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Chancen und Risiken bei Veranlagungen in ... - Generali Bank

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<strong>Chancen</strong> <strong>und</strong> <strong>Risiken</strong> <strong>bei</strong> <strong>Veranlagungen</strong> <strong>in</strong> Wertpapieren<br />

Stand Oktober 2007<br />

1. Vorbemerkung<br />

Im Folgenden werden verschiedene Anlageprodukte <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen <strong>Chancen</strong> <strong>und</strong> <strong>Risiken</strong> beschrieben. Unter Risiko ist das<br />

Nichterreichen e<strong>in</strong>er erwarteten Rendite des e<strong>in</strong>gesetzten Kapitals <strong>und</strong>/oder der Verlust des e<strong>in</strong>gesetzten Kapitals bis zu dessen Totalverlust<br />

zu verstehen, wo<strong>bei</strong> diesem Risiko – je nach Ausgestaltung des Produktes – unterschiedliche – <strong>bei</strong>m Produkt, den Märkten oder dem Emittenten<br />

liegende – Ursachen zu Gr<strong>und</strong>e liegen können. Nicht immer s<strong>in</strong>d diese <strong>Risiken</strong> vorweg absehbar, sodass die nachfolgende Darstellung<br />

<strong>in</strong>sofern auch nicht als abschließend betrachtet werden darf. Jedenfalls immer vom E<strong>in</strong>zelfall abhängig ist das sich aus der Bonität des<br />

Emittenten e<strong>in</strong>es Produkts ergebenden Risiko, auf das der Anleger daher besonderes Augenmerk legen muss. Die Beschreibung der Anlageprodukte<br />

orientiert sich an den üblichsten Produktmerkmalen. Entscheidend ist aber immer die Ausgestaltung des<br />

konkreten Produkts. Die vorliegende Beschreibung kann daher die e<strong>in</strong>gehende Prüfung des konkreten Produkts durch den Anleger<br />

nicht ersetzen.<br />

2. Allgeme<strong>in</strong>e Veranlagungsrisiken<br />

2.1. Währungsrisiko: Wird e<strong>in</strong> Fremdwährungsgeschäft gewählt, so hängt der Ertrag bzw. die Wertentwicklung dieses Geschäfts nicht nur von<br />

der lokalen Rendite des Wertpapiers im ausländischen Markt, sondern auch stark von der Entwicklung des Wechselkurses der Fremdwährung<br />

im Bezug zur Basiswährung des Investors (z.B. Euro) ab. Die Änderung des Wechselkurses kann den Ertrag <strong>und</strong> den Wert des<br />

Investments daher vergrößern oder verm<strong>in</strong>dern.<br />

2.2. Transferrisiko: Bei Geschäften mit Auslandsbezug (z.B. ausländischer Schuldner) besteht – abhängig vom jeweiligen Land – das zusätzliche<br />

Risiko, dass durch politische oder devisenrechtliche Maßnahmen e<strong>in</strong>e Realisierung des Investments verh<strong>in</strong>dert oder erschwert wird.<br />

Weiters können Probleme <strong>bei</strong> der Abwicklung e<strong>in</strong>er Order entstehen. Bei Fremdwährungsgeschäften können derartige Maßnahmen auch<br />

dazu führen, dass die Fremdwährung nicht mehr frei konvertierbar ist.<br />

2.3. Länderrisiko: Das Länderrisiko ist das Bonitätsrisiko e<strong>in</strong>es Staates. Stellt der betreffende Staat e<strong>in</strong> politisches oder wirtschaftliches Risiko<br />

dar, so kann dies negative Auswirkungen auf alle <strong>in</strong> diesem Staat ansässigen Partner haben.<br />

2.4. Liquiditätsrisiko: Die Möglichkeit, e<strong>in</strong> Investment jederzeit zu marktgerechten Preisen zu kaufen, verkaufen bzw. glattzustellen, wird Handelbarkeit<br />

(= Liquidität) genannt. Von e<strong>in</strong>em liquiden Markt kann dann gesprochen werden, wenn e<strong>in</strong> Anleger se<strong>in</strong>e Wertpapiere handeln<br />

kann, ohne dass schon e<strong>in</strong> durchschnittlich großer Auftrag (gemessen am marktüblichen Umsatzvolumen) zu spürbaren Kursschwankungen<br />

führt <strong>und</strong> nicht oder nur auf e<strong>in</strong>em deutlich geänderten Kurs-Niveau abgewickelt werden kann.<br />

2.5. Bonitätsrisiko: Unter Bonitätsrisiko versteht man die Gefahr der Zahlungsunfähigkeit des Partners, d.h. e<strong>in</strong>e mögliche Unfähigkeit zur term<strong>in</strong>gerechten<br />

oder endgültigen Erfüllung se<strong>in</strong>er Verpflichtungen wie Dividendenzahlung, Z<strong>in</strong>szahlung, Tilgung etc. Alternative Begriffe für<br />

das Bonitätsrisiko s<strong>in</strong>d das Schuldner- oder Emittentenrisiko. Dieses Risiko kann mit Hilfe des so genannten „Rat<strong>in</strong>gs“ e<strong>in</strong>geschätzt<br />

werden. E<strong>in</strong> Rat<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong>e Bewertungsskala für die Beurteilung der Bonität von Emittenten. Das Rat<strong>in</strong>g wird von Rat<strong>in</strong>gagenturen aufgestellt,<br />

wo<strong>bei</strong> <strong>in</strong>sbesondere das Bonitäts- <strong>und</strong> Länderrisiko abgeschätzt wird. Die Rat<strong>in</strong>gskala reicht von „AAA“ (beste Bonität) bis „D“<br />

(schlechteste Bonität).<br />

2.6. Z<strong>in</strong>srisiko: Das Z<strong>in</strong>srisiko ergibt sich aus der Möglichkeit zukünftiger Veränderungen des Marktz<strong>in</strong>sniveaus. E<strong>in</strong> steigendes Marktz<strong>in</strong>sniveau<br />

führt während der Laufzeit von fixverz<strong>in</strong>sten Anleihen zu Kursverlusten, e<strong>in</strong> fallendes Marktz<strong>in</strong>sniveau führt zu Kursgew<strong>in</strong>nen.<br />

2.7. Kursrisiko: Unter Kursrisiko versteht man die möglichen Wertschwankungen e<strong>in</strong>zelner Investments. Das Kursrisiko kann <strong>bei</strong> Verpflichtungsgeschäften<br />

(z.B. Devisenterm<strong>in</strong>geschäften, Futures, Schreiben von Optionen) e<strong>in</strong>e Besicherung (Marg<strong>in</strong>) notwendig machen bzw.<br />

deren Betrag erhöhen, d.h. Liquidität b<strong>in</strong>den.<br />

2.8. Risiko des Totalverlustes: Unter dem Risiko des Totalverlustes versteht man das Risiko, dass e<strong>in</strong> Investment wertlos werden kann, z.B.<br />

aufgr<strong>und</strong> se<strong>in</strong>er Konstruktion als befristetes Recht. E<strong>in</strong> Totalverlust kann <strong>in</strong>sbesondere dann e<strong>in</strong>treten, wenn der Emittent e<strong>in</strong>es Wertpapiers<br />

aus wirtschaftlichen oder rechtlichen Gründen nicht mehr <strong>in</strong> der Lage ist, se<strong>in</strong>en Zahlungsverpflichtungen nachzukommen (Insolvenz).<br />

2.9. Kauf von Wertpapieren auf Kredit: Der Kauf von Wertpapieren auf Kredit stellt e<strong>in</strong> erhöhtes Risiko dar. Der aufgenommene Kredit muss<br />

unabhängig vom Erfolg des Investments zurückgeführt werden. Außerdem schmälern die Kreditkosten den Ertrag.<br />

2.10. Odererteilung: Kauf- oder Verkaufsaufträge an die <strong>Bank</strong> (Ordererteilung) müssen zum<strong>in</strong>dest <strong>bei</strong>nhalten, welches Investment <strong>in</strong> welcher<br />

Stückzahl/Nom<strong>in</strong>ale zu welchem Preis über welchen Zeitraum zu kaufen/verkaufen ist.<br />

Preislimit: Mit dem Orderzusatz „bestens“ (ohne Preislimit) akzeptieren Sie jeden möglichen Kurs; dadurch bleibt e<strong>in</strong> erforderlicher Kapitale<strong>in</strong>satz/Verkaufserlös<br />

ungewiss. Mit e<strong>in</strong>em Kauflimit können Sie den Kaufpreis e<strong>in</strong>er Börsenorder <strong>und</strong> damit den Kapitale<strong>in</strong>satz begrenzen;<br />

Käufe über dem Preislimit werden nicht durchgeführt. Mit e<strong>in</strong>em Verkaufslimit legen Sie den ger<strong>in</strong>gsten für Sie akzeptablen Verkaufspreis<br />

fest; Verkäufe unter dem Preislimit werden nicht durchgeführt. Achtung: E<strong>in</strong>e Stop Market Order wird erst aktiviert, sobald der an der Börse<br />

gebildete Kurs dem gewählten Stop-Limit entspricht. Die Order ist ab ihrer Aktivierung als „bestens Order“, also ohne Limit, gültig. Der<br />

tatsächlich erzielte Preis kann daher erheblich vom gewählten Stop-Limit abweichen, <strong>in</strong>sbesondere <strong>bei</strong> marktengen Titeln.<br />

Zeitlimit: Sie können die Gültigkeit Ihrer Order mit e<strong>in</strong>em zeitlichen Limit begrenzen. Die Gültigkeit von Orders ohne Zeitlimit richtet sich nach<br />

den Gepflogenheiten des jeweiligen Börseplatzes. Über weitere Orderzusätze <strong>in</strong>formiert Sie Ihr K<strong>und</strong>enberater.<br />

2.11. Garantien: Der Begriff Garantie kann <strong>in</strong> verschiedenen Bedeutungen verwendet werden. E<strong>in</strong>erseits wird darunter die Zusage e<strong>in</strong>es vom<br />

