DER TIERNOTRUF - TASSO eV

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„Spatenstich“ im Tierheim Arche Noah Bündnis „Pro Katze“ kastriert erste Streunerkatzen Katzenkastration in Brinkum: Stefan Kirchhoff (bmt), Mike Ruckelshaus (TASSO), Dirk Rauschkolb (Samtgemeindebürgermeister), Sandra Hönisch (VIER PFOTEN), Philip McCreight (TASSO), Anke Mory (bmt), Andrea Thümmel (TASSO) von links nach rechts Es war ein sonniger Tag, als sich am 22. März 2012 Vertreter der drei Tierschutz - organisationen TASSO, Bund gegen Miss - brauch der Tiere (bmt) und VIER PFOTEN im bmt-Tierheim Arche Noah in Brinkum trafen, um die ersten Streunerkatzen der Umge bung zu kastrieren. Ende letzten Jahres hatten die Tierschützer das Bündnis „Pro Katze“ gegründet, um die Wichtigkeit einer flächendeckenden Katzenkastration ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Die Aktion in Brinkum war der Auftakt einer großen Kastrationskampagne in Deutsch land. Eine Online-Petition für die bundesweite Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht sowie ein Schreiben an den Deutschen Städte- und Medizinische Versorgung und Kastration im Tierheim Arche Noah Gemeindebund als flankierende politische Maßnahmen wurden mittlerweile realisiert. Der Vorsitzende der Bürgermeister konfer enz des Landkreises Diepholz, Dirk Rausch kolb, begrüßte das Vorhaben in Brinkum. „Wir streben ein Modell wie in Paderborn an. Die Notwendigkeit, Streuner katzen und Katzen mit Zugang ins Freie zu kastrieren, wird dann deutlich, wenn man das Elend einmal mit eigenen Augen gesehen hat“, so Rauschkolb gegenüber der anwesenden Presse. „Die Anzahl der Nachkommen von nur einer Katze steigt inner halb weniger Jahre in die Tausende“, so Sandra Hönisch von VIER PFOTEN. Stefan Kirchoff, Leiter des Tier heims Arche Noah, bekommt das Ausmaß der sich unkontrolliert vermehrenden Katzen jedes Frühjahr aufs Neue mit: „Haben wir normalerweise im Durchschnitt 60 Katzen bei uns beherbergt, so steigt die Zahl im Frühjahr, wenn die Katzen geworfen haben, bis auf 110 Tiere an. Wohlwollende Men schen aus dem Umkreis finden die Tiere auf der Straße, haben Mitleid und bringen sie zu uns ins Tierheim. Da es sich dabei meistens um herrenlose Katzen handelt, fühlen sich die Gemeinden nicht zuständig. Finanzielle Mittel für die medizinische Versorgung und Kastration müssen wir dann aus eigener Kraft aufbringen.“ Eine Kastra tions pflicht für freilaufende Katzen, wie es sie momentan schon in knapp 80 Städten Deutschlands gibt, würde die Situation entscheidend entschärfen. Mike Ruckels haus, tierschutzpolitischer Sprecher bei TASSO, fordert daher die Politik im Namen des Bündnisses „Pro Katze“ zum Handeln auf. Allerdings ist für den Tierschützer auch klar: „Unkastrierte Freigängerkatzen tragen ebenso zu dem Leid der Streunerkatzen bei wie herrenlose Tiere.“ Deshalb fordert das Bündnis „Pro Katze“, Katzenbesitzer in die Pflicht zu nehmen, ihre Tiere kastrieren zu lassen. Weitere Informationen und die Online-Petition finden Sie auf www.tasso.net. Sehen Sie dort auch unseren Film zum Thema. Leserbriefe Kritik, Wünsche, Lob und vieles mehr Mit der nützlichste Verein, wenn man ein Tier hat. (Beate Oberem, Facebook) Ich unterstütze sehr gerne Ihre Aktion zur Kastration aller Katzen. Ich wünsche mir, dass noch ganz viele Menschen bei dieser Aktion mitmachen werden. (Martina Hippel, 41372 Niederkrüchten) Gestern abend ist unsere Pebbles abgehauen und war Dank TASSO innerhalb von zwei Stunden wieder zu Hause. Natürlich auch ein ganz großes Dankeschön an Familie Frank, die sich sofort mit TASSO in Verbindung setzte. Wer sein Tier nicht chipt, dem kann man nicht helfen – leider! (Elke Gökeler, 68723 Plankstadt) Auf diesem Wege wollte ich mich herzlich für die schnelle Zusendung der Suchplakate und das schnelle Onlinestellen der Suchmeldung bedanken. Ich habe meine Katze zum Glück gesund und munter nach drei Wochen wiederbekommen. Ich