weiten des Internets zum Thema<br />

Reinigung von Schallpl<strong>at</strong>ten, so<br />

wird man sehr rasch in einschlägigen<br />

Foren fündig. Allerdings ist hier<br />

das Spektrum der empfohlenen Methoden<br />

sehr vielseitig und so manche<br />

Lösung erschien zumindest uns<br />

als sehr fragwürdig, umständlich<br />

bzw. doch etwas sehr, nun ja, abgehoben.<br />

So kann es zum Beispiel ja<br />

durchaus funktionieren, die Schallpl<strong>at</strong>ten<br />

einfach in den Geschirrspüler<br />

zu stecken und im „Schongang“,<br />

also durch reines Spülen ohne (!!!)<br />

Erhitzen zu reinigen, und auch so<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

manche „Mixtur“ aus dem Drogeriefachmarkt<br />

aufgetragen mit Mikrofasertüchern<br />

mag wohl durchaus ihren<br />

Sinn erfüllen. Bedenkt man aber,<br />

zu welch günstigen Preisen wirklich<br />

gut funktionierende, zuverlässige<br />

Lösungen bereits erhältlich sind,<br />

zahlt es sich unserer bescheidenen<br />

Meinung nach nicht wirklich aus,<br />

fragwürdige Experimente im Umgang<br />

mit wertvollen Vinyl-Schätzen<br />

zu riskieren.<br />

Das Angebot an zumeist sehr einfach<br />

zu handhabenden und vor allem<br />

sicheren Reinigungs-Systemen<br />

für Schallpl<strong>at</strong>ten ist sehr groß und<br />

vielseitig. In nahezu jeder Preisklasse<br />

finden sich Lösungen, die allesamt<br />

ihren Zweck erfüllen - manche n<strong>at</strong>ürlich<br />

effizienter und komfortabler,<br />

manche mit etwas mehr Aufwand<br />

verbunden und mit nicht immer absolut<br />

perfekten, aber durchaus befriedigenden<br />

Ergebnissen.<br />

Die wohl günstigsten Lösungen<br />

stellen rein mechanische Systeme<br />

dar, die mitunter bereits seit Jahrzehnten<br />

in völlig unveränderter<br />

Form am Markt erhältlich sind und<br />

nach wie vor angeboten werden.<br />

Bei diesen Systemen muss der Kunde<br />

also selbst Hand anlegen, erhält<br />

aber alles, was für die Prozedur<br />

erforderlich ist. Etwa eine Wasch-<br />

Wanne, versehen mit Bürsten, in<br />

denen die die Schallpl<strong>at</strong>ten gedreht<br />

und dabei von einer ebenfalls im<br />

Lieferumfang enthaltenen Reinigungsflüssigkeit<br />

gesäubert werden.<br />

Diese Reinigungsflüssigkeit wirkt<br />

zumeist auch antist<strong>at</strong>isch, sodass<br />

die damit gereinigten Schallpl<strong>at</strong>ten<br />

Staub nicht mehr „anziehen“. Die<br />

durchaus empfindlichen Etiketen<br />

werden dabei zumeist von einer<br />

Vorrichtung geschützt, in die man<br />

die Schallpl<strong>at</strong>te einspannt. Bei manchen<br />

Systemen ist dann auch gleich<br />

eine Abtropfvorrichtung, zumindest<br />

aber ein weiches, nicht fuselndes<br />

Tuch zum Trocknen im Lieferumfang<br />

enthalten. Die Preise derartiger<br />

Lösungen beginnen bei geradeeinmal<br />

rund € 30,- wie etwa im Fall des<br />

disco-antist<strong>at</strong> von knosti oder dem<br />

System Spin-Clean!, das ebenfalls<br />

um sehr günstige € 99,90 im Fachhandel<br />

angeboten wird.<br />

Deutlich kostspieliger sind halbautom<strong>at</strong>ische<br />

oder komplett autom<strong>at</strong>ischeSchallpl<strong>at</strong>ten-Waschmaschinen,<br />

