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Programm - Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung

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<strong>Deutsche</strong> <strong>Akademie</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Sprache</strong> <strong>und</strong> <strong>Dichtung</strong><br />

Frühjahrstagung 2012<br />

10.–12. Mai in Schwäbisch Hall<br />

Über die Verletzbarkeit<br />

von <strong>Sprache</strong> <strong>und</strong> <strong>Dichtung</strong><br />

Zum Beispiel Ungarn<br />

<strong>und</strong> die Ukraine


Einschränkungen <strong>und</strong> Gefährdungen der Meinungsfreiheit sind in vielen Teilen der Welt,<br />

zunehmend auch in Europa, zu beobachten. Sie kann auf ganz unterschiedliche Weise<br />

bedroht sein, von der manipulativen Macht der Medienkonzentration bis zu offen oder<br />

verdeckt staatlich gelenkter Unterdrückung der künstlerischen Freiheit. Die Entwicklungen<br />

in Ungarn, einem Mitgliedsland der EU, geben in der letzten Zeit Anlass zu akuter Sorge;<br />

auch in der benachbarten Ukraine scheint sich die Lage dramatisch zu verschärfen. Die<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Akademie</strong> ist mit diesen beiden europäischen Ländern durch die Begegnungen<br />

bei Tagungen in Budapest <strong>und</strong> Lviv verb<strong>und</strong>en. Einige unserer Mitglieder sind von diesen<br />

Entwicklungen unmittelbar betroffen. Sie <strong>und</strong> ihre Fre<strong>und</strong>e werden der <strong>Akademie</strong> auf<br />

der Frühjahrstagung von ihren Erfahrungen <strong>und</strong> Beobachtungen berichten. Denn hier geht<br />

es um den Kern unserer Arbeit <strong>und</strong> Verantwortung als <strong>Akademie</strong>: die Freiheit von <strong>Sprache</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Dichtung</strong>.<br />

Wir veranstalten diese Tagung in enger Zusammenarbeit mit der S. Fischer Stiftung, deren<br />

Arbeitsschwerpunkt seit Jahren der Dialog zwischen deutschsprachiger Literatur <strong>und</strong><br />

den Literaturen Mittel- <strong>und</strong> Südosteuropas ist. Sehr herzlich danken möchte ich der Stadt<br />

Schwäbisch Hall, der Kunsthalle Würth <strong>und</strong> dem Goethe-Institut Schwäbisch Hall <strong>für</strong> die<br />

große Unterstützung <strong>und</strong> hervorragende Zusammenarbeit, ohne die diese Frühjahrstagung<br />

nicht möglich gewesen wäre. Ich wünsche Ihnen <strong>und</strong> uns anregende Diskussionen.<br />

Heinrich Detering<br />

Präsident


11<br />

Mai<br />

Fr<br />

10.00 Uhr<br />

Brenzhaus<br />

Mauerstr. 5<br />

Eintritt frei<br />

11.15 Uhr<br />

ÜBer die VerleTZBarkeiT<br />

VOn sprache Und dichTUng<br />

BegrÜssUng<br />

heinrich detering<br />

Präsident der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Akademie</strong><br />

