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Leanne Payne, Real Presence, Anhang Liebe Freunde

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Christus vor mir, Christus hinter mir,<br />

Christus zu meiner Seite.<br />

Christus über mir, Christus unter mir,<br />

Christus in mir.<br />

Christus zu meiner Rechten,<br />

Christus zu meiner Linken,<br />

Christus wenn ich liege, sitze, mich erhebe.<br />

Christus im Herzen aller, die mich kennen,<br />

Christus im Munde aller, die mir begegnen,<br />

Christus im Auge aller, die mich sehen,<br />

Christus im Ohr aller, die mich hören.<br />

<strong>Liebe</strong> <strong>Freunde</strong><br />

es ist mir eine große Freude, alle Leser aus<br />

den deutschsprachigen Ländern auf diesem<br />

Weg zu grüßen. Ich bin sehr dankbar dafür,<br />

dass das deutsche Team Ihnen den <strong>Anhang</strong><br />

aus meinem Buch „<strong>Real</strong> <strong>Presence</strong>“ zugänglich<br />

macht.<br />

Gott segne Sie!<br />

<strong>Leanne</strong> <strong>Payne</strong><br />

Pastoral Care<br />

Ministries<br />

<strong>Leanne</strong> <strong>Payne</strong>, <strong>Real</strong> <strong>Presence</strong>, <strong>Anhang</strong><br />

