Segregation in der Stadt Winterthur und Umgebung (statistik

05/2005 

statistik.info 

Daten, Informationen, Analysen @ www.statistik.zh.ch 

01 Bevölkerung 

STATISTISCHES AMT 

DES KANTONS ZÜRICH 

Corinna Heye und Heiri Leuthold 

(Projektleitung, Auswertung und Bericht) 

Segregation in der Stadt 

Winterthur und Umgebung 

Bevölkerungsverteilung 1990 und 2000 in 

der Stadt und Region Winterthur im Vergleich 

mit der Agglomeration Zürich

statistik.info 05/2005 

Herausgeber 

Stadt Winterthur, Stadtentwicklung 

Stabsstelle Stadtentwicklung 

Obertor 32 

8402 Winterthur 

Telefon: 052 267 52 77 

www.stadtentwicklung.winterthur.ch 

Autoren 

Corinna Heye und Heiri Leuthold (Projektleitung, Auswertung und Bericht) 

Heidi Emmrich (Kartographie) 

Gruppe sotomo 

Geographisches Institut 

Universität Zürich Irchel 

Winterthurerstrassse 190 

8057 Zürich 

http://sotomo.geo.unizh.ch 

Unterstützung durch 

– Statistisches Amt des Kantons Zürich 

– Stadtmarketing Winterthur 

– Departement Bau, Fachstelle Statistik 

– Departement Sicherheit und Umwelt, Umweltschutzfachstelle 

– Departement Soziales 



Segregation in der Stadt Winterthur und Umgebung 2/24 www.statistik.zh.ch




Inhaltsverzeichnis 

1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 

2 Segregation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 

2.1 Segregation nach sozialem Status . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 

2.2 Segregation der Nationalitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 

2.3 Segregation nach Altersklassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 

2.4 Segregation nach Lebensformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 

3 Typisierung der sozio-kulturellen Wohnmilieus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 

3.1 Konstruktion des sozialgeografi schen Raumes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 

3.2 Soziokulturelle Wohnmilieus in der Region Winterthur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 

3.3 Vergleich mit der Agglomeration Zürich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 

4 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 

Literaturnachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 

Abbildungsverzeichnis 

1 Agglomeration Zürich und Region Winterthur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 

2 Segrationsindex SI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 

3 Räumliche Verteilung der hohen Einkommen 2000 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 

4 Relative Anteile der Personen mit akademischem Abschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 

5 Relative Anteile ausländischer Staatsangehöriger an der Gesamtbevölkerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 

6 Relative Anteile an der Gesamtbevölkerung nach Nationengruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 

7 Räumliche Verteilung der Betagten und der Kinder und Jugendlichen 2000 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 

8 Relative Anteile der 30- bis 49-Jährigen, die in Paarhaushalten mit Kindern leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 

9 Relative Anteile der Vollzeit Hausfrauen und der vollerwerbstätigen Frauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 

10 Verteilung der Gemeinden und Stadtquartiere im Faktorenraum 1990 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 

11 Verteilung der Gemeinden und Stadtquartiere im Faktorenraum 2000 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 

12 Veränderungen der Positionen im Faktorenraum zwischen 1990 und 2000 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 

14 Räumliche Differenzierung der soziokulturellen Wohnmilieus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 

Tabellenverzeichnis 

1 Die vier geschlechterkulturellen Familienmodelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 

2 Relative Extrempositionen im sozialgeografi schen Raum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 

3 Vergleich der Mittelwerte auf der Status- und der Lebensstilachse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 

Ein tabellarischer Anhang sowie ein Kartenband fi ndet sich unter www.stadtentwicklung.winterthur.ch. 

Segregation in der Stadt Winterthur und Umgebung 3/24 

www.statistik.zh.ch


Agglomeration Zürich und Region Winterthur 

AARGAU 

Baden 

Nieder- 

Unter- weningen 

Ehrendingen 

Ober- 

Schleinikon 

Ehrendingen 

Kaiserstuhl 

Oberweningen 

Boppelsen 

Otelfingen 

Weiach 

RegensbergDielsdorf 

Wasterkingen 

Affoltern 

a. A. 

Wil 

Hüntwangen 

Schöfflisdorf 

Neerach Höri 

Steinmaur Niederglatt 

Ottenbach 

Buchs 

Obfelden 

Stadel 

Mettmenstetten 

Knonau 

Glattfelden 

Niederhasli 

Aeugst 

a. A. 

Hochfelden 

Eglisau 

Oberglatt 

Bülach 

Zug 

Rafz 

Bachenbülach 

Langnau 

a. A. 

Oberrieden 

Flaach 

Berg am 

Irchel 

Freienstein- 

Teufen 

Winkel 

Rorbas 

Embrach 

Lufingen 

Horgen 

Rheinau 

Schaffhausen 

FlurFeuerlingenthalen Laufen- 

Uhwiesen 

Dachsen 

Benken 

Buch am 

Irchel 

Dättlikon 

Marthalen 

Pfungen 

Oberembrach 

Andelfingen 

Adlikon Thalheim 

Volken 

Humlikon 

Altikon 

Dorf 

Henggart Dägerlen 

Dinhard 

Meilen 

TrŸllikon 

Kleinandelfingen 

Neftenbach 

Nürensdorf 

Neuenhof 

Würenlos Dänikon 

Hüttikon Dällikon 

Regensdorf 

Rümlang 

Bassersdorf 

Lindau 

Kill- 

Oetwil 

wangen 

a. d. L. 

Weiningen 

SpreitenGeroldsbachwil Ober- 

Remetschwil 

Unter- Engstringen 

Engstringen 

Dietikon 

Schlieren 

Bellikon Bergdietikon 

Urdorf 

Fischbach- EggenRudolf- 

Gšslikon wilstetten- 

Widen 

Uitikon 

Friedlisberg 

Opfikon 

Dietlikon 

Wangen- 

Wallisellen 

Brüttisellen 

Zürich 

Dübendorf Volketswil 

SchwerzenbachGreifen- 

FŠllanden 

seeBremgarten 

Berikon Birmensdorf 

Zufikon 

Oberwil- 

Aesch 

Lieli 

Wettswil 

Hermetschwilb. 

B. a. A. 

Unter- 

Staffeln 

Islis- 

Lunkhofen 

Kilchberg 

Arni 

bergRotten- 

Ober- 

Bonstetten 

Adliswil 

schwil Lunkhofen 

Stallikon Rüschli- 

Zollikon 

Zumikon 

Küsnacht 

Erlenbach 

Maur 

Jonen Hedingen 

kon 

Herrliberg 

Egg 

LUZERN 

AARGAU 

Agglomeration Zürich 

Kernstadt Zürich 

1. Vorortsgürtel (ZH) 






SCHAFFHAUSEN 

Region Winterthur 

SH 

Thalwil 

Kloten 

Brütten 

Wädenswil 

Ossingen 

Hettlingen 

Truttikon 

Waltalingen 

Seuzach 

Winterthur 

Illnau- 

Effretikon 

Uster 

Mönchaltorf 

Oetwil 

Uetikon a. S. 

Männedorf 

Richterswil 

Wollerau 

Kyburg 

Stäfa 

Feusisberg 

Fehraltorf 

Unterstammheim 

Weisslingen 

Pfäffikon 

Freienbach 

Oberstammheim 

Rickenbach 

Wiesendangen 

Seegräben 

Gossau 

Grüningen 

Russikon 

Hombrechtikon 



Elsau 

Ellikon 

a. d. T. 

Zell 

Bubikon 

Bertschikon 

Schlatt 

Wildberg 

Elgg 

Hofstetten 

Hinwil 

Rapperswil 

THURGAU 

Hagenbuch 

Turbenthal 

Wila 

Bauma 

Frauenfeld 

Sternenberg 

ST. GALLEN 

ZUG SCHWYZ 

Stadtquartiere Winterthur 

Agglomeration Winterthur 

RPR Winterthur u. Umgebung 

Einzugsgebiet Winterthur 

Grenze der Agglomeration 

Zürich in der Region Winterthur 

Landesgrenze 

Kantonsgrenze 

Kernstadtgrenze 

Gemeindegrenze 

SH 

0 5 10 km 

Thalwil 

Horgen 

Frauenfeld 

Zürich 

AARGAU 

Gemeindename 

Bezirkshauptort 

Kantonshauptstadt 

Kernstadt 

Kanton 

© Geographisches Institut Universität Zürich, 2004


Stadt Zürich 

Stadt Winterthur 

Altstetten 

Albisrieden 

Niederfeld- 

Neuburg- 

Hardau 

Höngg 

Friesenberg 

Affoltern 

Escher Wyss 

Hard 

Sihlfeld 

Alt- 

Wiedikon 

Leimbach 

Weinberg- 

Taggenberg 

Oberfeld- 

Lindenplatz- 

Härti 

Dättnau- 

Rossberg 

Schlosstal- 

Eichliacker 

Gewerbeschule 

Langstrasse 

Werd 

Enge 

Wollishofen 

Seebach 

Wipkingen Unterstrass 

Rosenberg 

Blumenau 

Tössfeld- 

Brühlberg- 

Neuwiesen 

Heiligberg 

City 

Oerlikon 

Altstadt- 

Lind 

Lindenhof 

Oberstrass 

Rathaus 

Deutweg 

MühlebachSeefeld 

Saatlen 

Fluntern 

Hochschulen 

Schwamendingen 

Mitte 

Hirzenbach 

Zinzikon- 

Reutlingen- 

Stadel 

Talacker- 

Guggenbühl 

Gutschick- 

Endliker 

Hirslanden 

Weinegg 

Hottingen 

Grüze- 

Hegmatten- 

Hegi 

Waser- 

Büelwiesen- 

Waldegg- 

Ganzenbühl 

Sennhof 

Witikon 

Stadtrandquartiere 

Innenstadtquartiere 

Altstadt 

0 2 4 km 

Sonnenberg- 

Ricketwil- 

Oberseen 

Gotzerwil- 

Eidberg- 

Iberg 

0 2 4 km 

© Geographisches Institut Universität Zürich 2004 


DES KANTONS ZÜRICH


1 Einleitung 

Als Folge des fortlaufenden Siedlungswachstums im einst 

ländlichen Raum und dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur 

verschmelzen die schweizerischen Agglomerationen 

zu grösseren, städtisch geprägten Räumen mit mehreren 

Zentren. Innerhalb dieser Metropolitanregionen fi ndet eine 

grossräumige Quartierbildung statt. Einerseits sind Prozesse 

der funktionalen Spezialisierung in Wohn-, Arbeitsplatz- und 

Konsum-, Vergnügungs- und Erholungsregionen zu beobachten. 