die ab ein paar Hundert Euro<br />

im Fachhandel zu finden sind und<br />

mitunter auch um ein paar Tausend<br />

Euro angeboten werden. Je nach<br />

System, und n<strong>at</strong>ürlich auch Preislage,<br />

erfolgt hier der Reinigungsvorgang<br />

entweder teilweise, oder vollständig<br />

autom<strong>at</strong>isch. Im letzteren<br />

Fall muss der Anwender nur die Pl<strong>at</strong>te<br />

auflegen und den Vorgang starten.<br />

Bei derartigen Lösungen, vor<br />

allem bei den etwas teureren, wird


Report<br />

42<br />

Schallpl<strong>at</strong>tenpflege<br />

nicht nur die Reinigungslösung effizient<br />

samt allen Schmutzrückständen<br />

abgesaugt, auch die Reinigung<br />

selbst erfolgt mit verschiedensten<br />

Vorrichtungen bis hin zu rotierenden<br />

Bürsten sehr effizient.<br />

Schon allein auf Grund der vergleichsweise<br />

hohen Anschaffungskosten<br />

muss man aber klar sagen,<br />

dass derartige Lösungen vor allem<br />

für jene geeignet sind, die entweder<br />

wirklich viele Schallpl<strong>at</strong>ten ihr Eigen<br />

nennen und diese auch intensiv<br />

nutzen, oder sich sehr oft mit neuen<br />

Schätzen auf Tauschbörsen und<br />

Flohmärkten eindecken.<br />

Viele Fachhändler bieten übrigens<br />

das Reinigen von Schallpl<strong>at</strong>ten auch<br />

als Dienstleistung an, sodass man<br />

für gelegentliche „Härtefälle“ also<br />

durchaus nicht selbst die Anschaffung<br />

einer vergleichsweise teuren<br />

Schallpl<strong>at</strong>ten-Waschmaschine in Betracht<br />

ziehen muss, sondern dafür<br />

die Dienste des Fachhandels zu sehr<br />

moder<strong>at</strong>en Kosten von ein paar Euro<br />

im Anspruch nehmen kann. Die „alltägliche“<br />

Basis-Reinigung kann man<br />

ja dann durchaus mit einer günstigen<br />

manuellen Lösung bewerkstelligen.<br />

Ein Wort noch zum Abschluss: Wenn<br />

wir schon von der sorgfältigen Reinigung<br />

von Schallpl<strong>at</strong>ten sprechen,<br />

dann sollte man n<strong>at</strong>ürlich nicht auf<br />

den Tonabnehmer vergessen. Auch<br />

dieser sollte von Zeit zu Zeit mit<br />

einer speziellen Bürste vom Staub<br />

befreit werden. Diese Bürstchen liegen<br />

so manchen Tonabnehmern bei<br />

oder sind im Fachhandel erhältlich.<br />

Zur Not reicht auch ein nicht zu weicher,<br />

aber eben auch nicht zu harter<br />

Pinsel aus dem Bastelmarkt. Ab und<br />

an kann man zudem einen speziellen<br />

Nadelreiniger nutzen, um auch<br />

hartnäckig anhaftende Schmutzpartikel<br />

zu entfernen, wenngleich die<br />

Meinungen zu Lösungen wie etwa<br />

dem durchaus sehr verbreiteten<br />

Nadelreiniger von Dynavox unter<br />

Vinyl-Freunden unterschiedlich ausfallen<br />

und deren Eins<strong>at</strong>z sehr kontroversiell<br />

diskutiert wird.<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

Schallpl<strong>at</strong>ten erfordern eine durchaus<br />

sensible Handhabung, um ihr<br />

volles Potential möglichst lange<br />

ausspielen zu können. Allerdings<br />

zeichnen sich Schallpl<strong>at</strong>ten aber<br />

durch eine erstaunliche Robustheit<br />

aus, die etwa moderne D<strong>at</strong>enträger<br />

wie optische Medien, sei es nun CD,<br />

DVD oder Blu-ray, aber n<strong>at</strong>ürlich<br />

auch Festpl<strong>at</strong>ten in keinster Weise<br />

aufwarten können. Es ist erstaunlich,<br />

was man mit einer intensiven<br />

Reinigung selbst aus sehr alten<br />

Schallpl<strong>at</strong>ten im wahrsten Sinne des<br />

Wortes noch herauskitzeln kann.<br />

So manche Schallpl<strong>at</strong>te, die also<br />

bereits seit Jahren „ungepflegt“ ihr<br />

Dasein fristet, ist also keineswegs<br />

minderwertig oder gar kaputt, sie<br />

ist schlicht und einfach dreckig und<br />

muss gereinigt werden. Wer also<br />

glaubt, seine alten Schätze vom<br />

Dachboden sind ohnedies nicht<br />

mehr zu gebrauchen, der könnte<br />

einem großen Irrtum aufsitzen. Eine<br />

intensive Reinigung wirkt zumeist<br />

Wunder und von der eben noch total<br />

verdreckten Pl<strong>at</strong>te erklingen nach<br />

einer intensiven Reinigung wieder<br />

reinste Töne mit immenser Dynamik<br />

und zumindest weitgehend frei von<br />

störendem Knacksen und Knistern.<br />

Insofern darf man sich also auch<br />

durchaus recht unbeschwert am<br />

Gebrauchtmarkt umsehen. Zumeist<br />

reicht auch hier eine intensive Reinigung,<br />

und schon präsentiert sich so<br />

manches Schätzchen wie neu.<br />

Abschließend muss man sich aber<br />

klar eingestehen, dass auch größte<br />

Sorgfalt und selbst mit höchster<br />

Akribie betriebene Pflege nicht alle<br />

störenden Einflüsse, n<strong>at</strong>ürlich allen<br />

voran Staub vermeidet. Die Wiedergabe<br />

von Schallpl<strong>at</strong>ten ist nunmal<br />

eine sehr sensible Angelegenheit,<br />

vor allem dann, wenn man dies auf<br />

höchstem Niveau betreibt. Ein gelegentlicher<br />

Knackser, hin und wieder<br />

ein dezentes Knistern gehört<br />

dann doch irgendwie dazu. Dafür<br />

wird man selbst bei sehr günstigen<br />

Schallpl<strong>at</strong>tenspielern eines renommierten<br />

Herstellers mit einer unvergleichlichen<br />

Klangqualität, einer<br />

erstaunlichen Dynamik und einer<br />

immensen Feinzeichnung belohnt,<br />

die man zu vergleichbaren Kosten<br />

mit digitalen Lösungen nicht erwarten<br />

darf. Nach wie vor gilt die<br />

Wiedergabe von Schallpl<strong>at</strong>te somit<br />

völlig zu Recht als die günstigste<br />

Art und Weise für eine <strong>audio</strong>phile<br />

Musikwiedergabe. Insofern lohnt<br />

es sich in jedem Fall, den schwarzen<br />

Scheiben etwas mehr Aufmerksamkeit<br />

und Sorgfalt zuteil werden zu<br />

lassen. Schließlich ist dies ja auch<br />

mit ein Teil der Faszin<strong>at</strong>ion, die das<br />

Thema Vinyl ausmacht.<br />

Text: Michael Holzinger<br />

Vinylreiniger<br />

Spin-Clean! - Für stets<br />

saubere Rillen...<br />

Saubere Schallpl<strong>at</strong>ten klingen<br />

nicht nur deutlich besser, eine<br />

saubere Rille schont n<strong>at</strong>ürlich<br />

auch die empfindliche Mechanik<br />

des Tonabnehmer-Systems.<br />

Ein besonders günstiges<br />

und dennoch sehr effizientes<br />

Reinigungs-System stellt das<br />

Set Spin-Clean! dar.<br />

Eine sehr einfache und zudem sehr<br />

günstige Möglichkeit zur Reinigung<br />

von Schallpl<strong>at</strong>ten stellt das System<br />

Spin-Clean! dar. Bei dieser Lösung<br />

handelt es sich um keine aufwendige<br />

und mitunter recht sperrige<br />

Schallpl<strong>at</strong>ten Reinigungs-Maschine,<br />

sondern um eine wirklich einfache<br />

manuelle Lösung.