„W<br />

er den Unterschied zwischen<br />

Gut und Böse nicht<br />

sehr ernst nimmt, kann leicht<br />

sagen, alles auf dieser Welt sei<br />

ein Teil von Gott. Wer aber manche Dinge für<br />

wirklich schlecht hält, Gott dagegen für wirklich<br />

gut, muß anderer Meinung sein. Er muß glauben,<br />

daß Gott von der Welt zu unterscheiden ist<br />

und daß vieles in dieser Welt seinem Willen<br />

widerspricht.<br />

Stellt man einen Pantheisten vor einen Krebskranken<br />

oder in ein Elendsviertel, so sagt er<br />

unter Umständen: »Wenn Sie das nur aus der<br />

göttlichen Perspektive sehen könnten, so würden<br />

Sie begreifen, auch dies ist Gott.« Worauf ihm<br />

der Christ antwortet: »Reden Sie keinen solch<br />

verdammten Unsinn!« Denn das Christentum<br />

ist eine kämpferische Religion. Es glaubt, daß<br />

Gott die Welt geschaffen hat, daß Raum und<br />

Zeit, Hitze und Kälte, alle Farben und Düfte, alle<br />

Tiere und Pflanzen Dinge sind, die Gott »aus<br />

seinem Geist schuf«, so wie ein Künstler ein<br />

Kunstwerk schafft. Es glaubt aber auch, daß sich<br />

vieles in dieser von Gott erschaffenen Welt<br />

falsch entwickelt hat und daß Gott darauf besteht,<br />

und zwar mit Nachdruck darauf besteht,<br />

daß diese Dinge wieder in Ordnung gebracht<br />

werden.«<br />

– C.S. Lewis, Pardon, ich bin Christ –<br />

Die Gegenwart – und den potentiellen<br />

Triumph – Gottes in allen Dingen zu erkennen,<br />

und zu erleben wie die Inkarnation Gottes auf<br />

die Erlösung der ganzen Schöpfung hinwirkt,<br />

PCM<br />

Rundbrief<br />

Sommer 2005<br />

Die große<br />

Scheidung<br />

bedeutet zugleich das Gespür für das, was<br />

Paulus „das Geheimnis der Ungerechtigkeit“<br />

nennt: das Problem des Bösen. Insbesondere<br />

bedeutet es, die Bösartigkeit des Bösen und<br />

seine unversöhnliche Verneinung des Guten<br />

bewusst wahrzunehmen (ohne sich davon<br />

einschüchtern zu lassen). Lewis gibt denjenigen,<br />

die in irgendeiner Weise Gut und Böse zu<br />

versöhnen suchen, folgende Antwort:<br />

Blake schrieb Die Hochzeit von Himmel<br />

und Hölle. Wenn ich von ihrer Scheidung<br />

geschrieben habe, so nicht in der Meinung,<br />

ich sei ein ebenbürtiger Gegenspieler für<br />

ein so großes Genie, noch auch als wäre<br />

ich überhaupt gewiß, ich wüßte, was er<br />

gemeint hat. Aber in dem einen oder<br />

andern Sinn ist der Versuch, diese Hochzeit<br />

zu vollziehen, ein nie veraltendes Anliegen.<br />

Der Versuch gründet sich auf den Glauben,<br />

daß die Wirklichkeit uns niemals vor ein<br />

absolut unausweichliches „Entweder-Oder“<br />

stellt; daß, mit Geschick, Geduld und (vor<br />

allem) genügender Zeit, ein solcher Weg<br />

zur gleichzeitigen Umfassung beider Möglichkeiten<br />

immer gefunden werden kann;<br />

daß Entwicklung oder Anpassung oder<br />

Verfeinerung genügt, um irgendwie Böses<br />

in Gut zu verkehren, ohne daß wir je zu<br />

einer endgültigen und gänzlichen Verwerfung<br />

von irgend etwas, was wir gern behalten<br />

möchten, aufgefordert würden.<br />

Diesen Glauben halte ich für einen verhängnisvollen<br />

Irrtum.“ 1


Die Erkenntnis, dass das Böse in dieser<br />

Welt aktiv, machtvoll und auf höchst intelligente<br />

Weise bösartig ist, heißt nicht unbedingt,<br />

Gottes letzte Autorität in Frage zu stellen oder<br />

die Einheit und das letztendlich Gute Seiner<br />

Schöpfung zu verneinen. Vielmehr bedeutet<br />

es, wie Paulus schreibt, die Erkenntnis, dass<br />

„wir nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen<br />

haben, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen,<br />

nämlich mit den Herren der Welt, die<br />

in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen<br />

Geistern unter dem Himmel.“ 3<br />

Die Erkenntnis, dass das Böse in dieser<br />

Welt aktiv, machtvoll und auf höchst intelligente<br />

Weise bösartig ist, heißt nicht unbedingt,<br />

Gottes letzte Autorität in Frage zu stellen oder<br />

die Einheit und das letztendlich Gute Seiner<br />

Schöpfung zu verneinen. Vielmehr bedeutet<br />

es, wie Paulus schreibt, die Erkenntnis, dass<br />

„wir nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen<br />

haben, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen,<br />

nämlich mit den Herren der Welt, die<br />

in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen<br />

Geistern unter dem Himmel.“ 3<br />

An Satan oder den Teufel zu glauben<br />

ist keine Voraussetzung, um in den<br />

Himmel zu kommen; es nicht zu tun<br />

macht einen allerdings nicht nur blind<br />

für das Toben des Feindes, der Geist,<br />

Seele und Leib zur Not auch scheibchenweise<br />

verschlingen will, sondern<br />

kann auch zu einem Gottesbild führen,<br />

das das Böse in sich einschließt.<br />

Die Gestalt des Heiligen Geistes beinhaltet<br />

dann für die, die Gut und Böse versöhnen<br />

wollen, gewiss auch etwas Dunkles. Und das<br />

ist, wie Christus mit Nachdruck verkündet4 ,<br />

Gotteslästerung. Lewis nennt dies „verdammten<br />

Unsinn“ – der „unter dem Fluch Gottes<br />

steht, und all jene, die ihn glauben, in den<br />

ewigen Tod führen wird (wenn Gottes Gnade<br />

nicht eingreift).“ 5<br />

Die Gestalt des Heiligen Geistes beinhaltet<br />

dann für die, die Gut und Böse versöhnen<br />

wollen, gewiss auch etwas Dunkles. Und das<br />

ist, wie Christus mit Nachdruck verkündet4 ,<br />

Gotteslästerung. Lewis nennt dies „verdammten<br />

Unsinn“ – der „unter dem Fluch Gottes<br />

steht, und all jene, die ihn glauben, in den<br />

ewigen Tod führen wird (wenn Gottes Gnade<br />

nicht eingreift).“ 5<br />

Und heutzutage geht eine<br />

Menge solchen Unsinns um,<br />

selbst unter christlichen Gelehrten<br />

und Theologen. Ein halbes<br />

Jahrhundert der „Entmythologisierung“<br />

der Schrift in Verbindung<br />

mit dem Naturalismus<br />

und einer Konzentration auf<br />

wissenschaftliche Psychologie<br />

hat es vielen christlichen Priestern<br />

und Pfarrern unmöglich gemacht,<br />

die Notwendigkeit einer Befreiung<br />

der Seele von dem gefallenen<br />

Selbst und dem Teufel zu<br />

erkennen, geschweige denn das<br />

dazu Notwendige zu tun. Somit<br />

bleibt die Person, die an Depression<br />

oder geistlicher Bedrückung<br />

leidet, um gar nicht von echter<br />

Besessenheit zu reden, weiterhin<br />

in ihrer Opferrolle und wird in<br />

einem ermüdenden Kreislauf<br />

vom Pfarrer über den Arzt zum<br />

Psychologen und dann zum<br />

Psychiater weitergereicht, um<br />

schließlich wieder beim Pfarrer<br />

zu landen. Das gleiche gilt auch<br />

auf anderer Ebene: christliche<br />

Gemeinden leiden schweren<br />

Schaden durch ihren Mangel an<br />

Erkenntnis und Autorität gegenüber<br />

der unheiligen Macht,<br />

die sie von einem gemeinsamen<br />

Leben der <strong>Liebe</strong> und Kraft abhalten<br />

will.<br />

Andererseits existiert ein ebenso gefährlicher<br />

Fehler, den es zu vermeiden gilt:<br />

Es gibt zwei Irrtümer über die Teufel, in<br />

die das Menschengeschlecht leicht verfällt.<br />

Sie widersprechen sich und haben doch<br />

dieselbe Auswirkung. Der eine ist, ihre<br />

Existenz überhaupt zu leugnen. Der andere<br />

besteht darin, an sie zu glauben und sich<br />

in übermäßiger und ungesunder Weise<br />

mit ihnen zu beschäftigen. Die Teufel selbst<br />

freuen sich über beide Irrtümer gleichmäßig.<br />

Sie begrüßen den Materialisten wie<br />

den Anhänger der schwarzen Magie mit<br />

demselben Vergnügen. 6<br />

Es gibt zwei Irrtümer über die Teufel, in<br />

die das Menschengeschlecht leicht verfällt.<br />

Sie widersprechen sich und haben doch<br />

dieselbe Auswirkung. Der eine ist, ihre<br />

Existenz überhaupt zu leugnen. Der andere<br />

besteht darin, an sie zu glauben und sich<br />

in übermäßiger und ungesunder Weise<br />

mit ihnen zu beschäftigen. Die Teufel selbst<br />

freuen sich über beide Irrtümer gleichmäßig.<br />

Sie begrüßen den Materialisten wie<br />

den Anhänger der schwarzen Magie mit<br />

demselben Vergnügen. 6<br />

Ich habe erlebt, dass nicht wenige, nachdem<br />

sie ihre Blindheit gegenüber der Existenz und<br />

der Verschlagenheit des Teufels bereut haben,<br />

anfingen, ihn so gut wie überall sehen; im<br />

Grunde „praktizieren“ sie damit nur seine<br />

Anwesenheit. Bald beginnen sie mit „Befreiungsdienst“<br />

und „Exorzismus“, um dann als<br />

„Zauberer“ zu enden. Lewis macht plastisch<br />

deutlich, wie begeistert die Teufel von diesem<br />

Fortschritt sind, die diesen gefallenen Planeten<br />

auf der Suche nach Seelen durchstreifen um<br />

sie zu verschlingen. Das ist die Gefahr, wenn<br />

man in dieser Zeit des Naturalismus die<br />

„Qualität des Unglaubens“ entfernt, die zwar<br />

nicht die Teufel ausgetrieben hat, uns aber<br />

zumindest vor dem „Aberglauben“ hinsichtlich<br />

ihrer Existenz, und vor dem Praktizieren schwarzer<br />

wie weißer Magie bewahrt hat. Allerdings<br />

zer wie weißer Magie bewahrt hat. Allerdings<br />

2<br />

<strong>Liebe</strong> Le<br />

in Wheaton bei Chicago ist gerade die<br />

alljährliche PCM-Konferenz mit 750<br />

Teilnehmern zu Ende gegangen. <strong>Leanne</strong><br />

<strong>Payne</strong> konzentrierte sich vorher auf ihr<br />

neues Buch, ihre Autobiografie, und hat<br />

daher keinen englischen Sommer-<br />

Rundbrief herausgegeben. Wir wollten<br />

Sie nicht bis zum Ende des Jahres warten<br />

lassen und haben uns entschlossen,<br />

Ihnen eine gehaltvolle Urlaubslektüre<br />

anzubieten.<br />

Der Artikel „Die große Scheidung“<br />

stammt aus <strong>Leanne</strong> <strong>Payne</strong>s erstem Buch,<br />

das uns leider in deutscher Sprache<br />

nicht vorliegt. „<strong>Real</strong> <strong>Presence</strong>“ erschien<br />

im Jahr 1979 mit dem Untertitel „Der<br />

Heilige Geist in den Werken von C.S.<br />

Lewis“. Es geht um „die Herrlichkeit des<br />

Christus in uns und mit uns“, so der<br />

Untertitel der Neuauflage von 1995.<br />

Der Roman von C.S. Lewis „Die große<br />

Scheidung oder Zwischen Himmel und<br />

Hölle“ ist seit langem in deutscher Sprache<br />

erhältlich und Ihnen vielleicht bekannt.<br />

Das Thema des gleichnamigen <strong>Anhang</strong>s<br />

von <strong>Leanne</strong> <strong>Payne</strong>, die notwendige<br />

Scheidung zwischen Gut und Böse, hat<br />

nichts an seiner Bedeutung verloren.<br />

Im Gegenteil, wir sind täglich damit<br />

konfrontiert, sehr oft sogar ohne es zu<br />

merken! Wir wünschen uns, dass dieser<br />

Text für Sie zu einer wirksamen Orientierungshilfe<br />

wird. Am besten lesen Sie<br />

dazu noch einmal – oder zum ersten<br />

Mal – die kurze, spannende Erzählung,<br />

die Lewis verfasst hat.<br />

Auf den letzten Seiten dieses Rundbriefs<br />

wollen wir Ihnen einen Eindruck von<br />

muss dieses Risiko im Interesse der Wahrheit<br />

eingegangen werden, denn<br />

das Böse kann weder geleugnet noch<br />

Gott zugeschrieben werden.<br />

Ebenso ist es notwendig, dass die Kirche die<br />

Wahrheit über das Böse und seine Herkunft weiß,<br />

wenn sie zu einer wahrhaft christlichen Psychologie<br />

des Menschen gelangen und die Verantwortung<br />

für die Heilung bedrückter und irregeführter<br />

Herzen aufs Neue übernehmen will.