Andererseits entmischt sich die Bevölkerung grossräumig 

nach sozialen Unterschieden und Lebensstilen. 

Im Kanton Zürich sind die Agglomeration der beiden grossen 

Städte Zürich und Winterthur zusammen gewachsen. 

Besonders die Eröffnung der S-Bahn und des ZVV im Jahre 

1990 hat die Reisezeiten für Arbeitspendler stark schrumpfen 

lassen. Die vorliegende Studie untersucht die damit verbundenen 

Veränderungen der räumlich-sozialen Entmischung 

der Bevölkerung nach Wohnorten (= Segregation). 

Aufbauend auf einer von den beiden Autoren durchgeführten 

Analyse der Segregation in der Agglomeration Zürich1, 

fokussiert diese Studie primär die Bevölkerungsverteilung 

in der Stadt Winterthur, ihrer Agglomeration sowie ihrem 

weiteren Einzugsgebiet im Kanton Zürich. Einen zweiten 

Schwerpunkt bildet der Vergleich mit der Agglomeration 

Zürich. Speziell interessieren die folgenden Fragen: Ist die 

sozialräumliche Polarisierung in der Region Winterthur nach 

sozialem Status und Lebensstilen vergleichbar mit derjenigen 

der grossen Schwesteragglomeration? Welches sind die 

urbanen Milieus in Winterthur? Gab es in Winterthur ähnliche 

Aufwertungsprozesse wie in der Zürcher Innenstadt? 

Welche Rolle nimmt Winterthur im Gefüge des Metropolitanraumes 

ein? 

Untersuchungsgebiet 

Die Region Winterthur ist gegliedert in vier mehr oder weniger 

konzentrische Gürtel (vgl. Abb. 1). Der erste innere Gürtel 

umfasst die Quartiere der Kernstadt. Da einige Quartiere 

sehr klein sind, wurden aus den 42 Stadtquartieren 19 Raumeinheiten 

gebildet, die äquivalent zu den Umland gemeinden 

behandelt werden.2 Der zweite Gürtel umfasst die 11 Agglomerationsgemeinden, 

der dritte Gürtel die übrigen 13 Gemeinden 

der Raumplanungsregion (RPR) «Winterthur und 

Umgebung». Der vierte Gürtel gilt als weiteres Einzugsgebiet 

und wird gebildet von den verbleibenden 25 Gemeinden 

des Bezirkes Andelfi ngen, der Gemeinde Oberembrach3 

sowie 4 weiteren Gemeinden im unteren Tösstal. Brütten, 

Kyburg, Lindau und Illnau-Effretikon gehören zwar gemäss 

Defi nition des Bundesamtes für Statistik zur Agglomeration 

Zürich, sind aber auch Teil der RPR Winterthur und Umgebung. 

Sie wurden für die Analyse der Region Winterthur 

zugeordnet. 



Datengrundlage 

Die Untersuchung erfolgt auf der Basis der Volkszählung von 

2000, die nicht nur Angaben zur sozialen Schichtung, Alter 

und Nationalität, sondern auch Angaben über die Haushaltsformen 

enthält, sowie der Steuerstatistik der Kantone 

Zürich, Aargau und Schwyz. Für den zeitlichen Vergleich 

wurden die Volkszählung von 1990 und die Steuerstatistik 

des Veranlagungsjahres 1990 verwendet. 

2 Segregation 

Mit Segregation wird die Ungleichheit der Bevölkerungszusammensetzung 

zwischen Stadtquartieren oder Gemeinden 

bezeichnet. Die Segregation entsteht aufgrund von 

räumlich verschiedener Wohninfrastruktur und dem Wohnungsangebot 

aber auch aufgrund von Einkommensunterschieden 

und verschiedenen Ansprüchen an den Wohnstandort. 

Wie wird Segregation gemessen? 

Wichtige Masse zur Beschreibung der Bevölkerungsverteilung 

sind absolute Anzahlen und relative Anteile. Die ungleiche 

räumliche Verteilung der Bevölkerung nach unterschiedlichen 

Merkmalen kann mittels des Segregationsindex (SI) 

ausgedrückt werden. Der SI entspricht dem prozentualen 

Anteil von Individuen der Teilgruppe, der umgesiedelt werden 

müsste, um eine Gleichverteilung zu erreichen. 

Segregationsindex (SI) 

= Bevölkerungszahl der Teilgruppe a im Teilraum i 

= Restbevölkerung: im Teilraum i (=Gesamtbevölkerungszahl im Teilraum i 

weniger die Bevölkerungszahl der Teilgruppe a im Teilraum i) 

Der Segregationsindex misst die Disproportionalität der 

Verteilung einer Teilgruppe im Vergleich zur theoretischen 

Gleichverteilung der Teilgruppe über alle Teilräume eines 

Untersuchungsgebietes. 

Der SI nimmt Werte zwischen 0 und 100 an, wobei ein 

Wert von 0 einer komplett proportionalen Verteilung der 

Teilgruppe in allen Teilräumen entspricht. Nimmt der SI 

einen Wert von 100 an, wäre diese Teilgruppe von der 

Restbevölkerung vollständig separiert. 

Der SI hängt nicht nur von der Verteilung der Teilgruppe 

ab, sondern auch von der anzahlmässigen Mächtigkeit 

der Teilgruppe, sowie der Grösse der Teilräume. 



Diese quantitativen Masse (absolute Anzahl, relative Anteile 

und SI) geben einen groben Überblick und erlauben 

auf einfache Weise zeitliche Vergleiche von verschiedenen 

Merkmalen. 

Regionale Bezüge wie Nachbarschaften von Gemeinden 

mit ähnlicher Sozial- oder Altersstruktur kommen in kartografi 

schen Darstellungen besser zum Ausdruck. Verteilungsmuster 

werden sichtbar und können somit auch qualitativ 

beschrieben werden. Zudem bieten Karten den Lesern die 

Möglichkeit, ihr eigenes Wissen über die verschiedenen Gemeinden 

und lokalen Gegebenheiten mit dem Karteninhalt 

zu verknüpfen.4 

2.1 Segregation nach sozialem Status 

Am bekanntesten und am besten untersucht ist die Segregation 

nach sozialem Status, denn die räumliche Trennung 

der Wohngebiete aufgrund der sozialen Hierarchie ist seit 

jeher ein Charakteristikum von Städten. In modernen Gesellschaften 

bemisst sich die soziale Schichtung in erster Linie an 

den wichtigsten gesellschaftlichen Ressourcen: Einkommen 

Grafi k 3 

Hohe Einkommen über CHF 160 000.– 

Räumliche Verteilung der hohen Einkommen 2000 

Baden 

Bremgarten 

unter 2 % 

2 - 4 % 

4 - 6 % 

6 - 8 % 

über 8 % 

Dietikon 

Kleinster Wert 0.00 % 

Islisberg; Kaiserstuhl 

Größter Wert 18.88 % 

Uitikon 

Quelle: Steuerstatistik 

Dielsdorf 

Zürich 

Affoltern a. A. 

Schaffhausen 

Zug 

Bülach 

Horgen 


Meilen 


Uster 

Freienbach 

0 

Pfäffikon 

Frauenfeld 


Rapperswil 

5 10 km 



bzw. Vermögen und Bildung. Ein weiteres Statusmerkmal, 

das beides vereint ist die berufl iche Tätigkeit, der so genannte 

sozioprofessionelle Status.5 

Dünnere Oberschicht in Winterthur 

Wie sich bei allen drei Statusmerkmalen zeigt, ist sowohl in 

der Region (RWI) als auch in der Stadt Winterthur (SWI) 

die Oberschicht im Vergleich zur Agglomeration Zürich (ZH) 

relativ dünn (Akademikeranteil: SWI 7,6%; RWI 6,3%; ZH 

10,0%; Anteil der steuerbaren Einkommen über 160 000.–: 

SWI 1,3%; RWI 2,1%; ZH 4,3%). Bei den statushohen Berufen 

ist der Unterschied etwas weniger ausgeprägt (SWI 

11,1%; RWI 10,9%; ZH 14,4%). 

Räumliche Trennung von Geld und Geist 

Die räumliche Segregation der Oberschicht verläuft in der 

Region Winterthur relativ stark getrennt nach Einkommen 

und Bildung. Die hohen Einkommen (über 160 000.–) konzentrieren 

sich vor allem in den stadtnahen Agglomerationsgemeinden 

Seuzach, Hettlingen und Brütten. Innerhalb der 

Stadtgrenzen ist die räumliche Ungleichverteilung der hohen 

Grafi k 4 

Universitätsabschlüsse 

Relative Anteile der Personen mit akademischem Abschluss bezogen auf 

das Total der 25- bis 65-Jährigen 

Quelle: Volkszählung 2000 

5 10 km 


www.statistik.zh.ch 

Baden 

Bremgarten 

unter 5 % 

5 - 10 % 

10 - 15 % 

15 - 20 % 

über 20 % 

Dietikon 


Höri 


Fluntern 

Dielsdorf 

Zürich 


Schaffhausen 

Zug 

Bülach 

Horgen 


Meilen 


Uster 

Freienbach 

0 

Pfäffikon 

Frauenfeld 


Rapperswil


Einkommen sehr ausgeprägt (SI = 33,4). In den meisten 

Quartieren sind die Anteile der Gutverdienenden sehr gering. 