Report<br />

43<br />

Schallpl<strong>at</strong>tenpflege<br />

Das Reinigungs-Set besteht zunächst<br />

aus einer Wanne aus Kunststoff,<br />

in die die Reinigungsflüssigkeit<br />

gegossen wird. An den Innenseiten<br />

der Wanne sind kleine Bürsten<br />

angebracht, zwischen denen die<br />

Schallpl<strong>at</strong>te durch einfaches Drehen<br />

mit der Hand gereinigt wird.<br />

Führungs-Rollen an den Seitenteilen<br />

sorgen für eine möglichst exakte<br />

und leichtgängige Rot<strong>at</strong>ion der<br />

Vinyl-Scheiben.<br />

Im Set von Spin-Clean! ist alles enthalten,<br />

was man für die einfache<br />

Reinigung benötigt. Neben der bereits<br />

erwähnten Reinigungs-Wanne<br />

und den Reinigungsbürsten ist somit<br />

auch ein Reinigungskonzentr<strong>at</strong><br />

mit dabei. Alles, was noch fehlt, ist<br />

destilliertes Wasser, das man sehr<br />

kostengünstig in Drogeriemärkten<br />

oder der Apotheke erhält. Das Reinigungskonzentr<strong>at</strong><br />

muss nur noch<br />

im richtigen Verhältnis mit destilliertem<br />

Wasser gemischt werden, und<br />

schon kann man loslegen.<br />

Das Reinigungs-Set von Spin-Clean!<br />

kann sowohl für LPs, Singles, aber<br />

auch Schellacks eingesetzt werden.<br />

Durch das langsame Drehen der<br />

Schallpl<strong>at</strong>ten in der Reinigungsflüssigkeit<br />

zwischen den Bürsten wird<br />

Staub sehr schonend entfernt und<br />

verbleibt in der Flüssigkeit. Danach<br />

muss man die Schallpl<strong>at</strong>ten lediglich<br />

trocknen lassen und etwaige<br />

Tropfen mit dem ebenfalls im Lieferumfang<br />

enthaltenen Trockentuch<br />

wegwischen.<br />

Das Spin-Clean! Reinigungs-Set wird<br />

ab sofort in Österreich von Audio<br />

Tuning Vertriebs GmbH angeboten.<br />

Das Set ist bereits im Fachhandel erhältlich<br />

und kostet € 99,90. Damit ist<br />

es deutlich günstiger, als die billigste<br />

Reinigungs-Maschine.<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

Selbstverständlich sind alle relevanten<br />

Utensilien des Sets auch als Zubehör<br />

erhältlich. So etwa die Spin-<br />

Clean! Reinigungsflüssigkeit.<br />

Um € 17,- gibt‘s ein Fläschchen mit<br />

rund 230 ml, um € 25,- eine Flasche<br />

mit rund 440 ml und um € 37,- eine<br />

Flache mit rund 870 ml. Auch die<br />

Reinigungs-Bürsten können nachgekauft<br />

werden. Sie sind zum Preis<br />

von € 20,- erhältlich. Ers<strong>at</strong>zrollen<br />

werden zum Preis von € 25,- und<br />

Trockentücher zum Preis von € 20,-<br />

angeboten.<br />

Vinylreiniger<br />

Okki Nokki MK II<br />

Pl<strong>at</strong>ten-Waschmaschine<br />

Die Okki Nokki Pl<strong>at</strong>tenwaschmaschine<br />

stellt eine besonders<br />

<strong>kompakt</strong>e und auch kostengünstige<br />

Lösung dar, um<br />

Schallpl<strong>at</strong>ten gründlich und<br />

gleichzeitig sehr einfach reinigen<br />

zu können. Nun steht mit<br />

der Okki Nokki MK II ein nach<br />

Herstellerangaben komplett<br />

überarbeitetes Modell zur Verfügung.<br />

Daher steht nunmehr die Okki Nokki<br />

MK II zur Verfügung, die nach Herstellerangaben<br />

komplett überarbeitet<br />

wurde.<br />

Dass es sich bei der Okki Nokki um<br />

eine besonders <strong>kompakt</strong>e Lösung<br />

handelt, daran h<strong>at</strong> sich auch beim<br />

neuesten MK II Modell nichts geändert.<br />

Allerdings ist das Gehäuse<br />

nach Herstellerangaben nun aus<br />

einem Alumnium-Compound M<strong>at</strong>erial,<br />

sodass die Maschine nun deutlich<br />

leiser arbeiten soll, auch wenn<br />

gleichzeitig die Saugleistung erhöht<br />

wurde.<br />

Auch beim neuesten Modell h<strong>at</strong><br />

sich am prinzipiellen Arbeitsprinzip<br />

nichts geändert. Nach wie vor<br />

wird die Waschflüssigkeit von Hand<br />

aufgetragen. Danach wird mittels<br />

einer Bürste die Reinigung vorgenommen.<br />

Das Absaugen der Flüssigkeit<br />

erfolgt dann mittels eines<br />

Absaugrohrs und einem leistungsstarken,<br />

eingebauten Motor. Dieses<br />

Absaugrohr kann, leicht nach rechts<br />

geschwenkt, während des Auftragens<br />

der Reinigungsflüssigkeit und<br />

beim Reinigen mit der Bürste als<br />

Handstütze verwendet werden. Zudem<br />

kann die Tellerdrehrichtung<br />

umgeschalten werden, sodass auch<br />

tiefsitzender Schmutz restlos gelöst<br />

werden soll. Das Absaugen der Reinigungsflüssigkeit<br />

soll mit nur einer<br />

Umdrehung erledigt sein, sodass<br />

der komplette Vorgang nicht nur<br />

sehr einfach, sondern auch rasch erfolgen<br />

kann.<br />

Nach fünf Jahren erachtete es der<br />

Hersteller wohl als guten Zeitpunkt,<br />

die Schallpl<strong>at</strong>tenwaschmaschine<br />

Okki Nokki zu überarbeiten. Auch,<br />

oder vielleicht gerade weil das bisherige<br />

Modell derart erfolgreich<br />

war. Schlußendlich soll man sich ja<br />

bekanntlich selbst auf redlich erworbenen<br />

Lorbeeren nicht allzulange<br />

ausruhen. Erhältlich bei Amazon.


CD-Review<br />

44<br />

Paul Simon - Graceland<br />

Graceland - Das Album<br />

Die Geschichte dieses Albums begann im Sommer 1984,<br />

als Paul Simon eine Kassette mit der Aufnahme des Albums<br />

„Gumboots: Accordion Jive Hits, Volume II“ von einem Freund<br />

erhielt. Eine Aufnahme, die nach Ansicht Simon‘s irgendwie<br />

klang, wie eine alte Rock‘n‘Roll Scheibe aus den 50igern, irgendwie<br />

vertraut, und doch fremd klang und für Paul Simon<br />

derart eindrucksvoll war, dass er versuchte, mit den Musikern<br />

in Kontakt zu treten.<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

Schnell war klar, dass dieses<br />

Album des Labels Gallo Records aus<br />

Südafrika stammte. Die Form<strong>at</strong>ion<br />

Gumboots, in einer Besetzung mit<br />

Akkordion, Bass, Schlagzeug und E-<br />

Gitarre repräsentierte eine Stilrichtung,<br />

die am südlichen Zipfel Afrikas<br />

unter „Township Jive“ oder „Mbaqanga“<br />

bekannt war. Der damals populäre<br />

Musik-Stil in den Strassen von<br />

Soweto.<br />

Paul Simon tr<strong>at</strong> über Vermittlung seiner<br />

Pl<strong>at</strong>tenfirma mit einem der führenden<br />

Produzenten Südafrikas in<br />

Kontakt, der ihm gut zwei Dutzend<br />

Alben aktueller Musiker Südafrikas<br />

übersandte. Eine bunte Mischung


CD-Review Paul Simon - Graceland<br />

45<br />

aus traditioneller afrikanischer Musik<br />

bis zu Funk, die eine repräsent<strong>at</strong>ive<br />

Auswahl über die Szene Mitte der<br />

80iger Jahre darstellte.<br />

Im Februar 1985 reiste Paul Simon<br />

nach Johannesburg, um gemeinsam<br />

mit seinem Freund und Tontechniker<br />

Roy Halee erste Aufnahme-Sessions<br />

mit drei Bands durchzuführen,<br />

die er zuvor auf den Alben hörte.<br />

Doch das war nur der Beginn eines<br />

ganz offensichtlich überaus kre<strong>at</strong>iven<br />

Prozesses, an dessen Ende nicht<br />

nur ein in jeder Beziehung außergewöhnliches<br />

Album stand, die darauf<br />

enthaltenen Werke wurden auch auf<br />

drei verschiedenen Kontinenten in<br />

den verschiedensten Konstell<strong>at</strong>ionen<br />

und unter Beteiligung eigentlich<br />

völlig unterschiedlicher Musiker<br />

aufgenommen.<br />

Für Paul Simon war die Zusammenarbeit<br />

mit Musikern anderer Kulturkreise<br />

keineswegs neu. Bereits zu<br />

Beginn seiner Karriere widmete er<br />

sich immer wieder vor allem südamerikanischer<br />

Musik. So war einer<br />

der größten Erfolge des Duos Simon<br />

& Garfunkel „El Condor Pasa“ vom<br />

Album “Bridge over troubled w<strong>at</strong>er“,<br />

und auch nach der Trennung von<br />

Art Garfunkel tr<strong>at</strong> der Musiker aus<br />

New Jersey immer wieder mit Musikern<br />

aus Südamerika auf und gab<br />

damit seiner Begeisterung zum so<br />

genannten Weltmusik-Genre Ausdruck.<br />

In den späten 70igern und Anfang<br />

der 1980iger war es aber rel<strong>at</strong>iv still<br />

geworden um Paul Simon. Seine Karriere<br />

als Musiker war nach einigen<br />

kommerziell als auch künstlerisch<br />

keineswegs erfolgreichen Alben<br />

defakto beendet. Es war das Album<br />

„Graceland“, das den Künstler wieder<br />

zurück ins Rampenlicht brachte,<br />

wenngleich der künstlerische und<br />

auch kommerzielle Erfolg mit zum<br />

Teil heftigster Kritik begleitet wurde.<br />

Denn Mitte der 80iger Jahre regierte<br />

in Südafrika noch das Apartheit-<br />

System, das zu diesem Zeitpunkt<br />

auch intern<strong>at</strong>ional im Mittelpunkt<br />

des Interesses stand. So herrschte<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