ser,<br />

dem diesjährigen Seminar „Unterwegs<br />

zum neuen Menschen“ vermitteln. Conlee<br />

und Signa Bodishbaugh nahmen diesmal<br />

200 Personen auf eine solche „Reise“ mit.<br />

Als Veranstalter freuten wir uns über die<br />

wachsende geistliche Dichte und die<br />

Dynamik sowohl im Team als auch unter<br />

den Teilnehmern. Die positive Resonanz<br />

hielt nach dem unvergesslichen Abschlussgottesdienst<br />

noch an. Viele haben<br />

von nachhaltigen Veränderungen berichtet<br />

und wollen ihre Ehepartner oder<br />

<strong>Freunde</strong> zur nächsten Reise mitbringen<br />

bzw. schicken. Voraussichtlich gibt es<br />

schon im März 2006 dazu Gelegenheit.<br />

Der bereits geplante Termin musste verschoben<br />

werden. In den nächsten Tagen<br />

(Juli 2005) wird die Entscheidung fallen.<br />

Sie werden auf jeden Fall die ersten<br />

Einladungen erhalten.<br />

Herzliche Grüße und Segenswünsche<br />

Im Namen des Redaktionsteams<br />

Christiane Mack<br />

Kein anderer Psychologe oder Philosoph<br />

hat das Unterbewusstsein und seine Art und<br />

Weise des Erkennens besser verstanden als C.<br />

G. Jung. Er wusste auch darum, dass es diabolische<br />

wie göttliche Offenbarungen gibt –<br />

solche, die verdammen und zum Zerfall der<br />

Persönlichkeit führen, und solche, die informieren<br />

und zur „Individuation“ oder „Integration“<br />

der Persönlichkeit führen. Jung selbst war von<br />

frühester Kindheit an empfänglich für diabolische<br />

Offenbarungen gewesen. Es ist sehr schade,<br />

dass dieser große Denker trotz seiner Einsichten<br />

Gut und Böse versöhnt hat und somit Gott<br />

zum „dunkeln auctor rerum creatarum, dem<br />

Einzigen, der wirklich für das Leid der Welt<br />

verantwortlich ist“ 9 machte. Wie der Dichter<br />

Blake vermählte er Himmel und Hölle; er<br />

brachte, in seinen eigenen Worten, Oben und<br />

Unten zusammen. Interessanterweise empfing<br />

er – wiederum wie Blake – diese Versöhnung<br />

von Gut und Böse in Form einer Offenbarung.<br />

Dies brachte ihn dazu, dem psychischen<br />

Leben zwei Pole zuzuschreiben, Gut und Böse,<br />

und so in ähnlicher Weise Jahwe und Satan<br />

als zwei Pole eines Wesens zu sehen. Dieses<br />

Argument ist identisch mit der Argumentation<br />

Westons gegenüber Ransom in Lewis’ Science<br />

Fiction Buch Perelandra.<br />

Im Alter von drei oder vier Jahren hatte Jung<br />

einen angsteinflößenden Traum, in dem er in<br />

die Unterwelt zu dem Gott des „Unten“, einem<br />

schrecklichen Wesen in Gestalt eines rituellen<br />

Phallus auf einem Thron, gebracht wurde.<br />

Der Phallus dieses Traumes scheint auf<br />

alle Fälle ein unterirdischer und nicht zu<br />

erwähnender Gott zu sein. Als solcher ist<br />

er mir durch meine ganze Jugend geblieben<br />

und hat jeweils angeklungen, wenn<br />

vom Herrn Jesus Christus etwas zu empathisch<br />

die Rede war. Der „hêr Jesus“ ist<br />

mir nie ganz wirklich, nie ganz akzeptabel,<br />

nie ganz liebenswert geworden, denn<br />

immer wieder dachte ich an seinen unterirdischen<br />

Gegenspieler als an eine von<br />

mir nicht gesuchte, schreckliche Offenbarung.<br />

10<br />

Dieser Traumphallus wurde ihm als der<br />

„Menschenfresser“ vorgestellt, ein Horrorbild,<br />

das sich von Menschenfleisch ernährte. Dieses<br />

Bild verfolgte Jung jahrelang; erst später erkannte<br />

er, dass es sich um einen rituellen<br />

Phallus handelte. Diese und weitere solcher<br />

dunklen Offenbarungen prägten sein Leben<br />

und Denken und führten dazu, dass er glaubte<br />

und lehrte, dass „der dunkle Herr Jesus“, oder<br />

die dunkle Seite Gottes, und der Phallusgott<br />

ein und derselbe sind. Beide sind potentiell<br />

destruktiv. Es ist interessant zu sehen, dass<br />

diese dunkle Macht, die sich die schöpferischen<br />

Funktionen des Menschen tatsächlich<br />

so schnell zu Nutzen macht und pervertiert,<br />

sich gleichzeitig als Phallus auf dem Thron<br />

darstellt, der Anbetung fordert. So wird in<br />

primitiven und heidnischen Riten ebenso wie<br />

in der heutigen Zeit die Sexualität auf den<br />

Thron erhoben und „vergöttlicht“. 11<br />

Aufgrund seiner Beschäftigung mit der<br />

antiken Mythologie und der mittelalterlichen<br />

Alchemie nennt Jung diesen Gott den<br />

„chthonischen“ oder „unterirdischen“ Geist und<br />

sieht ihn als ein Numinosum (eine göttliche<br />

Kraft) im Leben und in den Werken Freuds.<br />

Laut Jung war es „unverkennbar, dass die Sexualtheorie<br />

Freud in ungewöhnlichem Maße am<br />

Herzen lag. Wenn er davon sprach, wurde sein<br />

Ton dringlich, fast ängstlich, und von seiner<br />

kritischen, skeptischen Art war nichts mehr zu<br />

bemerken. Ein seltsam bewegter Ausdruck,<br />

3<br />

dessen Ursache ich mir nicht erklären konnte,<br />

belebte dabei sein Gesicht.“ 12 Später sagte<br />

Freud zu Jung: „…versprechen Sie mir, nie die<br />

Sexualtheorie aufzugeben. Das ist das Allerwesentlichste.<br />

Sehen Sie, wir müssen daraus ein<br />

Dogma machen, ein unerschütterliches Bollwerk.“<br />

13 Freud, der sich selbst als gänzlich<br />

unreligiös betrachtete, hatte zwar Jahwe aufgegeben,<br />

kam dadurch aber nach Jungs Interpretation<br />

nur in die Gewalt der Kehrseite Jahwes,<br />

des Gottes der Unterwelt oder chthonischen<br />

Geistes: „Freud hat sich nie gefragt, warum er<br />

ständig über den Sexus reden musste, warum<br />

ihn dieser Gedanke so ergriffen hat … eben<br />

darum sehe ich in ihm eine tragische Gestalt;<br />

denn er war ein großer Mann und, was noch<br />

mehr ist, ein Ergriffener.“ 14 Über Sexualität sagt<br />

Jung „Als Ausdruck eines chtonischen Geistes<br />

ist die Sexualität von größter Bedeutung. Denn<br />

jener Geist ist „das andere Gesicht Gottes“, die<br />

dunkle Seite des Gottesbildes.“ 15<br />

Die dunkle Macht hat auch noch andere<br />

Seiten als die sexuelle, aber Jung weist darauf<br />

hin, dass sie oft die sexuelle Maske trägt. Seine<br />

Beobachtung erklärt, wieso Sexualität häufig<br />

sowohl in der Kunst als auch in der Religion<br />

zu einem Numinosum wird, wenn sich die<br />

intuitive Seite des Menschen ohne den Einfluss<br />

des Heiligen Geistes und/oder der Vernunft<br />

entwickelt. Sexueller Götzendienst verschiedenster<br />

Art ist die Folge. 16 In der Kunst wie in der<br />

Religion konzentriert sich die dunkle Macht<br />

oft zuerst auf die schöpferischen Fähigkeiten<br />

des Menschen (sei es in der Fantasie oder in<br />

der Tat) und unterwirft ihn sich damit. Die<br />

Macht, die nie erschaffen sondern nur zerstören<br />

kann, will genau dort den Tod beginnen lassen,<br />

wo Gott dem Menschen Leben schenken will.<br />

Aufgrund seiner Theorie von Gut und Böse<br />

lehnte Jung die christliche Offenbarung eines<br />

Gottes ab, der ausschließlich gut ist, bei dem<br />

es keine Dunkelheit und keinen Schatten der<br />

Veränderung gibt. Obwohl er nie dem Materialismus<br />

das Wort redete, führt Jungs Sicht der<br />

Wirklichkeit zur Anthropozentrizität (den Menschen<br />

in den Mittelpunkt setzend, Anm. d.<br />

Red.). Er gelangte zu dem, was Lewis die<br />

„Zwischensicht“ nennt: Gott ist eine Macht<br />

ohne Bewusstsein. Während diese Macht eine<br />

objektive Gegebenheit außerhalb des Menschen<br />

ist, wird sie in Jungs Terminologie gleichzeitig<br />

zum Unterbewusstsein. Jungs wichtiges<br />

Konzept der Individuation gibt vor, dass „das<br />

Unbewusste ein Prozess ist, und dass die Beziehung<br />

des Ich zu den Inhalten des Unbewussten<br />

eine eigentliche Wandlung oder Entwicklung<br />

der Psyche auslöst.“ 17<br />

Jung machte dann eine einschneidende<br />

Erfahrung, die „die kosmische Bedeutung des<br />

Bewusstseins überwältigend klar“ 18 machte.<br />

Diese Erfahrung brachte ihn zu der Überzeugung,<br />

seine Sicht des Bewusstseins sei das<br />

Wichtigste, was er zu bieten hätte. Er kam<br />