Einzig Sonneberg-Ricketwil-Oberseen kann als reiches 

Quartier bezeichnet werden (6,4%). Dagegen konzentrieren 

sich die niedrigen Einkommen (unter 30 000.–) in den innenstädtischen 

Zonen (Altstadt-Lind, Blumenau, Schlosstal- 

Eichliacker, Tössfeld-Brühlberg-Neuwiesen, Deutweg und 

Sennhof) sowie den Tösstaler Gemeinden Turbenthal, Bauma, 

Hofstetten und Schlatt. 

Die Schichtung nach Bildungsniveau zeigt ein anderes regionales 

Muster. Der Akademikeranteil6 ist in der Stadt 

Winterthur generell höher als im Umland und nimmt in den 

Quartieren Altstadt-Lind, Heiligberg, Sonneberg-Ricketwil- 

Oberseen und Weinberg-Taggenberg überdurchschnittliche 

Werte von mehr als 10% an. In den reicheren Umlandgemeinden 

wohnen weniger Hochschulabgänger. Am geringsten 

ist der Akademikeranteil im Tösstal und den ländlichen 

Orten des Weinlandes. 

Im Vergleich zur Agglomeration Zürich wird deutlich, dass 

der Nordosten des Kantons Zürich generell ärmer ist als der 

Süden (geringere Anteile an hohen Einkommen und grössere 

Anteile an niedrigen Einkommen). Infolge der dünnen 

Oberschicht und der räumlichen Trennung von Bildungsbürgertum 

und Besitzbürgertum hat die Stadt Winterthur 

keinen Speckgürtel angesetzt. Zusammenhängende Oberschichtsregionen 

wie an den Zürcher Seeufern gibt es in 

Winterthur nicht. 

Gegenläufi ge Segregationstendenzen 

Zwischen 1990 und 2000 hat sich die Sozialstruktur in beiden 

Agglomerationen parallel entwickelt. Die Einkommen 

und das Bildungsniveau sind generell gestiegen, derweil die 

Anzahl der Erwerbstätigen mit unqualifi zierten Berufen in 

beiden Regionen markant zurückgegangen ist. 

Bei der räumlichen Segregation nach Einkommen und Bildung 

zeigt sich jedoch eine gegenläufi ge Entwicklung. In 

der Region Winterthur hat die Segregation der hohen Einkommen 

leicht zugenommen (von 29,8 auf 30,0) und in der 

Agglo meration Zürich abgenommen (von 34,8 auf 30,6). 

Die Segregation der Hochschulabgänger (nur über 30-Jährige) 

hat sich dagegen in der Region Winterthur abgeschwächt 

(von 18,0 auf 17,0) und in der Agglomeration Zürich verstärkt 

(von 26,6 auf 28,1). 

2.2 Segregation der Nationalitäten 

Der Anteil der ausländischen Staatsangehörigen ist mit 

17,4% an der Gesamtbevölkerung in der Region Winterthur 

geringer als in der Agglomeration Zürich (22,7%) und in der 

gesamten Schweiz (19,6%). Die Differenzen innerhalb der 

Region sind jedoch sehr gross. Der Segregationsindex der 

ausländischen Bevölkerung ist mit 25,9 bedeutend höher 

Grafi k 5 

Ausländische Bevölkerung 

Relative Anteile ausländischer Staatsangehöriger 

an der Gesamtbevölkerung 




5 10 km 

als in der Agglomeration Zürich (21,6). Auffällig ist der 

Gegensatz zwischen den Umlandgemeinden und der Stadt 

Winterthur. In der Kernstadt wohnen knapp zwei Drittel aller 

Ausländerinnen und Ausländer der Region. 

In den meisten Umlandgemeinden beträgt der Ausländeranteil 

weniger als 10%. Ausnahmen sind Illnau-Effretikon 

und Lindau mit mehr als 20% ausländischen Staatsangehörigen, 

die Tösstaler Gemeinden Zell, Turbenthal, Wila und 

Bauma sowie Andelfi ngen mit Ausländeranteilen zwischen 

10 und 20%. 

Innerhalb der Stadt Winterthur ist die Segregation geringer 

(SI = 19,0). Hohe Konzentrationen ausländischer Staatsangehöriger 

fi nden sich in den Arbeiterquartieren des Stadtteils 

Töss und den angrenzenden Quartieren Tössfeld-Brühlberg- 

Neuwiesen, sowie den Quartieren Gutschick-Endliker und 

Sennhof. Dagegen leben in den Seener Quartieren Sonnenberg-Oberseen-Ricketwil 

und Götzberg-EidbergIberg vor 

allem Personen schweizerischer Nationalität (über 90%). 

Segregation in der Stadt Winterthur und Umgebung 8/24 www.statistik.zh.ch 

Baden 

Bremgarten 

unter 10 % 

10 - 20 % 

20 - 30 % 

30 - 40 % 

über 40 % 

Dietikon 


Altikon 


Hard 

Dielsdorf 

Zürich 


Schaffhausen 

Zug 

Bülach 

Horgen 


Meilen 


Uster 

Freienbach 

0 

Pfäffikon 

Frauenfeld 


Rapperswil


Grafi k 6a 

Südeuropäische Nationen 

Relative Anteile an der Gesamtbevölkerung 

Baden 

Bremgarten 

unter 5 % 

5 - 10 % 

10 - 15 % 

15 - 20 % 

über 20 % 

Dietikon 


Wildberg 


Spreitenbach 

Dielsdorf 


Zürich 


Schaffhausen 

Zug 

Bülach 

Horgen 


Meilen 


5 10 km 

Der überwiegende Anteil (90%) der ausländischen Bevölkerung 

in der Region Winterthur stammt aus europäischen 

Staaten, wobei Personen aus südeuropäischen Staaten (rund 

14 000) die grösste Gruppe stellen, gefolgt von Angehörigen 

von Staaten des ehemaligen Jugoslawien (knapp 10 000) 

und den Personen mit einer nord- oder westeuropäischen 

Nationalität (rund 5 650). 

Nationengruppen 

Die Segregation der Nationengruppen in der Region und 

der Stadt Winterthur ist recht unterschiedlich. Besonders die 

Angehörigen von südeuropäischen Staaten (SI = 30,4) konzentrieren 

sich sehr stark in den Stadtquartieren Tössfeld- 

Brühlberg-Neuwiesen, Blumenau, Thalacker-Guggenbühl, 

Gutschick-Endliker und Sennhof mit Anteilen von mehr als 

20% an der Gesamtbevölkerung. 

Die Angehörigen von Staaten des ehemaligen Jugoslawien 

leben ausgeglichener über die Region verteilt (SI = 27,3). 

Neben den Stadtquartieren und Gemeinden mit generell 

Uster 

Freienbach 

0 

Pfäffikon 

Frauenfeld 


Rapperswil 

Grafi k 6b 

Nord- & westeuropäische Nationen 

Relative Anteile an der Gesamtbevölkerung 




5 10 km 

hohen Ausländeranteilen sind die Anteile in den Gemeinden 

Hagenbuch Andelfi ngen, Kleinandelfi ngen, Flaach und 

Ossingen höher als im Regionsdurchschnitt. 

Die Segregation der Personen mit nord- oder westeuropäischer 

Staatsangehörigkeit ist vergleichsweise gering (RWI 

11,8; SWI 8,5), ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung bewegt 

sich in den meisten Gemeinden und Stadtquartieren der Region 

zwischen 2 und 4%. In den kleinen ländlichen Gemeinden 

ist er geringer, in den Quartieren Zinzikon- Reutlingen- 

Stadel und Altstadt-Lind ist er leicht höher. 

Vergleich zur Agglomeration Zürich 

Während sich in der Agglomeration Zürich eine deutliche 

regionale Polarisierung zwischen Nord und Süd abzeichnet, 

die sich sowohl in der räumlichen Verteilung nach Statusmerkmalen 

als auch in den Anteilen der Nationalitäten 

niederschlägt, ist in der Region Winterthur vor allem der 

Gegensatz zwischen der Kernstadt und dem Umland auffällig. 



Baden 

Bremgarten 

unter 2 % 

2 - 4 % 

4 - 6 % 

6 - 8 % 

über 8 % 

Dietikon 


Volken 


Hochschulen 

Dielsdorf 

Zürich 


Schaffhausen 

Zug 

Bülach 

Horgen 


Meilen 


Uster 

Freienbach 

0 

Pfäffikon 

Frauenfeld 


Rapperswil


Grafi k 7a 

Kinder & Jugendliche unter 15 Jahren 

Räumliche Verteilung 

Baden 

Bremgarten 

unter 10 5 % 

10 5 - 10 15 % 

15 10 - - 20 15 % 

20 15 - - 25 20 % 

über 25 20 % 

Dietikon 


Hochschulen 


Rottenschwil 

Dielsdorf 


Zürich 


Schaffhausen 

Zug 

Bülach 

Horgen 


Meilen 


5 10 km 

Markant sind die Unterschiede in der Segregation der Nationengruppen. 

In der Agglomeration Zürich nehmen die Ausländerinnen 

und Ausländer aus südeuropäischen Staaten in 

verstärktem Masse an der Suburbanisierung teil, während 

sie sich in der Region Winterthur vor allem auf die alten 

Arbeiterquartiere der Stadt konzentrieren. 