Emittenten verschiedenen Dritten verstanden, mit der der Dritte die Erfüllung der Verb<strong>in</strong>dlichkeiten des Emittenten sicherstellt. Andererseits<br />

kann es sich um die Zusage des Emittenten selbst handeln, e<strong>in</strong>e bestimmte Leistung unabhängig von der Entwicklung bestimmter Indikatoren,<br />

die an sich für die Höhe der Verpflichtung des Emittenten ausschlaggebend wären, zu erbr<strong>in</strong>gen. Garantien können sich auch auf verschiedenste<br />

andere Umstände beziehen. Kapitalgarantien haben üblicherweise nur zu Laufzeitende (Tilgung) Gültigkeit, weshalb während<br />

der Laufzeit durchaus Kursschwankungen (Kursverluste) auftreten können. Die Qualität e<strong>in</strong>er Kapitalgarantie ist wesentlich von der Bonität<br />

des Garantiegebers abhängig.<br />

2.12. Steuerliche Aspekte: Über die allgeme<strong>in</strong>en steuerlichen Aspekte der verschiedenen Investments <strong>in</strong>formiert Sie auf Wunsch gerne Ihr K<strong>und</strong>enberater.<br />

Die Beurteilung der Auswirkungen e<strong>in</strong>es Investments auf Ihre persönliche Steuersituation sollten Sie geme<strong>in</strong>sam mit Ihrem<br />

Steuerberater vornehmen.<br />

2.13. <strong>Risiken</strong> an Börsen, <strong>in</strong>sbesondere an Nebenmärkten (z.B. Osteuropa, Late<strong>in</strong>amerika, …): Mit e<strong>in</strong>em Großteil der Börsen von Nebenmärkten<br />

gibt es ke<strong>in</strong>e direkte Anb<strong>in</strong>dung, d.h. sämtliche Aufträge müssen telefonisch weitergeleitet werden. Da<strong>bei</strong> kann es zu Fehlern bzw.<br />

zeitlichen Verzögerungen kommen. Bei e<strong>in</strong>igen Aktiennebenmärkten s<strong>in</strong>d limitierte Kauf- <strong>und</strong> Verkaufsaufträge gr<strong>und</strong>sätzlich nicht möglich.<br />

Limitierte Aufträge können daher erst nach dementsprechender telefonischer Anfrage <strong>bei</strong>m Broker vor Ort erteilt werden, was zu zeitlichen<br />

<strong>Chancen</strong> <strong>und</strong> <strong>Risiken</strong> <strong>bei</strong> <strong>Veranlagungen</strong> <strong>in</strong> Wertpapieren Seite 1 von 7


Verzögerungen führen kann. Es kann auch se<strong>in</strong>, dass diese Limits gar nicht durchgeführt werden. Bei e<strong>in</strong>igen Aktiennebenbörsen ist es<br />

schwierig, laufend aktuelle Kurse zu bekommen, was e<strong>in</strong>e aktuelle Bewertung von bestehenden K<strong>und</strong>enpositionen erschwert. Wird e<strong>in</strong>e<br />

Handelsnotiz an e<strong>in</strong>er Börse e<strong>in</strong>gestellt, kann es se<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong> Verkauf dieser Papiere über die jeweilige Kaufbörse nicht mehr möglich ist.<br />

E<strong>in</strong> Übertrag an e<strong>in</strong>e andere Börse kann ebenfalls Probleme mit sich br<strong>in</strong>gen. Bei e<strong>in</strong>igen Börsen von Nebenmärkten entsprechen die<br />

Öffnungszeiten <strong>bei</strong> weitem noch nicht den westeuropäischen Standards. Kurze Börseöffnungszeiten von etwa drei oder vier St<strong>und</strong>en pro<br />

Tag können zu Engpässen bzw. Nichtberücksichtigung von Aktienaufträgen führen.<br />

3. Anleihen / Schuldverschreibungen / Renten<br />

3.1. Def<strong>in</strong>ition: Anleihen (= Schuldverschreibungen, Renten) s<strong>in</strong>d Wertpapiere, <strong>in</strong> denen sich der Aussteller (= Schuldner, Emittent) dem Inhaber<br />

(= Gläubiger, Käufer) gegenüber zur Verz<strong>in</strong>sung des erhaltenen Kapitals <strong>und</strong> zu dessen Rückzahlung gemäß den Anleihebed<strong>in</strong>gungen verpflichtet.<br />

Neben diesen Anleihen im engeren S<strong>in</strong>ne gibt es auch Schuldverschreibungen, die von den erwähnten Merkmalen <strong>und</strong> der nachstehenden<br />

Beschreibung erheblich abweichen. Wir verweisen <strong>in</strong>sbesondere auf die im Abschnitt „strukturierte Produkte“ beschriebenen<br />

Schuldverschreibungen. Gerade <strong>in</strong> diesem Bereich gilt daher, dass nicht die Bezeichnung als Anleihe oder Schuldverschreibung für die produktspezifischen<br />

<strong>Risiken</strong> ausschlaggebend ist, sondern die konkrete Ausgestaltung des Produkts.<br />

3.2. Ertrag: Der Ertrag e<strong>in</strong>er Anleihe setzt sich zusammen aus der Verz<strong>in</strong>sung des Kapitals <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er allfälligen Differenz zwischen Kaufpreis<br />

<strong>und</strong> erreichbarem Preis <strong>bei</strong> Verkauf/Tilgung. Der Ertrag kann daher nur für den Fall im Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> angegeben werden, dass die Anleihe bis<br />

zur Tilgung gehalten wird. Bei variabler Verz<strong>in</strong>sung der Anleihe ist vorweg ke<strong>in</strong>e Ertragsangabe möglich. Als Vergleichs-/Maßzahl für den Ertrag<br />

wird die Rendite (auf Endfälligkeit) verwendet, die nach <strong>in</strong>ternational üblichen Maßstäben berechnet wird. Bietet e<strong>in</strong>e Anleihe e<strong>in</strong>e deutlich<br />

über Anleihen vergleichbarer Laufzeit liegende Rendite, müssen dafür besondere Gründe vorliegen, z.B. e<strong>in</strong> erhöhtes Bonitätsrisiko. Bei<br />

Verkauf vor Tilgung ist der erzielbare Verkaufspreis ungewiss, der Ertrag kann daher höher oder niedriger als die ursprünglich<br />

berechnete Rendite se<strong>in</strong>. Bei der Berechnung des Ertrages ist auch die Spesenbelastung zu berücksichtigen.<br />

3.3. Bonitätsrisiko: Es besteht das Risiko, dass der Schuldner se<strong>in</strong>en Verpflichtungen nicht oder nur teilweise nachkommen kann, z.B. Zahlungsunfähigkeit.<br />

In Ihrer Anlageentscheidung müssen Sie daher die Bonität des Schuldners berücksichtigen. E<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis zur Beurteilung<br />

der Bonität des Schuldners kann das so genannte Rat<strong>in</strong>g (= Bonitätsbeurteilung des Schuldners durch e<strong>in</strong>e unabhängige Rat<strong>in</strong>g-Agentur)<br />

se<strong>in</strong>. Das Rat<strong>in</strong>g „AAA“ bzw. „Aaa“ bedeutet beste Bonität (z.B. Österreichische B<strong>und</strong>esanleihen); je schlechter das Rat<strong>in</strong>g (z.B. B- oder<br />

C-Rat<strong>in</strong>g), desto höher ist das Bonitätsrisiko – desto höher ist wahrsche<strong>in</strong>lich aber auch die Verz<strong>in</strong>sung (Risikoprämie) des Wertpapiers auf<br />

Kosten e<strong>in</strong>es erhöhten Ausfallsrisikos (Bonitätsrisiko) des Schuldners. Anlagen mit e<strong>in</strong>em vergleichbaren Rat<strong>in</strong>g BBB oder besser werden<br />

als „Investment grade“ bezeichnet.<br />

3.4. Kursrisiko: Wird die Anleihe bis zum Laufzeitende gehalten, erhalten Sie <strong>bei</strong> Tilgung den <strong>in</strong> den Anleihebed<strong>in</strong>gungen versprochenen Tilgungserlös.<br />

Beachten Sie <strong>in</strong> diesem Zusammenhang – soweit <strong>in</strong> den Emissionsbed<strong>in</strong>gungen vorgegeben – das Risiko e<strong>in</strong>er vorzeitigen<br />

Kündigung durch den Emittenten. Bei Verkauf vor Laufzeitende erhalten Sie den Marktpreis (Kurs). Dieser richtet sich nach Angebot <strong>und</strong><br />

Nachfrage, die unter anderem vom aktuellen Z<strong>in</strong>sniveau abhängen. Beispielsweise wird <strong>bei</strong> festverz<strong>in</strong>slichen Anleihen der Kurs fallen, wenn<br />

die Z<strong>in</strong>sen für vergleichbare Laufzeiten steigen, umgekehrt wird die Anleihe mehr wert, wenn die Z<strong>in</strong>sen für vergleichbare Laufzeiten s<strong>in</strong>ken.<br />

Auch e<strong>in</strong>e Veränderung der Schuldnerbonität kann Auswirkungen auf den Kurs der Anleihe haben. Bei variabel verz<strong>in</strong>sten Anleihen ist <strong>bei</strong><br />

e<strong>in</strong>er flacher werdenden bzw. flachen Z<strong>in</strong>skurve das Kursrisiko <strong>bei</strong> Anleihen, deren Verz<strong>in</strong>sung an die Kapitalmarktz<strong>in</strong>sen angepasst wird,<br />

deutlich höher als <strong>bei</strong> Anleihen, deren Verz<strong>in</strong>sung von der Höhe der Geldmarktz<strong>in</strong>sen abhängt. Das Ausmaß der Kursänderung e<strong>in</strong>er Anleihe<br />

<strong>in</strong> Reaktion auf e<strong>in</strong>e Änderung des Z<strong>in</strong>sniveaus wird mit der Kennzahl „Duration“ beschrieben. Die Duration ist abhängig von der Restlaufzeit<br />

der Anleihe. Je größer die Duration ist, desto stärker wirken sich Änderungen des allgeme<strong>in</strong>en Z<strong>in</strong>sniveaus auf den Kurs aus, <strong>und</strong><br />

zwar sowohl im positiven als auch im negativen S<strong>in</strong>n.<br />

3.5. Liquiditätsrisiko: Die Handelbarkeit von Anleihen kann von verschiedenen Faktoren abhängen, z.B. Emissionsvolumen, Restlaufzeit, Börsenusancen,<br />