ZUm Beispiel Ungarn<br />

kurzvorträge<br />

györgy dalos<br />

lászló F. Földényi<br />

Tamás miklós<br />

Moderation richard swartz<br />

Kurze Pause<br />

diskussion mit den referenten<br />

Moderation richard swartz<br />

Mittagspause<br />

15.00 Uhr<br />

16.15 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

Hospitalkirche<br />

Goethe-Institut<br />

Am Spitalbach 8<br />

Eintritt frei<br />

ZUm Beispiel die Ukraine<br />

kurzvorträge<br />

Juri andruchowytsch<br />

Jurko prochasko<br />

Oksana sabuschko<br />

Moderation annemarie Türk<br />

Kurze Pause<br />

diskussion mit den referenten<br />

Moderation annemarie Türk<br />

lesUng<br />

Juri andruchowytsch<br />

györgy dalos<br />

Oksana sabuschko<br />

Moderation annemarie Türk


12<br />

Mai<br />

Sa<br />

11.00 Uhr<br />

Adolf-Würth-Saal<br />

Kunsthalle Würth<br />

Lange Straße 35<br />

Eintritt frei<br />

Vorstellung neuer mitglieder<br />

Feier ZUr VerleihUng<br />

der akademie-preise<br />

Johann-heinrich-Voß-preis<br />

<strong>für</strong> Übersetzung 2012<br />

an gabriele leupold<br />

Laudatio ralph dutli<br />

Dankrede der Preisträgerin<br />

Friedrich-g<strong>und</strong>olf-preis<br />

<strong>für</strong> die Vermittlung deutscher<br />

kultur im ausland 2012<br />

an Bernard lortholary<br />

Laudatio Jean-pierre lefebvre<br />

Dankrede des Preisträgers<br />

Biographien


© Isolde Ohlbaum<br />

Juri andruchowytsch wurde 1960 in Iwano-Frankiwsk<br />

in der Westukraine geboren, wo er heute nach Aufenthalten<br />

in Westeuropa <strong>und</strong> den USA als Schriftsteller <strong>und</strong> Über -<br />

setzer lebt. Erste Gedichte veröffentlichte er Anfang der 80er<br />

Jahre, es folgten Romane <strong>und</strong> Essays, in denen er die<br />

gesellschaftliche <strong>und</strong> politische Situation der Ukraine thematisiert.<br />

2005 erschien sein Roman Zwölf Ringe (OA 2003)<br />

in deutscher Übersetzung, <strong>für</strong> den er 2006 mit dem Leipziger<br />

Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet<br />

wurde. Weitere Romane sind Moscoviada (dt. 2006),<br />

Geheimnis: Sieben Tage mit Egon Alt (dt. 2008) <strong>und</strong> Perversion<br />

(dt. 2011). Ein erster Auswahlband seiner Gedichte<br />

Werwolf Sutra wurde 2009 im Verlag Das W<strong>und</strong>erhorn<br />

veröffentlicht, alle anderen Werke in deutscher Über setzung<br />

erscheinen im Suhrkamp Verlag. Für seine Essays erhielt<br />

Andruchowytsch 2005 den Sonderpreis des Erich-Maria-<br />

Remarque-Friedenspreises. Zu seinen Essay bänden zählen<br />

u.a. Das letzte Territorium (dt. 2003), Engel <strong>und</strong> Dämonen<br />

der Peripherie (dt. 2007). Seit 2006 ist er Mitglied der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Akademie</strong> <strong>für</strong> <strong>Sprache</strong> <strong>und</strong> <strong>Dichtung</strong>.<br />

györgy dalos, geboren 1943 in Budapest, lebt als<br />

Schrift steller <strong>und</strong> Historiker in Berlin. 1964 veröffentlichte<br />

er in Budapest seinen ersten Gedichtband, erhielt jedoch<br />

vier Jahre später Berufs- <strong>und</strong> Publikationsverbot. Als<br />

DAAD-Stipendiat kam er 1984 nach Deutschland, bis Mitte<br />

der 90er Jahre lebte er in Wien <strong>und</strong> Budapest <strong>und</strong> war<br />

Mit arbei ter bei deutschen R<strong>und</strong>funkanstalten <strong>und</strong> Zeitungen.<br />