Genau umgekehrt sind die Segregationsmuster der Personen 

aus nord- und westeuropäischen Staaten. In der Agglomeration 

Zürich konzentrieren sie sich in den stadtnahen 

Oberschichtsregionen um das Seebecken herum. In der 

Agglo meration Winterthur ist deren räumliche Konzentration 

sehr gering. 

Veränderungen zwischen 1990 und 2000 

Die Zusammensetzung der ausländischen Bevölkerung nach 

Nationalitäten veränderte sich zwischen 1990 und 2000 in 

beiden Untersuchungsregionen in gleicher Art und Weise. 

Die Anzahl der Südeuropäer ist zurückgegangen und die 

Anzahl Personen aus Staaten des ehemaligen Jugoslawien 

Uster 

Freienbach 

0 

Pfäffikon 

Frauenfeld 


Rapperswil 

Grafi k 7b 

Betagte: 65 Jahre und älter 

Räumliche Verteilung 




5 10 km 

hat sich verdoppelt. Stark gewachsen ist auch die Gruppe 

der Nord- und Westeuropäer. 

Im Gegensatz zur Agglomeration Zürich, wo die Segregation 

der nord- und westeuropäischen Nationalitäten stärker 

geworden ist (von 11,7 auf 15,6), indem ein Konzentrationsprozess 

auf die stadtnahen Oberschichtsquartiere stattgefunden 

hat, erfolgte die Zuwanderung von Nord- und 

Westeuropäern in der Region Winterthur vor allem in die 

Umlandgemeinden (Rückgang des SI von 12,5 auf 11,8). 

2.3 Segregation nach Altersklassen 

Bei der regionalen Betrachtung der Altersstruktur sind vor 

allem die Kinder und Jugendlichen unter 15-Jahren sowie die 

Betagten über 65-Jahre von besonderem Interesse. Diese 

beiden Altersgruppen sind relativ immobil und im Gegensatz 

zur Aktivbevölkerung relativ stark segregiert. Überdies 

belastet eine starke Konzentration dieser Altersgruppen die 

Haushalte der Gemeinwesen (Kindergärten, Schulen, bzw. 

Betreuungsinfrastruktur für Betagte). Der Vergleich der bei- 


Baden 

unter 10 % 

10 - 15 % 

15 - 20 % 

20 - 25 % 

über 25 % 

Bremgarten 

Dietikon 


Sennhof 


Witikon 

Dielsdorf 

Zürich 


Schaffhausen 

Zug 

Bülach 

Horgen 


Meilen 


Uster 

Freienbach 

0 

Pfäffikon 

Frauenfeld 


Rapperswil


den Karten zeigt ein komplementäres Verteilungsmuster der 

Betagten und der Kinder und Jugendlichen. Die meisten Gemeinden 

der Region haben mit über 20% sehr hohe Anteile 

Kinder und Jugendliche7, wogegen in den zentralen Quartieren 

von Winterthur-Stadt die unter 15-Jährigen weniger 

als 15% der Gesamtbevölkerung ausmachen. 

Der Anteil Betagte über 65-Jahren ist tendenziell in den 

Stadtquartieren höher als in den Umlandgemeinden, wobei 

die Quartiere Deutweg und Rosenberg als relativ überaltert 

bezeichnet werden müssen. Ausnahmen sind einige eher 

periphere Winterthurer Stadtquartiere: Götzerwil-Eidberg- 

Iberg, Grütze-Hegmatten-Hegi, Dättnau-Rossberg und 

Sennhof. Diese sind die eigentlichen Familienquartiere von 

Winterthur mit einer eher jungen Aktivbevölkerung, einem 

hohen Anteil unter 15-Jähriger und einem geringen Anteil 

Betagter. 

Im Vergleich zur Agglomeration Zürich (16,0% unter 15- 

Jährige) ist die Region Winterthur «kinderreicher» (18,6%). 

Selbst die Kernstadt Winterthur (16,6%) hat einen leicht höheren 

Anteil Personen im Vorschul- und im schulpfl ichtigen 

Alter als die Agglomeration Zürich. 

Beim Anteil Betagte über 65 Jahre gibt es keine Unterschiede 

zwischen den beiden Regionen (RWI: 14,7; ZH 14,8). 

Während sich die Überalterung in Zürich seit 1990 von der 

Innenstadt an den Stadtrand und die inneren Agglomerationsgürtel 

verlagert hat und heute in der Innenstadt praktisch 

ausschliesslich jüngere Erwachsene und Personen 

mittleren Alters leben, hat eine solche Suburbanisierung 

der Überalterung in der Region Winterthur nicht stattgefunden. 

2.4 Segregation nach Lebensformen 

Seit rund dreissig Jahren fi ndet in den westlichen Gesellschaften 

ein Prozess der Pluralisierung der Lebensformen 

und Lebensstile statt. Neben dem einst dominierenden traditionell-bürgerlichen 

Ideal des Lebens in der Zweigenerationen-Familie 

mit strikter Rollenteilung von Erwerbs- bzw. 

Betreuungs- und Hausarbeit zwischen den Geschlechtern 

haben sich andere Haushaltsformen und Rollen- bzw. Familienmodelle 

als eigenständige und dauerhafte Lebensformen 

etabliert. Diese Ausdifferenzierung der Lebensformen ist Teil 

der Entwicklung zu einer individualisierten Gesellschaft, in 

der das einzelne Individuum in verstärktem Masse zwischen 

verschiedenen Lebensentwürfen wählen kann und weniger 

durch traditionelle Vorgaben und gesetzliche Vorschriften 

geleitet wird. 

Die gesellschaftliche Differenzierung nach Lebensstilen ist 

zu einem wichtigen Element der Sozialstruktur geworden 

und damit auch zu einem zentralen Faktor der räumlichen 

Entmischung nach Wohnstandorten. 

Grafi k 8 



Familienhaushalte 

Relative Anteile der 30- bis 49-Jährigen, die in Paarhaushalten mit 

Kindern leben bezogen auf das Total der Altersgruppe 


5 10 km 

Haushaltstypen 

Die Bedeutung der gelebten Haushaltsform für die Segregation 

zeigt sich an der Höhe der Segregationsindizes für 

die Haushaltstypen. Personen in Familienhaushalten, Einpersonenhaushalten 

oder Wohngemeinschaften sind beinahe 

ebenso stark und zum Teil sogar stärker segregiert 

als die ausländische Bevölkerung. Weil die Haushaltsform 

auch stark durch die gegenwärtige biografi sche Situation 

bestimmt ist, beschränken wir uns hier auf die 30- bis 49- 

Jährigen. Dadurch wird ausgeschlossen, dass einfach die 

räumliche Verteilung der Altersklassen abgebildet wird. Die 

Phase zwischen 30 und 50 Jahren ist in den meisten Fällen 

die Phase der Etablierung des Lebensstils. 

Entsprechend dem gesamtgesellschaftlichen Trend haben 

von 1990 bis 2000 auch in der Region Winterthur die Familienhaushalte 

abgenommen und die Einpersonenhaushalte 

zugenommen. Trotz dieser Verschiebungen ist der Familienhaushalt 

in der Region Winterthur noch immer die dominierende 

Haushaltsform in der Altersgruppe der 30 bis 



Baden 

Bremgarten 

unter 30 % 

30 - 40 % 

40 - 50 % 

50 - 60 % 

über 60 % 

Dietikon 


Rathaus 


Waltalingen 

Dielsdorf 

Zürich 


Schaffhausen 

Zug 

Bülach 

Horgen 


Meilen 


Uster 

Freienbach 

0 

Pfäffikon 

Frauenfeld 


Rapperswil


49-Jährigen. Auffallend ist der relativ geringe Unterschied 

zwischen Stadt und Umland (SWI: 49,5%; RWI: 54,2%), 

der in der Agglomeration Zürich bedeutend ausgeprägter 

ist (AggloZH: 45,5%; StadtZH: 34,5%). 

Analog zur Agglomeration Zürich folgt die Segregation 

nach Haushaltstypen auch in der Region Winterthur einem 

Zentrum-Peripherie-Gradienten. In den Innenstadtquartieren 

Altstadt-Lind ist der Familienanteil am kleinsten (33,0%), 

der Anteil an Einpersonenhaushalten (28,7%) und der Anteil 

an Personen in Wohngemeinschaften (5,0%) am höchsten. 

In den ländlichen Gemeinden leben über 60 teilweise sogar 

über 70% der 30- bis 49-Jährigen in Familienhaushalten. 

Auffallend ist, dass in den Stadtrandquartieren von Winterthur 

die Familienanteile ebenso hoch sind wie in der Agglomeration 

und im Weinland. 

Familienmodelle 

Die Aufteilung von Erwerbs- und Betreuungsarbeit zwischen 

Elternteilen gibt Auskunft über die Orientierung an eher 

bürgerlichen oder an moderneren egalitären Familienvorstellungen. 

Gemäss Elisabeth Bühler (2001) lassen sich vier 

geschlechterkulturelle Familienmodelle unterscheiden, die 

sich regional sehr unterschiedlich verteilen. Die Familienmodelle 

können durch den Erwerbstatus von Müttern, genauer 

von Frauen zwischen 25 und 44 Jahren in Haushalten mit 

Kindern, angenähert werden. 

In der Zeitperiode zwischen den beiden Volkszählungen 

hat das traditionell bürgerliche Familienmodell in allen drei 

Untersuchungsregionen seine Dominanz zugunsten des 

moder nisierten bürgerlichen Modells eingebüsst. So sind 

nur noch ein Viertel aller Mütter Vollzeit als Hausfrauen 

tätig, während beinahe die Hälfte der Mütter einer Teilerwerbstätigkeit 

nach gehen. Der Anteil an vollerwerbstätigen 

Müttern ist dagegen ungefähr gleich gross geblieben. 