damals nicht nur ein Wirtschafts- als<br />

auch Kulturboykott der Vereinten<br />

N<strong>at</strong>ionen, durch die Südafrika von<br />

sämtlichen intern<strong>at</strong>ionalen Events<br />

ausgeschlossen war. Nach Ansicht<br />

der Kritiker und auch etlicher Bürgerrechtsaktivisten<br />

verstieß Paul<br />

Simon mit seiner Arbeit an dem Album<br />

„Graceland“ in Südafrika gegen<br />

diese Resolutionen. Selbst in Südafrika<br />

war sein Engagement heftigst<br />

umstritten.<br />

Allerdings verkannten die Kritiker<br />

damals völlig die T<strong>at</strong>sache, dass<br />

Paul Simon genau die Menschen in<br />

den Mittelpunkt stellte, die unter<br />

der Apartheit litten. Dadurch, dass<br />

Simon schwarzen Musikern eine<br />

intern<strong>at</strong>ionale Bühne schuf, wurde<br />

die gesamte Tragödie des Systems<br />

in Südafrika ganz anders wahrgenommen.<br />

Rückblickend kann man<br />

sogar sagen, dass Paul Simons Album<br />

„Graceland“ einigen daran<br />

beteiligten afrikanischen Musikern<br />

zum Durchbruch verhalf und eine<br />

intern<strong>at</strong>ionale Karriere ermöglichte.<br />

Als Beispiel sei nur der aus Senegal<br />

stammende Sänger und Komponist<br />

Youssou N’Dour angeführt, der auf<br />

„Graceland“ zusammen mit seiner<br />

damaligen Band an dem Stück „Diamonds<br />

on the soles of her shoes“<br />

mitwirkte. Auch Ladysmith Black<br />

Mambazo und Stimela sind auf „Gra-<br />

celand“ zu hören, die ebenfalls vor<br />

allem durch dieses Album auch intern<strong>at</strong>ional<br />

bekannt wurden. Sieht<br />

man sich die Liste der Musiker an, so<br />

stechen außerdem Los Lobos, The<br />

Everly Brothers und Linda Ronstadt<br />

hervor.<br />

Zugegeben, auch Paul Simon h<strong>at</strong><br />

all der Trubel rund um das Album<br />

rückblickend nicht geschadet. Als<br />

Musiker war er wieder zurück „im<br />

Geschäft“ und zählte mehr als zuvor<br />

als intern<strong>at</strong>ionaler Top-Star und<br />

gewann mit „Graceland“ zudem einen<br />

Grammy.<br />

Bei all dem damaligen Trubel und<br />

der Aufregung über das Album<br />

wurde fast auf den wesentlichsten<br />

Punkt vergessen, und zwar die herausragende<br />

Qualität dieses Albums,<br />

dessen ganz spezieller Zauber sich<br />

vor allem durch die nahtlose Vermischung<br />

der verschiedensten Stile<br />

ergibt. Denn im Gegens<strong>at</strong>z zu so<br />

manch anderem ähnlich ausgerichtetem<br />

Projekt, das im Fahrwasser<br />

von Graceland und in dem damit<br />

einsetzenden World-Music Hype<br />

entstand, setzte Paul Simon ganz<br />

bewusst nicht auf allzuviel Ethno-<br />

Touch, sondern verwob die verschiedensten<br />

Stile ganz n<strong>at</strong>ürlich,<br />

als könnte es gar nicht anders gehen,<br />

zu einem neuen, homogenem<br />

Ganzen. Schon allein die unglaub-


CD-Review<br />

46<br />

Paul Simon - Graceland<br />

liche Bandbreite der afrikanischen<br />

Musiker ist erstaunlich, fügt sich<br />

aber nahtlos in den Folk-Sound von<br />

Paul Simon ein.<br />

Der bunten Mischung entsprechend<br />

entstand das Album, wie bereits einleitend<br />

erwähnt, auf drei Kontinenten.<br />

So wurde „Graceland“ nicht nur<br />

in Südafrika, hier überwiegend in<br />

Johannesburg aufgenommen, sondern<br />

zudem in den USA und zwar in<br />

Los Angeles, New York und teils sogar<br />

in Großbritannien, in den Abbey<br />

Road Studios in London.<br />

Paul Simon meinte einst in einem<br />

Interview, er liebe es, Geschichten<br />

zu erzählen, so wie sie jeder Tag ein,<br />

Tag aus erlebt. Daher würden seine<br />

Songs zumeist ganz banal beginnen,<br />

so nach dem Schema „Kommt<br />

ein Typ ins Lokal...“ oder „The man<br />

walks down the street...“ wie bei „You<br />

can call me Al“ Und t<strong>at</strong>sächlich finden<br />

sich derartige Ansätze auch in<br />

vielerlei weiteren Varianten auf „Graceland“<br />

Wie etwa „I‘m having this<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

discussion in a taxi in Downtown...“<br />

beim Song „Gumboots“<br />

Doch all diese, zum Teil auf den<br />

ersten Blick t<strong>at</strong>sächlich banalen<br />

Geschichten entpuppen sich bald<br />

als überaus tiefsinnige Gedankenspiele<br />

und Bilder. Diese spinnt Paul<br />

Simon mit überaus feiner Feder<br />

und entpuppt sich einmal mehr als<br />

wahrer Meister feiner Textzeilen, der<br />

es eben nicht nur versteht, wunderschöne<br />

Melodien zu erschaffen,<br />

sondern diese zusätzlich mit überaus<br />

berührenden und einfühlsamen<br />

Lyrics begleitet. Wie etwa beim, dem<br />

Album namensgebenden zweiten<br />

Titel „Graceland“ Hier findet sich im<br />

Refrain die Passage „And I see losing<br />

loveI is like a window in your heart.<br />

Everybody sees you‘re blown apart.<br />

Everybody sees the wind blow...“<br />

Dann sind da Wortspiele wie „Diamonds<br />

on the soles of her shoes...“,<br />

ein Titel, der schon viel über den Inhalt<br />

des Songs verrät.<br />

Aber auch andere Songs des Albums<br />

verdienen es, sehr genau auf<br />

die Texte zu hören, wie etwa „Under<br />

african skys“. Poetische Textzeilen,<br />

die schon für sich allein, gänzlich<br />

ohne Musik als Lyrik begeistern können,<br />

von den sanften Melodien aber<br />

geradezu geadelt werden.<br />

Überhaupt ist dieses Album eine<br />

wahre Freude für die ganz besonders<br />

feinen Ohren, die sich an immer<br />

neuen Details erfreuen können.<br />

Denn sie werden hier reichlich gefordert.<br />

Paul Simon und der großen<br />

Schar an Musikern gelang es auf Graceland,<br />

wunderbar vertrackte Arrangements<br />

zu erstellen, die in Summe<br />

aber dennoch stets flott dahin treibende<br />

Songs ergeben, die augenscheinlich<br />

alles andere als komplex<br />

oder kompliziert erscheinen. Erst<br />

beim genaueren Hinhören offenbaren<br />

sich zahllose Details, blitzen<br />

einzelne Instrumente, einzelne Riffs<br />

und Klänge hervor. Allerdings ist es<br />

nicht immer einfach, diese auch t<strong>at</strong>sächlich<br />

zu entdecken. Allzuleicht<br />

lässt man sich dazu verleiten, sich<br />

eine der zahllosen ineinander verwobenen<br />

Melodielinien herauszupicken,<br />

und dieser zu folgen.<br />

Dies ist der Verdienst wirklich herausragender<br />

Musiker, die sich aber<br />

nicht etwa durch einzelne Solo-Parts<br />

in den Mittelpunkt stellen, sondern<br />

ihre virtuose Leistung ganz in den<br />

Dienst des Gesamtwerks stellen und<br />

ihre teils einfach genialen Riffs, Licks<br />

und Fills perfekt in die Arrangements<br />

integrieren. Es würde viel zu<br />

weit führen, all die Musiker, die eine<br />

Erwähnung verdienen würden, einzeln<br />

anzuführen, denn gleichgültig,<br />

ob die quirlig, verspielt antreibende<br />

Rhythmus-Sektion, die stets akkur<strong>at</strong><br />

und mit ebenfalls viel Spielfreude<br />

agierenden Bläser sowie die zumeist<br />

funkig, fetzigen Gitarren tragen<br />

in Summe die Stücke, die einfach<br />

smooth dahinfließen und unweigerlich<br />

dafür sorgen, dass zumindest<br />

der Fuss mitwippt, in den meisten<br />

Fällen aber der ganze Körper irgendwie<br />

dem Takt folgt. Das ganze wird<br />

angereichert durch die typisch weiche,<br />

angenehme Stimme von Paul<br />

Simon sowie etlichen sehr typisch<br />

afrikanischen weiteren Vokal-Tracks.<br />

Das wohl am meisten mit Afrika zu<br />