Marktsituation. E<strong>in</strong>e Anleihe kann auch nur schwer oder gar nicht veräußerbar se<strong>in</strong> <strong>und</strong> müsste <strong>in</strong> diesem Fall bis zur Tilgung<br />

gehalten werden.<br />

3.6. Anleihehandel: Anleihen werden über e<strong>in</strong>e Börse oder außerbörslich gehandelt. Ihre <strong>Bank</strong> kann Ihnen <strong>in</strong> der Regel <strong>bei</strong> bestimmten Anleihen<br />

auf Anfrage e<strong>in</strong>en Kauf- <strong>und</strong> Verkaufskurs bekannt geben. Es besteht aber ke<strong>in</strong> Anspruch auf Handelbarkeit. Bei Anleihen, die auch an der<br />

Börse gehandelt werden, können die Kurse, die sich an der Börse bilden, von außerbörslichen Preisen erheblich abweichen. Durch<br />

e<strong>in</strong>en Limitzusatz ist das Risiko schwachen Handels begrenzbar.<br />

3.7. E<strong>in</strong>ige Spezialfälle von Anleihen:<br />

Ergänzungskapitalanleihen: Da<strong>bei</strong> handelt es sich um nachrangige Anleihen von österreichischen <strong>Bank</strong>en, <strong>bei</strong> denen e<strong>in</strong>e Verz<strong>in</strong>sung nur<br />

<strong>bei</strong> entsprechenden Jahresüberschüssen (vor Rücklagenbewegung) erfolgt. E<strong>in</strong>e Kapitalrückzahlung vor Liquidation erfolgt nur unter anteiligem<br />

Abzug der während der Gesamtlaufzeit der Ergänzungskapitalanleihe angefallenen Nettoverluste.<br />

Nachrangkapitalanleihen: Da<strong>bei</strong> handelt es sich um Anleihen, <strong>bei</strong> denen dem Anleger im Falle der Liquidation oder des Konkurses des Anleiheschuldners<br />

Zahlungen erst dann geleistet werden, nachdem alle anderen nicht nachrangigen Verb<strong>in</strong>dlichkeiten des Anleiheschuldners<br />

bezahlt wurden. Die Aufrechnung des Rückzahlungsanspruches aus den Nachrangkapitalanleihen gegen Forderungen des Anleiheschuldners<br />

ist ausgeschlossen.<br />

Über weitere Sonderformen von Anleihen, wie z.B. Optionsanleihen, Wandelschuldverschreibungen, Nullkuponanleihen, <strong>in</strong>formiert Sie<br />

gerne Ihr K<strong>und</strong>enbetreuer.<br />

4. Aktien<br />

4.1. Def<strong>in</strong>ition: Aktien s<strong>in</strong>d Wertpapiere, welche die Beteiligung an e<strong>in</strong>em Unternehmen (Aktiengesellschaft) verbriefen. Die wesentlichsten<br />

Rechte des Aktionärs s<strong>in</strong>d die Beteilung am Gew<strong>in</strong>n des Unternehmens <strong>und</strong> das Stimmrecht <strong>in</strong> der Hauptversammlung (Ausnahme:<br />

Vorzugsaktien).<br />

4.2. Ertrag: Der Ertrag von Aktienveranlagungen setzt sich aus Dividendenzahlungen <strong>und</strong> Kursgew<strong>in</strong>nen/-verlusten der Aktie zusammen <strong>und</strong><br />

kann nicht mit Sicherheit vorhergesagt werden. Die Dividende ist der über Beschluss der Hauptversammlung ausgeschüttete Gew<strong>in</strong>n des<br />

Unternehmens. Die Höhe der Dividende wird entweder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em absoluten Betrag pro Aktie oder <strong>in</strong> Prozent des Nom<strong>in</strong>ales angegeben. Der<br />

aus der Dividende erzielte Ertrag, bezogen auf den Aktienkurs, wird Dividendenrendite genannt. Diese wird im Regelfall wesentlich unter der<br />

<strong>in</strong> Prozent angegebenen Dividende liegen. Der wesentlichere Teil der Erträge aus Aktienveranlagungen ergibt sich regelmäßig aus der Wert-<br />

/Kursentwicklung der Aktie (siehe Kursrisiko).<br />

4.3. Kursrisiko: Die Aktie ist e<strong>in</strong> Wertpapier, das <strong>in</strong> den meisten Fällen an e<strong>in</strong>er Börse gehandelt wird. In der Regel wird täglich nach Angebot<br />

<strong>und</strong> Nachfrage e<strong>in</strong> Kurs festgestellt. Aktienveranlagungen können zu deutlichen Verlusten führen. Im Allgeme<strong>in</strong>en orientiert sich der Kurs<br />

e<strong>in</strong>er Aktie an der wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens sowie an den allgeme<strong>in</strong>en wirtschaftlichen <strong>und</strong> politischen Rahmenbed<strong>in</strong><br />

gungen. Auch irrationale Faktoren (Stimmungen, Me<strong>in</strong>ungen) können die Kursentwicklung <strong>und</strong> damit den Ertrag der Investition bee<strong>in</strong>flussen.<br />

<strong>Chancen</strong> <strong>und</strong> <strong>Risiken</strong> <strong>bei</strong> <strong>Veranlagungen</strong> <strong>in</strong> Wertpapieren Seite 2 von 7


4.4. Bonitätsrisiko: Als Aktionär s<strong>in</strong>d Sie an e<strong>in</strong>em Unternehmen beteiligt. Insbesondere durch dessen Insolvenz kann Ihre Beteiligung wertlos<br />

werden.<br />

4.5. Liquiditätsrisiko: Die Handelbarkeit kann <strong>bei</strong> marktengen Titeln (<strong>in</strong>sbesondere Notierungen an ungeregelten Märkten, OTC-Handel) problematisch<br />

se<strong>in</strong>. Auch <strong>bei</strong> der Notierung e<strong>in</strong>er Aktie an mehreren Börsen kann es zu Unterschieden <strong>bei</strong> der Handelbarkeit an den verschiedenen<br />

<strong>in</strong>ternationalen Börsen kommen (z.B. Notierung e<strong>in</strong>er amerikanischen Aktie <strong>in</strong> Frankfurt).<br />

4.6. Aktienhandel: Aktien werden über e<strong>in</strong>e Börse, fallweise außerbörslich gehandelt. Bei e<strong>in</strong>em Handel über e<strong>in</strong>e Börse müssen die jeweiligen<br />

Börseusancen (Schlusse<strong>in</strong>heiten, Orderarten, Valutaregelungen, etc.) beachtet werden. Notiert e<strong>in</strong>e Aktie an verschiedenen Börsen <strong>in</strong><br />

unterschiedlicher Währung (z.B. e<strong>in</strong>e US-Aktie notiert an der Frankfurter Börse <strong>in</strong> Euro) <strong>bei</strong>nhaltet das Kursrisiko auch e<strong>in</strong> Währungsrisiko.<br />

Darüber <strong>in</strong>formiert Sie Ihr K<strong>und</strong>enberater. Beim Kauf e<strong>in</strong>er Aktie an e<strong>in</strong>er ausländischen Börse ist zu beachten, dass von ausländischen Börsen<br />

immer „fremde Spesen“ verrechnet werden, die zusätzlich zu den jeweils banküblichen Spesen anfallen. Über deren genaue Höhe <strong>in</strong>formiert<br />

Sie Ihr K<strong>und</strong>enberater.<br />

5. Investmentfonds<br />

5.1. Inländische Investmentfonds<br />

5.1.1. Allgeme<strong>in</strong>es: Anteilssche<strong>in</strong>e an österreichischen Investmentfonds (Investmentzertifikate) s<strong>in</strong>d Wertpapiere, die Miteigentum an e<strong>in</strong>em Investmentfonds<br />

verbriefen. Investmentfonds <strong>in</strong>vestieren die Gelder der Anteil<strong>in</strong>haber nach dem Pr<strong>in</strong>zip der Risikostreuung. Die drei Haupttypen<br />

s<strong>in</strong>d Anleihefonds, Aktienfonds sowie gemischte Fonds, die sowohl <strong>in</strong> Anleihen als auch <strong>in</strong> Aktien <strong>in</strong>vestieren. Fonds können <strong>in</strong> <strong>in</strong>ländische<br />

<strong>und</strong>/oder ausländische Werte <strong>in</strong>vestieren. Das Anlagespektrum <strong>in</strong>ländischer Investmentfonds <strong>bei</strong>nhaltet neben Wertpapieren auch<br />

Geldmarkt<strong>in</strong>strumente, liquide F<strong>in</strong>anzanlagen, derivative Produkte <strong>und</strong> Investmentfondsanteile. Investmentfonds können <strong>in</strong> <strong>in</strong>- <strong>und</strong> ausländische<br />

Werte <strong>in</strong>vestieren. Weiters wird zwischen ausschüttenden Fonds, thesaurierenden Fonds <strong>und</strong> Dachfonds unterschieden. Im Unterschied<br />

zu e<strong>in</strong>em ausschüttenden Fonds erfolgt <strong>bei</strong> e<strong>in</strong>em thesaurierenden Fonds ke<strong>in</strong>e Ausschüttung der Erträge, stattdessen werden diese<br />

im Fonds wieder veranlagt. Dachfonds h<strong>in</strong>gegen veranlagen <strong>in</strong> andere <strong>in</strong>ländische <strong>und</strong>/oder ausländische Fonds. Garantiefonds s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>er<br />

die Ausschüttungen während e<strong>in</strong>er bestimmten Laufzeit, die Rückzahlung des Kapitals oder die Wertentwicklung betreffenden verb<strong>in</strong>dliche<br />

Zusage e<strong>in</strong>es von der Fondsgesellschaft bestellten Garantiegebers verb<strong>und</strong>en.<br />

5.1.2. Ertrag: Der Ertrag von Investmentfonds setzt sich aus den jährlichen Ausschüttungen (sofern es sich um ausschüttende <strong>und</strong> nicht thesaurierende<br />

Fonds handelt) <strong>und</strong> der Entwicklung des errechneten Wertes des Fonds zusammen <strong>und</strong> kann im Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> nicht festgelegt werden.<br />