Während die Anteile des traditionellen bürgerlichen und des 

modernisierten bürgerlichen Modells in der Agglomeration 

Winterthur ungefähr gleich gross sind wie in der Agglomeration 

Zürich, ist der Anteil der vollerwerbstätigen Mütter 

in der Agglomeration Zürich um rund ein Viertel höher als 

in der Region Winterthur. 

Die Segregation der Familienmodelle in der Region Winterthur 

folgt einerseits einem Zentrum-Perpherie-Gradienten, 

bildet andererseits aber auch die Segregation nach Status ab. 

Die höchsten Anteile vollerwerbstätiger Mütter fi nden sich 

in den städtischen Quartieren Dättnau-Rossberg, Weinberg- 

Taggernberg, Rosenberg und Blumenau. Die geringsten 

Anteile haben die gehobeneren stadtnahen Agglomerationsgemeinden 

wie Wiesendangen, Schlatt, Neftenbach, 

Hettlingen und Henggart und Brütten. Relativ häufi g ist die 

Tabelle 1 



Die vier geschlechterkulturellen Familienmodelle nach 

Bühler (2001) 

Traditionelles 

bürgerliches Modell 

Modernisiertes 

bürgerliches Modell 

Egalitär erwerbsbezogenes 

Modell 

Egalitär familienbezogenes 

Modell 

Mann: Vollzeit erwerbstätig, 

Frau: Nichterwerbstätig 

Mann: Vollzeit erwerbstätig 

Frau: Teilzeit erwerbstätig 

Mann und Frau 

Vollzeit erwerbstätig 

Frau und Mann 

Teilzeit erwerbstätig 

Vollerwerbstätigkeit von Müttern auch in den Tösstaler Gemeinden 

Zell und Turbenthal. 

Traditioneller Nordosten 

Bei allen untersuchten Lebensstilindikatoren zeigt sich, dass 

die Region Winterthur traditioneller und bürgerlicher geprägt 

ist als die Agglomeration Zürich. D. h. mehr klassische 

Paarhaushalte mit Kindern (RWI 54,2%; ZH 45,5%), weniger 

Einpersonenhaushalte (RWI 14,7%; ZH 19,8%), weniger 

Personen in Wohngemeinschaften (RWI 2,8%; ZH 4,3%), 

weniger vollerwerbstätige Mütter (RWI 13,9%; ZH 17,5%), 

mehr Vollzeit Hausfrauen und Mütter (RWI 25,2%; ZH 

23,2%), weniger Konfessionslose (RWI 10,6%; ZH 13,7%) 

und weniger kinderlose Frauen. 

Bemerkenswerterweise ist dies nicht bloss auf die sehr ländlichen 

Gebiete im der Region Winterthur zurückzuführen. 

Bei allen Lebensstilvariablen ist auch die Segregation in der 

Region Winterthur geringer als in der Agglomeration Zürich. 

Insbesondere fehlen in Winterthur hochgradig individualisierte 

Stadtquartiere, wo die traditionell bürgerliche Lebensweise 

eine Ausnahmeerscheinung ist. 

3 Typisierung der sozio-kulturellen Wohnmilieus 

Im zweiten Schritt der Untersuchung werden die Quar tiere 

und Gemeinden des Untersuchungsgebietes aufgrund ihrer 

Bevölkerungsstruktur typisiert. Dabei kommt das im Rahmen 

der Studie zu Segregation und Umzügen in der Stadt 

und Agglo meration Zürich ausgearbeitete Modell zur Anwendung 

(Heye & Leuthold 2004a, 2004b). Das Modell basiert 

auf der Theorie des sozialen Raumes von Pierre Bourdieu 

(1994) zur sozialen Differenzierung moderner Gesellschaften. 

Es berücksichtigt neben der vertikalen Schichtung der 

Gesellschaft nach sozialem Rang auch die horizontale Dif- 



Grafi k 9a 

Vollzeit Hausfrauen 

Relative Anteile der Vollzeithausfrauen zwischen 25 und 44 Jahren in 

Haushalten mit Kindern 

Baden 

Bremgarten 

unter 20 5 % 

20 5 - 10 30 % 

30 10 - - 40 15 % 

40 15 - - 50 20 % 

über 50 20 % 

Dietikon 


Tössfeld-Brühlberg- 

Neuwiesen 


Dorf 

Dielsdorf 


Zürich 


Schaffhausen 

Zug 

Bülach 

Horgen 


Meilen 


5 10 km 

ferenzierung, die auf Unterschiede in der Lebensführung 

beruhen. 

Die räumlich-soziale Bevölkerungsverteilung nach Wohnstandorten 

ist ein Spiegel der gesellschaftlichen Hierarchien 

und Unterschiede. Durch die Projektion des sozialen Raumes 

auf die Gliederung der Wohnquartiere von urbanen Räumen 

werden die Wohnmilieus in einem zweidimensionalen sozialgeografi 

schen Raum abgebildet. Wohnquartiere mit einer 

ähnlichen Bevölkerungszusammensetzung kommen nahe 

bei einander zu liegen, Wohnmilieus mit sehr verschiedener 

Sozialstruktur liegen weit von einander entfernt. 

3.1 Konstruktion des sozialgeografi schen Raumes 

Zur Konstruktion des sozialgeografi schen Raumes wurden 

Merkmale des sozialen Status (Einkommen, sozioprofessioneller 

Status, Bildungsniveau) und Lebensstils (Wohnformen, 

Familienmodelle) verwendet. Mit Hilfe einer Faktorenanalyse 

wurde aus den 12 Indikatoren zwei Differenzierungsachsen 

für die Typisierung von Wohnmilieus gebildet. 

Uster 

Freienbach 

0 

Pfäffikon 

Frauenfeld 


Rapperswil 

Grafi k 9b 



Vollerwerbstätige Mütter 

Relative Anteile der vollerwerbstätigen Frauen zwischen 25 und 44 

Jahren in Haushalten mit Kindern 


5 10 km 

Auf Indikatoren zur Differenzierung nach Nationalitäten und 

Sprachen wurde verzichtet, weil diese im schweizerischen 

Kontext mit dem sozialen Status korrelieren.8 

Ergebnisse der Faktorenanalyse 

Aus Gründen der Vergleichbarkeit wurde für die Region 

Winterthur dasselbe Berechnungsmodell verwendet wie 

für die Agglomeration Zürich. Die beiden resultierenden 

Dimensionen interpretieren wir als Statusachse (Fak. 2) und 

Lebensstilachse (Fak. 1). 

Die Statusachse rangiert die Wohnquartiere nach sozialem 

Status der Wohnbevölkerung. Damit lassen sich die Habitate 

der Oberschicht von mittelständischen Quartieren und den 

Wohngebieten der Unterschicht unterscheiden. 

Die Lebensstilachse differenziert die Wohnquartiere nach 

den vorherrschenden Lebensstilen. Sie reiht die Gemeinden 

und Stadtquartiere in der Horizontalen entsprechend den 

Grad der gesellschaftlichen Individualisierung der Wohnbe- 



Baden 

Bremgarten 

unter 10 % 

10 - 15 % 

15 - 20 % 

20 - 25 % 

über 25 % 

Dietikon 


Hettlingen 


Dättnau-Rossberg 

Dielsdorf 

Zürich 


Schaffhausen 

Zug 

Bülach 

Horgen 


Meilen 


Uster 

Freienbach 

0 

Pfäffikon 

Frauenfeld 


Rapperswil


Faktorenanalyse 

Die Faktorenanalyse ist ein statistisches Verfahren zur Reduktion 

einer Vielzahl von gemessenen manifesten Variablen 

auf einige wenige, nicht direkt messbare latente Variablen. 

Diese latenten Variablen werden Faktoren genannt und 

bilden die Dimensionen des sozalgeografi schen Raumes. 

völkerung auf. Am linken Pol der Lebensstilachse fi nden sich 

Gemeinden, in denen das traditionell-bürgerliche Lebens- 

und Familienmodell von der überwiegenden Mehrheit gelebt 

wird. Am rechten Pol kommen Wohngebiete zu liegen, wo 

alternative bzw. so genannte individualisierte Lebensformen 

(z. B. Einpersonenhaushaltungen, Wohn gemeinschaften, getrennt 

lebende Partnerschaften, egalitäre Familienmodelle) 

dominieren. 

3.2 Soziokulturelle Wohnmilieus in der Region 


Die Situation von 1990 

Im Jahre 1990 bestand ein noch deutlicher Zusammenhang 

zwischen der Position der Gemeinden oder Quartiere auf der 

Status- und der Lebensstilachse. D. h. je «bürgerlich-traditioneller» 

eine Gemeinde oder ein Quartier, desto statushöher 

war sie und je «individualisierter» der Lebensstil desto statusniedriger. 

Die Gemeinde Brütten und das Quartier Sonnenberg- 

Ricketswil-Oberseen sind die Oberschichtsquartiere der 

Region mit einer mehrheitlich bürgerlich-tradionell leben- 



Faktorladungsmatrix 

Faktor 1 bezeichnet die Lebensstildimension, Faktor 2 die 

Statusdimension. Die Faktorladungen sind in den Kolonnen 

aufgeführt. Sie geben an, wie hoch die Korrelation eines 

Merkmals mit dem jeweiligen Faktor ist. Die Kommunalität 

(Kom.) gibt mit einem Wert zwischen 0 und 1 an, wie 

gut die Varianz einer Variable von den beiden Faktoren 

erfasst wird. 

Variable Fak. 1 Fak. 2 Kom. 

