Ausgabe 02.2007 - Stadtwerke Wedel
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| T OP-THEMA<br />
� w e d e l b e k o m m t w a s s e r k r a f t<br />
Strom mit prima Klima<br />
Alle reden vom Klimaschutz – die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Wedel</strong> handeln.<br />
Als einer der ersten Energieversorger in ganz Deutschland stellt<br />
das Unternehmen für Haushaltskunden flächendeckend auf<br />
Strom um, der komplett auf ökologische Art erzeugt wurde.<br />
Nicht ein Gramm des Klimakiller-Gases Kohlendioxid ist dabei<br />
entstanden.<br />
Denn der <strong>Stadtwerke</strong>-Naturstrom wird in Wasserkraftwerken<br />
in Österreich und Norwegen gewonnen. Geschäftsführer<br />
Mathias Wendel: „Lassen Sie uns in <strong>Wedel</strong> in Sachen Klimaschutz<br />
gemeinsam mit einem guten Beispiel voran gehen. Mit<br />
unserer Umstellung können wir allein in unserer Stadt in nur<br />
einem Jahr rund 34.000 Tonnen Kohlendioxid einsparen.“ Das<br />
ist in etwa die gleiche Menge, die 14.800 Bäume jährlich aufnehmen.<br />
Allerdings wissen nicht allein Physik-Lehrer, Ingenieure und<br />
Elektriker, dass die Naturstrom-Lösung einen physikalischen<br />
Haken hat: Elektronen unterscheiden sich nicht – direkt merkt<br />
man dem Strom nicht an, woher er stammt. Ob vom Kernkraftwerk<br />
oder aus einer Gasturbine, ob aus Steinkohle- oder<br />
der besonders umweltbelastenden Braunkohle-Verfeuerung,<br />
ob aus Solarmodulen oder eben aus Wasserkraftwerken – im<br />
europäischen Verbundnetz, in das alle einspeisen, ist kein<br />
Unterschied mehr auszumachen.<br />
Wie funktioniert also die Sache mit dem „grünen Strom“? Statt<br />
der Physik ist die Mathematik im Spiel. Die <strong>Stadtwerke</strong> kennen<br />
den Strom-Jahresverbrauch aller <strong>Wedel</strong>er Haushalte. Das sind<br />
rund 55 Millionen Kilowattstunden (KWh), für die 270 Gramm<br />
CO2 pro Kilowattstunde anfielen. Für diese Menge lassen sich<br />
bei Öko-Strom-Produzenten Zertifikate kaufen. Ein Wasserkraftwerk<br />
kann nur Zertifikate über so viele Kilowattstunden<br />
ausgeben, wie es an Leistung zu erzeugen in der Lage ist. Wer<br />
auf diese Art ökologische Energieerzeuger unterstützt, koppelt<br />
sich vom Strommix aus fossilen Energieträgern, Kernenergie<br />
und regenerativen Energien ab, verschiebt seine Nachfrage<br />
komplett auf Wasserkraft. Sind alle Wasserkraft-Kapazitäten<br />
über Zertifikate verkauft, wird durch den Nachfragedruck der<br />
Neubau von Wasserkraftwerken forciert.<br />
� techn isches meister(kraft)werk<br />
6<br />
Die Kraft der Donau nutzt die Anlage in<br />
Freudenau bei Wien. Hier wird ökologischer<br />
Strom produziert.<br />
Die Versorgung mit Öko-Strom kommt<br />
die Kunden dabei nicht teurer zu stehen.<br />
„Preiserhöhungen sind zwar unvermeidlich.<br />
Aber sie rühren nicht aus den<br />
Kosten für die Wasserkraft-Zertifikate<br />
Das Kraftwerk Freudenau wurde von 1992 bis 1998 direkt im Flussbett der Donau in Nassbauweise<br />
errichtet. Die Anlage bei Wien erzeugt mit ihren sechs Turbinen pro Jahr rund 1052 Gigawattstunden (GWh).<br />
Das reicht in etwa für 263000 Haushalte. Die Rohrturbinen mit einem Laufraddurchmesser von 7,50 Metern<br />
gehören zu den größten Europas.<br />
Freudenau ist weltweit das erste große Flusskraftwerk in einer Millionenstadt und sichert nicht nur die<br />
Stromversorgung. Zusammen mit dem Entlastungsgerinne der „Neuen Donau“ garantiert das Kraftwerk<br />
den Hochwasserschutz Wiens und zudem wird der Prater über ein ausgeklügeltes Brunnensystem mit<br />
sauberem Wasser versorgt. Bei allen baulichen Eingriffen in die Natur wurde behutsam vorgegangen.<br />
Sogar die Fische können flussauf- und flussabwärts wandern – dafür sorgt ein ökologisch gestalteter<br />
Umgehungsbach.