Die Wertenwicklung ist von der <strong>in</strong> den Fondsbestimmungen festgelegen Anlagepolitik sowie von der Marktentwicklung der e<strong>in</strong>zelnen Vermögensbestandteile<br />

des Fonds abhängig. Je nach Zusammensetzung e<strong>in</strong>es Fonds s<strong>in</strong>d daher auch die Risikoh<strong>in</strong>weise für Anleihen, Aktien,<br />

sowie für Optionssche<strong>in</strong>e zu beachten.<br />

5.1.3. Kurs-/Bewertungsrisiko: Fondsanteile können normalerweise jederzeit zum Rücknahmepreis zurückgegeben werden. Bei außergewöhnlichen<br />

Umständen kann die Rücknahme bis zum Verkauf von Vermögenswerten des Fonds <strong>und</strong> E<strong>in</strong>gang des Verwertungserlöses vorübergehend<br />

ausgesetzt werden. Über allfällige Spesen bzw. den Tag der Durchführung Ihrer Kauf- oder Verkaufsorder <strong>in</strong>formiert Sie Ihr K<strong>und</strong>enberater.<br />

Die Laufzeit des Fonds richtet sich nach den Fondsbestimmungen <strong>und</strong> ist <strong>in</strong> der Regel unbegrenzt. Beachten Sie, dass es im Gegensatz<br />

zu Anleihen <strong>bei</strong> Investmentfondsanteilen <strong>in</strong> der Regel ke<strong>in</strong>e Tilgung <strong>und</strong> daher auch ke<strong>in</strong>en fixen Tilgungskurs gibt. Das Risiko <strong>bei</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Fondsveranlagung hängt – wie bereits unter Ertrag ausgeführt – von der Anlagepolitik <strong>und</strong> der Marktentwicklung ab. E<strong>in</strong> Verlust ist nicht<br />

auszuschließen. Trotz der normalerweise jederzeitigen Rückgabemöglichkeit s<strong>in</strong>d Investmentfonds Anlageprodukte, die typischerweise nur<br />

über e<strong>in</strong>en längeren Anlagezeitraum wirtschaftlich s<strong>in</strong>nvoll s<strong>in</strong>d. Fonds können – wie Aktien – auch an Börsen gehandelt werden. Kurse, die<br />

sich an der betreffenden Börse bilden, können vom Rücknahmepreis abweichen. Diesbezüglich wird auf die Risikoh<strong>in</strong>weise für Aktien verwiesen.<br />

5.1.4. Steuerliche Auswirkungen: Je nach Fondstyp ist die steuerliche Behandlung der Erträge unterschiedlich.<br />

5.2. Ausländische Kapitalanlagefonds<br />

Ausländische Kapitalanlagefonds unterliegen ausländischen gesetzlichen Bestimmungen, die sich von den <strong>in</strong> Österreich geltenden Bestimmungen<br />

erheblich unterscheiden können. Insbesondere kann das Aufsichtsrecht oft weniger streng se<strong>in</strong> als im Inland. Im Ausland gibt es<br />

auch so genannte „geschlossene Fonds“ bzw. aktienrechtlich konstruierte Fonds, <strong>bei</strong> denen sich der Wert nach Angebot <strong>und</strong> Nachfrage richtet<br />

<strong>und</strong> nicht nach dem <strong>in</strong>neren Wert des Fonds, etwa vergleichbar mit der Kursbildung <strong>bei</strong> Aktien. Beachten Sie, dass die Ausschüttungen<br />

<strong>und</strong> ausschüttungsgleichen Erträge ausländischer Kapitalanlagefonds (z.B. thesaurierender Fonds) – ungeachtet ihrer Rechtsform – anderen<br />

steuerlichen Regeln unterliegen können.<br />

5.3. Exchange Traded F<strong>und</strong>s<br />

5.3.1. Def<strong>in</strong>ition: Exchange Traded F<strong>und</strong>s (ETFs) s<strong>in</strong>d Fondsanteile, die wie e<strong>in</strong>e Aktie an e<strong>in</strong>er Börse gehandelt werden. E<strong>in</strong> ETF bildet im Regelfall<br />

e<strong>in</strong>en Wertpapierkorb (z.B. Aktienkorb) ab, der die Zusammensetzung e<strong>in</strong>es Index reflektiert, d.h. den Index <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Papier mittels der<br />

im Index enthaltenen Wertpapiere <strong>und</strong> deren aktueller Gewichtung im Index nachbildet, weshalb ETFs auch oft als Indexaktien bezeichnet<br />

werden.<br />

5.3.2. Ertrag: Der Ertrag ist von der Entwicklung der im Wertpapierkorb bef<strong>in</strong>dlichen Basiswerte abhängig.<br />

5.3.3. Risiko: Das Risiko ist von den zugr<strong>und</strong>e liegenden Werten des Wertpapierkorbs abhängig.<br />

6. Immobilienfonds<br />

6.1. Allgeme<strong>in</strong>es: Österreichische Immobilienfonds s<strong>in</strong>d Sondervermögen, die im Eigentum e<strong>in</strong>er Kapitalanlagegesellschaft stehen, die das<br />

Sondervermögen treuhändig für die Anteil<strong>in</strong>haber hält <strong>und</strong> verwaltet. Die Anteilssche<strong>in</strong>e verbriefen e<strong>in</strong>e schuldrechtliche Teilhabe an diesem<br />

Sondervermögen. Immobilienfonds <strong>in</strong>vestieren die ihnen von den Anteil<strong>in</strong>habern zufließenden Gelder nach dem Gr<strong>und</strong>satz der Risikostreuung<br />

<strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> Gr<strong>und</strong>stücke, Gebäude, Anteile an Gr<strong>und</strong>stücks-Gesellschaften <strong>und</strong> vergleichbaren Vermögenswerten, <strong>und</strong> eigene<br />

Bauprojekte; sie halten daneben liquide F<strong>in</strong>anzanlagen (Liquiditätsanlagen) wie z.B. Wertpapiere <strong>und</strong> <strong>Bank</strong>guthaben. Die Liquiditätsanlagen<br />

dienen dazu, die anstehenden Zahlungsverpflichtungen des Immobilienfonds (<strong>bei</strong>spielsweise auf Gr<strong>und</strong> des Erwerbs von Liegenschaften)<br />

sowie Rücknahmen von Anteilssche<strong>in</strong>en zu gewährleisten.<br />

6.2. Ertrag: Der Gesamtertrag von Immobilienfonds aus Sicht der Anteil<strong>in</strong>haber setzt sich aus den jährlichen Ausschüttungen (sofern es sich um<br />

ausschüttende <strong>und</strong> nicht thesaurierende Fonds handelt) <strong>und</strong> der Entwicklung des errechneten Anteilswertes des Fonds zusammen <strong>und</strong> kann<br />

im Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> nicht festgelegt werden. Die Wertentwicklung von Immobilienfonds ist von der <strong>in</strong> den Fondsbestimmungen festgelegten<br />

Anlagepolitik, der Marktentwicklung, den e<strong>in</strong>zelnen im Fonds gehaltenen Immobilien <strong>und</strong> den sonstigen Vermögensbestandteilen des Fonds<br />

(Wertpapiere, <strong>Bank</strong>guthaben) abhängig. Die historische Wertentwicklung e<strong>in</strong>es Immobilienfonds ist ke<strong>in</strong> Indiz für dessen zukünftige Wertentwicklung.<br />

Immobilienfonds s<strong>in</strong>d unter anderem e<strong>in</strong>em Ertragsrisiko durch mögliche Leerstände der Objekte ausgesetzt. V.a. <strong>bei</strong><br />

<strong>Chancen</strong> <strong>und</strong> <strong>Risiken</strong> <strong>bei</strong> <strong>Veranlagungen</strong> <strong>in</strong> Wertpapieren Seite 3 von 7


eigenen Bauprojekten können sich Probleme <strong>bei</strong> der Erstvermietung ergeben. In weiterer Folge können Leerstände entsprechend negative<br />

Auswirkungen auf den Wert des Immobilienfonds haben <strong>und</strong> auch zu Ausschüttungskürzungen führen. Die Veranlagung <strong>in</strong> Immobilienfonds<br />

kann auch zu e<strong>in</strong>er Verr<strong>in</strong>gerung des e<strong>in</strong>gesetzten Kapitals führen. Immobilienfonds legen liquide Anlagemittel neben <strong>Bank</strong>guthaben auch <strong>in</strong><br />

anderen Anlageformen, <strong>in</strong>sbesondere verz<strong>in</strong>slichen Wertpapieren, an. Diese Teile des Fondsvermögens unterliegen dann den speziellen <strong>Risiken</strong>,<br />

die für die gewählte Anlageform gelten. Wenn Immobilienfonds <strong>in</strong> Auslandsprojekte außerhalb des Euro-Währungs-raumes <strong>in</strong>vestieren,<br />

ist der Anteil<strong>in</strong>haber zusätzlich Währungsrisiken ausgesetzt, da der Verkehrs- <strong>und</strong> Ertragswert e<strong>in</strong>es solchen Auslandsobjekts <strong>bei</strong> jeder<br />

Berechnung des Ausgabe- bzw. Rücknahmepreises für die Anteilsche<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Euro umgerechnet wird.<br />

6.3. Kurs-/Bewertungsrisiko: Anteilsche<strong>in</strong>e können normalerweise jederzeit zum Rücknahmepreis zurückgegeben werden. Zu beachten ist,<br />

dass <strong>bei</strong> Immobilienfonds die Rücknahme von Anteilsche<strong>in</strong>en Beschränkungen unterliegen kann. Bei außergewöhnlichen Umständen kann<br />

die Rücknahme bis zum Verkauf von Vermögenswerten des Immobilienfonds <strong>und</strong> E<strong>in</strong>gang des Verwertungserlöses vorübergehend ausgesetzt<br />

werden. Die Fondsbestimmungen können <strong>in</strong>sbesondere vorsehen, dass nach größeren Rückgaben von Anteilsche<strong>in</strong>en die Rücknahme<br />

auch für e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum von bis zu zwei Jahren ausgesetzt werden kann. In e<strong>in</strong>em solchen Fall ist e<strong>in</strong>e Auszahlung des Rücknahmepreises<br />

während dieses Zeitraums nicht möglich. Immobilienfonds s<strong>in</strong>d typischerweise als langfristige Anlageprojekte e<strong>in</strong>zustufen.<br />

7. Optionssche<strong>in</strong>e<br />

7.1. Def<strong>in</strong>ition: Optionssche<strong>in</strong>e (OS) s<strong>in</strong>d z<strong>in</strong>s- <strong>und</strong> dividendenlose Wertpapiere, die dem Inhaber das Recht e<strong>in</strong>räumen, zu e<strong>in</strong>em bestimmten<br />