Von 1995 bis 1999 leitete er das Ungarische Kulturinstitut<br />

in Berlin <strong>und</strong> war Kurator des Schwerpunktthemas »Ungarn<br />

unbegrenzt« auf der Frankfurter Buchmesse 1999. Sein<br />

Werk umfasst neben mehreren historischen Büchern,<br />

wie z.B. der Biografie Gorbatschow: Mensch <strong>und</strong> Macht<br />

(Beck 2011) <strong>und</strong> Der Vorhang geht auf: das Ende der<br />

Diktaturen in Osteuropa (Beck 2009), vor allem Romane<br />

<strong>und</strong> Erzählungen. Seine neueste Publikation ist der Roman<br />

Der Fall des Ökonomen (Rotbuch 2012). Für seine<br />

Ar beit wurde er mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem<br />

Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2010<br />

<strong>und</strong> dem Verdienstorden der Republik Ungarn 2006.<br />

Dalos ist Mitglied der Sächsischen <strong>Akademie</strong> der Künste.<br />

© Isolde Ohlbaum


© privat<br />

ralph dutli, Dr., geboren 1954 in Schaffhausen/<br />

Schweiz, lebt als Lyriker, Essayist <strong>und</strong> Übersetzer aus<br />

dem Russischen <strong>und</strong> Französischen in Heidelberg. Zu den<br />

von ihm übersetzten Autoren gehören Marina Zwetajewa,<br />

Joseph Brodsky <strong>und</strong> Ossip Mandelstam, dessen Werke<br />

Dutli in einer zehnbändigen Gesamtausgabe herausgegeben<br />

hat. Zudem verfasste er eine erste umfassende<br />

Werk biographie über Mandelstam: Meine Zeit, mein<br />

Tier (Ammann 2003). Dutli publizierte bislang mehr als<br />

30 Bücher <strong>und</strong> Editionen, zuletzt: Liebe Olive. Eine kleine<br />

Kulturgeschichte (Ammann 2009), Fatrasien. Absurde<br />

Poesie des Mittelalters (Wallstein 2010) <strong>und</strong> ganz aktuell<br />

Das Lied vom Honig. Eine kleine Kultur geschichte der<br />

Biene (Wallstein 2012). Für seine Arbeiten erhielt er zahlreiche<br />

Preise, zuletzt 2006 den Johann-Heinrich-Voß-Preis<br />

<strong>für</strong> Übersetzung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Akademie</strong> <strong>für</strong> <strong>Sprache</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Dichtung</strong>, deren Mitglied er seit 1995 ist.<br />

lászló F. Földényi, Prof. Dr., geboren 1952 im ungarischen<br />

Debrecen, lebt als Kunsttheoretiker, Literaturwissenschaftler<br />

<strong>und</strong> Essayist in Budapest. Dort hat er den<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> Kunsttheorie an der <strong>Akademie</strong> <strong>für</strong> Theater<br />

<strong>und</strong> Film inne <strong>und</strong> unterrichtet Komparatistik an der Loránd-<br />

Eötvös-Universität. Sein Hauptwerk besteht aus mehreren<br />

Essay-Büchern zur Kultur- <strong>und</strong> Kunstgeschichte. Auch<br />

hat er u.a. die gesammelten Werke von Heinrich von Kleist<br />

sowie Schriften Robert Musils in ungarischer <strong>Sprache</strong><br />

herausgegeben. Zuletzt publizierte er den Band Marionetten<br />

<strong>und</strong> Übermarionetten. Die Inszenierung des Erotischen.<br />

Texte von Heinrich von Kleist <strong>und</strong> Edward Gordon Craig<br />

(Matthes <strong>und</strong> Seitz 2012). 2005 wurde er von der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Akademie</strong> <strong>für</strong> <strong>Sprache</strong> <strong>und</strong> <strong>Dichtung</strong>, deren<br />

Mitglied er seit 2009 ist, mit dem Friedrich-G<strong>und</strong>olf-Preis<br />

<strong>für</strong> die Vermittlung deutscher Kultur im Ausland ausgezeichnet.<br />

Mit dem Széchenyi-Preis erhielt Földényi im Jahr<br />

2007 die höchste Auszeichnung des ungarischen Staates.<br />

© Isolde Ohlbaum


© Isolde Ohlbaum<br />

Jean-pierre lefebvre, Prof. Dr., geboren 1943 in<br />

Boulogne-sur-Mer/Frankreich, hat den Lehrstuhl <strong>für</strong> deutsche<br />

Literatur an der École Normale Supérieure in Paris<br />

inne <strong>und</strong> leitet deren germanistische Abteilung. Er hat<br />

zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten verfasst, u.a. über<br />

Goethe, Hölderlin, Heine <strong>und</strong> Marx. Als Schüler von Bernard<br />