wünsche allen anderen Tierbesitzern, die noch hoffen, genauso viel Glück. (Anja Brandes, 26180 Rastede) Danke und ein besonderes Lob für Ihre Institution. Unser am 09.03.2012 entlaufener Retriever Ipo wurde von einem Hundefreund aus Ronneburg auf der B3 zwischen Frankfurt und Bad Vilbel aufgefunden. Aufgrund der TASSO- Registrierung war es kurzfristig möglich, dass Ipo wieder nach Hause gefunden hat. Danke für die professionelle Bearbeitung und Mithilfe. (Rainer Rübsamen, 60389 Frankfurt) Das TASSO-Maskottchen ist super schön. (Birgit Sampaolo, 21354 Bleckede) Als unsere Katze Lilly an einem Donnerstag nicht heimkam, meldete ich sie am Freitag vermisst bei euch. Ich fragte und suchte sie in der Nachbarschaft, aber keiner wusste was. Mein Mann ging alle viel befahrenen Straßen ab in der Hoffnung, unseren kleinen Liebling nicht irgendwo tot aufzufinden. Diese Ungewissheit war furchtbar. Ich machte mich auf, am Mittwoch die Plakate in den örtlichen Geschäften und Praxen auszuhängen. Als ich heimkam, geschafft von diesem Marathon, war unsere kleine Ausreißerin laut miauend und hungrig unversehrt zurück, als ob nichts passiert wäre. Was für eine Erleichterung, ich konnte diese Nacht, nach einer Woche und vielen Tränen, endlich wieder durchschlafen. Unser großer Dank, den wir durch eine Spende unterstützen werden, gilt euch, liebes TASSO-Team, für die überaus schnelle Hilfe! (Angelika Graupner, 85139 Wettstetten) TASSO e.V. • Frankfurter Str. 20 • 65795 Hattersheim • Telefon +49 (0)6190.937300 • Fax +49 (0)6190.937400 • info@tasso.net • www.tasso.net
Lucky will leben Die Leidensgeschichte eines Welpen vom „Wühltisch“ Der kleine Lucky beißt sich durch. Lucky schaut zunächst wie ein ganz normaler, süßer Welpe aus, als Familie Finkemeyer ihn und seine Wurfgeschwister das erste Mal in der Nachbarschaft besucht. Nichts deutet auf seinen desolaten Ge sundheitszustand und sein mangels fehlender Prägung verstörtes Wesen hin. Die Um ge bung, in der die Hunde zur Welt gekommen sind, ist sauber, überall liegt Hundespielzeug herum. Und der Mischling Lucky kostet immerhin 400,- Euro. Was Lucky und seine Familie allerdings in den nächsten acht Jahren durchmachen müssen, steht stellvertretend für Tausende von Welpen, die Jahr für Jahr in Deutsch - land von skrupellosen Men schen vermehrt und wie Wühltischware verkauft werden. Das körperliche wie seelische Leid des Tieres, die Tierarztkosten, die Arbeit und die investierte Zeit, die nötig ist, dem Hund ein einigermaßen normales Leben bieten zu können – all das bleibt am Hunde besitzer hängen. Dabei fing alles ganz harmlos an. „Wir haben uns sofort in unseren Lucky verliebt“, erzählt Andreas Finkemeyer. „Und bei dem vermeintlichen Züchter aus der direkten Nachbar schaft schaute alles so aus, wie es sein sollte. Die Probleme begannen dann allerdings schon in der ersten Nacht mit einem heftigen, nicht enden wollenden Juck reiz, der uns allen den Schlaf raubte.“ Zu dauerhaften Durchfällen gesellten sich im nächsten halben Jahr zwei teure Opera - tionen wegen beidseitiger Ellbogendysplasie mit Arthrose als Spätfolge. Die dadurch notwendige, wochenlange Schonung machte jegliche Versuche einer Sozialisierung mit Artge nossen, Spazier gänge oder den Besuch einer Hundeschule unmöglich. Die Defizite spüren die Finkemeyers noch heute: Lucky ist zutiefst ängstlich, jedes Geräusch bringt ihn aus der Fassung. Seine Angst gegenüber anderen Hunden kompensiert er mit rüpelhaftem Verhalten, Menschen gegenüber ist er sehr skeptisch und zurückhaltend. Die erste wirkliche Entspannung seit der Geburt trat mit Amigo in Luckys Leben. „Unser neuer Schäferhundwelpe hat von An fang an einen großartigen Job ge macht“, so Andreas Finkemeyer. „Anstatt sich als Welpe an dem erwachsenen Hund zu orientieren und dessen Eigenschaften anzunehmen – was unsere größte Sorge war – war Amigo so selbstbewusst, dass er Lucky immer wieder zum Spielen und zu Spazier - gängen aufforderte. Mit Amigo lernte Lucky wohl zum ersten Mal, was es heißt, ein glückliches Hundeleben führen zu dürfen und wurde nach und nach selbstbewusster. Leider stellte sich vier Jahre später eine sehr seltene Entzündung der Hals wirbel säule und eine Versteifung des gesamten Bewegungsapparates bei Lucky ein. „Wieder hatten wir Glück im Unglück und konnten mit Lucky an einer Langzeitstudie über Arthrose teilnehmen. In der physiotherapeutischen Praxis sind wir mit Lucky Dauergast.