über 65-Jährige in EPH 0,87 0,17 0,84 

Kinder und Jugendliche unter 16 –0,82 –0,39 0,86 

25- bis 44-jährige Hausfrauen –0,82 0,14 0,71 

30- bis 50-Jährige in Wohngemeinschaften 0,80 0,33 0,80 

35- bis 44-jährige Frauen ohne Kinder 0,78 0,48 0,88 

25- bis 44-jährige vollerwerbstätige Mütter 0,73 –0,24 0,67 

Niedrige Einkommen 0,46 0,00 0,37 

Erwerbstätige in statushohen Berufen 0,19 0,96 0,97 

Erwerbstätige in statusniedrigen Berufen 0,24 –0,88 0,85 

25 bis 65-Jährige mit Universitätsabschluss 0,53 0,80 0,97 

Verheiratete zwischen 20 und 30 –0,21 –0,80 0,74 

25 bis 65-jährige Konfessionslose 0,50 0,75 0,85 

Hohe Einkommen –0,16 0,68 0,70 

den Wohnbevölkerung. Die Arbeiterquartiere der Stadteile 

Töss, Dättnau-Rossberg und Schlosstal-Eichliacker, sowie 

Endliker-Gutschick sind die statusniedrigsten Quartiere 

und haben einen hohen Individualisierungsgrad. Extremer 

Ausreisser ist Sennhof mit extrem tiefen Werten auf der 

Status achse und dem höchsten Individualisierungsgrad in 

der Region Winterthur. 

Tendenziell sind die Umlandgemeinden statushöher als die 

Stadtquartiere (Ausnahme: Sonnenberg-Ricketswil-Oberseen), 

statusniedrigste Umlandgemeinden sind Turbenthal 

und Zell. 

Die Situation von 2000 

Der strikte Zusammenhang zwischen Status und Lebensstil 

hebt sich zwischen 1990 und 2000 auf. Die beiden zentrumsnahen 

Quartiere Altstadt-Lind und Heiligberg haben ein 

mittelständisches Profi l mit hohem Individualisierungsgrad 

ausgebildet. Der Stadt-Land-Gegensatz auf der Statusachse 

ist verschwunden. Die statushöchste Gebietseinheit ist ein 

Winterthurer Stadtquartier (Sonnenberg-Ricketwil-Oberseen), 

Altstadt-Lind und Heiligberg nehmen die Ränge 4 

und 6 ein. 



Grafi k 10 

Verteilung der Gemeinden und Stadtquartiere im Faktorenraum 1990 

Soziokulturelle Wohnmilieus in der Region Winterthur 1990 



Stadtquartiere von Winterthur X-/Y-Koord. Gemeinde X-/Y-Koord. Gemeinde X-/Y-Koord. Gemeinde X-/Y-Koord. 

Altstadt-Lind 1,03 / –0,68 Adlikon –0,97 / –1,61 Flurlingen –0,53 / –0,25 Schlatt (ZH) –1,23 / –0,93 

Heiligberg 0,04 / –0,38 Altikon –1,45 / –0,98 Hagenbuch –1,29 / –1,27 Seuzach –1,55 / 0,27 

Tössfeld-Brühlberg-Neuwiesen 1,50 / –1,82 Andelfi ngen –0,78 / –0,72 Henggart –1,45 / –0,31 Sternenberg 0,18 / –1,62 

Talacker-Guggenbühl 0,19 / –1,57 Bauma –0,59 / –1,55 Hettlingen –1,69 / 0,69 Thalheim a. d. T. –0,62 / –1,30 

Grüze-Hegmatten-Hegi 0,37 / –2,00 Benken (ZH) –1,15 / –0,30 Hofstetten b.Elgg –1,49 / –1,14 Trüllikon –1,43 / –0,90 

Zinzikon-Reutlingen-Stadel –0,53 / –0,77 Berg am Irchel –0,88 / –1,03 Humlikon –0,66 / –0,66 Truttikon –0,53 / –1,52 

Waser-Büelwiesen-Waldegg-Ganzenbühl –0,58 / –1,05 Bertschikon –0,82 / –1,21 Illnau-Effretikon –0,24 / –0,93 Turbenthal 0,29 / –2,06 

Sonnenberg-Ricketwil-Oberseen –2,22 / 1,48 Brütten –2,27 / 1,46 Kleinandelfi ngen –1,14 / –0,89 Unterstammheim –1,26 / –1,13 

Gotzerwil-Eidberg-Iberg –1,58 / 0,02 Buch am Irchel –1,91 / –0,36 Kyburg –0,49 / –0,66 Volken –1,25 / –0,59 

Sennhof 2,61 / –4,93 Dachsen –1,81 / 0,09 Laufen-Uhwiesen –1,21 / 0,12 Waltalingen –0,8 / –1,34 

Schlosstal-Eichliacker 1,20 / –2,47 Dägerlen –1,18 / –0,58 Lindau –0,51 / –0,93 Weisslingen –1,59 / –0,08 

Dättnau-Rossberg 0,56 / –2,43 Dättlikon –2,15 / –0,69 Marthalen –1,07 / –0,84 Wiesendangen –2,54 / 0,75 

Rosenberg –0,28 / –0,47 Dinhard –2,00 / 0,06 Neftenbach –1,69 / –0,12 Wila –0,87 / –1,08 

Blumenau 1,00 / –1,91 Dorf –0,95 / –1,25 Oberembrach –1,12 / –0,29 Wildberg –1,11 / –1,06 

Weinberg-Taggenberg 0,26 / –1,06 Elgg –0,24 / –1,18 Oberstammheim –1,05 / –0,95 Zell (ZH) 0,17 / –1,89 

Oberfeld-Lindenplatz-Härti 0,35 / –1,90 Ellikon a. d. T. –0,97 / –1,36 Ossingen –1,27 / –0,50 

Niederfeld-Neuburg-Hardau –1,02 / –0,74 Elsau –1,66 / –0,05 Pfungen 0,01 / –1,56 

Deutweg 0,70 / –1,76 Feuerthalen 0,11 / –1,36 Rheinau 0,27 / –1,19 

Endliker, Gutschick 0,94 / –2,66 Flaach –0,37 / –1,32 Rickenbach (ZH) –1,63 / 0,27 




Grafi k 11 

Verteilung der Gemeinden und Stadtquartiere im Faktorenraum 2000 

Soziokulturelle Wohnmilieus in der Region Winterthur 2000 



Stadtquartiere von Winterthur X-/Y-Koord. Gemeinde X-/Y-Koord. Gemeinde X-/Y-Koord. Gemeinde X-/Y-Koord. 

Altstadt-Lind 0,85 / 0,55 Adlikon 0,03 / –0,93 Flurlingen –0,52 / 0,06 Schlatt (ZH) –0,67 / –0,69 

Heiligberg 0,25 / 0,45 Altikon –0,81 / –0,93 Hagenbuch –0,51 / –0,90 Seuzach –0,80 / –0,02 

Tössfeld-Brühlberg-Neuwiesen 1,11 / –0,71 Andelfi ngen –0,64 / –0,57 Henggart –1,35 / –0,10 Sternenberg 0,29 / –0,97 

Talacker-Guggenbühl 0,39 / –1,05 Bauma –0,72 / –1,16 Hettlingen –1,36 / 0,80 Thalheim a. d. T. –0,02 / –0,77 

Grüze-Hegmatten-Hegi –0,54 / –0,36 Benken (ZH) –0,53 / –0,97 Hofstetten b. Elgg –0,92 / –0,47 Trüllikon –0,27 / –0,83 

Zinzikon-Reutlingen-Stadel –0,11 / –0,36 Berg am Irchel –0,77 / –0,44 Humlikon –1,57 / 0,47 Truttikon –0,88 / –0,80 

Waser-Büelwiesen-Waldegg-Ganzenbühl –0,05 / –0,83 Bertschikon –0,96 / –0,82 Illnau-Effretikon 0,17 / –0,72 Turbenthal –0,13 / –1,45 

Sonnenberg-Ricketwil-Oberseen –1,17 / 1,22 Brütten –1,21 / 0,89 Kleinandelfi ngen –0,59 / –1,01 Unterstammheim –0,93 / –0,71 

Gotzerwil-Eidberg-Iberg –1,38 / –0,06 Buch am Irchel –0,95 / –0,38 Kyburg –0,14 / 0,10 Volken –0,50 / –0,33 

Sennhof 0,23 / –2,08 Dachsen –1,31 / 0,01 Laufen-Uhwiesen –0,66 / 0,04 Waltalingen –1,02 / –1,23 

Schlosstal-Eichliacker 0,96 / –1,55 Dägerlen –0,80 / –0,50 Lindau –0,48 / –0,52 Weisslingen –0,94 / 0,01 

Dättnau-Rossberg 0,02 / –1,04 Dättlikon –0,86 / –0,24 Marthalen –0,75 / –0,60 Wiesendangen –1,12 / 0,11 

Rosenberg –0,07 / –0,10 Dinhard –0,87 / –0,39 Neftenbach –1,21 / –0,20 Wila –0,62 / –0,92 

Blumenau 0,93 / –1,04 Dorf –1,72 / –0,20 Oberembrach –0,26 / –0,42 Wildberg –0,67 / –0,37 

Weinberg-Taggenberg 0,10 / –0,23 Elgg –0,55 / –0,48 Oberstammheim –0,65 / –0,91 Zell (ZH) –0,12 / –1,22 

Oberfeld-Lindenplatz-Härti 0,41 / –1,29 Ellikon a. d. T. –0,81 / –1,13 Ossingen –0,92 / –0,69 

Niederfeld-Neuburg-Hardau –0,70 / –0,22 Elsau –0,62 / –0,56 Pfungen –0,44 / –0,82 

Deutweg 0,30 / –0,61 Feuerthalen –0,11 / –0,77 Rheinau –0,51 / –0,61 

Endliker, Gutschick 0,65 / –1,94 Flaach –0,76 / –0,74 Rickenbach (ZH) –1,10 / –0,04 



Grafi k 12 

Veränderungen der Positionen im Faktorenraum zwischen 1990 und 2000 

Sozialräumliche Verschiebungen in der Region Winterthur zwischen 1990 und 2000 






Tabelle 2 

Die Stadtquartiere sind tendenziell stärker durch individualisierte 

Lebensstile geprägt als die Umlandgemeinden. Es gibt 

allerdings keine klare Trennung zwischen Stadt und Land. 