Lortholary ist er auch als Übersetzer hervor getreten, etwa<br />

der Schriften von Hegel <strong>und</strong> Marx, der Lyrik Paul Celans<br />

sowie der Romane von Christoph Ransmayr. 1992 erschien<br />

sein bislang ein ziger Roman Die Nacht des Fährmanns<br />

(Fischer; OA 1991). 1993 veröffentlichte er eine umfangreiche<br />

Antholo gie deutscher Gedichte in der Klassiker-<br />

Bibliothek »La Pléiade«. 2008 wurde er mit dem Jacob-<br />

<strong>und</strong> Wilhelm-Grimm-Preis des DAAD <strong>für</strong> heraus ragende<br />

Ar bei ten auf den Gebieten germanistischer Literatur- <strong>und</strong><br />

Sprachwissenschaft aus gezeichnet. Seit 2008 ist er Mitglied<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Akademie</strong> <strong>für</strong> <strong>Sprache</strong> <strong>und</strong> <strong>Dichtung</strong>.<br />

gabriele leupold, geboren 1954 in Niederlahnstein,<br />

lebt als Übersetzerin aus dem Russischen in Berlin.<br />

Zu den von ihr übersetzten Autoren gehören u.a. Ossip<br />

Mandelstam, Michail Bachtin, Vladimir Sorokin, Andrej Belyj<br />

<strong>und</strong> Boris Pasternak. Sie organisiert <strong>und</strong> leitet seit den<br />

1990er Jahren zahlreiche Workshops <strong>für</strong> Übersetzer<br />

<strong>und</strong> Studierende, ist Mitautorin des Dokumentarfilms<br />

Spurwechsel: Ein Film vom Übersetzen (2003) <strong>und</strong> Mitherausgeberin<br />

des Bandes In Ketten tanzen. Übersetzen<br />

als interpre tier ende Kunst (Wallstein 2008). Im Herbst<br />

2011 hat sie die Übersetzung von Warlam Schalamows<br />

Erzählungen aus Kolyma (Matthes & Seitz) in vier um fangreichen<br />

Bänden abgeschlossen, die damit erstmals<br />

vollständig auf Deutsch vorliegen. Ihre Arbeit wurde u.a.<br />

2002 mit dem Paul-Celan-Preis ausgezeichnet. 2012<br />

erhält sie den Johann-Heinrich-Voß-Preis <strong>für</strong> Übersetzung<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Akademie</strong> <strong>für</strong> <strong>Sprache</strong> <strong>und</strong> <strong>Dichtung</strong>.<br />

© privat


© privat<br />

Bernard lortholary, geboren 1936 in Talence bei<br />

Bor deaux, lebt heute bei Carcassonne/Frankreich.<br />

Über dreißig Jahre lehrte er am Germanistischen Institut<br />

der Sorbonne in Paris deutsche <strong>Sprache</strong> <strong>und</strong> Literatur,<br />

er arbeitet als externer Verlagslektor deutschsprachiger<br />

Literatur bei Flammarion, zuvor bei Gallimard (1988–2004)<br />

<strong>und</strong> als Übersetzer deutscher Literatur ins Französische.<br />

Er hat u.a. Werke von Bertolt Brecht, Hans Magnus Enzensberger,<br />

Franz Kafka, Hans Joachim Schädlich, Patrick<br />

Süskind, Bernhard Schlink <strong>und</strong> Robert Walser übersetzt.<br />

Lortholary ist der französische Herausgeber von deut-<br />

schen Klassikern wie Goethes Faust I <strong>und</strong> II, den Werken<br />

Büchners, ebenso von zeitgenössischen Autoren wie<br />

Peter Handke, Botho Strauß, Thomas Bernhard. Seine übersetzerische<br />

Arbeit wurde ausgezeichnet, u.a. 1992 mit dem<br />

Grand Prix National de la Traduction. 2012 erhält er den<br />

Friedrich-G<strong>und</strong>olf-Preis <strong>für</strong> die Vermittlung deutscher<br />

