Dokumentation Pascale Grau
Dokumentation Pascale Grau
Dokumentation Pascale Grau
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
99.01_P<br />
Endorphine<br />
1999 4.9., Kunsthalle Bern / 5. .9 Kunstraum Giswil / 8. 10. KULE Berlin / 1. 9.<br />
Übersee, Symposium, Romanshorn // 2004 19. 3. Naturhistorisches Museum Bern, 19. 3. 2004<br />
Konzept: Die Künstlerin trägt ein rosa Spitzenunterkleid, dessen Saum zu Taschen nach oben genäht ist. Sie tritt<br />
in einen Lichtkegel. Mit der warmen Luft eines Haarföhns weckt sie Marienkäfer, die sich in diesen Saumtaschen<br />
befinden, aus ihrer «winterlichen» Starre. Tausende Insekten beginnen nach und nach den Körper der Künstlerin<br />
zu bevölkern. Sie wimmeln auf Armen, Rücken, Brust und Kopf und formieren sich zu Mustern. Einige schwärmen<br />
zum Licht oder in Richtung des Publikums. Mit erhobenen Armen und sich im Kreise drehend singt <strong>Grau</strong> das Lied<br />
Killing Me Softly von Roberta Flack immer und immer wieder, bis alle Marienkäfer aktiv geworden sind und sich auf<br />
ihrem ganzen Körper - spitzenartige Muster bildend-breit gemacht haben. Sie verlässt den Raum und hinterlässt<br />
Hunderte von «Glückskäfer» im Raum. Die Performance wird von einem Video, begleitet. Es zeigt zwei Arme ohne<br />
Rumpf, die sich vor blauen Himmel bewegen.<br />
Materialien: 40‘000 Marienkäfer, 1 Haarfön, Scheinwerferlicht von oben, 1 Video (als Projektion oder auf Monitor)<br />
Das Video zeigt in parallel montierten Sequenzen Aufnahmen von Arme, die sich wie Flügel bewegen, vor dem<br />
Hintergrund eines blauen Himmels.<br />
Marienkäfer werden im biologischen Landbau als Nützlinge gezüchtet und als Arbeitstiere in Plantagen oder Gewächshäusern<br />
eingesetzt. Dauer: ca 30 Minuten<br />
Situation: Das Performance-Weekend mit zwanzig, teils parallel auftretenden KünstlerInnen fand in den Räumen der<br />
Kunsthalle Bern statt und wurde von der Kunsthistorikerin Eszter Gyarmathy kuratiert. Endorphine wurde im Parterre<br />
im ersten Saal rechts aufgeführt. Das Video wurde an der Schmalseite des Raums an die Wand projiziert. Davor markierte<br />
ein Lichtkegel den Aktionsraum. Das Publikum sammelte sich im Halbkreis um diesen Aktionsraum.<br />
Kommentar: «...Die Glückskäfertrauben an deinem Rücken, auf deinem Haupt hatten etwas schaurig Schönes an sich.<br />
Sinnlichkeit zum Zerbersten! Gleichzeitig der Inbegriff von Unschuld, so war das ganze Bild. Dann plötzlich, aus der Stille,<br />
aus dem tiefsten Innern, in voller Bescheidenheit fängst du an zu singen. Hühnerhaut! ....Ich bin zutiefst ergriffen und<br />
unendlich dankbar, dass da jemand steht, die es so ernst mit dem Leben (mit sich) meint...» (Ruth Schwegler, Bern 1999)