Zeitpunkt oder <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es bestimmten Zeitraums e<strong>in</strong>en bestimmten Basiswert (z.B. Aktien) zu e<strong>in</strong>em im Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> festgelegten Preis<br />

(Ausübungspreis) zu kaufen (Kaufoptionssche<strong>in</strong>e/Call-OS) oder zu verkaufen (Verkaufsoptionssche<strong>in</strong>e/Put-OS).<br />

7.2. Ertrag: Der Inhaber der Call-Optionssche<strong>in</strong>e hat durch den Erwerb des OS den Kaufpreis se<strong>in</strong>es Basiswertes fixiert. Der Ertrag kann sich<br />

daraus ergeben, dass der Marktpreis des Basiswertes höher wird als der von Ihnen zu leistende Ausübungspreis, wo<strong>bei</strong> der Kaufpreis des<br />

OS abzuziehen ist. Der Inhaber hat dann die Möglichkeit, den Basiswert zum Ausübungspreis zu kaufen <strong>und</strong> zum Marktpreis sofort wieder<br />

zu verkaufen. Üblicherweise schlägt sich der Preisanstieg des Basiswertes <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em verhältnismäßig größeren Anstieg des Kurses des OS<br />

nieder (Hebelwirkung), sodass die meisten Anleger ihren Ertrag durch Verkauf des OS erzielen. Dasselbe gilt s<strong>in</strong>ngemäß für Put-Optionssche<strong>in</strong>e;<br />

diese steigen üblicherweise im Preis, wenn der Basiswert im Kurs verliert. Der Ertrag aus Optionssche<strong>in</strong>-<strong>Veranlagungen</strong> kann im<br />

Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> nicht festgelegt werden. Der maximale Verlust ist auf die Höhe des e<strong>in</strong>gesetzten Kapitals beschränkt.<br />

7.3. Kursrisiko: Das Risiko von Optionssche<strong>in</strong>-<strong>Veranlagungen</strong> besteht dar<strong>in</strong>, dass sich der Basiswert bis zum Auslaufen des OS nicht <strong>in</strong> der<br />

Weise entwickelt, die Sie Ihrer Kaufentscheidung zugr<strong>und</strong>e gelegt haben. Im Extremfall kann das zum Totalverlust des e<strong>in</strong>gesetzten<br />

Kapitals führen. Darüber h<strong>in</strong>aus hängt der Kurs Ihres OS von anderen Faktoren ab. Die wichtigsten s<strong>in</strong>d:<br />

- Volatilität des zugr<strong>und</strong>e liegenden Basiswertes (Maßzahl für die im Kaufzeitpunkt erwartete Schwankungsbreite des Basiswertes <strong>und</strong><br />

gleichzeitig der wichtigste Parameter für die Preiswürdigkeit des OS). E<strong>in</strong>e hohe Volatilität bedeutet gr<strong>und</strong>sätzlich e<strong>in</strong>en höheren Preis für<br />

den Optionssche<strong>in</strong>.<br />

- Laufzeit des OS (je länger die Laufzeit e<strong>in</strong>es Optionssche<strong>in</strong>es, desto höher ist der Preis).<br />

E<strong>in</strong> Rückgang der Volatilität oder e<strong>in</strong>e abnehmende Restlaufzeit können bewirken, dass – obwohl Ihre Erwartungen im H<strong>in</strong>blick auf die Kursentwicklung<br />

des Basiswertes e<strong>in</strong>getroffen s<strong>in</strong>d – der Kurs des Optionssche<strong>in</strong>es gleich bleibt oder fällt. Wir raten von e<strong>in</strong>em Ankauf e<strong>in</strong>es Optionssche<strong>in</strong>es<br />

kurz vor Ende se<strong>in</strong>er Laufzeit gr<strong>und</strong>sätzlich ab. E<strong>in</strong> Kauf <strong>bei</strong> hoher Volatilität verteuert Ihr Investment <strong>und</strong> ist daher hoch-spekulativ.<br />

7.4. Liquiditätsrisiko: Optionssche<strong>in</strong>e werden <strong>in</strong> der Regel nur <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren Stückzahlen emittiert. Das bewirkt e<strong>in</strong> erhöhtes Liquiditätsrisiko.<br />

Dadurch kann es <strong>bei</strong> e<strong>in</strong>zelnen Optionssche<strong>in</strong>en zu besonders hohen Kursausschlägen kommen.<br />

7.5. Optionssche<strong>in</strong>-Handel: Der Handel von Optionssche<strong>in</strong>en wird zu e<strong>in</strong>em großen Teil außerbörslich abgewickelt. Zwischen An- <strong>und</strong> Verkaufskurs<br />

besteht <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong>e Differenz. Diese Differenz geht zu Ihren Lasten. Beim börslichen Handel ist besonders auf die häufig<br />

sehr ger<strong>in</strong>ge Liquidität zu achten.<br />

7.6. Optionssche<strong>in</strong>bed<strong>in</strong>gungen: Optionssche<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d nicht standardisiert. Es ist daher besonders wichtig, sich über die genaue Ausstattung zu<br />

<strong>in</strong>formieren, <strong>in</strong>sbesondere über:<br />

- Ausübungsart: Kann das Optionsrecht laufend (amerikanische Option) oder nur am Ausübungstag (europäische Option)<br />

ausgeübt werden?<br />

- Bezugsverhältnis: Wie viele Optionssche<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d erforderlich, um den Basiswert zu erhalten?<br />

- Ausübung: Lieferung des Basiswertes oder Barausgleich?<br />

- Verfall: Wann läuft das Recht aus? Beachten Sie, dass die <strong>Bank</strong> ohne Ihren ausdrücklichen Auftrag Ihre Optionsrechte<br />

nicht ausübt.<br />

- Letzter Handelstag: Dieser liegt oft e<strong>in</strong>ige Zeit vor dem Verfallstag, sodass nicht ohne weiteres davon ausgegangen werden kann,<br />

dass der Optionssche<strong>in</strong> bis zum Verfallstag auch verkauft werden kann.<br />

8. Strukturierte Produkte<br />

8.1. Def<strong>in</strong>ition: Unter „Strukturierten Anlage<strong>in</strong>strumenten“ s<strong>in</strong>d Anlage<strong>in</strong>strumente zu verstehen, deren Erträge <strong>und</strong>/oder Kapitalrückzahlungen<br />

meist nicht fixiert s<strong>in</strong>d, sondern von bestimmten zukünftigen Ereignissen oder Entwicklungen abhängig s<strong>in</strong>d. Weiters können diese Anlage<strong>in</strong>strumente<br />

z.B. so ausgestattet se<strong>in</strong>, dass <strong>bei</strong> Erreichen von im Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> festgelegten Zielgrößen das Produkt vom Emittenten vorzeitig gekündigt<br />

werden kann oder überhaupt e<strong>in</strong>e automatische Kündigung erfolgt. In der Folge werden e<strong>in</strong>zelne Produkttypen beschrieben. Zur Bezeichnung<br />

dieser Produkttypen werden übliche Sammelbegriffe verwendet, die aber nicht e<strong>in</strong>heitlich am Markt verwendet werden. Aufgr<strong>und</strong><br />

der vielfältigen Anknüpfungs-, Komb<strong>in</strong>ations- <strong>und</strong> Auszahlungsmöglichkeiten <strong>bei</strong> diesen Anlage<strong>in</strong>strumenten haben sich verschiedenste<br />

Ausgestaltungen an Anlage<strong>in</strong>strumenten entwickelt, deren gewählte Bezeichnungen nicht immer e<strong>in</strong>heitlich den jeweiligen Aus-gestaltungen<br />

folgen. Es ist daher auch aus diesem Gr<strong>und</strong> erforderlich, immer die konkreten Produktbed<strong>in</strong>gungen zu prüfen. Ihr K<strong>und</strong>en-berater <strong>in</strong>formiert<br />

Sie gerne über die verschiedenen Ausgestaltungen dieser Anlage<strong>in</strong>strumente.<br />

8.2. <strong>Risiken</strong>: 1) Soweit Z<strong>in</strong>s- <strong>und</strong>/oder Ertragsausschüttungen vere<strong>in</strong>bart s<strong>in</strong>d, können diese von künftigen Ereignissen oder Entwicklun-<br />

gen (Indices, Baskets, E<strong>in</strong>zelaktien, bestimmte Preise, Rohstoffe, Edelmetalle etc.) abhängig se<strong>in</strong> <strong>und</strong> somit künftig teilweise<br />

oder ganz entfallen.<br />

2) Kapitalrückzahlungen können von künftigen Ereignissen oder Entwicklungen (Indices, Baskets, E<strong>in</strong>zelaktien, bestimmte<br />

Preise, Rohstoffe, Edelmetalle etc.) abhängig se<strong>in</strong> <strong>und</strong> somit teilweise oder ganz entfallen.<br />

3) Bezüglich Z<strong>in</strong>s- <strong>und</strong>/oder Ertragsausschüttungen sowie Kapitalrückzahlungen s<strong>in</strong>d besonders Z<strong>in</strong>s-, Währungs-, Unternehmens-,<br />

Branchen-, Länder- <strong>und</strong> Bonitätsrisken (eventuell fehlende Ab- <strong>und</strong> Aussonderungsansprüche) bzw. steuerliche <strong>Risiken</strong><br />

zu berücksichtigen.<br />

4) Die <strong>Risiken</strong> gem. Pkt.1) bis 3) können ungeachtet eventuell bestehender Z<strong>in</strong>s-, Ertrags- oder Kapitalgarantien zu hohen<br />

Kursschwankungen (Kursverlusten) während der Laufzeit führen bzw. Verkäufe während der Laufzeit erschweren bzw.<br />

unmöglich machen.<br />

<strong>Chancen</strong> <strong>und</strong> <strong>Risiken</strong> <strong>bei</strong> <strong>Veranlagungen</strong> <strong>in</strong> Wertpapieren Seite 4 von 7