Kultur im Ausland der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Akademie</strong> <strong>für</strong> <strong>Sprache</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Dichtung</strong>.<br />

Tamás miklós, Dr. habil., wurde 1955 in Budapest<br />

geboren, wo er als Philosoph, Verleger <strong>und</strong> Übersetzer lebt.<br />

Seit über dreißig Jahren lehrt er am Philosophischen Institut<br />

der Loránd-Eötvös-Universität in Budapest. Er gehört zu<br />

den Mitbegründern des von 1988 bis 2003 in Frankfurt<br />

ansässigen Palais Jalta Instituts. In Budapest gründete er<br />

im Jahr 1990, zusammen mit weiteren Humanwissenschaftlern<br />

<strong>und</strong> unter Beteiligung der Loránd-Eötvös-Universität,<br />

den Atlantisz Verlag <strong>und</strong> die gleichnamige Stiftung <strong>für</strong> So zialwissenschaften.<br />

Verlag <strong>und</strong> Stiftung sind aus Medvetánc<br />

(dt. Bärentanz) hervorgegangen, der ersten zensurfreien gesellschaftswissenschaftlichen<br />

Zeitschrift seit 1956, die 1980<br />

erstmals herauskam. Atlantisz publiziert überwiegend Texte<br />

aus Philosophie, Geschichtswissenschaft, Soziologie <strong>und</strong><br />

Ökonomietheorie, sowie die Reihe <strong>Deutsche</strong> Geisteswissenschaftliche<br />

Bibliothek. Für sein Engagement wurde Miklós<br />

mit dem DekaBank-Preis des Literaturhauses Frankfurt<br />

zur Förderung der deutschen Literatur <strong>und</strong> Wissen schaft<br />

im Ausland 2005 sowie mit dem Ritterkreuz des Verdienstordens<br />

der Republik Ungarn 2006 ausgezeichnet.<br />

© privat


© privat<br />

Jurko prochasko, geboren 1970 in Iwano-Frankiwsk<br />

in der Westukraine, lebt heute als Germanist, Essayist<br />

<strong>und</strong> Übersetzer aus dem <strong>Deutsche</strong>n, Polnischen <strong>und</strong><br />

Yiddischen in Lviv in der Ukraine. Dort unterrichtet er an<br />

der Iwan-Franko-Universität, lehrt an dem von ihm 2010<br />

mitbegründeten Psychoanalytischen Institut <strong>und</strong> ist<br />

auch am Institut <strong>für</strong> Literaturforschung der <strong>Akademie</strong> der<br />

Wissen schaften tätig. Zu seinen Übersetzungen aus dem<br />

<strong>Deutsche</strong>n gehören drei Romane von Joseph Roth,<br />

Prosa von Robert Musil <strong>und</strong> Franz Kafka, Lyrik mehrerer<br />

zeitgenössischer Dichter sowie Texte von Martin Heidegger<br />

<strong>und</strong> Jürgen Habermas. Jurko Prochasko ist Mitglied der<br />

Sächsischen <strong>Akademie</strong> der Künste <strong>und</strong> wurde mehr fach<br />

ausgezeichnet, u.a. 2008 von der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Akademie</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Sprache</strong> <strong>und</strong> <strong>Dichtung</strong> mit dem Friedrich-G<strong>und</strong>olf-Preis<br />

<strong>für</strong> die Vermittlung deutscher Kultur im Ausland. Der zeit<br />

ist er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.<br />

Oksana sabuschko, Dr., geboren 1960 in Luzk/Ukraine,<br />

lebt heute als Schriftstellerin <strong>und</strong> Vize-Präsidentin des<br />

ukrainischen P.E.N. in Kiew. Nach dem Studium der<br />

Philosophie arbeitete sie an der Ukrainischen <strong>Akademie</strong><br />

der Wissenschaften <strong>und</strong> verbrachte mehrere Jahre als<br />

Fulbright-Stipendiatin, writer-in-residence <strong>und</strong> Dozentin an<br />

