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Drive 1/2009 - Golfclub Pfalz

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1818<br />

Gewonnen wird im Kopf !<br />

Günther Wurm<br />

Denken, Einstellung<br />

und Taktik:<br />

der leichte Weg zum<br />

besseren Score!<br />

Die meisten Amateure beschäftigen sich<br />

eher wenig mit den Grundlagen der<br />

Golftechnik – sie überlassen das den Pros<br />

bei denen sie Stunden nehmen oder<br />

kaufen neue Schläger. Noch seltener<br />

beachtet wird der mentale Bereich:<br />

Denken, Einstellungen und Taktik – ich<br />

staune, wie viele (auch gute) Spieler sich<br />

damit noch nie beschäftigt haben und<br />

darum selbst die einfachsten Kniffe<br />

nicht beherrschen. Aus meiner Sicht liegen<br />

da riesige Potentiale brach. Jeder<br />

kann auch ohne neue Technik und<br />

Ausrüstung besser spielen, wenn er sich<br />

mit der mentalen Seite - Denken,<br />

Einstellungen und Taktik - ein wenig<br />

beschäftigt.<br />

Ein Beispiel zum Denken? Der Sieg bei<br />

den 140. Open Championships in<br />

Sandwich 2011 gehörte Darren Clarke,<br />

der alle Schläge leicht aussehen ließ,<br />

auch diejenigen, an denen die anderen<br />

scheiterten. Selbst am Fernsehbildschirm<br />

war ihm das totale Vertrauen in seine<br />

Schläge anzusehen. Clarke sagte in<br />

einem Interview anschließend folgendes:<br />

„Jahrzehntelang habe ich an der Technik<br />

gearbeitet; Technik, Technik, Technik.<br />

Jetzt will ich nur noch den Ball treffen<br />

und warte, was geschieht. Und das<br />

scheint zu funktionieren.“ Und er dankte<br />

in seiner Sieger-Rede ausdrücklich Bob<br />

Rotella, einem Sportpsychologen. Was<br />

hatte der ihm beigebracht? Bob Rotella:<br />

„Spiel unbewußt" war die Idee – Darren<br />

musste im Spiel die technischen<br />

Gedanken aus dem Kopf bekommen,<br />

Gedanken wie „halt die Winkel“. Es ist<br />

komisch, aber als er aufgehört hat, das<br />

bewusst erreichen zu wollen, ab dann<br />

gelang es ihm – ab da traf er den Ball<br />

perfekt. Zu oft hat er vorher auf der<br />

Range so hart gearbeitet, das nicht mehr<br />

genügend Energie für das Turnier übrig<br />

war.“ Davon können wir zweierlei lernen:<br />

Technik ist noch nicht alles und beim<br />

Schwung selbst ist technisches Denken<br />

offenbar eher kontraproduktiv. Kurz<br />

gesagt: beim Schlag selbst nur auf das<br />

Ziel konzentrieren, nicht auf die Technik.<br />

Zur Einstellung. Golf ist nach Ansicht<br />

von Sportwissenschaftlern ein vor allem<br />

koordinativ schwieriger Sport – nach<br />

Stabhochsprung vielleicht der schwierigste<br />

in dieser Hinsicht. Diese Koordination<br />

gelingt nicht immer perfekt – sogar den<br />

Profis nicht. Die absolut perfekte Runde<br />

Golf ist bisher noch nie gespielt worden.<br />

Dazu noch eine Überlegung: Wir sind<br />

Amateure. Dieses Wort (von lat. Amator<br />

= Liebhaber) bedeutet, das man etwas<br />

ausübt, weil man es gerne macht.<br />

Amateuren soll Golf also Spaß machen.<br />

Hier geht es um eine grundsätzliche<br />

Einstellung und Haltung. Wer dabei keinen<br />

Spaß hat und permanent Perfektion<br />

erwartet, sucht sich besser eine andere<br />

Beschäftigung. Das gilt übrigens nicht<br />

