Reform Sekundarstufe I ist dringend notwendig - Kanton Solothurn
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DBK SOLOTHURN<br />
Bildungs- und Kulturdirektor Klaus Fischer zur <strong>Reform</strong> der <strong>Sekundarstufe</strong> I.<br />
<strong>Reform</strong> <strong>Sekundarstufe</strong> I<br />
<strong>ist</strong> <strong>dringend</strong> <strong>notwendig</strong><br />
Seit vielen Jahren drängen Gesellschaft<br />
und Politik, die Schule sei den neuen<br />
Gegebenheiten anzupassen – und zwar<br />
schweizweit einheitlich. Auch bei uns im<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Solothurn</strong> <strong>ist</strong> die <strong>Reform</strong> der<br />
<strong>Sekundarstufe</strong> I seit fünfzehn Jahren unterwegs.<br />
Der <strong>Kanton</strong>srat hat sie mit grossem<br />
Mehr gutgeheissen, jetzt kommt<br />
sie vor das Volk.<br />
Die <strong>Reform</strong> <strong>ist</strong> <strong>dringend</strong> <strong>notwendig</strong>, sie<br />
wird den Lehrpersonen neue Gefässe und<br />
Möglichkeiten zur Verfügung stellen und<br />
so unweigerlich zur Qualitätsförderung<br />
beitragen.<br />
Nichts <strong>ist</strong> für unser Land und unsere Zukunft<br />
von grösserer Bedeutung als das Bildungswesen.<br />
Weil dieses in den letzten Jahren<br />
weniger gute Kritiken erhielt als auch<br />
schon, und weil die PISA-Tests zeigen, dass<br />
<strong>Reform</strong>bedarf besteht und <strong>dringend</strong> gehandelt<br />
werden muss, hat die Bildung plötzlich<br />
wieder die volle Aufmerksamkeit seitens<br />
der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zurückerlangt.<br />
Das <strong>ist</strong> für uns alle, vor allem<br />
aber für die Schülerinnen und Schüler, sehr<br />
erfreulich.<br />
Bildungsoffensive läuft<br />
Ein starkes Bildungswesen begünstigt unsere<br />
Entwicklung, unseren Wohlstand und<br />
unser Ansehen in der Welt stärker als alles<br />
andere. Deshalb begrüsse ich die in Gang<br />
gesetzte Bildungsoffensive sehr.<br />
Gefordert <strong>ist</strong> eine landesweite Harmonisierung,<br />
ein einheitliches Bildungssystem<br />
mit Standards und Indikatoren, welche<br />
die Le<strong>ist</strong>ungen von Schülerinnen, Schülern,<br />
Klassen und Schulen messbar machen.<br />
Das Schweizer Volk hat dies mit überwältigendem<br />
Mehr im Mai 2006 deklariert.<br />
91 Prozent der solothurnischen Stimmbürgerinnen<br />
und Stimmbürger sagten Ja zu<br />
einem schweizweit einheitlichen Bildungssystem.<br />
Die <strong>Reform</strong> der <strong>Sekundarstufe</strong> I kommt<br />
diesem kraftvoll manifestierten Volkswillen<br />
voll und ganz nach.<br />
Regierungsrat Klaus Fischer.<br />
Neue Strukturen –<br />
neue Inhalte<br />
So wie sich alles entwickelt und verändert,<br />
das die Gesellschaft prägt und beeinflusst,<br />
so muss sich auch die Schule anpassen, ergänzen<br />
und verbessern, zum Beispiel Strukturen<br />
optimieren und Inhalte neu definieren.<br />
Die Erziehungsdirektoren-Konferenz (EDK)<br />
<strong>ist</strong> mit ihren Harmonisierungs-Projekten<br />
HarmoS, Deutschschweizer-Lehrplan, Le<strong>ist</strong>ungsmessungen,<br />
Frühfremdsprachen und<br />
Tagesstrukturen wegweisend unterwegs.<br />
Es wäre geradezu sträflich, diesen Zug aus<br />
irgendwelchen Gründen nicht mitzubesteigen.<br />