nämlich zu dem Schluss, dass der Mensch<br />

durch sein Bewusstsein der Welt ihre objektive<br />

Existenz verleihe und somit zum „Zweit-schöpfer“<br />

der Welt werde: „Menschliches Bewusstsein<br />

erst hat objektives Sein und den Sinn geschaffen,


Die Große<br />

Scheidung<br />

und dadurch hat der Mensch seine im großen<br />

Seinsprozess unerlässliche Stellung gefunden.“<br />

19 Indem er Gott als die unbewusste Macht<br />

identifiziert, mit der das Bewusstsein des Menschen<br />

in Beziehung treten (und die es zu<br />

kontrollieren lernen) muss, macht Jung den<br />

Menschen letztendlich zu Gott.<br />

Wie wir bereits festgestellt haben, ist für C.S.<br />

Lewis weder der Verstand noch das Bewusstsein<br />

die letzte Instanz; stattdessen hält er daran fest,<br />

dass der göttliche Geist, transzendent wie<br />

immanent (außerhalb und innerhalb des Menschen),<br />

die letzte <strong>Real</strong>ität und zugleich die<br />

Verbindung des Menschen mit dieser höchsten<br />

<strong>Real</strong>ität darstellt. Aus Lewis’ Sicht ist das Bewusstsein<br />

nahezu ein Synonym für die vernunftbegabte<br />

Seele – für die Inkarnation der Vernunft<br />

und anderer spiritueller Elemente in einem<br />

kreatürlichen Körper. Trotzdem bleibt dieses<br />

Bewusstsein, wie übernatürlich es auch sein<br />

mag, immer etwas Erschaffenes – geformt nach<br />

dem Bilde Gottes, aber nicht Gott selbst.<br />

Nicht das Bewusstsein, sondern der<br />

Heilige Geist im Menschen ist das höchste<br />

Gut, dass ein Mensch empfangen<br />

kann; und durch diese Gabe werden<br />

alle anderen Gaben, einschließlich des<br />

Bewusstseins oder der vernunftbegabten<br />

Seele, erleuchtet und geheiligt.<br />

Diejenigen, die Gott mit irgendeiner unbewussten<br />

Macht in Seiner Schöpfung oder<br />

dem menschlichen Bewusstsein selbst gleichsetzen,<br />

sind nicht die Einzigen, die Gut und<br />

Böse in gefährlicher Weise versöhnen wollen.<br />

Selbst unter Christen gibt es problematische<br />

Erklärungsversuche für einen Bereich, den<br />

Paulus als „Geheimnis der Ungerechtigkeit“<br />

Gott überlässt. Wer diese Weisheit ignoriert,<br />

verwischt in gefährlicher Weise den Unterschied<br />

zwischen Gut und Böse und beschädigt<br />

unser Gottesbild. Der Versuch einer eigenmächtigen<br />

Versöhnung von Gut und Böse<br />

verdunkelt den uns längst bekannten grundlegenden<br />

Unterschied zwischen ihnen und<br />

kann unseren Glauben schädigen.<br />

Charles Williams ist ein Beispiel eines<br />

engagierten Christen, der versucht Gut und<br />

Böse zu versöhnen, obgleich sein Ansatz sich<br />

stark von dem Jungs unterscheidet. Für Williams<br />

ist Gott das objektiv Andere und darf nicht mit<br />

dem Menschen oder dem Selbst verwechselt<br />

werden; tatsächlich haben nur wenige besser<br />

über die Hölle des Selbsts und das Wunder<br />

des Sich-Verlierens in der <strong>Liebe</strong> geschrieben<br />

als Charles Williams. Jung versöhnte Gut und<br />

Böse, weil er glaubte, dass Gott gleichzeitig gut<br />

und böse sei. Wenn Williams das Gleiche<br />

anstrebt, dann nur aus der Überzeugung heraus,<br />

dass Gott gänzlich gut und die einzige übernatürliche<br />

Macht ist. Deshalb ist für ihn das Böse<br />

letztendlich nur eine Illusion (wenn auch eine<br />

wirkmächtige und starke), nur etwas Scheinbares<br />

– ein Schatten des Guten.<br />

Christliche Theologie war stets bemüht, das<br />

Gleichgewicht zwischen zwei gegensätzlichen,<br />

gleichermaßen fehlerhaften Sichtweisen zu<br />

wahren. Die eine Sicht kommt im alten zoroastrischen<br />

Glauben Persiens zum Ausdruck: Gut<br />

und Böse sind zwei reale und gleichwertige<br />

Mächte, die auf ewig im Widerstreit liegen,<br />

ohne daß eine von beiden je triumphiert. Die<br />

andere Sicht geht davon aus, dass alles was<br />

existiert gut ist, und deshalb das Böse nur eine<br />

Art Maske sein kann. Diese Sichtweise findet<br />

sich normalerweise unter Pantheisten jeglicher<br />

Art, und in verschiedenen östlichen Religionen.<br />

Angesichts dieser Positionen hat der christliche<br />

Glaube einen dritten Standpunkt eingenommen;<br />

manchmal wird er als augustinisch<br />

beschrieben, da der Kirchenvater Augustin ihm<br />

die endgültige Formulierung verlieh. Für Augustin<br />

sind Gott und alles, was er erschuf, gänzlich<br />

gut. Alles, was ist, ist heilig, sofern es ist. Selbst<br />

Satan war einmal Luzifer, der Prinz des Lichts,<br />

der höchste der Engel. Als er sich dem Bösen<br />

zuwandte, wandte er sich dem „das nicht war“<br />

zu, dem Nicht-Sein, dem Nichts, dem Un-Sinn.<br />

Sein verkrümmter Wille konnte sich Gott nur<br />

durch das Streben nach Zerstörung und dem<br />

Nichts widersetzen.<br />

Ebenso wählt ein Mensch, der das Böse<br />

wählt, letztendlich das Nichts – das,<br />

was ihn und die Menschen um ihn<br />

herum nur verletzen wird.<br />

Aus diesem Grund werden alle, die dem verkrümmten<br />

Willen des „Vaters der Lügen“ folgen,<br />

zuletzt zu solchen schattenhaften, gegenstandslosen<br />

Geschöpfen der Dunkelheit werden, die<br />

Lewis in seinem Buch Die Große Scheidung<br />

darstellt. In diesem Buch zeigt der himmlische<br />

Führer dem Erzähler, wie die gesamte Hölle<br />

letztlich in einem winzigen Spalt zwischen zwei<br />

Grashalmen im Boden des Himmels Platz findet.<br />

Dante und andere berufen sich auf diese klassische<br />

christliche Sichtweise, wenn sie eine<br />

physische Hölle als eine Art strenger Gnade<br />

darstellen, denn sie verhindert, dass die Verdammten<br />

sich in vollkommenes Nichts auflösen.<br />

Wie auch immer man sich das endgültige<br />

Schicksal derer vorstellt, die sich weigern ihren<br />

Willen Gott dem Vater zu unterwerfen: richtig<br />

ist in jedem Fall,<br />

dass die Beziehung zwischen Böse und<br />

Gut der eines Parasiten zu seinem Wirt<br />

gleicht.<br />

Eben die Kraft, die das Böse hat, stammt von<br />

Dingen, die in sich selbst gut sind. Man denke<br />

nur an die Metallurgie und die Logistik, die bei<br />

der Herstellung eines Gewehres verwendet<br />

werden, und man sieht, wie der böse Wille<br />

4<br />

des Mörders an sich gute Dinge missbraucht.<br />

Satan, der Initiator des Bösen, pervertiert zusammen<br />

mit jedem bösen Willen, der ihm Gefolgschaft<br />

leistet, das Gute, ob wissentlich oder<br />

unwissentlich. Meistens tut der Mensch Böses,<br />

während er nach etwas strebt, was Milton als<br />

„etwas Schönes, das gut erscheint“ bezeichnet.<br />

Mit anderen Worten: Er tut Böses, um etwas<br />

zu erreichen, das an sich gut ist (etwa Macht<br />

oder Vergnügen). Aber seine selbstsüchtigen<br />

Motive und seine verdrehten Handlungen<br />

zerstören letztlich dieses Gute und ihn selbst.<br />

In bestimmter Hinsicht ist das Böse in<br />

höchster Weise unreal, nichtexistent. Aber die<br />

klassisch christliche Sicht verbietet es uns, es<br />

als eine maskierte Gestalt des Guten zu betrachten<br />

– oder es sogar als gottgewollt zu<br />

sehen. Das Böse ist von Dem Bösen – von<br />

Satan – gewollt, und von all denen, die das<br />

Falsche wählen. Es ist wahr, dass Gott am<br />

Ende alle bösen Absichten zunichte machen<br />

wird und Gutes daraus entstehen lässt, das<br />

so gewaltig sein wird, dass wir es uns kaum<br />

vorstellen können. Die klassische christliche<br />

Sicht weiß auch darum, dass Gut und Böse<br />

(im Moment noch) in einen echten Kampf<br />

verwickelt sind, aber dass das Böse mit seinen<br />

Auswirkungen eines Tages völlig beseitigt sein<br />

wird. Dabei war der Triumph Christi am Kreuz<br />

die entscheidende Schlacht in einem Krieg,<br />

den das Böse verlieren muss.<br />

Dieser Blick auf die traditionelle christliche<br />

Lehre über das Böse ist notwendig, um zu<br />

verstehen, wieso Charles Williams’ Sichtweise<br />

zu kritisieren ist. Ich möchte hier zunächst<br />

gleich betonen, dass Williams als Schriftsteller<br />