nur für Amateure, sondern auch für Pros.<br />

Das ist fundamental – jeder Golfer muss<br />

damit leben, Fehler zu machen. Manche<br />

schaffen es sogar, über ihre eigenen<br />

Fehler zu lachen.<br />

Praktisch bedeutet das: Bevor ich einen<br />

Ball schlage, muss ich akzeptieren, wo er<br />

landet. Warum? Nur so kann ich überhaupt<br />

einen freien Schwung machen,<br />

ohne mich zu verkrampfen. Diese<br />

Anspannung ist es, die Schläge oft ruiniert.<br />

Kurz gesagt: Je geringer dieser<br />

Stress, desto besser das Ergebnis. Noch<br />

mal Bob Rotella: „Du bist unschlagbar,<br />

wenn du unerschütterlich bist.“<br />

Taktik ist der Plan zum Erfolg. Jeder<br />

erfolgreiche Sportler folgt einem<br />

(Spiel-)Plan. Jeder Formel-1-Pilot plant<br />

sein Rennen und entscheidet unter<br />

anderem, an welchen Passagen er<br />

angreifen kann und wo er eher defensiv<br />

fahren muss. Jeder Fußballtrainer analysiert<br />

die Stärken und Schwächen der<br />

Gegner und entwickelt für seine Spieler<br />

einen Plan, um die Stärken des Gegners<br />

weitgehend auszuschalten und seine<br />

Schwächen möglichst auszunutzen.<br />

Solche Pläne sind ein wichtiger Schlüssel<br />

zum Erfolg. Selbst gute Amateure<br />

beschäftigen sich im Golf aber erstaunlicherweise<br />

kaum mit dem Gedanken an<br />

eine funktionierende Taktik oder<br />

"Course-Management".<br />

Wie legt man sich einen erfolgreichen<br />

Spielplan für jedes Loch zurecht? Jeder<br />

kann eine Taktik prinzipiell selbst entwickeln:<br />

Erstens muss ich wissen, wie<br />

weit ich den Ball mit jedem einzelnen<br />

Schläger üblicherweise schlage. Und<br />

zweitens muss ich das Layout jedes einzelnen<br />

Lochs kennen. Ziel der Taktik ist,<br />

mit meinen üblichen Schlägen (also<br />

weder besonders guten noch besonders<br />

schlechten) den Problemen (wie einem<br />

Teich vor dem Grün, Bunkern oder engen<br />

Spielbahnen), die jedes Loch bietet,<br />

möglichst aus dem Wege zu gehen. Die<br />

ideale Taktik für ein bestimmtes Loch<br />

sieht also für jeden Spieler etwas anders<br />

aus – je nach seinen individuellen<br />

Fähigkeiten.<br />

Richtig denken, die richtige Einstellung<br />

und die für mich richtige Taktik – erst die<br />

mentale Seite bringt die richtige Technik<br />

zur Geltung. Jetzt, wo alle Turniere in<br />

diesem Jahr gespielt sind – nehmen Sie<br />

sich doch mal Zeit für die mentale Seite!<br />

Ihr Golf-Mental-Coach<br />

Günther Wurm<br />

Als Psychologe beschäftige ich mich beruflich<br />

damit, wie man Potentiale ausschöpft - privat<br />

auch beim Sport. Es war immer meine Idee,<br />

auch andere auf die Methoden aufmerksam<br />

zu machen, die mir geholfen haben.<br />

Inzwischen unterstütze ich gelegentlich neben<br />

Golfern auch andere Sportler im mentalen<br />

Bereich.<br />

Meine Erfahrung: Wie man seinen Kopf<br />

benutzt, hat einen enormen Einfluss auf das<br />

Ergebnis. Mentales Training hat mir persönlich<br />

beim Golf dreierlei gebracht: meine<br />

Einstellung ist entspannter, meine Ergebnisse<br />

sind besser geworden und ich habe mehr<br />

Spaß. Sprechen Sie mich einfach an, wenn Sie<br />

auch mentales Training nutzen wollen.

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