8.3. Cash or Share-Anleihen (Aktienanleihen): Diese bestehen aus drei Komponenten, deren Risiko der Anleihekäufer trägt: Erworben wird<br />

e<strong>in</strong>e Anleihe (Anleihekomponente), deren Z<strong>in</strong>ssatz e<strong>in</strong>e Stillhalterprämie <strong>in</strong>kludiert. Diese Struktur ergibt somit e<strong>in</strong>en höheren Z<strong>in</strong>ssatz als<br />

e<strong>in</strong>e vergleichbare Anleihe mit gleicher Laufzeit. Die Tilgung erfolgt entweder <strong>in</strong> Geld oder <strong>in</strong> Aktien, <strong>in</strong> Abhängigkeit von der Kursentwicklung<br />

der zugr<strong>und</strong>e liegenden Aktien (Aktienkomponente). Der Anleihekäufer ist somit Stillhalter e<strong>in</strong>es Puts (Optionskomponente), der an<br />

e<strong>in</strong>e dritte Person das Recht verkauft, Aktien an ihn zu übertragen <strong>und</strong> der sich dadurch verpflichtet, die für ihn negativen Kursentwicklungen<br />

der Aktie gegen sich gelten zu lassen. Der Anleihekäufer trägt also das Risiko der Kursentwicklung <strong>und</strong> erhält dafür die Prämie, die im Wesentlichen<br />

von der Volatilität der zugr<strong>und</strong>e liegenden Aktie abhängt. Wird die Anleihe nicht bis zum Ende der Laufzeit gehalten, kommt zusätzlich<br />

zu diesem Risiko noch das Z<strong>in</strong>sänderungsrisiko h<strong>in</strong>zu. E<strong>in</strong>e Änderung des Z<strong>in</strong>sniveaus wirkt sich somit auf den Kurs<br />

der Anleihe <strong>und</strong> folglich auf den Nettoertrag der Anleihe bezogen auf die Anleihedauer aus. Bitte beachten Sie auch die entsprechende<br />

Risikoaufklärung <strong>in</strong> den Abschnitten Bonitätsrisiko, Z<strong>in</strong>ssatzrisiko, Kursrisiko der Aktie.<br />

8.4. Z<strong>in</strong>s-Spread-Wertpapierprodukte (Constant Maturity Swap): Diese als Schuldverschreibungen ausgestalteten Produkte s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der<br />

ersten Zeit mit e<strong>in</strong>em Fixkupon ausgestattet. Nach dieser Fixz<strong>in</strong>sphase werden die Produkte auf variable Verz<strong>in</strong>sung umgestellt. Der meistens<br />

jährlich dargestellte Kupon ist abhängig von der jeweils aktuellen Z<strong>in</strong>ssituation (zB. Z<strong>in</strong>skurve). Zusätzlich können diese Produkte mit<br />

e<strong>in</strong>er Zielz<strong>in</strong>s-Variante ausgestattet se<strong>in</strong>; d.h. wird e<strong>in</strong> im Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> festgelegter Zielz<strong>in</strong>s erreicht, wird das Produkt vorzeitig gekündigt.<br />

8.4.1. Ertrag: Der Anleger erzielt <strong>in</strong> der Fixz<strong>in</strong>sphase <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong>en höheren Kupon, als <strong>bei</strong> klassischen Anleihen am Markt gezahlt wird. In<br />

der variablen Z<strong>in</strong>sphase hat er die Chance, höhere Kupons als <strong>bei</strong> fixverz<strong>in</strong>sten Anleihen zu erreichen.<br />

8.4.2. Risiko: Während der Laufzeit kann es marktbed<strong>in</strong>gt zu Kursschwankungen kommen, die je nach Z<strong>in</strong>sentwicklung auch dementsprechend<br />

deutlich ausfallen können.<br />

8.5. Garantiezertifikate: Bei Garantiezertifikaten wird zum Laufzeitende der nom<strong>in</strong>elle Ausgangswert oder e<strong>in</strong> bestimmter Prozentsatz davon<br />

unabhängig von der Entwicklung des Basiswerts zurückgezahlt („M<strong>in</strong>destrückzahlung“).<br />

8.5.1. Ertrag: Der aus der Wertentwicklung des Basiswerts zu erzielende Ertrag kann durch e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> den Bed<strong>in</strong>gungen des Zertifikats festgelegten<br />

Höchstrückzahlungsbetrag oder andere Begrenzungen der Teilnahme an der Wertentwicklung des Basiswerts e<strong>in</strong>geschränkt werden. Auf<br />

Dividenden <strong>und</strong> vergleichbare Ausschüttungen des Basiswerts hat der Anleger ke<strong>in</strong>en Anspruch.<br />

8.5.2. Risiko: Der Wert des Zertifikats kann während der Laufzeit unter die vere<strong>in</strong>barte M<strong>in</strong>destrückzahlung fallen. Zum Laufzeitende wird der Wert<br />

aber <strong>in</strong> der Regel <strong>in</strong> Höhe der M<strong>in</strong>destrückzahlung liegen. Die M<strong>in</strong>destrückzahlung ist jedoch von der Bonität des Emittenten<br />

abhängig.<br />

8.6. Discountzertifikate: Bei Discountzertifikaten erhält der Anleger den Basiswert (z.B. zugr<strong>und</strong>e liegende Aktie oder Index) mit e<strong>in</strong>em Abschlag<br />

auf den aktuellen Kurs (Sicherheitspuffer), partizipiert dafür aber nur bis zu e<strong>in</strong>er bestimmten Kursobergrenze des Basiswertes (Cap<br />

oder Referenzpreis) an e<strong>in</strong>er positiven Wertentwicklung des Basiswertes. Der Emittent hat am Laufzeitende das Wahlrecht, entweder das<br />

Zertifikat zum Höchstwert (Cap) zurückzuzahlen oder Aktien zu liefern bzw. – wenn als Basiswert e<strong>in</strong> Index herangezogen wird – e<strong>in</strong>en dem<br />

Indexwert entsprechenden Barausgleich zu leisten.<br />

8.6.1. Ertrag: Die Differenz zwischen dem um den Abschlag begünstigten Kaufkurs des Basiswertes <strong>und</strong> der durch den Cap bestimmten Kursobergrenze<br />

stellt den möglichen Ertrag dar.<br />

8.6.2. Risiko: Bei stark fallenden Kursen des Basiswertes werden am Ende der Laufzeit Aktien geliefert. (Der Gegenwert der gelieferten Aktien<br />

wird zu diesem Zeitpunkt unter dem Kaufpreis liegen.) Da die Zuteilung von Aktien möglich ist, s<strong>in</strong>d die Risikoh<strong>in</strong>weise für Aktien zu<br />

beachten.<br />

8.7. Bonuszertifikate: Bonuszertifikate s<strong>in</strong>d Schuldverschreibungen, <strong>bei</strong> denen unter bestimmten Voraussetzungen am Ende der Laufzeit zusätzlich<br />

zum Nom<strong>in</strong>alwert e<strong>in</strong> Bonus oder gegebenenfalls auch die bessere Wertentwicklung e<strong>in</strong>es Basiswerts (e<strong>in</strong>zelne Aktien oder<br />

Indices) bezahlt wird. Bonuszertifikate haben e<strong>in</strong>e feste Laufzeit. Die Zertifikatsbed<strong>in</strong>gungen verbriefen zum Ende der Laufzeit regelmäßig<br />

die Zahlung e<strong>in</strong>es Geldbetrags oder die Lieferung des Basiswerts. Art <strong>und</strong> Höhe der Rückzahlung am Laufzeitende hängen von der Wertentwicklung<br />

des Basiswerts ab. Für e<strong>in</strong> Bonuszertifikat werden e<strong>in</strong> Startniveau, e<strong>in</strong>e unterhalb des Startniveaus liegende Barriere <strong>und</strong> e<strong>in</strong><br />

über dem Startniveau liegendes Bonusniveau festgelegt. Fällt der Basiswert auf die Barriere oder darunter, entfällt der Bonus <strong>und</strong> die Rückzahlung<br />

erfolgt <strong>in</strong> Höhe des Basiswerts. Ansonsten ergibt sich die M<strong>in</strong>destrückzahlung aus dem Bonusniveau. Der Bonus wird am Ende der<br />

Laufzeit des Zertifikats zusätzlich zu dem anfänglich e<strong>in</strong>gezahlten Kapital für den Nom<strong>in</strong>alwert des Zertifikats ausgezahlt.<br />

8.7.1. Ertrag: Der Anleger erwirbt mit e<strong>in</strong>em Bonuszertifikat den Anspruch gegen den Emittenten auf Zahlung e<strong>in</strong>es von der Entwicklung des<br />

Basiswerts abhängigen Geldbetrages. Der Ertrag ist von der Entwicklung des zugr<strong>und</strong>e liegenden Basiswerts abhängig.<br />

8.7.2. Risiko: Das Risiko ist vom zugr<strong>und</strong>e liegenden Basiswert abhängig. Im Falle des Konkurses des Emittenten besteht ke<strong>in</strong> Ab- oder Aussonderungsanspruch<br />

h<strong>in</strong>sichtlich des Basiswerts.<br />

8.8. Indexzertifikate: Indexzertifikate s<strong>in</strong>d Schuldverschreibungen (zumeist börsenotiert) <strong>und</strong> bieten Anlegern die Möglichkeit, an e<strong>in</strong>em<br />

bestimmten Index zu partizipieren, ohne die im Index enthaltenen Werte selbst besitzen zu müssen. Der zugr<strong>und</strong>e liegende Index wird im<br />

Regelfall 1:1 abgebildet, Veränderungen im jeweiligen Index werden berücksichtigt.<br />

8.8.1. Ertrag: Der Anleger erwirbt mit e<strong>in</strong>em Indexzertifikat den Anspruch gegen den Emittenten auf Zahlung e<strong>in</strong>es vom Stand des zugr<strong>und</strong>e liegenden<br />

Index abhängigen Geldbetrages. Der Ertrag ist von der Entwicklung des zugr<strong>und</strong>e liegenden Index abhängig.<br />

8.8.2. Risiko: Das Risiko ist von den zugr<strong>und</strong>e liegenden Werten des Index abhängig. Im Falle des Konkurses des Emittenten besteht ke<strong>in</strong><br />

Ab- oder Aussonderungsanspruch h<strong>in</strong>sichtlich der Basiswerte.<br />

8.9. Basketzertifikate: Basketzertifikate s<strong>in</strong>d Schuldverschreibungen <strong>und</strong> bieten Anlegern die Möglichkeit, an der Wertentwicklung e<strong>in</strong>es<br />

bestimmten Wertpapierkorbes (Basket) zu partizipieren, ohne die im Wertpapierkorb enthaltenen Wertpapiere selbst besitzen zu müssen.<br />