Der Lebensstil-Graben verläuft durch die Stadt Winterthur. 

Insbesondere die peripheren Stadtquartiere Sonnenberg- 

Ricketwil-Oberseen, Gotzerwil-Eidberg-Iberg liegen am 

linken Rand. 



Gemeinden und Stadtquartiere der Region Winterthur mit relativen Extrempositionen im sozialgeografi schen Raum 

1990 und 2000 

Statusniedrige Gemeinden und Stadtquartiere Statushohe Gemeinden und Stadtquartiere 

1990 2000 1990 2000 

Sennhof –4,93 Sennhof –2,08 Sonnenberg-Ricketwil- 

Oberseen 

1,48 Sonnenberg-Ricketwil- 

Oberseen 

Endliker-Gutschick –2,66 Endliker-Gutschick –1,94 Brütten 1,46 Brütten 0,89 

Schlosstal-Eichliacker –2,47 Schlosstal-Eichliacker –1,55 Wiesendangen 0,75 Hettlingen 0,8 

Dättnau-Rossberg –2,43 Turbenthal –1,45 Hettlingen 0,69 Altstadt-Lind 0,55 

Turbenthal –2,06 Oberfeld-Lindenplatz-Härti –1,29 Rickenbach (ZH) 0,27 Humlikon 0,47 

Grüze-Hegmatten-Hegi –2 Waltalingen –1,23 Seuzach 0,27 Heiligberg 0,45 

Blumenau –1,91 Zell (ZH) –1,22 Laufen-Uhwiesen 0,12 Wiesendangen 0,11 

Hoher Individualisierungsgrad Geringer Individualisierungsgrad 

1990 2000 1990 2000 

Sennhof 2,61 Tössfeld-Brühlberg- 

Neuwiesen 

1,11 Wiesendangen –2,54 Dorf –1,72 

Tössfeld-Brühlberg- 

Neuwiesen 

1,5 Schlosstal-Eichliacker 0,91 Brütten –2,27 Humlikon –1,57 

Schlosstal-Eichliacker 1,2 Blumenau 0,93 Sonnenberg-Ricketwil- 

Oberseen 

–2,22 Gotzerwil-Eidberg-Iberg –1,38 

Altstadt-Lind 1,03 Altstadt-Lind 1,03 Dättlikon –2,15 Hettlingen –1,36 

Blumenau 1 Endliker-Gutschick 0,65 Dinhard –2 Henggart –1,35 

Endliker-Gutschick 0,94 Oberfeld-Lindenplatz-Härti 0,41 Buch am Irchel –1,91 Dachsen –1,31 

Deutweg 0,7 Talacker-Guggenbühl 0,39 Dachsen –1,81 Brütten –1,21 

Dättnau-Rossberg 0,56 Deutweg 0,3 Neftenbach –1,69 Neftenbach –1,21 

Verschiebungen auf der Statusachse Verschiebungen auf der Lebensstilachse 

Relative Abwertung Relative Aufwertung Relative Verbürgerlichung Relative Individualisierung 

Benken (ZH) –0,67 Sennhof 2,85 Sennhof –2,38 Wiesendangen 1,42 

Wiesendangen –0,64 Grüze-Hegmatten-Hegi 1,64 Grüze-Hegmatten-Hegi –0,91 Dättlikon 1,29 

Brütten –0,57 Dättnau-Rossberg 1,39 Humlikon –0,91 Trüllikon 1,16 

Elsau –0,51 Altstadt-Lind 1,23 Rheinau –0,78 Dinhard 1,13 

Dinhard –0,45 Deutweg 1,15 Dorf –0,77 Brütten 1,06 

Rickenbach (ZH) –0,31 Humlikon 1,13 Dättnau-Rossberg –0,54 Sonnenberg-Ricketwil- 

Oberseen 

1,05 

Seuzach –0,29 Tössfeld-Brühlberg- 

Neuwiesen 

1,11 Pfungen –0,45 Elsau 1,04 

Sonnenberg-Ricketwil- 

Oberseen 

–0,26 Dorf 1,05 Turbenthal –0,42 Adlikon 1 

Veränderungen zwischen 1990 und 2000 

Verändert sich die Bevölkerungszusammensetzung in einer 

Gemeinde oder einem Quartier, lässt sich dies durch eine 

Verschiebung der Kreisscheibe im sozial-geografi schen 

Raum ausdrücken, die als Linie grafi sch dargestellt werden 

kann (vgl. Abb. 12). Eine lange Linie nach rechts bedeutet, 

dass in einer Gemeinde die individualisierten Lebensformen 

stark zugenommen haben. Eine lange Linie nach oben be- 


1,22


deutet eine soziale Aufwertung der Gemeinde. Ein Vergleich 

der Mittelwerte von 1990 und 2000 zeigt die generelle Veränderung 

der gesamten Agglomeration oder Region auf den 

beiden Differenzierungsachsen (vgl.Tab. 3). 

Individualisierung des Umlandes – Aufwertung 

der Kernstadt 

Generell zeigt sich eine Tendenz der Umlandgemeinden zur 

Individualisierung. Ausnahmen sind Dorf, Humlikon und 

Pfungen die sich stark versus «bürgerlich-traditionell» verändern. 

Der Individualisierungsgrad der Stadtquar tiere blieb 

relativ unverändert (Ausnahmen: Sonnenberg- Ricketwil- 

Oberseen, «Individualisierung»; Sennhof, «Verbürgerlichung»). 

Auf der Statusachse zeigt sich eine leichte Aufwertung 

der gesamten Region. Dabei wurden die Stadt 

Winterthur und insbesondere ihre statusniedrigen Arbeiterquartiere 

stärker aufgewertet als das Umland. In derselben 

Richtung veränderten sich auch die Gemeinden Zell und 

Turbenthal. 

Mit Gentrifi zierung bezeichnen wir eine überdurchschnittliche 

Aufwertung eines 1990 noch statusniedrigen Quartiers, 

das 2000 über den Mittelwert der gesamten Region 

(vgl. Tab.4) zu liegen kommt. In der Stadt Winterthur ist 

einzig in den Quartieren Grüze-Hegmatten-Hegi Ansätze 

einer Gentrifi zierung festzustellen. Auffällig ist, dass diese 

Aufwertung an eine relativ starke «Verbürgerlichung» gekoppelt 

ist.9 

Als Marginalisierung wird eine relative Abwertung von statusniedrigen 

Quartieren bezeichnet. Anders als in der Agglomeration 

Zürich sind in der Region keine solchen Marginalisierungstendenzen 

festzustellen. Quartiere, die 1990 

besonders statusniedrig waren, wurden allesamt überdurchschnittlich 

aufgewertet. Eine relative Abwertung erfuhren 

vor allem stadtnahe eher gehobene Agglomerationsgemeinden 

und einige ländliche Gemeinden im Weinland. 

3.3 Vergleich mit der Agglomeration Zürich 

Die Stadt und Region Winterthur sind im Vergleich zur Stadt 

und zur Agglomeration Zürich statusniedriger und bürgerlich-tradioneller 

positioniert. Die Streuung der Wohnmilieus 

ist in der Region Winterthur auf beiden Differenzierungsachsen 

bedeutend geringer als in der Agglomeration der 

Kantonshauptstadt. Neben dem zusammenhängenden 

reichen Speckgürtel fehlt der Region Winterthur auch ein 

hochgradig urbanisiertes und individualisiertes Milieu wie 

in der Zürcher Innenstadt. Das Zentrumsquartier Altstadt- 

Lind kommt dem Profi l eines urbanen Mittelstandsquartiers 

am nächsten. 

Dementsprechend ist die sozialräumliche Polarisierung der 

Region Winterthur geringer. Die Unterschichtsquartiere der 

Region Winterthur sind ähnlich positioniert wie die status- 

Tabelle 3 



Vergleich der Mittelwerte auf der Status- und der 

Lebensstilachse von Stadt und Agglomeration Zürich 

bzw. Winterthur 

Die Mittelwerte wurden gewichtet nach der Bevölkerungszahl ermittelt 

Situation 2000 

Status 2000 Lebensstil 2000 

Agglomeration Zürich –0,16 0,37 

Region Winterthur –0,61 –0,17 

Stadt Zürich 0,01 1,40 

Stadt Winterthur –0,71 0,32 

Gesamtes Untersuchungsgebiet –0,22 0,30 

Situation 1990 

Status 1990 Lebensstil 1990 

Agglomeration Zürich –0,70 0,29 

Region Winterthur –1,08 –0,27 

Stadt Zürich –1,03 1,49 

Stadt Winterthur –1,55 0,21 

Gesamtes Untersuchungsgebiet –0,76 0,22 

Veränderungen 1990 bis 2000 

δ Status δ Lebensstil 

Agglomeration Zürich 0,53 0,15 

Region Winterthur 0,44 0,16 

Stadt Zürich 1,03 –0,06 

Stadt Winterthur 0,74 –0,01 

Gesamtes Untersuchungsgebiet 0,52 0,15 

niedrigen Gemeinden der Agglomeration Zürich. So liegt 

Sennhof in der Nähe von Höri, Endliker-Gutschick in der 

Nähe von Spreitenbach. Das Oberschichtsquartier Winterthurs, 

Sonnenberg-Ricketwil-Oberseen, reiht sich unter die 

Gemeinden des gehobenen Mittelstandes wie Oberrieden 

oder Stallikon ein. Altstadt-Lind liegt neben dem Stadtzürcher 

Quartier Wollishofen. 