Auch wir in den Nordwestschweizer <strong>Kanton</strong>en<br />
Aargau, Basel-Landschaft, Basel-<br />
Stadt und <strong>Solothurn</strong> kooperieren eng miteinander.<br />
Gemeinsam angehen wollen wir<br />
die Bereiche Frühfremdsprachen, Schulstrukturen,<br />
Schuleingangsstufe, Volksschulabschluss/Le<strong>ist</strong>ungsmessungen<br />
und<br />
Sozialindex.<br />
<strong>Reform</strong> führt zu schweizerischer<br />
Harmonisierung<br />
Die <strong>Reform</strong> der <strong>Sekundarstufe</strong> I hat mehrere<br />
Vernehmlassungen hinter sich und<br />
<strong>ist</strong> im Zuge dieses langen, demokratischen<br />
Prozesses auf eine schlanke, aber wirkungsvolle<br />
Statur optimiert worden. Sie entspricht<br />
in Struktur und Inhalt den deutschschweizerischen<br />
Vorgaben.<br />
Ich zitiere die wichtigsten <strong>Reform</strong>elemente<br />
aus der Abstimmungsbotschaft.<br />
Abstimmungsbotschaft<br />
«Einheitlicher Übertritt aus der Primarschule<br />
zur Sekundarschule<br />
In fast allen Deutschschweizer <strong>Kanton</strong>en<br />
erfolgt der Übertritt aus der Primarschule<br />
in die <strong>Sekundarstufe</strong> I nach 6 Schuljahren.<br />
Das soll auch für den <strong>Kanton</strong> <strong>Solothurn</strong><br />
gelten: Neu treten alle Schülerinnen und<br />
Schüler nach der 6. Primarschulklasse und<br />
nach einheitlichen Kriterien in die Sekundarschule<br />
ein, auch in die progymnasiale<br />
Ausbildung.<br />
Vereinfachung der <strong>Sekundarstufe</strong> I<br />
(7., 8. und 9. Schuljahr)<br />
Der <strong>Kanton</strong> <strong>Solothurn</strong> hat die komplizierteste<br />
<strong>Sekundarstufe</strong> I der ganzen Schweiz.<br />
Deshalb soll die Zahl der Abteilungen von<br />
sechs auf vier reduziert werden. Unter dem<br />
Oberbegriff «Sekundarschule» werden die<br />
vier Abteilungen als Sekundarschule B<br />
(Basis-Anforderungen), Sekundarschule E<br />
(Erweiterte Anforderungen), Sekundarschule<br />
P (Progymnasium) und Sekundarschule<br />
K (Kleinklasse, resp. bisherige<br />
Werkklasse) bezeichnet.<br />
Einheitliche Vorbereitung auf<br />
das Gymnasium<br />
Auch die Vorbereitung auf das Gymnasium<br />
in der Sek P wird vereinheitlicht. Die Sek P<br />
kann an den beiden <strong>Kanton</strong>sschulen und<br />
an Sekundarschulen in den Regionen angeboten<br />
werden. Lehrplan und Stundentafel<br />
sind einheitlich.
Verbesserte Vorbereitung auf die<br />
berufliche Ausbildung<br />
80 Prozent aller Schulabgängerinnen und<br />
Schulabgänger streben eine Berufsausbildung<br />
an. Das neue Schulfach «Berufsfindung»<br />
verbessert die Vorbereitung. Ein Abschlusszertifikat<br />
am Ende der Sekundarschule<br />
gibt Auskunft über Wissensstand<br />
und Entwicklungsmöglichkeiten.<br />
Das neue Fach wird dazu führen,<br />
||| dass die Lehrpersonen die Zeit für<br />
die Berufsfindung nicht mehr in andern<br />
Fächern stehlen müssen;<br />
||| dass Verhalten und Le<strong>ist</strong>ungen<br />
der Schülerinnen und Schüler auf die<br />
Berufslehre ausgerichtet werden;<br />
||| dass sich Schülerinnen, Schüler und<br />
Eltern besser für eine Berufslehre entscheiden<br />
können;<br />
||| dass weniger Schülerinnen und Schüler<br />
am Ende der Schulzeit ohne Anschluss dastehen.<br />
Bildung von Sekundarschulzentren<br />
Schulen mit allen Abteilungen und allen<br />