“ Mal abgesehen davon, dass die Arztbe handlungen bisher 4.000,- Euro ge - kostet haben, ist es für Luckys Besitzer sehr schmerzhaft, ihren Hund über Jahre leiden zu sehen. „Aber Lucky will leben. Er schaut uns mit seinen treuen, braunen Augen an und leckt dabei unsere Hand, als wenn er sich bei uns bedanken wollte. Es ist, als wenn Dir jemand ein Messer ins Herz jagt. Wer würde da nicht nach jedem Strohhalm greifen“, so Herr Finkemeyer. Zumindest Andreas Finkemeyer, Lucky und Amigo – ein großartiges Team psychisch hat Lucky Dank seines Hundefreundes Amigo und professioneller Hilfe, viel Liebe und Fingerspitzengefühl einen riesigen Schritt nach vorne gemacht. Inzwischen hat er sogar die Begleithunde - prüfung abgelegt. Luckys „Züchter“ züchtet übrigens noch immer. Fleißig inseriert er in Tageszeitungen und im Internet. Die Handynummern ändern sich, die angebotenen Rassen werden mehr, aber für die Hunde und deren zukünftige Besitzer hat sich nichts geändert. Andreas Finkemeyer möchte Welpenkäufer mit seiner Geschichte gerne vor dem gleichen Schicksal bewahren. „Keiner soll das durchmachen müssen, was meine Familie und vor allem Lucky durchgemacht hat.“ Mehr zum Thema und zur Arbeitsgemeinschaft Welpenhandel von TASSO unter www.tasso.net. § Tierschutz & Recht Papageienhaltung: alles andere als federleicht Ein Beitrag von Rechtsanwältin Ann-Katrin Fries Papageienhaltung in Deutsch land erfreut sich großer Beliebtheit. Leider werden viele Tiere jedoch unter tierschutzwidrigen Bedingun gen gehalten. Unwissenheit und Überforderung sind meist die Gründe. Das Bundesministerium für Verbraucher schutz, § Ernährung und Landwirtschaft hat bereits 1995 ein Gutachten über Mindest anfor - derungen für die Haltung von Papageien veröffentlicht. Darin sind für Sittiche, kurzschwänzige Papageien, Aras, Loris und andere nektartrinkende Arten die speziellen Haltungs bedingungen wie Käfig- und Volierengröße, Anzahl und Abstand der Sitzstangen, die Arten des Bodenbelags, der Fütterung sowie des Futters usw. geregelt. Für alle Papageienarten gilt, dass ein Papa - gei weder angekettet noch auf einem Bügel gehalten werden darf. Auch muss der Käfig mindestens in einer Höhe von 80 Zenti - metern über dem Boden angebracht sein. Eine artgerechte Haltung besteht aber nicht nur in ausreichend großen Käfigen, frischem Wasser und Futter; ganz beson - ders wichtig ist die Tatsache, dass Papa - geien soziale Lebewesen sind und daher in der Regel nur zu zweit abzugeben sind. Jungvögel sollen auf Artge nossen und nicht auf den Menschen § geprägt werden. Durch abwechslungsreiche Ausstattung der Käfige und Volieren mit beispielsweise frischen Zweigen oder anderen geeigneten Gegenständen ist den Vögeln geistige Anregung anzubieten. Die Ein- und Ausfuhr sowie der Besitz von Papageien hängt von verschiedenen Artenschutzbedingungen ab. So muss unter anderem jedes Tier mit einem Fußring gekennzeichnet sein. Die Papageienzucht ist zudem genehmigungspflichtig. TASSO-Tipp: Grundsätzlich sollte man sich vor jeder Anschaffung eines Haustieres über dessen Haltungsbedingungen und Bedürfnisse informieren. Im Hinblick auf die stattliche Lebenserwartung von Papa - geien von circa 70 Jahren ist dies um so notwendiger. TASSO e.V. • Frankfurter Str. 20 • 65795 Hattersheim • Telefon +49 (0)6190.937300 • Fax +49 (0)6190.937400 • info@tasso.net • www.tasso.net
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