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BUCHKLUB AKTIV SCHULE 14 www.dieschule-stmk.com Buchklub aktuell Eine literarische Hochburg Symposium „Kinderund Jugendliteratur am Beginn des 21. Jahrhunderts“ in der ObstbaufachschuleWetzawinkel bei Gleisdorf. Am Tag der Lyrik, am 4. März, wurde die Obstbaufachschule Gleisdorf- Wetzawinkel, in der man normalerweise über den Obstbau informiert wird (http://www. ofg.ac.at/default.asp), zu einer Literaturhochburg umfunktioniert. Sie war nicht uneinnehmbar, sondern im Gegenteil, die Tore standen weit offen. Nicht nur das: Schüler hatten die Zufahrten und Eingänge besonders einladend gestaltet: An den Zäunen hingen Gedichte, Transparente machten auf das Thema aufmerksam, und Schüler führten die Gäste fürsorglich in das gastliche Haus. Durch die Initiative der Buchhandlung Plautz, der Stadtbücherei Gleisdorf und des Österreichischen Buchklubs der Jugend trafen sich Autoren, Verleger, Politiker, Pädagogen, Büchereiverantwortliche und Buchhändler, um über die Kinder- und Jugendliteratur am Beginn des 20. Jahrhunderts nachzudenken. Als Einstieg hielt die Direktorin des Internationalen Instituts für Kinder- und Jugendliteratur und Leseforschung aus Wien, Mag. Karin Haller, ein Impulsreferat zum Thema „Hoffnung mit Hindernissen – Kinder- und Jugendliteratur in Österreich“. Darin zeigte sie pointiert auf, dass in diesem Bereich nicht alles so rosig ist, wie wir uns das alle wünschen würden: Dass es immer weniger Kinder- und Jugendbuchverlage in Österreich gibt, dass es an Nachwuchs bei den Autoren mangelt. Aber auch die hoffnungsvolle Aussicht fehlte nicht: Viele Menschen haben erkannt, dass die Kinder- und Jugendliteratur für die literarische Entwicklung der Kinder und Jugendlichen sehr wichtig ist, dass in den Schulbibliotheken viel geleistet wird, dass der Österreichische Buchklub der Jugend vorbildlich arbeitet, und nicht zuletzt habe die heutige Veranstaltung gezeigt, dass großes Interesse am Thema bestehe. Bei der Podiumsdiskussion präzisierten die bekannten AutorInnen Christine Nöstlinger, Andrea Sailer, Martin Auer, Heinz Janisch, die Illustratorin Maria Blazejovsky, der Chef des Dachs- Verlages, Dr. Hubert Hladej, der Bürgermeister von Gleisdorf, Christoph Stark, und der Staatssekretär für Kunstangelegenheiten, Franz Morak, ihre jeweiligen Standpunkte in Statements. Den zahlreichen berechtigten Wünschen der Kunstschaf- fenden konnten die Politiker und auch der Vertreter der Verlage einiges entgegensetzen. Dem Bürgermeister von Gleisdorf gelang es überzeugend aufzeigen, dass in seinem Bereich durch das Projekt „Die lesende Stadt“ viel im literarischen Bereich unternommen wird, Dr. Hladej konnte die Erfolge seines Dachs-Verlages in die Waagschale werfen, und der Staatssekretär versicherte glaubhaft, dass die Förderung der Kinder- und Jugendliteratur mit der der Literatur für Erwachsene gleichberechtigt wird. Die Anregung, bei den großen Kulturveranstaltungen in Österreich in Zukunft auch die Kinder- und Jugendliteratur einzubauen, nahm Franz Morak mit dem Versprechen mit nach Wien, Möglichkeiten für die Umsetzung dieser Idee zu suchen. Ganz konkret konnte er jungen Kulturschaffenden eine erfreuliche Nachricht überbringen: Ab sofort läuft die jährliche Ausschreibung von fünf Mira-Lobe-Stipendien, die mit jeweils 6600 Euro dotiert sind und mit Beginn ab 1. Juli 2002 über sechs NR. 132 APRIL 2002 Monate ausbezahlt werden (Informationen sind im Internet unter www.art.austria.at abrufbar). Einen passenden Rahmen für das Symposion bildete auch eine Präsentation von Kinderzeichnungen und eine Ausstellung von Bildern österreichischer Illustratoren, durch die Frau HR Mag. Herlinde Almer die vielen Besucher mit Begeisterung und Sachverstand führte. Beschlossen wurde der ereignisreiche Tag mit einer stimmungsvollen Lesung von Andrea Sailer, Maria Blazejowsky, Martin Auer und Heinz Janisch, die von dem Musiker Niki P. Gruber auf dem Kontrabass begleitet wurden. Alles in allem war es ein kräftiges Lebenszeichen der Kinder- und Jugendliteratur. Dem Direktor der Obstbaufachschule Karl Lind und seinem unermüdlichen Team ist es zu verdanken, dass sich die vielen Gäste wohl fühlten und herrlich mit steirischen Köstlichkeiten versorgt wurden. Die BezirksreferentInnen des Österreichischen Buchklubs der Jugend waren Teilnehmer und der Buchklub der Jugend war Mitveranstalter dieser hochkarätigen Tagung. Sie haben am folgenden Tag in ihrer Planungstagung die Leitlinien für die kommende Arbeit hinsichtlich der Leseerziehung in der Steiermark gelegt. Sie und die engagierten LehrerInnen tragen ganz wesentlich dazu bei, dass das auch Wirklichkeit wird, was an Wünschen beim Symposion ausgedrückt wurde. BSI RR Alois Almer (Landesreferent des Österreichischen Buchklubs der Jugend in der Steiermark)