drei Jahrgängen unter einem Dach sind erfolgreicher.<br />
Das Zusammenführen bringt<br />
neben pädagogischen (Qualitätssicherung)<br />
auch soziale (keine «Restschulen») und<br />
wirtschaftliche Verbesserungen. Es ermöglicht<br />
eine effiziente Nutzung von positiven<br />
Synergien und ein flexibleres Reagieren auf<br />
sich laufend verändernde Schülerzahlen.»<br />
Zusätzliche Förderung –<br />
zur Qualitätssteigerung<br />
Die <strong>Reform</strong> der <strong>Sekundarstufe</strong> I will den<br />
Schulen von der 6. bis zur 9. Klasse neue<br />
Fördergefässe in Halbklassen schaffen. Dies<br />
wird den Lehrpersonen Gelegenheit geben,<br />
die Schülerinnen und Schüler aufgrund<br />
Sek-I-<strong>Reform</strong> schafft mehr Chancengleichheit.<br />
der Neigungen und Eignungen zusätzlich<br />
zu schulen und sie noch besser auf ihre<br />
Zukunft vorzubereiten.<br />
Individuell und in Teamarbeit fördern, das<br />
<strong>ist</strong> ein Postulat der heutigen Zeit und für<br />
jede Lehrperson eine Herausforderung und<br />
eine wunderbare Aufgabe. Sie wird zu einer<br />
deutlichen Qualitätssteigerung führen.<br />
Schlankes Gesetz<br />
Das Gesetz <strong>ist</strong> sehr schlank – auch das eine<br />
Forderung der heutigen Gesellschaft. Ein<br />
Gesetz darf auf gar keinen Fall Details enthalten,<br />
welche nur mit neuen Gesetzesanpassungen<br />
geändert werden können. So<br />
klammert das Gesetz Fragen nach Stundentafeln,<br />
Lehrplänen, Klassengrössen, Inhalten<br />
der zusätzlichen Förderlektionen aus.<br />
Alle diese Fragen werden nach der Abstimmung<br />
paritätisch gelöst. Wir werden gemeinsam<br />
mit den Lehrerverbänden die<br />
Detailabklärungen vornehmen, der <strong>Kanton</strong>srat<br />
hat dazu einen entsprechenden<br />
Auftrag erteilt. Niemand kauft also eine<br />
Katze im Sack. Wir werden miteinander<br />
diese Katze «gebären», ausbilden und gestalten.<br />
Darauf freue ich mich.<br />
Eigenständige, le<strong>ist</strong>ungsbereite und gut<br />
ausgebildete junge Menschen sind nur mit<br />
guten Schulen zu haben. Die <strong>Reform</strong> strebt<br />
eine klare Qualitätssteigerung auf der <strong>Sekundarstufe</strong><br />
I an und will die Harmonisierung<br />
der Bildungslandschaft Schweiz.<br />
Ich bitte Sie deshalb, sehr geehrte Damen<br />
und Herren, der <strong>Reform</strong> der <strong>Sekundarstufe</strong> I<br />
zuzustimmen.<br />
Klaus Fischer, Regierungsrat<br />
DBK SOLOTHURN<br />
Teddy Buser sagt Adieu<br />
Sehr geehrte Damen und Herren<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen<br />
Während sechs Jahren durfte ich das Amt<br />
für Volksschule und Kindergarten leiten.<br />
Am 23. Oktober 2006 gehe ich in Pension.<br />
Ich danke Ihnen herzlich für die Zusammenarbeit.<br />
Sie war unverzichtbar als Unterstützung<br />
für meine Aufgabe, der Qualitätsförderung<br />
an unseren Schulen zu<br />
dienen und mit den knappen Finanzen<br />
haushälterisch umzugehen – dies im<br />
Wissen, dass für unser Land und unsere<br />
Zukunft nichts so wichtig <strong>ist</strong> wie gesunde<br />
und starke Schulen.<br />
Teddy Buser.<br />
Bis meine Nachfolgerin oder mein Nachfolger<br />
bestimmt <strong>ist</strong>, wird Herr Andreas<br />
Walter das Amt für Kindergarten und<br />
Volksschule leiten. Ich bitte Sie, ihm Ihr<br />
Vertrauen zu schenken und ihn zu unterstützen.<br />
