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Managementplan Gebiet 16 Endversion Rohfassung

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Das <strong>Gebiet</strong> Tullnerfelder Donauauen<br />

schwemmt wird. Die Standorte liegen in der Regel grundwasserfern und weisen tiefgründige<br />

Braune Auböden auf.<br />

Die Gehölzbestände sind artenreich und werden von Stiel-Eiche und der forstlich geförderten<br />

Gewöhnlichen Esche aufgebaut. Untergeordnet können Winter-Linde, Feld-Ulme, Flatter-<br />

Ulme, Silber-Pappel und Berg-Ahorn beigemischt sein.<br />

Probleme gibt es mit den Ulmen auf Grund des Ulmensterbens und mit der Stieleiche. Letztere<br />

ist auf Grund der langen Umtriebszeit für viele Forstbetriebe nicht rentabel und wird deswegen<br />

oft nicht mehr gepflanzt. Das wird voraussichtlich dazu führen, dass die Eiche mittelbis<br />

langfristig aus den Tullnerfelder Donauauen verschwinden könnte.<br />

Als nicht standortsheimische Bäume wurden auch Robinie, Schwarznuss, Götterbaum, Rotföhre<br />

und Eschenahorn eingebracht. Robinie und Eschenahorn sind mittlerweile jedoch bereichsweise<br />

bereits zu forstlichen Problemarten geworden.<br />

Durch die Umwandlung artenreicher Mischwaldbestände in Monokulturen verändert sich hier<br />

neben der Baumschicht auch die Artenzusammensetzung der Krautschicht, wodurch die Lebensraumeigenschaften<br />

ebenfalls verändert werden. Besondere Auswirkungen auf die<br />

Standorte haben Arten wie Robinie (Nitratsammler) und Nadelhölzer (langsame Zersetzung<br />

der Streu). Sie können auf Grund dieser Spezifika sogar die Bodenzusammensetzung verändern.<br />

Neben der Hartholzau gibt es noch die Weichholzau, die jedoch weitaus geringere Flächenanteile<br />

aufweist.<br />

Erlen-Eschen-Weidenauen (FFH-Lebensraumtyp 91E0) kommen vor allem entlang von Altarmen<br />

vor. Sie benötigen feuchtere Bodenverhältnisse und ertragen eine höhere Überschwemmungshäufigkeit<br />

wie die Hartholzauen. Im Vergleich zum vorherigen Waldtyp haben<br />

sie auf Grund ihrer linearen Strukturen nur einen geringen Flächenanteil am Auwaldgebiet.<br />

Neben der Gewöhnlichen Esche sind in der Baumschicht Graue-Erle, Silber-Pappel,<br />

Schwarz-Pappel, Gewöhnliche Trauben-Kirsche, Silber-Weide vertreten.<br />

Die massiven Eingriffe in den Wasserhaushalt des Auwaldes durch die Kraftwerksbauten in<br />

Altenwörth und Greifenstein spiegeln sich auch in den Waldbeständen wider. Besonders<br />

stark betroffen sind die Weichholzauen. Eine Gefährdung dieses Waldtyps ist vor allem die<br />

permanente Grundwassererhöhung und das Ausbleiben von regelmäßigen Uberflutungen.<br />

Die fehlende Grundwasserdynamik, verbunden mit einem permanenten Einstau bewirkt in<br />

den ersten Jahren Wipfeldürre, in der Folge kommt es aber zum Absterben ganzer Bestände.<br />

Gegenwärtig ist zu beobachten, dass sich die Waldbestände umstellen, jedoch können<br />

zur Zeit keine genauen Prognosen gemacht werden. Diese sich ändernden Voraussetzungen<br />

stellen die Forstbetriebe der Region vor neue Probleme bei der Planung von Aufforstungen.<br />

Zur Weichholzau zählen auch Grauerlenniederwälder. Der hohe Anteil an Grauerlen wurde<br />

einerseits durch kurze Umtriebszeit und anderseits durch ihre Verbissfestigkeit gefördert.<br />

Früher dienten diese Bestände zur Gewinnung von Brennholz. Diese Nutzung ist heute allerdings<br />

kaum mehr verbreitet.<br />

Auf Weichholzstandorten kommen heute vielfach Kanadapappel-Forste vor. Sie stellen sehr<br />

einheitliche Bestände mit nur einer gleichaltrigen, raschwüchsigen Baumschicht dar. Auf<br />

Grund ihrer kurzen Umtriebszeit, der Geradschaftigkeit, der Ausbildung von hallenartigen<br />

Beständen und der geringen Baumartenvielfalt weisen sie nur geringe Lebensraumqualitäten<br />

auf, sind jedoch aus forstlicher Sicht den heimischen Schwarzpappeln weitaus überlegen.<br />

Am besten eignen sich Kanadapappeln für Standorte, die bodenfrisch sind und eine gute<br />

Bodendurchlüftung aufweisen. In den letzten Jahrzehnten wurden jedoch Bestände auf ungeeigneten<br />

Standorten ausgepflanzt. Die Folgen waren für die Forstwirtschaft unbefriedigende<br />

Zuwachsraten und sogar Trockenschäden.<br />

Tullnerfelder Donauauen ARGE NATURA 2000 WEINVIERTEL 36

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