und Christ tiefe Einsichten in Leben und Lehre<br />

des Christentums hatte; seine Person und sein<br />

Werke übten einen großen, positiven Einfluss<br />

auf so bekannte, unterschiedliche Personen<br />

wie T. S. Eliot und C. S. Lewis aus. Lewis empfahl<br />

ihn einmal einem Freund mit den Worten:<br />

„Sein Gesicht wird fast engelsgleich (wenn er<br />

einen Vortrag hält). Sowohl in der Öffentlichkeit<br />

als auch im Privatleben ist er von allen Menschen,<br />

die ich getroffen habe, derjenige, dessen<br />

Sprechweise am stärksten von <strong>Liebe</strong> überfließt.<br />

Sie ist einfach unwiderstehlich.“ 21 Williams<br />

verstand die Wirklichkeit der Inkarnation<br />

(<strong>Liebe</strong>), und seine Antwort darauf entflammte<br />

die Herzen und Fantasie der Menschen, egal<br />

ob groß oder klein. 22<br />

Williams war ein Mann, der zutiefst aus der<br />

<strong>Liebe</strong> heraus lebte und sich nach einem Austausch<br />

von <strong>Liebe</strong> zwischen den Menschen<br />

sehnte – dem „alten Wissen“ der <strong>Liebe</strong> am<br />

Werk. Da ihm dies nicht sehr oft begegnete,<br />

suchte er nach einer Lösung, die ihm helfen<br />

würde, das offensichtliche Böse in der Welt auf<br />

eine neue Weise zu sehen. Trotz allerbester<br />

Motive führte seine Lösung aber zu einer Sichtweise<br />

der <strong>Liebe</strong> und des Heiligen Geistes, die<br />

Elemente der Finsternis mit einschließt.<br />

Da ihn die Vision von der Einheit aller Dinge<br />

faszinierte, versuchte er darüber hinaus, alle<br />

Gegensätze zu versöhnen, nicht nur Gut und<br />

Böse. Seine Lebensgeschichte scheint mir die


Geschichte seiner unermüdlichen Genialität zu<br />

sein, die von dem Bestreben gekennzeichnet<br />

war, „fremde und entgegengesetzte Erfahrungen<br />

zur Koinhärenz [wechselseitigen Anteilhabe]“ 23<br />

zu bringen. Es existierte für ihn schlussendlich<br />

nur die <strong>Liebe</strong>, nur sie gäbe es zu erkennen;<br />

deshalb führte er Gegensätze zu einer Synthese,<br />

um eine „neue Erkenntnis“ der <strong>Liebe</strong> zu finden,<br />

die nicht nur das gesamte Universum als gut<br />

bejahen würde, sondern auch das Böse als eine<br />

Maske dieser <strong>Liebe</strong> ansähe.<br />

Seiner Meinung nach war genau das die<br />

Leistung aller großen Dichter. „Bei jedem von<br />

ihnen sind widersprüchliche Elemente zu einem<br />

Ganzen vereint.“ 24 Dies ist natürlich eine Binsenwahrheit<br />

literarischer Kritik, aber bei Williams<br />

meint es mehr als nur eine ästhetische Einheit;<br />

es bedeutet die Versöhnung von Gut und Böse<br />

auf einer theologischen Ebene. In seiner Beurteilung<br />

der Dichter und ihrer Poesie wird die<br />

Vorstellung deutlich, dass der Dichter Mut<br />

braucht, um der Muse zu erlauben, ihn in die<br />

Einheit zu führen. Diejenigen, die alle Bilder<br />

bejahen, werden in die Erkenntnis der <strong>Liebe</strong><br />

eingeführt. Was bei dieser Sichtweise offensichtlich<br />

fehlt, ist die Erkenntnis, dass die Vorstellungskraft<br />

als solche sowohl zum Perversen und<br />

Zerstörerischen, wie auch zur Erkenntnis der<br />

<strong>Liebe</strong> führen kann.<br />

Für Williams war Dante der Dichter par<br />

excellence, dem diese Versöhnung in seiner<br />

Göttlichen Komödie 25 gelang. Für die meisten<br />

Leser spiegelt Dantes dreiteilige Vision des<br />

nächsten Lebens die traditionellen, mittelalterlichen<br />

Vorstellungen von Hölle, Fegefeuer und<br />

Himmel wider; ihre Versöhnung erschiene ihnen<br />

eher als eine Idee von Williams als von Dante.<br />

Aber um zu verstehen wie Williams Gut und<br />

Böse in Dante versöhnt, sollten wir kurz dessen<br />

Sicht des Bösen betrachten. Wie für Jung war<br />

für ihn die Vorstellung des Teufels ein Zeitgenosse<br />

des Christentums. Er glaubte, dass der zoroastrische<br />

Gegensatz von Gute und Böse (der bereits<br />

erwähnte ewige Dualismus) das urchristliche<br />

Denken beeinflusst habe. Um seine Schau der<br />

Einheit zu wahren, gibt er in seinen Werken<br />

die Idee von aktiven übernatürlichen Mächten<br />

oder Personen auf, die sich gegen Gott und für<br />

das Böse entscheiden. Allerdings behält er die<br />

mythisch-arche-typische Gestalt des Dämonischen<br />

bei. Satan und seine gefallenen Engel<br />

symbolisieren für ihn aber lediglich Menschen,<br />

die sich entscheiden „das Gute als das Böse zu<br />

erkennen.“ Sie haben okkulte Kräfte und dämonische<br />

Gaben, aber nicht aufgrund der Inkarnation<br />

eines bösen Geistes oder durch die Zusammenarbeit<br />

mit einem solchen, sondern<br />

durch den Missbrauch der einzigen übernatürlichen<br />

Macht, die es gibt. Indem sie in ihrem<br />

eigenen Selbst verharren, sind sie von der<br />

„Koinhärenz“, der gegenseitigen Anteilhabe<br />

ausgeschlossen; sie sind somit unzusammenhängend.<br />

Somit war Dantes umfassendes System<br />

ein ideales Symbol für Williams’ Zwecke. Sein<br />

Satan, der auf ewig im untersten Kreis des<br />

Infernos fest gefroren ist, kann sehr wohl auch<br />

als der letzte Zustand des unzusammenhängenden<br />

Menschen interpretiert werden, anstatt als<br />

eine eigenständige, wirksame Macht.<br />

In Williams’ Sprechweise ist die Hölle ein<br />

Bild für einen unveränderlichen Zustand, der<br />

das Werden nicht mehr erträgt;<br />

im entfremdeten Selbst zu leben heißt,<br />

in der Hölle zu leben.<br />

Diese Einsicht ist natürlich richtig, und jeder,<br />

der Williams gelesen hat, weiß, wie genial er<br />

diese schreckliche Wahrheit lebendig werden<br />

lässt. 26 Nichtsdestotrotz ist dies nur ein Teil der<br />

Wahrheit. Mit Sicherheit ist das Böse für Dante<br />

– wie auch für Lewis, die Lehre der heiligen<br />

Schrift und der Kirche – mehr als lediglich der<br />

Missbrauch der einen übernatürlichen Macht<br />

durch eine einzelne menschliche Seele.<br />

[…]<br />

In der Bibel ist Satan der große Fälscher, der<br />

„Gott“ dieser Welt; von ihm stammen die diabolischen<br />

Offenbarungen, die das Denken des<br />

Menschen heimsuchen und in seinen Mythen,<br />

Philosophien, Theologien und Psychologien<br />

sichtbar werden. Der Glaube an die Existenz<br />

Satans, schreibt Lewis, „scheint mir einige Dinge<br />

zu erklären. Es stimmt überein mit dem einfachen<br />

Sinn der Schrift, mit den Traditionen des<br />

Christentums und dem Glauben der meisten<br />

Menschen. Und er widerspricht in nichts dem,<br />

was die Wissenschaften als wahr erwiesen<br />

haben.“ 27 Er ist der unheilige Dunkle Geist, der<br />

Eine, der sich die gesamte Schöpfung unterwerfen<br />

will, um sie in die Dunkelheit und das<br />

Nichts zu stürzen. Er war es, der zuerst die<br />

Menschen dazu verführte, ihr Selbst an die<br />

erste Stelle zu setzen, Gott sein zu wollen und<br />

Böses zu tun. Er ist es, der die Anbetung ohne<br />

Ende verlangt, die nur Gott gebührt. Durch die<br />

Versöhnung von Gut und Böse erreicht er auf<br />

raffinierte Weise zumindest teilweise sein Ziel.<br />

Es ist Gotteslästerung, wenn man die<br />

Finsternis Satans oder irgendeines Geschöpfs<br />

einer der Personen der Heiligen Dreifaltigkeit<br />

zuschreibt. Christus hat mit Nachdruck verkündet,<br />

„dass jegliche Sünde des Menschen vergeben<br />

werden kann, selbst die Lästerung gegen<br />

mich, aber die Lästerung gegen den Heiligen<br />

Geist kann niemals vergeben werden. Es ist<br />

eine ewige Sünde.“ 28<br />

Wo Gut und Böse versöhnt werden,<br />

wird das Wesen des Heiligen Geistes<br />

als gleichermaßen göttlich wie dämonisch<br />

dargestellt, und Er, der Tröster, der<br />

gesandt wurde, um die Herzen der Menschen<br />

auf Gott hinzulenken, wird zu<br />

einer zweideutigen und angstbesetzten<br />

Gestalt.<br />

Das ist, wie selbst Jung zugibt, Gotteslästerung.<br />

Gottes <strong>Liebe</strong> ist ewig; Er selbst ist Die <strong>Liebe</strong>,<br />