Die Zusammenstellung des zugr<strong>und</strong>e liegenden Baskets obliegt dem Emittenten. Innerhalb des Wertpapierkorbes können die enthaltenen<br />

Wertpapiere gleich oder unterschiedlich gewichtet werden. Die Zusammenstellung kann eventuell zu festgelegten Zeitpunkten (z.B. jährlich)<br />

angepasst werden.<br />

8.10. Knock-out-Zertifikate (Turbozertifikate): Unter der Bezeichnung Knock-out-Zertifikate werden jene Zertifikate verstanden, die das Recht<br />

verbriefen, e<strong>in</strong>en bestimmten Basiswert zu e<strong>in</strong>em bestimmten Kurs zu kaufen bzw. zu verkaufen, wenn der Basiswert während der Laufzeit<br />

die vorgegebene Kursschwelle (Knockout-Schwelle) nicht erreicht. Bereits <strong>bei</strong>m e<strong>in</strong>maligen Erreichen der Schwelle endet das Investment<br />

vorzeitig <strong>und</strong> ist im Regelfall weitestgehend verloren. In Abhängigkeit von der tendenziellen Kurserwartung bezüglich des jeweiligen<br />

Basiswertes unterscheidet man zwischen den auf steigende Märkte setzenden Knock-out-Long-Zertifikaten <strong>und</strong> den speziell für fallende<br />

Märkte konzipierten Knock-out-Short-Zertifikaten. Neben normalen Knock-out-Zertifikaten werden auch „gehebelte“ Knock-out-Zertifikate<br />

meist unter dem Namen „Turbozertifikate“ (oder Hebelzertifikate) emittiert. Der Hebel (Turbo) bewirkt, dass der Wert des Turbozertifikates<br />

<strong>Chancen</strong> <strong>und</strong> <strong>Risiken</strong> <strong>bei</strong> <strong>Veranlagungen</strong> <strong>in</strong> Wertpapieren Seite 5 von 7


prozentuell stärker auf die Kursbewegung des jeweiligen Basis<strong>in</strong>strumentes reagiert <strong>und</strong> stärker steigen, aber auch fallen kann. Mit kle<strong>in</strong>eren<br />

E<strong>in</strong>sätzen können daher höhere Gew<strong>in</strong>ne erzielt werden, das Verlustrisiko steigt ebenso an.<br />

8.10.1. Ertrag: E<strong>in</strong> Ertrag kann sich ergeben aus der positiven Differenz zwischen E<strong>in</strong>stands- bzw. Marktpreis <strong>und</strong> Ausübungspreis. (Möglichkeit<br />

den Basiswert zum niedrigeren Ausübungspreis zu kaufen bzw. zum höheren Ausübungspreis verkaufen).<br />

8.10.2. Risiko: Wird die Knock-out-Schwelle während der Laufzeit e<strong>in</strong>mal erreicht, verfällt das Zertifikat entweder als wertlos oder es wird e<strong>in</strong> ermittelter<br />

Restwert ausgezahlt (das Produkt wird „ausgestoppt“). Bei e<strong>in</strong>igen Emittenten genügt bereits das Erreichen der Knock-out-Schwelle<br />

während des Handelstag (<strong>in</strong>traday), damit das Zertifikat ausgestoppt wird. Je näher der aktuelle Börsekurs am Basiskurs notiert desto höher<br />

ist der Hebeleffekt. Gleichzeitig nimmt aber die Gefahr zu, dass die Knock-out Schwelle unterschritten <strong>und</strong> entweder das<br />

Zertifikat wertlos oder der ermittelte Restwert ausgezahlt wird.<br />

8.11. Bandbreitenzertifikat: Bandbreitenzertifikate bieten die Möglichkeit <strong>in</strong> Erwartung e<strong>in</strong>es sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er bestimmten Spannweite bewegenden<br />

Aktienkurses bzw. Indexstandes, <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er durch Start- <strong>und</strong> Stoppmarke def<strong>in</strong>ierten Kursspanne (Bandbreite), überproportional an der<br />

Entwicklung des jeweiligen Basiswertes zu partizipieren.<br />

8.11.1. Ertrag: Der Ertrag kann sich aus der überproportionalen Partizipation an der Kursentwicklung des Basiswertes ergeben.<br />

8.11.2. Risiko: Liegt der am Bewertungstag festgestellte Schlusskurs jedoch unterhalb der Startmarke, so wird durch das Zertifikat lediglich die<br />

Kursentwicklung des Underly<strong>in</strong>gs nachgebildet. Im Fall e<strong>in</strong>es Kursverfalls unter der Stoppmarke erhält der Anleger am Laufzeitende e<strong>in</strong>en<br />

festen maximalen Rückzahlungsbetrag ohne an e<strong>in</strong>er Kurssteigerung teilnehmen zu können.<br />

8.12. Tw<strong>in</strong> W<strong>in</strong> Zertifikate: Tw<strong>in</strong> W<strong>in</strong> Zertifikate erhalten von der Emittent<strong>in</strong> am Laufzeitende e<strong>in</strong>en Tilgungsbetrag ausbezahlt, der von der<br />

Wertentwicklung des zugr<strong>und</strong>e liegenden Basis<strong>in</strong>struments abhängig ist. Die Zertifikate s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>er Barriere ausgestattet. Sollte (i.d.R.)<br />

während der Laufzeit der Tw<strong>in</strong> W<strong>in</strong> Zertifikate die Barriere nicht erreicht oder unterschritten werden, partizipiert der Anleger an der absoluten<br />

Performance des Basis<strong>in</strong>struments ausgehend vom durch die Emittent<strong>in</strong> festgesetzten Basispreis; d.h. dass auch Verluste des Basis<strong>in</strong>struments<br />

<strong>in</strong> Gew<strong>in</strong>ne des Zertifikates umgewandelt werden können. Wenn die Barriere während der Laufzeit der Tw<strong>in</strong> W<strong>in</strong> Zertifikate<br />

erreicht oder unterschritten wird, erfolgt die Tilgung zum<strong>in</strong>dest entsprechend der Entwicklung des zugr<strong>und</strong>e liegenden Basis<strong>in</strong>struments. Oberhalb<br />

des Basispreises kann (falls von der Emittent<strong>in</strong> so festgelegt) e<strong>in</strong>e überproportionale Teilnahme an der Kursentwicklung des<br />

Basis<strong>in</strong>struments vorgesehen se<strong>in</strong>. Der maximale Tilgungsbetrag kann jedoch begrenzt se<strong>in</strong>.<br />

8.12.1. Ertrag: Bei Nichterreichen der Barriere kann der Anleger auch von negativen Wertentwicklungen des Basis<strong>in</strong>struments profitieren, da er an<br />

der absoluten Performance teilnimmt; Verluste des Basis<strong>in</strong>struments können demnach <strong>in</strong> Gew<strong>in</strong>ne umgewandelt werden. Das Zertifikat kann<br />

aufgr<strong>und</strong> verschiedener E<strong>in</strong>flussfaktoren (z.B. Schwankungsbreite des Basis<strong>in</strong>struments, Restlaufzeit, Distanz des Basis<strong>in</strong>struments zur Barriere)<br />

stärker oder schwächer auf Wertschwankungen des Basis<strong>in</strong>struments reagieren.<br />

8.12.2. Risiko: Tw<strong>in</strong> W<strong>in</strong> Zertifikate s<strong>in</strong>d risikoreiche Instrumente der Vermögensveranlagung. Wenn sich der Kurs des dem jeweiligen Tw<strong>in</strong> W<strong>in</strong><br />

Zertifikat zugr<strong>und</strong>e liegenden Basiswertes ungünstig entwickelt, kann es zu e<strong>in</strong>em Verlust e<strong>in</strong>es wesentlichen Teils oder des gesamten<br />

<strong>in</strong>vestierten Kapitals kommen.<br />

8.13. Express Zertifikate: E<strong>in</strong> Express Zertifikat partizipiert an der Entwicklung des Basis<strong>in</strong>struments mit der Möglichkeit e<strong>in</strong>er vorzeitigen Rückzahlung.<br />

Wenn das Basis<strong>in</strong>strument an e<strong>in</strong>em der Feststellungstage die von der Emittent<strong>in</strong> vorgegebene Schwellenbed<strong>in</strong>gung erfüllt, endet<br />

das Zertifikat vorzeitig <strong>und</strong> wird zu dem am jeweiligen Feststellungstag gültigen Tilgungsbetrag automatisch von der Emittent<strong>in</strong> zurückgezahlt.<br />

Wenn das Basis<strong>in</strong>strument auch am letzten Feststellungstag die vorgegebene Schwellenbed<strong>in</strong>gung nicht erfüllt, erfolgt die Tilgung<br />

zum am Laufzeitende/letzten Feststellungstag festgestellten Schlusskurs des den Zertifikaten zugr<strong>und</strong>e liegenden Basis<strong>in</strong>struments. Sollte <strong>in</strong><br />

diesem Fall weiters die Emittent<strong>in</strong> <strong>bei</strong> Ausgabebeg<strong>in</strong>n des Zertifikats e<strong>in</strong>e Barriere festgesetzt haben <strong>und</strong> der Kurs des Basis<strong>in</strong>struments die<br />

Barriere während des Beobachtungszeitraums weder erreicht noch durchbrochen haben, erfolgt die Tilgung zum<strong>in</strong>dest zu e<strong>in</strong>er von der Emittent<strong>in</strong><br />

def<strong>in</strong>ierten M<strong>in</strong>destrückzahlung.<br />

8.13.1. Ertrag: Express Zertifikate bieten die Möglichkeit e<strong>in</strong>er vorzeitigen Realisierung der positiven Performance des zugr<strong>und</strong>e liegenden Basis<strong>in</strong>struments.<br />

Auch <strong>bei</strong> Nichterfüllung der vorgegebenen Schwellenbed<strong>in</strong>gung kann es zu e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>destrückzahlung kommen, sofern die Barriere<br />

nicht erreicht oder durchbrochen wurde. Das Zertifikat kann aufgr<strong>und</strong> verschiedener E<strong>in</strong>flussfaktoren (z.B. Schwankungsbreite des Basis<strong>in</strong>struments,<br />

