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PDF Download, 5,41 MB - Raiffeisen Landesbank Tirol

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| 24 | Lagebericht<br />

Risikobericht<br />

Modernes Risikomanagement<br />

Das aktive Management der Risiken ist für die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Landesbank</strong><br />

<strong>Tirol</strong> AG von großer Bedeutung und sichert den langfristigen<br />

Erfolg. Den gesetzlichen Anforderungen entsprechend (BWG und<br />

Basel II) hat sich die RLB <strong>Tirol</strong> AG das Ziel gesetzt, durch den<br />

Einsatz von modernen Methoden und entsprechenden Systemen<br />

sowohl auf dem Gebiet des Risikomanagements als auch<br />

des Risikocontrollings die Sicherheit und Rentabilität der Bank<br />

im Interesse der Kunden und Eigentümer zu garantieren. Die<br />

Erfahrungen des Jahres 2009 bestätigen unsere Risikopolitik, das<br />

Risikomanagement und deren Organisation.<br />

Risikopolitische Grundsätze<br />

Die risikopolitischen Grundsätze werden vom Vorstand festgelegt,<br />

regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst:<br />

• Der Vorstand und alle Mitarbeiter fühlen sich den risikopolitischen<br />

Grundsätzen verpfl ichtet und treffen auch ihre Alltagsentscheidungen<br />

unter Einhaltung dieser Leitlinien.<br />

• Bei intransparenter Risikolage oder methodischen Zweifelsfällen<br />

ist nach einem Vorsichtsprinzip vorzugehen.<br />

• Der Aufnahme neuer Geschäftsfelder oder Produkte geht<br />

grundsätzlich eine adäquate Analyse der geschäftsspezifi -<br />

schen Risiken voraus (Produkteinführungsprozess).<br />

Grundsätze für das Risikomanagement<br />

Unser Risikomanagementansatz baut auf folgenden Grundsätzen<br />

auf:<br />

• Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für die Überwachung<br />

des Risikomanagements in der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Landesbank</strong><br />

<strong>Tirol</strong> AG. Der Aufsichtsrat überprüft die Risikopolitik in regelmäßigen<br />

Zeitabständen.<br />

• Das Management von Kredit-, Markt-, Liquiditäts- und operationellen<br />

Risiken erfolgt in einem koordinierten Prozess auf<br />

allen relevanten Ebenen der Bank.<br />

• Das Risikokomitee erarbeitet und empfi ehlt die Risikostrategie,<br />

die Limitierung des Risikokapitals im Rahmen der Risikotragfähigkeit<br />

sowie die Risikokapitalallokation.<br />

Organisation des Risikomanagements<br />

Das Risikomanagement wird so organisiert, dass Interessenskonfl<br />

ikte sowohl auf persönlicher als auch auf organisatorischer Ebene<br />

vermieden werden (Trennung Markt/Marktfolge). Die Aufgaben<br />

und die organisatorischen Abläufe für die Messung und Überwachung<br />

der Risiken, die Limitstruktur und die Vorgangsweise bei<br />

Limitüberschreitungen werden von den Organisationseinheiten<br />

Finanzierungs- und Marktrisikomanagement wahrgenommen und<br />

sind in den entsprechenden Handbüchern der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Landesbank</strong><br />

<strong>Tirol</strong> AG dargestellt.<br />

Kreditrisiko<br />

Das Kreditrisiko wird bei Kontrahenten, Banken, Beteiligungen,<br />

Ländern und Konzentrationen ermittelt.<br />

Die Kreditvergabe, die gezielte Übernahme von Risiken, zählt<br />

zu den wesentlichen Kerngeschäftsbereichen der <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Landesbank</strong> <strong>Tirol</strong> AG. Daher unterstützt die Organisationseinheit<br />

Finanzierungsmanagement die Vertriebseinheiten bei der<br />

Kontrolle, Messung und Steuerung des Kreditrisikos sowie bei<br />

der Betreuung von Problemengagements. Im Berichtswesen des<br />

Finanzierungsmanagements stellen diverse Analysen über das<br />

bestehende Risikoprofi l einen fi xen Bestandteil dar. Im Rahmen<br />

tourlicher Risikokomitee-Sitzungen werden sowohl Stichtags- als<br />

auch Vorschauberichte erstellt.<br />

Dem Prinzip der Proportionalität entsprechend wurden Risikobewertungs-<br />

und Risikosteuerungsmethoden entwickelt und<br />

implementiert. In den entsprechenden Kalkulationen wird dem<br />

unterschiedlichen Risikogehalt der Kreditaktivitäten differenziert<br />

Rechnung getragen. Basierend auf den aufsichtsrechtlichen<br />

Anforderungen und Empfehlungen sowie dem betriebswirtschaftlichen<br />

Nutzen hat sich die RLB <strong>Tirol</strong> AG die kontinuierliche Weiterentwicklung<br />