Die nächsten Jahre stehen für die solothurnische<br />
Schullandschaft im Zeichen<br />
des Umbruchs und der Harmonisierung<br />
mit der übrigen Schweiz. Das wird spannend<br />
und interessant.<br />
Ihnen allen wünsche ich bei Ihrer wertvollen<br />
und wichtigen Arbeit Glück, Erfolg<br />
und Zufriedenheit, den Lehrpersonen<br />
viel Freude an der Arbeit mit den Schülerinnen<br />
und Schülern.<br />
Teddy Buser<br />
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DBK SOLOTHURN<br />
Das Lehrmittel «salut hello!» aus dem Lehrmittelverlag des <strong>Kanton</strong>s <strong>Solothurn</strong> <strong>ist</strong><br />
in Basel mit dem «Worlddidac Award 2006» ausgezeichnet worden. Herzliche Gratulation<br />
an Ursula Rickli, Peter Schiltknecht und das gesamte «salut hello!»-Team.<br />
«Oscar» für «salut hello!»<br />
Peter Schiltknecht, Ursula Rickli und Regierungsrat Klaus Fischer freuen sich über<br />
die Auszeichnung.<br />
Ursula Rickli (Autorin) und Verlagsleiter<br />
Peter Schiltknecht (Idee und Realisation)<br />
durften den Preis entgegennehmen.<br />
Der Worlddidac Award <strong>ist</strong> die bedeutendste<br />
internationale Auszeichnung für Lehrmittel.<br />
Die internationale Jury überzeugte die Vielfalt<br />
des Inhaltes und sie würdigte vor allem<br />
den lustvollen und spielerischen Einstieg<br />
in die rund 15 Fremdsprachen und die von<br />
Schulkindern gesprochenen Hörbeispiele.<br />
Mit «salut hello!» steht erstmals ein sprachverbindendes<br />
Lehrmittel für 4- bis 8-jährige<br />
Kinder zur Verfügung. Es hilft mit, Kindern<br />
den Einstieg in Fremdsprachen zu erleichtern.<br />
Hemmschwellen sollen abgebaut und<br />
die natürlichen Sprachlernpotenziale, die<br />
in den Kindern stecken, gefördert werden.<br />
Ein kindgerechter, also unbeschwerter, spielerischer,<br />
lustvoller Einstieg ins Fremdsprachenlernen<br />
<strong>ist</strong> das Ziel.<br />
«salut hello!» umfasst eine umfangreiche<br />
Sammlung von Versen, Liedern und Spielen<br />
in 15 verschiedenen Sprachen (Schwerge-<br />
wicht: Französisch/Englisch). Dabei werden<br />
möglichst alle Sinne durch Mimik, Gestik,<br />
Pantomime, Bewegung, Theaterspiel usw.<br />
angesprochen. Für die Lehrpersonen sind<br />
Spielanleitungen, Anregungen und Ideen<br />
für den Einsatz im Unterricht integriert.<br />
Bereits der 2. «Oscar»<br />
Vor über vier Jahren hatte Peter Schiltknecht<br />
die Idee zu diesem Lehrmittel. Mit<br />
Ursula Rickli fand er die ideale Autorin für<br />
dieses Projekt. Das «Duo» Rickli und Schiltknecht<br />
gewinnt damit bereits den 2. Award.<br />
1998 wurden sie für den Erstleselehrgang<br />
«lose, luege, läse» ausgezeichnet.<br />
Wir besuchten den strahlenden Gewinner<br />
in seinem Büro im <strong>Solothurn</strong>er Lehrmittelverlag.<br />
Auch wenn man sich wie der Schreibende<br />
nicht sehr oft mit Lehrmitteln zu befassen<br />
hat, so wird doch schon beim ersten<br />
Durchblättern rasch klar, mit welcher Liebe<br />
und Freude hier ans Werk gegangen worden<br />
<strong>ist</strong>, denn das Durchblättern der beiden Bände<br />
wird auch für Unbedarfte zu einem sinnlichen<br />
Erlebnis.<br />
Eigentlich war es meine Absicht, Verlagsleiter<br />
Peter Schiltknecht zu interviewen, um<br />
mehr über Idee und Realisierung des preisgekrönten<br />
Werks zu erfahren. Aber die Lektüre<br />
