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Dokumentation Pascale Grau

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01.02_I<br />

Grotte<br />

In Zusammenarbeit mit André Schmid, Landschaftsarchitekt<br />

2001 Kaskadenkondensator, Basel<br />

Vegetative, performative Sound-Installation: Holzkonstruktion aus Dachlatten, Geotextil, Alfa-<br />

Alfa-Samen, 10 Luftbefeuchter, 1 Giesskanne, 2 Wassersprüher, 1 Wassersauger, Plastikfolie (zum<br />

Abdecken des Textils), 1 Monitor mit integriertem Videoplayer, 1 Video (VHS, Farbe, Ton, 30:00 min.), 1<br />

heterosexuelles Liebespaar<br />

Für die Ausstellung im Kaskadenkondensator in Basel entwickeln <strong>Grau</strong><br />

und Schmid eine performative Installation, mit der sie sowohl die Traditionen<br />

der Grottenarchitektur als auch deren kulturellen Bedeutungszusammenhänge<br />

aufgreifen. Sie errichten in dem vor Ort bestehenden, tiefer<br />

liegenden Zwischenboden eine höhlenartige Holzkonstruktion, die sie mit<br />

Geotextil bedecken, auf das Alfa-Alfa-Samen ausgestreut werden. Damit<br />

diese vegetative Struktur auch gedeiht, die Sprossen auch auskeimen und<br />

grünen, muss die Grotte feucht gehalten werden; hierfür platzieren <strong>Grau</strong><br />

und Schmid im oberen Bereich des Ausstellungsraums zahlreiche Luftbefeuchter,<br />

die zugleich für die akustische Komponente der Installation<br />

verantwortlich sind. Das sanfte Surren und stetige Blubbern der Geräte<br />

verweben sich im Laufe der Ausstellungsdauer mit dem visuell und olfaktorisch wahrnehmbaren Evolutionsprozess<br />

dieses Biotops. Mit dem Liebespaar, das sich in der Grotte regelmässig für einige Stunden eng umschlungen<br />

niederlässt, setzen <strong>Grau</strong> und Schmid einen Rückverweis auf die kulturhistorischen Referenzen und brechen die<br />

biologische Komponente der Installation teilweise wieder auf. Darüber hinaus eröffnet die begehbare Struktur, die<br />

im Laufe der Zeit gänzlich organisch durchwachsen wird, den Bezug zu dialektischen Konzepten von Natur und<br />

Kultur, von Innen- und Aussenwelten. Mit den vor dem Eingang zur Grotte auf einem Monitor präsentierten endoskopischen<br />

Videoaufnahmen des Darmtrakts führen <strong>Grau</strong> und Schmid das technologisch unterstützte Modell der<br />

Erkundung des Innenlebens vor Augen; durch die installative Anordnung werden die BetrachterInnen jedoch nicht<br />

im Unklaren darüber gelassen, dass diese bildliche Erforschung für die KünstlerInnen nur eine Möglichkeit darstellt,<br />

in die verschlungenen, vielschichtigen Bereiche der menschlichen Existenz einzutauchen.

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