NR. 132 APRIL 2002 15 Löbliche Schulleitung So beginnt ein im Jahre 1912 an den Schulleiter von Rachling gerichteter Brief. Neben diesem und anderen altertümlichen Schriftstücken finden sich in der kleinen Broschüre viele alte Fotos und interessante Details. Beispielhaft seien hier Ereignisse aus dem Jahre 1935 herausgegriffen: Der Wunderdoktor „Höllerhansl“ stirbt, es gibt eine Maikäferplage, beim Schulausflug nach Deutschlandsberg fahren die meisten Kinder zum ersten Mal mit einem Autobus, im Stainzbach bei Marhof findet der erste Schwimmunterricht statt. Die Sommerferien werden neu festgelegt, der Dienstbezug für den Schulleiter beträgt brutto 270 Schilling und 40 Groschen. SCHULE www.dieschule-stmk.com Zufall ist, dass sich unter den ehemaligen Schulleitern Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens befanden: Bezirksschulinspektor Josef Böhmer, die Bürgermeister Alfred Riegerl (Sierling) und Hubert Hölzl (Stainz) und der langjährige Landesschulinspektor von Steiermark Leopold Teufert. Zusammengetragen hat all diese, heute zum Teil schon langst vergessenen Kulturzeugnisse OSR Franz Kühweider, pensionierter Volksschuldirektor von Marhof. Erhältlich ist das informative Büchlein in den Stainzer Geldinstituten und im Kaufhaus Hubmann. Mag. Heidrun Gollesch, Graz/Stainz Die Volksschulen Gasen und Haslau starteten dieses Schuljahr das Energieprojekt „fiftyfifty“. Dieses Projekt ist ein Anreizmodell zur Energieeinsparung, bei dem ein Contracting mit den Gemeinden eingegangen wurde. Ziel dieses Projektes ist nicht nur das Energiesparen im Schulhaus, sondern auch die Bewusstseinsbildung. Viel Energie kann schon durch einfache Maßnahmen gespart werden. So gibt es in beiden Schulen bereits täglich Temperaturkontrollen für die ideale Raumwärme sowie kontrolliertes Kurzlüften. Nach dem gemeinsamen Besuch der Landesausstellung besuchte die 4. Klasse der VS Gasen die Firma Willingshofer in Gasen, die die Antriebstechnik für das Gemini-Haus in Weiz baute. Das Gemini-Haus sorgt durch seine positive Energiebilanz für weltweites Interesse. Lehrer und … … Heimatforscher Karl Reiterer 1860–1934 PERSÖNLICH Kurzbeschreibungen von steirischen Lehrerpersönlichkeiten, die über ihre Lehrtätigkeit hinaus auf anderen Gebieten Leistungen erbracht haben, die das Übliche bei weitem übersteigen. Eine Serie von Mag. Heidrun Gollesch. Der in Graz geborene Karl Reiterer kam mit vier Jahren nach St. Peter im Sulmtal. Dort war sein Vater, ein Bauernsohn aus der Gegend, Schulmeister. Auch Reiterers Mutter entstammte einer Schulmeistersfamilie. Nach der Pflichtschulzeit in der Weststeiermark schloss er 1879 die Lehrerbildungsanstalt in Graz ab. Lehrer war nicht sein Wunschberuf, ursprünglich wollte er Offizier oder Kapellmeister werden. Er verbrachte seine Militärzeit als Kapellmeister bei den „Belgiern“ in Klagenfurt. 1884 kam er als Lehrer nach St. Peter i. S. Schon früh wurde seine Liebe zur Betrachtung und Schilderung des Volkslebens geweckt. Da er sowohl in der West- als auch in der Obersteiermark im Schuldienst stand, verfügte er über Vergleichsmöglichkeiten. Wirkungsstätten in seinem Lehrerleben waren: Rassach bei Stainz, Mariahof, Donnersbachwald und Weißenbach bei Liezen. Ab 1907 war er Oberlehrer in Trieben. Von 1911 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1921 leitete er die Volksschule in Wettmannstätten. In Donnersbachwald heiratete er Elisabeth, eine ortsansässige Wirtstochter. Mit ihr teilte er die Liebe zur Musik und das Interesse an Volkskunde. Zudem förderte sie seine schriftstellerischen Aktivitäten. Das Ehepaar Reiterer hatte sechs Kinder. Neben seiner schulischen Arbeit widmete sich Karl Reiterer mit großer Freude der Musik, so war er in beinahe allen seinen Schulorten Organist. Er komponierte selbst Kirchenmusik, aber auch Märsche. Funktionen im öffentlichen Leben übte er mit viel Engagement für damals recht neue Ideen aus. Er war einer der frühen Förderer des Fremdenverkehrs. Die Erhaltung von Liedern, Theaterstücken, Gebräuchen und Trachten, aber auch von Wortgut und Volkskunst aus der Steiermark waren ihm ein besonderes Anliegen. Er führte einen regen Schriftwechsel mit berühmten Persönlichkeiten seiner Zeit. Von seinen Veröffentlichungen sei nur „Ennstalerisch. Volkstümliches aus der nordwestlichen Steiermark (Graz, 1911)“ erwähnt. In der Monarchie wurde ihm das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone verliehen, in der Ersten Republik das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Die Gemeinde St. Peter i. S. errichtete ihrem ehemaligen Ehrenbürger Karl Reiterer 1969 ein Denkmal.
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