dieses Interviews wäre für Sie nie so<br />
spannend und interessant geworden, wie die<br />
Lektüre seiner eigenen Schilderung im Magazin<br />
der «ilz», der Interkantonalen Lehrmittelzentrale.<br />
Schiltknechts Bericht <strong>ist</strong><br />
nicht nur amüsant, er macht auch gleichzeitig<br />
deutlich, welcher Aufwand hinter dem<br />
Lehrmittel steckt.<br />
Ich möchte Ihnen diese Schilderung nicht<br />
vorenthalten und beschränke mich darauf,<br />
vor der Le<strong>ist</strong>ung des engagierten wie kreativen<br />
Teams meinen «Chapeau» zu ziehen!<br />
Salut hello und herzliche Gratulation zum<br />
Award!<br />
Ernst Meuter<br />
Die 1.Minute entscheidet<br />
Eine Lehrmittelneuheit erregt mein Interesse,<br />
ich blättere eine Minute durch die<br />
300 Seiten, lege das Buch weg und werde<br />
vom nächsten Buch angezogen.<br />
In der Fülle der Angebote eine logische<br />
Handlung. Was wurde aber alles unternommen,<br />
um Sie und mich für diese eine Minute<br />
zu fesseln und eventuell einen bleibenden<br />
Eindruck zu hinterlassen? Im Folgenden ein<br />
kurzer Einblick in die Freuden und Leiden<br />
eines Verlages bei der Herstellung eines Lehrmittels<br />
am Beispiel von «salut hello!».<br />
Mit der Idee beginnen die Aufgaben und vor<br />
allem die Ansprüche. Lehrmittelkommission,<br />
Gremien der «ilz» und Buchhalter verlangen<br />
Konzepte, Kalkulationen, Muster, Kurz- und<br />
Langbeschriebe auf Mengen von Papier.<br />
Um der Idee eine Identität zu geben, wird die<br />
Suche nach dem Titel ziemlich schnell zum<br />
Thema. Der Buchtitel soll jung, frisch, einprägsam<br />
sein und im vorliegenden Fall soll er<br />
sich an den Fremdsprachen orientieren.
Die Autorin <strong>ist</strong> im Idealfall zuverlässig, hat<br />
Lust am Thema und bringt die <strong>notwendig</strong>e<br />
Fachkompetenz mit. Ob die weiteren Mitarbeiter/innen<br />
am gleichen Strick ziehen, wird<br />
sich mit dem Fortschritt der Arbeiten noch<br />
weisen müssen – bei uns war das der Fall!<br />
Die Zeichnerin versteht es, die Wünsche visuell<br />
zu übersetzen und vor allem die Kunden<br />
anzusprechen; sind es die Lehrpersonen oder<br />
die Kinder? Im Idealfall sind beide bege<strong>ist</strong>ert.<br />
Die Finanzen werden zum täglichen Begleiter,<br />
die ersten Mittel fliessen.<br />
Konkrete Inhalte verändern das Konzept,<br />
neue Ansprüche, das heisst zum Beispiel zusätzlich<br />
zu Englisch und Französisch sollen<br />
13 weitere Fremdsprachen die Lust auf «salut<br />
hello!» erhöhen.<br />
Wie war das mit dem Copyright? Es wurden<br />
für 230 Texte und 138 Lieder in 15 Sprachen<br />
in ganz Europa die Urheberrechte abgeklärt<br />
und eingeholt. Eine fast endloooose Aufgabe!<br />
Der Notensatz verlangt nach einem Spezial<strong>ist</strong>en.<br />
Die Daten dienen gleichzeitig für die<br />
visuelle Umsetzung als auch für die Vertonung<br />
auf der CD.<br />
In der Gestaltung des Lehrmittels werden<br />
alle Bild-, Noten- und Textelemente zusammengefügt<br />
und für die definierte Schulstufe<br />
dargestellt. Schriftgrösse, -art, Zeilenlänge,<br />
Räume, Bildgrösse, strukturierte Anleitungen<br />
für die Verwendung und das Format werden<br />
definiert.<br />
Alle elektronisch angelieferten Daten von<br />
einem Dutzend Hersteller haben, so meinen<br />