verschiedenen Universitäten in den USA, darunter auch<br />

Harvard. Sie publiziert seit den 80er Jahren Gedichte,<br />

Erzählungen sowie mehrere Romane. 2006 erschien ihr<br />

Roman Feldstudien über ukrainischen Sex (Droschl,<br />

OA 1996), 2010 folgte Museum der vergessenen Geheimnisse<br />

(Droschl, OA 2009) <strong>und</strong> zuletzt, 2012, erschien der<br />

Essayband Planet Wermut (Droschl). Oksana Sabuschko<br />

schreibt zudem regelmäßig <strong>für</strong> ukrainische Zeitschriften<br />

zu literarischen <strong>und</strong> kunst philosophischen Themen. Ihr Werk<br />

wurde u.a. mit dem Global Commitment Fo<strong>und</strong>ation Poetry<br />

Prize 1997 aus gezeichnet.<br />

© privat


© Ecco von Schwichow<br />

richard swartz, geboren 1945 in Stockholm, ist Journalist<br />

<strong>und</strong> Schriftsteller. Nach dem Studium der Geschichte <strong>und</strong><br />

Slawistik promovierte er in Prag. Danach war er lange<br />

Osteuropa-Korrespondent von Svenska Dagbladet, heute<br />

schreibt er <strong>für</strong> verschiedene internationale Zeitungen,<br />

u.a. auch <strong>für</strong> die Süddeutsche Zeitung. Seit 2009 ist er zu -<br />

dem Kommentator beim Dagens Nyheter. Internationale<br />

Anerkennung fand besonders seine Reportagensammlung<br />

Room Service. Geschichten aus Europas Nahem Osten<br />

(Eichborn 1996). Auf seine Buchpublikation Adressbuch.<br />

Geschichten aus dem finsteren Herzen Europas (Hanser<br />

2005) folgte in diesem Jahr der Erzählband Notlügen<br />

(Hanser). Richard Swartz lebt abwechselnd in Stockholm,<br />

Wien <strong>und</strong> in Sovinjak/Istrien.<br />

annemarie Türk, geboren 1953 in Klagenfurt, ist<br />

Bereichsleiterin der Kulturförderungs- <strong>und</strong> Sponsoringabteilung<br />

bei KulturKontakt Austria <strong>und</strong> lebt in Wien.<br />

Sie studierte Geschichte, Politikwissenschaft sowie<br />

Slowenische <strong>Sprache</strong> <strong>und</strong> Literatur <strong>und</strong> absolvierte eine<br />

Kulturmanagementausbildung an der Universität <strong>für</strong><br />

Musik <strong>und</strong> darstellende Kunst in Wien (IKM). Anschließend<br />

arbeitete sie als Dramaturgin, Produktionsleiterin <strong>und</strong><br />

PR-Verantwortliche <strong>für</strong> mehrere Theater <strong>und</strong> Festivals.<br />

Annemarie Türk hält Vorträge <strong>und</strong> Seminare zum Thema<br />

Sponsoring <strong>und</strong> ist Lehrbeauftragte des IKM. Zu ihren<br />

jüngsten Veröffentlichungen zählen Die Kunst der<br />

Über setzung (Edition Atelier 2008) <strong>und</strong> der Band Briefe<br />

aus Belgrad. Nachrichten aus der Weißen Stadt<br />

(Edition Atelier 2011).<br />

© privat


deUTsche akademie FÜr sprache Und dichTUng s. Fischer sTiFTUng<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Akademie</strong> <strong>für</strong> <strong>Sprache</strong> <strong>und</strong> <strong>Dichtung</strong> wurde am 28. August 1949 in der<br />

Frankfurter Paulskirche gegründet. Ihre Mitglieder kommen aus dem deutschen Sprachraum<br />

<strong>und</strong> aus vielen anderen Ländern. Diese r<strong>und</strong> 180 Frauen <strong>und</strong> Männer sind Schriftsteller,<br />

Kritiker, Übersetzer, Literatur- <strong>und</strong> Sprachwissenschaftler, aber auch Historiker, Philosophen<br />