assoziierende Stück ist „Homeless“,<br />

und somit ausgerechnet jener Titel,<br />

der weit Weg in London aufgenommen<br />

wurde. Ein reines Vokal-Stück,<br />

das Paul Simon gemeinsam mit<br />

Joseph Shabalala schrieb und mit<br />

dessen Form<strong>at</strong>ion Ladysmith Black<br />

Mambazo aufnahm. Und zwar Simon<br />

die englischen Texte, Shabalala<br />

und seine Gruppe ebenfalls teils in<br />

Englisch, aber zumeist in Zulu.<br />

Besonders beeindruckend sind<br />

zudem nahezu bei allen Titel die<br />

Basslinien ger<strong>at</strong>en. Es ist beeindruckend,<br />

wie ein einziges Instrument<br />

so herausstechen kann, ohne dabei<br />

aufdringlich zu wirken. Zudem ist<br />

es schier unglaublich, was Baghiti<br />

Kbumalu mit seinem Bass auf Titeln<br />

wie „The boy in the bubble“, „Graceland“,<br />

„I know wh<strong>at</strong> I know“, aber vor<br />

allem bei dem wohl bekanntesten<br />

Titel des Albums „You can call me Al“<br />

vollbringt. Er sorgt dafür, dass „Graceland“<br />

nahezu als Lehrstück für alle<br />

angehenden Virtuosen am E-Bass<br />

dienen kann. Und wer sich nach „You<br />

can call me Al“ die Frage stellt: „Wie


CD-Review<br />

47<br />

Paul Simon - Graceland<br />

verdammt noch mal h<strong>at</strong> der Junge<br />

dieses Bass-Solo gespielt?“, der sei<br />

beruhigt, trotz aller Genialität h<strong>at</strong><br />

hier die Studiotechnik ein wenig<br />

mitgeholfen. Das kurze Solo wurde<br />

einfach kopiert, und verkehrt rum<br />

abgespielt als zweiter Teil angefügt.<br />

Alles andere aber ist „handgemacht“,<br />

was Kbumalu auch im Rahmen eines<br />

Live-Konzerts mit Paul Simon in<br />

Südafrika auf eindrucksvolle Art und<br />

Weise beweisen konnte.<br />

„Graceland“ entstand am Ende der<br />

großen Schallpl<strong>at</strong>ten-Ära und zu<br />

Beginn des Siegeszugs der CD. Das<br />

Album von Paul Simon erschien daher<br />

sowohl auf Vinyl als auch auf CD.<br />

Wer aber erfahren will, mit welcher<br />

Bravour die Meisterleistung der Musiker<br />

t<strong>at</strong>sächlich festgehalten wurde,<br />

der wird dies nicht auf der CD-Version<br />

von damals zu hören bekommen.<br />

Denn dieser Version fehlt es an<br />

allem: Dynamik, Feinzeichnung, Farbe...<br />

Glücklicherweise wurde dieses<br />

herausragende Album inzwischen<br />

Remastered, sodass man, sofern<br />

man nicht zu den glücklichen Besitzern<br />

der Original-Vinylpressung<br />

zählt, ebenfalls in den Genuss der<br />

überaus farbenfrohen, sehr ansprechenden<br />

Klangqualität kommt.<br />

Ganz besonders gelungen ist eine<br />

japanische sowie US-amerikanische<br />

Version des Albums, die je nach<br />

Herkunftsland als Paul Simon Graceland<br />

Vinyl Replica bzw. Paul Simon<br />

Graceland Authentic Original LP<br />

Packaging geführt wird. Diese Versionen<br />

enthalten nicht nur eine Mini<strong>at</strong>ur-Ausführung<br />

des Original-Inleys<br />

mit allen Song-Texten, sondern zudem<br />

ein Booklet mit ausführlichen<br />

Erläuterungen rund um die Entstehungsgeschichte<br />

des Albums.<br />

Zudem sind auf diesen Versionen,<br />

ebenso wie der Paul Simon Graceland<br />

Remastered drei Bonus-Tracks<br />

zu finden. Diese sind leider auf der<br />

vereinzelt noch erhältlichen Schallpl<strong>at</strong>te<br />

n<strong>at</strong>ürlich nicht enthalten.<br />

Text: Michael Holzinger<br />

mehr CD-Reviews auf <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

Musik-Tipp<br />

The Be<strong>at</strong>les „Love“<br />

im Apple iTunes Store<br />

Das Album „Love“ zur gleichnamigen<br />

Cirque du Soleil-Show steht<br />

völlig zu Recht in den Regalen vieler<br />

<strong>audio</strong>philer Be<strong>at</strong>les-Fans. Das von<br />

Sir George Martin und dessen Sohn<br />

Giles Martin produzierte Album<br />

wurde nicht nur mit einem Grammy<br />

ausgezeichnet, es präsentiert all die<br />

Hits der Fab Four aus Liverpool in einem<br />

teils völlig neuem Kontext und<br />

in bester Qualität.<br />

Nachdem nach jahrelangen Verhandlungen<br />

seit November 2010<br />

alle 13 legendären Be<strong>at</strong>les Studio-<br />

Alben als Remaster auch in Apple<br />

virtuellen Pl<strong>at</strong>tenladen erhältlich<br />

sind folgt nun mit The Be<strong>at</strong>les „Love“<br />

ein weiteres essentielles Album für<br />

Fans der Fab Four. Dabei handelt es<br />

sich zwar „lediglich“ um den Soundtrack<br />

zur Cirque du Soleil-Show, allerdings<br />

um einen ganz besonderen<br />

Remix, erstellt von niemand geringerem<br />

als Sir George Martin, der dieses<br />

Album mit Unterstützung seines<br />

Sohns Giles in erstklassiger Qualität<br />

produzierte. Nicht umsonst gilt die<br />

Aufnahme The Be<strong>at</strong>les „Love“ auf Vinyl<br />

zum Standard-Repertoire jedes<br />

HiFi-Fachhändlers. Aber auch auf CD<br />

kann „Love“ n<strong>at</strong>ürlich überzeugen.<br />

Über die ab 8. Februar 2011 erhältlliche<br />

Version im Apple iTunes Store<br />

zum Preis von € 12,99 wird diese<br />

Aufnahme wohl noch mehr Freunde<br />

finden, auch wenn die Qualität im<br />

verlustbehafteten AAC-Form<strong>at</strong> nicht<br />

ganz an jene auf CD, und schon<br />

gar nicht auf Vinyl heranreicht. Dafür<br />

wird The Be<strong>at</strong>les „Love“ in einer<br />

iTunes LP-Version mit diversen Bonus-Inhalten<br />

angeboten. Auch der<br />

zugehörige Dokumentar-Film „All<br />

together now“ steht ab 15. Februar<br />

in HD- und SD-Qualität zum Preis<br />

von € 9,99 zum Download bereit.<br />

Musik-Tipp<br />

The best of Bond...<br />

James Bond<br />

John Barry erhielt in seiner Karriere<br />

vier Grammys und fünf Oscars, unter<br />

anderem für die Musik zu „Jenseits<br />

von Afrika“ oder „Der mit dem Wolf<br />

tanzt“. Seine Karriere begründete er<br />

jedoch mit Bond... James Bond.<br />

Auch wenn das legendäre Bond-<br />

Thema von Monty Norman stammt,<br />

John Barry h<strong>at</strong>te durch sein Arrangement<br />

und umfangreiche Bearbeitungen<br />

maßgeblichen Anteil an<br />

dessen Erfolg. Und für alle weiteren<br />

unvergesslichen Soundtracks<br />

zeichnete John Barry verantwortlich.<br />

So stammen „Goldfinger“ und<br />

„Diamonds are forever“, aber auch<br />

„Moonraker“ - alle drei gesungen<br />

von Shirley Bassey - ebenso aus seiner<br />

Feder wie „You only live twice“<br />

von Nancy Sin<strong>at</strong>ra oder Tom Jones‘<br />

„Thunderball“. Selbst „A view to a<br />

kill“ von Duran Duran und „The living<br />

daylights“ von A-Ha stammen<br />

von John Berry.<br />

Ebenso n<strong>at</strong>ürlich die Musik zu einer<br />

der wohl bewegendsten Szenen<br />

eines Bond-Films überhaupt, Louis<br />

Armstrongs“ We have all the time<br />

in the world“ aus „On Her Majesty’s<br />

Secret Service“. All diese Titel finden<br />

sich etwa auf einer der neuesten Zusammenstellungen<br />

„Best of Bond...<br />

James Bond“, die zudem auch alle<br />

weiteren Titel-Tracks, zumindest bis<br />

hin zum ersten, des nunmehr aktuellen<br />

Bond „Casino Royal“ enthält.<br />

Abgesehen von echten Ausrutschern<br />

oder gar Fehltritten wie etwa<br />

Madonna, deren Song jedweden<br />

typischen Bond-Touch vermissen<br />

lässt, tönen all die meisten neuen<br />

Tracks ganz anständig, erreichen<br />

aber keineswegs mehr das Form<strong>at</strong><br />

der alten Klassiker. John Barry starb<br />

am 30. Januar 2011 in Glen Cove.