und Verbesserung des Risikomanagementprozesses<br />

zum Ziel gesetzt.<br />

Die Risikosituation eines Kreditnehmers wird durch ein bankinternes<br />

Rating-System zweidimensional betrachtet. Einerseits durch<br />

die laufende Beurteilung der wirtschaftlichen Situation und andererseits<br />

durch die Beurteilung und Prüfung von risikomindernden<br />

Sicherheiten. Ergänzt um Aggregation, Steuerung, Überwachung<br />

und Kontrolle wird somit ein durchgängig aktiver Risikomanagementprozess<br />

garantiert.<br />

Die damit verbundenen Aufgaben und organisatorischen Abläufe<br />

sowie die vom Vorstand genehmigte Kreditrisikostrategie sind<br />

im Kredithandbuch der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Landesbank</strong> <strong>Tirol</strong> AG klar<br />

beschrieben, allen mit der Geschäftsdurchführung betrauten Mitarbeitern<br />

kommuniziert und stehen online zur Verfügung. Damit<br />

ist sichergestellt, dass in jedem Einzelfall nur Risiken eingegangen<br />

werden, welche im Einklang mit unserer Risikopolitik stehen.<br />

Darüber hinaus werden – dem kaufmännischen Vorsichtsprinzip<br />

entsprechend – für bestehende Risiken ausreichende Vorsorgen<br />

gebildet.<br />

Marktrisiko<br />

Die Marktrisiken bestehen im Zinsänderungs-, Währungs- und im<br />

Kursrisiko aus Wertpapieren, Zins- und Devisenpositionen. Marktrisiken<br />

ergeben sich sowohl bei Handels- als auch bei Nichthandelsgeschäften.<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Landesbank</strong> <strong>Tirol</strong> AG nutzt eine Kombination aus<br />

verschiedenen Risikomessgrößen, um Marktrisiken zu steuern<br />

und entsprechende Limits zu setzen.<br />

Das Marktrisiko wird in der Organisationseinheit Treasury gemanagt,<br />

in dem alle Zins-, Währungs- und Kurspositionen systematisch<br />

zusammengefasst und entsprechend ausgesteuert werden.<br />

Neben dem Kreditgeschäft zählt das Eigengeschäft zu den wesentlichen<br />

Kerngeschäftsbereichen der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Landesbank</strong><br />

<strong>Tirol</strong> AG.<br />

Die Organisationseinheit Marktrisikomanagement unterstützt die<br />

Organisationseinheit Treasury in der Vor- und Nachsteuerung der<br />

Marktrisiken. Die Identifi kation, Messung, Aggregation und Überwachung<br />

der Marktrisiken (Limit) sowie die Berichterstattung sind<br />

die zentralen Aufgabenschwerpunkte des Marktrisikomanagements.<br />

Im Zuge der dynamischen Risikoüberwachung wird dem<br />

systematischen Monitoring der Strategie- und Hedgepositionen<br />

gesonderte Aufmerksamkeit gewidmet. Tägliche Risiko-/Performance-Analysen<br />

und -Berichte gewährleisten, dass trotz volatiler<br />

Finanzmärkte die Organisationseinheit Treasury die angemessenen<br />

Steuerungsimpulse setzen kann.<br />

Liquiditätsrisiko<br />

Lagebericht | 25 |<br />

Die fristenkongruente Refi nanzierung hat in der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Landesbank</strong><br />

<strong>Tirol</strong> AG einen hohen Stellenwert. Diese Strategie wird<br />

durch ein Liquiditätskennzahlensystem und entsprechende Limite<br />

ergänzt, dabei wird zwischen der kurzfristigen (operativen) und<br />

langfristigen (strategischen) Liquiditätssteuerung unterschieden.<br />

Die Einhaltung der Limits wird von der Organisation Marktrisikomanagement<br />

geprüft.<br />

In eigenen Liquiditätsszenarien wird die ausreichende Versorgung<br />

mit kurz- und langfristiger Liquidität in möglichen Engpasssituationen<br />

dargestellt und regelmäßig im Risikokomitee besprochen.<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Landesbank</strong> <strong>Tirol</strong> AG hat zur Stärkung der<br />

Liquidität unter anderem das Emissionsvolumen und den Bestand<br />

an refi nanzierungsfähigen Sicherheiten weiter ausgebaut.<br />

Im Sinn einer proaktiven Liquiditätssteuerung werden zusätzliche<br />

Steuerungsinstrumente entwickelt.<br />

Operationelles Risiko<br />

Das Management von Operationellen Risiken erfolgt in der RLB<br />

<strong>Tirol</strong> AG in einer eigenen Organisationseinheit. Alle Risiken,<br />

welche aufgrund von Fehlern in Systemen, Prozessen, aus fehlerhaftem<br />

Verhalten von Mitarbeitern oder externen Ereignissen<br />

entstehen können, werden analysiert, bewertet und geeignete<br />

Gegensteuerungsmaßnahmen ergriffen. Der Eigenmittelbedarf<br />

für das Operationelle Risiko wird gemäß dem Basis-Indikator-Ansatz<br />

ermittelt. Die Darstellung und Bearbeitung der Risiken erfolgt<br />

mittels moderner EDV-Systeme. Durch tourliche Prüfungen der<br />

Internen Revision wird so ein angemessenes Risikomanagement<br />

von Operationellen Risiken sichergestellt.

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