Der Stadt-Land Gegensatz auf der Lebensstilachse ist in der 

Region Winterthur weniger ausgeprägt als in der Agglomeration 

Zürich. Die Durchmischung von Quartieren der Stadt 

und Gemeinden der Region ist grösser. Ein klarer Stadt-Land- 

Graben ist nicht zu erkennen beziehungsweise dieser verläuft 

innerhalb der politischen Stadtgrenzen von Winterthur 

und nicht ausserhalb. 




Grafi k 14a 

Individualisierungsgrad 2000 

Räumliche Differenzierung der soziokulturellen Wohnmilieus in der 

Region Winterthur und der Agglomeration Zürich 2000 

Baden 

Bremgarten 

Quelle: eigene Berechnungen 

Betrachtet man die Veränderungen der beiden Untersuchungsgebiete, 

gibt es interessante Gemeinsamkeiten aber 

auch Unterschiede. Die Aufwertung und Individualisierung 

der Region Winterthur sind vergleichbar mit jener der Agglomeration 

Zürich, d. h. die Unterschiede bleiben bestehen. 

Beide Kernstädte haben sich gegenüber dem Umland relativ 

aufgewertet. Die Aufwertung der Stadt Zürich war jedoch 

bedeutend stärker als die der Stadt Winterthur. 

4 Fazit 

-3 unter – -15 

% 

-1 5 - – 10 0 % 

10 0 – - 115 

% 

15 1 – - 220 

% 

über 2 – 520 

% 

Dietikon 

Kleinster Wert -1.72 

Dorf 

Größter Wert 3.29 

Langstrasse 

Dielsdorf 

Zürich 


Schaffhausen 

Zug 

Bülach 

Horgen 


Meilen 


5 10 km 

Die vorliegende Studie hatte zum Ziel die Segregation in 

der Stadt Winterthur und ihrem weiteren Einzugsgebiet zu 

beschreiben und mit der sozialräumlichen Struktur der Agglomeration 

Zürich zu vergleichen. 

Die Region Winterthur ist insgesamt jünger, familienreicher 

und ärmer als der Süden des Kantons, und stärker von bür- 

Uster 

Freienbach 

0 

Pfäffikon 

Frauenfeld 


Rapperswil 

Grafi k 14b 



Sozialer Status 2000 

Räumliche Differenzierung der soziokulturellen Wohnmilieus in der 

Region Winterthur und der Agglomeration Zürich 2000 

Quelle: eigene Berechnungen 

gerlich-traditionellen Lebensstilen geprägt. Die sozialräumliche 

Polarisierung der Region ist geringer als in der Agglomeration 

Zürich. 

Der Stadt Winterthur fehlt sowohl ein ausgeprägter Speckgürtel 

wie an den Zürcher Seeufern, als auch ein hochgradig 

urbanisiertes und individualisiertes innenstädtisches Milieu. 

Auffällig ist die recht scharfe räumliche Trennung in Winterthur 

zwischen Besitzbürgertum (hohe Einkommen) in den 

Stadtrandquartieren und der Agglomeration und dem Bildungsbürgertum 

(Akademiker) in der Innenstadt. 

Ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen den beiden 

Untersuchungsgebieten besteht bei der räumlichen 

Segregation der ausländischen Bevölkerung. Anders als in 

der Agglomeration Zürich nehmen die südeuropäischen 

Natio nalitäten in der Region Winterthur kaum an der Suburbanisierung 

teil, sondern konzentrieren sich nach wie vor 

in den städtischen Arbeiterquartieren und den Tösstaler 



Industriegemeinden. Die Zuwanderung von Personen aus 

Nord- und Westeuropa erfolgte dagegen vor allem in die 

Umlandgemeinden. 

Innerhalb der gesamten Region Winterthur sind die Milieuunterschiede 

zwar vergleichsweise schwach, zwischen 

den Winterthurer Stadtquartieren jedoch recht gross. Die 

sozio kulturelle Strukturierung der Region Winterthur nach 

Lebensstil folgt analog zur Agglomeration Zürich einem 

Gradienten vom Zentrum zur Peripherie. Die Trennung 

zwischen eher urbanen individualisierten Milieus und von 

traditionell bürgerlichen Lebensstilen geprägten Wohngebieten 

verläuft innerhalb der Stadtgrenzen. Besonders die 

gehobenen Stadtrandquartiere und stadtnahen Agglomerationsgemeinden 

zeichnen sich durch einen sehr geringen 

Individualisierungsgrad aus. 

Wie in der Stadt Zürich hat in Winterthur zwischen 1990 

und 2000 eine Aufwertung der innenstädtischen Quar tiere 

stattgefunden, wenn auch in geringerem Ausmass. Eine 

Marginalisierung (relative Abwertung) ehemaliger Industriegemeinden 

oder Quartiere fand dagegen nicht statt. 

Im Gefüge des Zürcher Metropolitanraumes nimmt die Stadt 

Winterthur die Rolle eines Subzentrums ein. Sie verfügt über 

einen auf tieferem Niveau individualisierten Kern, der sich 

auf die Stadtteile Stadt, Töss, Veltheim und Mattenbach beschränkt. 

Die wenigen Oberschichtsquartiere Sonnenberg- 

Ricketwil-Oberseen, Brütten und Hettlingen verteilen sich 

punktuell am der Rand der Stadt. 






Literaturnachweis 

Bourdieu, Pierre (1994): Die feinen Unterschiede. Kritik 

der gesellschaftlichen Urteilskraft. Frankfurt a. Main. 

Bühler, Elisabeth (2001): Frauen- und Gleichstellungsatlas 

Schweiz. Zürich. 

Heye, Corinna & Heiri Leuthold (2004a): Segregation und 

Umzüge in der Stadt und Agglomeration Zürich. Herausgegeben 

durch Statistik Stadt Zürich. Zürich. 

Heye, Corinna & Heiri Leuthold (2004b): Das Konzept des 

«sozialgeographischen Raumes» – Theoriegeleitete Sozialraumanalyse 

unter den Bedingungen einer individualisierten 

Gesellschaft. In: «Wohnungsmärkte in Grenzräumen». 

Tagungsband zum AK Wohnungsmarktforschung in Zittau 

2004. Wissenschaftliche Berichte der Hochschule Zittau/ 

Görlitz (FH). 

Huissoud, Thérèse, Suzanne Stofer, Antonio Cunha & 

Martin Schuler (1999): Structures et tendances de la différenciation 

dans les espaces urbains en Suisse. PNR 39. 

Migrations et relations interculturelles, IREC Rapport de 

recherche No. 145. Lausanne. 

Joye, Dominique & Schuler Martin (1995): Sozialstruktur 

der Schweiz. Sozioprofessionelle Kategorien. Herausgegeben 

vom Bundesamt für Statistik, Bern. 





Anmerkungen 

1 Vgl. Heye & Leuthold 2004a. 

2 Huissoud et al. (1999: 111–113) zeigten, dass bei Segregationsanalysen 

von Agglomerationen die Kombination von 

innerstädtische Quartieren und Agglomerationsgemeinden 

als Aggregationsstufen die besten Resultate liefert. 

3 Oberembrach gehört zum Bezirk Bülach und ist gemäss 

Defi nition des BfS weder Teil der Agglomeration Zürich 

noch der Agglomeration Winterthur, liegt aber als Insel 

zwischen den beiden Agglomerationen. 

4 Detaillierte Aufstellungen mit den absoluten Zahlen, relativen 

Anteilen und Segregationsindizes der untersuchten 

Merkmale fi nden sich im tabellarischen Anhang. Der 

kartografi sche Anhang zeigt die räumlichen Muster der 

untersuchten Merkmale. 

5 Das Bundesamt für Statistik (BfS) teilt die Erwerbstätigen 

aufgrund von Erwerbsstatus, Stellung im Beruf, Bildungsabschluss 

und Branche in acht sozioprofessionelle Kategorien 

(Oberstes Management, Freie Berufe, Oberes Kader 

und Akademiker, Intermediäre Berufe, Selbständigerwerbende, 

Qualifi zierte nicht-manuelle Berufe, Qualifi zierte 

manuelle Berufe, ungelernte manuelle Berufe, ungelernte 

nicht-manuelle Berufe). Vergleiche dazu Joye & Schuler 

(1995). 

6 Weil das Bildungsniveau eine biografi sche Komponente 

hat und zwischen den Generationen stark variiert, wurde 

der Akademikeranteil nur auf Personen zwischen 25 und 

65 Jahren bezogen. 

7 Ausnahmen, d. h. Umlandgemeinden, in denen der Anteil 

Kinder und Jugendliche zwischen 15 und 20% liegt, sind 

die stadtnahen Winterthurer Agglomerationsgemeinden 

Wiesendangen, Elsau, Seuzach, Oberembrach und Zell, 

der Bezirkshauptort Andelfi ngen, die Schaffhauser Vororte 

Rheinau, Feuerthalen, Laufen-Uhwiesen sowie die 

beiden Landgemeinden Trüllikon und Thalheim. 

8 Mehrfach wurde empirisch gezeigt, dass die ausländische 

Bevölkerung in den urbanen Räumen der Schweiz nach 

sozialem Status und nicht nach Nationalitäten segregiert 

ist (Vgl. Huissoud et al. 1999, Heye & Leuthold 2004a.) 

9 Da die Berechnungen auf der Basis von Daten der Volkszählungsjahre1990 

und 2000 erfolgten, sind mögliche 

Veränderung der Bevölkerungsstruktur aufgrund der baulichen 

Entwicklung in Hegi seit dem Jahr 2000 hier nicht 

abgebildet. 








Unter der Bezeichnung «statistik.info» veröffentlicht das Statistische Amt des 

Kantons Zürich statistische Kurzberichte, Analysen und Kommentare im Internet. 

Das bestehende Angebot wird laufend ausgebaut: Pro Jahr kommen rund 30 Berichte 

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Segregation in der Stadt Winterthur und Umgebung (statistik

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