CD-Review<br />

48<br />

CD<br />

Eric Bibb „Live à FIP“<br />

Eric Bibb gilt seit gut einem Jahrzehnt<br />

als Garant für erfreulich frischen<br />

Blues. Bibb kennt dabei keinerlei<br />

Berührungsängste, bedient<br />

sich in verschiedenen Genres und<br />

mischt daraus seine ganz persönliche<br />

Mischung aus Singer/Songwriter,<br />

Folk, eine Brise Jazz und n<strong>at</strong>ürlich<br />

Blues. Mit der neuen CD „Live à<br />

FIP“ zeigt sich der US-amerikanische<br />

Künstler einmal mehr von seiner<br />

besten Seite: mit viel Spielfreude<br />

und Virtuosität live!<br />

mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />

Live <strong>at</strong> Fip [Doppel-CD]<br />

bei Amazon<br />

CD<br />

Tok Tok Tok „I wish“<br />

Inzwischen gehören sie zu den renommierten<br />

Soul-Form<strong>at</strong>ionen<br />

Deutschlands, die mit eigenständigen<br />

Kompositionen überzeugen. Zu<br />

Beginn ihrer Karriere aber veröffentlichten<br />

Tok Tok Tok zwei Alben, auf<br />

denen ausschließlich Cover-Versionen<br />

zu finden waren. Das Beste davon<br />

ist auf „I wish“ zu finden.<br />

mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />

I Wish<br />

bei Amazon<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

CD<br />

The Creole Choir of Cuba - Tande-la<br />

Es ist beeindruckend, welche<br />

Kraft und Energie, welch Druck<br />

allein die menschliche Stimme<br />

entfalten kann. Zu hören etwa<br />

auf dem Album „Tande-la“ der<br />

Form<strong>at</strong>ion The Creole Choir of<br />

Cuba.<br />

In ihrer Heim<strong>at</strong> Kuba werden Sie<br />

als „Nachkommen“ oder „Nachfahren“<br />

bezeichnet, die Form<strong>at</strong>ion The<br />

Creole Choir of Cuba. Und das mit<br />

gutem Grund. Der aus Carmagüey,<br />

der drittgrößten Stadt Kubas stammende<br />

Chor h<strong>at</strong> sich einer ganz<br />

bestimmten Musik verschrieben.<br />

Es ist eine Musik, die ihre Wurzeln<br />

ursprünglich in Haiti h<strong>at</strong> und von<br />

den aus Westafrika unter schier unmenschlichen<br />

Bedingungen auf die<br />

karibische Insel verfrachteten Sklaven<br />

gepflegt wurde. Für viele führte<br />

seit dem ersten Sklavenaufstand auf<br />

Haiti 1791 der Weg von Haiti weiter<br />

nach Kuba. Viele Kubaner haben somit<br />

bis heute eine tiefe Verbundenheit<br />

zu Haiti. Dazu gehört n<strong>at</strong>ürlich<br />

auch die Musik, wenngleich bereits<br />

auf Haiti zahlreiche Einflüsse in die<br />

ursprünglich afrikanische Musik einflossen<br />

und auch auf Kuba viele weitere<br />

Stile ihren Einfluss h<strong>at</strong>ten.<br />

The Creole Choir of Cuba versuchen<br />

aber zurück zum Ursprung zu gelangen<br />

und die Revolutions- und Klagelieder<br />

in ihrer möglichst ursprünglichen<br />

Form im Stil des beginnenden<br />

19. Jahrhunderts umzusetzen.<br />

Die Musik der Form<strong>at</strong>en h<strong>at</strong> also so<br />

überhaupt nichts damit gemein,<br />

was man hierzulande sehr oft als<br />

typisch kubanische Musik ansieht.<br />

Ja, auch hier bestimmt ein lebendiger,<br />

energiegeladener Rhythmus die<br />

Lieder, aber mit dem ansonst üblichen<br />

Touristen-Klischee und Kitsch<br />

a la Tropicana-Show h<strong>at</strong> diese Musik<br />

nichts gemein.<br />

Wie bereits erwähnt stammt The<br />

Creole Choir of Cuba aus der drittgrößten<br />

Stadt der karibischen Insel,<br />

dem wunderschönen und seit 2008<br />

als Weltkulturerbe der UNESCO anerkannten<br />

Ort Carmagüey. Gegründet<br />

wurde der Chor bereits im Jahre<br />

1994, wobei die Idee dazu vor allem<br />

auf Grund der trüben Zukunftsperspektiven<br />

auf Kuba zu dieser Zeit entstand.<br />

Mit dem Wegfall der UDSSR<br />

und somit der Wirtschaftshilfe für<br />

die Freunde auf Kuba war auch das<br />

Regime von Fidel Castro im Jahr<br />

1993 defakto am Ende, ohne jedoch<br />

diese T<strong>at</strong>sache als solche zu akzeptieren.<br />

Dementsprechend trist präsentiert<br />

sich seitdem der Alltag auf<br />

Kuba abseits der typischen Hochburgen<br />

für Pauschal-Touristen.<br />

Mit Hinblick auf die sich ständig<br />

verschlechternden Lebensumstände<br />

beschlossen einige Musiker des<br />

Chors der Stadt ein neues Projekt zu<br />

gründen, das sich ausschließlich mit<br />

der Musik ihrer Vorfahren beschäftigen<br />

sollte, den Sklaven aus Haiti, die<br />

seit dem Ende des 18. Jahrhunderts<br />

nach Kuba flüchteten und unter<br />

ebenso ärmlichsten Bedingungen<br />

auf Kubas Zuckerrohr- und Kaffeeplantagen<br />

arbeiteten mussten.<br />

Die zehn Mitglieder des Chores setzen<br />

sich aus fünf Frauen und ebenso


CD-Review<br />

49<br />

fünf Männern zusammen, die allesamt<br />

auf eine fundierte musikalische<br />

Ausbildung verweisen können<br />

und somit über die beste Basis für<br />

die Aufarbeitung ihrer musikalischen<br />

Geschichte verfügen. „La Cancionistica“,<br />

das ist ihre Musik, die ihre<br />

Wurzeln ganz klar in Westafrika h<strong>at</strong>,<br />

aber durchaus ein paar typisch karibische<br />

Einflüsse aufweist und mit<br />

Texten auf Kreolisch versehen sind.<br />

Darin wird zumeist der triste Alltag<br />

beklagt, aber viel öfter ganz offen<br />

der Wut und Verzweiflung über die<br />

Lebensumstände freien Lauf gelassen.<br />

Entsprechend energiegeladen präsentieren<br />

sich die Stücke der neuesten<br />

CD der Form<strong>at</strong>ion. „Tande-la“<br />

steht dabei als Aufforderung für „hör<br />

zu“ bzw. „zuhören“, wobei man bereits<br />

nach nur wenigen Takten des<br />

ersten Stücks derart gebannt von<br />

dieser puren Energie ist, dass man<br />

ohnedies nicht anders kann.<br />

Es sind die ganz speziellen Rhythmen,<br />

die tiefen Bassstimmen der<br />

Männer, die das Fundament der<br />

Lieder bilden und ganz klar auf die<br />

afrikanischen Wurzeln der Musik<br />

verweisen, die aber mit teils sehr<br />

harmonischen, mitunter verspielten<br />

Melodien und Percussion angereichert<br />

sind und so eine völlig neue<br />

Mischung ergeben. Es ist zumeist<br />

schon die schiere Kraft, mit der die<br />

Lieder vorgetragen werden, die<br />

deren Inhalt verrät, ohne die kreolischen<br />

Texte zu verstehen: Frustr<strong>at</strong>ion,<br />

Wut und Verzweiflung und das<br />

Aufbegehren gegen die Unterdrückung<br />

und Ausweglosigkeit.<br />

Nahezu die komplette CD mit insgesamt<br />

zwölf Stücken bringt diese<br />

Kraft und Leidenschaft zum Ausdruck.<br />

Denn selbst die deutlich<br />

sanfter vorgetragenen Klagelieder<br />

gewähren dem Zuhörer gerade ausreichend<br />

Zeit, um kurz Durch<strong>at</strong>men<br />

zu können, bevor auch diese zumeist<br />

in eine mitreissende Mischung aus<br />

verschiedensten Percussions-Instrumenten<br />

und Stimmen münden. So<br />

zieht das Album einen gewaltigen<br />

Spannungsbogen auf, der von den<br />

ersten bis zu den letzten Takten anhält<br />

und fesselt.<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

Perfekt produziert entfaltet das Album<br />

eine immense Kraft und Klangfülle,<br />

was umso beeindruckender ist,<br />

da bis auf wenige Percussion-Instrumente<br />

ausschließlich Stimmen zu<br />

hören sind. The Creole Choir of Cuba<br />

entführt mit dem Album „Tande-la“<br />

all jene in eine andere Welt, die sich<br />

auf die Aufforderung des Chors „zuzuhören“<br />

einlassen.<br />

Tande-la<br />

bei Amazon<br />

CD<br />

David Munyon „More songs for<br />

planet earth“<br />

David Munyon lässt sich wohl am<br />

ehesten mit dem Begriff Singer/<br />

Songwriter umschreiben, wenngleich<br />

seine Songs neben dem<br />

Folk auch Anleihen aus dem R&B<br />

und Blues enthalten. Und genauso<br />

schwer wie sich seine Musik in eine<br />

