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Managementplan Gebiet 16 Endversion Rohfassung

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Das <strong>Gebiet</strong> Tullnerfelder Donauauen<br />

1.4 <strong>Gebiet</strong>sbeschreibung<br />

1.4.1 Der Naturraum<br />

Das Tullner Feld ist eine Beckenlandschaft von etwa 57 km Länge und ca. 14 km Breite. Im<br />

Westen wird es durch das Engtal der Wachau und im Osten durch die Wiener Pforte begrenzt.<br />

Im Norden bildet der landschaftlich reizvolle, 30 m hohe Wagram, eine markante<br />

Grenze. Im Süden reicht das Tullner Feld bis zu den langsam ansteigenden Hügeln des Alpenvorlandes.<br />

Die Donau durchfließt in diesem Bereich zwei geologische Großlandschaften Europas. Die<br />

Molassezone und die Flyschzone treten allerdings nirgendwo sichtbar hervor, da sie von Donauschottern<br />

überdeckt sind. Die Sande und der Schlier der Molassezone haben jedoch im<br />

Untergrund eine wichtige Funktion als Grundwasser stauende Schicht.<br />

Untersuchungen im Zuge der Kraftwerksbauten haben gezeigt, dass die Schotterfluren<br />

durchschnittlich 10 m mächtig sind. Auf Grund ihrer Ausdehnung und Mächtigkeit zählt das<br />

Grundwasservorkommen in diesem Bereich zu den größten Österreichs.<br />

Bei der Wiener Pforte hat die Donau die Ausläufer des Flyschgebirges vor etwa 4 Millionen<br />

Jahren durchbrochen. Nördlich der Engstelle liegt der Bisamberg, an dessen Abhängen sich<br />

Wälder, Weingärten, Trockengebüsche und Trockenrasen erstrecken. Südlich grenzt der Leopoldsberg<br />

mit steilen, bewaldeten Hängen an.<br />

Die Ton-, Mergel- und Kalksandsteinschichten liegen direkt im Bereich der Wiener Pforte ebenfalls<br />

unter den Schotterablagerungen der Donau und treten daher nicht hervor.<br />

Dass die Donau im Laufe von Jahrmillionen immer wieder ihren Lauf änderte und sich kontinuierlich<br />

in die tertiären Ablagerungen der Molasse- und Flyschzone eingegraben hat, zeigt<br />

sich heute noch an den so genannten Donauterrassen im Bereich des Tullnerfeldes. Den<br />

markantesten ehemaligen Uferverlauf der Donau bildet die Steilstufe des Wagrams, der zum<br />

Teil mit Löß bedeckt ist und gute Voraussetzungen für den Weinbau bietet.<br />

Die vom Strom abgelagerten Schotterkörper wurden allmählich im Zuge von Hochwasserereignissen<br />

von Schlick, Schluff und Ton, den so genannten Feinsedimenten überlagert.<br />

Die Böden der Au gliedert man vorwiegend nach physikalischen Gesichtspunkten. Hier spielt<br />

der Grundwasserstand mit seinen Schwankungen eine entscheidende Rolle. Je nach Höhenlage<br />

zum Grundwasser weisen die Böden eine unterschiedlich starke Vergleyung auf. Die<br />

extremste Form stellen so genannte „Gleyauböden“ dar, die sich vorwiegend in verlandeten<br />

Flussarmen befinden.<br />

Ein weiteres Gliederungskriterium ist die „Reife“ des Bodens. Man unterscheidet „unreife“<br />

Böden („Aurohboden“) und „reife“ Böden.<br />

Erstere bestehen hauptsächlich aus jungen Flussablagerungen und besitzen nur eine dünne<br />

Humusschicht, da während ihrer kurzen Entwicklungszeit erst wenig organisches Material zu<br />

Humus zersetzt werden konnte.<br />

Auf allen diesen vom Grundwasser stark beeinflußten Standorten entwickeln sich in den<br />

Tullnerfelder Donauauen weidenreiche Weichholzauen.<br />

In Aubereichen, wo der Grundwasserstand tiefer als 60 cm ist und wo sich schon über längere<br />

Zeit Böden entwickeln konnten, entstehen so genannte „Graue Auböden“. Meist handelt<br />

es sich um Standorte von pappeldominierten Weichholzauen.<br />

Böden, die nicht mehr vom Grundwasserstand unmittelbar beeinflusst werden, nennt man<br />

„reife“ Böden. Zu ihnen zählen die „Braunen Auböden“. Hier hat bereits eine Humusanreicherung<br />

stattgefunden, denn sie weisen bereits mindestens 20 cm Humus auf. In diesem Bereich<br />

vollzieht sich auch ein Wandel in den Waldbeständen. Es kommen hier bereits Hartholzauen<br />

mit Eichen- und Eschendominanz vor.<br />

Tullnerfelder Donauauen ARGE NATURA 2000 WEINVIERTEL<br />

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