Restlaufzeit, Distanz des Basis<strong>in</strong>struments zur Barriere) stärker oder schwächer auf Wertschwankungen des Basis<strong>in</strong>struments<br />

reagieren.<br />

8.13.2. Risiko: Express Zertifikate s<strong>in</strong>d risikoreiche Instrumente der Vermögensveranlagung. Wenn sich der Kurs des dem jeweiligen Express Zertifikat<br />

zugr<strong>und</strong>e liegenden Basiswertes ungünstig entwickelt, kann es zu e<strong>in</strong>em Verlust e<strong>in</strong>es wesentlichen Teils oder des gesamten<br />

<strong>in</strong>vestierten Kapitals kommen.<br />

9. Hedgefonds<br />

(Hedgefonds, Hedge-Dachfonds, Hedgefonds-Indexzertifikate <strong>und</strong> sonstige Produkte mit Hedge-Strategien als Basis<strong>in</strong>vestment)<br />

9.1. Allgeme<strong>in</strong>es: Hedgefonds s<strong>in</strong>d Fonds, die h<strong>in</strong>sichtlich der Veranlagungsgr<strong>und</strong>sätze ke<strong>in</strong>erlei bzw. nur ger<strong>in</strong>gen gesetzlichen oder sonstigen<br />

Beschränkungen unterliegen. Sie streben unter Verwendung sämtlicher Anlageformen e<strong>in</strong>e Vermehrung ihres Kapitals durch alternative, fallweise<br />

<strong>in</strong>transparente Anlagestrategien an.<br />

Beispiele für Anlagestrategien: Long/Short: Unterbewertete Wertpapiere werden gekauft <strong>und</strong> gleichzeitig überbewertete Wertpapiere<br />

leerverkauft.<br />

Event-Driven: Es wird versucht, spezielle Unternehmensergebnisse wie etwa Fusionen, Übernahmen,<br />

Reorganisationen oder Insolvenzen auszunutzen.<br />

Global Macro: Diese Stilrichtung versucht, durch makroökonomische Analyse der wichtigsten Entwicklungen<br />

<strong>in</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> Politik Ineffizienzen an den Märkten zu erkennen <strong>und</strong> auszunützen.<br />

Hedge-Dachfonds s<strong>in</strong>d Fonds, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelne Hedgefonds <strong>in</strong>vestieren. Hedgefonds-Indexzertifikate s<strong>in</strong>d Forderungspapiere, deren Wertbzw.<br />

Ertragsentwicklung von der durchschnittlichen Entwicklung mehrerer Hedgefonds abhängig ist, die als Berechnungsbasis <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Index<br />

zusammengefasst s<strong>in</strong>d. Aus Hedge-Dachfonds <strong>und</strong> Hedgefonds-Indexzertifikaten ergibt sich für den Anleger der Vorteil der größeren<br />

Risikostreuung.<br />

9.2. Ertrags- <strong>und</strong> Risikokomponenten: Hedgefonds bieten die <strong>Chancen</strong> auf sehr hohe Rendite, bergen aber auch e<strong>in</strong> entsprechend hohes<br />

Risiko des Kapitalverlustes. Die Wertentwicklung der Hedgefondsprodukte wird <strong>in</strong>sbesondere von folgenden Faktoren bee<strong>in</strong>flusst, aus<br />

denen sich <strong>Chancen</strong> <strong>und</strong> <strong>Risiken</strong> ergeben:<br />

- Hedgefonds entwickeln sich tendenziell unabhängig von der Entwicklung der <strong>in</strong>ternationalen Aktien- <strong>und</strong> Anleihenmärkte, abhängig von<br />

der Hedgefonds-Strategie kann es zur Verstärkung der‚ allgeme<strong>in</strong>en Marktentwicklung oder markant gegenläufigen Entwicklung kommen.<br />

- Die Entwicklung von Hedgefonds wird vor allem vom von ihm def<strong>in</strong>ierten Teilmarkt bee<strong>in</strong>flusst.<br />

<strong>Chancen</strong> <strong>und</strong> <strong>Risiken</strong> <strong>bei</strong> <strong>Veranlagungen</strong> <strong>in</strong> Wertpapieren Seite 6 von 7


- Das Vermögen von Hedgefonds kann aufgr<strong>und</strong> se<strong>in</strong>er Zusammensetzung e<strong>in</strong>e erhöhte Schwankungsbreite aufweisen, d.h. die Anteilspreise<br />

können auch <strong>in</strong>nerhalb kurzer Zeiträume erheblichen Schwankungen nach oben <strong>und</strong> nach unten unterworfen se<strong>in</strong>. Im Extremfall<br />

kann es <strong>bei</strong> ungarantierten Hedgefondsprodukten zu Totalverlusten kommen.<br />

- E<strong>in</strong>e Konzentration auf e<strong>in</strong>e oder nur wenige Strategien erhöht zusätzlich das Risiko – dieses Risiko kann durch die Streuung <strong>bei</strong> Hedge-<br />

Dachfonds oder Hedgefonds-Indexzertifikaten verr<strong>in</strong>gert werden.<br />

- Die E<strong>in</strong>zelfondsauswahl bzw. -zusammensetzung wird vom Dachfondsmanager <strong>in</strong> Abhängigkeit von e<strong>in</strong>em angestrebten Risko/Ertragsprofil<br />

des Fonds oder von e<strong>in</strong>em Indexkomitee nach e<strong>in</strong>er festgelegten Länder- <strong>und</strong> Sektorenaufteilung durchgeführt.<br />

- Zu Gr<strong>und</strong>e liegende Hedgefonds können nicht zu jedem Zeitpunkt für das Dachfondsmanagement/Indexkomitee transparent se<strong>in</strong>.<br />

9.3. Liquiditätsrisiko: Aufgr<strong>und</strong> komplexer Hedgefonds-Strategien <strong>und</strong> e<strong>in</strong>es aufwendigen Managements der Hedgefonds benötigt die Preisermittlung<br />

e<strong>in</strong>es Hedgefondsproduktes mehr Zeit als <strong>bei</strong> traditionellen Fonds. Hedgefondsprodukte s<strong>in</strong>d daher auch weniger liquide als traditionelle<br />

Fonds. Die Preisfeststellung erfolgt zumeist monatlich <strong>und</strong> nicht täglich <strong>und</strong> auch die Rücknahme von Anteilen erfolgt daher häufig nur<br />

e<strong>in</strong>mal monatlich. Um die Anteile zu diesem Zeitpunkt zurückgeben zu können, muss der Anleger e<strong>in</strong>e geraume Zeit vor dem Rücknahmeterm<strong>in</strong><br />

unwiderruflich die Rückgabe erklärt haben. Der Anteilswert kann sich zwischen dem Zeitpunkt der Rückgabeerklärung <strong>und</strong> der Ausführung<br />

der Rücknahme erheblich verändern, ohne dass der Anleger die Möglichkeit hat, hierauf zu reagieren, da se<strong>in</strong>e Rückgabeerklärung<br />

nicht widerrufen werden kann. E<strong>in</strong>zelheiten zur Rücknahme s<strong>in</strong>d vom jeweiligen Produkt abhängig. Die e<strong>in</strong>geschränkte<br />

Liquidität der E<strong>in</strong>zelfonds <strong>und</strong> der von diesen e<strong>in</strong>gesetzten Instrumente kann daher zu e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>geschränkten Handelbarkeit des Hedgefondsproduktes<br />

führen.<br />

10. Geldmarkt<strong>in</strong>strumente<br />

10.1. Def<strong>in</strong>ition: Zu den Instrumenten des Geldmarktes zählen verbriefte Geldmarktanlagen <strong>und</strong> –aufnahmen wie z.B. Depositenzertifikate (CD),<br />

Kassenobligationen, Global Note Facilities, Commercial Papers <strong>und</strong> alle Notes mit e<strong>in</strong>er Kapitallaufzeit bis etwa fünf Jahren <strong>und</strong> Z<strong>in</strong>sb<strong>in</strong>dungen<br />

bis etwa e<strong>in</strong>em Jahr. Weiters zählen zu den Geldmarktgeschäften echte Pensionsgeschäfte, Kostgeschäfte.<br />

10.2. Ertrags- <strong>und</strong> Risikokomponenten: Die Ertrags- <strong>und</strong> Risikokomponenten der Geldmarkt<strong>in</strong>strumente entsprechen weitgehend jenen der<br />

„Anleihen/Schuldverschreibungen/Renten”. Besonderheiten ergeben sich h<strong>in</strong>sichtlich des Liquiditätsrisikos.<br />

10.3. Liquiditätsrisiko: Für Geldmarkt<strong>in</strong>strumente besteht typischerweise ke<strong>in</strong> geregelter Sek<strong>und</strong>ärmarkt. Daher kann die jederzeitige Verkaufbarkeit<br />

nicht sichergestellt werden. Das Liquiditätsrisiko tritt <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>, wenn der Emittent die jederzeitige Rückzahlung des veranlagten<br />

Kapitals garantiert <strong>und</strong> die dafür notwendige Bonität besitzt.<br />

10.4. Geldmarkt<strong>in</strong>strumente – e<strong>in</strong>fach erklärt:<br />

Depositenzertifikate (Certificate of Deposit): Geldmarktpapiere mit <strong>in</strong> der Regel Laufzeiten von 30 bis 360 Tagen, die von <strong>Bank</strong>en<br />

ausgegeben werden.<br />

Kassenobligationen: Geldmarktpapiere mit e<strong>in</strong>er Laufzeit bis zu 5 Jahren, die von <strong>Bank</strong>en ausgegeben werden.<br />

Commercial Papers: Geldmarkt<strong>in</strong>strumente, kurzfristige Schuldsche<strong>in</strong>e mit Laufzeiten von 5 bis 270 Tagen, die von Großunternehmen<br />

ausgegeben werden.<br />

Global Note Facility: Variante e<strong>in</strong>er Commercial Paper Facility, die die Emission der Commercial Papers zugleich <strong>in</strong> den USA <strong>und</strong> auf<br />

Märkten <strong>in</strong> Europa gestattet.<br />

Notes: Kurzfristige Kapitalmarktpapiere, Laufzeiten <strong>in</strong> der Regel 1 bis 5 Jahre.<br />

<strong>Chancen</strong> <strong>und</strong> <strong>Risiken</strong> <strong>bei</strong> <strong>Veranlagungen</strong> <strong>in</strong> Wertpapieren Seite 7 von 7

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