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Download als PDF - Bundesverband der deutschen Fischindustrie

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1903 1912<br />

Heringsimport Fischmarkt Berlin<br />

Sortieren und Umpacken <strong>der</strong> von <strong>deutschen</strong><br />

Loggern gefangenen Heringe in Vegesack<br />

Heringsfässer für den Export im isländischen<br />

Siglufjör_ur<br />

Wenngleich die deutsche Logger-<br />

und Dampferfischerei stetig<br />

zunehmende Heringsmengen anlandete,<br />

reichten diese keinesfalls<br />

aus, um die Nachfrage <strong>der</strong> Industrie<br />

und des Handels abzudecken.<br />

So wurden 1903 knapp 500.000<br />

dz frische Heringe und mehr <strong>als</strong><br />

1.200.000 Faß Salzheringe importiert.<br />

Der Import des für die<br />

<strong>Fischindustrie</strong> so wichtigen<br />

frischen Herings stieg bis 1912<br />

sogar auf 1.300.000 dz an.<br />

Hauptherkunftsgebiete waren<br />

Großbritannien und Skandinavien.<br />

Selbst die reichen isländischen<br />

Heringsbestände gerieten in das<br />

Interesse <strong>der</strong> <strong>deutschen</strong> Importeure,<br />

die ab 1905 versuchten,<br />

sich hier trotz des Nie<strong>der</strong>lassungsverbotes<br />

für ausländische Firmen<br />

direkt am Fang und Handel zu<br />

beteiligen.<br />

Zum wichtigsten Handelsplatz<br />

für den Frischheringshandel in<br />

Deutschland wurde Altona. Unterschiedlichste<br />

Verpackungen und<br />

Maßsysteme für den Hering erschwerten<br />

den Handel, <strong>der</strong> zudem<br />

stets mit großen logistischen<br />

Problemen <strong>der</strong> Transportabwikklung<br />

nach Deutschland kämpfen<br />

mußte, erheblich. Immerhin sollte<br />

<strong>der</strong> 1912 in Kopenhagen stattfindende<br />

„Erste Internationale Hochseefischerei-<br />

und Fischhandelskongreß“<br />

dazu beitragen, einige<br />

dieser Schwierigkeiten zu verringern<br />

und die Einführung internationaler<br />

Handelsusancen zu<br />

ermöglichen.<br />

Einzelne Fischgroßhandlungen<br />

bedienten sich zum Transport von<br />

Karpfen schwimmen<strong>der</strong><br />

Hältergehege, die auf den Binnenwasserstraßen<br />

beför<strong>der</strong>t wurden<br />

Ankunft einer Sendung leben<strong>der</strong><br />

Fische für die<br />

Zentralmarkthalle in Berlin<br />

Neben den Küstenstädten entwickelte<br />

sich Berlin zu einem <strong>der</strong><br />

Zentren des <strong>deutschen</strong> Fischhandels.<br />

Die schnell wachsende<br />

Reichshauptstadt wurde zum<br />

Umschlagplatz für importierte<br />

Fischwaren aller Art und zum<br />

Fokus des Großhandels mit<br />

Süßwasserfischen.<br />

Die Großhändler kauften<br />

sowohl Fische aus dem Wildfang<br />

<strong>als</strong> auch den Teichwirtschaften<br />

aus ganz Deutschland auf. Hierbei<br />

wurde für den Handel mit<br />

lebenden Fischen ein eigenständiges<br />

Transportsystem geschaffen,<br />

zu dem sowohl Eisenbahnwaggons<br />

<strong>als</strong> auch Binnenschiffe mit<br />

Hälterbecken gehörten. Selbst<br />

eine Fischauktion ließ sich auf<br />

dem Berliner Fischmarkt finden.<br />

An<strong>der</strong>s <strong>als</strong> in den Seehäfen sollte<br />

sie allerdings primär den Einfluß<br />

des Großhandels auf die Preisbildung<br />

ausschalten.<br />

Die Auktion in <strong>der</strong> städtischen<br />

Zentralmarkthalle am Alexan<strong>der</strong>platz<br />

bediente den Einzelhandel<br />

und Großverbraucher wie die<br />

Gastronomie und stand damit in<br />

direkter Konkurrenz zum Groß-<br />

Neben dem Import versorgte vor allem<br />

die pommersche und brandenburgische<br />

Süßwasserfischerei den Berliner Fischmarkt<br />

handel. Die jährlichen Versteigerungsmengen<br />

lagen um 1910 bei<br />

ca. 13.000 Zentnern lebenden<br />

Fischen und 23.000 Zentnern<br />

sonstiger Fische.<br />

Bei den Produzenten blieb <strong>der</strong><br />

Verkauf an den Großhandel<br />

jedoch weiterhin insofern beliebt,<br />

<strong>als</strong> er kalkulierbare Preise bot und<br />

diese den Fisch direkt ab Produktionsstätte<br />

abnahmen.<br />

Auch für den Süßwasserfischhandel wurde die<br />

Eisenbahn zum wichtigen Verkehrsmittel,<br />

wobei hier überwiegend Spezialwaggons für<br />

den Lebendtransport <strong>der</strong> Fische zum Einsatz<br />

kamen<br />

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