der zahlreichen Schubladen einordnen<br />

lässt, so schwer ist auch Munyon<br />

selbst zu fassen. Eigentlich würde<br />

die Bezeichnung „Alt-Hippie“, aber<br />

im positivsten Sinne, perfekt passen.<br />

Die ersten Aufnahmen dieses Albums<br />

stammen aus den Jahren<br />

1996/97. Erst 2004 wurde es in absolut<br />

hochkarätiger Besetzung fertiggestellt.<br />

mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />

More Songs for Planet Earth<br />

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CD<br />

Retrospect Trio „Henry Purcell: Ten<br />

Son<strong>at</strong>as in four parts“<br />

Bereits unter dem Namen „The King‘s<br />

Consort“ h<strong>at</strong>te sich die Form<strong>at</strong>ion<br />

der Musik des 17. und 18.Jahrhunderts<br />

verschrieben. Nun formierte<br />

man sich neu zum Retrospect Ensemble,<br />

aus dem auch das Retrospect<br />

Trio hervorging, einer kleinen<br />

Kammermusik-Form<strong>at</strong>ion, die mit<br />

dieser Aufnahme ihr Debüt feiert.<br />

Ten Son<strong>at</strong>as in Four Parts<br />

bei Amazon<br />

CD<br />

Bryan Ferry - Dylanesque<br />

Bob Dylan zählt zu einem der wichtigsten<br />

und einflussreichsten Song-<br />

Schreibern der jüngeren Musikgeschichte.<br />

Mit diesem Album erweist<br />

Bryan Ferry dem Künstler seine Ehrerbietung.<br />

mehr bei <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />

Dylanesque<br />

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Hörbücher<br />

50<br />

Hörbuch<br />

Die Henkerstochter und der König der Bettler<br />

Ein mittelalterlicher Hörbuchkrimi<br />

aus der Feder des Autoren<br />

Oliver Pötzsch, der als gekürzte<br />

Lesung im Audio Media Verlag<br />

erschienen ist. Spannend von der<br />

ersten Minute an.<br />

Bei dem mittelalterlichen Hörbuchkrimi<br />

„Die Henkerstochter und der<br />

König der Bettler“ nach dem Roman<br />

von Oliver Pötzsch aus dem Verlag<br />

Audio Media geht es um ein weiteres<br />

Abenteuer des Schongauer<br />

Henkers Jakob Kuisl und seiner gewitzten<br />

Tochter Magdalena, die mit<br />

ihrem Freund und Medicus Simon<br />

zusammen einen rätselhaften Fall zu<br />

lösen haben.<br />

Der Schongauer Henker Jakob Kuisl<br />

ist in eine Falle getappt: Bei einem<br />

Besuch in Regensburg findet er seine<br />

Schwester und den Schwager tot<br />

in der Badestube. Die Stadtwache<br />

verhaftet ihn als Verdächtigen und<br />

wirft ihn in den Kerker. Nun drohen<br />

ihm, dem Henker, selbst Folter und<br />

Hinrichtung. Fieberhaft suchen seine<br />

Tochter Magdalena und der Medicus<br />

Simon Fronwieser nach dem<br />

wahren Täter und stoßen dabei auf<br />

ein Komplott, bei dem die Zukunft<br />

des Kaiserreichs auf dem Spiel steht.<br />

Gelesen wird das Ganze von Michael<br />

Fitz, der mit seiner ruhigen und sonoren<br />

Stimme sowohl die spannenden<br />

als auch die ruhigeren Szenen<br />

dieser mittelalterlichen Geschichte<br />

einfühlsam interpretiert. Hinzu<br />

kommt, dass Fitz mit süddeutschem<br />

Akzent spricht, was dem Ganzen<br />

noch mehr Authentizität verleiht<br />

und die Charaktere zwangsweise<br />

symp<strong>at</strong>hisch wirken lässt.<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

Auch wenn die Beschreibungen der<br />

Folterszenen manchmal etwas auf<br />

den Magen schlagen mögen, so sind<br />

doch die Einblicke in das Leben des<br />

Henkers umso interessanter.<br />

Der Henker wird hier keineswegs als<br />

blutdürstiger Unmensch dargestellt,<br />

sondern vielmehr als ehrlicher Mann<br />

und treusorgender V<strong>at</strong>er, der unverschuldet<br />

in eine Falle gelockt wird.<br />

Das Cover zeigt eine mittelalterliche<br />

Zeichnung der Henkerstochter<br />

mit einem Buch vor der Stadt<br />

Regensburg, wo der Hauptteil der<br />

Geschichte spielt. Im Inneren finden<br />

sich Inform<strong>at</strong>ionen zum Author und<br />

zum Leser, sowie Inform<strong>at</strong>ionen zu<br />

anderen Audio Media Produktionen.<br />

Fazit: Bei Oliver Pötzsch darf auch<br />

mal ein Henker ein Held sein! Spannend<br />

von der ersten bis zur letzten<br />

Minute!<br />

Titel: Die Henkerstochter und der<br />

König der Bettler<br />

Autor: Oliver Pötzsch<br />

Sprecher: Michael Fitz<br />

Verlag: Audio Media<br />

ISBN: 9783868045857<br />

Discs: 6 CD(s)<br />

Laufzeit: 450 Minuten<br />

Fassung: Gekürzt<br />

Hörbuch<br />

Nackt duschen streng verboten<br />

Einfach unterhaltsam: Hella<br />

von Sinnen und Dirk Bach geben<br />

die aberwitzigsten und unglaublichsten<br />

Gesetze zum Besten. Die<br />

Einzel-CD ist im Hörverlag erschienen.<br />

Wussten Sie, dass es in den USA<br />

Männern verboten ist, während der<br />

Fischfangsaison zu stricken? Es in<br />

England als Landesverr<strong>at</strong> gilt, Brief-<br />

marken der Königin kopfüber aufzukleben?<br />

Und in Deutschland Gewürzmischungen<br />

Mischungen sind,<br />

die ausschließlich aus gemischten<br />

Gewürzen bestehen?<br />

Hella von Sinnen und Dirk Bach<br />

geben die aberwitzigsten und unglaublichsten<br />

Gesetze zum Besten.<br />

Mit ihrer unverwechselbaren Komik<br />

spielen sie sich gegenseitig die verworrensten<br />

Paragraphen und absurdesten<br />

Gerichtsentscheide zu, so<br />

dass ein Feuerwerk an guter Laune<br />

und Komik entsteht.<br />

Dr. Roman Leuthner leitet einen mittelständischen<br />

Verlag. Nach seinem<br />

Studium der Politik-, Wirtschafts-<br />

und Kommunik<strong>at</strong>ionswissenschaft<br />

zählen u.a. die Süddeutsche Zeitung<br />

und das Handelsbl<strong>at</strong>t zu seinen beruflichen<br />

St<strong>at</strong>ionen. Der gelernte<br />

Wirtschaftsjournalist h<strong>at</strong> zahlreiche<br />

Bücher zu verschiedenen Themen<br />

(Rhetorik, Finanzen, Management,<br />

Sprachen, S<strong>at</strong>ire) veröffentlicht.<br />

Hella von Sinnen ist Schauspielerin,<br />

Entertainerin und eine der populärsten<br />

Komikerinnen. Bekannt wurde<br />

sie 1988 durch die RTL-Fernsehunterhaltungssendung<br />

Alles nichts<br />

oder?!, die sie zusammen mit Hugo<br />

Egon Balder moderierte. Seit 2003<br />

gehört sie zum ständigen R<strong>at</strong>eteam<br />

der Sendung Genial daneben – Die<br />

Comedy Arena. 2006 erhielt sie den<br />

„Deutschen Comedypreis“ als beste<br />

Komikerin.<br />

Dirk Bach ist Schauspieler, Moder<strong>at</strong>or,<br />

Hörbuch- und Synchronsprecher<br />

und zählt im deutschen Fernsehen<br />

wie auf der Bühne zu den populärsten<br />

Komikern. Nach ersten Erfahrun-


Hörbücher<br />

51<br />

gen auf Studentenbühnen wurde er<br />

1992 festes Ensemblemitglied des<br />

Kölner Schauspielhauses. Einem<br />

breiteren Publikum wurde er 1992<br />

mit der Dirk Bach Show bekannt.<br />

Seit 2004 moderiert er zusammen<br />

mit Sonja Zietlow die RTL-Sendung<br />

Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!<br />

Zu seinen Auszeichnungen zählen:<br />

1996 der „Telestar“, 1999 und 2007<br />

der „Deutscher Comedypreis“ und<br />

2001 die „Goldene Kamera“.<br />

Titel: Nackt duschen streng<br />

verboten<br />

Autor: Roman Leuthner<br />

Sprecher: Hella von Sinnen, Dirk<br />

Bach<br />

Verlag: Hörverlag<br />

ISBN: 9783867176798<br />

Discs: 1 CD(s)<br />

Laufzeit: 78 Minuten<br />

Fassung: Gekürzt<br />

Hörbuch<br />

Die Stunde des Schakals<br />

Der Autor Bernhard Jaumann erhält<br />

den Deutschen Krimipreis<br />

2011 für „Die Stunde des Schakals“.<br />

Jaumanns Afrik<strong>at</strong>hriller ist<br />

als Hörbuch bei JUMBO/GoyaLiT<br />

erschienen.<br />

„Spannend und dynamisch nach<br />

bester Thrillermanier breitet Bernhard<br />

Jaumann seine Geschichte aus,<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> <strong>kompakt</strong> Jänner 2011<br />