wir alle, natürlich System-Kompatibilität.<br />
Dem <strong>ist</strong> in keinem Fall so!<br />
Die fremdsprachigen Texte werden von<br />
Übersetzer/innen gelesen und beim Abhören<br />
der Aussprache beginnen die Buchstaben<br />
zu tanzen. Hören wir nun ein geschlossenes<br />
oder ein offenes «o» oder «e»? Wir hören<br />
neue Laute aus anderen Sprachen. Wie<br />
können wir die Aussprache phonetisch darstellen?<br />
Nicht enden wollende Korrekturen begleiten<br />
nun die Macher/innen während Monaten.<br />
Und da jede Korrektur das Risiko einer neuen<br />
Korrektur nach sich zieht, wiederholen sich<br />
diese Kontrollen.<br />
Natürlich legen wir Wert auf die Hörbeispiele<br />
aller Texte in allen Sprachen. Tontechnik <strong>ist</strong><br />
das eine, Kinder und Jugendliche (rund 25)<br />
zu organisieren, mit ihnen zu proben und<br />
die 240 Aufnahmen zu erstellen das andere.<br />
Die Musik muss ebenfalls alle Stationen der<br />
Korrekturen durchlaufen, sowohl das Notenbild<br />
(könnte man da nicht noch die Gitarrengriffe<br />
einsetzen?) als auch die Audiodatei<br />
(die Begleitung in Strophe 2 <strong>ist</strong> zu stark!).<br />
In beiden Bänden sollen 6 CDs im Buch in-<br />
Die «Tonburg» im Eigenbau, das ideale Aufnahmestudio!<br />
tegriert sein; das haben wir noch nie gesehen.<br />
Der kreative Buchbinder <strong>ist</strong> gefordert. In<br />
mehreren Sitzungen werden Lösungen gesucht<br />
die erstens funktionieren, zweitens<br />
zahlbar sind, drittens unseren Designansprüchen<br />
genügen und viertens Ihnen als Kundinnenen/Kunden<br />
dienen sollen.<br />
Der Drucker informiert, dass das gewünschte<br />
Papier erst in drei Monaten lieferbar sei.<br />
Die Alternative <strong>ist</strong> natürlich nicht günstiger.<br />
Riesige Datenmengen von 2 x 300 Seiten<br />
4-farbig werden von der Druckerei verarbeitet.<br />
Die CD-Produktion (24 000 Stück) läuft an.<br />
Nächtlicher Albtraum: Stimmen die Verweise<br />
im Buch zu den Tracks-Nummern auf der<br />
CD und <strong>ist</strong> der Inhalt der 12 CDs mit dem<br />
Aufdruck identisch?<br />
Das allererste Exemplar <strong>ist</strong> da und die ganze<br />
Anspannung weicht der Freude und Genug-<br />
Ursula Rickli bei den Tonaufnahmen.<br />
DBK SOLOTHURN<br />
tuung. Dass die Werbung seit einiger Zeit an<br />
verschiedenen Fronten parallel zur Produktion<br />
läuft <strong>ist</strong> eine wirtschaftliche Notwendigkeit<br />
und jede einzelne Bestellung wird ersehnt<br />
und freudig reg<strong>ist</strong>riert. Der Weg zum<br />
Erfolgsbuch wird allerdings noch ein langer<br />
sein und <strong>ist</strong> nicht garantiert.<br />
Wenn es nun gelungen <strong>ist</strong>, in dieser 1. Minute<br />
bei Ihnen liebe Kundin, lieber Kunde,<br />
einen bleibenden Eindruck beim Durchblättern<br />
eines Buches zu hinterlassen, so <strong>ist</strong> dies<br />
ein erster Erfolg, obwohl Sie sich noch zu<br />
keinem Kauf entschlossen haben. Alle Verlage<br />
buhlen um Ihren Entscheid.<br />
Sie sehen, die Produktionen von Lehrmitteln<br />
haben auch ihre Geschichte und das Verlegen<br />
<strong>ist</strong> manchmal ein harter, aber lustvoller Job.<br />
Danke für Ihre 4 Minuten bis hierher und<br />
«salut hello mitenand».<br />
Peter Schiltknecht<br />
S c h u l b l a t t A G / S O | 2 1 / 2 0 0 6<br />
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