auf eine Art und Weise, die unser Verstehen<br />

übersteigt. Er will nicht einfach das Gute für<br />

uns, Er gibt sich selbst als das Gute für uns. „Die<br />

Welt ist ein Tanz, in welchem das Gute, das<br />

von Gott herkommt, durch das Böse von den<br />

5<br />

Geschöpfen her gestört wird; und der daraus<br />

sich ergebende Konflikt wird dadurch gelöst,<br />

dass Gott selber Mensch wird und diese leidende<br />

Natur annahm, die durch das Böse<br />

hervorgebracht wurde.“ 29<br />

Die <strong>Liebe</strong> Gottes in uns, man könnte<br />

auch sagen: Sein Heiliger Geist in uns,<br />

ist die göttliche Energie, die das Böse<br />

oder die Dunkelheit in jedem einzelnen<br />

Leben überwindet.<br />

Lewis formulierte: „Die Einheit zwischen dem<br />

Vater und dem Sohn ist etwas so Wirkliches<br />

und Lebendiges, dass noch diese Einheit selbst<br />

Person ist.“ 30 Die Lästerung des Heiligen Geistes<br />

heißt, Die <strong>Liebe</strong> selbst zu lästern, und damit<br />

Gottes Weg zur Erlösung der Menschheit. Gott<br />

ist Die <strong>Liebe</strong>, und Die <strong>Liebe</strong> ist schon „seit<br />