die von einem bis heute nicht geklärten<br />

Mord erzählt. Mit Clemencia<br />

Garises, der namibischen Polizistin<br />

mit der großen Familie, h<strong>at</strong> er eine<br />

der liebenswertesten Detektivfiguren<br />

der letzten Jahre geschaffen.“,<br />

urteilt die Jury des Deutschen Krimipreis.<br />

Jaumanns Afrik<strong>at</strong>hriller ist als Hörbuch<br />

bei JUMBO/GoyaLiT erschienen.<br />

Der Sprecher Jürgen Uter<br />

versteht es gekonnt zwischen Spannung<br />

und namibianischer Atmosphäre<br />

zu nuancieren.<br />

Namibia: Im Windhuker Nobelviertel<br />

Ludwigdorf wird ein Mann, der<br />

seine Zitronenbäume wässert, über<br />

den Elektrozaun hinweg erschossen.<br />

19 Jahre nach der Ermordung<br />

der SWAPO-Anwalts Anton Lubowski<br />

beginnt mit diesem Mord eine<br />

Attent<strong>at</strong>sserie, der nach und nach<br />

die damaligen Täter vom südafrikanischen<br />

Geheimdienst zum Opfer<br />

fallen. Für die junge Windhuker Kriminalpolizistin<br />

Clemencia Garises<br />

werden die erbitterten Kämpfe aus<br />

der Endzeit der Apartheid lebendig,<br />

die sie bisher nur aus Erzählungen<br />

kannte.<br />

Der Deutsche Krimipreis wird zum<br />

27. Mal verliehen. Ausgezeichnet<br />

werden Autorinnen und Autoren,<br />

die literarisch gekonnt und inhaltlich<br />

originell dem Genre neue Impulse<br />

geben. Unter der organis<strong>at</strong>orischen<br />

Obhut des Bochumer Krimi Archivs<br />

prüft die Jury - der führende Krimi-<br />

Kritiker und Krimi-Buchhandlungen<br />

angehören - die Neuerscheinungen<br />

eines Jahres.<br />

Titel: Die Stunde des Schakals<br />

Autor: Bernhard Jaumann<br />

Sprecher: Jürgen Uter<br />

Verlag: GoyaLiT<br />

ISBN: 9783833726620<br />

Discs: 4 CD(s)<br />

Laufzeit: 496 Minuten<br />

Fassung: Gekürzt<br />

Hörbuch<br />

Hörbücher produzieren<br />

Für alle, die schon immer ein Hörbuch<br />

produzieren wollten. Dieser<br />

multimediale R<strong>at</strong>geber (eine multimediale<br />

DVD) erklärt Schritt für<br />

Schritt eine professionelle Hörbuchproduktion:<br />

HÖRBÜCHER<br />

PRODUZIEREN - Von der Idee zur<br />

fertigen Audioproduktion.<br />

Dieser multimediale R<strong>at</strong>geber hilft<br />

Autoren, Sprechern, Selbst- oder<br />

Miniverlegern, aber auch Schulen,<br />

Unternehmen und allen anderen,<br />

die an die Realis<strong>at</strong>ion einer eigenen<br />

Hörbuchproduktion denken.<br />

Hier werden die entsprechenden<br />

Aufgaben bei der Herstellung einer<br />

professionellen Audioproduktion<br />

Schritt für Schritt (u.a. mit Hörbeispielen<br />

und Produktabbildungen)<br />

erläutert, ausgehend vom Hörer und<br />

seinen Hörgewohnheiten, über die<br />

verschiedenen Arten des Hörbuchs<br />

(Lesung, mit einem oder mehreren<br />

Sprechern, inszenierte Lesung, Hörspiel,<br />

Hörfe<strong>at</strong>ure), Texteinrichtung,<br />

Sprecherauswahl, Musik und Regie<br />

sowie Urheberrechtsfragen bis<br />

hin zu Studioaufnahmen und der<br />

eigentlichen Herstellung und Ausst<strong>at</strong>tung<br />

der CD mit Kalkul<strong>at</strong>ionsbeispielen,<br />

Schlagwortregister und<br />

nützlichen Adressen.<br />

Titel: Hörbücher produzieren<br />

Autor: Peter Eckhart Reichel<br />

Verlag: hoerbuchedition words &<br />

music<br />

ISBN: 9783981302738<br />

Discs: 1 multimediale DVD


52 <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> Magazin Jänner 2011<br />

Impressum<br />

<strong>sempre</strong> <strong>audio</strong>.<strong>at</strong> versteht sich als unabhängige Inform<strong>at</strong>ionspl<strong>at</strong>tform<br />

rund um alle Aspekte des <strong>audio</strong>visuellen Erlebens. Anhand<br />

von Tests, Hintergundberichten und News informieren wir<br />

unsere Besucher über die neuesten Produkte, Trends und Technologien<br />

aus den Bereichen Audio, Video, Netzwerk- und Speicherlösungen<br />

für multimediale Inhalte sowie der Musikszene.<br />

Die Pl<strong>at</strong>tform<br />

<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> versteht sich als unabhängiges Inform<strong>at</strong>ions-<br />

und Community-Portal rund um das Thema Audio, Video und<br />

mit hohem Qualitätsanspruch. Auch die Themen mobile Audio-<br />

und Videolösungen, deren Integr<strong>at</strong>ion in HiFi- und AV-Systeme<br />

sowie die Vernetzung der IT- und Unterhaltungselektronik<br />

gehören zu unseren Schwerpunkten. Neben Inform<strong>at</strong>ionen<br />

über aktuelle Trends und Neuvorstellungen zählen ausführliche<br />

Produkttests, Rezensionen von CDs, LPs sowie Blu-rays,<br />

Reportagen und Hintergrundberichte zu den Kernkompetenzen<br />

von <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong>.<br />

Die Redaktion<br />

Michael Holzinger ist seit Jahren als Journalist in den Bereichen<br />

IT, Fotografie, Telekommunik<strong>at</strong>ion und Unterhaltungselektronik<br />

tätig. Über 10 Jahre war er Chefredakteur bei einem der wichtigsten<br />

Computer-Fachmagazine Österreichs, bevor er den Weg in<br />

die Selbstständigkeit wählte, um neue Projekte zu verfolgen. So<br />

erfüllte er sich 2009 einen Herzenswunsch und gründete das <strong>audio</strong>visuelle<br />

Webportal www.<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong>, um eine Pl<strong>at</strong>tform<br />

für die vernetzte multimediale Welt der Unterhaltungs-Elektronik<br />

zu schaffen.<br />

Bereits in der Kindheit mit dem HiFi-Virus infiziert, selbst jahrelang<br />

zumindest als ambitionierter Hobby-Musiker tätig, kehrte<br />

Michael Holzinger damit zu seinen „Wurzeln“ zurück. Ziel der<br />

Pl<strong>at</strong>tform <strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong> ist es damit ganz klar, Menschen in<br />

Form von News, Reports und ausführlichen Tests über die vielfältigen<br />

Möglichkeiten moderner Unterhaltungs-Elektronik zu informieren<br />

und für die hochwertige Wiedergabe von Musik, Foto<br />

und Video zu begeistern, sodass diese nicht einfach konsumiert,<br />

sondern wirklich genossen werden.<br />

Chefredakteur:<br />

Michael Holzinger michael.holzinger@<strong>sempre</strong>-<strong>audio</strong>.<strong>at</strong><br />

Redaktion:<br />

Monika Röth, Günter Rubik, Biserka Holzinger<br />

Layout:<br />

Regine Haunschmidt<br />

Medieninhaber<br />

Michael Holzinger, Hertha-Firnberg-Strasse 14, A-1100 Wien,<br />

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Technischer Betrieb<br />

Team WyRu - Medientank Handels GmbH<br />

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