Dauerschach 99 - Schachfreunde Schwarz-Weiss Merzhausen

Schachfreunde Schwarz-Weiß Merzhausen e.V. 15
Nach einigen Startschwierigkeiten, die ich auf unbewusste
Erwartungshaltungen zurückführe, habe ich nunmehr „Fuß gefasst“.
Anfänglich „warf ich 3 gewonnene Partien weg“ - „der Neue ist die
Verstärkung“ oder so etwas muss mir wohl im Hinterkopf geschwirrt
haben - und dem wollte ich mit „Superpartien“ wohl gerecht werden.
Niemand hatte so etwas gesagt, außer vielleicht meine innere Stimme. Ein
erfahrener Schachspieler hatte mir in Goch einmal gesagt:“Wenn Du den
Schachverein wechselst, dann verlierst Du in der 1. Saison fast alles, weil
Du Dich selber unter einen Druck setzt. Nun, seit dem neuen Jahr ist das
jetzt anders: ich habe 3,5 aus 4 geholt und fühle mich natürlich wohl dabei.
So! jetzt aber mal zum Vereinsleben. Hier haben wir 2 Spielabende, damit
ja jeder an wenigstens einem teilnehmen kann. Eine „Einrichtung“, die ich
bedenkenswert finde, weil somit tatsächlich mehr Spielern die Teilnahme
am Vereinsabend möglich wird. So ist auch das hiesige Vereinsturnier in
der Vorrunde aufgeteilt in die „Donnerstagsspieler“ und die
„Freitagsspieler“. Dann ist es so, dass zu Beginn des Spielabends alle
pünktlich da sind. Zwischen 19.00 und 19.30 Uhr trudeln alle ein, danach
eigentlich niemand mehr. Jeder hilft jedem, Partien werden gemeinsam
analysiert, offene Fragen werden für das Großmeistertraining aufgehoben
und dort auch ausführlich beantwortet.
Also ein solches „Großmeistertraining“ würde ich den „Schachfreunde
Merzhausen“ wärmstens ans Herz legen. Gefunden werden muss
allerdings ein Meister mit einer Trainerausbildung; da gibt es klare
Richtlinien, was die Qualität der Trainingseinheiten natürlich beeinflusst.
Ein Training ohne qualifizierten Trainerschein macht dagegen keinen Sinn.
Vom finanziellen Aufwand her gesehen, hält sich das Ganze in Grenzen.
Unser GM Lanka will 200,- EURO für ein dreistündiges Training. Ich
kann Euch trösten, es ist so intensiv, dass ich nach 2 Stunden einfach aus
Übermüdung nicht mehr folgen kann. Und finanziert wird es über eine
Gebühr von 10,- EURO pro Teilnehmer. Außerdem ist es begrenzt auf 25
bis max. 30 Teilnehmer. (Der Überschuss fließt in die Jugendförderung!!).
Da soviele Teilnehmer aus unserem Verein nicht aufzutreiben sind, wird
das Ganze offen ausgeschrieben. Das heißt, dass ca. 60 % der Teilnehmer
aus anderen Vereinen stammen. Und das fällt hier massiv auf: Alle Vereine
helfen einander, wenn es darum geht die „Schachkultur“ voranzutreiben.
Dauerschach 3/ 2011