Ewigkeit die eine <strong>Liebe</strong>, die zwischen dem<br />

Vater und dem Sohn herrscht.“ 31 Den Heiligen<br />

Geist zu fürchten (wie es viele tun) heißt Die<br />

<strong>Liebe</strong> zu fürchten, die die gefallenen Geschöpfe<br />

neu machen würde. „Wer Freude, Kraft, Frieden,<br />

oder das ewige Leben haben will, muss nahe<br />

herantreten oder hineingehen in das, bei dem<br />

sie sind. Denn sie sind nicht wie ausgesetzte<br />

Preise, die Gott beliebig austeilen kann, an wen<br />

Er will. Sie sind eine gewaltige Quelle der Kraft<br />

und der Schönheit, die aus der eigentlichen<br />

Mitte der Wirklichkeit entspringt.“ 32 Den Heiligen<br />

Geist zu fürchten und ihn dadurch auszuschließen,<br />

heißt Die <strong>Liebe</strong> zu fürchten und dadurch<br />

in die Trennung zurückzukehren.<br />

Die außerordentliche Ehrfurcht, die das<br />

Geschöpf in der Gegenwart des Ungeschaffenen<br />

verspürt ist eine Art von Furcht:<br />

Wie sollte ich, von trübem Sinn<br />

Und Dunkelheit bestimmt<br />

Vor’s Unsagbare treten hin<br />

Und nackten Geists erblicken denn<br />

Das ungeschaffne Licht? 33<br />

Aber diese Furcht ist etwas ganz anderes als<br />

das Erschrecken vor Gott, das in den Bösen<br />

hervorgerufen wird. Die Dunkelheit kann das<br />

absolut Gute, das Licht, nicht ertragen. Das<br />

Erschrecken wird nicht durch die Person Gottes<br />

als solcher hervorgerufen, sondern durch die<br />

Tatsache, dass wir als Sünder unserem alten,<br />

falschen, besitzergreifenden Selbst sterben<br />

müssen, indem wir uns wie Eustace Aslans<br />

Krallen ausliefern 34 . Wir fürchten uns davor, weil<br />

wir wissen, dass unsere schuppige Drachenhaut<br />

heruntergerissen werden muss, bevor wir in<br />

das Wasser der Heilung geworfen werden<br />

können, um gereinigt vor Ihn treten zu können.<br />

Erst dann sind wir bereit dafür, dass Seine<br />

Gegenwart uns ganz erfüllt und wir unsere<br />

eigenen Werke aufgeben. Dann erst kann ein<br />

Anderer die Herrschaft in uns übernehmen<br />

und durch uns lieben.<br />

Der Versuch, Gut und Böse zu vereinen,<br />

ist meiner Meinung nach heute<br />

eine der größten Bedrohungen nicht<br />

nur für das Christentum, sondern für


die gesamte Menschheit. Die Freiheit<br />

und das Wohlergehen aller Menschen<br />

stehen dabei auf dem Spiel.<br />

Die christliche Sicht des dreieinigen Gottes wie<br />

auch des Menschen sind in unterschiedlichster<br />

Weise durch eine starke intellektuelle Strömung<br />

in Richtung einer solchen Synthese gefährdet<br />

– besonders da dies oft raffiniert und unbemerkt<br />

geschieht und die Psychologie des Menschen<br />

tief beeinflusst. Eines der wenigen großen<br />

Bollwerke gegen diese ideologische Strömung,<br />

die uns auf allen Ebenen beeinflusst (geistlich,<br />

psychologisch, intellektuell, politisch), ist das<br />

Denken von C. S. Lewis. 35 Seine Bücher haben<br />

in diesem Jahrhundert eine einzigartige Stellung.<br />

Gott ist gut. Aber der moderne Mensch<br />

scheint oft nur das Gegenteil wahrhaben zu<br />

wollen. Seine Motive dafür finden sich vielleicht<br />

in Oruals Bekenntnis in Du selbst bist die Antwort:<br />

„Glaubt ihr, dass wir Sterblichen euch Götter<br />

1<br />

C.S. Lewis, Die Große Scheidung, Einsiedeln 1996[9], S.7.<br />

2<br />

Lewis, Great Divorce, S.5<br />

3<br />

Epheser 6,12, Lutherbibel.<br />

4<br />

Markus 3,28-29<br />

5<br />

C.S. Lewis, Pardon, ich bin Christ, S.45, Anmerkung.<br />

6<br />

C.S. Lewis, Dienstanweisung an einen Unterteufel, Freiburg<br />

1997[17] S.7.<br />

7<br />

Lewis, Screwtape, zweites Vorwort<br />

8<br />

Ein Ausdruck, den Charles Williams zitiert und benutzt.<br />

Siehe auch Williams Witchcraft: A History of Black Magic<br />

in Christian Times (New York: World Publishing Co., 1971),<br />

S.70-75.<br />

9<br />

A. Jaffé (Hrsg.), Erinnerungen, Träume, Gedanken von<br />

C.G. Jung, Zürich 1962, S.98.<br />

10<br />

Ibid, S.19.<br />

11<br />

Phalluskult: die Anbetung der Zeugungskraft in der Natur,<br />

dargestellt durch phallische Kunst wie in den dionysischen<br />

Festen des antiken Griechenlands.<br />

12<br />

A. Jaffé (Hrsg.), Erinnerungen, Träume, Gedanken von<br />

C.G. Jung, Zürich 1962, S.154.<br />

13<br />

Ibid, S. 154f.<br />

14<br />

Ibid, S.157.<br />

15<br />

Ibid, S.172.<br />

16<br />

Die Romane von D.H. Lawrence sind exzellente Beispiele.<br />

17<br />

A. Jaffé (Hrsg.), Erinnerungen, Träume, Gedanken von<br />

C.G. Jung, Zürich 1962, S.212f.<br />

18<br />

Ibid, S.259.<br />

19<br />

Ibid, S.259f.<br />

20<br />

C.S. Lewis drückt sein Staunen über die Gabe des<br />

Bewußtseins aus, aber interpretiert sie anders. In den<br />

folgenden Zeilen sieht er diese Gabe aus der Sicht der<br />

Natur und des Körpers: „Und wäre der Leib nicht, es<br />

bliebe ein ganzer Bereich der göttlichen Herrlichkeit –<br />

alles, was wir durch die Sinne aufnehmen – ungepriesen.“<br />

In: C.S. Lewis Du fragst mich wie ich bete, Einsiedeln 1976,<br />

S. 23.<br />

21<br />

C.S. Lewis, Letters of Lewis, S. 196.<br />

22<br />

Ich weiß, dass dieses Buch über Lewis niemals geschrieben<br />

worden wäre, hätte ich nicht zuerst Charles Williams<br />

gelesen und wäre von dem, was H. V. Dyson „die verdichtete<br />

Herrlichkeit von Charles“ nannte, überwältigt<br />

worden, Lewis, Letters of Lewis, S. 197. Williams bildhafte<br />

Ausdrucksweise, seine „verdichtete Herrlichkeit“, lösten<br />

einen solchen Sturm von Reaktionen und Ideen in mir<br />

aus, dass ich gar nicht anders konnte, als mich mit mit<br />

ihnen und ihm auseinanderzusetzen. Ich glaube, er hatte<br />

den gleichen Effekt auf C.S. Lewis und Dorothy Sayers;<br />

und ich habe den selben Effekt auch bei Dutzenden<br />

der scharfsinnigsten Studenten beobachtet. Wir verdanken<br />

ihm alle sehr viel.<br />

23<br />

Charles Williams, Descent of the Dove, S. 212. „Coinherence“<br />

(Koinhärenz) ist einer der Zentralbegriffe in<br />

Charles Williams’ Weltanschauung. Er bedeutet soviel<br />

erträglicher finden, wenn ihr schön seid? ... Wir<br />

wollen unser eigen sein.“ 36 Die Dunkelheit in<br />

dieser Welt hat das Licht, das menschgeworden<br />

in diese Welt kam, nicht überwunden. Und es<br />

ist dieses Licht, das die erfüllt, die an Ihn glauben.<br />

Die völlige Reinheit dieses Lichts wird keiner<br />

in Frage stellen, der es kennt. Die ganze Last<br />

von Lewis’ Schriften, und von diesem Buch, ist,<br />

dass wir so werden müssen<br />

... wie klares Glas …<br />

durchlässig sein dem reinen, flammenlosen<br />

Licht, dem Vater<br />

Und das ist der Schrecken, und das ist die<br />

Herrlichkeit.<br />

(Copyright by <strong>Leanne</strong> <strong>Payne</strong>, 1979 veröffentlicht<br />

als <strong>Anhang</strong> des Buches „<strong>Real</strong> <strong>Presence</strong>“ von<br />

Crossway Books, 1995 neu aufgelegt von Hamewith<br />

Books, an imprint of Baker Book House<br />

Company, Grand Rapids, Michigan)<br />

wie „gegenseitig Anteil aneinander haben, wechselseitige<br />

Einwohnung, gegenseitige Durchdringung. Der Grundgedanke<br />

ist, dass nichts auf dieser Welt unabhängig<br />

von allem anderen besteht. [Anm. d. Ü.]<br />

24<br />

Charles Williams, The English Poetic Mind (New York:<br />

Russell and Russell, 1963), S. 15.<br />

25<br />

Williams deutete Dantes Inferno als unterschiedliche<br />

Zustände des Menschen in sich selbst und das Purgatorio<br />

als Ebenen der Reinigung der selbstsüchtigen Bilder<br />

des Menschen. Siehe Poetry at Present und The English<br />

Poetic Mind, beide von Charles Williams.<br />

26<br />

Die Figur des Wentworth in Williams Descent Into Hell<br />

ist eine unglaubliche künstlerische Darstellung eines<br />

unveränderlichen Bildes, das das Werden nicht mehr<br />

erträgt und deshalb in die Hölle des Selbst hinabsteigt.<br />

Viele Menschen, vornehmlich Studenten, erkennen sich<br />

selbst darin wieder, nachdem sie Descent Into Hell<br />

gelesen haben. Ihr Leben ändert sich nach einer solchen<br />

Offenbarung.<br />

27<br />

C.S. Lewis, Screwtape, S. vii.<br />

28<br />

Markus 3,28.<br />

29<br />

C.S. Lewis, Über den Schmerz, Gießen 2005[5], S.83.<br />

30<br />

Lewis, Pardon, ich bin Christ, S. 156.<br />

31<br />

Ibid. S. 157<br />

32<br />

Ibid, S. 153; (zitiert nach der älteren deutschen Fassung<br />

C.S. Lewis, Christentum schlechthin, Basel 1959, S.149.<br />

33<br />

Thomas Binney, Kirchenlied „Eternal Light“, ca. 1826, in<br />

The Hymnal of the Protestant Episcopal Church in The<br />

United States of America (New York: Church pension<br />

Fund, 1940), Nr. 478.<br />

34<br />

In C.S. Lewis’ Narnia-Märchen The Voyage of the Dawn<br />

Treader (neuer deutscher Titel: Die Reise auf der Morgenröte)<br />

hatte sich der selbstsüchtige Eustace in einen<br />

Drachen verwandelt. Nach seinem Sinneswandel konnte<br />

er von dieser Gestalt nur erlöst werden, indem er sich<br />

von den Tatzen des großen Löwen Aslan seine vielschichtige<br />

Drachenhaut abziehen ließ. [Anm. d. Ü.]<br />

35<br />

Der andere große Prophet des 20. Jahrhunderts ist<br />

Alexander Solschenizyn, der seine Stimme in einem<br />

Zeitalter erhebt, das Gut und Böse versöhnt hat und<br />

deshalb nicht mehr in der Lage ist, moralische Kriterien<br />

auf eine Situation anzuwenden, sei sie politisch oder<br />

privat. Das Wissen um die unüberbrückbare Kluft, die<br />

zwischen gut und Böse existiert, ist bei ihm der Schlüsselgedanke<br />

wie auch schon bei Lewis.<br />

36<br />

Lewis, Du selbst bist die Antwort, S. 294f.<br />

37<br />

C.S. Lewis, Flucht aus Puritanien, Gießen 1985[2], S. 232f.<br />

6<br />

Mitarbeiter im Gespräch, Pfr. Martin Spindler<br />

und Br. Riccieri<br />

Manfred Schmidt übersetzt Signa Bodishbaugh<br />

Im Theatersaal in der Evangelischen Tagungsstätte<br />

Wildbad Rothenburg


„Die vier Musketiere”<br />

HEILWERDEN IN<br />

GOTTES GEGENWART<br />

Bilder und Teilnehmerauswertungen zum Seminar „Unterwegs<br />

zum neuen Menschen“ mit Conlee und Signa Bodishbaugh in<br />

Rothenburg, Februar 2005 veranstaltet von CON VITA, Fürth<br />

„Sobald ich den Tagungsraum betrat spürte ich die Nähe Gottes in<br />

einer ungewöhnlichen Stärke, und das blieb während des ganzen<br />

Seminars auch so.“<br />

„Besonders die Authentizität der Beispiele, mit denen die Bodishbaughs<br />

anhand ihrer eigenen Lebensläufe die Thesen untermauerten, die<br />

launigen Anekdoten, ließen keinen Raum für Zweifel.“<br />

„Ich bin froh, hier gewesen zu sein, weil mir viele Bereiche zugänglich<br />

wurden, die ich nicht gekannt habe.“<br />

„Ein gut strukturiertes Seminar mit viel Raum für das Wirken Gottes.“<br />

„Vielleicht sollte ich noch erwähnen, daß ich eigentlich nicht der<br />

Ansicht war, Heilung zu benötigen. Im Rahmen des Seminars wurde<br />

ich eines Besseren belehrt.“<br />

„Ich habe eine Menge gelernt und stark und anhaltend Gottes<br />

Gegenwart gespürt.“<br />

„Sehr guter Rahmen, um Erfahrungen mit Gottes Handeln zu machen.“<br />

„Ich muß anerkennen, daß die besonderen Themen Frauenhaß und<br />

Pornographie mit sehr viel <strong>Liebe</strong> und Sanftheit behandelt wurden.“<br />