<strong>und</strong> Gelehrte aus anderen Disziplinen, die das Interesse an der deutschen <strong>Sprache</strong> <strong>und</strong><br />

Literatur vereint. Das F<strong>und</strong>ament ihrer Arbeit bildet der offene, nicht reglementierte geistige<br />

Austausch während der beiden Jahrestagungen im Frühjahr <strong>und</strong> im Herbst <strong>und</strong> anderer<br />

Veranstaltungen zu literarischen <strong>und</strong> kulturpolitischen Themen.<br />

Zu den Kernbereichen ihrer Arbeit zählen: die Begleitung der <strong>Sprache</strong>ntwicklung in der<br />

Verbindung von sprachwissenschaftlicher, literaturkritischer <strong>und</strong> literarischer Kompetenz; die<br />

Pflege des literarischen Erbes deutscher <strong>Sprache</strong> durch Publikationen <strong>und</strong> Veranstaltungen;<br />

Engagement in der auswärtigen Kulturpolitik durch Auslandstagungen, institutionelle<br />

Koope rationen <strong>und</strong> literarische Begegnungen; die Förderung deutschsprachiger Literatur<br />

unter anderem durch die alljährliche Vergabe von fünf Preisen, die jeweils in ihrem Gebiet<br />

Maßstäbe setzen: dem nach Georg Büchner benannten Preis <strong>für</strong> deutschsprachige<br />

Literatur, dem Sigm<strong>und</strong>-Freud-Preis <strong>für</strong> wissenschaftliche Prosa, dem Johann-Heinrich-<br />

Merck-Preis <strong>für</strong> literarische Kritik <strong>und</strong> Essay, dem Johann-Heinrich-Voß-Preis <strong>für</strong> Übersetzung<br />

<strong>und</strong> dem Friedrich-G<strong>und</strong>olf-Preis <strong>für</strong> die Vermittlung deutscher Kultur im Ausland.<br />

Seit ihrer Gründung 2003 widmet sich die S. Fischer Stiftung dem internationalen kulturellen,<br />

insbesondere literarischen Austausch. In diesem Rahmen fördert die Stiftung seit 2003<br />

in ihren SCHRITTE-<strong>Programm</strong>en die Übersetzung deutschsprachiger Gegenwartsliteratur<br />

in Russland, Polen <strong>und</strong> der Türkei.<br />

2008 initiierte die S. Fischer Stiftung gemeinsam mit den Außenministerien in Wien <strong>und</strong><br />

Berlin, der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, mit KulturKontakt Austria <strong>und</strong> dem Goethe-<br />

Institut das Übersetzungsprojekt TRADUKI als europäisches Netzwerk <strong>für</strong> Literatur <strong>und</strong><br />

Bücher, an dem, neben den deutschsprachigen Ländern, Albanien, Bulgarien, Rumänien<br />

sowie die Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien beteiligt sind.<br />

Die Übersetzer als Schlüsselfiguren kultureller Vermittlung <strong>und</strong> Übersetzungen als Kristallisationspunkte<br />

eines grenzüberschreitenden kulturellen Miteinanders stehen im Mittelpunkt<br />

all dieser Förderungen. In diesem Sinne hat die S. Fischer Stiftung 2010 auch gemeinsam<br />

mit dem Auswärtigen Amt <strong>und</strong> dem Goethe-Institut Istanbul den Übersetzerpreis »Tarabya«<br />

<strong>für</strong> Übersetzungen aus dem <strong>Deutsche</strong>n ins Türkische ins Leben gerufen.<br />

Darüber hinaus betreut die S. Fischer Stiftung Vor- <strong>und</strong> Nachlässe mehrerer deutscher<br />

Autoren.


impressUm<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Akademie</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Sprache</strong> <strong>und</strong> <strong>Dichtung</strong><br />

Alexandraweg 23<br />

64287 Darmstadt<br />

Deutschland<br />

Tel.: +49 (0)6151/40920<br />

Fax: +49 (0)6151/40 92-99<br />

sekretariat@deutscheakademie.de<br />

www.deutscheakademie.de<br />

Gestaltung:<br />

Rosagelb.de


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