„Ein sicherer Ort zum Heilwerden – bitte wiederholen!“<br />

„Ich habe wieder neuen Mut bekommen, mich Gott dienend zur<br />

Verfügung zu stellen.“<br />

Das Mitarbeiterteam nach Abschluß der Woche<br />

7<br />

Simon Martens hat sich als Organisator und<br />

Moderator das silberne Mikro verdient<br />

Conlee Bodishbaugh bringt es auf den Punkt<br />

Deby und Kirk Dearman, begnadete Musiker und<br />

Lobpreisleiter


Was ist »Pastoral Care<br />

Ministries«? (PCM)<br />

Pastoral Care Ministries ist ein Lehr- und Heilungsdienst<br />

mit der Absicht, eine auf biblischen Grundsätzen<br />

aufbauende Sicht des Menschen und seiner<br />

Identität wiederherzustellen. Außerdem geht es<br />

darum, Christen zur Reife zu führen. Dieses Ziel<br />

wird hauptsächlich mit den PCM-Konferenzen<br />

(Pastoral Care Ministry School) und dem Rundbrief<br />

verfolgt. Konferenzen werden in USA und in Westeuropa<br />

abgehalten, wo die Moderne verheerende<br />

Auswirkungen auf Christen - und auf andere -<br />

hatte.<br />

Die 5tägigen Schulungen zum Thema „Restoring<br />

Personal Wholeness through Healing Prayer” werden<br />

von <strong>Leanne</strong> <strong>Payne</strong>, unterstützt von PCM-<br />

Teammitgliedern, geleitet. Diese Konferenz ist der<br />

Prototyp für die in Deutschland entstandene Reihe<br />

„Heilwerden in Gottes Gegenwart”. Die Zielgruppe<br />

sind geistliche Leiter, Seelsorger oder Fachleute<br />

aus helfenden Berufen, die sich in ihrem Dienst<br />

nach Gottes Gegenwart sehnen und erleben<br />

möchten, daß Menschen durch heilendes Gebet<br />

an Leib, Seele und Geist wiederhergestellt werden.<br />

Wer für sich persönlich nach geistlicher und<br />

emotionaler Gesundheit sucht, ist ebenfalls willkommen.<br />

Durch Vorträge, Gebet und Lobpreis<br />

gewinnen die Teilnehmer ein tieferes Verständnis<br />

von Gebet und dessen Wirkung auf die Erneuerung<br />

des ganzen Menschen. Sie lernen, die wahren<br />

Gründe von Identitätskonflikten und Beziehungsproblemen<br />

zu erkennen und beginnen, die Freude<br />

der fortwährenden Gegenwart Christi zu erfahren.<br />

Folgende Themen werden behandelt:<br />

Leben in Gottes Gegenwart<br />

Trennung von Seiner Gegenwart<br />

Die Kluft zwischen Kopf und Herz<br />

Der gekrümmte Mensch<br />

Inkarnatorische <strong>Real</strong>ität:<br />

die Einheit des Christen mit Gott<br />

Wiederherstellung der Symbolik der Seele<br />

Imagination und unsichtbare Wirklichkeit<br />

Hörendes Gebet: das heilende Wort empfangen<br />

Gehorsam und Heilung des Willens<br />

Lösung aus sexuellen Abhängigkeiten<br />

Das Gefühl für die eigene Daseinsberechtigung<br />

„Maskulin“ und „Feminin“ verstehen<br />

Die Krankheit der Selbstbespiegelung<br />

Übertragung, emotionale Abhängigkeit und<br />

Koabhängigkeit<br />

Homosexuelle und lesbische Empfindungen<br />

Selbstannahme und Vergebung<br />

Eltern-Kind-Beziehungen verstehen<br />

Heilung der Erinnerungen<br />

Die Tugend der Hoffnung<br />

Termine<br />

PCM- Konferenzen<br />

mit <strong>Leanne</strong> <strong>Payne</strong> und<br />

Team:<br />

Juni 2006 (genaues Datum noch nicht<br />

bekannt) in Wheaton (bei Chicago),<br />

Illinois, USA<br />

Kontaktadresse:<br />

Pastoral Care Ministries, P.O. Box 1313<br />

Wheaton, IL 60189, USA<br />

Fon: (001) 630 510 0487<br />

Fax: (001) 630 510 7659<br />

E-Mail: info@pcmschool.com<br />

Information und Anmeldung auch über<br />

www.pcmschool.com<br />

Informationen über Seminarangebote<br />

der Reihe „Heilwerden<br />

in Gottes Gegenwart“<br />

bei:<br />

CON VITA, Christiane Mack<br />

Jakob-Henle-Straße 14<br />

90766 Fürth<br />

www.convita-dienst.de<br />

„eikon“, Christa Bernitz<br />

Postfach 11<br />

87444 Waltenhofen<br />

www.wuestenstrom.de<br />

Herausgeber: <strong>Leanne</strong> <strong>Payne</strong><br />

Pastoral Care Ministries Inc., P.O. Box 1313<br />

Wheaton, IL 60189-1313, USA<br />

www.leannepayne.org<br />

Redaktionsteam für die deutsche Ausgabe<br />

PCM-Rundbrief:<br />

Christiane Mack (verantwortlich), Christa Bernitz<br />

Manfred Schmidt (Übersetzungen), Martin Spindler<br />

deutsche Website: www.<strong>Leanne</strong><strong>Payne</strong>.de<br />

Zuschriften an die Herausgeber, Bestellungen<br />

und Adressänderungen:<br />

Ch. Mack, CON VITA, Jakob-Henle-Straße 14<br />

90766 Fürth<br />

PCM-Rundbrief@gmx.de<br />

Fax: (0911) 9 77 39 77<br />

Gestaltung: Jero Grafik-Design, Nürnberg<br />

8<br />

Bücher<br />

von <strong>Leanne</strong> <strong>Payne</strong>:<br />

Heilende Gegenwart<br />

Verändernde Gegenwart<br />

Krise der Männlichkeit<br />

von Valerie McIntyre:<br />

Wie Schafe im Wolfspelz<br />

von Signa Bodishbaugh:<br />

Unterwegs zum neuen Menschen<br />

Die große Illusion (NEU!)<br />

Diese Titel sind alle beim ASAPH-Verlag<br />

in Lüdenscheid erschienen.<br />

Neue Taschenbuchauflage von<br />

<strong>Leanne</strong> <strong>Payne</strong>:<br />

Dich will ich hören, Herr<br />

bei Gerth Medien, Asslar<br />

Die deutsche Ausgabe von „Broken<br />

Image“ – „Du kannst heil werden“ ist<br />

leider vergriffen. Gerth Medien hat bisher<br />

keine Neuauflage geplant. Viel bewegen<br />

könnten Anfragen an den Verlag, am<br />

besten direkt an leuchtmann@gerth.de<br />

(Herr Leuchtmann), mit der Bitte, den<br />

Titel als Taschenbuch herauszubringen.<br />

Die englischen Bücher sind in der Reihe<br />

„Hamewith Books“ bei Baker House erschienen.<br />

Auf der PCM-website können die Titel<br />

in Erfahrung gebracht und über das Internet<br />

bestellt werden.<br />

Tonaufnahmen<br />

PCM-Konferenz 2004<br />

mit <strong>Leanne</strong> <strong>Payne</strong> und Team<br />

Alle Vorträge Englisch/Deutsch<br />

Der ganze Satz im CD oder MP3-Format<br />

kostet 95,-- EUR, als Audio-Kassetten-Satz<br />

80,-- EUR plus Porto und Verpackung.<br />

Bestellung und Information zu Tonaufnahmen<br />

von Seminaren mit anderen, von PCM<br />

geprägten Referenten bei:<br />

„eikon” - Kassettendienst<br />

Postfach 11, 87444 Waltenhofen<br />

Tel.: (0 83 03) 9 23 94 02<br />

Fax: (0 83 03) 9 23 94 06<br />

ChristaBernitz@t-online.de<br />

Erscheinungsweise: zweimal jährlich<br />

Bankverbindung<br />

Verein für GMS, PCM-Rundbrief, 91598 Colmberg<br />

Kto.Nr. 210 200 044<br />

Sparkasse Ansbach<br />

BLZ 765 500 00<br />

Für Auslandsüberweisungen:<br />

BIC: BYLADEM1ANS<br />

IBAN: DE77765500000210200044<br />

Die Finanzierung von Produktion und Versand des<br />

PCM-Rundbriefs ist von Spenden abhängig. Der<br />

„Verein zur Förderung von geistlichem Gemeindeaufbau,<br />

Mission und Sozialwesen e.V." hat zu diesem<br />

Zweck ein eigenes Konto eingerichtet. Darauf<br />

eingehende Spenden sind im Rahmen der gesetzlichen<br />

Bestimmungen steuerlich abzugsfähig. Die<br />

Quittungen werden nach Jahresende versandt.<br />

Impressum:

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